von Clarice
All good things
Honestly what will become of me?
Don't like reality
It's way too clear to me
But really life is daily
We are what we don't see
Missed everything daydreaming
Während seine Hand über den ledernen Einband eines der Bücher im Regal strich, wusste er, dass etwas nicht stimmte. Und obwohl es die beste Lösung war, fühlte es sich falsch an.
Aber was konnte er schon auch anderes tun? Es war zu spät, um irgendetwas zu ändern. Außerdem hätte er es schlimmer treffen können. Narcissa gefiel ihm sogar. Ihr blasses Gesicht war hübsch, ihre Stimme war angenehm. Sie liebte ihn...
War es das, was ihn hielt? Narcissas Liebe?
Lucius ließ sich in einen der Polstersessel fallen. Er wollte es abstreiten, konnte es aber nicht. Denn zum Teil war es wohl die Wahrheit. Jemand liebte ihn. Wenn auch nicht die Richtige, aber jemand tat es.
Er stand wieder auf und begann unruhig im Raum auf und ab zu gehen.
Das Leben ging weiter, nicht wahr? Natürlich ging es weiter. Warum sollte sein Glück von einer einzigen Frau abhängen. Von einer Frau, die er nicht haben konnte, der er wahrscheinlich vollkommen egal war, trotz alledem, was zwischen ihnen geschehen war.
Lucius blieb abrupt stehen und fuhr sich durchs blonde Haar. Er blickte aus einem der Fenster.
Aber sie war ihm nicht egal. Sie konnte ihm nicht egal sein.
Es klopfte leise an der Tür. Er wollte niemanden sehen, also verhielt er sich stumm. Er vernahm wie die Klinke herunter gedrückt wurde und jemand den Raum betrat. Die Tür fiel wieder ins Schloss.
„Es scheint, als würden sich alle wundern, wo du bist.“
Lucius zuckte zusammen, wandte sich aber nicht um.
„Wie geht es dir?“
Er schnaubte als Antwort bloß. Wie es ihm ging? Was dachte sie, wie es ihm ging?
Sie näherte sich ihm. Er konnte ihre hochhackigen Schuhe hören.
„Lucius...“ Sie legte ihm eine Hand auf die Schultern. „Was machst du hier?“
„Dasselbe könnte ich dich fragen.“ Er wandte sich zu ihr um, wobei er ihre Hand abschüttelte. „Was machst du hier, Andromeda?“
„Ich wollte nach Narcissa sehen.“
„Sie wusste, dass du kommst?“
„Ja.“
Sie hatte nichts gesagt. Es war nun drei Monate her, seitdem sie fortgelaufen war. Und Narcissa hatte ihm gegenüber kein einziges Wort erwähnt. „Nun, dann sieh nach Narcissa und verschwinde, bevor dich noch jemand sieht außer ich.“
„Ich war schon bei ihr.“
„Was machst du dann noch hier?“
„Ich...“ Andromeda sah weg und befeuchtete sich die Lippen, wie immer, wenn sie keine Antwort wusste, die ihrem Verstand gefallen würde. „Wahrscheinlich dasselbe wie du.“
„Das denke ich nicht.“
Sie öffnete den Mund um etwas zu erwidern, überlegte es sich aber anders.
Ein Wort von ihr würde genügen.
Dieser Gedanke durchfuhr ihn so plötzlich, dass er Mühe hatte sie weiter anzusehen.
Bloß ein Wort und er würde alles aufgeben. Zum Teufel mit den verdammten Traditionen und mit ihren Familien. Er könnte es alles hinter sich lassen, wenn sie ihn darum bitten würde.
„Du hast wahrscheinlich Recht. Und du solltest dich vielleicht vorbereiten.“
„Vorbereiten?“ Seine Hochzeit. Für einen Moment war es ihm entfallen. „Selbstverständlich.“
Sie lächelte noch einmal kurz und drehte sich um. Doch ihr Lächeln war traurig genug gewesen, dass er es wagte, sie zu fragen. „War das alles?“
Andromeda blieb stehen, wandte sich aber nicht um.
„War das alles? Nach einem Jahr soll das hier alles gewesen sein?“
„Was... was meinst du?“, fragte sie verunsichert.
„Nein, das kann nicht alles gewesen sein. Sag bloß, dieses eine Jahr ist einfach so an dir vorüber gegangen? Hat es dich so kalt gelassen?“ Er seufzte. „Aber du konntest ja auch so einfach gehen, nicht wahr? So als wäre nichts passiert.“
„Lucius, bitte...“
Er drehte sie zu sich um. „Das kann nicht alles sein, Andromeda.“
Sie hatte die Augen geschlossen. „Doch. Das ist alles.“
„Nein.“ Er beugte sich zu ihr hinunter, zögerte einen Moment und küsste sie schließlich für nicht einmal drei Sekunden.
„Du heiratest heute meine Schwester.“
„Ich heirate die falsche Schwester.“
„Sag so etwas nicht. Sie liebt dich...“
„Ich weiß. Aber ich sie nicht.“
„Ich muss gehen.“
„Nein... du willst gehen. Das ist ein Unterschied.“
Sie widersprach ihm nicht. „Es tut mir Leid.“ Sie hob den Blick und sah ihm in die grauen Augen. Und dann ging sie und ließ ihn zurück...
Lucius atmete tief durch. Es war wohl besser so.
Und mit der Gewissheit, dass er nun ein neues Leben beginnen würde, ohne Andromeda Black, sondern mit ihrer hübschen Schwester, verließ auch er den Raum und machte sich auf die Suche nach seiner zukünftigen Frau.
Travelling I only stop at exits
Wondering if I'll stay
Young and restless
Living this way I stress less
I want to pull away when the dream dies
The pain sets in and I don't cry
I only feel gravity and I wonder why
Andromeda blieb erst stehen, als sie das Haus ihrer Familie weit hinter sich gelassen hatte. Sie stützte sich mit einer Hand an einer Mauer ab und im Schutz des trüben Lichtes der kleinen Gasse in der sie sich befand, begann sie zu schluchzen.
Flames to dust
Lovers to friends
Why do all good things come to an end?
All Flames to dust
Lovers to friends
Why do all good things come to an end?
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