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Fanfiction

Weihnachts-Oneshots - Come home for christmas SS/HG

von Jane-Do

Heute wieder einmal ein Oneshot von mir für euch, passend zur Vorweihnachtszeit.

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Come home for Christmas

Eiskalt präsentierte sich in diesem Jahr der Dezember in seiner weißen Pracht, und Schnee und Eis machten die Entscheidung nicht gerade schwer, sich lieber in seinen eigenen vier Wänden vor einen gemütlichen Kamin zu kuscheln, als durch die überfüllten weihnachtsgeschwängerten Läden und Straßen Londons zu streifen. Immerhin war morgen Heilig Abend, und die Geschäfte waren überfüllt mit abgehetzten Menschen, die auf der Jagd nach einem geeigneten Geschenk in allerletzter Sekunde waren.
Hermine saß mit einem guten Buch vor ihrem Kamin und genoss die Wärme und die Behaglichkeit, die dieser so üppig spendierte. Sie war beim Lesen so vertieft in ihr Buch, dass sie die aufgebrachte, halb erfrorene Eule erst ziemlich spät bemerkte, die mit ihrem Schnabel vehement an die mit Eisblumen versehene Scheibe klackerte. Zwei Minuten später, nachdem sie das Pergament der Eule in der Hand hielt, wusste sie nicht wie ihr geschah, als sie den Absender las.

Severus Snape, Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberei.

Verwirrt sah sie die kleine Posteule an, die noch immer auf eine Belohnung wartete und vehement schuhute, wobei sie ausdrucksvoll mit ihren Flügeln schlug und dabei kleine Eiskristalle auf Hermines edlen Schreibtisch verteilte und sich kurze Zeit später in kleine Pfützen verwandelte.
Unschlüssig, was sie zuerst tun sollte, erst die Eule mit einem Keks abspeisen, oder doch lieber den Brief in ihren, inzwischen feuchtwarmen Händen, öffnen und damit auch das Geheimnis lüften, was gerade dieser Mann mit diesem Brief beabsichtigte, fertigte sie schließlich die Eule ab und scheuchte das empörte Tier in die kalte Nacht hinaus.
Nachdem sie das Fenster hinter der verdrießlichen Eule geschlossen hatte, überschlug sich ihr Gehirn und sie zerbrach sich ihren hübschen Kopf, was dieser Brief bedeuten mochte.
Seit Jahren hatte sie ihren ehemaligen Lehrer nicht gesehen, genauer gesagt, seit fünfzehn Jahren, war aber auch nicht besonders erpicht darauf, dass so schnell zu ändern. Nach Jahren seiner merkwürdigen Lehrmethoden, soweit man überhaupt von „Methoden“ reden konnte, war sie am Ende froh, diesen komischen Kauz von einem Lehrer als abgeschlossenes Kapitel in ihrem Leben betrachten zu können. Wie sehr sie sich doch irrte!

Es war schon seltsam, nach so vielen Jahren wandte er sich ausgerechnet an sie, die Schülerin, die ihn im Unterricht so vehement malträtiert hatte, dass sie sogar seine verschiedenen Grimassen an seiner Laune zuordnen gelernt hatte. Ihre nahezu präzise ausgearbeiteten Aufsätze, hatte er mit nicht weniger als einem süffisanten, selbstgefälligen Blick quittiert und in seiner feinsäuberlichen Schrift eine Note darunter gesetzt. Irgendwann hatte Hermine einfach darüber hinweg gesehen und ihre Arbeit getan, um der guten Noten Willen, anstatt ihrem Lehrer vielleicht mehr als nur eine Ohnegleichen-Signatur unter ihren Aufsätzen abzuringen.
Nun wurde sie langsam ungeduldig. Was würde sie erfahren, wenn sie diesen Brief öffnete, würde es etwas Gutes sein, oder hatte dieser selbstgefällige Mensch etwas an ihr auszusetzen…
Immer wieder strich sie über das Papier und konnte sich nicht entscheiden, es zu entrollen. Was, wenn er sie wieder für irgendeine nichterdenkliche Tat tadeln wollte, ganz so wie früher? Aber was sollte er schon von ihr wollen? Ihr Schulabschluss lag bereits fünfzehn Jahre zurück, wohl ein wenig spät für disziplinarische Aktivitäten eines ehemaligen Lehrers.
Entschlossen, nicht weiter über etwas nachzudenken, was sie weder erahnen, noch ändern konnte, entrollte sie die Rolle und fing an zu lesen.

oooOOooo



London, 23.12.2006

Sehr geehrte Dr. Granger,

Davon ausgehend, dass diese Anrede noch immer auf Sie zutrifft, werden Sie sich wahrscheinlich über einen Brief Ihres ehemaligen Lehrers wundern, wenn nicht sogar geschockt da stehen, weil Sie nun meine Zeilen in den Händen halten und den Absender gelesen haben.
Doch seien Sie versichert, dieses geschieht nicht zu meinem Vergnügen, - Dachte ich mir auch nicht anders! - eher aus dem Wunsch heraus, ihrer alten Hauslehrerin Professor McGonagall dazu ermutigen, sich untersuchen zu lassen.
Ihre derzeitige körperliche Verfassung ließ in den letzten zwei Jahren sehr zu wünschen übrig, was auch nicht sehr verwunderlich ist, wenn man bedenkt, wie ausdauernd sie mir seit Jahrzehnten das Leben zur Hölle macht. Aber darüber möchte ich mich nun wirklich nicht beschweren (denn es hat durchaus auch etwas für sich, den alten Hausdrachen auf die Palme zu bringen)(den letzten Satz setzte er natürlich nicht mit hinein ^^).
Nun, auch darum sollen Sie sich keine Sorgen machen, eher darum, dass sie schon seit geraumer Zeit an einem Fieber leidet und auch ich mir inzwischen keinen Rat mehr weiß. Alle mir bekannten Methoden und Tränke, die auf eine mögliche Genesung hinwiesen, brachten nicht den gewünschten Erfolg. Nun weiß ich aus sicherer Quelle, Sie haben den Beruf eines Muggelarztes gewählt, was mich in meiner Not in Bedrängnis versetzt, mich an Sie, in meiner letzten Instanz, zu wenden.
Ihrer ehemaligen Hauslehrerin geht es im Moment den Umständen entsprechend, was nicht zuletzt an einem starken Beruhigungstrank liegt.
Leider hält ihr Fieber jetzt schon seit einigen Tagen an und auch Madame Pomfrey ist mit ihrem Latein am Ende, was schon etwas heißen will.
Ich erwarte entweder eine Eule oder einen baldigen Besuch Ihrerseits.

Gruß

Severus Snape


oooOOooo



Hermine starrte noch immer auf die Zeilen und konnte es dennoch nicht fassen. Noch einmal überflog sie die Zeilen, um irgendwo den Hauch eines Spottes zu erkennen, der ihr übel mitgespielt wurde, doch da war nichts als die feine gradlinige Handschrift ihres alten Lehrers zu erkennen, dessen verschnörkelte Schrift ihr so vertraut und bekannt vorkam, als sei es erst gestern gewesen, dass sie Hogwarts besucht hatte.
Sicher, sie war Hogwarts beste Studentin seit Jahren gewesen, hatte inzwischen den Beruf der Ärztin gewählt, und zusätzlich in Sportmedizin promoviert, aber warum zum Teufel kam er ausgerechnet auf sie? Sie war sich sicher, es musste ihn große Überwindungen gekostet haben, ausgerechnet ihr schreiben zu müssen, schließlich gab es auf der Welt Ärzte zuhauf. Im Augenblick hatte sie noch Urlaub, aber auch der würde nur noch ganze fünf Tage andauern. Ihr Hypokratischer Eid verlangte von ihr zu handeln, auch wenn sie keine große Lust verspürte, heute noch das Haus zu verlassen. Aber sie tat es dennoch für ihre Lieblingslehrerin. Also machte sie sich auf, schnappte noch ihren Arztkoffer und verschwand wenige Minuten später mit einem leisen „Plopp“ aus ihrer Wohnung.

oooOOooo


Der Teppich aus weißem, fast Meter hohem, glitzernden Schnee, ließ Hogwarts trotz der späten Stunde erstrahlen, so, dass man sogar die hohen Türme noch erahnen konnte. Warm schossen ihr die Gefühle durch den Körper und brachten Erinnerungen und Vergangenes wieder zu Tage und flossen durch jede Faser ihres fröstelnden Körpers.
Auf den Bäumen lag ebenfalls ein weißer Hauch des Winters, als hätte sie jemand üppig mit Puderzucker bestäubt. Der Verbotene Wald wirkte so rein gar nicht mehr verboten, was sie wiederum schmunzeln ließ, wusste sie doch, dass dieser Wald seinen Namen nicht zu Unrecht trug.
Sie schmeckte Eiskristalle auf ihren Lippen, als der Atem ihren Mund verließ. Fröstelnd kuschelte sie sich noch tiefer in ihren Mantel und wickelte den wollweichen Schal noch einmal mehr um ihren Hals. Mühsam stapfte sie durch den glitzernden Schnee und kam völlig durchnässt, leicht erschöpft und halb erfroren am Hauptportal der Schule an.
Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht und Snape eine Eule geschickt, weshalb sie auch nicht verwundert war, dass niemand in der Eingangshalle stand und sie empfing. Zu dieser Jahreszeit waren vermutlich höchstens eine Handvoll Schüler im Schloss. Die meisten feierten Weihnachten mit ihren Angehörigen und würden erst in einigen Tagen zurück kehren. Dennoch herrschte der Weihnachtliche Charme in allen Ecken und Gängen, was nicht zuletzt an den heimeligen Pechfackeln und dem Weihnachtsschmuck lag, der überall dekorativ arrangiert war. Fast kam es ihr vor, als wäre sie noch immer Schülerin; sie fühlte sogar im nächsten Augenblick ihre verdammt schwere Schultasche auf ihrer Schulter, die sie zur Schulzeit immer mit sich geschleppt hatte. Ein Lächeln huschte auf ihrem Gesicht und einmal mehr fühlte sie die enge Verbundenheit mit diesem altehrwürdigen Gemäuer.
Die Stufen zum Schuldirektor wurden nach wie vor von den steinernen Ebern bewacht. Doch Snape hatte es versäumt, ihr das Passwort mitzuteilen. So ein Idiot, schimpfte sie gedanklich und stand nun grübelnd vor den steinernen Gesellen, die Hermine inzwischen scharf beobachteten.

„Wahrscheinlich irgend so ein Schottischer Unsinn…“ Sie blickte zu den Ebern empor und versuchte ihr Glück.
„Loch Ness?“
Sie sah zu den steinernen Wächtern auf, doch die rollten nur gelangweilt mit ihren Augen. „Dass war es scheinbar nicht.“, seufzte sie.
„Aber vielleicht Dudelsack?“
Die Viecher schnauften, bewegten sich jedoch noch immer keinen Zentimeter.
„Hm, was könnte es denn sein? Vielleicht…“
Noch immer durchzog ihre Stirn eine starke Grübelfalte, doch mit einmal hellte sich ihr Gesicht auf.
„Glenfiddich, Single Malt?“
Ein mächtiges Kratzen ertönte, als die Eber ihr den Weg frei machten und die Wendeltreppe dahinter zum Vorschein kam, die sie sogleich in die Höhe transportierte. Prustend schüttelte sie noch immer ihren Kopf… „Glenfiddich…, war ja klar“
Beim Büro angekommen klopfte sie zaghaft und eine männliche, kühle Stimme erklang. „Herein!“
Mit gemischten Gefühlen öffnete Hermine die Tür und trat hinein.
Noch immer standen überall die storchenbeinähnlichen Tische mit ihren seltsamen Gerätschaften darauf, die ständig surrten und zischten, sich um sich selbst drehten oder auf einem scheinbar unsichtbaren Sockel standen, wie schon zu Dumbledores Zeiten. Etwas war hier dennoch anders, was nicht daran lag, dass Dumbledore, ebenfalls wie alle anderen seiner Vorgänger, inzwischen in einem der vielen Gemälde an der Wand in einem Sessel schlummerte, auf dessen Nase noch immer die halbmondförmige Brille saß. Einen Moment zu lange beobachtete Hermine dieses Bild, sah sie es doch heute zum ersten Mal, als auch schon eine süffisante Stimme sie wieder zurück ins Hier und Jetzt holte.

„Miss Granger?! Man möchte meinen, Sie hätten noch nie ein Bild gesehen!“
Abrupt wandte sich Hermine um und blickte auf das Antlitz ihres ehemaligen Lehrers, der, nach wie vor in seiner üblichen Robe, an einem Bücherregal hantierte. Er musterte sie unverhohlen von oben bis unten mit einem anerkennenden Blick, was Hermine ziemlich unangenehm war. Sie konnte sich nicht daran erinnern, von Snape jemals auf diese Art taxiert geworden zu sein, fast so, als könnte er sie mit einem einzigen Blick einschätzen.
„Professor Snape, (die Freundlichkeit in Person, setzte sie gedanklich hinzu) entschuldigen Sie bitte, ich habe Sie nicht gesehen.“, rechtfertigte sie sich, blieb aber noch immer wie angewurzelt an Ort und Stelle stehen.
Er verwarf ihre Entschuldigung mit einer hochgezogenen Augenbraue und steckte ein weiteres Buch ins Regal zurück, bevor er sich ihr wieder widmete.
„Ich hatte nicht so bald mit Ihnen gerechnet.“, sprach er in seinem reservierten Tonfall und zog seine Augenbrauen hoch, nachdem er sich vor ihr mit verschränkten Armen aufrichtete und nun finster auf sie niedersah.
Bei Merlin, Hermine fühlte sich wieder wie eine kleine Schülerin unter seinem Blick und musste schwer schlucken, bevor sie ihre Sprache wiederfand.
„Ich kam so schnell ich konnte, Sir. Wo befindet sich gegenwärtig die Patientin?“, erkundigte sie sich, was nicht zuletzt daran lag, dass sie so schnell wie möglich Snapes Blicken und unangenehmen Fragen ausweichen wollte. Das letzte was sie wollte, war, Snape Rede und Antwort zu stehen, was das Leben aus ihr und ihrem beruflichen Werdegang gemacht hatte.

„Ich werde Sie begleiten.“, sprach er gelassen und deutete an, dass sie ihm folgen sollte.
Auch dass noch, dachte sie. Konnte er ihr nicht einfach sagen, wo McGonagall war? Wohl nicht, also musste sie wohl oder übel dadurch.
Sie schritten nebeneinander durch Gänge, überwanden die eigenwilligen Stufen in höhere Etagen und standen letztendlich vor dem Krankenflügel.
Hermine rollte mit ihren Augen und dachte gerade noch; Na toll, dass hätte er mir aber auch so sagen können und rempelte ihn fast an, weil er vor der Tür einfach stehen blieb, ehe er die Tür öffnete.
Er zog eine Augenbraue hinauf und sah verärgert auf sie hinunter. Wieder fühlte sie sich zurückversetzt in ihre Schulzeit, doch sie kämpfte verbissen dagegen an. Sollte er doch von ihr denken, was er wollte. Sie war erwachsen! So konnte er ihretwegen mit seinen Schülern umspringen, nicht jedoch mit ihr. Sie entgegnete ihm einem berechnenden Blick, was ihn wiederum etwas verunsicherte. Doch nicht für lange, denn schnell fand er zu seiner gewohnt kalten und reservierten Fassung zurück.

„Wie dem auch sei. Erschrecken Sie nicht, wenn Sie sie sehen. Die vergangenen Jahre haben ihr übel mitgespielt und was die Schulleiterin betrifft, so ist sie, wie Sie wissen dürften, auch nicht mehr die Jüngste.“
Hermine blickte ihn an, als würden ihrem Gegenüber Antennen aus den Ohren wachsen, doch er ließ sich zu keiner weiteren Erklärung herab und dirigierte sie stattdessen direkt in den Krankenflügel, noch ehe sie weitere Fragen stellen konnte.
Da stand sie nun mit ihrem Koffer, irritiert, zumal er nicht nur von ihrer Hauslehrerin gesprochen hatte, sondern auch noch von jemand anderem, der Schulleiterin.
Die Betten schienen immerhin verwaist, also handelte es sich offenbar nicht um akut Kranke Personen. Keine einzige Kerze brannte an den Wänden und so rührte der einzige Lichterschein aus dem Aufenthaltsraum der Heilerin rechts von ihr. Sich noch immer wundernd, schritt Hermine langsam auf den Raum zu und hörte leise Stimmen, die ihr vertraut vorkamen. Gelboranges Licht glitt schemenhaft mit Schattenhaften Gestalten über den Vorhängen hinter einer Glasscheibe und eben erkannte Hermine eine Tasse, die in der Luft gehalten wurde. Sie raffte ihren Mut zusammen und klopfte vehement an die Tür, die neben der Glasscheibe eingelassen war. Leises Kratzen ertönte, offenbar, weil ein Stuhl auf dem Boden geschoben wurde und schon blickte sie in ein ziemlich gealtertes Gesicht einer Madame Pomfrey, deren Miene harmonisch, wenn auch müde wirkte.
Soviel also zu Snapes seltsamen Andeutungen.

„Sie wünschen?“, fragte Poppy Pompfrey knapp und blickte Hermine von oben bis unten an, wobei ihre Augen für einen Moment lang an ihrem Arztkoffer hafteten.
„Ähem, mein Name ist Granger. Dr. Granger.“, stotterte Hermine leicht und lächelte die Ältere freundlich an.
„Granger?“, ertönte eine weitere Stimme aus dem Raum, worauf keine drei Sekunden später eine stark gealterte Minerva McGonagall im Türrahmen erschien und mit leuchtenden Augen Hermine erblickte.
„Miss Granger? Kann es denn wirklich sein?“
Sie schnäuzte sich ihre Nase, was wohl weniger an einem tränenreichen Wiedersehen, als an einem ganz normalen Schnupfen lag. Dennoch schien die Schulleiterin sichtlich erfreut und ein Glitzern trat in ihre Augen.
„Professor McGonagall! Es freut mich, Sie zu sehen.“, erwiderte Hermine ehrlich gerührt und fühlte sofort, dass diese beiden Frauen wohl eine innige Freundschaft, wie auch eine andere Verbundenheit einigte, worüber Hermine sich aber noch keinen Reim machen konnte.
„Oh, tut das gut Sie zu sehen. Kommen Sie doch herein, Kindchen.“, bot Poppy an und zog die verdatterte Hermine zu sich ins Zimmer, noch ehe sie hätte protestieren können.
Offenbar hatten die beiden Frauen soeben noch bei einem gemütlichen Teetrinken beisammengesessen und miteinander geplaudert, aber die Stimmung schien bedrückend gewesen zu sein. Wenn eben noch der Glanz und das Leben aus ihren Gesichtern verschwunden waren, so war es, als kehrte gerade ein Großteil dessen davon zurück. Aber noch immer war Hermine sich nicht sicher, weshalb Snape sie hierher hatte kommen lassen, denn die beiden älteren Damen schienen bis auf einen Schnupfen, und einige kleine, nicht behandelbare, altersbedinge Gebrechen, nicht ernsthaft krank zu sein. Allerdings, wie es aussah, schienen sie furchtbar einsam und deprimiert. Warum dass so war, wusste Hermine nicht, vermutete aber, dass sie sich im Alter einfach überflüssig, gebrechlich und unnütz fühlten. Schon oft hatte sie in ihrem Beruf bei älteren Menschen diese Diagnose stellen müssen.

Schon eine Weile lang redeten die Beiden auf Hermine ein und bewunderten ihr Äußeres und fragten, was sie nach Hogwarts verschlagen hatte. Wie auf einen Fingerschnipp waren Schulleiterin und Heilerin wie verändert. Es war, als taute eine vom Frost verdeckte Blume wieder auf und Freude und ein warmes Gefühl legte sich auf ihre Gesichter nieder.
Sollte sie erwähnen, dass Snape sie hierher hatte kommen lassen? Wahrscheinlich nicht, so schlussfolgerte sie. Inzwischen hatte sich Hermine so ihren Reim auf sein seltsames Verhalten gemacht und plötzlich sah sie ihn aus einem ganz anderen Blickwinkel.
Er hatte das Verhalten der beiden Kollegen mitbekommen und nun dafür gesorgt, dass ein wenig Abwechslung in ihr tristes Leben kam. Nun, dass Hermine Arzt war, mochte in diesem Falle purer Zufall gewesen sein, aber dass war es wohl, weshalb er sie hatte beauftragen können, hierher zu kommen.
War dieser gefühlskalte Mann am Ende doch nicht so kalt und hartgesotten, wie er allen Glauben schenken wollte? Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie nahm sich fest vor, ihm dafür zu danken, dass er diesen beiden Frauen einen unterhaltsamen Abend beschert hatte.

Einen Tag später, am Heiligen Abend, versandte Hermine drei Pakete per Eule. Eines für Poppy, wie Hermine sie nun nennen durfte(ein wohlsortiertes Sortiment Kräuter aus einem Laden, welchen Hermine nur durch Zufall entdeckt hatte)(soviel zum Thema auf dem letzten Drücker Geschenke einzukaufen ^^), eines für Minerva(einen kleinen rotbraunen Kniesel, der auf dem Namen Albus hörte)(Hermine bereitete es noch immer Schwierigkeiten, Minervas Vornamen auszusprechen) und zuletzt noch einen Brief für den Tränkemeister mit einem ziemlich offensichtlichen Angebot.(A/H: Nicht was ihr schon wieder denkt. *tse tse tse* so schnell schießen die Preußen nun auch wieder nicht. ^^)


Sehr geehrter Professor Snape.
Ebenso wie es Sie vermutlich große Überwindung gekostet hat, mir die wenigen Zeilen zuzusenden, seien Sie versichert, ich kann es Ihnen sehr gut nachempfinden.
Doch dies soll in keine Papierverschwendung ausarten, denn lassen Sie mich direkt auf den Punkt kommen.
Ich muss gestehen, ich bin restlos überrascht gewesen, als ich herausfand, weshalb Sie mich um diesen Besuch gebeten haben. Mein Dank, und der ihrer Kollegen, wird Ihnen sicher sein, sollte ich ihnen je davon erzählen, wer am Ende für meinen Besuch verantwortlich ist. Die Verlockung es zu tun, ist sehr groß, kann ich Ihnen versichern. Doch ich fürchte, Sie wären sich keiner ruhigen Minute mehr sicher, und so unterlasse ich diese Aktion, was in Ihrem Sinne sein dürfte.
Ich denke, diese Angelegenheit verschafft mir einen kleinen Vorteil, weshalb ich ebenfalls mit einer kleinen Bitte an Sie herantreten möchte.
Am zweiten Feiertag findet zur Teezeit eine Pokerrunde in den privaten Räumen der Schulleiterin statt und ich bin gewillt davon auszugehen, dass Sie sehr gerne an diesem einmaligen Vergnügen teilnehmen werden.

Mit freundlichem Gruß
Dr. Hermine Jean Granger

PS: Frohe Weihnachten, Professor.



Noch im selben Moment, als Snape diesen Brief zu Ende gelesen hatte, und ihn zwischen seinen Händen zerknüllte, fluchte er so laut, dass sich sogar der blutige Baron im Kerkergang erschrocken umsah.
„Niemals werde ich an diesem unnützen Kartenspiel teilnehmen!“
Doch am Ende kam alles anders als er und einige andere gedacht hatten. Diese Pokerrunde fand tatsächlich statt. Allerdings mit einem ziemlich schlecht gelaunten Snape, der sich zwischen drei gut gelaunten Frauen wiederfand und grummelnd jede Partie beobachtete. Single Malt machte die Runde und so lockerte er sich immerhin so weit, als dass er am Schluss Hermine sogar beim Vornamen nannte.
Ende dieser Weihnachtsgeschichte: Hermine fand im kommenden Jahr eine Stelle als Medi-Magierin in Hogwarts und löste so Madame Pompfrey ab, und Snape übernahm den Schulleiterposten. Beide verband nach anfänglichen Schwierigkeiten sogar eine Art Freundschaft, wobei unter Kollegenkreisen gemunkelt wurde, dass es weit aus mehr als das war.


Ende


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