von Leni2oo5
Ungeschickt half Harry Ginny in den Mantel.
"Lily vergiss deine Mütze nicht! James, hör auf Al zu ärgern!"
"Jaa, Dad .... und ich sage dir doch, du wirst nach Slytherin kommen, Al...wuhh."
Mit großen Augen sah Al seinen großen Bruder an. Dann sah er zu seiner Mutter.
"Ist das wahr, Mum?"
"Egal in welches Haus du kommst, Al, wir werden dich auch weiterhin lieben."
"Ich will aber nicht nach Slytherin!"
Wütend stampfte er mit dem Fuß auf.
"Aber genau da gehörst du hin! Vielleicht wirst du aber auch das Auswahlverfahren nicht einmal überleben. Es sind schon Kinder dabei gestorben... einmal zum Beispiel, da mussten die Kleinen gegen einen Troll kämpfen! Einem Mädchen hat er seine riesige Keule, die mindestens doppelt so groß war, auf den Kopf gehauen! Das Blut hat gespritzt-"
Als Augen waren immer größer geworden und nun waren sie gefüllt mit Angst.
"James... jetzt ist aber gut! Al, was dein Bruder dir erzählt stimmt nicht!"
"Das sagen sie dir jetzt! Aber wart nur ab, bis es soweit ist..."
Er sah ihn noch ein letztes Mal an, dann zog James seinen Schal und seine Jacke an. "Hast du die Geschenke Harry?"
"Ja, ich hab sie Liebling."
"Gut. Al zieh auch du deine Mütze an und nein, du brauchst keine Angst zu haben, du musst nicht gegen einen Troll kämpfen."
"Und auch nicht gegen Schlangen, Kraken, Spinnen, Werwölfe oder Riesen.", fügte Harry hinzu und warf seinem ältesten Sohn einen bedeutenden Blick zu.
Dieser grinste vollkommen unschuldig zurück.
"Wirklich nicht?"
"Wirklich!"
"Schwörst du?"
"Ich schwöre!"
"Gut!"
Ein Lächeln breitete sich auf Als Gesicht aus, während er seine Mütze aufsetzte.
"Gut, dann können wir ja jetzt gehen."
Es war der 24. Dezember und sie alle waren wie jedes Jahr auf dem Weg in den Fuchsbau. Sie wohnten zwar alle in eigenen Häusern und hatten eigene Familien gegründet, aber zu Weihnachten kamen sie alle zusammen. Der Fuchsbau war vielleicht nicht das größte der Häuser, das die Familien Potter und Weasley besaßen, aber es war das, welches sie am längsten kannten. Es war eine Tradition für sie, jedes Jahr am gleichen Ort zu feiern. Natürlich war es mittlerweile wirklich eng, aber wenn sie zusammen rutschten, ging es.
"Ginny, du gehst als erstes."
Seine Frau nickte und nahm etwas Flohpulver aus der großen Schale, die beim Kamin stand. Geübt warf sie es hinein, stellte sich in die grünen Flammen und sagte laut und deutlich: "Fuchsbau." Sie verschwand in einem Wirbel aus grünen Flammen und Staub.
Sobald das Feuer wieder normal brannte, schickte Harry erst James, dann Albus und dann Lily per Flohpulver in den Fuchsbau.
Er löschte die Lichter im Haus mit einem Wink seines Zauberstabs und trat dann selbst in den Kamin.
Wie üblich landete er unsanft. Ginny half ihm auf. Gerade noch bekam er mit wie Molly James an sich drückte, dem das sehr peinlich war. Sie ließ aber von ihm ab, als sie mitbekam, dass auch er angekommen war.
"Harry! Wie schön dich wieder mal zu sehen."
Sie zog ihn in eine mütterliche Umarmung. James grinste, während Albus und Lily Hugo und Rose begrüßten, die auch gerade angekommen waren. Hermine und Ginny umarmten sich, während Ron Harry einen Klaps auf die Schulter gab.
"Lang nicht gesehen, Kumpel."
Als nächstes wurde er von seiner Mutter in Beschlag genommen, die auch ihn heftig umarmte. Hermine umarmte Harry auch, ehe auch sie von Mrs. Weasley gedrückt wurde.
"Es ist so schön, dass ihr alle wieder gekommen seid."
"Das machen wir doch gerne, Molly."
Hermine lächelte ihrer Schwiegermutter zu.
"Dürfen wir Quidditch spielen gehen? Ohh bitte, Dad!!"
James hatte seinen besten Hundeblick aufgesetzt.
"Es ist viel zu kalt draußen, James Potter.", sagte Ginny streng.
"Nur ganz kurz... biiitte!"
"Na geht schon."
"Danke Dad, du bist der beste!"
Ehe sie sich versahen, waren die Kinder verschwunden und die Eltern blieben zurück.
"Sind die anderen schon da?"
"Bill und Fleur sollten jeden Augenblick mit Victoire kommen. Charlie kommt erst heute Nacht. Er wird noch dringend gebraucht. Percy kommt so schnell er kann. Wahrscheinlich vor dem Abendessen. Er will noch jemanden mitbringen, hat er gesagt. Vielleicht hat er ja auch endlich jemanden gefunden. George sitzt zusammen mit Arthur, Teddy und Andromeda in der Küche. Sie freuen sich bestimmt, dass ihr da seid. Ich komme auch gleich!"
Sie verschwand die Treppen hinauf, vielleicht um noch ein letztes Mal nach den Schlafplätzen zu sehen und um zu prüfen, ob auch alles so sauber war, wie sie es haben wollte.
"Dann lasst uns mal in die Küche gehen."
Ron ging vor. Harry, Ginny und Hermine folgten ihm.
Teddy sprang auf, sobald er seinen Patenonkel sah und umarmte ihn.
"Wie geht es dir?"
"Super!"
"Hey Arthur! George! Dromeda!"
Sie umarmten sich wieder alle gegenseitig und setzten sich an den großen Tisch. Eine Weile hing jeder seinen Gedanken nach.
Harry besah sich die Fotos, die in der Küche hingen. Es gab eins von James, Albus und Lily. Ein anderes zeigte Rose und Hugo. Es gab auch eins von Teddy und Victoire. Ginnys und sein Hochzeitsfoto hing auch an der Wand, genauso wie das von Fleur und Bill, das von Hermine und Ron und das von Molly und Arthur. Ein großes Bild zeigte sie alle. Auch einige Kinderfotos von Bill, Charlie, Percy, Fred, George, Ron und Ginny konnte man sehen. Harrys Blick blieb wehmütig bei Fred hängen, aber er schüttelte leicht den Kopf, um die düsteren Gedanken zu vertreiben.
Die Tür öffnete sich erneut und Molly, Bill, Fleur und Victoire traten ein. Auch sie wurden von allen begrüßt und Molly verteilte Tassen, Kaffee und Kekse. Sie lachten viel und redeten über die Zeiten die hinter ihnen lagen, aber auch über die Gegenwart und die Zukunft.
Die Zeit verging schnell und ehe sie sich versahen ging auch schon die Sonne unter. "Ich werde unsere durchgefrorenen Kinder mal rein holen." Harry gab Ginny einen flüchtigen Kuss auf die Wange, dann erhob er sich und trat hinaus in den Garten. Auf dem angrenzenden Feld dahinter spielten die Fünf noch immer Quidditch. Harry hielt kurz inne und beobachtete seine Kinder, seine Nichte und seinen Neffen. Sie alle schienen vom Quidditch vollkommen fasziniert zu sein und Harry musste lächeln. Er zog seinen Mantel ein wenig enger und stapfte durch den hohen Schnee.
"So, Schluss für heute!"
"Ohh .. Dad!"
"Nein, jetzt ist Schluss. Es wird gleich dunkel. Außerdem spielt ihr schon lange genug. Ihr müsst euch aufwärmen gehen!"
Hugo und Rose landeten als erstes und gingen zurück ins Haus. Es folgten James und sehr widerwillig auch Al. Lily landete als letzte neben ihrem Vater. Ihre Wangen waren gerötet und ihre roten Haare hingen ihr ins Gesicht. Harry lächelte bei diesem Anblick und strich sie ihr vorsichtig aus dem Gesicht. Lily lächelte zurück, drehte sich dann aber um und sah in den roten Himmel. Die Sonne war schon kurz davor hinter einem Hügel zu verschwinden. Frierend rieb Lily sich die Hände aneinander.
"Dad?"
"Ja, Lily?"
"Glaubst du, Grandma und Grandpa sind irgendwo da oben?"
Er schwieg eine lange Zeit und Lily wollte sich schon umdrehen und gehen, als er sagte: "Ja Lily. Ich glaube schon, dass Grandma und Grandpa da oben sind. Und sie beobachten uns. Jede Sekunde. Und sie sind bestimmt schon genauso gespannt auf morgen wie du."
Harry zog seine Tochter an sich und beobachtete wie die Sonne nun endgültig verschwand.
"Das ist eine schöne Vorstellung, Dad."
"Ja, das finde ich auch."
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