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Fanfiction

Durcheinander gebrachtes Seelenleben - Vorweihnachtliche...Melancholie?

von Erato

Hallo Meine Lieben!

Ich möchte eigentlich nicht viele Worte verlieren und euch so noch länger von der Story abhalten ;)
Es tut mir wirklich sehr leid, dass ihr so lange auf eine Fortsetzung warten musstet.

Mein Studium hatte mich am Anfang sehr abgelenkt. Es war eine wirklich große Umstellung. Und in der letzten Zeit hat es mich einfach sehr stark eingespannt. Viel positiver Stress gepaart mit Zeitmangel eben ;)

Zudem schien ich mich Irgendwie selber zu blockieren…ich hatte im Kopf „Ich MUSS ganz viele Seiten schreiben“…und so schreckte ich immer davor zurück, da mir für SO viel die Zeit fehlt…

Und an dieser Stelle muss ich mich bei zwei Menschen bedanken:
1. Bei Lilienblüte, meine Liebste Fee in der Nähe: Dank dir wusste ich endlich ganz genau, das ich nicht so viel schreiben MUSS! *nuff*
2. Bei Emmalina, meine kleine Schwester in der Ferne: Du hast mich immer wieder darin bestärkt, dass es Menschen gibt da draußen ;) Die süchtig sind nach meiner FF und sie lieben…und ich sie einfach zu Ende bringen MUSS :P
Und danke dafür, dass du dich meiner sofort angenommen hast, nachdem ich wie aus dem Nichts kam und meinte „Du, morgen ist ein Kapitel von DgSL fertig. Magst du es Beta lesen?“
Und jetzt ist es soo schön ‚rund‘ und perfekt!
Vielen Lieben Dank!!!

Und an dieser Stelle noch mal ein „Willkommen zurück“ und ein „Danke, für die Treue, an euch ALLE!“
Wenn ihr da draußen nicht wärt und mir eure Meinung sagen würdet, gäbe es diese FF nicht.


Ganz Liebe Grüße
Lissa Erato






Vorweihnachtliche Melancholie...?



Unaufhörlich ertönte das Stakkato von hohen Absätzen in der kleinen Halle, in der leise ein Kamin knisterte.
„Es sind mittlerweile schon vier Wochen vergangen in denen er sich nicht gemeldet hat! Und du sagst, ich soll mir keine Sorgen machen?!“ Valerie unterbrach kurz ihren Gang durch die Halle und sah Peitho finster an.
„Beruhig dich doch. Wir wissen beide, dass Lucius ein guter Duellant ist. Ich bezweifle allerdings, dass ihm jemand in die Quere kommen sollte, dafür ist er wiederum zu durchtrieben.“
„Ich weiss nicht, ob du mich nicht verstehen willst, oder ob du es nicht kannst?! Ich habe seit ein paar Wochen keine Nachricht von ihm erhalten - aber das macht ja nichts, er ist ja nur im Auftrag vom dunklen Lord unterwegs. Und, ach ja, vergessen wir nicht, ich vergnüge mich indes mit dir in einer Muggel Bar!“ Valeries Stimme triefte nur so vor Ironie, dennoch wurden ihre Züge danach wieder weich. „Ich meinte es nicht so. Verzeih, Pei.“
„Ich versteh dich doch, Süße. Aber du darfst nicht die ganze Zeit darüber nachdenken. Davon wird es auch nicht besser. Und vor allem kommt Lucius deswegen auch nicht schneller zurück.“ Peitho stand auf und ging zu Valerie hin, um diese wieder auf das Sofa zu bugsieren. Es brachte nichts, durch die Gegend zu wandern. Im Gegenteil; es machte Peitho nur genauso nervös.
„Ich weiss, dass du im Moment eine schwierige Zeit durchmachst. Die Umstellung die im Moment in deinem Leben stattfindet… nicht nur auf Lucius bezogen. Auch in Hogwarst verändert sich viel. Selbst in unserer Gesellschaft.“
Valerie sah ihre Freundin mit großen Augen an.
„Ich weiss, Pei, ich weiss. Aber sollte ich nicht einfach alles leichter nehmen? Es einfach hinnehmen, das Lucius im Moment halt im Auftrag des dunklen Lords unterwegs und deswegen nicht bei mir ist?
Ich würde es so gerne … aber die Weihnachtszeit. Ich glaube, daran liegt es.“ Sie lachte kurz, aber ziemlich gequält, auf. „Ich hätte ihn nur so gerne bei mir, um die Weihnachtsfeiertage zusammen mit ihm zu genießen, abzuschalten von dem ganzen Wirrwarr.“ Sie machte eine Handbewegung in der Luft und danach eine kurze Pause. „Es ist nur so unheimlich schwer, nicht zu wissen wo er gerade ist und was er macht…“
„Ich weiss, meine Süße.“ Peitho nahm Valerie beschützend in die Arme. Sie konnte genau nachempfinden wie sie sich fühlte. „Du darfst dich aber nicht verändern. Und ich verstehe dich auch, dass du wissen willst, was los ist, aber im Moment ist das einfach nicht möglich. Uns bleibt nichts anderes übrig, außer zu warten.“
Peitho schenkte sich und Valerie ein Glas Wasser ein und reichte es ihrer Freundin.
„Wir sollten versuchen uns noch eine schöne Vorweihnachtszeit zu machen und Geschenke besorgen…und du wirst sehen, es wird sich alles regeln. Lucius ist ein harter Bursche.“

… Genauso hart wie Peitho, wenn es um Weihnachtsgeschenke ging.
Sie startete mit Valerie einen ermüdenden Einkaufsmarathon in Hogsmeade und in der Winkelgasse. Kein einziges Geschäft ließen sie aus, auf ihrer Suche nach den perfekten Geschenken für ihre Lieben.
„Oh bei Merlin! Pei! In wie viele Geschäfte sollen wir denn noch gehen?!“ Fragte Valerie mittlerweile etwas genervt. Indes zog Peitho sie jedoch schon in Madame Malkins neue Filiale hinein und hörte gar nicht auf ihre Proteste.
„Jetzt hab dich doch nicht so. Wir suchen jetzt etwas Feines für Lucius aus! Das wird ihm gefallen, wenn er zurück kommt.“ Sie lächelte vergnügt und zwinkerte Valerie zu.
„Ich ahne schlimmes, Pei …“ Murmelte Valerie misstrauisch.
Aber was sollte bei Madame Malkins schon Schlimmes passieren? Valerie würde eine schöne Krawatte für ihren Mann oder Ideen für einen neuen Umhang suchen, den sie Lucius schneidern ließe - wenn Peitho nicht gewesen wäre.
„Hallo Madame Malkins! Schön, Sie zu sehen. Nein, diesmal darf es nichts für mich sein. Heute ist meine Freundin Valerie dran.“
Freudig schaute die Schneiderin, die in der Weihnachtszeit zwischen ihren beiden Läden hin- und her pendelte, um so viele Kunden wie möglich glücklich zu machen, den beiden jungen Damen entgegen.
„Was darf ich der hübschen, jungen Dame denn zeigen? Eventuell ein exklusives Weihnachtsballkleid?“
Peitho schob Valerie mehr in den Laden hinein.
„Nein, nein. Nichts dergleichen…etwas Schlichteres…nein, nein!“ Peitho schüttelte angesichts der Festumhänge, welche ihr die Schneiderin präsentierte, missbilligend den Kopf und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe.
„Es sollte schon etwas Exklusives für meine Freundin sein … Haben Sie noch den Schnitt für das Kleid, das sie mir letztes Jahr gefertigt haben?“ Fragte Peitho plötzlich mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen.
„Selbstverständlich. Soll ich ihn Ihnen bringen?“ Und schon war Madame Malkins hinter ihrem Tresen verschwunden.
„Das wird dir stehen, Süße. Und du wirst Augen machen, das verspreche ich dir!“ Peitho hatte glühende Augen und Wangen. Ihr Gesicht leuchtete wie das eines kleinen Kindes am Weihnachtsmorgen.
„Ich glaube dir das sofort, nur ahne ich, dass ich die Augen aus anderen Gründen aufreissen werde, als du es dir vorstellst.“ Dennoch musste Valerie lächeln und freute sich ein klein wenig auf das, was Peitho sich schon wieder ausgedacht hatte.
„So, hier haben wir den Schnitt. Ich habe sogar noch ein Musterkleid. Wollen sie es anprobieren?“ Fragte Madame Malkins, die geschäftig hinter ihrem Tresen hervor getreten war.
„Ja, natürlich!“ Peitho wartete erst gar nicht ab was Valerie dazu sagte, sondern schob sie schon zur Umkleidekabine. Diese jedoch protestierte:
„Was? Nein halt! Was soll ich denn mit dem Kleid? Ich dachte wir suchen etwas für Lucius aus?“
„Ja das tun wir doch auch! Bei Merlin! Valerie! Das Kleid hier, mit dir drin … das ist das Geschenk für Lucius! Ganz einfach.“ Da klatschte sie auch schon in die Hände und Valerie war hinter dem Vorhang verschwunden.
„Peitho? Meinst du nicht, dass das Kleid ein wenig…naja? Gewagt ist?“ Ertönte Valeries zaghafte Stimme aus der Umkleidekabine. Sie trug ein schwarzes Satinkleid, welches am oberen Rand und unten mit einer dunkelgrünen Spitzenborte abgesetzt war. Dieses Kleid reichte ihr gerade mal bis über den Po und es saß so tief auf den Schultern, dass beinahe die Brüste hinausfielen.
„Ach, i-wo! Dieses Kleid habe ich letztes Jahr auf einer privaten Weihnachtsfeier getragen - und ein sehr schönes Kompliment bekommen.“
„Das glaube ich dir aufs Wort. Aber meinst du nicht, dass ich so etwas besser nicht tragen sollte?“
„Ach Valerie, das ist doch nur für dich … und Lucius natürlich.“ Ein verschwörerisches Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Peitho! Du bist unmöglich! Das werde ich garantiert nicht verschenken. Nicht dieses Jahr und auch nicht das nächste. Vor allem ist dieses Kleid ja etwas, das ich trage, und nicht Lucius.“
„Jaja…aber doch FÜR ihn. Stell dich nicht so an! Du wirst das jetzt anfertigen lassen und Punkt!“ Grinsend wandte sie sich schon um und reichte alles Madame Malkins. Grinsend drehte sie sich wieder zu Valerie um und legte ihr verschwörerisch den Arm um die Schultern.
„Und dann meine Liebe, dann wirst du ihn verführen und nach allen Künsten verwöhnen!“

Schweigend betraten die beiden die Buchhandlung von Hogsmeade. Valerie suchte noch nach einem besonderen Buch für Lucius und schlenderte durch die hohen Buchreihen. Goldbedruckte Einbände zeigten sich ihr und luden zum Schmökern ein.
„Valerie? Jetzt rede doch wieder mit mir…“ Peitho stellte sich hinter Valerie und tippte ihr leicht auf die Schulter.
„Hallo? Jemand im Eulenhaus zuhause? Jetzt rede endlich!“ Sagte sie dann mit mehr Nachdruck, als Valerie nicht antwortete.
„Was willst du denn hören? ‚Danke Pei. Danke, dass du mir anrüchige Kleider empfiehlst. Danke, dass du mich verführst, einen Mann zu verführen‘?“ Fragte Valerie schnippisch, ohne sich umzudrehen. Sie klappte das aufgeschlagene Buch in ihrer Hand mit einem lauten Knall zu. „Während dieser Mann sonst wo sein könnte? In Gefahr…verletzt…tot!“
„Jetzt werd aber mal nicht melodramatisch, Süsse. Ich kann ja verstehen, dass du dir Sorgen machst, aber du solltest ein klein wenig mehr Vertrauen in Lucius setzen. Er ist ein großer, starker und gutaussehender Zauberer, der wird sich schon durchsetzen können.“
„Du bist unmöglich, weisst du das überhaupt, Pei?!“ Fragte Valerie hitzig, konnte sich dennoch das Lächeln nicht verkneifen und sah ihrer Freundin direkt in die Augen. „Aber ja, du hast ja Rech. Es ist jedoch nicht meine Art, ihm so etwas zu schenken, wie du vorgeschlagen hast. Das hier ist eher etwas.“ Meinte sie versöhnlich und zeigte Peitho das Buch, das sie zuvor so impulsiv zugeschlagen hatte.
„‘Sensibles führen von Verhandlungen mit unsicheren Partnern (Inklusive: Wie verhandelt man mit Vampiren‘. Ja, doch, wirklich…sehr… ähm … interessant Valerie. Lucius wird sicherlich Luftsprünge machen.“ Bemerkte Peitho zynisch und zog eine Augenbraue hoch.
„Aber bei deinem Geschenk, oder wie darf ich das verstehen?“ Entgegnete Valerie nicht weniger sarkastisch und stellte das Buch wieder zurück ins Regal.
„Nun ja, Luftsprünge vielleicht nicht gerade, aber er wird am Boden kriechen- sabbernd zu deinen Füßen.“ Antwortete Peitho und liess ihren Blick gelangweilt über die ledernen Buchrücken schweifen.
„Du bist unmöglich. Sag ich doch die ganze Zeit.“ Lachend wandte sich Valerie ab und schaute sich ein kleines Notizbüchlein an. Genauergesagt waren es zwei Notizbücher, die spiegelverkehrt bedruckt und mit goldenen und silbernen Ornamenten verziert waren.
„Schau mal Pei. Ist das nicht niedlich?“ Fragte Valerie verzückt und reichte ihrer Freundin die Büchlein.
„Was ist das denn?“ Fragte diese skeptisch und wandte die kleinen Bücher in ihren Händen, um sie genauer zu betrachten.
„Das sind Notizbücher. Immer wenn man etwas in eines der beiden hineinschreibt, dann erscheint es auch im anderen Buch.“ Freudig schaute Valerie Peitho an. „Ist das nicht toll? So kann man mit seinem Partner oder seiner Freundin immer Nachrichten austauschen - oder sich kleine Notizen hinterlassen.“
„Ja, das ist wirklich hübsch Valerie. Das würde ich Lucius schenken.“ Meinte Peitho ehrlich und reichte ihrer Freundin das Geschenk zurück, froh, diesem staubigen Paradies des gedruckten Wortes endlich entrinnen zu können.
So bezahlte Valerie die beiden Bücher und verließ untergehakt bei Peitho den Buchladen.
„Nun haben wir aber alles…oder?“ Fragte sie gespielt ängstlich, während sie die Hauptstrasse von Hogsmeade herunter schlenderten.
„Hmmm, also ich weiss ja nicht … mir würde da noch etwas einfallen.“ Antwortete Peitho scheinheilig und grinste breit.
„Nein! Um Merlins Willen…!“ Rief Valerie lachend aus und wich, gespielt flüchtend, einen Schritt von Peitho ab.
„Ist ja gut! Dann eben nicht. Jetzt will ich aber nach Hause und einen schönen, warmen Tee trinken. Mir wird langsam kalt bei dem ganzen Schnee hier.“ Entgegnete Peitho und rieb demonstrativ ihre Hände aneinander.
So machten sich die beiden jungen Frauen am späten Nachmittag des 23. Dezembers auf den Heimweg und unterhielten sich angeregt über die Verführungskünste, die einer jungen Hexe heutzutage möglich waren.

„Ich denke mir aber, dass er da schon dran denken wird Valerie. So ein großer Troll ist er dann ja wohl auch nicht.“ Bemerkte Peitho, als beide bei ihr zuhause angekommen waren und gemeinsam den kleinen Weihnachtsbaum schmückten, den sie in ihrem Wohnzimmer aufgestellt hatten.
„Ich habe eben meine Bedenken wegen dem letzten Abend, den wir gemeinsam verbracht haben. Da war er nicht gerade ein Gentlemen.“ Erklärte Valerie und betrachtete verlegen ihren Zauberstab.
„Glaub mir, er wird gelernt haben. Kopf hoch, Süsse!“ Sagte Peitho fröhlich und drückte ihre Freundin, die gerade eine weitere Kugel an den Baum zauberte. „Du bist doch meine Starke. Meine Hübsche. Meine Süße eben!“
„Wirst du so langsam sentimental? Nur weil Weihnachten näher rückt?“ Fragte Valerie lachend und erwiderte die Umarmung.
„Ich glaube schon… Was soll ich machen? Ich armes, kleines, einsames Mädchen.“ Peitho liess ihre Freundin los und sah sie schmollend und mit Rehaugen an.
„Ach hör doch auf! Du und einsam? Du hast an jedem Finger zehn Männer!“ Rief Valerie empört aus und stupste ihre Freundin lachend gegen die Schulter.
„Hmm… wenn ich so nachdenke… Ja, du hast Recht. Ich lebe nicht gerade monogam mit meinem Bett zusammen.“ Langsam ließ auch sie eine Kugel an den Baum schweben. „Aber das ist nicht das was ich eigentlich will … ich will mehr!“ Sie lächelte Valerie an und meinte:
„Lucius und du, das was ihr habt, diese Gefühle - das ist es, was mich an eurer Partnerschaft so fasziniert. Ich habe das Gefühl, dass mich so etwas nie erreichen wird. Männer wollen immer nur meinen Körper, aber nicht mich… nicht meiner Selbst wegen.“
Valerie war tief berührt von ihrer Freundin. Sie selber wusste genau was sie meinte, denn bei ihr war es bisher das Gleiche gewesen. Doch es hegten sich leise Zweifel in ihr, ob es mit Lucius anders war.
„Pei … jetzt mach dir nicht so einen Kopf. Ich bin sicher, dass es immer Ausnahmen gibt. Und irgendwo, da wartet der Richtige auf dich…hört sich verklärt an, oder?“
„Nur ein Bisschen.“ Lachte Peitho ihr entgegen. „Aber es passt zu dir.“
„Ja. Aber genau das wünsche ich uns beiden…“
So schmückten die beiden weiterhin den Weihnachtsbaum und versuchten, dem modernen, doppelstöckigen Apartment von Peitho etwas weihnachtlichen Geist einzuhauchen. Sie waren beide übereingekommen, dass sie das Fest nicht in Malfoy Manor feiern wollten, das so gross und leer war, dass es nur bedrückend wirkte.
Sanft flackerte das Licht im Kamin, an dem schon Tannenzweige hingen und rote Schleifen mit Goldfäden aufgehängt waren. Weitere Zweige lagen auf den Anrichten und Tischen; arrangiert zu kleinen Gestecken, die einen wunderbaren Duft verströmten.
Peitho und Valerie freuten sich etwas zu tun zu haben und die Wohnung so schön zu schmücken zu können. Es kam gewiss Festlichkeitsstimmung auf - und doch, es fehlte Valerie etwas, ebenso wie Peitho etwas fehlte. Es waren ihre Familien.
Denn was war Weihnachten ohne Familie? Nur, was sollte man machen, wenn man keine mehr hatte? Man baute sich selber eine auf… doch wenn auch diese fehlt? Dann hatte man nur sich und seine Freunde, die zu einem stehen…

„Fertig. Im doppelten Sinne.“ Seufzte Peitho und nippte an ihrem heißen Tee. Sie sah Valerie glücklich an und schaute sich strahlend um.
„Dafür sieht die Wohnung jetzt wirklich festlich aus. Schade, dass nur wir beide das bewundern können.“
„Das ist ja nicht weiter tragisch. Mir gefällt es, so wie es ist.“ Entgegnete Valerie und kuschelte sich in die grossen Kissen auf Peithos weissem Sofa.
„Ja, ich finde es auch wirklich schön.“ Sagte Peitho und sah sich stolz um. „Jetzt kann Heiligabend kommen!“
„Ja, und das wird er. Schneller als uns lieb ist.“ Meinte Valerie melancholisch zu Peitho und erhob sich. „Noch einmal schlafen, Süße. Also ich werde mich jetzt nach oben begeben und die letzten Päckchen einpacken.“

Warm leuchtete das Feuer im Kamin und spiegelte sich in dem Glas Feuerwhiskey wieder, das er leicht in seiner Hand schwenkte. Nachdenklich sah Severus in die Spiegelungen. Weihnachten stand kurz vor der Tür und in Hogwarts war bereits alles für die kommenden Feierlichkeiten geschmückt. Es wirkte beinahe, als wenn sich nichts verändert hätte. Dennoch sollte es einen Weihnachtsball geben, der zu Ehren des Dunklen Lords abgehalten werden sollte, die größte Veränderung überhaupt.
Er war überhaupt nicht für Bälle. Und Weihnachten, das Fest der Liebe, war für ihn ebenso ein Graus. Was sollte er schon damit anfangen? Familie, mit der er hätte feiern können, gab es für ihn schon lange nicht mehr. Auch Freunde waren für ihn eher rar gesät. Und selbst die, die er hatte, waren gerade auf Missionen unterwegs oder nicht in Hogwarts. Und seine große Liebe … nun, die war schon lange nicht mehr erreichbar.
Severus war kein melancholischer Mensch, doch die Zeit um Weihnachten machte ihn immer ein wenig beklommen. Es hatte etwas mit dem Weihnachtszauber zu tun, dessen war er sich sicher. All die warmen Lichter, die Vorfreude auf Geschenke und das Beisammensein. Es erreichte ihn zwar nicht wirklich, allerdings stimmte ihn genau diese Tatsache traurig.
Worauf sollte sich ein einsamer, alter Mann zu Weihnachten auch freuen können?

Auch Minerva McGonagall saß in ihren Gemächern und dachte über den morgigen Abend nach.
Wie viele Weihnachten sie hier auf Hogwarts schon gefeiert hatte, und es war immer ein fröhliches Miteinander gewesen. Die Weihnachtszeit war immer sehr besinnlich gewesen und der Duft der Plätzchen hatte schon Tage vorher sämtliche Gänge erfüllte sowie der Klang der Weihnachtslieder, welche die Schüler gesungen hatten, sanft durch die Korridore geklungen war.
Doch dieses Jahr war alles anders. Zwar war der Duft da, auch die Beleuchtung und der Schmuck… jedoch fehlte der Gesang, ebenso wie das Gelächter, das sowieso schon seit Wochen fehlte. Es war bisher keine schöne Vorweihnachtszeit gewesen - für alle. Zu schwer lastete der dunkle Schatten Lord Voldemorts über ihn allen…

Valerie fragte sich, wo nur die Zeit geblieben war. Es kam ihr vor, als wenn sie erst gestern auf Hogwarts angekommen war und vor ein paar Stunden Lucius kennen gelernt hatte.
Doch Lucius war jetzt schon mehrere Wochen, im Auftrag des dunklen Lords, fort. Und noch immer hatte sie keine Nachricht von ihm erhalten - so langsam machten sich bei ihr die Sorgen breit, selbst wenn diese Befürchtungen unbegründet zu sein schienen.
Langsam und in Gedanken schlug sie das Geschenkpapier um ein kleines Päckchen, das eine lange, schmale Form hatte und für Peitho bestimmt war. Darin befand sich eine Goldkette, mit einem kleinen Anhänger, der die Form eines Baumes hatte. An seinen Blattenden waren kleine Smaragde eingearbeitet, die vorwitzig funkelten, so wie Peithos Augen, wenn sie eine ihrer berüchtigten Ideen hatte.
Das zweite Päckchen, das Valerie einpackte, war für Lucius gedacht. Sie hatte extra eine exklusive Ebenholzschatulle gekauft, in die sie nun eines der beiden Notizbüchlein steckte und eine passende Schreibfeder dazulegte. Diese war aus Gold, aber erstaunlicherweise immer noch federleicht.
Desweiteren hatte sie auch noch für James eine Kleinigkeit gekauft. Es war zwar nur ein Lesezeichen, aber immerhin hatte es auch noch eine Erinnerungsfunktion eingezaubert. Man konnte damit nicht nur die Seite festhalten, auf der man gerade las, sondern auch seine eigenen Gedanken, die man dabei hatte. So konnte man nie etwas Wichtiges im Buch vergessen.
Minerva McGonagall bekam von Valerie einen neuen Hut geschenkt. Sie hatte sich für ein dunkelbraunes Exemplar entschieden, das mit Fell umsäumt war, da Minerva im Moment sehr von Braun angetan schien. An der rechten Seite hatte er zudem eine kleine goldene Brosche, die mit kleinen roten Edelsteinen besetzt war.
Professor Bertuccio sollte auch etwas bekommen. Für ihn gab es seinen heißgeliebten, englischen Tee. Einen ganzen Jahresvorrat an Earl Gray.
Valerie hatte auch lange Zeit überlegt, ob sie Severus etwas schenken sollte. Zwar waren sie sich in den letzten Wochen etwas nähergekommen, jedoch fragte sie sich, ob es nicht ein klein wenig zu nahe gewesen war… Würde Severus es falsch auffassen, wenn sie ihm jetzt, da sie sich geküsst hatten, etwas schenkte? Zwar verhielt er sich im Moment wirklich vorbildlich, soweit man das von einem Todesser sagen konnte, aber er war ein Mann, und da konnte man nie wissen … So war sie letztendlich zu dem Schluss gelangt, er würde sich sicherlich über ein neues Zaubertrankbuch freuen. Es war erst letzte Woche erschienen: Die neueste Auflage von „Schwarzmagische Zaubertränke – Jetzt neu: Die besten Foltertränke der Neuzeit“. Sicherlich war es ein sehr gruseliger Titel, aber auch solche musste es geben – zudem war es das Unromantischte, was sich Valerie vorstellen konnte.
Und wer weiss, für was dieses Buch noch gut sein würde?
Valerie freute sich jedes Jahr auf Weinachten. Sie liebte es, anderen Leuten etwas zu schenken, und ihre Freude darüber zu spüren. Deswegen gab sie sich auch bei der Geschenkverpackung so viel Mühe: Alleine das anschauen ihrer Geschenke sollte schon Freude bereiten.
Allerdings beschlichen sie dabei kurz Zweifel, ob Lucius überhaupt zu den Weihnachtsfeiertagen wieder da sein würde. Wenn sie ehrlich mit sich war, dann hatte sie die Hoffnung darauf schon längst aufgegeben. Wo auch immer Lucius war, sie bezweifelte, dass er sich große Gedanken über Weihnachten machen würde…

Dunkelheit umschloss seine Gestalt und Kälte durchdrang ihn. Der einzige Lichtschimmer, der zu ihm durchdrang, war ein kleiner Spalt im Zelt, jedoch erreichte er ihn kaum. Er kam benommen zu sich, als ihn ein eisiger Lufthauch streifte. Sein ganzer Körper schmerzte und er hatte immer noch das Gefühl, dass ihm der Kopf zerspringt. Die Haare waren noch immer mit Blut aus seiner Kopfwunde trat verklebt. Er hatte wahrscheinlich schon seit Wochen kein vernünftiges Bad mehr gehabt.
Es störte ihn. Er war sich selbst zu wieder und das Gefühl hatte er noch nie in seinem Leben gehabt.
Doch was ihn noch viel mehr beschäftigte, war, ob es seiner Geliebten daheim gut ginge. Er wusste, dass jetzt irgendwann Weihnachten sein musste und es betrübte ihn zutiefst, dass er sie nicht sehen konnte, wie sie sein Geschenk auspackte und sich darüber freute.
Glücklicherweise hatte er schon früh etwas ausgesucht, und in Verwahrung gegeben. Er dachte mit solch einer Intensität an sie, dass ihm der Kopf noch mehr schmerzte als zuvor. Als er in die leichte Bewusstlosigkeit zurück viel, war sein letzter Gedanke immer noch bei … Valerie.




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So meine Lieben. Ich hoffe ich habe euch nicht enttäuscht nach so langer Zeit. Eventuell war es ein wenig schwer, sich wieder in die Story einzufinden, aber ich denke...wir bekommen das alle hin ;)

Ich muss sagen, ich fühle mich gerade total glücklich und befreit!
Ich bin schon total gespannt auf eure Reaktion! Gerne auch im >Thread<!!
Euch allen schon mal einen schönen Wochenstart!

Eure
Erato


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