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Fanfiction

Es weihnachtet sehr 2007 - Harry Potter, winzig klein

von Nerventod

hey ihr lieben…
es ist wieder Advent und der lieben Tradition des letzten Jahres folgend, werde ich auch diesmal wieder versuchen, euch mit kleinen Oneshots diese besondere Zeit des Jahres zu versüßen…
also dann, los geht's

ein rießiges DANKESCHÖN gilt meiner beta silvermoon1987, die das hier sehr kurzfristig noch korrigieren konnte

viel spaß mit dieser geschichte
nerventod




Harry Potter, winzig klein

Oh, oh, dachte Harry Potter, Schüler der siebten Klasse an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei, als er in den Kessel vor sich sah. Er war gerade in der letzten Stunde vor den Weihnachtsferien und wie sollte es anders sein, war das natürlich Zaubertränke, das Fach, was Harry am meisten verabscheute. Aber er hatte es belegen müssen, wollte er Auror werden. Seine Noten waren dieses Jahr katastrophal in diesem Fach gewesen und Harry wusste ernsthaft nicht, wie er Auror werden sollte, wenn sich das nicht bald ändern würde.

Grund eins für diesen Zustand saß vorne im Klassenzimmer an seinem Schreibtisch und korrigierte gerade die Aufsätze, die sie zu dieser Stunde hatten anfertigen müssen. Snape hatte sich seit dem Ende des Krieges nicht ein Stück verändert. Er war immer noch derselbe Bastard, wie immer und zog Harry für jede Kleinigkeit immer noch einen Haufen Punkte ab. Nach dem Sieg über Voldemort hatte Harry doch tatsächlich gedacht, dass Snape von jetzt an zumindest ein wenig anders wäre, doch der Tränkemeister war sein altes, unerträgliches Selbst geblieben.

Grund Nummer zwei für seine Misere saß nur einen Arbeitstisch von ihm entfernt. Snape hatte Harry extra von Hermine weggesetzt, damit die ihm nicht mehr beim Brauen von Zaubertränken helfen konnte und so saß er nun zwischen Neville und Draco Malfoy. Wie viele Tränke der blonde Slytherin ihm in diesem Jahr schon versaut hatte, indem er, wenn Snape nicht hinsah, irgendwelche Zutaten in Harrys Kessel warf, konnte Harry schon gar nicht mehr zählen. Harry kam es fast so vor, als würde Snape extra in den Stadien, in denen der Zaubertrank kritisch war, nicht zu ihm sehen, damit Draco ihn durch eine falsche Zutat versauen konnte. Es war viel einfacher zu zählen, wie viele Zaubertränke er nicht versaut hatte, und das waren genau fünf.

Und genau das war gerade wieder einmal passiert. Während Harry die nächste Zutat klein geschnitten und nicht aufgepasst hatte, hatte Malfoy einfach ein wenig gemahlenes Drachenpulver in seinen Kessel geworfen. Harry hatte ihn wütend angeschaut und dann zu Snape gesehen, der schnell seinen Kopf gesenkt hatte, so als habe er nichts von der ganzen Aktion mitbekommen.

Wieder schaute Harry zu seinem Trank, der nun eine lila Farbe angenommen und wild zu kochen begonnen hatte. Ein violetter Qualm stieg von dem Kessel auf und verursachte, dass Harry ein wenig schwindelig wurde. Mist, was auch immer nun aus dem Trank geworden war, er würde das garantiert nicht mehr hinbekommen. Frustriert seufzte er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, ehe mehrere Dinge direkt nacheinander passierten.

Harrys Kessel begann auf einmal bedrohlich zu zischen und stieß dichten Rauch aus. Alle drehten sich zu dem Schwarzhaarigen um, auch Snape. Harry staunte, als sein Professor auf einmal die Augen aufriss und dann alle Schüler anschrie, sie sollen den Klassenraum auf der Stelle verlassen. Schnell machten sich alle daran, der Aufforderung nachzukommen, unglücklicherweise auch Neville, der solche Katastrophen schon gewohnt war und daher schneller aufsprang als alle anderen. Während er an Harry vorbeirauschte, stieß er ihn so unglücklich an, dass Harry das Gleichgewicht verlor und stürzte, wobei er sich hart seinen Kopf an seiner Tischplatte aufstieß. Danach wurde alles schwarz.

Snape hielt die Tür auf und wartete, dass alle Schüler den Raum verlassen hatte, ehe er seinen Zauberstab schwang und einen komplizierten Zauber ausführte, der den Rauch innerhalb weniger Minuten verschwinden lassen würde. Danach schlug er die Tür zu und sah sich unter seinen Schülern um. Schnell zählte er alle Anwesenden durch und runzelte dann die Stirn. Ein Schüler fehlte.

Es dauerte nur ein paar Sekunden herauszufinden, wer da fehlte. „Mister Weasley, wo ist Potter?“, bellte er den Rothaarigen an.

Ron schaute sich schnell um und schaute dann zu Hermine, die entsetzt eine Hand vor ihren Mund geschlagen hatte. „Oh Merlin“, keuchte sie. „Er muss noch in dem Raum sein.“

Einige der Slytherins lachten hämisch, während die Gryffindors ein besorgtes Gemurmel von sich gaben. Snape rollte mit den Augen. Das war ja wieder einmal so typisch für den Goldjungen. Immer musste er Ärger machen. „Die Stunde ist beendet. Gehen Sie in ihre Gemeinschaftsräume“, befahl er dann streng.

„Aber Sir“, begehrte Hermine auf. „Was ist mit Harry? Wir können ihn doch nicht da drin lassen.“

„Im Augenblick ist es zu gefährlich zurück in den Klassenraum zu gehen“, schnappte Snape verärgert, da keiner der Schüler Anstalten machte, zu gehen, wie er es ihnen befohlen hatte. „Verschwinden Sie endlich“, fügte er mit gefährlicher Stimme und zögernd taten die Schüler endlich, was er verlangt hatte.

Auch Draco drehte sich um, um mit seinen Mitschülern zu verschwinden, als ihn eine Hand zurückhielt. „Du bleibst hier“, knurrte ihn der Tränkemeister an. Draco rollte mit seinen Augen und deutete den anderen, schon mal ohne ihn zu gehen.

„Was ist denn, Onkel Sev?“, fragte er, nachdem alle anderen verschwunden waren.

„Habe ich dir eigentlich nichts beigebracht? Drachenpulver ist äußerst gefährlich und die Reaktion mit dem heutigen Trank nicht abzusehen, vor allem, da ich nicht weiß, wie weit Potter schon war. Man wirft nichts in einen Kessel, wenn man nicht wenigstens im Entferntesten eine Ahnung hat, was daraufhin passieren kann“, wütete sein Pate verärgert.

„Ja, ja“, winkte Draco unbekümmert ab. „Potter wird schon nichts passiert sein. Sag mir einfach, was ist, ich geh jetzt packen.“

„Du wirst schön hier bleiben“, knurrte Snape. „Ich werde deinen Mist, den du verzapft hast, bestimmt nicht alleine ausbaden.“

Draco versuchte seinen Paten böse anzufunkeln, hatte aber mit dieser Taktik überhaupt keinen Erfolg, da Snape ihn daraufhin einfach noch eine Spur gefährlicher anschaute. Ergeben seufzte Draco und wartete dann gemeinsam mit dem Tränkemeister darauf, dass sie wieder in das Klassenzimmer gehen konnten.

Als es dann endlich so weit war, öffnete Snape vorsichtig die Tür und lugte hinein, um zu sehen, ob es wieder ungefährlich war, den Raum zu betreten. Nachdem dies sichergestellt war, öffnete der Tränkemeister die Tür und trat gefolgt von Draco den Raum. Zielsicher trugen seine Schritte ihn zu der Bankreihe, in der Harry gesessen hatte, während Draco einfach an der Tür stehen blieb. Er beobachtete, wie sein Pate dort ankam, wo Potter eigentlich sein müsste und dann die Stirn runzelte, ehe sich seine Augen für einen Moment zu weiten schienen und er dann seine Augen schloss, als würde er um Fassung ringen müssen.

Auch wenn Draco es nie zugeben würde, machte er sich jetzt doch Sorgen. Hatte er Potter etwa umgebracht? Er war sich nicht sicher, ob sich das nach dem Sieg über Voldemort noch gut in seinem Lebenslauf machen würde. Er sah zu, wie Snape sich dann bückte und etwas vom Boden aufzuheben schien. Draco konnte nicht sehen, was es war, doch sein Pate kam damit nun wieder direkt auf ihn zu. „Mitkommen“, wurde er angebellt und kurz darauf befanden sich beide auf den Weg durchs Schloss. Immer wieder versuchte der Blonde zu erkennen, was sein Pate da in seiner Hand hatte, doch leider konnte er einfach nichts erkennen.

Er war überrascht, als sie zur Krankenstation einbogen. Sofort, als sie sie betreten hatten, kam auch schon Madame Pomfrey auf sie zu und fragte, ob etwas passiert sei, worauf Snape ihr das zeigte, was er die ganze Zeit in seiner Hand gehalten hatte. Die Medihexe schlug sich die Hand vor den Mund, kehrte aber beinahe sofort zu ihrem professionellen Selbst zurück. „Leg ihn auf das Bett da“, sagte sie dem Tränkemeister und deutete auf das Bett, das in der hintersten Ecke der Krankenstation stand. Neugierig folgte Draco seinem Paten dorthin und bemühte sich, nun endlich einmal zu sehen, was los war.

Der Mund klappte ihm auf, als sein Pate einen Potter auf das Kissen des Bettes legte, der in etwa so groß war, wie sein eigener Mittelfinger. Ups, das bedeutete sicher Ärger.

„Du bleibst hier, während ich dem Direktor hole“, befahl Snape und rauschte dann schnellen Schrittes aus der Krankenstation.

In der Zwischenzeit kam Madame Pomfrey angewuselt und schubste Draco etwas unsanft zu Seite, um sich um ihren kleinen Patienten zu kümmern. Ein wenig Blut schien auf seiner Stirn zu sein und Draco schaute gespannt zu, wie die Medihexe Harry untersuchte und schließlich äußerst vorsichtig die Wunde an seinem Kopf heilte. Danach verschwand sie mit der Aufforderung, dass Draco bei ihrem Patienten bleiben sollte.

Der Blonde konnte jetzt einfach nicht anders und ließ seiner Neugierde seinen freien Lauf. Langsam trat er ganz an das Bett heran, in dem Harry lag und beugte sich über ihn, um ihn genauer betrachten zu können. Seine Nase berührte beinahe Harry, als der Gryffindor plötzlich die Augen aufschlug. Draco konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Harry plötzlich seine Augen aufschlug und einen hysterischen Schrei ausstieß. Erschrocken richtete sich Draco auf und trat ein paar Schritte zurück. Er hatte sich mindestens genauso erschrocken wie Potter. Er sah wieder zu der kleinen Gestalt auf dem Bett und Harry schaute ihn mit großen Augen an, ehe er an sich hinunterblickte und sich dann im ganzen Raum umsah.

Harry brauchte nicht lange um zu begreifen, was passiert war. Das war so unfair. Er war schon so immer der Kleinste seiner ganzen Jahrgangsstufe gewesen und sogar die Sechstklässler-Jungen waren allesamt größer als er und nun das. Das war so gemein! Er verschränkte seine Arme vor der Brust und funkelte Draco wütend an, doch der stand nun ein paar Meter entfernt und konnte so den bösen Ausdruck auf seinem Gesicht gar nicht so richtig erkennen. Der Blonde begann zu allem Überfluss auch noch zu grinsen.

Harry wollte gerade zu einer üblen Schimpftirade ansetzen, als die Türen zur Krankenstation aufgestoßen wurden und Dumbledore und Snape gemeinsam den Raum betraten. Schnell kam ihnen die Medihexe aus ihrem Büro entgegen und klärte sie scheinbar über Harrys Gesundheitszustand, dann kamen sie hinüber zu seinem Bett.

„Harry, mein Junge, wie geht es dir“, fragte der Direktor und Harry kam seine Stimme so laut vor, dass Harry sich die Ohren zuhalten musste. Dumbledore lächelte entschuldigend und setzte sich dann auf einen Stuhl neben dem Bett. „Wie geht es dir?“, wiederholte er seine Frage, diesmal leiser.

„Ich bin ungefähr zehn Zentimeter groß“, grummelte Harry. „Wie soll es mir da schon gehen?“

Dumbledore schmunzelte ein wenig, wurde dann aber wieder ernst. „Professor Snape wird nach einem Weg suchen, dich zu deiner eigentlichen Größe zurück zu verwandeln. Allerdings wird das ein klein wenig Zeit erfordern, den passenden Trank dazu zu finden und die Frage ist natürlich, wo du so lange bleiben wirst. Die Weasleys wollen nach Rumänien und dort Weihnachten feiern und ich fürchte, dass das in deinem Zustand ein wenig zu gefährlich bleibt. Ich würde mich gerne um dich kümmern, aber ich bin der Meinung, dass Professor Snape sich um dich kümmern sollte, da er ja indirekt dafür verantwortlich ist, dass du jetzt in diesem Zustand bist.“

„Malfoy hat mir die Zutat in den Trank geworfen, die meinen Zaubertrank versaut hat“, protestierte Harry, der sich überhaupt nicht vorstellen konnte, auch nur eine Sekunde mit dem Tränkemeister allein verbringen zu wollen, ehe ihm siedendheiß einfiel, dass er ja dann sicher bei Malfoy bleiben musste. Genau in denselben Moment, in dem Harry gesprochen hatte, hatte auch Snape mit ausgestreckten Finger auf den Blonden gezeigt und gesagt: „Draco hat das zu verantworten.“ Es war ihm egal, dass er im Moment wie ein störrisches Kind klang, aber er wollte Potter auf keinen Fall um sich haben und sich auch noch um ihn kümmern müssen.

Dumbledores Blick wanderte nun zu dem Malfoy-Erben, dem nichts Gutes schwante, als er das Funkeln in den Augen des Direktors sah. „Mister Malfoy“, sprach ihn der Direktor auch sogleich an, „ich muss sagen, ich bin sehr enttäuscht über ihr Verhalten. Man sollte meinen, dass Sie diesen Kleinkrieg mit Mister Potter bereits hinter sich gelassen haben. In Anbetracht der Umstände halte ich es für das Beste, wenn Sie sich um ihn kümmern. Und, Mister Malfoy, ich möchte Harry nach den Ferien in einem Stück und gesund wieder hier sehen.“

„Aber das können Sie doch nicht machen“, protestierten beide Jungen wie aus einem Mund.

Dumbledore jedoch ignorierte die beiden. „Ich denke nicht, dass Miss Bulstrode etwas dagegen haben wird, wenn Sie Mister Potter mitnehmen“, erklärte er mit einem Lächeln und erhob sich dann, um gemeinsam mit Snape die Krankenstation wieder zu verlassen.

Wütend funkelte Draco Harry daraufhin an. Das durfte doch wohl alles nicht wahr sein. Er würde sein erstes Weihnachten ohne seine Eltern feiern, die bei dem finalen Kampf beide für ihre Überzeugungen gestorben waren, er durfte sich auch noch zu allem Überfluss um Potter kümmern. Millicent würde das bestimmt fantastisch finden. Seine etwas pummelige Freundin hatte ihn davon überzeugt, Weihnachten mit zu ihr zu kommen, damit er nicht allein hier auf Hogwarts bleiben musste. Nach dem Tod seiner Eltern hatte er sich von der ganzen Welt abgeschottet und nur sie hatte es durch ihre Beharrlichkeit geschafft, dass er wieder angefangen hatte zu leben. Sie war auch eine der ersten gewesen, die gewusst hatten, dass er schwul war und hatte sich von ihm mit der Begründung, dass jeder schwule Mann eine beste heterosexuelle Freundin brauchte, nicht von ihm abwimmeln lassen. Und Draco musste zugeben, dass es Spaß machte, mit ihr einkaufen zu gehen, oder Jungs abzuchecken.

Grummelnd und ohne ein weiteres Wort ging Draco auf das Bett zu und schnappte sich Harry. „Aua“, schrie der, da der Blonde ein wenig zu fest zugepackt hatte. „Pass doch auf, Malfoy.“

Draco ignorierte die weiteren Schimpftiraden des Gryffindors und steckte ihn einfach in eine Tasche seiner Robe, ehe er die Krankenstation verließ und in die Kerker eilte. Dort angekommen stürmte er hinauf in sein Zimmer, griff wieder in seine Tasche und setzte Harry, diesmal tatsächlich vorsichtiger, auf seinem Bett ab, ehe er sich daran machte, seine Sachen zu packen, wobei er den Gryffindor komplett ignorierte.

Da Harry nichts anderes zu tun hatte, schaute er Draco dabei zu, wie der sorgsam seine Sachen faltete und sie in seinem Koffer verstaute. Er rief sich selbst zur Ordnung, als er sich dabei erwischte, wie sein Blick immer wieder an dem Hintern des Slytherins hängen blieb, der, und das musste Harry einfach zugeben, äußerst knackig aussah.

Als Draco endlich mit dem Packen fertig war, war es bereits Zeit zum Abendessen. Er hatte überhaupt keine Lust, Potter mit dorthin zu schleppen und musste sich außerdem unbedingt in Ruhe mit Millicent über die ganze Situation unterhalten können. Er fackelte nicht lange und schnappte sich Harry erneut, der noch immer auf seinem Bett saß. Mit Schwung öffnete er die Schublade seines Nachttisches und setzte ihn hinein. „Ich bring dir etwas zu essen mit, Potter“, sagte er nur knapp und ignorierte Harrys Protest, als er die Schublade einfach zu schob und den Schwarzhaarigen somit in vollkommener Dunkelheit zurückließ.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Draco hatte Millicent am Tisch nicht erzählen können, was passiert war und so hatte er sie gebeten, einen kleinen Spaziergang mit ihm zu machen, bei dem er ihr alles haarklein erzählt hatte. Milli hatte Potter unbedingt sehen wollen und so standen sie nun beide in Dracos Zimmer. Der Blonde ging zu der Schublade und öffnete sie, doch von dem Goldjungen war nichts zu sehen.

„Wo ist er denn nun?“, fragte Milli ungeduldig, ehe ihr scheinbar ein Licht aufzugehen schien. „Draco Lucius Malfoy“, donnerte sie los, „du willst mir doch wohl nicht allen Ernstes erzählen, dass du Potter in die Schublade gesteckt hast.“

„Wo hätte ich ihn den sonst hintun sollen?“, fragte der Blonde. „Außerdem ist das jetzt vollkommen unwichtig. Potter ist weg.“

„Was?“, kreischte Milli und kam zu Draco. Unsanft schubste sie ihn beiseite und zog die Schublade noch ein Stück weiter auf. Was sie sah, stockte ihr den Atem. Ganz hinten in der Ecke saß Potter mit angezogenen Beinen, den Kopf auf seinen Knien abgelegt und zitterte leicht. Da es hier keineswegs kalt war, wusste sie sofort, dass er noch fror, sondern sein Zittern einen anderen Grund haben musste. Sie warf noch einen vorwurfsvollen Blick zu Draco, ehe sie sanft nach Harry griff und ihn aus der Schublade holte. Gemeinsam mit ihm setzte sie sich aufs Bett. „Potter, ist alles in Ordnung?“, fragte sie den Gryffindor.

Draco war bestürzt, als er sah, wie Potter daraufhin aufschaute und er Tränen auf seinem Gesicht erkennen konnte. Der wischte sich dann entschieden die verräterischen Tränen fort. „Es ist nichts“, konnte Draco ihn sagen hören.

„Du weinst doch nicht ohne Grund“, erwiderte Milli daraufhin. „Sag schon, was mit dir ist.“

„Es ist nur… Es war so dunkel da drin und ich…“ Er konnte nicht weitersprechen und Milli, die ihn immer noch in ihrer Hand hatte, strich mit der anderen beruhigend über seinen Rücken, während sie Draco böse anfunkelte, der daraufhin abwehrend seine Arme vor seiner Brust verschränkte. Nach einer kurzen Weile schien Harry sich wieder gefangen zu haben. Er schien kurz zu überlegen, ob er etwas sagen sollte, entschied sich dann aber dafür. „Ich habe bis zu meinem elften Lebensjahr in einem Schrank gewohnt, in dem es auch immer sehr dunkel war und scheinbar bin ich deshalb ein wenig klaustrophobisch“, erklärte er verlegen.

Wenn beide Slytherin von dieser Aussage überrascht waren, ließen sie sich das auf jeden Fall nicht anmerken. „Keine Angst, Harry, Draco wird so was nicht noch einmal machen, sonst bekommt er es nämlich mit mir zu tun“, sagte sie resolut und mit einem warnenden Blick zu dem Blonden, der daraufhin nur mit den Augen rollte.

Draco setzte sich neben Milli auf sein Bett und holte ein wenig zu Essen aus seiner Robentasche, das er Harry hinhielt. Er hatte sogar einen Trinkbecher kleingeschrumpft, den er nun mit einer ebenso kleinen Flasche Kürbissaft zu Harry stellte. Sie sahen beide schweigend dabei zu, wie Harry aß und sich danach zufrieden in Millis Hand zurück lehnte.
„Alles wieder in Ordnung?“, fragte Milli leise nach.

„Ja“, antwortete Harry mit leicht rotem Kopf und begann dann sich ein wenig unruhig zu bewegen. Milli schaute ihn fragend an, worauf Harry noch eine wenig röter zu werden.

„Ist irgendwas?“, fragte die Slytherin, worauf sie ein Nicken bekam. „Und was?“, fragte sie neugierig weiter.

„IchmussmalaufsKlo“, nuschelte Harry so schnell, dass ihn die anderen beiden nicht verstanden.

„Kannst du das nochmal so sagen, dass wir normal sterblichen Menschen das auch verstehen?“, schnarrte Draco, worauf er sich sofort einen Stoß in die Rippen einfing.

Wütend hob Harry seinen Kopf. „Ich muss mal aufs Klo, okay?“, schnappte er verärgert.

Draco schnaubte, tat aber nicht dergleichen. „Worauf wartest du?“, fragte Milli nach einem kurzen Moment.

„Wieso bringst du ihn nicht hin? Du weißt doch, wo es ist“, schnaubte Draco.

„Ich kann doch nicht mit ihm aufs Klo gehen“, entrüstete sich das Mädchen.

Draco rollte mit den Augen, schnappte sich Potter dann aber und brachte ihn zur Toilette. Langsam stellte er ihn auf den Rand der Klobrille ab. „Pass auf, dass du nicht reinfällst. Ich werde dich da ganz sicher nicht wieder rausholen“, schnarrte er und wartete darauf, dass Harry endlich begann. Doch es passierte nichts. „Jetzt mach schon. Worauf wartest du?“, fragte er genervt.

„Ich kann das nicht, wenn du zusiehst“, schnappte Harry.

Draco zählte kurz bis zehn, damit er seine Ruhe bewahren konnte. „Okay, ich werde dich Primadonna allein lassen. Ich hoffe, zwei Minuten reichen dir“, sagte er dann und ließ Harry allein. Der schaute sich kurz noch einmal um, ehe er endlich seine Hose öffnete und sich erleichterte. Als Draco wieder ins Bad kam, war er fertig und wartete bereits auf ihn. Der Blonde schnappte ihn sich, betätigte die Spülung und trug ihn dann hinüber zum Waschbecken, in den er ihn hineinstellte. Er drehte den Hahn nur soweit auf, dass ein ganz dünner Strahl aus ihm kam, so dass sich Harry die Hände waschen konnte. Dann hielt er ihm ein Handtuch entgegen und als Harry fertig war, ging er wieder mit ihm zurück in sein Zimmer.

Gerade in dem Moment, als sie es betraten, stürmte Milli wieder ins Zimmer und Harry traute seinen Augen nicht, als er sah, dass sie ein kleines Puppenbett bei sich hatte, das genau die richtige Größe für ihn hatte. Sowohl er, als auch Draco schauten sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Jetzt glotzt nicht so dumm. Ich habe mir das Bett nur von Henrietta Forlock geliehen. Sie ist eine Erstklässlerin“, schimpfte sie.

„Hast du ihm auch ein paar Puppenkleidchen mitgebracht?“, grinste nun Draco, was ihm einen bitterbösen Blick von Harry einbrachte.

„Um ehrlich zu sein, ja“, gestand Milli und holte etwas hervor, was wie ein Nachthemd aussah, allerdings eindeutig eines für eine weibliche Puppe.

„Also das werde ich auf keinen Fall anziehen“, kreischte Harry entsetzt. „Kann Malfoy mir nicht einfach einen seiner Schlafanzüge schrumpfen?“

„Ich gebe dir wohl etwas von meinen teuren Sachen? Kommt gar nicht in Frage. Entweder du ziehst das an, oder du musst nackt schlafen. Schließlich müssen wir ja über Nacht deine Sachen reinigen lassen“, grinste Draco. „Also los jetzt, hopp, hopp. Zieh dich um. Wir sehen auch nicht hin.“

Für Harrys Geschmack hatte Malfoy ein viel zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht, aber der Blonde hatte zumindest insofern recht, dass seine Sachen gereinigt werden mussten. Grummelnd ließ er sich auf dem Nachttisch absetzen, auf den Milli sein Bett und sein Nachthemd gelegt hatte und zog sich so schnell wie möglich um, ehe er unter die Decke schlüpfte. „Ich bin fertig“, sagte er, als er fertig war.

„Also wirklich, Potter, die Rüschen stehen dir“, gluckste Draco und schon im nächsten Moment sah Harry nur noch einen weißen Blitz, der ihm für kurze Zeit die Sicht nahm. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Woher hatte Malfoy so schnell die Kamera her gehabt? Entsetzlich. Harry schwor sich, nicht eher Ruhe zu geben, bis er dieses entsetzliche Foto in seinen Händen hielt, wenn er erst einmal wieder seine richtige Größe hatte.

Bald darauf verabschiedete sich Milli von den beiden Jungen und auch Draco machte sich fertig fürs Bett, ehe er das Licht löschte und sich schlafen legen. Harry war schon längst im Land der Träume, viel zu anstrengend war dieser Tag gewesen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Die Zugfahrt war eine langweilige Angelegenheit gewesen. Draco und Milli hatten sich ein Abteil für sich genommen, damit Harry nicht die ganze Fahrt in Dracos Tasche bleiben musste. Harry war das nur ganz recht gewesen, da Draco heute keinen Umhang trug und er so den Weg zum Zug in Dracos Hosentasche verbracht hatte und dabei doch sehr nahe an dessen Heiligtum gekommen war. Einmal war er dagegen gefallen und hatte Draco leicht aufzischen hören und Harry wollte so eine Reaktion ganz sicher nicht noch einmal verursachen. Obwohl… Nein, das wollte er ganz sicher nicht.

Erst spät am Abend waren sie bei Milli zu Hause angekommen. Alle waren müde und so gingen sie nach dem Essen ins Bett, wobei Draco Harry erneut Essen mitgebracht hatte. Zu Harrys größten Entsetzen hatte das Mädchen doch tatsächlich den Nerv gehabt, ihr altes Puppenhaus in Dracos Zimmer zu bringen, dass für die Zeit, wo er hier war, als seine Bleibe dienen sollte.

Sein Heim für die nächsten Wochen war, und Harry konnte keine andere Beschreibung dafür finden, pink. Einfach nur pink. Die Wände waren pink, der Boden war Pink, ja sogar die Möbel waren pink. „Also wenn ich nicht schon schwul wäre, würde ich es ganz sicher jetzt werden“, hatte Harry gegrummelt und war dann losgezogen, um sich sein neues zu Hause anzusehen. Dass er zwei ziemlich geschockte Slytherins zurückließ, interessiert ihn herzlich wenig. Ohne zu murren zog er wenig später sogar das alberne Nachthemd wieder an und legte sich dann in das Bett und schloss die Augen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Draco erwachte am nächsten Morgen mit einem ziemlichen Problem in der unteren Region seines Körpers. Aus irgendeinem ihm unbekannten Grund, hatte ihn Potters Geständnis von gestern Abend vollkommen aus der Bahn geworfen. Haarklein erinnerte er sich noch an seinen äußerst lebhaften Traum der letzten Nacht, in dem der Schwarzhaarige vorgekommen und nun auch für Dracos Problem verantwortlich war.

„Malfoy, hey, es wird ja auch Zeit, dass du endlich mal wach wirst, ich muss dringend auf die Toilette“, hörte er die Ursache seiner Misere deutlich sagen. Draco befand, dass es eindeutig unpassend wäre, den Gryffindor in diesem Zustand gegenüberzutreten und entschied sich stattdessen, schnell aus dem Bett und selbst ins Badezimmer zu flüchten.

Drinnen angekommen verfluchte er sich erst einmal selbst. Wie konnte er nur einen Steifen bekommen, weil er von Potter geträumt hatte. Das ging ja mal gar nicht. Tatsächlich aber musste er jetzt erst einmal dieses Problem loswerden und so schlüpfte der Blonde schnell aus seinen Sachen und unter die Dusche, wo er schon nach kurzer Zeit leise stöhnend seine Erlösung fand.

Harry unterdessen war richtig sauer. Wie konnte Malfoy ihn einfach so ignorieren, wo er doch ganz deutlich gemacht hatte, dass er dringend die Toilette benutzen musste. Wütend war er aus dem Bett und den Puppenhaus gestiefelt und hatte sich auf den Weg zum Badezimmer gemacht. An der Tür angekommen, stellte er zu seiner Freude fest, dass er unter dem Spalt der Tür bequem hindurch passte und so stand er nur wenig später in dem Badezimmer, gerade als Draco, klatschnass und wie Gott ihn geschaffen hatte aus der Dusche stieg.

Wow, der Blonde hatte einen traumhaften Körper, dachte Harry fasziniert und beobachtete, wie Draco sich langsam und sorgfältig abtrocknete. Harry sabberte beinahe, als er bemerkte, wie ihn Draco plötzlich entsetzt anschaute. „Potter“, keuchte der Blonde entrüstet und schlang sich sofort das Handtuch um all seine wichtigen Körperteile.

Harry hatte den Anstand, wenigstens zu erröten, da er so beim spannen erwischt worden war. Zu allem Unglück zeichnete sich jetzt eine deutliche Beule unter seinem Nachthemd ab, die er schnell zu verstecken versuchte, doch es war bereits zu spät dafür. Draco grinste jetzt dreckig. „Na, hat dir gefallen, was du gesehen hast“, fragte er lasziv.

Harry musste schlucken, fing sich aber gleich wieder. „Schließ bloß nicht von dir auf andere, Malfoy“, blaffte er. „Das ist nur eine natürlich morgendliche Reaktion, wenn man in unserem Alter ist. Sie hat nichts, und ich betone noch einmal, nichts mit dir zu tun.“

Noch immer mit einem Grinsen im Gesicht schnappte sich Draco Harry unvermittelt und stellte ihn auf der Klobrille ab. „Ich hoffe, dir reichen fünf Minuten, um mit deinem Problem fertig zu werden“, grinste er und verschwand dann aus dem Bad, um sich anzuziehen. Um ehrlich zu sein, reichte Harry schon eine Minute, um sich der verräterischen Erektion zu entledigen, ehe er auch seine volle Blase entleeren konnte. Er wartete darauf, dass Draco zurückkam, ihn ins Waschbecken stellte und den Wasserhahn leicht aufdrehte, damit er sich duschen konnte. Ein Handtuch hatte er daneben platziert, das Milli gestern extra für ihn geschrumpft hatte.

Als Harry fertig war, holte Draco ihn ab und setzte ihn, sehr zu dessen Ãœberraschung auf seinem eigenen Bett ab, anstatt ihn zu seinem Puppenhaus zu bringen.

„Was soll das?“, fragte Harry verwirrt.

„Du strippst jetzt, Potter“, erklärte Draco mit einem süffisanten Grinsen. Ja, er wollte Harry jetzt auch nackt sehen. Fair war fair.

„Was?“, kreischte Harry. „Sag mal, spinnst du?“

„Nein, das tue ich ganz sicher nicht“, grinste Draco noch immer. „Du hast dich einfach ins Bad geschlichen und mich in voller Schönheit und Größe bewundern dürfen. Ich denke, mir steht dasselbe zu, damit wir Quitt sind.“

„Du spinnst wohl“, schnappte Harry verärgert. „Das kannst du vergessen. Du hast immerhin noch dieses peinliche Foto von mir.“

„Das gilt nicht“, entgegnete Draco. „Also los jetzt, weg mit dem Handtuch. Ich kann dir versprechen, dass ich nicht eher losgehe, um etwas zu essen zu holen, bis ich gesehen habe, was ich sehen will.“

Nachdem eine Viertelstunde danach nichts passiert war, wusste Harry, dass Draco es wirklich erst meinte. Sein Magen verlangte mittlerweile lautstark nach etwas zu essen und so fasste er sich ein Herz und ließ sein Handtuch zu Boden gleiten. Draco musste kurz schlucken, als Harry tatsächlich das Handtuch fallen ließ, ließ sich das aber nicht anmerken.

„Na also, geht doch“, schnurrte Draco und betrachtete Harry eingehen. „Rumdrehen“, befahl er nach ein paar Sekunden.

Peinlich berührt tat Harry auch dass und als er sich nach ein paar Sekunden wieder herumdrehte, war plötzlich eine Glasscheibe dicht vor ihm. Harry brauchte einen Moment, um zu erkennen, um was es sich handelte. „Malfoy“, schrie er entrüstet und bedeckte schnell mit seinen Händen seine Männlichkeit. „Nimm sofort die Lupe da weg.“

„Jetzt hab dich mal nicht so, Potter. Du hast mich immerhin ordentlich sehen können. Bei dir brauche ich halt eine Lupe, um dein kleines Dingeling auch wirklich sehen zu können“, grinste Draco.

„Das… das ist ja wohl die Höhe“, schimpfte Harry und stemmte beide Hände in die Hüfte, ohne sich darum zu sorgen, dass er dann ja auch nicht mehr bedeckt war. „Mein… Mein… du weißt schon… ist ordentlich proportioniert zu dem Rest meines Körpers und er ist überhaupt nicht klein.“

Draco nahm noch einmal einen prüfenden Blick durch seine Lupe und meinte dann, „Okay, Potter, du hast ja Recht. Siehst ganz gut aus“, ehe er sich den jetzt sprachlosen Schwarzhaarigen schnappte und zu seinem Puppenhaus brachte, wo Harry so schnell er konnte in seine Sachen schlüpfte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Den Vormittag hatten die drei Jugendlichen draußen verbracht, wo Draco mit Milli einen Spaziergang durch den tiefen Schnee gemacht hatte, während Harry aus dessen Umhangtasche die wunderschöne Landschaft beobachten konnte. Milli hatte sofort bemerkt, dass irgendetwas zwischen den beiden Jungen vorgefallen sein musste, denn beide verhielten sich eher ruhig. Sie stritten sich nicht ein einziges Mal. Im Gegenteil, Draco schien mit Potter sogar sanfter und vorsichtiger umzugehen, als noch gestern und das war etwas, was das Mädchen ziemlich verwunderte. Beide schienen ziemlich in Gedanken zu sein.

Milli hatte es sich am Nachmittag nicht nehmen lassen, sowohl Dracos Zimmer, als auch Harrys Puppenstube weihnachtlich zu dekorieren. Das rot und das grün bissen sich furchtbar mit dem ganzen pink, aber wenigstens brachte es etwas Ablenkung und irgendwie mochte Harry diesen Kitsch ja auch.

Seine Augen suchten immer wieder nach Draco, um ihn unbemerkt beobachten zu können, doch immer wieder fingen sich ihre Blicke, als auch Draco zu ihm sah. Heute Morgen hatte sich etwas zwischen ihnen verändert und keiner von beiden wagte es genau darüber nachzudenken, was das gewesen war.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Die nächsten drei Tage verliefen nicht anders und mittlerweile konnte Milli sich auch denken, dass sich etwas zwischen den beiden verändert hatte und sie hatte auch eine Ahnung, was es war. Heute war endlich Weihnachten und sie überlegte sich, was sie tun könnte, um den beiden auf die Sprünge zu helfen. Sie betrat das Zimmer der Jungen, nachdem sie vorsichtig angeklopft hatte und schaute dann strahlend zu den beiden hinüber. „Was haltet ihr von einem Spaziergang?“, fragte sie.

Harry und Draco stimmten zu. Draco hob Harry sachte in seine Tasche und folgte dann dem Mädchen aus der Tür, als die auf einmal stehen blieb. Draco schaute sie verwundert an. „Ach, mir war nur so, als hätte ich was vergessen“, sagte Milli leichthin und mit einem breiten Grinsen auf ihrem Gesicht. „Na sowas? Wie kommt der denn da hin?“, fragte sie dann unschuldig und deutete nach oben zum Türrahmen.

Draco folgte ihrem Blick, ehe sein Mund aufklappte. Dort hing ein Mistelzweig. „Du wirst doch wohl nicht erwarten, dass ich Potter küsse?“, fragte er Milli entsetzt.

„Aber Draco, ihr werdet doch nicht mit so einer altehrwürdigen Weihnachstradition brechen wollen?“, schlug Milli sich im gespielten Entsetzen die Hand vor die Brust.

„Aber er ist nur zehn Zentimeter groß“, versuchte es Draco erneut.

„Genau, das geht doch gar nicht, so klein wie ich bin“, pflichtete ihm Harry sofort bei.

„Aha, erwischt“, feixte Milli mit einem Mal. „Ich wusste es doch.“

„Was wusstest du?“, fragte Draco verwirrt.

„Na dass ihr euch grundsätzlich küssen wollt“, sagte das Mädchen, als wäre es das Offensichtlichste auf der ganzen Welt.

„Wie kommst du denn auf so einen Blödsinn“, schnappte der Blonde nun.

„Genau, wie kommst du darauf?“, fragte auch Harry.

„Na das ist doch ganz einfach. Ihr habt euch nur wegen dem Größenunterschied beschwert, nicht darüber, dass ihr euch überhaupt küssen sollt“, erklärte Milli nun zufrieden.

Betretenes Schweigen setzte ein, das im nächsten Moment eine schnarrende Stimme durchbrach. „Draco, wo ist Potter. Ich habe hier das Gegenmittel, was ihn wieder zu seiner ursprünglichen Größe verhelfen sollte“, sagte Snape und erschreckte damit alle Anwesenden beinahe zu Tode.

„Hier“, sagte Draco und holte Harry aus seiner Umhangtasche.

Der Tränkemeister nickte nur und schnappte sich dann den Gryffindor. „Luft anhalten, Potter“, schnarrte er und tauchte ihn dann einfach in eine Flüssigkeit hinein, so dass Harry nichts anderes übrig blieb, als genau das zu tun. Nachdem Snape ihn wieder herausgeholt hatte und Harry nun klatschnass auf den Boden abstellte, bemerkte der Schwarzhaarige ein Kribbeln, das seinen ganzen Körper durchfuhr und tatsächlich begann er nach ein paar Sekunden zu wachsen.

Harry strahlte Draco und Milli an, die beide freudig zurück lächelten, wobei Millis Strahlen eindeutig breiter war. Snape richtete seinen Zauberstab auf Harry und trocknete ihn damit gründlich.

„Na, dann können wir ja endlich Spazieren gehen“, sagte Harry, ehe er sich an den Tränkemeister richtete. „Danke für ihre Bemühungen, Professor.“ Er erhielt dafür nur ein genervtes Nicken.

Harry setzte sich in Bewegung und schritt zu den anderen beiden, wurde jedoch unter der Tür aufgehalten. „Du schuldest mir noch etwas“, wisperte Draco und drückte sanft seine Lippen auf Harrys. Nach nur wenigen Sekunden war der Kuss auch schon wieder vorbei, doch beide konnten ihren Blick nicht von einander lösen. Wie von selbst fanden sich erneut ihrer Lippen, um diesmal zu einem tieferen, leidenschaftlicheren Kuss zu verschmelzen. Als Harry Dracos Zunge spürte, wie diese leicht über seine Lippen strich, öffnete er bereitwillig seinen Mund und hieß sie in seinem Mund willkommen.

Alles um sie herum war vergessen. Die Herzchenaugen, die Milli ihnen mit einem verträumten Seufzen machte, genauso wie das dumpfe Geräusch von dort, wo Snape soeben in Ohnmacht gefallen war.

Als sie sich endlich wieder von einander lösten lächelte Draco schief. „Ich schätze, du hast dich in mich verliebt“, grinste er selbstgefällig.

„Ich denke, ich kann das Gleiche von dir behaupten“, grinste auch Harry, schaute dann aber verwundert, als Draco einen Schritt zurücktrat und ihn aufmerksam musterte. „Was ist denn los?“, fragte er verblüfft.

„Also ich weiß nicht“, sagte Draco nachdenklich, „irgendwie kommst du mir trotzdem kleiner als normal vor. Vielleicht hat der Trank nicht ganz richtig funktioniert?“

„Was? Aber das kann doch nicht…“, begann Harry, ehe er das jetzt schelmische Grinsen auf Dracos Gesicht sah. „Mistkerl“, schnaufte er eingeschnappt, doch als Draco wieder an ihn herantrat und ihn erneut küsste, war der Ärger sofort wieder verflogen und er ließ sich in den Kuss fallen, während Milli beide immer noch verträumt beobachtete und Snape weiterhin bewusstlos am Boden lag.

Diese Weihnachten vergasen die beiden niemals, denn es wurden die Schönsten, die sie je erlebt hatten.


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Sie ist eindeutig der Wolf im Schafspelz, also überhaupt nicht so 'pink', wie sie aussieht.
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