von -Hermine-
„Also, wer geht jetzt wohin?“, fragte Chad und sah fragend zu Sam, welche sich mit einer Hand vor dem Gesicht rumwedelte.
„Du, Hermine, Sabrina und ich gehen zum Gryffindorturm. Draco und Ron können sich was von Mike borgen…in den Kerkern. Egal wer Harry oder Bruni findet, nimmt sie mit.“, erklärte Sam und nickte nach draußen vor die Tür.
„Na gut…dann wäre das ja klar.“, meinte Chad, zuckte mit den Schultern und wollte soeben zur Tür raus.
„Wartet!“ Hermine hielt ihn am Arm zurück und schaute etwas resigniert zu Sam, „es gibt aber noch ein Problem!“
„Ach…Draco behält die Hosen schon oben, keine Angst.“
„Nein, doch nicht das!“, erwiderte Hermine ungeduldig, „was ich aber doch hoffe, aber wie sollen wir den in die Schlafräume kommen? Wir brauchen das Passwort um hinein zu gelangen!“
Sabrina ließ die Schultern hangen. „Stimmt ja…also können wir das vergessen, oder?“
„Nicht unbedingt…“, sagte Sam langsam und kniff etwas die Augen zusammen, „Draco weiß, wie man die Passwörter bekommt…soll er doch einfach ein paar Schüler fragen!“
„Jaa, wenn sie nicht wegrennen…“, murmelte Ron und erntete einen scharfen Blick von Sabrina.
„Gut, und wie kommen wir rein?“, fragte Hermine weiter, „es fällt sowieso auf, wie wir rumlaufen…wie soll denn Draco-“
Sam winkte ab. „Ach, der wird das schon machen…mir fällt schon noch was ein, also können wir?“
Alle nickten, abgesehen von Hermine, die dem ganzen wohl nicht so recht traute. Chad fasste ihre Hand und zog sie aus dem Klo, worauf Sam, Sabrina und Ron ihnen folgten.
„Also…zu den Kerkern geht es da lang…“, meinte Sam und zeigte auf den Gang zu ihrer Linken, „Draco und du geht dort lang, wir anderen gehen in den Gryffindorturm.“
Ron warf einen verächtlichen Blick auf Draco, der dann ohne Kommentar an ihm vorbeiwanderte, strikt dem Weg folgte und jegliche Kommentare vermied. Ron drückte Sabrina noch einen Abschiedskuss auf die Wange und lief eilig, so weit das es seine Hosen erlaubten, hinter Draco her.
„Chad, es ist wohl besser du gibst mir das Brett!“, meinte Sam und hielt die Hand hin, „vielleicht erkennt mich die fette Dame noch, dann kommen wir so rein!“
Chad nickte, und gab, jedoch etwas widerwillig, das Skateboard Sam in die Hand, welches neben sich hertrug.
„Hast du schon einen Plan?“, fragte Ron nach einer Weile, als er ruhig neben Draco herlief.
„Wir hauen ein paar Schüler an.“, murmelte Draco und besah sich ein paar Schüler die an ihnen vorbei liefen, wobei diese etwas merkwürdige Blicke auf sie warfen.
„Du willst also schon ne Schlägerei anfangen, wobei wir kaum wieder hier sind?!“, murrte Ron und erntete einen giftigen Blick von Draco.
„Hast du etwa eine bessere Idee?“
„Sei einfach freundlich.“, meinte Ron nur und schaute sich nach ein paar weiteren Schülern um. Das Licht in den Kerkern war sehr trüb, das letzte Fenster hatten sie schon lange hinter sich gelassen. Draco schaute Ron noch einmal kurz an, ehe er auf ein paar Schüler zumarschierte. „Ich soll also freundlich sein? Also wie immer.“
Ron seufzte und rollte mit den Augen, während er Draco hinter her lief.
„Hey, Knirpse!“ Draco winkte die Kleinen zu sich, während er mit der einten Hand seinen Hosenbund in Schach hielt. Ron schlug sich die Hand mit einem lauten Klatschen an die Stirn.
„Ihr seid Slytherin’s oder?“, fragte Draco, als die beiden, anscheinend Zweitklässlern, zu ihnen hinüber kamen. In der Hand trugen sie bereits schon ein paar Bücher, während Ron sich insgeheim fragte, wie das nur zu einem Slytherin passen soll.
„Siehst du doch oder?“, fragte der Einte keck und schaute Draco erwartend an.
„Netter sind sie ja nicht gerade geworden in der Zwischenzeit.“, murmelte Ron und strich sich das Hemd zurecht.
„Wie seht ihr überhaupt aus?“, fragte der andere Junge und schaute etwas abgeneigt auf den Kleidungsstyl von Draco und Ron, „schon mal was von Maß- Schneiderung gehört?“
„Schon mal was von „wird nicht frech Junge“, gehört?“, murrte Draco und kniff die Augen zusammen.
Der Junge zog abwertend eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts.
„Also, wie lautete das Passwort?“, fragte Draco weiter und wurde ungeduldiger.
Die Zwei schauten sich kurz an, eher der Einte das Wort ergriff. „Das Passwort ist „Fluchen“.“
Draco zog eine Augenbraue hoch und schaute ihn einen Moment ungläubig an. „Okay und jetzt sag mir das Passwort.“
„Ich hab’s dir gesagt!“, erwiderte der Junge und schaute ihn verwirrt an, „es lautet „Fluchen“!“
„Was ist das für ein bescheuertes Passwort?!“
„Ein gültiges. Tut mir leid, aber wir haben bei weiterem Wichtigeres zu tun!“, sagte der Andere, hob die Bücher weiter hoch, warf Ron und Draco einen genervten Blick zu und lief an ihnen vorbei.
„Hochnäsige Gören…“, murmelte Draco und schüttelte den Kopf.
„Ja…“, meinte Ron, „du hast eindeutig Spuren hinterlassen.“
Draco schaute ihn kurz blitzend an, ehe er zu der Mauer hinüber ging. Er tastete mit den Fingern entlang und suchte wohl nach einer Ritze. Draco seufzte, ging ein paar Schritte rückwärts und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Das ist doch Schwachsinn…“, murmelte er und stützte die Hände in die Seiten, „Fluchen!“
Ron zog eine Augenbraue hoch und wartete angespannt ob sich irgendwo eine Tür öffnete. Draco schaute der Wand entlang, schaute zu seiner rechten, wie auch zu seiner linken, doch nirgends öffnete sich ein Zugang.
„War ja klar…“, murmelte Ron und ließ sich an die Wand fallen, „Und was jetzt?“
„Woher soll ich das wissen?“, stieß Draco wütend hervor und lief auf und ab.
„Wie kommen wohl die Anderen in den Gemeinschaftsraum?“, fragte Ron und starrte auf einen Punkt vor seinen Füssen. Draco biss sich auf die Lippe und sah die Wand noch mal genau an.
„…und ich hab natürlich schon immer gesagt, der Junge müsse mehr an die Sonne. Schon früher war er immer zu bleich, versteht ihr? Ständig in den Kerkern zu hocken…ich hab Dumbledore ja schon lange gesagt, dass sie dort unten mehr Fenster bauen sollten!“ Die fette Dame warf resignierend die Hände in die Höhe und seufzte, „wie sieht er denn jetzt aus? Hat er wenigstens etwas mehr Farbe bekommen?“
„Ja doch. Manchmal ist er ein wenig blau, aber das liegt mehr an seinen Zusammenstössen.“, erzählte Sam, während sie auf der untersten Treppenstufe neben dem Zugang zum Gryffindorgemeinschaftsraum saß und die Füsse auf ihr Skateboard abgestützt hatte. Chad stand neben Hermine, die Arme verschränkt, den Blick auf die fette Dame gerichtet. Sabrina machte sich derweilen daran mit einem Zauber ihre Kleidergrösse zu ändern, was aber gar nicht mal so einfach war. Sie hatten mittlerweile Bruni und Harry gefunden, welche sich im Treppenhaus verirrt hatten und nicht mehr wussten, wo sie eigentlich hin sollten.
„Mit was denn?“, fragte die fette Dame, die wohl soeben sehr interessiert daran war, „Violet hat mir mal erzählt, dass er unten bei den Kerkern mal in eine Wand gelaufen ist.“ Sie hielt sich kichernd die Hand vor den Mund.
„Ach echt?“, grinste Sam und richtete sich auf, „das hat er mir nie erzählt! Jetzt verstehe ich auch warum er manchmal so eine Beule an der Stirn hatte…von Breeze allein konnte es ja nicht sein!“
„Ist das nicht die kleine, süsse Eule von dir?“, fragte das Porträt neugierig weiter.
„Mittlerweile größere ja!“, lächelte Sam und nickte.
„Ja, Violet hat mir berichtet, dass er viel in der Eulerei war und Briefe bekommen hat. Er hat wohl viel Kontakt zu Eulen, wie?“
„Ja, meistens unfreiwillig!“, warf Chad ein und grinste. Selbst Hermine musste schmunzeln.
„Also meine liebe Dame.“, sagte Sam und stand auf, worauf sie ihr Skateboard in die Hand schnellen ließ, „wir müssen wirklich in den Gemeinschaftsraum…wie Sie bestimmt schon bemerkt haben sind unsere Kleider…etwas zu groß bemessen.“
Hermine nickte und schaute das Gemälde bittend an, während dieses schwer seufzte. „Aber ihr wisst genau, dass ich euch nicht ohne zuvor das Passwort gesagt zu haben, hineinlassen kann.“
„Natürlich wissen wir das und das schätzen wir wirklich!“, antwortete Hermine und stand nun gerade vor sie hin, „jedoch gibt es gewisse Umstände die einen Notfall ausmachen und mit Verlaub, wir befinden uns gerade in so einem Notfall.“
„Und Sie kennen uns ja!“, sagte Harry und versucht die Worte von Hermine damit zu unterstreichen.
Die fette Dame schaute zweifelnd zu ihnen hinunter, bis sie die Schulter hängen ließ und nickte. „Na gut, aber lasst euch das nicht zur Gewohnheit werden, ja?“, meinte sie und fuchtelte mit dem Zeigefinger vor ihnen in der Luft herum, „das Passwort lautet „Schnatz“. Oh herrje, was tue ich da nur…“
„Das richtige, glauben Sie mir!“, meinte Sam und zwinkerte sie an, „und vielen herzlichen Dank!“
Das Portrait nickte und schwang zur Seite. Die Freunde grinsten sich and und liefen durch den Zugang in den Gemeinschaftsraum.
„Meint ihr Ron und Draco kommen auch durch?“, fragte Bruni etwas zweifelnd.
Sam zuckte mit den Schultern. „Wird schon…“
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