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Fanfiction

Non Plus Ultra - Kapitel V

von Dr. S

Kapitel V

Der Nachthimmel war von einem so tiefen schwarz, dass die dichten Wolken kaum zu erkennen waren. Bis auf die wenigen, die sich vor der schmalen Sichel des Mondes ein wildes Duell um das wenige Licht lieferten. Leichter Nebel wurde vom angenehm kühlen Wind in kleinen Schwaden über die Straßen von Godric’s Hollow geweht und der schwere Reiseumhang, der dunklen Gestalt, wurde am Saum bald widerlich feucht.
Niemand sonst befand sich um diese Uhrzeit noch draußen und Sirius Black war froh darüber. Den schwarzen Umhang mit einer Hand fest zusammengezogen und in der anderen den Griff seines Koffers, den er kaum noch halten konnte, nachdem er den ganzen Weg von London bis hierher auf seinem Nimbus 1001 geflogen war.
Jeden einzelnen Knochen spürte er so deutlich, als würden sie ihm bei jedem Schritt bersten. Sirius humpelte leicht und der Aufschlag seiner Cordhose war bis über seinen Knöchel an gesenkt. Walburga Black hatte es vorgezogen, erst ihren Sohn persönlich an zu kokeln, bevor sie sich mit seinem Abbild auf dem Stammbaum beschäftigte. Grinsend schleifte Sirius sich vorwärts. Das gehörte doch eindeutig mit zu dem Besten, das er jemals hingekriegt hatte und immerhin kriegte er ständig tolle Sachen hin.
Trotzdem brachte ihn dieses ungeheure Glücksgefühl, das ihn durchströmte, jetzt, wo er sich endlich von seiner grässlichen Familie los gesagt hatte, nicht dazu, sich länger auf den Beinen zu halten. Jeder weitere Schritt, über den harten Asphalt, war bei seinen dünnen Ledersohlen eine Qual und seine Socken waren bereits so durchnässt, dass man bei jedem seiner Schritte ein ekelhaftes Schmatzen hörte. Und das alleine von diesem Nebel, der auch gut aus einem Alptraum stammen könnte!
Kalt war ihm nicht und er hielt sich die Seiten seines Umhangs nur zu, um eine Art Halt beim Laufen zu haben. Wenn man das überhaupt noch Laufen nennen konnte. Schleichen passte eher. Mit einer schnellen Bewegung strich Sirius sich die Kapuze vom Kopf und schüttelte den schwarzen Haarschopf. Er stellte den Koffer aufrecht ab und setzte sich kurzerhand drauf. Eine Pause hatte er dringend nötig und er wollte sie jetzt haben, auch wenn das Haus der Potters da am Ende der Straße wartete.
Sirius stellte die Hacken auf den Boden, um den Rest seiner schmerzenden Füße nicht noch mehr zu belasten. Ein Kribbeln breitete sich bis in seine Zehen aus und verschlimmerte den Zustand nur noch, statt ihn zu verbessern. So fiel es Sirius noch schwerer wieder aufzustehen und er stemmte beide Hände nach hinten, um sich an der Kante seines Koffers festzuhalten. Sein Hintern tat ihm unglaublich weh, weshalb er die letzten Kilometer in das walisische Dorf gelaufen war.
Kein Problem für ihn! War er doch schon öfter hier gewesen, um die Ferien bei James und seinen Eltern zu verbringen, statt bei seiner verhassten Familie, worüber wohl nicht nur seine Mutter froh gewesen war. Wer wollte auch schon ein Kind bei sich haben, das einem nur zu gerne das Leben zur Hölle machte.
Hinter ihm ertönte ein lautes Knacken und Sirius schaute kurz über die Schulter.
„Wie passend…“, murmelte er, als die Nebelschwaden, wie von einem unsichtbaren Sauger, zu dem Friedhof des Dorfes gezogen wurden. Sirius konnte sich so oft er wollte einreden, dass ihn das nicht kümmerte, aber die Gänsehaut, die sich von ganz unten langsam den Weg bis in seinen Nacken bahnte und sein bis zum Hals schlagendes Herz fanden diese Atmosphäre alles andere als beruhigend.
Die dunklen Schatten der Bäume hoben sich kaum vom tiefschwarzen Nachthimmel ab. Irgendwo weit hinter sich konnte Sirius ein kleines Licht erkennen. Dort, wo um diese Uhrzeit eigentlich keins sein sollte, aber er wandte sich unbekümmert wieder ab. Eine kalte Böe brachte sein schwarzes Haar durcheinander und schob die dichten Wolken vor den Mond, dass nicht einmal mehr der Ansatz eines Lichtes den Boden erreichte. Stockfinster war es und der Wind heulte richtig, während er Sirius fast von seinem als Sitzgelegenheit missbrauchten Koffer warf.
Stöhnend richtete Sirius sich kurzerhand auf und bereute das sofort. Könnten seine Füße sprechen würden sie ihn nicht nur für das verfluchen, was er ihnen angetan hatte, sie würden ihn jetzt auch anflehen sich wieder zu setzen. Ein stechender Schmerz breitete sich von seinen Hacken über die gesamte Sohle bis in die Zehen aus und Sirius kniff einen Moment die Augen zusammen, bevor er sich wie ein alter Mann vorwärtsschleifte.
Dabei vergas er seinen Koffer vollkommen und hätte sich am liebsten auf den Boden geworfen, als er sein Missgeschick bemerkte und wieder zurück schlurfen musste. Der rotbraune Koffer war ihm viel zu schwer und der Griff scheuerte seine Handfläche wund. Aber Sirius biss die Zähne zusammen, knurrte vor sich hin und stiefelte langsam vorwärts. Den Blick starr auf den feuchten Boden gerichtet, konzentrierte Sirius sich nur auf den, in der Dunkelheit, kaum sichtbaren Stoff seines Umhangs und nickte dabei fast ununterbrochen. Nur nicht an den Schmerz seiner Füße denken. Gleich war er da und James wartete schon mit einem heißen Earl Grey auf ihn.
Natürlich gab es keinen passenderen Tag als heute, damit James Eltern sich mal wieder frei nahmen und ihren Sohn alleine das große Haus hüten ließen. Verdient hatten sie es sich bestimmt, aber Sirius wäre doch froh gewesen, wenn er den weiten Weg durch Seit-an-Seit-Apparieren hätte zurücklegen können. Gut, jetzt war er ja hier und gleich konnte er sich auf die gemütliche Couch hauen, oder sofort ins Bett springen.
Nichts war jemals sicherer gewesen, als dass James ihn aufnehmen würde. Sirius hätte sich wie im falschen Film gefühlt, wenn sein bester Freund auch nur eine Sekunde überlegt hätte, ob er Sirius Unterschlupf bieten würde. Dann hätte Sirius nicht gewusst, was er tun sollte.
Ja, es gab Remus und Peter, aber wenn schon James ihn nicht aufnehmen wollen würde, dann die Anderen erst recht nicht. Sirius hätte es dann nicht einmal gewollt. Dafür war er zu stolz. Eher hätte er sich die restlichen Ferien alleine um die Ohren geschlagen und dann eine Weile geschmollt, bis James ihn auf Knien um Verzeihung gebeten hätte. Aber James war ja nicht so dumm und schlug Sirius Black die Tür vor der Nase zu.
Die der Schwarzhaarige jetzt gerade noch geschlossen vor der Nase hatte. Es brannte kein Licht mehr im Hause der Potters und einen Moment fragte Sirius sich, ob James ihn vergessen hatte. Aber das war genauso absurd, wie ein ‚Ohnegleichen‘ für Remus in Zaubertränke. Sirius seufzte. Er wusste schon ganz genau, was er Remus zum nächsten Geburtstag schenken würde. Irgendwo unter dem dichten Pelz schlummerte bestimmt ein kleines Talent für Zaubertränke. Man musste es nur heraus kitzeln. Und was war bitte schöner, als Remus Lupin zu kitzeln?
Die Zunge zwischen den Lippen eingeklemmt, stellte Sirius erst seinen Koffer ab, bevor er Sturm klingelte. In einem wunderbaren dreiviertel Takt drückte Sirius gefühlte Stunden auf die Klingel und sein Herz sank ihm mit jeder Sekunde ein kleines Stück tiefer.
Das war jetzt nicht wahr, oder? James konnte doch nicht wirklich vergessen haben, das sein bester Freund, ach, was redete er, sein Bruder unterwegs war! Wie Brüder waren sie und das würde sich nie ändern. Nicht mal, wenn James ihn tatsächlich vergessen haben sollte. Oder?
So einen schrecklichen Kloß hatte Sirius noch nie gefühlt, so glaubte er zumindest. Ein kleiner Stein war ihm vom Herzen gefallen, als er sein, mit schwarzmagischen Gegenständen überfülltes, Elternhaus in London verlassen hatte. Da war nichts und niemand mehr gewesen, der ihn zurückhalten konnte, oder wollte. Sirius hatte sich gefühlt, wie ein Vogel. Endlich raus aus dem Käfig und jetzt konnte er die Flügel ausbreiten und fliegen, wo immer er hin wollte.
Und er wollte zu James. Warum war James jetzt nicht da? Wie ein kleines Kind kam Sirius sich vor. Als ob er die einfachste Frage nicht beantworten konnte.
Immer noch drückte er fast ununterbrochen auf die Klingel. James musste das doch hören! So tief war sein Schlaf nicht, falls er tatsächlich schon schlafen sollte. Warum sollte er denn ins Bett gehen, wenn er doch wusste, dass Sirius kam. Er wusste es doch…
Nach einer gefühlten Stunde ließ Sirius von der Klingel ab und klopfte erst zaghaft an die Tür. Seine dunkelgrauen Augen huschten nach rechts und links. Es musste viel später sein, als er dachte, wenn wirklich nirgendwo mehr ein einzelnes Lichtlein brannte. Aber er würde sicher nicht auf der Potter’schen Türschwelle übernachten, nur weil James seinen flachen Arsch nicht hochkriegte und sich noch einmal gemütlich umdrehte, den Daumen in den Mund steckte und von grünen Augen träumte.
Sirius zog die Mundwinkel leicht herunter und übertönte das Rumoren in seinem Magen, indem er kräftig gegen die schwere Holztür hämmerte. Das Klopfen hallte in der stillen Nacht wieder und Sirius Fingerkuppen schmerzten schon schrecklich. Ein besonders starkes Brennen durchzog seine gesamte Hand und Sirius sog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein. Die Hand ließ er jetzt offen an der Tür liegen und beobachtete, wie sie langsam herunter rutschte.
Nicht wahr…
„James, du Idiot…“, murmelte er und war überrascht von seiner eigenen, heiseren Stimme.
„Nicht ausfallend werden, Alter.“
Sirius fiel ein Stein vom Herzen, so groß, das er Schniefelus ohnmächtig geschlagen hätte, wenn er ihn an den Dickschädel bekommen würde. Ein Grinsen, zu breit für sein Gesicht, hellte seine müden Züge auf und schwungvoll drehte er sich zu der nur zu bekannten Stimme um. Vergessen war der pochende Schmerz der kalten Füße, die auch noch in widerlich nassen Socken steckten. Keinen kümmerten die wundgescheuerten Stellen an den Fingerknöcheln, als die Beiden sich gegenseitig in eine feste Umarmung zogen. Erst, als Sirius James fest aufs Schulterblatt klopfte, spürte er die ramponierten Knochen wieder. Aber das vertraute Kitzeln der strubbligen, schwarzen Haare und der typische Geruch ließen Sirius schnell wieder an andere Sachen, als kaputte Hände denken.
Quidditch im peitschenden Regen und strahlenden Sonnenschein, das knisternde Kaminfeuer im Gemeinschaftsraum, wenn sie abends zusammen in ihren Stammsesseln saßen und die so von Moony verhassten Kissenschlachten. Vergessen jeglicher Feuerzauber, den seine eigene Mutter nach ihm geschleudert hatte, genauso wie jeder angewiderte Blick seitens seines Vaters. Ab jetzt würde Alles gut werden und er brauchte nur noch Dinge tun, die ihm Spaß machten. Als ob er das vorher nicht auch schon gemacht hätte, aber jetzt würde ihm keiner mehr mit Hausarrest drohen können.
„Wo bei Merlins meterlangem Bart kommst du her?“, rief Sirius strafend, konnte das Grinsen aber nicht aus seinem Gesicht bekommen, wie er nach wenigen Wochen, die sich doch wie Jahre anfühlten, wieder in das Gesicht von James Potter blickte.
Alles wie immer. Die Brille musste James sich gerade rücken und dann sofort mit beiden Händen durch das kurze Haar fahren, um es als totales Durcheinander zu hinterlassen. Größer geworden war er, aber Sirius natürlich auch und so befanden sie sich immer noch auf Augenhöhe. Nicht nur auf die Größe bezogen…
„Vom Friedhof.“, sagte James, klopfte Sirius auf die Schulter und musterte ihn, als würde er einen Jahrelang vermissten Freund wieder sehen.
„Da haben wir also unser Knacken.“, sagte Sirius und schüttelte den schwarzen Haarschopf.
„Jaah, dachtest bestimmt schon, die Toten erheben sich aus ihren Gräbern, um sich auf Sirius Black zu stürzen!“, sagte James, schob Sirius zur Seite und hielt ihm die Tür auf. „Kannst den Koffer noch tragen?“
„Für was hältst du mich?“ Sirius drehte den Kopf zur Seite und verschränkte eingeschnappt die Arme.
„Dachte nur, weil du da hinten ne Pause gemacht hast.“, gab James zurück.
Sirius ließ die Arme herunterbaumeln und öffnete geschockt den Mund. Der hatte ihn beobachtet? Ohne was zu sagen hatte er Stunden hinter ihm gestanden, ohne einen klitzekleinen Pieps von sich zu geben? Schuft! Sein Gewicht auf die rechte Seite verlagernd und eine Hand in die Hüfte stemmend schüttelte Sirius den Kopf.
„Tse, tse, tse… Du Stalker.“, tadelte er und James verdrehte die Augen.
„War ziemlich lustig anzusehen.“, sagte er, machte einen Ausfallschritt nach vorne und schob die Finger unter den Griff des Koffers, bevor er ihn mit einer schnellen Bewegung über die Türschwelle zog.
„Ich kann das selbst.“, sagte Sirius und war so froh, wie noch nie, das James genau wusste, was er dachte, auch wenn er etwas vollkommen anderes sagte, um seinen Black’schen Stolz, den er sicher nicht von seiner Familie geerbt hatte, ausleben zu können.
„Ich weiß, ich weiß.“, sagte James und klang dabei so ernst, wie nur möglich. Eigentlich grinste er gerade von einem Ohr bis zum Anderen. Sirius musste ihn nicht ansehen, um das zu wissen. „Machst du die Tür zu?“
Sirius drehte sich um, warf noch einen letzten Blick auf die nächtlichen Nebelschwaden, die langsam auf ihn zu waberten und ließ die Tür dann ins Schloss fallen. James stellte den Koffer einfach im Flur ab und deutete mit dem Kopf die Treppe rauf.
„Gehst du schon mal hoch?“, schlug er vor und wandte sich, von ihm ausgesehen, nach links der Küche zu. „Ich mach uns einen Tee.“
„Wie ihr wollt, Meister James.“ Sirius deutete eine Verbeugung an und hob den Kopf, um James durch die dunklen Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht gefallen waren, anzugrinsen.
„So wird der Meister seinem Untertan einen schönen Earl Grey zu bereiten.“ James schüttelte eine verscheuchende Bewegung aus dem Handgelenk. „Gehe er!“
„Sehr wohl…“ Sich noch ein Stück tiefer verbeugend schlich Sirius sich an James vorbei und griff seinen Koffer. Den würde er jetzt ja wohl noch hochbekommen. Eine kleine Treppe, von vielleicht fünfzehn Stufen, müsste im Bereich des Möglichen liegen. Hinter sich hörte er, wie James die Küche betrat und seine Schuhsohlen auf den Fliesen klackende Geräusche verursachten.
Sirius unterdrückte ein Stöhnen. Sich vorzustellen, den Koffer da hoch in James Zimmer zu bekommen, war natürlich einfacher, als es zu tun. Vielleicht sollte er doch warten, bis James fertig war und dann das Tablett mit dem Tee und den höchstwahrscheinlich selbstgebackenen Keksen von Mrs. Potter hochtragen, während der momentane Hausherr sich mit dem Koffer herumschlagen musste…
Während er so darüber nachdachte, wie sein Hundeblick die beste Wirkung erzielte, hatte er kaum bemerkt, wie er schon oben angekommen war. James war halt immer für eine Ablenkung gut. Gleich die vorderste Tür, da war das Zimmer des jüngsten Potters. Weit genug weg vom Elternschlafzimmer. Warum, darüber wollte Sirius gar nicht erst nachdenken.
Kurz schüttelte er sich und drückte die angelehnte Tür auf. Stockdunkel war es in dem Raum und Sirius zog erst einmal den Koffer über die Türschwelle. Das Fenster auf der gegenüberliegenden Seite bot einen wunderschönen Ausblick über die walisischen Landschaften und die Sichel des Mondes. Ab und zu schoben sich die Wolken vor die scheinbar einzige Lichtquelle am heutigen Nachthimmel und dann erst wurde Sirius bewusst, was stockdunkel bedeutete.
Er ließ den Koffer einfach stehen und trat noch einen Schritt ein. Es könnte nicht besser sein. Alles war perfekt jetzt. James hatte ihn nicht vergessen und gab ihm jetzt ein neues zu Hause. Eins voller Liebe und jedes Wochenende frisch gebackene Plätzchen à la Potter.
Sirius konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er an die kleinen Teigschlachten dachte, die James und er sich öfter mal geliefert hatten, als sie noch jünger waren.
Gerade drehte sich Sirius wieder um und wollte den Koffer aus dem Weg räumen, als James genau über diesen stolperte.
„Au! Scheiße!“, brüllte James, fiel vorneüber über den Koffer und der brühend heiße Tee landete direkt auf Sirius Brust, bevor er von James auf den Boden gerissen wurde.
Merkwürdig war das… Keinerlei Schmerz spürte Sirius und dabei war der Tee kochend heiß gewesen. War es immer noch. Sirius spürte die Hitze und sie schien sich auch durch den Stoff von Umhang und Hemd zu fressen. Sogar durch seine Haut und füllte jetzt seinen Brustkorb vollkommen aus. Die Beine angewinkelt und gespreizt lag er auf dem Boden und hätte an die Decke gestarrt, wenn James Gesicht nicht im Weg gewesen wäre. Nicht einmal bewegen konnte Sirius sich und James war zu nahe, als dass er sich überhaupt traute zu atmen. Die Ellenbogen zu beiden Seiten von Sirius Gesicht abgestützt lag sein bester Freund hier über ihm und Sirius konnte die helle Mondsichel sich in den Brillengläsern spiegeln sehen.
Bescheuert musste das aussehen und Sirius wollte schnell wieder aufrecht stehen. Wie in Zeitlupe legte er eine Hand auf James Schulter und grinste.
„Bin doch kein Kissen.“, flüsterte er heiser und er wusste sogar ganz genau, warum er flüsterte. Weil das hier so eine Stimmung war, die man durch zu lautes Reden kaputt machte und das… Moment, dann sollte er Brüllen!
„Aber so weich…“, hauchte James und seine Brille rutschte ihm fast von der Nase, wenn sie nicht von Sirius Gesicht gehalten worden wäre. Die schöne Brille… Die könnte ja kaputt gehen und dann würde James nicht mehr sehen können, wen er hier gerade küsste.
Moment! Küssen? Das… ging doch gar nicht…
Der heiße Tee in Sirius Brust floss durch seine Venen in jede erdenkliche Körperstelle, sogar in Regionen, von denen Sirius nicht einmal wusste, dass sie von Blut, äh, Tee durchströmt werden konnten. Tee floss natürlich auch nicht durch Körper. Das war vollkommen absurd. Fast so absurd wie die Lippen seines besten Freundes auf seinen eigenen zu fühlen!
Und… so war das doch auch gar nicht… passiert… Aber gut fühlte es sich an…
Sirius Augenlider schlossen sich wie von selbst und er hob den Kopf ein Stück, bevor er den Kuss erwiderte. Zaghaft legte er beide Arme um den schlanken Körper über ihm und drückte James fester an sich. Perfekt… Was wollte er mehr?
Moment? So war das jetzt aber wirklich nicht passiert.
Sirius öffnete die Augen und biss sich auf die Lippen, als die wieder frei waren. Oder waren sie die ganze Zeit frei gewesen. Es war hell um ihn herum und er lag nicht mehr auf dem Boden sondern in einem harten Bett. Er blinzelte einmal, zweimal und wunderte sich, warum James ihn jetzt so geschockt ansah.
Die Brille hing ihm halb von der Nase und entweder waren das Finger oder, wie Sirius nicht hoffen wollte, Nasenabdrücke auf den Gläsern. Die haselnussbraunen Augen weit aufgerissen und die merkwürdig roten und glänzenden Lippen halb geöffnet, starrte James ihn fassungslos an.
All das dauerte nur wenige Sekunden und Sirius ließ James wie vom Blitz getroffen los, als er bemerkte, dass er immer noch, oder gerade erst, die Arme um ihn gelegt hatte. Geschlungen traf es vielleicht besser, aber daran wollte Sirius gar nicht erst denken.
Gleichzeitig ließ er einen so spitzen und mädchenhaften Schrei los, worauf James sich derartig erschreckte, dass er ebenfalls zu schreien anfing. Abwechselnd schrieen sie immer weiter und hörten erst allmählich auf, als Remus und Peter zehn Minuten später den Krankenflügel betraten.


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