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Fanfiction

Aquaplaning - Eins: Leerlauf

von Resimesdra

Anmerkung: Aquaplaning bezeichnet den Zustand, wenn zwischen Fahrbahn und Reifen ein Wasserfilm entsteht, durch den das Fahrzeug den Kontakt zum Boden verliert. Es besteht die Gefahr, ins Schleudern zu geraten und von der Fahrbahn abzukommen. Der Fahrer sollte weder bremsen, noch versuchen, das Lenkrad zu drehen; der totale Kontrollverlust ĂĽber das Fahrzeug ist sonst unvermeidlich.

***



Ich fiel kopfĂĽber unter Wasser
Etwas zog mich nach unten
Und ich wär wohl ertrunken
Hätt ich dich nicht gefunden

Und ich kann, bin ich ehrlich,
Dir gar nichts versprechen
Denn das wäre Betrug
Doch du sagst mit nem Lächeln
Jetzt und hier ist genug

Du bist der Sand im Getriebe
Der Gedankenmaschine
Und ich nehm dich mit
Auf einen Nachtflug

Thomas D., „Liebesbrief“


--



„Sei still, sei mal ganz still. Hörst du das? Das ist es. Das Grundrauschen des Seins. ...man denkt, es kommt noch was.“

Bruno Jonas, Komödiant



~*--*~



Eins: Im Leerlauf


„So langsam glaube ich, er nutzt mich nur aus.“

Draco sitzt an Pansys Wohnzimmertisch und starrt in einen großen Becher Tee mit viel Milch und Zucker. Pansy ist die Einzige seiner früheren Freunde, mit der er noch, oder besser gesagt, wieder, Kontakt hat – und auch diese erneute Bekanntschaft ist eine zufällige. Getroffen haben sie sich beim Einkaufen in einer wenig überlaufenen Seitenstraße der Winkelgasse.

„Ich meine, was soll das werden? Zwei Monate geht das jetzt schon so. Er kommt vorbei, wir ficken, und danach geht wieder das Theater los.“

„Theater?“, fragt Pansy. „Aufgepasst, mein Schatz, hier kommt die Quidditch Nationalmannschaft!“

Draco seufzt und schiebt einen Ingwerkeks in den Mund. „Na, du weißt schon. Ich bin nicht schwul, das hier ist nur Spaß, ich liebe meine Frau… Bla, bla, bla. Die ewige Arie der Selbsttäuschung, rauf und runter. Zuerst dachte ich ja, dass er sich irgendwann selbst blöd vorkommen würde, dass er irgendwann merken würde, dass er lieber mit mir zusammen ist – aber mittlerweile zweifle ich wirklich daran.“

„Hmm“, sagt Pansy verständnisvoll. „Schön aufmachen, Mäuschen, hier kommt Adrian Lynne! Und… Tor!“

Draco runzelt die Stirn. „Sag mal, hörst du mir eigentlich zu?“

„Ja sicher. Du liebst ihn und er will nur ficken, hab’s kapiert. Ach verdammt, das ging ja mal voll daneben! Du sollst es drin behalten, du Satansbraten!“

Draco nimmt sich irritiert einen weiteren Ingwerkeks. „Kannst du das Balg nicht nachher füttern?“

„Nein, nachher muss ich ihn baden und dann muss er ins Bett. Ich hab dich gewarnt.“

Draco seufzt und nimmt einen Schluck Tee. „Ich hätte nie gedacht, dass du mal so eine Vollblut-Mami wirst.“

„Tja“, sagt Pansy, und wischt Nudelbrei mit Tomatensoße vom Kinn ihres Sohnes. „Und ich hätte nie gedacht, dass du mich mal mit deinem Liebeskummer wegen Harry Potter zusülzen würdest, also sind wir wohl quitt.“

Draco schiebt schmollend die Unterlippe vor. „Es ist ja nicht so, als würde ich das absichtlich machen. Ich kann einfach nicht anders.“

Pansy seufzt. „Ich weiß doch.“ Sie lächelt, und irgendwann lächelt Draco zurück.

„Sag mal, wo ist eigentlich der zugehörige Erzeuger abgeblieben?“, fragt er und greift nach einem Stück Shortbread.

Pansys Blick wird abweisend. „Ich möchte nicht darüber reden“, sagt sie knapp. „Und wenn du mit dem Gebäck nicht langsam machst, wird Potter dich irgendwann nicht mal mehr ficken wollen.“

Draco sieht sie an, sein Ausdruck etwas verletzt. „Autsch.“

Pansy seufzt. „Tut mir leid. Aber ich will echt nicht drüber reden, okay? Außerdem will ich dir damit auch nicht auf die Nerven gehen.“

Draco legt den Kopf schief. „Du würdest mir nicht auf die Nerven gehen. Du kannst mit mir über alles reden.“

Pansy grinst. „Du wirst noch bereuen, dass du das gesagt hast.“

Draco lacht und zuckt die Schultern, dann trinkt er seinen Tee aus. „Ich muss dann jetzt langsam los. Harry kommt um sieben vorbei.“

Pansy runzelt die Stirn. „Sag mal, kommst du dir nicht verarscht vor?“

„Doch, schon.“

„Warum machst du dann den ganzen Quatsch mit? Sag Potter doch einfach, dass er sich ins Knie ficken soll.“

Draco sieht so aus, als ventiliere er diese Möglichkeit. Dann schüttelt er den Kopf. „Das könnte ich nicht.“

„Soll ich’s für dich machen?“

„Um Merlins Willen, nein!“

Pansy schnaubt. „Du bist mir ein schönes Weichei. Aber mir damit den ganzen Nachmittag in den Ohren liegen!“

Draco seufzt. „Ich will nicht mehr ohne ihn sein, Pans. Verstehst du das? Lieber lass ich mich in dieser Fickbeziehung ausnutzen, als dass ich ihn gar nicht mehr sehen kann.“

Pansy rümpft die Nase. „Das ist total krank, ist dir das klar?“

Draco zuckt die Schultern. „Kann schon sein. Ist mir egal.“

„Hast du denn gar kein Selbstwertgefühl?“

„Doch, ich glaub schon. Deswegen bin ich auch davon überzeugt, dass er irgendwann merken wird, was ihm alles entgeht, wenn er nicht bald zur Vernunft kommt und die kleine Ex-Weasley abschießt.“

Pansy schüttelt den Kopf-. „Abgesehen davon, dass ich sie nicht leiden kann – und Potter übrigens auch nicht, wie du vielleicht noch weißt – und unabhängig davon, dass ich deinen Plan nicht gut heißen kann, einer Mutter den Mann auszuspannen… das ist total bescheuert, Draco.“

„Meinst du?“

Pansy streicht sich ihr kurzes, dunkles Haar aus der Stirn. „Ja natürlich. Der wird es nie kapieren. Wenn’s nach ihm ginge, könnte das Ganze wahrscheinlich ewig so weitergehen. Er hat ja alles, was er will. Sein Frauchen daheim und dich zur Triebableitung… was will mensch mehr?“

Draco denkt über ihre Worte nach, als er nach Hause geht, die Hände in den Taschen vergraben. Verdammt.

--


„Harry?“

„Hm?“

Sie liegen auf dem Bett, wie immer, wenn sie fertig sind, und Draco raucht eine postkoitale Zigarette.

„Machen wir das hier nur zur Triebableitung?“

Harry sieht ihn an. „Nein. Wir haben eine tiefe emotionale Bindung, basierend auf gegenseitigem Respekt und großer Wertschätzung des anderen.“

Draco versucht, den Stich zu verbergen, den er bei Harrys Worten fühlt. „Du brauchst nicht gleich sarkastisch zu werden.“

„Tut mir leid. Aber was fragst du auch solchen Blödsinn?“

„Ich hab halt darüber nachgedacht.“

„Du solltest nicht an sowas denken.“

Draco seufzt. „Ich weiß.“

Harry rollt sich auf den Bauch und robbt näher an Draco heran. „Warum denkst du stattdessen nicht lieber daran, wie sich mein Schwanz in dir anfühlen wird, wenn ich dich das nächste Mal ficke?“

Draco muss grinsen, fast gegen seinen Willen. „Daran denke ich auch manchmal.“

Harry scheint interessiert. „Tust du?“

Draco nickt. „Oh ja. Und nicht nur das.“

Harry leckt sich die Lippen. „Hört, hört. Und an was denkst du noch so?“

Daran, was du wohl mit Ginny machst, wenn du nach Hause kommst. Daran, dass wir uns seit zwei Monaten heimlich treffen, und ich – wenn es nach dir ginge – noch nicht mal den Namen deines Sohnes wüsste. Daran, wie sehr ich dich liebe, und was für ein egoistischer Drecksack du sein kannst, und warum ich dich trotzdem liebe. Sowas halt.

„Hmm… zum Beispiel, wie sich dein Schwanz in meinem Mund anfühlen würde, wenn meiner gleichzeitig in deinem Mund wäre.“

Harrys Augen werden groß. „Geht das denn?“

Draco grinst. „Ja natürlich, hast du denn noch nie einen Schwulenporno gesehen? Ach so, ich vergaß, du bist ja nicht schwul.“

Harry runzelt die Stirn. „Du hast eine ganz schön große Klappe für so ein kleines Blondchen.“

Draco starrt ihn an. „Ich bin fünf Zentimeter größer als du.“

Harry zuckt die Schultern. „Das tut nichts zur Sache.“

„Was soll das denn heißen, bitteschön?“

„Nichts. Du warst gerade bei dem Ding mit unseren Schwänzen…“

Draco dreht sich zur Seite. „Lassen wir das. Ich hab jetzt keine Lust.“

„Wie bitte? Du hast doch immer Lust.“

„Jetzt aber nicht.“

Harry rutscht ihm nach, schmiegt sich mit dem Bauch zuerst gegen Dracos Rücken, so dass dieser die Erektion fühlen kann, die sich gegen seinen Hintern presst. „Was genau… ist los mit dir?“

„Nichts.“

„Sag nicht nichts und mach dabei so ein Gesicht.“

Draco zuckt die Schultern. „Du willst doch gar nicht wissen, was mit mir ist. Du willst mich doch nur guten Gewissens ficken.“

Harry erwidert nichts, aber er rückt ein Stück von Draco ab, so dass ihre Körper sich nicht länger berühren. Nach einer Weile sagt er: „Glaubst du das wirklich?“

„Was soll ich denn sonst denken?“

Es herrscht wieder für einen Moment Schweigen. Dann rollt Harry sich auf die andere Seite und steht auf, wie er es schon so oft gemacht hat. „Na, wenn du das sagst, wird’s wohl stimmen, nicht wahr?“

Draco sagt nichts.

Harry scheint kurz auf Antwort zu warten, doch als keine kommt, schnappt er sich seine Klamotten vom Boden. „Ich geh nach Hause.“

Draco sagt nichts, schaut nicht auf, tut so, als bekäme er all das nicht mit. Erst als Harry das Zimmer verlassen hat, murmelt er ein gedämpftes „Mach doch“ in sein Kissen. „Mir doch egal.“

Aber das ist es nicht.

Es ist nicht egal.

Nicht mehr.

--


Harry sitzt zu Hause vor dem Fernseher und trinkt wĂĽtend eine Flasche Bier.

Blöder Malfoy.

Was weiĂź der denn schon?

Was soll das, dass er jetzt hier plötzlich einen auf emo macht? Dabei ist es doch genau das, dieser verantwortungslose Sex, der Harry so gut an ihrer… was auch immer… gefällt. Keine Entschuldigungen, kein Bereuen. Kein Kuscheln, kein Bettgeflüster, kein „Was denkst du gerade, Schatz?“ – und dann sowas. Scheiße.

Harry will nicht darüber nachdenken, weshalb er immer wieder zu ihm zurückgeht, obwohl er sich doch geschworen hat, dass es nur eine einzige Nacht geben würde. Er kann einfach nicht anders; es ist, als sei sein Körper süchtig nach Malfoys, süchtig nach dem Gefühl, das ihn überkommt, wenn sie es machen.

Er ist wundervoll und beängstigend zugleich, dieser Rausch, in den er gerät, wenn er Malfoy berührt, anders als alles, was er jemals erlebt hat.

Bedeutet das, dass es mehr als Sex ist?

Harry weiĂź es nicht, und er will es auch nicht wissen. Es ist okay wie es ist. Er ist bei Ginny und seinem Sohn, kann sich weiter um sie kĂĽmmern, und wenn der Druck zu groĂź wird, dann geht er eben zu Malfoy, und Schluss, aus, Ende. Es ist perfekt, das System.

Oder zumindest hat Harry das geglaubt – bis Ginny vor kurzem wieder gefragt hat, ob er es sich woanders holt. Und dann heute Malfoy, der völlig unmotiviert anfängt, über Gefühle zu reden.

Harry will aber nicht über Gefühle reden. Gefühle sind überbewertet, findet Harry; eine völlig unsinnige Einrichtung der Natur, ein wirrer Chemiecocktail in seinem Gehirn, der ihn dazu bringt, dämliche, evolutionistisch nicht sinnvolle Dinge zu tun. Wie zum Beispiel mit Malfoy zu schlafen, statt weitere Nachkommen mit seiner Frau zu produzieren. Harry ist ziemlich sicher, dass er tolle Gene hat, verpackt in heldenhaften kleinen Gryffindorspermien (wenngleich ein wenig kurzsichtig, aber was macht das schon, angesichts der neuen, stylischen Brillen und der Muggellasertherapie?), und es wäre eigentlich ein Verbrechen gegen die Natur, wenn er sich nicht weiter fortpflanzte.

Allerdings müsste er zur Verwirklichung dieses noblen Ziels wieder mit Ginny schlafen, und zwar mehrfach, auch wenn die Weasleys in dem Ruf stehen, überaus fruchtbar zu sein – und der bloße Gedanke daran ist ihm zuwider.

Harry seufzt und schließt für einen Moment die Augen. Vielleicht ist ein Nachkomme ja auch genug? Auch wenn man pro Paar rein mathematisch gesehen natürlich schon zwei bräuchte, damit die Rechnung aufgeht. Und vielleicht könnte er für Malfoy ja gleich noch einen mitproduzieren, da der sich durch die Wahl seiner Geschlechtspartner ja erfolgreich selbst aus dem Genpool zur Erhaltung der Zaubererschaft katapultiert hat.

Hach ja.

Vielleicht könnte Harry sich das im Nachleben als gute Tat anrechnen lassen.

Eigentlich, denkt Harry, ist es ja fast schon schade, dass Malfoy nie Kinder bekommen wird. Die wären bestimmt niedlich; lauter winzige Blondschöpfe mit großen, blaugrauen Augen, und vielleicht wären sie auch alle so arrogante kleine Bastarde wie Malfoy, als er noch ein Kind war, als er und Harry sich kennen gelernt haben… Nein, Harry würde das schon zu verhindern wissen; sicher würde sich sein Einfluss in der Erziehung deutlich bemerkbar machen, und die Kleinen wären allesamt überaus wohlerzogen und hübsch und…

Harry stöhnt und kann kaum dem Drang widerstehen, sich selbst die Bierflasche über den Schädel zu ziehen. Irgendwas stimmt mit ihm nicht. Und zwar ganz und gar nicht!

Er schaltet den Fernseher an und versucht, an etwas anderes zu denken, an irgendwas, aber es will ihm nicht recht gelingen.

Malfoys ist in seinem Kopf, und er denkt an ihn, bis er einen Ständer bekommt. Harry seufzt und stellt die Bierflasche zur Seite. Vielleicht sollte er den Moment ausnutzen um seine familiäre Planung voranzutreiben…

Andererseits – wer sagt ihm denn, dass Ginny gerade einen Eisprung hat?

Harry seufzt und knöpft seine Hose auf.

Blöder Malfoy.

--


„Blöder Potter.“

Pansy seufzt. „Draco, Schatz, können wir nicht mal über was anderes reden? Die ganze Vorspeise und den Hauptgang durch hast du schon über eure nicht existente Beziehung philosophiert; kannst du nicht wenigsten beim Dessert die Klappe halten?“

Draco runzelt die Stirn und hackt mit seinem Löffel in sein Tiramisu. „Tut mir leid“, sagt er. „Du hast Recht. Erzähl du mal was.“

Pansy grinst. „Du wirst nicht glauben, wen ich heute beim Einkaufen getroffen habe. Also, ich war in der Winkelgasse, bei Madam Malkins, weil mein Kleiner doch seinen ersten Umhang bekommen soll, und dann war da Oliver Wood…“

„Weißt du, das Blöde an der Sache ist, dass ich so überhaupt nicht einschätzen kann, wie Harry das Ganze sieht“, sagt Draco, und rührt versonnen in seinem Espresso. „Ich meine, wenn er bei mir ist… es fühlt sich nicht an, als hätten wir nur Sex, verstehst du? Neulich…“

„Draco.“

„Was? Oh… verdammt, tut mir leid!“

Pansy seufzt. „Ist schon okay.“ Sie sieht ihn an und legt dabei den Kopf schief. „Es hat dich schlimm erwischt, was?“

Draco schluckt. „Du hast ja keine Ahnung.“

„Ach, weißt du, wie sehr ich mir damals in der Schule gewünscht habe, einmal diesen Blick in deinen Augen zu sehen, als wir zusammen waren? Aber ich schätze, jetzt weiß ich, warum ich ihn nie zu sehen gekriegt habe.“

Draco zuckt die Schultern und lächelt entschuldigend. „Sorry, Pans. War wohl kaum fair von mir.“

Pansy zuckt die Schultern und leckt Eis von ihrem Löffel. „Ach, na ja. Ich schätze, ich hätte an deiner Stelle das Selbe getan. Ich meine, mit deinem alten Herrn im Nacken…“

Bei der Erwähnung seines Vaters erschauert Draco kaum merklich. „Lass uns… von was anderem reden, okay?“

Pansy grinst. „Das heißt dann wohl, zurück zu Potter, oder?“

Draco lächelt schwach. „Wir brauchen nicht…“

„Ist schon gut, Draco. Du musst wohl darüber reden, oder?“

„Ich schätze schon.“

„Also, was wolltest du vorhin sagen?“

Draco versucht, sich zurückzuerinnern. „Na ja, also manchmal ist er so aufmerksam, weißt du? Und dann wieder… behandelt er mich wie Dreck. Und als ich gestern mit ihm reden wollte, ist er gleich total abweisend geworden. Ich dachte, ich käme schon damit klar, dass ich nur zweite Wahl für ihn bin… aber ich glaube, ich hab mich geirrt. Ich halt das nicht aus, Pansy. Ich will wissen, woran ich bin.“

Pansy sieht aus, als hätte sie eine ziemlich konkrete Vorstellung davon, woran Draco ist – doch sie nickt nur und schiebt einen weiteren Löffel Eis in den Mund.

„Es macht mich wahnsinnig, wenn ich weiß, dass er zu seiner Frau zurückgeht. Ich meine, er liebt sie doch nicht mal, und wegen dem Sex kann’s auch nicht sein, also warum macht er das?“

Pansy leckt sich die Lippen. „Ich denke schon, dass er sie liebt, Draco. Sie und der Kleine sind seine Familie, und du musst daran denken, dass er nie eine Familie hatte. Ich denke, sie bedeuten ihm sehr viel.“

Draco schluckt. „Aber… was bin dann ich für ihn?“

Pansy schüttelt den Kopf. „Das kann ich dir nicht sagen, Draco. Aber…“

„Aber was?“

„Nichts.“

Draco schüttelt unwillig den Kopf. „Sag schon.“

Pansy seufzt. „So wie sich das alles anhört, würde ich sagen, du bist ihm tatsächlich ein Mittel zum Zweck, Draco.“ Sie weicht seinem Blick aus. „Tut mir leid.“

Draco sagt nichts mehr. Er starrt in seinen Espresso, bis es in ihm selbst genauso schwarz aussieht, wie in seiner Tasse.

--


„Ich hab heut keine Zeit, Harry.“

„Wieso, was hast du vor?“

„Etwas halt. Geh nach Hause.“

„Wir waren verabredet, verdammt!“ Harry steht vor Dracos Haustüre und schielt durch den schmalen Spalt, durch den Draco mit ihm redet. „Was soll der Scheiß?“

„Mir ist halt was dazwischen gekommen, okay? Sowas kommt vor. Außerdem hab ich heute sowieso keine Lust.“

Harry runzelt die Stirn. „Hast du einen anderen Mann da drin, Malfoy?“ Er versucht, durch den Spalt an Draco vorbei zu spähen und einen Blick auf das Wohnzimmer zu erhaschen. „Los, sag schon, hast du einen anderen?“

„Nicht dass es dich etwas angehen würde, Harry, aber nein, hab ich nicht. Es ist, wie ich gesagt habe; es geht heute einfach nicht.“

„Ich glaub dir kein Wort!“, keift Harry und er muss sich beherrschen, nicht mit dem Fuß aufzustampfen wie ein zorniges kleines Mädchen. „Jetzt lass mich schon rein!“

„Nein. Geh nach Hause.“ Die Tür fällt ins Schloss und Harry starrt auf das solide Eichenholz vor seinen Augen. Verdammt.

„Das wird dir noch leid tun“, sagt Harry zu der Tür, und kommt sich im selben Moment albern vor, weil er einem Stück Holz droht.

Er steht noch eine Weile da, hofft, dass Malfoy vielleicht doch noch seine Meinung ändert und ihn reinlässt – doch der macht keine Anstalten, das zu tun. Schließlich gibt Harry seufzend auf und verlässt seinen Posten.

Es ist sieben Uhr abends und er hat Ginny gesagt, dass es spät werden würde. Jetzt hat er keine Ahnung, wohin er gehen soll, wenn er seine Glaubwürdigkeit nicht verlieren will. Außer…

Es ist voll im Land Nod. Es ist immer voll im Land Nod, völlig egal, zu welcher Tages- oder Nachtzeit der geneigte Gast durch die massiven Türen gestolpert kommt.

Als Harry herein kommt, umfängt ihn sofort der vertraute Geruch nach Bier und Zigaretten und Holz. Harry atmet tief ein. Irgendwie hat er das Pub vermisst. Jetzt wo er jeden freien Abend mit Malfoy verbringt, kommt er nicht mehr so oft hierher; Ron hat sich deswegen schon bitter beklagt. Aber was soll man machen? Malfoy zu ficken hat im Moment einfach Priorität.

Harry schnaubt.

Tja. Und dann sowas.

Er setzt sich an einen Tisch in einer Ecke und bestellt ein Bier. Zumindest kann er so ein paar Stunden totschlagen, dann wird er nach Hause gehen und Ginny irgendeine Ausrede auftischen. Darin wird er in letzter Zeit richtig gut.

Er denkt gerade über mögliche Szenarien nach, als plötzlich:

„Oh Mann, Harry, bist du das?“

Harry schaut auf. Oliver Wood steht vor ihm und grinst breit auf ihn herunter.

„Hi“, sagt Harry. Er hat Oliver nicht mehr gesehen, seit der nach seinem Schulabschluss von den Canons gekauft wurde, von denen er anschließend zu den Falcons gewechselt hat, was ihm seine Fans lange Zeit übel nahmen. Gut sieht er aus, braungebrannt, mit breiten Schultern, und seine Haare sind nun ein wenig länger, so dass er sie im Nacken zu einem Pferdeschwanz gebunden tragen kann.

„Wir haben uns ja schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen“, dröhnt Oliver. „Wie sieht’s aus, erwartest du jemanden oder kann ich mich zu dir setzen?“

„Setz dich“, meint Harry großzügig. Na also. Langweilen wird er sich heute Abend demzufolge nicht. „Rauchst du?“ Er weiß nicht, warum er das fragt. Wirklich nicht.

„Nein“, sagt Oliver. Er setzt sich neben Harry.

„Gut“, sagt Harry. Was er sagen will, ist ‚schade’.

Verfluchter Malfoy.


--




TBC in
Zwei: Spurwechsel. „Wen interessiert das?! Wer bist du und was machst du in meinem Bett?“


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