von Hallie Potter
Zeitweilige Bedenken
Man konnte sagen, diese ganze Mädchensache hatte einen Dämpfer verpasst bekommen. (Oder Anstoß?)
Von meiner eigenen Schwester. In einem Geheimgang.
Wie kam es eigentlich, dass sie bereits „feste“ Freunde gehabt hatte und ich selbst keine „festen“ Freundinnen, obwohl sie doch jünger war?
Oder, dass Harry und Cho schon ...? Und Hermine, wie es aussah, Krum?
Während ich daneben saß, anscheinend in der Entwicklung stehen geblieben und alle anderen wuchsen an mir vorbei, sogar meine kleine Schwester ...
Möglicherweise stimmte etwas nicht mit mir, gestand ich mir wohl oder übel ein, als ich mich zum unzähligsten Male in meinem Bett wälzte.
Möglicherweise hatte Ginny Recht. Und es störte mich nur, dass sie und Dean ... na ja, weil ich selbst noch nie ... na ja.
... Aber das war doch der Grund! Diese „Na ja“ – Bezeichnung!
War ich tatsächlich so zurückgeblieben, dass ich es nicht mal beim Namen nennen konnte?
Die tobende Wut, die in mir brodelte, flaute ab, wurde ersetzt durch Gefühle, die von mir am ehesten als Sorgen, vielleicht sogar Verzweiflung definiert wurden.
Und dann war da noch dieser unnennbare Schmerz, der irgendwo in meiner Brust ansetzte. Als hätte man mir geradewegs ein Messer in meinen Brustkorb gerammt.
Denn da war dieses Bild von einer wunderschönen Hermine, in einem immergrün-blauen Umhang, und einem grandiosen Viktor Krum, beide Arm in Arm, die Lippen aufeinander gepresst ...
Ein unangenehmer Schauer durchfuhr meinen Körper, folgte dem Weg des Messerstiches.
Es gab nur einen klaren Gedanken, den ich fassen konnte, auch wenn er arrogant oder naiv schien:
Wie konnte sie nur? Ja, wie konnte sie hinter meinem Rücken, und quasi auch hinter Harrys, einfach diesen Klotz ... küssen?
Ja, vielleicht mochte sich das kindisch anhören! Vielleicht war ich verletzt! Vielleicht war ich mir jetzt sicher, dass Hermine mir bedeutete, als ich zugegeben hätte, sogar mehr als mein Leben!
Aber wen scherte es schon? Sie bestimmt nicht! Ihr war es anscheinend egal, wie ich mich fühlte – sie hatte bestimmt keinen Gedanken an mich verschwendet, als Krum ihr seine Zunge in den Mund gesteckt hatte!
Ein lautes, gespieltes Aufschnarchen reichte, um Harry zu täuschen – kurze Zeit später war er tatsächlich ins Land der Träume geflüchtet, während ich mich alles andere als müde fühlte. Aber das wisst ihr ja bereits.
Ich seufzte tief, ließ meine Hand durch mein rotes Haar fahren und erhob mich schließlich, um auf möglichst leisen Sohlen meinen Weg in den Gemeinschaftsraum fortzusetzen.
Wo sich so gut wie niemand mehr befand. Außer – Ha.
Welch Ironie.
Sie saß da - war wohl beim Lesen eingedöst, da lag ein dicker Wälzer auf ihrem Schoß.
Nur noch beleuchtet vom spärlichen Schein, den die letzten Flammen im Kamin spendeten.
Ich setzte mich auf einem der anderen Stühle nieder, ließ sie kein einziges Mal aus den Augen, mein Blick haftete an ihr ohne zu Blinzeln.
Obwohl dem Schmerz in meiner Brust. Obwohl Hass, der plötzlich aufzukeimen schien. Und obwohl der Liebe, die sich mit dem Hass einen Kampf lieferte.
Ich schien zu zerbersten, wusste weder ein noch aus, hatte nie gedacht, dass sie mir dermaßen mein Leben auf den Kopf stellen könnte.
Unter normalen Umständen, also, wenn Ginny mir nicht gerade enorme Wahrheiten an den Kopf geschmissen hätte, hätte ich Hermine vielleicht aufgeweckt. Weil ich wusste, wie rasend sie wurde, wenn sie am nächsten Morgen anstatt in ihrem Bett, in im Gemeinschaftsraum aufwachte. Doch so wie es schien, würde ich nie wieder dazu fähig sein unter normalen Umständen mit dem dösenden Mädchen vor mir zu sprechen.
Eigentlich Schade, unserer Freundschaft wegen.
... Doch hatte mich jemals Freundschaft zu Hermine Granger verbunden? War es nicht immer Liebe gewesen, die meine Sinne berauschte, wenn sie mir den Hausaufgaben half oder wenn sie mit mir diskutierte, über lächerlichste Dinge?
Endlich wandte ich den Blick ab, stierte in die wenig flackernden Flammen.
Nein, es ging weit über Freundschaft hinaus, vielleicht sogar weit über Liebe. Zumindest im heutzutagigen, meiner Altersgruppe zuzuordnenden Sinne.
Ich schüttelte den Kopf, erhob mich wieder.
Was redete ich da (Oder dachte)? Wo steigerte ich mich da rein?
Es war nun mal so, dass Hermine Krum ... geküsst hatte. Was sollte einer wie ich daran ändern?
Ich würde sie vergessen – es gab noch haufenweise Mädchen, in die ich mich verlieben konnte!
Ja, mir war klar, dass das alles wieder nur Selbstbelügerei war.
Aber, ganz ehrlich – was hättet ihr getan?
________________________________
qualtitativ nicht sehr hoch, ich weiß.
Ich hatte auch dieses pitel auch nicht geplant.
Aber ich hatte grade bitter nötig das hier zu schreiben ...^^’
... kommis?^^
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.