von Thorti
Rumänien.
Die Blockhütte auf den hohen Bergen war schon fast zugeschneit. Aus dem Schornstein kam Rauch. Die Fensterläden waren geschlossen. Von irgendwoher drang ein Wolfsgeheul heran.
Innen erwachte Alaster Moody aus einem tiefen aber durch unruhigen Schlaf. Er öffnete sein normales Auge und fuhr mit der Hand über den Nachttisch, bis er schließlich sein magisches Holzauge fand. Er setzte sich auf, nahm es kurz in den Mund und fummelte es in seine Augenhöhle. Er drehte sich wild um die eigene Achse. Moody schlug mehrmals gegen die Backe und das Auge starrte nun ruhig nach vorn.
Die Tür geht auf und Elaine kommt mit einer dämpfenden Tasse herein.
„Guten Morgen, Schlafmütze“, sagte sie und stellte die Tasse mit dem heißen Getränk auf den Nachttisch.
„Schlafmütze ist gut“, antwortete Moody. „Verfluchte Albträume. Als ich meinen Schönheitsschlaf im Eis hatte, träumte ich nur von wunderschönen Jungfrauen.“
„Erspar mir die Details, mein Lieber. Es war schon wichtig, dass wir dich aus dieser Eiswüste befreiten.“
„Warum das? Habe ich etwa was verpasst?“
„Während du schliefst, hat sich die Welt ein Stückchen weiter gedreht. Der Alltag scheint aus den Fugen geraten zu sein. Zwar ist Voldemort gestürzt, aber...“
Moody fuhr hoch.
„Hat er es geschafft?“, fragte er aufgeregt.
Elaine nickte. „Harry Potter? Ja, er hat es geschafft. Soweit ich weiß, lebt er jetzt mit einer Weasley zusammen. Sie haben vor 20 Jahren geheiratet.“
„Gott, über 20 Jahre versauerte ich ihm Eis?“ Moody schüttelte sich.
Elaine grinste.
„Soweit ich beurteilen kann, bis du keinen Tag gealtert. Du siehst noch immer so schrullig aus wie sonst.“
„Schön das von dir hören zu können, Elaine. Wie geht es dir eigentlich?“
„Ich habe geheiratet, Alastor. Einen jungen Mann aus Deutschland. Er ist Abenteurer und erforscht das Übernatürliche.“
„Herzlichen Glückwunsch“, sagte Moody. „Hättest mich wohl sicher als Trauzeugen gehabt. Aber glaub mir: Ich bin für solche Zeremonien ungeeignet.“
„Vielleicht hast du Recht“, sagte Elaine etwas traurig. „Aber wir weichen vom Thema ab. Alastor, wie gesagt, die Welt hat sich nach dem Sturz von Voldemort verändert. Es gibt Anzeichen darauf, dass sie zurückgekehrt ist.“
„Sie?“, fragte Alastor.
„Ja, sie, du erinnerst dich nicht, Alastor?“
Er schüttelte den Kopf.
„Einst hast du sie geliebt und dann...“
Er hob die Hand und unterbrach Elaine.
„Red bitte nicht weiter. Sind das Vermutungen, oder was?“
„Menschen haben sie gesehen. Sie flog tief über Dörfer, tarnte sich kaum, trank das Blut von adeligen Personen. Sie ist die meist gefürchtete und gejagte in Ost-Europa. Das letzte Mal tauchte sie in Weißrussland auf und verschwand spurlos. Wegen ihr sind die Vamp Hunters wieder eingesetzt.“
„Fängt diese ganze Scheiße wieder von vorne an?“, murrte Alastor.
„Da ist noch etwas anderes, Alastor. Soweit meine Informationsquellen richtig sind, sinnt sie nach Rache. Sobald sie erfährt, dass du wieder unter den Lebenden wandelst, wird dich Kate Melador umbringen.“
Alastor springt auf.
„Ich dachte wir hätten die Schlampe getötet“, rief er wütend. „Aber nein, jetzt will sie Rache an mir nehmen. Verfluchtes Miststück.“
Er stürmte aus seinem Zimmer.
„Ich hab diese ganze Scheiße satt.“ Und er knallte die Tür hinter sich zu. Elaine atmete tief durch und blickte noch immer die Tür an.
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