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Geweckte Sehnsucht - Kapitel 10

von Dardevil

So, da bin ich wieder.
Schön, dass Euch die Story noch gefällt.
Viel Spaß weiterhin,
LG, Dardevil!

.........................



Raja saß in ihrem neuen zu Hause und probierte zu lesen. Sie hatte die Geschichte Hogwarts extra mitgenommen, aber sie konnte sich einfach nicht konzentrieren.
Ihr sogenannter Ehemann war in seinem Unterricht und sie fühlte sich ziemlich einsam und verlassen. Heute war der große Tag, heute würde der Bote aus ihrer Heimat kommen, um sie abzuholen. Nun, er würde ohne sie wieder abreisen müssen. Prof. McGonagall war vorhin hier gewesen und hatte sie nochmals ermahnt, ihr Quartier lieber heute nicht zu verlassen. Ein Lächeln schlich sich auf Rajas Gesicht. Sie mochte diese Professorin sehr, sie erinnerte sie an ihre Mutter, sie wusste immer was sie wollte und war sehr gerecht. Prof. McGonnagall hatte sie gefragt ob sie morgen ein wenig Verwandlungen mit ihr lernen möchte und Raja hatte begeistert zugestimmt. Sie freute sich schon darauf.
,Schade, dass Severus mich nicht besuchen kommt', dachte sie jetzt und sah wieder auf die aufgeschlagene Seite. ,Was du dir immer denkst, Raja. Warum sollte er das tun, hm?', schoss ihr nun durch den Kopf und sie merkte wie ihr Wärme ins Gesicht schoss. ,Er hat außerdem auch zu unterrichten', grübelte sie weiter und konzentrierte sich wieder auf ihr Buch.


Eine Stunde später kam ihr Ehemann rein und bestellte das Mittagessen. Er erzählte ihr etwas von seinem Unterricht während sie aßen und lenkte Raja somit etwas ab.
„Der Bote ist noch nicht angekommen, Raja. Ich hoffe, er kommt bald und verschwindet genauso schnell wieder, nicht wahr?“, sagte Piras aufmunternd und wartete ihre Reaktion ab. Raja nickte sofort bejahend und er schenkte ihr ein freundliches Lächeln, was sie sogleich erwiderte. ,Ich hoffe er bleibt ein paar Jahre...', dachte er aber in Wirklichkeit...

Nachdem die Hauselfen den Tisch abgeräumt hatten, erhob sich der glatzköpfige, junge Mann.
„So, es tut mir leid, aber ich muss dich wieder alleine lassen. Der Unterricht ruft“, sagte er und Raja nickte, innerlich seufzend. ,Es ist hier so langweilig...'
„Sei lieb und bleib hier, ja? Nicht das du dem Boten in die Hände läufst, ja?“, erinnerte er sie noch einmal, mit leicht ernstem Gesicht, verwundert registrierte Raja dies, nickte dann aber automatisch bejahend und er setzte wieder ein Lächeln auf, drückte kurz ihren Arm und verließ sein Quartier. Befangen sah sie auf ihren Arm, den er eben gedrückt hatte. Es war das erste Mal, dass er sie berührt hatte,... und irgendwie mochte Raja das nicht,... ein ungutes Gefühl machte sich ganz langsam in ihr breit und sie versuchte es zu vertreiben, indem sie sich wieder ihr Buch griff und erneut versuchte sich zu konzentrieren. Aber es wollte ihr nicht gelingen, immer wieder sah sie auf ihrem Arm und zur Tür. ,Ich will nicht von ihm angefasst werden, obwohl er ja nett ist. Aber ich will es trotzdem nicht, ich mag es nicht... bei ihm', dachte sie und schluckte nervös. ,Severus hat dich doch auch schon öfter berührt Raja, und er ist auch ein Mann', fiel ihr nun ein. ,Das ist anders gewesen,... irgendwie', sie schlug nun endgültig ihr Buch zu und legte es auf den Tisch ab. ,Bei ihm macht es mir nichts aus,... im Gegenteil', dachte sie und erschrak darüber im gleichen Moment. ,Raja!', mahnte sie sich selbst und schüttelte ihren Kopf. ,Vielleicht willst du sogar noch von deinem Herrn berührt werden, was? Soweit kommt das noch, dass Sklavinnen sich herausnehmen, sich ihren Gebieter zu nähern, ihn zu belästigen... und das mit so einer Narbe im Gesicht!', dachte sie beschämt und senkte ihren Blick zu Boden. Statt sich darauf eine Antwort zu geben, bekam sie nur knallrote Wangen, lief in ihr Badezimmer und schmierte sich schnell ihre Narbe mit Poppys Salbe ein. Sie war schon ziemlich gut geheilt, nur eine gezackte rote Linie verlief noch über ihre Haut. Stumm musterte sie sich im Spiegel. ,Hm, geht doch schon irgendwie', dachte sie, den roten, dünnen Strich betrachtend. ,Werde mal zu Madam Pomfrey gehen und ihr sie zeigen, mal sehen was sie dazu sagt', dachte sie und machte sich auf zur Wohnungstür, wo sie aber mit der Klinke in der Hand verharrte. ,Ach stimmt ja, ich soll ja nicht rausgehen', fiel ihr noch rechtzeitig ein und sie ließ die Türklinke wieder los. ,Aber der Krankenflügel liegt doch hier im ersten Stock, es ist doch nicht weit...', grübelte sie und sah auf das Holz der Tür. ,Ich passe schon auf, dass mich niemand sieht... und es braucht ja niemand zu erfahren', flugs gedacht und schon war sie hinausgehuscht, blickte sich lauernd nach rechts und links um, und huschte den langen Flur entlang. ,Schnell Raja!', dachte sie und eilte auf die große Doppeltür am Ende des nächsten Ganges zu. Sie klopfte sacht an und trat ein. Der Krankensaal war bis auf ein Bett, nicht belegt. Ein älterer Schüler saß darin mit eingebundenen Arm, er hatte ein Buch in der Hand und sah Raja neugierig entgegen. Sie lief langsam an ihm vorbei, wobei sie ihm kurz freundlich zulächelte, er errötete und lächelte verlegen zurück, dabei konnte er seine Augen nicht von ihr nehmen.
Ein Anflug von Stolz breitete sich darauf in Raja aus und sie lief lächelnd weiter.
Madam Pomfrey kam jetzt aus einem hinteren Raum angelaufen und sah sie erkennend, lächelnd an.
„Oh, guten Tag Miss Raja,... oder soll ich besser Mrs. Piras sagen?“, fragte die Heilerin zwinkernd und Raja wich augenblicklich alle Farbe aus ihrem Gesicht, dass Lächeln wich einem entsetzten Ausdruck. Sie schüttelte stark verneinend ihren Kopf.
Schnell nahm Poppy Rajas Hand in ihre und streichelte sie beruhigend.
„Na, na, war doch nur Spaß, ganz ruhig bleiben...“, sagte sie und Raja atmete tief ein und aus. ,Ich will nicht so heißen, ich will wieder...'
„Was kann ich denn für Sie tun?“, fragte Poppy nun und führte sie zu eines der Betten, wo sie Raja sich setzen ließ. Raja zeigte nun auf ihre Narbe und zuckte dabei mit ihren Schultern. Poppy verstand und besah sie sich genau.
„Sie sieht schon sehr gut aus, ist ja richtig glatt geworden, sehr schön, sehr schön“, sagte sie dann.
Raja lächelte jetzt und ein froher Glanz trat in ihre hellbraunen Augen.
„Vielleicht verschwindet sie ja sogar ganz, meine Gute“, sagte Poppy noch und Raja strahlte jetzt richtig.
„Wir werden sehen, was die Zeit so bringt. Und wie geht es Ihnen sonst so? fühlen Sie sich hier auf Hogwarts wohl?“, fuhr die Heilerin fort und sah Raja neugierig an, diese nickte bejahend und schenkte der Heilerin ein Grinsen.
„Und mit der ollen Fledermaus da unten kommen Sie noch klar?“, fragte Poppy neugierig weiter. Raja legte ihren Kopf kurz schief, dann nickte sie wieder.
„Wirklich erstaunlich,... nun wahrscheinlich kann er sich doch zusammenreißen. Wirklich erstaunlich...“, murmelte die Heilerin und stand auf, Raja auch.
Raja nickte ihr verabschiedend zu und wollte gehen.
„Auf Wiedersehen, Miss Raja. Wenn Sie Langeweile haben, können Sie ja dem jungen Mann dort, noch etwas Gesellschaft leisten, er langweilt sich furchtbar“, hielten sie nun die Worte der Krankenschwester auf und Raja sah neugierig zu dem jungen Mann, der auch zu ihnen sah, aber nicht verstand, um was es ging.
Raja blickte zu Poppy und zeigte auf ihren Arm, dann zu dem Schüler.
„Oh, er hat sich den Arm beim Quidditch aufgeschlitzt und gebrochen, er flog in die Tribüne...“, sagte Poppy und verdrehte ihre Augen, es schien, als hielt sie nicht besonders viel von Quidditch. Raja zog fragend ihre Augenbrauen nach oben. ,Quidditch? Das war doch diese Wort, was Severus mir noch erklären wollte, er sagte es sei ein Spiel...', dachte sie nach, als Poppy sie auch schon in die Richtung des Jungen schob.
„Geh nur“, sagte sie dabei.
,Sagte Madam Pomfrey geflogen? Er ist geflogen? Sie können hier fliegen?', grübelte Raja langsam zu dem Bett tretend. Der junge Mann sah sie neugierig an.
„Guten Tag, Miss“, grüßte er höflich und Raja nickte ihm nervös zu. ,Wie soll ich ihn den ablenken?', dachte sie befangen, als er sich räusperte und sie zögernd ansprach.
„Ähm, Sie sind doch die Freundin von Prof. Snape, oder? Ich habe Sie schon öfter mit ihm zusammen gesehen“, fragte er und Raja wurde feuerrot und schüttelte schnell verneinend ihren Kopf. ,Wenn das Severus hört, bekomme ich bestimmt Ärger...', dachte Raja ängstlich und sah nervös zu Boden.
„Nein? Ich, also, wir alle dachten, es sei so“, sagte der junge Mann und ein Funken von Hoffnung flog durch seinen Körper, die junge, hübsche Frau betrachtend. Schnell setzte er sich richtig auf.
„Setzen Sie sich doch bitte. Mein Name ist übrigens Dennis,... Dennis Mortik. Ich bin in der siebten Klasse, aus Slytherin“, fuhr er fort und zeigte auf den Stuhl neben seinem Bett. Raja setzte sich zögernd darauf.
„Sie können nicht sprechen, stimmts'? Ich habe es von einer Schülerin gehört...“, sagte er jetzt und sah sie lauernd an. Raja sah ihm fest in die Augen und nickte dann kurz.
Bewundernd musterte er ihre rehbraune Augenfarbe. ,Was für schöne Augen...'
Raja ließ jetzt ihren Blick über seinen kleinen Nachttisch gleiten und sah allerlei Süßigkeiten darauf, und ein Brettspiel. Neugierig zeigte sie darauf.
„Oh, wollen wir eine Runde spielen?“, fragte er schnell und griff es sich mit seinem gesunden Arm und stellte es auf seine Beine, die unter der Decke verbogen waren. Raja rückte näher und schaute auf das Brett, wo viele bunte Kästchen darauf abgebildet waren. Er legte noch einige Trollartige Figuren aus Holz dazu und einen sechseckigen Würfel, der seltsam glitzerte. Fragend zeigte sie darauf und zuckte mit ihren schmalen Schultern.
„Sie kennen Trolljagd nicht?“, fragte er verwundert und Raja verneinte.
„Das macht nichts, es ist ganz einfach, ich erkläre es Ihnen“, sagte er und fing an, ihr das Spiel in allen Einzelheiten zu erklären.
Eine halbe Stunde später saßen sie spielend zusammen und Raja ihr Umhang, hing hinter ihr auf der Stuhllehne. Madam Pomfrey hatte ihnen eine Kanne Tee gebracht, die neben ihnen auf dem Nachtisch stand.
„Man Raja, jetzt hast du schon wieder gewonnen, wie machst du das bloß?“, fragte der Slytherin gespielt vorwurfsvoll und sah sie schelmisch grinsend an.
„Du schummelst doch nicht etwa?“, setzte er noch nach und sie sah entsetzt auf, sah nun sein Grinsen und zog ihm kurz spielerisch an seinem Ohr.
„He“, sagte er lachend und ruckte schnell nach hinten, Raja lachte nun stumm und drohte ihm dabei mit ihrem Zeigefinger.
„Okay, okay, war nur Spaß. Spielen wir noch eine Runde?“, fragte er lachend und sie bejahte.
Neben ihm lag ein kleiner Zettel auf dem Bett, wo krakelig ihr Name draufstand. Raja hatte ihn ihm aufgeschrieben, damit er sie nicht länger mit Miss ansprach, auch das Gesieze mochte sie nicht. Sie waren mitten in der nächsten Runde, als es kurz an der Krankenflügeltür klopfte und Prof. Piras hereintrat. Er sah kurz suchend in den Saal, entdeckte dann Raja ihre roten Haare und kam mit erleichtertem Augenausdruck näher.
„Da bist du ja, Raja. Ich habe dich überall gesucht, warum bist du hier, ist dir etwas passiert?“, fragte er besorgt und musterte kurz den Schüler, der jetzt nur stumm zu dem Professor sah.
Raja verneinte und legte den Würfel auf das Brett ab.
Prof. Piras sah auf diesen, dann wieder zu Raja.
„Wie, du bist einfach so rausgegangen, obwohl ich es nicht wollte? Wir hatten doch etwas ausgemacht, oder?“, fragte er jetzt und Raja sah das kurze, wütende Aufglimmen in seinen Augen. Erstaunt registrierte sie das.
Wieder nickte sie, sah ihn aber weiterhin nur an.
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich für einen weiteren, kurzen Moment. Kälte lag jetzt in seinen Blick.
„Ich hatte dir verboten, das Quartier zu verlassen. Ich möchte dass du hörst, wenn ich etwas sage“, sagte er leicht böse, besann sich aber und lächelte schnell wieder, als er den Anflug von Angst in Rajas Augen sah.
„Ich mache mir doch sonst Sorgen, Raja“, sagte er schnell und tat verlegen. Der Schüler tat so, als ob er das Spiel betrachtete, lauschte aber angestrengt...

Prof. Piras drückte sanft Rajas Arm.
„Verzeih bitte, ich wollte nicht unhöflich werden. Bleib ruhig noch hier, ich gehe schon und bestelle uns Abendessen, ja?“, sagte er vorsichtig und seine Augen hatten wieder den freundlichen Ausdruck, den sie immer hatten...

Raja nickte wieder, sah aber etwas nervös aus.
„Schön. Gute Besserung, Mr. Mortik“, verabschiedete Piras sich höflich von dem Schüler und lief wieder zur Tür.
„Auf Wiedersehen Prof. Piras“, rief ihm der junge Mann nach, als sich die Tür hinter dem glatzköpfigen Mann geschlossen hatte, sah Dennis zu Raja. Diese starrte nachdenklich vor sich hin. ,Ich hatte eben tatsächlich etwas Angst vor ihm', dachte sie nervös.
„Er ist schon eigenartig drauf, was?“, sprach Dennis sie an und Raja sah zu ihm auf. Sie riss sich zusammen, griente und zuckte unbeholfen mit ihren Schultern, dann zeigte sie wieder auf das Brett und Dennis lächelte verstehend.
„Gerne. Obwohl ich ja eh wieder verliere...“, sagte er und baute die Figuren wieder auf.

Eine Stunde später trat Poppy wieder zu ihnen.
„Es ist spät, Miss Raja. Verpassen Sie nicht das Abendessen“, sagte sie und Raja sah zu der großen Wanduhr und erschrak. ,Oh schon einundzwanzig Uhr, ich muss los! Piras wird sonst wieder böse... und ich möchte nicht schon wieder von ihm angefasst werden...', dachte sie und legte sich schnell ihren Umhang an.
„Wenn Sie Langeweile haben, kommen Sie ruhig her, ich habe immer etwas zu tun, und die Patienten danken es Ihnen auch, nicht wahr, Mr. Mortik?“, fragte die Heilerin und musste schon fast lachen über den bewundernden Blick von dem jungen Mann, der auf Raja haftete.
„Ja, komm doch Morgen wieder, Raja?“, fragte er sogleich.
„Das wird Ihnen nicht soviel nützen, Mr. Mortik. Sie können morgen wieder in ihr Haus zurückkehren“, sagte sie und sah amüsiert das enttäuschte Gesicht des Schülers.
„Und wagen Sie sich ja nicht, irgendeine Verletzung hervorzurufen, nur damit Sie wieder hierher kommen können!“, mahnte sie ernst und der Schüler errötete ertappt. ,Mist'
„Ja Madam Pomfrey“, sagte er aber nur.
Raja klopfte ihm zum Abschied auf seine gesunde Hand und lief zur Tür.
„Auf Wiedersehen, Raja, gute Nacht!“, rief er ihr nach. Raja winkte noch einmal kurz von der Tür aus, und war zwei Schritte weiter alleine im dunklen Gang, vor dem Krankenflügel.
Überlegend sah sie in die Dunkelheit. ,Ich will gar nicht wieder zurück. Ist der Bote überhaupt schon gekommen? Jetzt hat mir gar keiner bescheid gesagt...', grübelte sie in den düsteren Gang starrend. Er wurde nur von ein paar einzelnen Fackeln schwach erleuchtet, die in einiger Entfernung an der Wand hingen.

*

Einen Stockwerk tiefer ging gerade das Tor Hogwarts auf und der Bote, bzw. die Botin, trat gefolgt, von zwei kräftigen Männern, in das Schloss. Die Frau befahl ihren Begleitern leise etwas und entfernte sich dann von ihnen, in Richtung Kerkertreppe. Die Männer blieben wartend in der Vorhalle stehen.

*


Raja ihre Füße trugen sie automatisch zu der breiten Treppe, die in die Vorhalle führte. ,Ich guck mal ob ich Severus sehe,..ganz heimlich', dachte sie und lief mit leise Schritten die Treppe hinunter.

*

Prof. Snape saß an seinem Schreibtisch über ein Pergament gebeugt und murmelte böse Worte über den Schüler, der ihm das Blatt abgegeben hatte...
„Unfähig, ...einfach hirnlos und dumm, ...warum tut man mir das an?“, murrte er leise und strich die Hälfte des Textes rot durch. ,Und Raja habe ich heute auch noch nicht gesehen. Wer weiß, ob er sie auch gut behandelt ...', grübelte er mürrisch, als es plötzlich fest an seiner Tür klopfte. Sein Kopf fuhr hoch und fixierte die Tür. ,Wer nervt denn jetzt auch noch?', dachte er und stand brummend auf. Es klopfte wieder.
„Ja doch!“, rief er unfreundlich und riss mit einem Ruck die Tür auf. Überrascht zog er eine Augenbraue nach oben.
„Adina?“, sagte er fragend. Seine Augen glitten über das ihm bekannte Gesicht, auf dem nun das Licht aus seinem Raum durch den Türspalt schien. ,Was, um Merlins' Namen, macht sie hier?'
Die hübsche, junge Frau lächelte ihn sichtlich belustigt an.
„Na, mein Professor, da bist du überrascht, nicht wahr?“, fragte sie.
„Du bist der Bote?“, fragte er ahnend und sie nickte und trat näher an ihn heran.

*

Raja sah in der Vorhalle die beiden Männer mit dem Rücken zu ihr stehen, die sich leise unterhielten. Da sie aber noch nicht alle im Schloss kannte, machte sie sich nicht weitere Gedanken darüber und lief leise weiter, die Kerkertreppe hinunter.

*

„Ja, ich dachte mir, warum soll ich nicht selbst gehen, wo es mir hier doch so gut gefallen hat ...“, redete Adina und sah ihn aufmunternd an, als er nicht reagierte legte sie ihm ihre Arme um den Nacken und zog sein Gesicht näher zu ihrem nach unten.
„Sag, freust du dich etwa gar nicht darüber?“, fragte sie dabei und zog gespielt eine Schnute.

*

Raja hörte nun leise Stimmen, die von Severus und die von einer Frau, und ihre Schritte wurden langsamer, und schleichend ...
Als sie jetzt die halboffene Tür von seinen Räumen sah, und die beiden Personen, die so eng beieinander standen, überfiel sie ein fürchterliches Gefühl, ihr Atem wurde schwer und ihr Herz schlug rasend gegen ihre Rippen. ,Wer ist das?', dachte sie näher rangehend.

„Natürlich freue ich mich“, sagte Snape schnell und legte automatisch seine Hände auf ihre Hüften. Seine Gedanken rasten, er dachte an Raja, und ob Adina überhaupt die Ehe glauben würde.

Raja sah jetzt wie Snape seine Hände auf die Hüfte der Frau legte und ihr wurde schrecklich übel, versteinert blieb sie stehen und starrte auf die beiden Menschen vor sich.

„Warum bittest du mich dann nicht zu dir hinein, he?“, fragte Adina verführerisch und Raja erkannte jetzt die Stimme und sie senkte eine Sekunde geschockt ihren Kopf. ,Adina! Es ist Adina!'
,um ihn aber sogleich wieder hochzureißen als der Tränkemeister mit dunkler, samtiger Stimme antwortete.
„Wie könnte ich dir diesen Wunsch abschlagen ...“, raunte er und trat beiseite um Adina vorbeizulassen.
Er wollte sich gerade auch hineinbegeben als er die kleine Gestalt gewahr, die etwas entfernt im schwachen Licht der Wandfackeln stand und ihn ansah.
,Raja!', dachte er mit einem riesigen Kloß in seinem Hals. Sie stand einfach nur da und sah ihn an, ihre roten, langen Haare hingen ihr seitlich bis zu ihrem Hintern über ihren Umhang, umhüllten sie schützend im Schummerlicht des Kerkerganges. Stumme Tränen liefen ihr heiß über ihre Wangen und ihre rehbraunen Augen sahen furchtbar verletzt aus.
Der schwarzgekleidete Mann war um Worte verlegen, was eigentlich so gut wie nie bei dem Tränkemeister vorkam. ,Was macht sie hier unten?', dachte er sie mit schwarzen, dumpfen Blick anstarrend.
Raja konnte einfach nicht ihre Augen von ihm nehmen, war wie erstarrt. Es hatte ihr so weh getan, ihn mit Adina im Arm stehen zu sehen. Sie wusste nicht warum, sie kannte diese Gefühle nicht, sie waren ihr fremd und sie spürte große Angst davor. Sich dessen plötzlich bewusst, erwachte sie aus ihrer Erstarrung und drehte sich auf dem Absatz herum und rannte zurück, den Kerkergang entlang und schließlich die Kerkertreppe hinauf, die beiden Männer, die sich neugierig nach den rennenden Schritten von ihr umdrehten, beachtete sie gar nicht, rannte nur weiter, die Treppe hoch, die Gänge entlang, bis zu dem Quartier, dass sie nun mit Prof. Piras, ihren Ehemann, bewohnte.
Sie stürmte hinein, er saß bereits wartend am gedeckten Tisch, an dem sie nun vorbeistürmte, was ihn erstaunt hinter ihr her sehen ließ, Raja rannte in ihr Zimmer und mit einem lauten Türknall war sie schließlich in ihrem Badezimmer verschwunden.


*


„Was war denn, Severus?“, fragte Adina, die nun wieder zu ihm an die Tür getreten war. Er stand immer noch halb im Gang und starrte auf die Stelle, wo eben noch Raja gestanden hatte.
Langsam wandte er seinen Kopf zu ihr.
„Nichts, nur Geister“, sagte er lahm und sah sie prüfend an. Adina war wirklich hübsch, aber für ihn kein Vergleich zu Raja. Trotz Rajas' Narbe im Gesicht, ...außerdem hatte er bei Adina nicht dieses ihm so fremde, aber doch wundervolle Gefühl in sich, was er bei Raja hatte... ,Was mache ich hier eigentlich?', fragte er sich und er schloss kurz seine schwarzen Augen. Er hatte gar keine Lust sich mit Adina zu vergnügen, er hatte zu gar nichts mehr Lust. ,Warum kann mein Leben nicht irgendwann mal gut werden?', fragte er sich und er fasste einen Entschluss.
„Wir werden jetzt zu Prof. Dumbledore gehen, Adina. Er muss Bescheid kriegen, dass du hier bist, komm bitte mit“, sagte er nun mit ernster Tonlage und zeigte hinaus in den Kerkergang.
Nun war es Adina, die ihn prüfend ansah.
„Sag, kann es sein, dass ich mir den Weg zu dir umsonst gemacht habe?“, fragte sie mit amüsierter Stimmlage und er sah sie durchdringend an, bevor er antwortete:
„Ich denke, ja“
Sie sah noch einen Moment in seine schwarzen Augen, die ihr so undurchdringbar schienen, kein Verlangen brannte mehr darin, wie einst, wo sie zusammen waren, und Adina wusste, was es bedeutete.
„Schade“, sagte sie und musterte ihn noch einen Augenblick.
„Gut, dann bring mich mal zu deinem Direktor, mein Professor“, sagte sie schließlich und hakte sich lächelnd bei ihm ein. Er sah ruhig, dunkel auf sie herab, bevor sich sein rechter Mundwinkel etwas anhob.
„Nicht böse?“, fragte er leise.
„Nein“, erwiderte die dunkelhaarige Rumänin.



*



Raja blickte sich direkt in ihre Augen. Der Kummer schrie ihr in ihrem Spiegelbild förmlich entgegen und sie sah sich einfach nur an. ,Was hast du gedacht? Sieh dir Adina an, sieh dir ihr Gesicht an, wie makellos es ist. Nicht so wie deins ...', dachte sie. Es klopfte.
„Raja?“, hörte sie die Stimme von ihrem Mann und sie seufzte und lief zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Besorgt blickte der Kräuterkundelehrer sie an.
„Ist alles in Ordnung mit dir? Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte er, ihre traurigen Augen betrachtend. Raja schüttelte verneinend ihren Kopf und wollte die Tür wieder schließen.
Sein Fuß verhinderte dies.
„Ich mache dir jetzt einen Beruhigungstee, ja?“, sagte er sanft befehlend und sie nickte zögernd.
„Gut. Fünf Minuten?“, fragte er und sie nickte wieder. Er lächelte sanft und verschwand, Raja schloss die Tür und lehnte sich mit ihrer Stirn dagegen. ,Er ist ein großer Herr, du nur eine Sklavin, wie oft musst du dich noch daran erinnern. Er wird dich auch gar nicht mehr nehmen wollen, wahrscheinlich ist er sogar froh, dass du jetzt hier untergekommen bist, Raja. Sei vernünftig, probiere lieber, dass dein Mann dich vielleicht trotzdem behält, auch wenn die Ehe nach den zwei Wochen wieder vorbei ist', grübelte sie jetzt, schüttelte sich aber im nächsten Augenblick gleich. ,Nein, dann kann ich ja gleich zu dem Fürsten gehen ...Ich werde mich eben alleine durchschlagen, irgendwie wird das schon gehen', beschloss sie schließlich und ging zum Waschbecken um sich die Tränen von den Wangen zu waschen. Als sie zwei Minuten später auf der Couch neben dem Kräuterkundelehrer saß, mit einem dampfenden Becher heißen Kräutertees in der Hand, wahr sie sich allerdings gar nicht mehr so sicher. Sie spürte diese tiefe Traurigkeit in sich und konnte sie einfach nicht vertreiben.

Piras beobachtete sie unruhig. ,Warum ist sie so traurig? Was ist passiert ... wenn sie nur reden könnte ...'
Raja war nach dem halben Becher bereits schon so schläfrig, dass sie kaum ihre Augen offen halten konnte.
„Na, ich glaube du gehst jetzt besser in dein Bett, morgen sieht die Welt schon ganz anders aus, du wirst sehen“, sagte Piras ruhig und Raja nickte und gähnte. Sie schlich in ihr Zimmer, zog ihr Kleid aus und kroch nur mit ihrer Unterwäsche unter ihre Bettdecke. Kaum hatte ihr Kopf das Kissen berührt, fiel sie auch schon in den Schlaf.


Prof. Snape hatte noch lange mit Adina im Büro des Schulleiters gesessen und diskutiert. Sie war natürlich sehr erstaunt gewesen, dass Raja nun verheiratet war, sah aber ein, dass sie nun keinen Anspruch mehr auf ihre ehemalige Dienerin nehmen konnte.

Sie und ihre Begleiter bekamen ein Quartier im Ravenclaw Flügel zugewiesen und Prof. Snape führte sie dorthin.
„Und ich habe dir extra keine neue Dienerin mitgebracht, Severus. Ich dachte, ...hm du würdest auch mit mir vorlieb nehmen, die zwei Tage, die ich hier bín ...“, sprach Adina ihn an, als sie durch die Gänge liefen. Der Tränkemeister warf ihr einen undurchdringbaren Blick zu und schmunzelte dann kurz, gab aber keine Antwort.
„Und? Was ist passiert, dass du so keusch geworden bist?“, bohrte Adina neugierig weiter, sie blieben jetzt vor einer schweren Holztür stehen. Snape sah sie ruhig an und öffnete dann mit einem gemurmelten Passwort die Tür.
„Eine Frau, also? Du bist verliebt? Das hätte ich nie von dir gedacht, mein Professor“, sagte Adina jetzt lächelnd, als er immer noch nichts geantwortet hatte und vor ihr das Zimmer betrat. Nun sah er sie fest an.
„Nein? Wieso nicht? Meinst du ich wäre zu solchen Gefühlen nicht fähig?“, fragte er jetzt mit leichtem Unmut in der Stimme. Adina drückte sanft seine Schulter.
„Nein, nein, so habe ich es nicht gemeint. Ich dachte eher, du wärst der Typ Mann, der sich lieber dem freien Vergnügen hingibt, anstatt artig und treu nur einer Frau zu gehören“, antwortete sie schnell und sah ihn fragend an.
„Dann hast du dich geirrt, Adina“, erwiderte Snape ernst, machte sich von ihrer Hand frei und lief zur Tür.
„He, das war nicht böse gemeint, du musst doch selbst wissen, was du willst“, rief Adina ihm sanft nach und Snape drehte sich daraufhin an der Tür noch einmal zu ihr um.
„Ja. Trotzdem danke für dein Angebot, ...ich fand unsere Zeit zusammen sehr schön. Doch es ist vorbei. Gute Nacht“
Nachdem er sich verabschiedet hatte, machte er sich auf den Weg zum Quartier von Prof. Piras und Raja.
Lange stand er im Dunkeln davor, konnte sich aber nicht dazu durchringen, anzuklopfen. ,Los, sieh nach ihr, ...sie hatte so geweint', grübelte er. ,Warum hat sie geweint? Wirklich wegen mir? Wegen Adina ...? Sie sah so enttäuscht aus, ihre Augen ...', dachte er mit der Dunkelheit verschmelzend, er war nur mehr als Schemen vor der schweren Holztür zu erkennen. ,Sollte sie mich wirklich mögen? ...Oder vielleicht auch mehr?', dachte er und ein angenehmes, warmes Gefühl ließ ihn aufseufzen.
...Es ließ ihn sich schnell umdrehen und wehendem Umhang davon eilen.


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