von Thorti
Ein Becken, gefüllt mit roter Flüssigkeit, schimmerte an den glänzend-schwarzen Wänden aus Marmor. Sie ging barfuß auf das Becken zu. Ihre Augen glitzerten vor Verlangen. Elegant streifte sie ihren Mantel ab und stieg nackt wie Gott sie schuf mit dem ersten Fuß in das Becken. Ein Schauer durchdrang ihren Körper. Sie setzte den zweiten Fuß nach und tauchte mit ihrem Körper hinein. Das Blut bedeckte sie nun bis zum Hals. Sie stellte sich vor einer Wand. Wie auf Knopfdruck sprudelte aus dem dämonenähnlichen Wasserspeier mehr Blut. Sie band ihre Haare auseinander und genoss die Dusche in vollen Zügen. Jemand betrat den Raum, ein Handtuch in der Hand haltend. Der Wasserspeier erlosch. Nun stieg sie aus der Dusche, an ihrem Körper liefen noch Rinnsale von Blut herab. Sie schenkte ihrem Gegenüber ein Lachen und nahm das Handtuch, legte es um sich. Sofort färbte sich der weiße Stoff rot. Ihr Gegenüber reichte ihr den Mantel, den sie gekonnt überzog.
„Entschuldigt, meine Herrin“, sagte eine sonore männliche Stimme. „Er möchte sie gerne sprechen. Am Telefon.“
Sie verließ den Raum und trat in einen schwach beleuchten Raum. In dem Schein der blauen Lampen zeichneten sich die Konturen ihres Gesichtes ab. Kate Melador blickte genervt drein.
„Dieser Lump knabbert schon zu lange an meinem Nervenkostüm“, sagte sie zu ihrem männlichen Begleiter, einen bärtigen Hünen.
„Ich könnt mir angenehmere Dinge vorstellen, als diesen Fettwanst zu betreuen.“ Sie betrat einen weiteren marmorierten Raum, in dem einsam ein Schreibtisch stand. Der Hörer des Telefons lag daneben. Kate hielt ihn sich ans Ohr.
„Ich sagte ihnen doch schon, dass ich keine Planänderung wünsche.“
Sie rollte mit den Augen.
„Tun Sie einfach was ich Ihnen sage, verdammt noch mal.“
Sie legte wutentbrannt auf. Ihre Brust hebt und senkte sich. Kate wirbelte herum und befiel einen ihrer Hünen, bis genüsslich in seinen Hals. Ihr Opfer schrie. Blut spritzte umher. Der Marmor wurde durch den roten Lebenssaft befleckt. Der Hüne brach tot zusammen.
„Und nun?“, sagte die männliche Stimme.
Kate wischte sich das Blut von den Lippen.
„Was nun?“
„Wir hätten ihn schon längst ihn aus der fremden Welt erwecken sollen.“
Kate blickte den Hünen wütend an.
„Bist du des Wahnsinns?“, fauchte sie ihn an. „Wenn es keinen anderen Ausweg gibt, können wir seine Hilfe erbitten.“
„Und diese Menschenjäger und ihr Zauberer?“, fragte der Hüne.
„Mit denen werde ich schon fertig. Es bedarf sich keiner Veranlassung, ihn unnötig zu stören.“
„Nun...“
„Geh mir aus den Augen“, giftete sie. Der Hüne entfernte sich und ließ Kate allein im Raum zurück. Kate blickte sich um und schmetterte wütend das Telefon vom Tisch.
„Moody, du fängst langsam an mich zu nerven.“
Irgendwo in der Wüste Nevadas.
Unter den großen Dünen, tief in der Erde vergraben. Niemand wusste von der Existenz. Nur die wenigen erahnten es. Der Legende nach war es ein Tor zu der anderen Welt. Doch Legenden hatten nur wenig mit der Wahrheit zu tun. Doch irgendein Zweck musste es haben. Ob es wirklich die Möglichkeit bietet, jenen zu wecken, der die Welt verändert? Jenen, der es wagt, eine Apokalypse zu entflammen. Er. Aus der fremden Welt. Der Engel der Apokalypse.
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