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Fanfiction

Without freedom lost in Darkness - One small mistake and its consequences

von SummerSky

Hi,
Danke für dein Kommi, Dramione: Ja, und sie wird noch grauenhafter als sie bisher schon war. Wie Draco darüber denkt erfährst du jetzt ;) Viel Spaß beim lesen und danke für dein regelmäßiges Reviewen :-)


______________________________________________


Chapter 15: One small mistake and its consequences

Da Hermine nicht mit den anderen, die hier wohnten, zu Abend essen wollte ging sie nun immer zu ungewöhnlichen Zeiten in den Essenssaal und genoss die Stille und das Alleinsein. Doch einmal war ihr jemand aufgefallen, ein Junge, etwa in ihrem Alter, der betrübt und ziemlich fertig am Tisch saß, als sie den Raum betrat. Er schien nicht zu essen, saß einfach nur da und starrte bedrückt ins Nichts. Eigentlich interessierte sie sich nicht für die Schicksale der anderen, doch dieser Junge machte sie neugierig. Sie sprach ihn allerdings nicht an, sondern setzte sich auf die andere Seite und begann zu essen.
„Es ist schrecklich“, murmelte er plötzlich, an niemand bestimmten gewandt.
„Was?“, fragte Hermine verwirrt nach und er sah sie bekümmert an.
„Ich bin neu hier, und weil ich nicht weiß, wo ich hin soll wohne ich hier und es gefällt mir nicht“, erzählte er weiter.
„Dann such dir doch irgendwo anders ein Zimmer.“
„Nein, damit meine ich das Leben, Todesser zu sein und all diese Grausamkeiten an zurichten.“
Hermine hörte auf zu essen und sah den Jungen an. Argwöhnisch musterte sie ihn.
„Und darüber redest du hier, mit einer Todesserin?“, zischte sie.
Für einen Moment schien er erschrocken, doch dann antwortete er belanglos: „Die anderen wissen es schon.“
Ruckartig stand Hermine auf und sah ihn verachtend an.
„Es sollte dich mit Stolz erfüllen, dem Dunklen Lord dienen zu dürfen“, zischte sie und verließ den Essenssaal. Wenige Tage später sah sie ihn zum letzten Mal.

Hermine hatte sich verändert, in all der Zeit in der sie hier war. Aus dem früher lebensfrohen, lernfreudigen Mädchen war eine kalte, verschlossene, fast freudlose junge Frau geworden. Ihr Leben war hart. Es bestand aus, beinahe täglichen, Folterungen, Morden und Zerstörung. Auch hatte sie zu Spüren bekommen was es hieß, sich dem Befehl des Dunklen Lords zu widersetzen…

Sie hatten wieder einmal Zerstörung und Chaos hinter sich gelassen. Hermine war dran das Zeichen des Bösen an den Himmel zu setzen. Doch sie konnte nicht mehr. Dieser Auftrag hatte ihr alle Kräfte geraubt und außerdem hatte sie letzte Nacht schon wieder diesen Albtraum gehabt. Der Trank wirkte nicht. Ihre Energie war aufgebraucht. Sie war zu schwach. So einen schweren Zauber schaffte sie nicht mehr. Die Blicke der anderen wurden eindringlicher, sie verstanden nicht, warum Hermine zögerte. Dann blickte sie zu Boden und schüttelte den Kopf. Um sie herum entstand Stimmengewirr, doch sie hatte keine Kraft, sich zu rechtfertigen. Außerdem hätte es nichts gebracht. Sie hätten ihr nicht zugehört. Etwas, oder jemand, brachte die Gruppe zum Verstummen. Hermine sah es nicht, sie hielt den Kopf noch immer gesenkt. Kurz darauf erschien das Dunkle Mal am Himmel. Das Zeichen für seine Rückkehr stand jetzt am Firmament. Hermine war nicht sicher, ob sie das apparieren schaffen würde, doch sie musste es versuchen. Sie würde allein hier zurückbleiben. Niemand würde sich um sie sorgen. Sie schluckte schwer, nahm alle Kraft zusammen und stellte sich den Ort vor, an den sie apparierte. Mit einem ?Plopp` verschwand sie und tauchte am Waldrand auf. Schnell verließ sie die anderen und versuchte in ihr Zimmer zu kommen, was sich als ziemlich schwer erwies. Ihr war schwindlig und sie brach fast zusammen. Doch schließlich hatte sie es geschafft. Keuchend stand sie in ihrem Zimmer. Ihre Beine fühlten sich bleischwer an und ihr Herz raste als hätte sie soeben einen Marathon hinter sich. Zerschlagen ließ sie sich in voller Montur in ihr Bett fallen und war auch sofort eingeschlafen.
Sie wurde durch ein Klopfen geweckt. Ihr kam es vor, als hätte sie nur ein paar Minuten geschlafen und ein Blick auf ihre Uhr verriet ihr, dass es auch genau so war. Sie rappelte sich schwerfällig auf und ging zu Türe. Das Klopfen wurde energischer. Hermine öffnete die Türe. Davor stand ein Todesser, der noch sie selbe Kleidung trug wie sie. Er ließ ihr keine Zeit zu fragen sondern meinte nur:„Der Meister will dich sehen.“
Hermine wollte sich umdrehen und wieder in ihr Zimmer gehen um sich fertig zu machen, als er weiter sprach: „Sofort!“
Die Hexe drehte sich wieder zu ihm um. Sein Ton war alles andere als freundlich, anderes hatte sie zwar auch nicht erwartet, aber etwas Dringendes und Wütendes lag in seiner Stimme. Schließlich nickte sie und folgte ihm. Er führte sie den Gang entlang, den sie bei ihrer ersten Erkundungstour genommen hatte. Sie betrachtete den Todesser. Sein Blick war böse und etwas an dem Weg, dem Gesichtsausdruck und den Worten jagten ihr Angst ein. Sehr große Angst. Ihre Schritte wurden zögernder doch schließlich blieb auch der Mann stehen. Vor der großen schwarzen Türe. Hermine schluckte schwer. Sie musste wieder daran denken, wie Draco dort gefoltert worden war. Warum musste sie nun hier her kommen? Sie blickte noch einmal zu dem Todesser zurück, doch er deutete mit einem Kopfnicken auf die Türe. Zitternd legte Hermine ihre Hand auf den Griff, doch schon schwang sie lautlos auf. Finsternis umfing sie als sie eintrat, und ohne dass sie sich umdrehte wusste sie, dass sich die Türe hinter ihr wieder geschlossen hatte. Licht glomm an. Das gleiche Licht wie bei Draco!, dachte sie erneut. Vor ihr, auf einem thronähnlichen Gebilde aus Stein, saß der Dunkle Lord. Totenköpfe verzierten den Thron und um die Füße des Dunklen Lords kroch eine große Schlange, Nagini, wie sie wusste, und sie schien Hermine aus ihren Augen zu mustern. Doch die Todesserin sah nur voller Angst zum Dunklen Lord auf. Ein eisiger Schauer überfiel sie, der die Ehrfurcht, die sie bei seinem Anblick immer verspürte, überlagerte. Sie wusste, was jetzt kommen würde. Sie wusste es von ganzem Herzen, doch noch hatte es ihren Verstand nicht erreicht, sonst wäre sie wahrscheinlich panisch wieder hinausgerannt.
„Nun, Hermine!“, durchdrang die hohe, klare und eiskalte Stimme des Dunklen Lords die Stille. „Du erledigst deine Aufgaben sehr gut. Ich bin zufrieden mit dir gewesen. Doch heute hast du mich sehr enttäuscht!“ Seine Stimme war leiser geworden, gefährlicher. Hermines Herz krampfte sich zusammen und sie meinte nicht mehr atmen zu können.
„Sprich!“, donnerte er auf einmal. „Warum hast du mein Zeichen nicht über das Verderben beschworen?“
Hermines Mund war ganz ausgetrocknet und sie brachte nichts heraus. Doch schließlich schluckte sie noch einmal und sah in die roten Augen, die vor Wut glühten.
„Aber ich… ich… konnte nicht mehr…“, sagte sie mit brüchiger Stimme. „Mein Lord, ich hatte keine Kraft dazu.“ Noch immer fühlten sich ihre Beine bleiern an und ihre Augenlider schwer.
„Keine Kraft dazu?“ Er lachte höhnisch. „Keine Kraft dazu!?“ Er war sehr wütend. Hermine senkte betreten den Blick.
„Ich habe dich zur Todesserin gewählt weil du Stärke hast! Weil du KRAFT hast!“, hallte seine Stimme laut in dem Raum wieder und schon zuckte ein Strahl aus seinem Zauberstab und traf sie.
Hermine schrie auf. Ihr Körper brannte. Alle Knochen schienen zu schmelzen und sie fühlte sich, als würde sie lebendig verbrennen. Es war unerträglich. Sie fiel auf den Boden und krümmte sich vor Schmerz. Eine Träne kullerte ihr über die Wange. Noch nie in ihrem Leben hatte sie solche Qual erlebt. Langsam ebbte der Schmerz etwas ab. Sie richtete sich auf die Knie. Mit dem Arm fuhr sie über ihr verschwitztes Gesicht.
„Du wirst immer Kraft dazu haben, das Dunkle Mal an den Himmel zu bannen! Hast du verstanden?“ Hermine konnte im ersten Moment nicht antworten. Sie fühlte sich wie benommen. Doch als sie endlich den Mund öffnete war es zu spät, denn der nächste Cruciatus kam auf sie zu. Und er traf sie mit voller Wucht. Stärker als der Erste. Schmerz explodierte in ihrem Körper, Hitze breitete sich überall aus. Sie schien zu verbrennen, als würde sie in einem offenen Feuer liegen, nur viel, viel schlimmer. Abermals stürzte sie auf den Boden. Schlug hart auf und wand sich in Pein. Sie krümmte sich zusammen und schrie. Schrie einfach nur. Weitere Tränen bahnten sich den Weg über ihr schmutziges Gesicht, das sie nach dem Todesser Auftrag noch nicht gewaschen hatte. Hinterließen weiße Streifen auf ihren Wangen. Hermine schluchzte. Unerträgliche Qualen durchliefen ihren Körper. Sie wollte nur noch sterben. Wollte diesem Leid entkommen. Sie schmeckte Blut in ihrem Mund, ihre Wange war aufgeschürft. Doch sie spürte es nicht. Ein Fluch schoss auf sie zu, und eben noch auf Händen und Knien wurde sie wieder auf den Boden geschleudert. Ein Schrei entrang sich ihr abermals, als ihr Körper erneut in Flammen auf ging. Sie wollte weiterschreien, doch die Cruciatus-Flüche hatten ihr auch noch das letzte bisschen Kraft geraubt. Sie spürte nur noch endlose leere, eine innere Kälte und den unerträglichen Schmerz. Sie krampfte sich zusammen, doch schließlich wehrte sie sich nicht mehr. Wenn sie jetzt nichts sagen würde, würde er sie wahrscheinlich zu Tode foltern, das wusste sie. Unter Qualen, die sie fast betäubten und ihre Sinne benebelten, stand sie zitternd auf. Sie wischte sich mit ihrem Ärmel das Blut weg, das aus ihren Mundwinkeln lief und stellte sich wankend hin. Innerlich schrie sie bei jeder weiteren und noch so kleinen Bewegung auf, ihr Körper konnte nicht mehr, er war zu überfordert. Doch Hermine ließ sich nichts anmerken. Sie richtete sich ganz auf, verbeugte sich und sagte in dieser Haltung: „Verzeiht, Herr!“, flüsterte sie.
„Sprich lauter!“, zischte er. Er wusste genau, dass Hermine nicht mehr konnte, doch es gefiel ihm, sie leiden zu sehen. Dennoch gönnte Hermine ihm diese Genugtuung nicht und wurde noch leiser, nein, mit einer kräftigen Stimme, die sie selbst überraschte begann sie:
„Mein Herr! Meister! Ich bitte euch, verzeiht mir, auch wenn ich es nicht verdient habe. Es wird nicht wieder vorkommen. Nie wieder will ich euch enttäuschen. Vergebt mir!“ Sie schwankte immer mehr vor Erschöpfung, doch eine Entschlossenheit hatte von ihr Besitz ergriffen, die sie abhielt zu fallen. Langsam nickte der Dunkle Lord, sein Gesicht war kalt und hart.
„Nun geh! Und enttäusche mich nicht noch einmal!“
Die Türe öffnete sich und Hermine stolperte hinaus. Sie lehnte sich gegen die Wand und atmete bebend tief durch. Das Zittern wurde stärker, doch sie zwang sich in ihr Zimmer zu laufen. Hier wollte sie nicht bleiben. Langsam, immer einen Schritt vor den anderen, stieg sie die Treppe hoch und lief durch endlose Gänge. Hin und wieder taumelte sie gegen die Wand und stieß sich wieder ab.
„Hermine!“ Jemand kam auf sie zu gerannt, doch Hermines Blick ging ins Leere. „Hermine, alles in Ordnung? Hat er dir etwas angetan?“ Draco ging langsam neben ihr her. „Er hat dich zu Unrecht bestraft!“, murmelte er, als er das Blut und die Verletzungen an Hermine sah. Hermine sah seltsam zu ihm, doch ihr Blick ging neben ihm vorbei, wie in weite Ferne gerichtet. Sie taumelte wieder.
„Soll ich dich stützen?“, fragte er erschrocken, doch Hermine winkte wortlos ab, blickte wieder nach vorne.
„Das ist alles nur gerecht. Ich brauche keine Hilfe. Ich habe schließlich meine Aufgabe nicht ausgeführt“, murmelte sie wie in Trance. „Die Strafe ist nur gerecht“, wiederholte sie noch einmal. „Ich habe den Dunklen Lord enttäuscht. Ich muss es unbedingt wieder gut machen!“
„Gerecht? Nennst du das Gerechtigkeit? Er tut es nur, weil er Spaß haben will! Doch irgendwann wird er dafür bezahlen…!“ Den letzten Satz hatte er nur noch geflüstert, und er war nicht sicher ob Hermine ihn überhaupt verstanden hatte.
„Du darfst nicht so von ihm sprechen“, murmelte sie wieder.
„Ach, darf ich nicht? Ich sage nur die Wahrheit! Wann erkennst du das endlich wieder…“ Er war etwas lauter geworden, doch das Ende hatte er erneut nur leise gesprochen.
„Sprich nicht so von ihm! Er hat nur getan, was getan werden musste, denn ich habe ihn enttäuscht…“ Die letzten Worte von Hermine waren leiser geworden und es sah aus als würden ihr die Tränen kommen. Doch auf einmal wurde ihr Gesicht hart.
„So etwas darf nie wieder passieren! Hörst du? Nie wieder! Ich bin die Beste, ich werde die Beste sein! Niemand wird je mehr zweifeln dass ich eine Todesserin bin! Niemand! Jaah...“ Ihre Augen waren kalt und sie ballte die Hände zu Fäusten. Draco blieb stehen und starrte ihr traurig und fassungslos hinterher, wie sie taumelnd um die nächste Ecke bog, darauf bedacht, auch noch das letzte bisschen Kraft aus sich heraus zu holen.

So hatte sie das erste Mal zu Spüren bekommen, was die Strafe für Fehler war. Und so ging es auch noch einige Male weiter, aber Hermines Gesicht zeigte keine Regung mehr.

Denn noch an jenem Abend war sie zum umkippen entkräftet. Getrocknetes Blut hatte noch an ihrem Mund geklebt und die Wunde an ihrer Wange war offen. Sie hatte sich auf ihr Bett gelegt und war sogleich eingeschlafen, doch der Himmel graute schon. Hin und wieder wachte sie kurz auf, Fieberträume plagten ihren Schlaf. Ihre Wange brannte, in ihrem Mund hatte sich ein bitterer Geschmack gebildet. Ihr Körper selbst glühte. Immer wieder war sie aufgewacht, nie richtig wach und nahm alles nur verschwommen und durch einen dichten Nebel wahr. Dann fiel sie wieder in einen unruhigen Schlaf. Manchmal meinte sie, dass jemand bei ihr war, denn sie hatte etwas anderes an und glaubte Stimmen zu hören.
Und als sie schließlich, nach unzähligem Wachen und Schlafen, einmal wieder die Augen aufschlug, fühlte sie sich besser. Vor ihren Augen nahm alles wieder Gestalt an und ihr Kopf war klarer, doch ihre Augen hatten den kalten Glanz behalten. Langsam richtete sie sich auf und spähte auf ihre Uhr. 17.00 Uhr. Hatte sie so lange geschlafen? Doch irgendetwas war anders. Sie stand vorsichtig auf und bemerkte, dass sie ein schwarzes Nachthemd an hatte, obwohl sie sich nicht erinnern konnte sich umgezogen zu haben. Sie nahm eine Tasse Kaffee in die Hand, die ausnahmsweise einmal wieder auf ihrem Tisch stand, ohne dass sie sie geholt hatte, und ging zum Fenster. Der Himmel verdunkelte sich schon und die Sonne stand am Horizont. Durch Zufall fiel ihr Blick auf ihren magischen Kalender, den sie sich in London gekauft hatte und der von alleine das Datum änderte- und erschrak. Nur mit Mühe konnte sie die Tasse noch festhalten, doch etwas Kaffee schwappte über den Rand und landete auf dem Boden. Hermine nahm es nicht wahr. Ihr Blick war starr auf den Kalender gerichtet. Es waren drei Tage vergangen! Drei Tage hatte sie geschlafen. Langsam und mit Mühe beruhigte sie sich wieder, doch sie fing leicht an zu zittern und merkte, wie schwach sie war. Sie stützte sich auf dem Tisch ab als ihr schwindlig wurde und setzte sich hin. Langsam verging es. Sie sollte jetzt unbedingt etwas essen also wusch sie sich ihr Gesicht, zog sich an und lief dann in den Speisesaal. Zum Glück war es zu früh für das reguläre Essen und sie war alleine. Sie musste sich zwingen, nicht zu schnell zu essen, denn ihr Hunger war nach drei Tagen entsprechend groß. Schließlich wieder gesättigt beeilte sie sich den Raum zu verlassen, denn sie wollte niemanden begegnen und musste sich erst noch erinnern, was alles passiert war. In ihrem Zimmer angekommen betrachtete sie sich einmal mehr im Spiegel. Die Wunde auf ihrer Wange war nur noch leicht zu erkennen und sie sah etwas dünner aus. Was war bloß passiert, warum hatte sie drei Tage verschlafen?
Ratlos zuckte sie mit den Schultern und duschte sich schließlich ausgiebig. Dabei war ihr, als würde Dreck von Jahren von ihr abfallen. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so erfrischt gefühlt, aber auch noch nie so lange gewartet mit duschen… Auf einmal erschien ein Bild vor ihrem inneren Auge. Hermine zuckte zusammen. Da fiel ihr alles wieder ein.
Der Auftrag, das Dunkle Mal, der Dunkle Lord, … Alle Schreckensbilder tauchten wieder auf. Auch von ihrer Folterung. Hermine schluckte schwer, drehte das Wasser ab und stieg aus. Jedes Gefühl, jede Regung war aus ihrem Gesicht gebannt, während sie sich und ihre Haare mit einem Zauber trocknete.
Sie zog sich an und öffnete das Fenster, schweigend setzte sie sich auf die Fensterbank. Sie winkelte ihre Beine an den Körper und sah hinaus. Nebelschwaden zogen vom Wald aus, kalter Wind ließ die Bäume und Büsche wehen. Der Tag wich dem Abend.
Hinter ihr klopfte es. Hermine drehte den Kopf zur Türe und betete ihn auf ihre Knie, die sie mit ihren Armen umschlungen hatte.
„Herein!“, rief sie.
Die Türe wurde geöffnet und ein Todesser trat ein. In Schwarz gekleidet, doch die Kapuze nicht hochgezogen und keine Maske dabei. Zum Glück!, dachte die Hexe, denn für einen Auftrag fühlte sie sich noch viel zu schwach und entkräftet.
„Wie ich sehe geht es dir wieder gut!“, meinte der Mann. Seine Stimme war kalt, doch hatte sich ein freundlicher Unterton eingeschlichen. Hermine richtete ihren Kopf auf und sah ihn an. Sie kannte ihn nicht.
„Wer bist du? Und was war mit mir passiert? Drei Tage lang habe ich geschlafen!“, fragte Hermine mit ebenso kalter Stimme, nur das bei ihre jegliche Freundlichkeit verbannt war.
Doch den Mann schien das nicht zu stören, und seine Stimme veränderte sich auch nicht.
„Mein Name ist Verian. Ich habe in der Zeit nach dir gesehen. Du hattest Fieber und warst krank, weil sich die Wunde an deiner Wange durch … weitere Qualen entzündet hatte. Aber wie es aussieht geht es dir jetzt wieder besser“, meinte Verian.
Hermine nickte langsam mit dem Kopf.
„Danke“, flüsterte sie leise.
Er antwortete nicht.
„Wieso hast du das getan?“
„Die Zeiten sind hart und auch der Dunkle Lord kann es sich nicht mehr leisten, Anhänger zu verlieren.“
Jetzt war es an ihr zu schweigen, bis sie schließlich doch wieder sprach.
„Gab es in der Zeit einen weiteren Auftrag?“
„Ja, aber der Dunkle Lord hatte deine Anwesenheit nicht erwünscht“, meinte er und das schmerzte sie sehr. Sie hatte sich so angestrengt und wollte Ansehen bei ihm finden und nun hatte sie ihn enttäuscht und er hätte ihr nicht einmal die Chance gegeben, sich wieder zu beweisen.
„Falls du aber wieder gesund sein solltest, dann will er, dass du morgen wieder dabei bist.“
Hermine nickte. Das war gut. Er schloss sie also nicht vollkommen aus und so konnte sie wieder sein Vertrauen in sich aufbauen.
„Ich werde zu gegebener Zeit da sein“, sagte sie. Es war die gleich Uhrzeit und der gleich Ort wie immer, das hatte sie die letzten Male mitbekommen.
Der Mann nickte ihr noch einmal zu und verschwand dann. Und Hermine war wieder alleine mit ihren Gedanken; mit einem kalten Lächeln und den erfreulichen Gedanken an den nächsten Auftrag.

Noch einige Male war es so gegangen. Krank war sie nicht wieder geworden, doch entkräftet hatte sie sich noch oft gefühlt. Manchmal wäre sie am liebsten auf der Stelle gestorben, doch verschiedene Erinnerungen hielten sie davon ab. Denn zu wenig konnte sie dieses Leben hier genießen. Zu selten hatte sie dem Dunklen Lord ihre Treue gezeigt. Noch war es nicht vorbei. Noch hatte sie keine Erfüllung in ihrem Leben gespürt. Etwas fehlte. Etwas bedeutendes, doch Hermine wusste nicht was. Ihr Leben war kalt, gefühllos und hart. Hier durfte sie keine Schwäche zeigen, denn Respekt war hier das wichtigste. Würden die anderen auf sie hinab sehen oder ihr kein Ansehen zeigen müsste sie sich noch mehr anstrengen. Kämpfen, bis sie endlich die Macht hatte, die sie erreichen wollte. Bis endlich alle zu ihr aufsehen würden. Ja, das wünschte sich Hermine. Doch noch war es nicht so weit. Noch hatte sie noch nicht allen Respekt beigebracht. Aber schon bald, bald würde sie die größte Macht unter den Todessern haben. Der Dunkle Lord würde sie ehren und nicht mehr bestrafen, denn sie würde ihn nicht enttäuschen, sie würde ihm treu dienen. Sie würde ausführen, was er befahl. Zerstörung, Chaos und Tod bringen, wenn es sein Wunsch war. Und noch mehr Macht erlangen!
Ja, Macht war Hermines einziger Wunsch. Macht, und der Drang, sich zu beweisen.


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