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Das Geheimnis der Ahnen - Für immer 18

von heidi

Winke in die Runde!
@ Leah Black
Oh, Madison ist äußerlich stark und versucht natürlich immer wieder diese Seite zu zeigen, aber in ihrem Inneren sieht es ganz anders aus und Sirius weiß das. Natürlich wird er ihr immer das Gefühl geben, dass sie Stärke ausstrahlt, obwohl ihre Verletzbarkeit offensichtlich ist.
@ Phönixmaid
Freut mich, dass es dir gefallen hat und viel Spaß weiterhin!
@ Paddy
Hm ... sicher sind die Wünsche von Sirius einfach. Da ist nichts Großartiges und Überhebliches dabei. Es sollte ja auch nur zeigen, dass Madison sich diesen Abschied nicht leicht macht. Tja und der letzte Wunsch ist eigentlich ziemlich belanglos und taucht erst beim nächsten Mal, im letzten Chap vor dem Epilog auf. *g*
@ T.Potter
Irgendwie können alle nicht so richtig mit dieser Situation umgehen und jeder macht sich seine eigenen Gedanken darüber, Lily ganz besonders. Hehe, nein Sirius stirbt nicht und das wäre jetzt auch kein angemessener Tod gewesen. *g* Diese kleine Kampfszene sollte das ganze nur mal wieder ein bisschen auflockern.
@ Sirius Black - Marauder
Vor den klischeehaften Dingen hatte ich in dieser Geschichte auch keine Angst, denn hier gibt es nicht viel, was an die üblichen Maraudergeschichten erinnert. *g* Jep, mit dem Kampf wollte ich genau das ausdrücken - das Madison keine Wahl hat, als Sirius zurück zu lassen, wenn sie nicht sein Leben aufs Spiel setzten will. Wieder jemand, der zwischen den Zeilen gelesen hat. *freu*
@ Sullivan
Tja, für Lily/James Shipper gibt es hier leider nicht viel zu lesen, aber es war ja beabsichtigt. Von diesen Geschichten gibt es mittlerweile genug. *g* Ah ... Dante und Madison - nun die Geschichte ist noch nicht zu Ende und vielleicht werden sich einige im Epilog noch wundern.
@ BlacksLady
Zu Claire und Gideon kommt natürlich noch was, denn nichts im Leben geht glatt, dass werden auch die beiden schmerzlich feststellen müssen. *g* Ja, und irgendwie hast du Recht - diesmal ist James der Tröster, auch wenn ihm manchmal die Worte fehlen, wie das Männern halt so typisch ist. *g*
@ PadfootBlack
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung. Ich find es bewundernswert, dass du trotz dem Stress immer noch die Zeit gefunden hast Kommentare zu schreiben. Das freut mein kleines Autorenherz. *g* Hm ... ich hab mir schon zu Beginn der Geschichte über die Charaktere Gedanken gemacht, mir ihren Werdegang überlegt. Bei Addario war ich mir eine zeitlang unsicher, aber es wurde höchste Zeit, dass Dante mal das tun konnte, was er am besten kann. *g* Die FF neigt sich jetzt wirklich dem Ende. Nächste Woche gibt es das wohl letzte Kapitel, aber es wird noch ein Epilog folgen.

Danke euch allen und wünsch euch viel Spaß beim heutigen Chap!
LG eure heidi


37. Für immer 18

Von den drei Monaten waren nur noch zwei Wochen übrig, als der Tag der letzten Prüfungen für die Siebtklässler vor der Tür stand. Trotz der knapp bemessenen Zeit der letzten Wochen, hatten Sirius und Madison es geschafft, sich fast jeden der Wünsche zu erfüllen, die sie sich an dem verhängnisvollen Abend vor dem Zusammentreffen mit Marcus Addario überlegt hatten.
Jetzt standen sie alle vor der Großen Halle und warteten darauf, dass James endlich von seiner letzten praktischen Prüfung kam.
Lily lehnte an der Wand, die Augen geschlossen. Sie war völlig abgespannt, genau wie alle anderen auch. Madison saß zwischen Sirius und Remus auf den Stufen der Großen Treppe und nuschelte: „Wenn ich nicht bald frische Luft bekomme, schlafe ich ein.“
Sirius fingerte in seinem Umhang nach dem Wunschzettel. „Einer ist noch offen – auf der Wiese liegen und die Wolken beobachten.“
„Na, da habt ihr ja heute bestes Wetter“, sagte Remus und fuhr sich müde mit der Hand übers Gesicht. Ihm hatte der ganze Prüfungsstress noch mehr zugesetzt, als den anderen. Zu allem Überfluss war vor zwei Tagen Vollmond gewesen und hatte seinen Zeitplan weit nach hinten geworfen.
„Warum legst du dich nicht einfach hin, Moony? Wir warten hier, bis Prongs fertig ist“, sagte Sirius mit einem besorgten Seitenblick auf seinen Freund.
Remus und James hatten ihm und Madison die letzten Wochen ständig den Rücken frei gehalten; die Lehrer ausgetrickst, wann immer sie sich heimlich vom Schulgelände geschlichen hatten.
Sirius lockerte seine Krawatte und gab Peter ein Zeichen, damit er Remus mit in den Gryffindorturm nahm. Claire schlich ihnen müde hinterher und als James auftauchte, verschwand er mit Lily ebenso.
„Na, dann auf zu Wunsch Nummer sechs“, sagte Madison und erhob sich schwerfällig. Sie war nach den Wochen des ewigen Lernens, Zaubersprüche durchgehen und in der Bibliothek hocken der einengenden Mauern des Schlosses überdrüssig. Anders als ihre Freunde, wollte sie jetzt frische Luft und Sonnenschein.

Die beiden suchten sich ein einsames Plätzchen unweit von Hagrid`s Hütte. Alle jüngeren Schüler hatten noch Unterricht und die meisten Siebtklässler hatten sich nach den Prüfungen in ihre Gemeinschaftsräume zurückgezogen, um sich etwas zu entspannen, bevor am Abend die internen Hauspartys steigen sollten.
Jetzt im Juni waren die Ländereien von Hogwarts mit Wildblumen übersäht. Nichts erinnerte mehr an den kalten trüben Winter und die Schneemassen. Bienen und Hummeln flogen von einer Blüte zur nächsten und die Sonne ließ das Wasser des Schwarzen Sees glitzern.
Sirius und Madison legten ihre Umhänge und die Krawatten ab, die achtlos am Boden landeten.
„Endlich kein Kleiderzwang mehr“, sagte Madison grinsend und öffnete die Knöpfe ihrer Bluse. Zum Vorschein kam ein schwarzes, tief ausgeschnittenes Top. Als nächstes landeten auf dem Kleiderhaufen Schuhe und Strümpfe. Wegen der Anwesenheit der Prüfungskommission musste Madison auf Anweisung ihrer Hauslehrerin in den letzten Tagen auf ihre geliebten Stiefel verzichten. Sie hob den Rock ihrer Schuluniform an und tapste auf nackten Füßen durch das Gras.
„Das ist so viel besser, als unser heimlicher Ausflug an diesen Strand“, sagte sie, schloss für einen Moment genüsslich die Augen und zog den frischen Wiesenduft tief ein.
Sirius ließ sich ins Gras zurück sinken, kaute gedankenverloren an einem Grashalm herum und blickte in den Himmel. „Willst du damit sagen, die Aussicht, von einem Hai gebissen zu werden, hat dir nicht gefallen?“
Madison lachte und ließ sich neben Sirius ins Gras fallen. „Oh ja, das war der Kick dabei. Aber der Sonnenuntergang war wunderschön und er war es wert, fast von Filch erwischt zu werden.“
Sirius drehte sich auf die Seite und sah in ihr Gesicht. Sie wirkte, wie alle, abgespannt. Ihr Lächeln war ehrlich und zufrieden, aber konnte die Wehmut in ihren dunklen Augen nicht ganz verbergen. Sie waren beide stillschweigend zu der Übereinkunft gekommen, nicht über die Zukunft zu reden, dennoch gab es etwas, was ihm und ihren Freunden am Herzen lag.
„Ähm ... ich wollte noch etwas mit der besprechen“, sagte Sirius zögerlich und wusste nicht so recht, wie er die ganze Sache in Worte fassen sollte.
Madison blinzelte ihn an. „Ach, jetzt willst du mir sicher sagen, dass du jemand anderen zum Abschlussball eingeladen hast und ich mir eine andere Begleitung suchen soll.“
„Sei nicht albern“, brummte Sirius und hätte dieses Gespräch am liebsten auf später verschoben, aber James und Lily bedrängten ihn nun schon seit Tagen damit. Er holte noch einmal tief Luft. „Es geht um ... um deine Wandlung. Wir alle würden gern dabei sein.“
Jetzt war es raus, aber damit war auch die schöne Stimmung zwischen ihnen dahin. Madison starrte ihn vollkommen entgeistert an. „Ich weiß nicht ... nicht so recht, wie das abläuft. Aber ich glaube, das ist etwas ...“
“Bitte“, fuhr Sirius dazwischen und griff nach ihrem Kinn. „Es ist unser letzter Wunsch an dich.“
Madison seufzte tief und legte den Kopf auf seine Brust. Die letzten Tage und Wochen hatten sie versucht, ihren baldigen, immer näher rückenden Abschied zu verdrängen und ihre Freunde ebenso. Niemand hatte ihre Entscheidung in Frage gestellt oder kritisiert und doch war es weiter ein unausgesprochenes Thema.
„Ich werde mit Abby reden und ihr die Entscheidung überlassen“, sagte sie leise.
Dieses Zugeständnis reichte Sirius erst einmal aus. Er zeigte hinauf zum Himmel und versuchte so, wieder auf andere Dinge zu kommen. Dinge, die nicht in Richtung Abschied gingen. „Also, die Wolke sieht aus wie ein Drachen“, meinte er und legte den Kopf dabei etwas schief.
Ungeachtet seiner Worte schlang Madison die Arme um seinen Hals. „Ich liebe dich“, flüsterte sie leise und kämpfte dabei gegen ihre zittrige Stimme an.
Sirius schluckte schwer. Sie beide hatten immer versucht, diese melancholische Stimmung zu vermeiden und nun war sie wieder da.
„Wolken ... Drachen“, stammelte er etwas unbeholfen und sah hinauf in den Himmel.
Madison atmete tief durch, folgte seinem Blick und kniff die Augen zusammen. „Kein Drache, eher ein Ziegenbock. Und da sind die Hörner.“ Sie deutete hinauf in die Wolken. Der Ring ihres Vaters funkelte dabei im strahlenden Sonnenlicht.
„Ziegenbock“, presste Sirius lachend hervor. „Das, was du als Hörner bezeichnest, ist der Schwanz ...“
„Ganz falsch“, sagte eine Stimme hinter ihnen. Maxwell blickte in den Himmel und schüttelte den Kopf. „Ganz klar, ein Einhorn.“
Madison griff blitzschnell nach dem Umhang ihres Bruders und zerrte ihn neben sich.
„Und, alles gut gelaufen mit euren Prüfungen?“, fragte er.
„Zumindest haben wir bestanden“, antwortete Sirius grinsend. „Und jetzt wollen wir nur noch faul sein.“
Eigentlich sollte diese Aussage den Erstklässler dazu auffordern, zu verschwinden, aber Max zog in aller Ruhe einen Brief hervor. „Hab Post von Mum und Dad.“
Madison runzelte die Stirn, denn eigentlich bekamen sie immer gemeinsam Nachrichten von zu Hause.
Außer dem Brief zog Maxwell aber auch noch ein kleines magisches Radio aus seinem Umhang hervor und berieselte seine Schwester und Sirius mit der momentan angesagtesten Zaubererrockband.
Sirius verzog leicht gequält das Gesicht, während Madison den Brief ihrer Eltern überflog und Maxwell schwärmte: „Was würde ich dafür geben, auf einem Livekonzert dieser Band zu sein und die Musik hautnah zu erleben ...“
Madison warf Sirius einen amüsierten Blick zu. „Also, so toll war das Konzert nun auch wieder nicht“, murmelte Sirius und schloss die Augen.
Madison lachte laut auf. „Ich fand es toll. Du hattest nur Probleme damit, dass einige wild gewordene weibliche Fans dich für den Leadsänger der Band hielten.“
„Erinnere mich bloß nicht daran“, grummelte Sirius und dennoch dachte er trotz dieses Zwischenfalls gern an diese Nacht zurück, als sie sich beide aus dem Schloss geschlichen hatten, um auf dieses Konzert zu gehen. Erst im Morgengrauen waren sie wieder zurückgekehrt und hatten sich müde durch den Schultag gekämpft.
Madison stellte das Radio ab und reichte Sirius ein paar Fotos von einem kleinen Haus umgeben von Wald und Wiesen. „Mum und Dad haben das neue Haus bezogen.“
Maxwell drehte den Brief in Madison`s Händen und tippte auf einen kleinen Zusatz. „Ich hatte gehofft, du würdest mich begleiten, deshalb bin nämlich hier.“
Sirius richtete sich auf und blickte über Madison`s Schulter. „Ah ... ein geheimes Treffen am Rande des Verbotenen Waldes. Wenn ihr pünktlich sein wollt, müsst ihr los.“
Madison sah ihn dankbar an. Sie hatte in den letzten Wochen zu wenig Zeit für ihren Bruder gehabt und obwohl er sich nie beklagte, hatte sie ein schlechtes Gewissen. Ihre Mutter wollte, dass Maxwell zu einem ganz bestimmten Punkt unweit des Schwarzen Sees kam. Es war sicher nichts Gefährliches daran, aber Madison war neugierig und es gab ihr zudem die Gelegenheit, etwas Zeit mit ihrem Bruder zu verbringen.
„Also, ich werde mit James irgendwas Essbares für unsere Party auftreiben“, sagte Sirius und ließ damit erst gar kein schlechtes Gewissen in Madison aufkommen. Sie schlüpfte in ihre Schuhe, drückte Sirius ihren Umhang und ihre Krawatte in die Hand und machte sich mit Max auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt.
Der Erstklässler lachte leise, als er neben ihr lief. „Ich finde, du solltest öfter einen Rock tragen.“
Madison verzog das Gesicht und blickte auf ihre nackten blassen Beine. „Hoffentlich begegnen wir niemandem den ich kenne.“
"Was? Hast du Angst, es könnte jemandem auffallen, dass du ein Mädchen bist?", fragte Maxwell amüsiert. Madison schlug ihrem Bruder spielerisch auf den Hinterkopf und blieb einen Moment später verblüfft stehen. Am Rande des Verbotenen Waldes, zwischen ein paar Bäumen im Schatten, saßen Dante und Jason entspannt auf einer Decke, neben sich einen gut gefüllten Picknickkorb.
„Ich hätte es mir ja denken können“, murmelte Madison und erwiderte den überraschten Blick des Vampirs, der über ihre unübliche Kleidung glitt und an ihren nackten Beinen hängen blieb.
Auch Maxwell wirkte überrascht, aber mehr über die Anwesenheit von Jason, der zwar einige Zeit in seinem Elternhaus verbracht hatte, aber dem er nie persönlich begegnet war.
Madison kam sich mit ihrer Schuluniform fehl am Platz vor. Sie setzte sich an den Rand der Decke und versuchte, den in ihren Augen viel zu kurzen Rock über ihre Beine zu ziehen. Dante beachtete sie anfangs nicht weiter, sondern stellte die Jungs einander vor. Erst als die beiden zum Ufer des Sees verschwanden, reichte er Madison ein Sandwich und erklärte ihr Auftauchen. „Sarah meinte, es wäre ganz gut, wenn die beiden sich kennen lernen. Jason wird den Sommer bei ihnen verbringen. Solange bis du die ... Wandlung gut überstanden hast.“
Madison warf das Sandwich wieder in den Korb zurück und schnaubte: „So ist das also. Ihr habt Angst, dass ich ihm etwas antun könnte ...“
Hinter ihren verächtlichen Worten steckten eine Menge Selbstzweifel und eine Spur Angst vor dem, was kommen würde, was mit ihr in dieser Wandlung passieren würde.
Dante hielt ihr wieder das Sandwich entgegen. Er ließ sich nicht so leicht von ihrer Stimmung beeinflussen, doch er spürte ihre Ängste. Angst davor, einem Kind oder einem anderen menschlichen Wesen etwas anzutun. Sie war selbst noch ein halbes Kind und doch hatte sie die wohl schwerste Entscheidung ihres Lebens getroffen. Nicht einmal hatte sie sich selbst bedauert; hatte nicht bedauert, was sie alles aufgeben würde, wenn sie das Erbe ihres Vaters annahm. Aber Dante wusste, dass hinter ihrer rauen Schale das kleine Mädchen steckte, das beschützt und behütet werden wollte.
Dante`s Stimme klang tief und träge und übertönte nur schwer das Lachen der beiden Jungs vom Seeufer her. „Du hast Recht, aber nicht nur du wirst dich in der nächsten Zeit von allen menschlichen Wesen fernhalten müssen, sondern auch Abby.“ Bei seinen letzten Worten wandte er den Kopf Richtung See und ließ Madison Zeit, sein Profil zu betrachten. Er hatte sie nie belogen, auch wenn seine Antworten manchmal ausweichend waren. Er hatte versucht, dem Wunsch ihres Vaters gerecht zu werden und damit sein eignes unstetes Leben aufgegeben.
Madison starrte auf das Sandwich in der Hand und fragte leise: „Wie lange wird ... wird dieser Blutdurst anhalten?“
Dante sah weiter zu Maxwell und Jason, die dicht am Ufer saßen und in ein Gespräch vertieft waren, als er antwortete: „Das kann unterschiedlich sein. Bei Abby`s Wandlung hat es etwa eine Woche gedauert. Brandon und ich hatten sie eingesperrt und ihr eine Zeit lang nur Tierblut gegeben. Sie hat getobt, geschrien und uns beschimpft. Letztendlich hatte sie es überstanden, obwohl es jeden Tag aufs Neue ein Kampf ist. Sogar heute noch hörst du das Blut in den Adern der Menschen rauschen und kämpfst dagegen an.“
Er beugte sich näher zu Madison heran. „Nun iss schon. Das Sandwich ist nicht vergiftet.“
Madison seufzte leise und biss mit einem ziemlich mulmigen Gefühl in das Brot. Während sie aß, erzählte ihr Dante, dass die Bruderschaft nun endgültig Stokes Castle verlassen und das Haus des Hohen Rates bezogen hatte. Und dann kam er zu dem Thema, das er nur schwer über die Lippen brachte. „Du musst jetzt endlich einen Termin für ... na, du weißt schon festlegen. Luca kann den Hohen Rat nicht ewig hinhalten und die Clans werden schon unruhig.“
Madison blieb der letzte Bissen des Sandwichs im Halse stecken. Sie hustete und schnappte nach Luft. Die Prüfungen waren vorbei und während all den Wochen hatte niemand mehr davon gesprochen und jetzt ...
„Einen Tag nach unserem Abschlussball“, murmelte sie kaum hörbar und stand auf. Ohne sich noch einmal umzusehen, machte sie sich auf den Rückweg zum Schloss. Zwei Wochen, hallte es in ihrem Kopf. Ihr blieben noch zwei lächerliche Wochen, um sich von allem zu verabschieden, was ihr wichtig war. Nicht mehr und nicht weniger.
Dante sah ihr nach und zum ersten Mal verspürte er so etwas wie Mitleid mit Madison und ihrer Familie. Mit ihrem Bruder, der das ganze Ausmaß ihrer Wandlung noch nicht zu begreifen schien, mit Sarah, die ein Kind an eine Welt verlor, der sie selbst vor Jahren entflohen war, um genau dieses Kind zu schützen, und mit Jack, dem die ganze Sache mehr zusetzte, als er zugab.

Die Marauder hatten für ihre kleine Party zum Abschluss der Prüfungen den Schulsprecherraum etwas umfunktioniert und machten sich gleich nach dem Abendessen mit Lily und Madison auf den Weg dorthin, während Sirius und Claire noch schnell in den Gryffindorturm wollten. Ihre Wege trennten sich an den Treppen zu den Schlafsälen.
Claire hatte zum wiederholten Male einen Brief an ihre Eltern geschrieben, nachdem sie seit Wochen alle Versuche ihrer Tochter, Gideon kennen zu lernen, abgeblockt hatten. Sie stürmte in ihren Schlafsaal und hatte eigentlich nicht vor, sich lange aufzuhalten, aber ein unangemeldeter Besucher hatte es sich auf ihrem Tisch bequem gemacht.
Gideon hockte auf dem kleinen Schreibtisch am Fenster und drehte den verschlossenen Brief in der Hand als sie eintrat. Ihre Blicke trafen sich und ein Lächeln huschte über Claire`s Gesicht. Seit Tagen hatten sie sich nicht gesehen. Gideon hatte mit dem Umzug der Bruderschaft und Claire mit ihren Prüfungen genug zu tun gehabt, aber nun war endlich alles vorbei.
Claire schlang die Arme um seinen Hals und genoss die kühle Haut an ihrer Wange. „Ich hatte gehofft, dich noch vor dem Abschlussfest zu sehen“, nuschelte sie in sein Ohr und bemerkte über ihrer Widersehensfreude nicht einmal, dass Gideon keine Anstalten machte, sie zu umarmen. Seine halbgeschlossenen Lider bedeckten seine Augen und seine Gesichtszüge wirkten gequält.
Er löste Claire`s Arme von seinem Hals und blickte an ihr vorbei, als er sagte: „Ich bin nur hier, um mich von dir zu verabschieden.“
„Ihr habt irgendwo einen Auftrag?“, fragte Claire, da es für sie das Naheliegendste schien, aber Gideon schüttelte den Kopf. Er drängte sich an ihr vorbei und lief ein paar Schritte durch den Raum.
„Nein, kein Auftrag. Ich bin ... ich bin nur hier... Es ist vorbei. Fahr heim zu deiner Familie und vergiss, dass du mir jemals begegnet bist“, kam es gepresst über seine Lippen, während er Claire den Rücken zuwandte. Er wollte nicht, dass sie sein Gesicht sah und die Zweifel über seine eigenen Worte darin erkannte.
Claire hatte das Gefühl, als hätte jemand ein Eimer kaltes Wasser über sie geschüttet. Das Zimmer verschwamm vor ihren Augen und ein klägliches „Warum?“ kam kaum hörbar aus ihrem Mund.
Gideon atmete tief durch. In seinem endlos langen Leben hatte er sich noch niemals so mies gefühlt. Er blickte auf Claire, die sich auf ihrem Bett niedergelassen hatte und wie ein Häufchen Elend wirkte, das die Welt nicht mehr verstand. Er widerstand dem Drang, sie in den Arm zu nehmen und vor allem Bösen zu beschützen, das da draußen lauerte, denn er hatte eingesehen, dass er wohl ihr größter Feind war. Jemand, der sich zwischen sie und ihre Familie drängte.
„Warum? Weil ich nicht in deine Augen sehen kann, ohne den Schmerz darin zu sehen. Weil ich nicht will, dass du alles aufgibst, nur um einem ungewissen Ziel zu folgen und dafür auch noch mit deiner Familie brichst.“
Claire blickte starr auf den Boden und versuchte ihrer Stimme einen festen Klang zu geben. „Du hast das also schon entschieden, ohne mit mir zu reden?“
Gideon hob die Hand und suchte nach den richtigen Worten. „Ja, schon vor ein paar Wochen, aber ich wollte erst warten, bis du deine Prüfungen ...“
“Geh“, presste Claire hervor. „Wenn du mich für so oberflächlich hältst, dass ich nicht allein in der Lage bin, zu entscheiden, was für mich gut ist, dann geh. Auf der Stelle!“ Ihre Hände zitterten so sehr wie ihre Stimme und sie hielt weiterhin den Blick auf den Boden gerichtet. All ihre Träume waren auf einen Schlag zerplatzt, waren verschwunden, wie der schwarze Nebel durch das Fenster.
„Keine Tränen, fang jetzt ja nicht an zu heulen“, murmelte sie vor sich hin und wischte sich hastig mit der Hand über die Augen. Dann schloss sie das Fenster und griff nach dem Brief, der wieder ordentlich auf dem kleinen Schreibtisch lag, als wäre nichts passiert. Heute war ihr letzter Prüfungstag und sie würde sich jetzt nicht hier verkriechen. All ihrem Kummer zum Trotz machte sie sich auf den Weg in die Eulerei, um den Brief an ihre Eltern abzuschicken, dessen Inhalt sie nicht verändert hatte.

Sirius lag auf dem Boden und kramte nach etwas, das er unter seinem Bett versteckt hatte. Zwischen alten Socken und einem schmutzigen T-Shirt wurde er dann auch endlich fündig. Jemand räusperte sich laut hinter ihm und mit einem erschrockenen Fluchen stieß Sirius sich den Kopf am Bettgestell.
„Verfluchter Drachenmist“, grummelte er und rieb sich den Hinterkopf, als er sich mit einem Ächzen erhob.
„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken“, flötete Abby lachend und sah sich in dem leicht verwahrlosten Jungenschlafraum um. Bis auf Remus` Bett sah es etwas chaotisch aus. Bevor sie sich zu dem einzig freien Möbelstück im Raum durcharbeitete, schob sie mit dem Stiefel diverse schmutzige Kleidung beiseite und konnte sich ein Naserümpfen nicht verkneifen.
Sirius stellte ein kleines mahagonifarbenes Kästchen auf sein Bett und wartete darauf, dass Abby etwas sagte. So langsam hatte er sich daran gewöhnt, dass gewisse Fledermäuse zu den unmöglichsten Zeiten an Orten auftauchten, an denen sie nichts zu suchen hatten.
„Lily hat mir von eurem Wunsch erzählt, bei Madison`s Wandlung dabei zu sein“, sagte sie mit einem neugierigen Blick auf das Kästchen.
Sirius hob verwundert eine Augenbraue. „Na, dann war sie schneller als Madison selbst. Ist das ein Problem für euch?“
Abby rieb mit den Händen nervös über ihre Oberschenkel und wich Sirius` Blick aus. „Ja und Nein. Es ist ... es ist mir unangenehm, wenn ihr zuseht ... wie ... und dann ist ja da auch noch die Frage nach dem Ort.“
„Verstehe“, murmelte Sirius enttäuscht und schnappte sich das Kästchen. Noch bevor er die Tür erreichte, packte Abigail nach seinem Arm. Sie war lautlos über das Chaos hinweg geschwebt und stand so schnell neben ihm, dass Sirius ihre Umrisse für einen Wimpernschlag nur schemenhaft wahrnahm.
„Also gut, wenn ihr es wirklich wollt, dann finden wir einen Ort“, sagte sie leise und ließ resignierend die Schultern hängen. Ihre dunklen Augen zeigten Wehmut, gingen aber in ein Strahlen über, als Sirius sie impulsiv auf die Wange küsste. Dankbarkeit lag in seinem Blick; Dankbarkeit für diesen Wunsch, den sie ihm und seinen Freunden erfüllen wollte.
„Du hast was gut bei mir“, sagte er lächelnd.
Abby starrte auf das kleine Kästchen. „Hör zu Sirius. Ich weiß, dass es für keinen von euch leicht ist, aber die Zeiten ändern sich. Vielleicht ist dieser Krieg schneller vorbei, als wir alle glauben und du kannst mit deinen Freunden deinen Teil dazu beitragen. Im Prinzip verfolgen wir alle das selbe Ziel und wer weiß, vielleicht treffen wir uns in der Mitte unseres Weges.“
Wie gern hätte Sirius ihre Worte geglaubt. Wie gern hätte er sich Hoffnungen auf eine Zukunft mit Madison gemacht und doch wusste er, dass es nur Träume waren. Träume, die ihm keine gute Fee und auch nicht die Zauberei erfüllen konnten.
„Das Leben ist nicht fair“, sagte er und löste sich aus Abby`s Griff. Seine Stimme klang nicht annähernd so hart, wie er es gern wollte und deshalb wollte er lieber verschwinden, bevor er sich doch noch zu sentimentalen Worten hinreißen ließ.
Abby jedoch drückte die Tür mit einem Arm zu. „Ich bin dir etwas schuldig, Sirius, weil du meine Nichte zum lachen bringst, ihre Augen leuchten lässt und ihr die Sterne zeigst.“
Sirius legte sich kurz die Hand über die Augen und schüttelte den Kopf. „Nein ...ich ...“
Abby unterbrach ihn. Sie beugte sich ganz nah zu ihm heran und flüsterte: „Wenn du ihr helfen willst, dann kämpfe. Euer Schulleiter ... er hat einen Geheimbund gegründet, aber sie sind zu wenige, um wirklich etwas ausrichten zu können. Ihr seid mutig und wisst, worauf es ankommt. Es ist besser, von zwei Seiten anzugreifen und sich dann in der Mitte zu treffen.“
Sirius blickte Abigail mit großen Augen an, aber sie legte sich nur einen Finger auf den Mund und verschwand in einem schwarzen Nebel.

Als Sirius endlich im Schulsprecherraum ankam, war die Party schon in vollem Gange. Madison schlenderte mit einer Butterbierflasche in der Hand auf ihn zu. „Ich hatte schon Angst, du kommst erst, wenn die Getränke alle sind.“
Sirius war noch in Gedanken bei dem Gespräch mit Abby und nickte nur abwesend. Dieser Geheimbund ließ ihn nicht mehr los, aber hier war nicht die richtige Gelegenheit, um mit James die Köpfe zusammen zu stecken. Madison nutzte seine geistige Abwesenheit etwas aus und schnappte sich das Kästchen, das er unter dem Arm trug.
Sie ging zu dem kleinen Sofa vor dem Kamin und öffnete es, noch bevor Sirius Gelegenheit hatte, sie aufzuhalten. Zum Vorschein kamen ein ganzer Stapel Fotos, die alle nur sie selbst zeigten. Es waren Schnappschüsse, in unbeobachteten Momenten geschossen und mit verschiedensten Gesichtsausdrücken. Auf den meisten Fotos lächelte sie versonnen, aber es gab auch ernste Blicke und traurige Augen.
„Wer hat die gemacht?“, fragte Madison entgeistert und verdrängte die Hintergrundgeräusche ihrer Freunde, die lachten und tanzten.
Sirius ließ sich neben sie auf das Sofa fallen und zuckte mit den Schultern. „Ich, wer sonst.“
Madison schüttelte den Kopf und erinnerte sich plötzlich, dass sie hin und wieder das Gefühl hatte, dass in ihre Nähe Blitze auftauchten, aber mit so etwas hätte sie nie gerechnet.
„Ich hab sie für dich gemacht“, sagte Sirius erklärend. „Ich wollte dir etwas schenken, was ... du dir vielleicht in ... einigen Jahren ansehen sollst und dabei an diese Zeit zurück denkst.“
Madison blätterte die Fotos im Schnelldurchlauf durch und suchte vergeblich nach einem Bild von Sirius. „Kein Foto von dir dabei?“, fragte sie verständnislos.
Sirius nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Nein, denn ich bin in deinem Kopf und wenn du die Augen schließt bin ich da.“
Madison blinzelte hastig und murmelte: „Ich werde immer so aussehen, wie auf den Fotos. Ich werde für immer 18 sein. Der Gedanke macht mir Angst.“
Sirius schloss die Augen. Er hätte am liebsten geschrien, dass sie in dieser Welt bleiben soll und alles andere vergessen. Dass sie mit ihm alt werden soll. Verzweifelt kämpfte er gegen diesen Wunsch an und versuchte, den Gedanken daran abzuschütteln.
„Sieh es mal so, wenn Lily sich die ersten Gurkenscheiben ins Gesicht legt, hast du noch nicht ein graues Haar.“
Madison hielt kurz die Luft an und prustete dann los. Ihr Lachen hallte durch den kleinen Raum und zog die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sie. Nur Claire blieb davon ungerührt. Sie hockte in einer Ecke und füllte sich zum wiederholten Male das Glas aus einer Flasche, von der sie nicht wusste, was drin war.
„Verdammter Vampir“, murmelte sie vor sich hin und ließ die brennende Flüssigkeit ihre Kehle herunter rinnen.
Remus löste sich von der Gruppe und ging langsam näher. Er musterte Claire`s gerötetes Gesicht und ihre glasigen Augen, bevor er sie ansprach. „Alles in Ordnung mit dir?“
Claire blinzelte leicht, hob ihr halbvolles Glas und lallte: „Ja, alles bestens. Hab nur grad festgestellt, dass man sich nicht mit Dämonen einlassen sollte.“ Ein lauter Hickser folgte ihren Worten, gepaart mit einem Schniefen, und die ersten Tränen rannen über ihre Wangen.
Remus blickte zu Lily und Madison, die beide in ein Gespräch vertieft waren und gar nicht mitbekamen, dass ihre Freundin Kummer hatte und versuchte, ihn im Alkohol zu ertränken.
Nach einem kurzen Zögern setzte er sich neben Claire und ließ es zu, dass sie den Kopf an seine Schulter lehnte. Er brauchte eine Weile, bis er aus ihrem Gestammel den Zusammenhang deuten konnte. Unter anderen Umständen hätte er die Nähe zu diesem Mädchen genossen. Es hätte den Abschluss an dieser Schule perfekt machen können, wäre da nicht ein blonder hünenhafter Vampir, der dem im Weg stand. Im Moment konnte er nichts weiter tun, als ihr ein Freund zu sein. Ihr zuhören und aufpassen, dass sie nicht zu tief ins Glas schaute. Aber genau diese Situationen beherrschte er meisterhaft. Darin hatte er in all den Jahren mit seinen Freunden Übung erlangt. Es hatte keinen Sinn, auf Claire einzureden. Diese Worte würde er sich für ein Geschöpf der Nacht aufheben, dessen Beweggründe, so edel sie sein mochten, gegen jede Vernunft waren. Aber für dieses Gespräch war auch noch Zeit bis zum nächsten Tag. Heute wollten sie erst einmal feiern, auch wenn sie alle einer ungewissen Zukunft entgegen sahen.


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Elisabeth Sparrer, Abendzeitung