von -Hermine-
„Hier…nimm das!“, sagte Sam und zog ein verknülltes Taschentuch hervor, welches sie ihm hinhielt. Er nahm es zur Hand und wischte sich übers Gesicht.
„Das Spiel können wir dann vergessen…verdammt.“, murmelte er während er das Taschentuch in der Hand zusammenlegte.
Sam biss sich auf die Lippe. „Es sei denn…ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist aber…“
Draco sah auf. „Natürlich. Du.“, sagte er kurz.
Sam zuckte mit den Schultern und biss sich auf die Lippe. Draco wischte sich noch einmal übers Gesicht. „Hast du schon einen Plan?“
„Natürlich. Ich hab ein paar gute Ideen. Ach was sag ich, ich hab tausende. Ich hab schon eine bombenfeste Strategie, die ist so ausgetüftelt, dass ich sie nicht mal mehr selber verstehe.“, erwiderte sie monoton.
„Du hast keinen?“
„Richtig.“
„Wenn du den Schnatz siehst, pack einfach danach. Scher dich nicht drum, was Potter macht. Am Besten ist es, du bleibst in der Höhe. Dort hast du den besten Ausblick.“
„Ja ich hatte auch nicht vor ein Picknick auf dem Boden zu veranstalten und mein Fernrohr rauszuholen.“, gab sie zurück und schulterte ihren Besen.
„Nimm den hier.“, wies Draco an, ging nicht auf die Anspielung ihrer ein und hielt ihr seinen Besen hin. „Der ist schneller.“
Sam ließ ihren Besen von ihrer Schulter gleiten und nahm etwas zögerlich seinen Nimbus 2001 in die Hand. Sie schaute Draco kurz an und studierte etwas.
„Was ist?“
„Ich hab mich grad gefragt, ob du mir nicht doch die 700 Regeln erklären willst.“
Draco schüttelte den Kopf und rollte mit den Augen. „Verzieh dich auf’s Spielfeld, Scott!“ Er klatschte ihr auf den Rücken und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. „Und bau keinen Mist.“
„Lassen wir nicht hoffen, dass Malfoy schon so viel Blut verloren hat, dass er noch bleicher aussieht, als bis jetzt schon.“, sagte Lee und schaute auf den Eingang zum Stadion. „-Entschuldigung, Professor!- Ah, seht Leute, da tut sich was! Sam Scott betritt den Rasen und geht zu den…Slytherin’s rüber!“
Sam hatte den Besen über die Schulter gelegt, schwang ihren Schläger in der rechten Hand und ging auf Mme. Hoch zu, die immer noch inmitten der Gruppe von Spielern stand.
„Mme. Hoch, Draco und ich haben kurz über den Sucher geredet…ist das in Ordnung, wenn ich an seiner Stelle trete?“, fragte sie an sie gewandt.
Mme. Hoch schaute sie etwas überrascht an und sah dann an ihr hinab. „Aber Miss Scott, Sie sind eine Gryffindor!“
„Bis vor kurzem war ich noch eine Slytherin. Betrachten Sie es einfach als Verlängerung.“, sagte Sam und zuckte mit den Schultern.
„Nun…können Sie denn die Anforderungen eines Suchers erfüllen?“, fragte Mme. Hoch und schaute sie streng an.
„Na klar kann sie das!“, rief George hervor, „Sam bringt sogar Snape auf die Palme.“
Sam schaute ihn an und schüttelte eindringlich den Kopf, als sich Mme. Hoch räusperte. „Nun gut…irgendwie muss das Spiel ja weiter gehen. Miss Scott, gehen Sie auf die Slytherinseite!“
Sam lächelte und schritt zu „ihrer“ Mannschaft hinüber, während George Fred rief, der schon angezogen in der Zuschauermenge wartete und wohl darauf gewartet hatte, dass Sam irgendein Bein verlor oder so.
Draco setzte sich auf die Bank und sah von unten zu, wie die Spieler sich vom Boden abstiessen und in die Luft schossen.
„Und Sam Scott hat sich in der Position des Suchers festgesetzt und spielt für Slytherin!“, kommentierte Lee das Spiel, „Und das Spiel geht weiter!“
Der Quaffel wurde erneut in die Luft geschossen und die Spieler lieferten sich einen Machtkampf.
Sam hing in der Luft rum und suchte, genau wie Harry, nach einem Anzeichen von dem Goldenen Schnatz. Das Spiel unter ihnen war im vollen Gange und Gryffindor führte mit 40: 20. Sam konnte sich echt nicht vorstellen, wie man über das gesamte Feld einen Überblick haben sollte. Harry zog ein paar Runden über das Feld und Sam entschied sich, dem gleich zu tun. Sie flog geradeaus, ehe sie eine scharfe Kurve um die Türme einlegte und dann im Sturzflug hinunter flog. Meine Güte, der Besen war echt schneller. Sie musste aufpassen, nicht schon wieder runterzurutschen.
Sie suchte nach dem Schnatz, konnte ihn aber nirgends erkennen. Sam hörte, wie Gryffindor ein weiteres Tor landete.
„So, es steht 50: 20 für Gryffindor. Sam Scott, die jetzt für die Slytherin’s den Goldenen Schnatz sucht, sollte sich langsam beeilen, ansonsten können die Gryffindor’s das Spiel für sich entscheiden!“, hallte die Stimme von Lee Jordan durch das Stadion.
Sam verdrehte genervt die Augen und fragte sich, wie Draco nur unter so einem Druck arbeiten konnte. War ja abartig, was man da von ihr verlangte. Wuah. Sie riss ihren Besen um und steuerte auf Lee zu, welcher die einzelnen Schritte von den Spielern beschrieb.
„…konnte sich gerade noch von einem Klatscher retten, wie es aussieht, bringt die neue Frisur Glück!“
„Hör mir zu, Lee!“, rief Sam und nickte ihm zu, als sie, wie er, die selbe Höhe erreicht hatte, „Ich werde den Schnatz schon finden, Slytherin wird gewinnen und die grün-weisse Seite wird in Euphorie ausbrechen!“
„Das hört sich ja himmlisch an!“, entgegnete Lee sarkastisch, „So himmlisch, dass ich glaub tot sein muss.“
„Und ich weiß, wie es passiert ist!“, sagte Sam und grinste ihn frech an. Bevor sie abdrehen wollte, richtete sie sich noch einmal an Lee. „Sag mal, hast du per Zufall den Schnatz gesehen?“
Harry ließ seinen Blick über das Feld wandern und suchte mit zusammengekniffenen Augen nach einem Anzeichen des Schnatzes. Die Zuschauer klatschten weiter und feuerten die jeweilige Mannschaft an, während das Spiel unter ihm in vollem Gange war. Er bemerkte, wie Sam kurz mit Lee redete, um dann erneut in die Luft zu steigen.
„Sam Scott erhebt sich nun wieder in die Lüfte, um den Goldenen Schnatz zu suchen. Wie ich sehe, hatte auch Harry Potter bisher kein Glück!“, kommentierte Lee, „Draco Malfoy sitzt unterdessen auf der Spielerbank und verfolgt das Geschehen vom Erdboden aus! Habt ihr übrigens gewusst, dass Malfoy schon über 20 Unfälle überlebt hat?“
„Wirklich? Ich hätte gedacht, es wären mehr gewesen!“, meinte Dumbledore amüsiert an Mc Gonagall gewandt und schaute weiter auf das Treiben vor ihm. Sam flog zu Harry hinüber und ließ die Arme hangen. „Sag mal, hast du den Schnatz gesehen?“, rief sie zu ihm rüber, und kratzte sich an der Stirn.
„Willst du jetzt jeden Spieler fragen, ob er ihn gesehen hat?“, entgegnete er und schaute sie vergnügt an. Sam zuckte mit den Schultern. „Nein ich hab nur gedacht, dass du den ja als Berufung suchst. Vielleicht kannst du mir ja…zuwinken, wenn du ihn gesehen hast?“
Harry schüttelte belustigt den Kopf und flog eine weitere Schleife über das Stadion.
Aber die Idee mit dem Nachfragen war ja gar nicht mal so übel. Sam zuckte mit den Schultern und flog zu ihrem Torhüter, der ruhig vor den drei Ringen hin und her schwebte und das Treiben auf der anderen Seite beobachtete.
„Hey Bletchley!“, rief sie ihm zu, „Hast du den Schnatz gesehen?“
Miles sah sie fragend an und flog nach einem letzten Blick auf das Geschehen in der Gryffindorseite, auf sie zu. „Vorhin war er mal bei den Türmen dort hinten! Aber warscheinlich ist er schon weiter!“
Sam nickte, sah sich nach den Türmen um und flog darauf zu. Sie konnte sehen, wie Harry immer wieder um das Spielfeld flog. Sam umrundete die Türme, flog rauf und runter, bis sie etwas bei den Zuschauern aufblitzen sah.
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