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Das Geheimnis der Ahnen - Schattenseiten

von heidi

Sodele, weiter geht's!
@ BlacksLady
Abby hat nicht ganz so sehr unter dem Tod ihres Bruders zu leiden, wie Madison. Sie hat ihren Vater verloren, den sie eigentlich kaum kannte und dessen Erbe sie antreten soll, während Abby mehr als ein Menschenleben mit ihrem Bruder verbracht hatte. Ah ... die Geschichte mit Claire und Gideon wird nicht ganz so unproblematisch von statten gehen. *g*
@ Paddy
Also momentan sieht Madison in Dante nur den Aufpasser - ein nerviger Vampir, der ihr seinen Willen aufzwingen will. Sie hat viel zu viele Probleme mit ihrer Entscheidung und mit Sirius, als irgendwelche Gefühle für Dante zu hegen. *g* Nun für Remus, werde ich hier keine Freundin mehr finden. Er wird wohl oder übel auf Tonks warten müssen. *g*
@ Jo Thompson
Sirius ist sicher nicht langweilig, aber er weiß, dass er mit den Vampiren nicht mithalten kann, so gern er es auch will und da kommt Dante ins Spiel. Nun ja, mein „größeres Projekt“ hat nichts mit dem HP Fandom zu tun, *zwinker*
@ *Krissi*
Also eins ist sicher, Brandon ist tot. Eine kleine Stelle in diesem Kapitel wird es verdeutlichen. Noch ist die Geschichte ja nicht zu Ende. Also viel Spaß weiterhin!
@ T.Potter
Madison wird ihre Entscheidung treffen und letztendlich ging es ja in dieser Geschichte um die Frage - warum Sirius allein blieb. Alle werden mit dieser Entscheidung anders umgehen, aber dazu kommen wir erst beim nächsten Mal. *g*
@ PadfootBlack
Oh, oh, ich hätte nicht erwartet, dass ich so sehr auf die Tränendrüse drücke. Stimmt schon, die Geschichte hat mehr düstere Stimmung und ich hab mich hier ziemlich auf die Dialoge eingeschossen, die auch die Gefühle der Charaktere ein bisschen ins Licht rücken sollen. Und es freut mich zu hören, dass es auch so rüber kommt. *freu* Ich merk schon, dir haben es besonders die Stellen angetan, bei denen ich manchmal zweifle ob sie nicht zu kitschig wirken, aber dein Kommentar hat mich eines besseren belehrt. *g*
@ Sirius Black - Marauder
Freut mich, dass dir diese kleinen Szenen gefallen haben und viel Spaß weiterhin!
@ Phönixmaid
Oh bitte, keine feuchten Augen bekommen. Was soll das denn erst am Ende der Geschichte werden? *g*

Danke euch allen und auch Mina und ihrer bessern Hälfte. *g*
Viel Spaß beim lesen!
Eure heidi


35. Schattenseiten

Madison war müde, abgespannt und immer noch hatte sie dieses beklemmende Gefühl in sich. Der Tod ihres Vaters lag noch keine 24 Stunden zurück und jetzt stand sie hier mit Putzeimer und Lappen bewaffnet. Professor McGonagall hatte ihr und Max die Zauberstäbe abgenommen und sie zu ihrer Strafarbeit in das Schulsprecherbad begleitet. Ein Badezimmer mit normaler Größe hätten sie bis zum Mittagessen geschafft, aber das Schulsprecherbad hatte schon etwas von einem kleinen Schwimmbad. Fliesen bis unter die fünf Meter hohe Decke; ein kleines Schwimmbecken; ein Whirlpool; abgetrennte Duschen - das alles zu reinigen würde sie den ganzen Tag kosten. Aber sie hatten es besser erwischt, als die drei Slytherins, die dazu verdonnert waren, sämtliche Schultoiletten im Schloss zu putzen.
Klappernd stellte Madison den Eimer ab, warf ihren Umhang in eine Ecke und krempelte die Ärmel hoch.
Maxwell sah sich interessiert um. „Wow, ich glaube, ich will auch mal Schulsprecher werden. Das ist ja ...“
„Dazu wird es sicher nicht kommen, Mr. Gray“, schnaubte die Hauslehrerin der Gryffindors und schloss geräuschvoll die Tür hinter sich.
„Soviel zu deiner Karriere als Schulsprecher“, meinte Madison und fühlte sich plötzlich schuldig, ihren Bruder in die ganze Sache mit hinein gezogen zu haben.
Maxwell's Lachen hallte von den Wänden wider. „Ich seh meine Laufbahn auf dieser Schule sowieso in eine andere Richtung gehen.“
„Das fürchte ich auch“, sagte Madison und dachte an den ganzen Kram, den Sirius bei Zonkos für ihren Bruder gekauft hatte. Leise seufzend ließ sie den Eimer voll warmes Wasser laufen. Das monoton rauschende Geräusch überdeckte das leise Eintreten einiger Personen.
Lautlos zog Lily die Tür hinter sich zu, während Sirius und James so leise wie möglich versuchten, ihre Jacken abzulegen.
Das Wasser plätscherte fröhlich vor sich hin, als zwei Beine in Madison`s Blickfeld auftauchten. Sie grinste und hob langsam den Kopf. „Du solltest nicht hier sein. Gonni ist bestimmt nicht damit einverstanden.“
Sirius zuckte gelassen mit den Schultern. „Remus und Claire waren ganz versessen darauf, heute von ihr etwas Nachhilfe zu bekommen. Das heißt, sie ist in den nächsten Stunden beschäftigt.“
Madison richtete sich langsam auf und drehte sich zu Lily und James um, die damit beschäftigt waren, einen langen Schlauch an einem der Wasserhähne in den Duschen zu befestigen. Ihren lautstarken Diskussionen nach, konnten sie sich nicht einigen, in welche Richtung der Anschluss zu befestigen war.
„Ihr solltet dennoch nicht hier sein. Ich will nicht, dass ihr wegen mir Ärger bekommt“, sagte Madison und griff nach dem Eimer. Mit einem lauten Scheppern fiel er zu Boden, als Sirius ihn aus ihrer Hand riss.
„Du solltest auch nicht hier sein.“
Sirius grinste nur schief und verschwand mit dem Eimer zu Maxwell in den hinteren Teil des Bades. Lily nutzte gleich die Gelegenheit, sich ihrer Freundin zu nähern. Sie pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, warf einen Blick zu James und grummelte: „Merlin, James hat keinen blassen Schimmer, wie er den Schlauch an den Wasserhahn bekommt. Ich habe die starke Befürchtung, dass er nicht mal einen Nagel in die Wand schlagen kann.“
Madison grinste anzüglich. „Dafür hat er sicher andere Vorzüge.“
Sie richtete ihren Blick auf James, der sich vergeblich bemühte, den Schlauch fest zu verankern. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie, wie er seinen Zauberstab zu Hilfe nahm, als Lily`s leise Stimme zu ihr vordrang. „Geht's dir gut, Madison?“
Madison seufzte leise. „Es geht mir dank eurer Ablenkung gleich...“
Ein Schwall warmen Wassers unterbrach ihre Worte. Der lange rote Schlauch, an dem James noch eben so verbissen herum gefummelt hatte, hatte sich plötzlich selbständig und aus den beiden Mädchen ein tropfendes Pärchen gemacht.
Madison strich sich prustend ihre nassen Haare aus dem Gesicht, während Lily lautstark keifte: „James Potter, du solltest die Finger von Dingen lassen, von denen du keine Ahnung hast.“
Maxwell und Sirius` Lachen ließ Lily genervt die Augen verdrehen. Ohne auf James` lautstarke Proteste zu achten, zog sie sich ihre nasse, am Körper klebende Jeans und den Pullover aus. Nur in ihrer schlichten weißen Baumwollunterwäsche posierte sie kurz und tapste dann auf nackten Füßen auf den sich am Boden windenden Schlauch zu.
Sirius legte den Kopf leicht schief und ließ seinen Blick grinsend über Lily's wohlgeformten Körper wandern, den sie sonst unter hochgeschlossenen Blusen und ihrer Schuluniform versteckte. Das bisschen Stoff, das sie jetzt noch am Körper trug, versteckte nicht wirklich viel
James schleuderte einen Putzlappen nach seinem Freund. „Mach dich an die Arbeit, Pad. Umso eher sind wir hier fertig.“ Seine zornige Stimme konnte seine aufsteigende Eifersucht nicht ganz verbergen, aber Lily sorgte schnell für eine Abkühlung. Blitzschnell hatte sie nach dem Ende des Schlauches gegriffen und spritzte nicht nur James nass, sondern auch Sirius und Maxwell.
„Ausgleichende Gerechtigkeit“, meinte Lily nur trocken und sah zu, wie die drei ebenso ihre nassen Klamotten ablegten.
Madison scheuerte schon in ihrer nachtschwarzen Unterwäsche die Duschen und lachte leise vor sich hin. Der Tod ihres Vaters und die daraus folgenden Konsequenzen setzten ihr noch immer zu, aber ihre Freunde verstanden es, sie auf ihre ganz eigene Art und Weise davon abzulenken.

Vier Stunden später war das Schulsprecherbad geputzt, ihre Sachen getrocknet und mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht verließen sie den Raum. Während Lily, James und Sirius die Große Halle zum Mittagessen ansteuerten, wollten sich Maxwell und Madison erst ihre Zauberstäbe von Professor McGonagall abholen.
Madison band sich noch schnell im Laufen ihre widerspenstigen Haare zusammen und Max klopfte energisch an die Bürotür der Hauslehrerin von Gryffindor. Die Tür schwang auf und gab den Blick in den Raum frei. Außer der Professorin waren noch zwei weitere Personen anwesend - ihre Eltern.
Sarah lächelte, aber ihre Augen blieben leer. Jack umarmte seinen Sohn. „So, wie ich höre, hattet ihr eine Strafarbeit.“
Seine Worte klangen eher amüsiert, ohne eine Spur von Zorn, und er zwinkerte Madison kurz zu, als Professor McGonagall ihre Zauberstäbe aushändigte und kurz darauf die Familie alleine ließ.
Einen Moment herrschte Schweigen im Raum, bis Jack sich räusperte. „Ja, Max ... zeig mir doch etwas vom Schloss.“
Sarah blickte ihren Mann dankbar an, als er mit Maxwell den Raum verließ.
Madison stand etwas unschlüssig im Raum, doch sie spürte die Trauer ihrer Mutter, um den Verlust ihres Vaters.
Sarah seufzte leise. „Jack und ich ... wir werden das Haus verkaufen und in eine andere Gegend ziehen. Dante und Luca halten es für sicherer.“
Madison nickte schweigend, denn die Gründe für diesen plötzlichen Umzug waren offensichtlich. Abigail hatte sie noch am Abend zuvor gewarnt, dass die Bedrohung nicht nur von außen kam.
„Das wollte ich alles nicht“, flüsterte Madison traurig und Wehmut ergriff sie, als sie an das kleine Haus dachte, das ihr über so viele Jahre ein Zuhause war.
Sarah schüttelte energisch den Kopf. „Du kannst nichts dafür und wir möchten auch nicht, dass du dir darum Gedanken machst. Konzentrier dich auf deinen Abschluss und ... und überlege gut, was du tun willst.“
„Mum, ich brauch ... ich brauch mehr Informationen, mehr Zeit und ...“ Tränen erstickten ihre Stimme und ein Schluchzen tief aus ihrer Kehle brachte all ihre Ängste hervor.
Sarah umarmte ihre Tochter ganz fest. Sie hätte gern soviel mehr getan, aber es lag nicht mehr in ihrer Hand, ihr Kind zu beschützen, ihr den Weg zu weisen.
„Dante bleibt in deiner Nähe. Er wird da sein, wenn du ihn brauchst. Dennoch besteht Luca darauf, dass du allem Ärger aus dem Weg gehst.“
Madison löste sich von ihrer Mutter, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und brachte ein gequältes Lächeln zustande. „Ich such den Ärger nicht. Er findet mich immer von allein.“
Sarah zog spielerisch an Madison`s Zopf, aber ihre Stimme war ernst. „Du weißt, was ich meine. Jack und ich können damit leben, dass du uns verlässt, aber wir könnten nicht damit leben ... wenn du diese Welt ... Ach, pass einfach auf dich auf.“
„Versprochen, Mum“, murmelte Madison, dankbar dafür, dass ihre Mutter ihr soviel Kraft gab, sie in keiner Weise bedrängte und keine Entscheidung von ihr verlangte.
„Geh jetzt zu deinen Freunden und grüß Lily und Claire von mir“, sagte Sarah und schob Madison zur Tür hinaus. Ihre Stimme war brüchig, aber sie versuchte den Kummer vor ihrer Tochter zu verbergen.
Vater und Sohn warteten auf dem Flur und unterbrachen ihr Gespräch.
Jack ließ seinen Blick zwischen Mutter und Tochter wandern. „Zeit zu gehen“, sagte er leise. Das liebenswerte Funkeln verschwand aus seinen Augen, machte einem traurigen Glanz Platz. „Wir sehen uns spätestens zu deiner Abschlussfeier“, murmelte er Madison ins Ohr, als er sie ein letztes Mal umarmte, bevor er mit Sarah durch den Kamin von Professor McGonagall`s Büro verschwand.
Schweigend liefen die beiden Geschwister durch die Gänge, jeder seinen Gedanken nachhängend. Es war die Vertrautheit zwischen ihnen, die trotz des Altersunterschieds nach wie vor da war, die Madison so zusetzte. Denn sie wusste, dass sie nicht nur Sirius zurück lassen würde, sondern auch ihren Bruder, ihre Familie. Es gab kein zurück in ein normales Leben, wenn sie diesen letzten Schritt gehen würde.
Am Fuß der Großen Treppe trennten sich ihre Wege.
„Willst du nichts essen?“, fragte Max, der von der ganzen Putzerei mächtigen Hunger hatte.
Madison gähnte herzhaft. „Ich bin seit gestern Morgen auf den Beinen und möchte nur noch schlafen.“ Die bleierne Müdigkeit hatte schon längst ihre Glieder erfasst. Sie wollte nur noch in ihr Bett, sich die Decke über den Kopf ziehen und den versäumten Schlaf nachholen.
In ihrem Schlafsaal angekommen, blickte sie kurz auf ihre Schulsachen. Alles war ordentlich sortiert und mit kleinen Hinweisen von Lily und Claire versehen. Hausaufgaben waren das Letzte, an das sie jetzt denken wollte. Müde zog Madison ihre Stiefel aus, leerte die Taschen ihrer Jeans und hielt plötzlich die zusammen gefaltete Karte von Brandon in der Hand. Im selben Augenblick fiel ihr Dante wieder ein.
„Später“, murmelte sie und kroch unter die Decke.

Bis zum Abendessen ließen ihre Freunde sie schlafen. Erst dann weckte Claire sie. „Schwing deine Knochen aus dem Bett und komm mit zum Essen.“
Madison blinzelte leicht und lächelte. „Hey, so kannst du mit Gideon reden, aber nicht mit mir.“
Ein Schatten huschte über Claire`s Gesicht. Noch bevor sie sich abwenden konnte, zog Madison sie neben sich aufs Bett. Zwischen all ihrem eigenen Kummer und Schmerz bemerkte sie dennoch, dass ihre Freundin irgendetwas bedrückte. „Hast du Ärger mit Gideon?“
Claire schüttelte den Kopf. „Nein, aber mit meinen Eltern. Sie sind alles andere als begeistert, dass er ... anders ist. Ich habe einen ziemlich bösen Brief von ihnen bekommen.“
Madison runzelte die Stirn. Jetzt war genau das eingetreten, was sie befürchtet hatte. Claire's reinblütige Familie würde niemals einen Vampir mit offenen Armen in ihrem Heim empfangen. Sie waren zwar gegen den fanatischen Reinblutwahn in der Zaubererwelt, aber soweit reichte ihre Toleranz dann doch nicht, die Liebe ihrer einzigen Tochter zu akzeptieren. „Was willst du jetzt tun, Claire?“
Claire erhob sich schwerfällig vom Bett. „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Bis zum Abschlussfest haben sie Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen.“
Madison schwang die Beine aus dem Bett. Claire schien entschlossen zu sein, auch wenn es einen endgültigen Bruch mit ihrer Familie bedeutete. Deshalb hakte Madison noch einmal nach. „Du willst es wirklich durchziehen, auch wenn deine Familie dagegen ist?“ Es lag keinerlei Vorwurf in ihrer Stimme, eher Besorgnis. Claire zuckte nur resignierend mit den Schultern und verließ ohne eine Antwort den Raum.
Madison schlüpfte eilig in ihre Kleidung und verbot sich jeden Gedanken an die Probleme, die sie selbst und ihre Freundin plagten.
Die meisten Schüler waren schon zum Abendessen, als Madison endlich den Fuß auf die oberste Treppenstufe setzte. Ein greller, kurzer Lichtblitz blendete sie für einen Moment. So schnell wie er gekommen war, war er auch schon im beleuchteten Gemeinschaftsraum verschwunden.
Sirius stand am Fuß der Treppe, tat aber unbeteiligt. Madison registrierte auch nicht, dass er in den Taschen seines Umhanges etwas verschwinden ließ. Sie sah nur den Gegenstand in seiner geöffneten Handfläche liegen - den Ring ihres Vaters.
Aufgeregt sprang sie die letzten Stufen der Treppe hinunter. „Wo hast du den her?“
Ihre Augen strahlten und vorsichtig nahm sie den Siegelring in die Hand.
„James hat ihn in ... in der Asche des Hauses gefunden.“ Mit seinen Worten war jeder Zweifel ausgeräumt, dass Brandon Stokes noch am Leben sein könnte. Dieser Ring war mehr als ein Beweis für seinen Tod, denn niemals hätte er ihn freiwillig abgelegt.
Madison schloss ihre Hand fest um das Vermächtnis ihres Vaters. Sie wollte heute nicht mehr daran denken, auf welche grauenvolle Art und Weise er gestorben war und welches Erbe er ihr hinterlassen hatte.

Kurz vor der Großen Halle holte James die beiden ein. Er war sichtlich außer Atem und hatte einen seltsam amüsierten Ausdruck in den Augen. Obwohl er kein Wort sagte, grinste Sirius wissend.
„Ich will lieber gar nicht wissen, was in euren Köpfen vorgeht“, sagte Madison argwöhnisch und sah gerade noch, wie Sirius zum Ravenclawtisch blickte und Maxwell irgendein verstecktes Zeichen gab. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht, aber ihre Gedanken verflogen, als Lily strahlend einen Teller vor Madison postierte. Mit einem Wink ihres Zauberstabes ließ sie die Abdeckung verschwinden und rutschte unruhig auf der Bank umher. Remus hob eine Augenbraue. „Du hast einen Kuchen gebacken, Lily?“
Die Frage war eigentlich vollkommen überflüssig, denn vor Madison war ein fast schwarzer Gugelhupf von der Größe eines Fussballes erschienen. Die Glasur war mit feinen weißen Linien durchzogen, aus denen leichte Nebelschwaden stiegen.
Madison drehte mit großen Augen den Teller, während James skeptisch meinte: „Evans, du scheinst noch eine Menge verborgene Talente zu haben, aber ich bezweifle, dass das Ding da essbar ist.“
Lily überging gekonnt James` Anspielung. „Du musst ihn unbedingt probieren, Madison, damit ich weiß, ob ich alles richtig gemacht habe.“ Claire lachte über Lily`s offensichtliche Aufregung.
„Du hast das Rezept meiner Mutter ausprobiert?“, fragte Madison verblüfft und griff nach dem größten Messer in ihrer Reichweite. Dieses Kuchenrezept war das bestgehütete Geheimnis ihrer Mutter. Und nun hatte sie es Lily gegeben. Auch wenn Madison selbst nie den Drang verspürte, sich in der Küche heimisch zu fühlen, keimte ein kleines bisschen Eifersucht in ihr auf, die sich aber sofort wieder legte, als Lily sagte: „Deine Mum hat es mir nur anvertraut, damit ich dich hin und wieder damit verwöhne, weil ...“
“... weil das mein Lieblingskuchen ist“, sagte Madison strahlend und teilte den Kuchen in gerechte Portionen. Noch bevor sie sich den ersten Bissen in den Mund geschoben hatte, raunte Lachen durch die Große Halle. Alle Köpfe wandten sich augenblicklich zum Slytherintisch. Einige Huffelpuffs stellten sich auf die Bänke und kicherten; Ravenclaws verdrehten die Augen und Professor Slughorn verließ sofort seinen Platz am Lehrertisch. Er eilte zum Haustisch seiner Schützlinge, griff einem Slytherin in die Haare und zerrte ihn von seinem Platz. Jetzt hatten auch die Gryffindors einen guten Blick auf die drei verhassten Schlangen, die den ganzen Tag die Schultoiletten hatten säubern müssen.
„Merlin, ist die Farbe echt?“, fragte Claire und biss herzhaft in ein Stück von Lily`s selbst gebackenem Kuchen. Die drei Slytherins hatten eine schöne grellgrüne Gesichtsfarbe, durch die sich in der Mitte ein breiter, leuchtender Silberstreifen zog.
„Wie passend“, meinte Lily lachend, während Madison zwischen ihrem Bruder, Sirius und James hin und her schaute, denn sie hatte die Übeltäter sofort erkannt. Sirius` reges Interesse am Essen wäre nicht weiter verwunderlich gewesen, aber wenn es etwas auf Kosten der Slytherins zu lachen gab, hätte er selbst die leckerste Hühnchenkeule liegen lassen. Und genau das fiel der Schulsprecherin jetzt auch auf. Ihre Hand legte sich auf James` Oberschenkel und drückte so fest zu, dass er laut nach Luft schnappte. Mit zuckersüßer Stimme sagte sie: „Ach, James, wir beide müssen heute noch ein ernstes Gespräch unter vier Augen führen. Am besten sofort!“
Remus presste die Lippen zusammen, konnte aber ein leises Glucksen nicht verhindern, ebenso wie Madison, denn es war ihr egal, wer für diese kleine Ablenkung verantwortlich war, denn letztendlich war sie dafür dankbar.
Sirius beugte sich näher heran. „Wollen wir uns was von dem Kuchen einpacken und auch ein Gespräch unter vier Augen führen?“ Es war dieser Glanz in seinen Augen, der Madison leise seufzen ließ. Sirius wollte Antworten, die sie ihm so noch nicht geben konnte.
„Ok, wir packen den Kuchen ein, aber reden werden wir ein andermal“, sagte sie deshalb und hoffte, er würde es verstehen.
Sirius legte kurz den Kopf in den Nacken. Ja, er wollte eine ganz bestimmte Antwort, eine Entscheidung, aber er wäre der Letzte, der sie heute dazu drängen würde. Ohne ein Wort packte er die Hälfte des gigantischen Kuchens auf einen Teller.
„Wenn ihr nicht reden wollt, was wollt ihr dann tun?“, fragte Peter neugierig und grapschte sich schnell noch ein Stück von Lily's erstem Versuch.
Sirius schenkte seinem Freund einen mitleidigen Blick. „Lass dir von Remus die Sache mit den Bienen und Blumen erklären.“
Alles lachte, als die beiden die Große Halle verließen. Und sie blieben bei ihrem Vorhaben - so wenig wie möglich reden. Madison musste ihre Hausaufgaben noch erledigen und das dauerte bis tief in die Nacht. Gegen Mitternacht, als sich der Gemeinschaftsraum geleert hatte, schickte sie Sirius ins Bett, mit dem Versprechen, dass sie später noch zu ihm kommen würde.
Der Schlaf am Nachmittag hatte ihr gut getan und die Ruhe half ihr, sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren. Sie hatte sich fest vorgenommen, ihren Abschluss so gut wie möglich zu machen. Es war ihr Dank an ihren verstorbenen Vater, der ihr trotz seines Todes noch etwas Zeit verschafft hatte, Zeit, die sie nicht einfach so verschwenden wollte.
Die Kerze auf dem kleinen Tisch flackerte, als Madison ihre Unterlagen gegen ein Uhr morgens ordnete. Ein Schatten vor einem der Turmfenster ließ sie in ihrer Bewegung innehalten. Sie pustete die Kerze aus und schlich sich näher an die Fensterbank. Mit erhobenem Zauberstab öffnete sie das Fenster und herein schwebte eine Fledermaus, die im dunklen Gemeinschaftsraum ihre Kreise zog, bevor sie sich in ihrer menschlichen Gestalt zeigte.
„Schließ sofort das Fenster“, drang Dante`s atemlose Stimme durch den Raum. Er streckte sich und atmete tief durch. „Ich hätte nicht erwartet, dass die Clans so schnell Wind von Brandon`s Tod bekommen.“
Ohne die üblichen Begrüßungsfloskeln fragte Madison: „Was ist passiert?“
Dante warf seine schwere Lederjacke auf das Sofa vor dem Kamin. Nur die glimmende Glut tauchte den Raum in ein fades Spiel aus verschwommenen Farben.
„Sie haben die Jagdsaison auf dich eröffnet, Madison. Besser gesagt, Marcus Adario.“ Wenn er selbst überrascht von der Tatsache war, zeigte er es nicht. Seine Augen huschten durch den Gemeinschaftsraum auf der Suche nach unliebsamen Lauschern.
Madison stöhnte leise auf und ließ sich schwerfällig auf der Fensterbank nieder. „Ich hab den Eindruck, mit jedem Tag werden meine Probleme größer. Wann hört das endlich auf?“
Dante`s Stiefel knirschten leise, als er sich Madison näherte und sich neben sie setzte, mit Blick auf die Treppen zu den Schlafsälen.
„Solange du menschlich bist, stehst du auf ihrer Abschussliste. Jetzt haben sie noch eine Chance dich zu erwischen. Der Hohe Rat wird nicht eingreifen, solange du keine Entscheidung fällst.“ Dante sprach ruhig und besonnen. Es war kein Drängen in seiner Stimme, trotz der offensichtlichen Bedrohung. Er strahlte eine Ruhe aus, bei der Madison sich etwas entspannte. Sie zog die Karte von ihrem Vater aus der Hosentasche und reichte sie Dante mit ein paar erklärenden Worten. Wenigstens diese Verantwortung wollte sie los sein. Es lag jetzt nicht in ihrer Hand, sich um die Sicherheit der Bruderschaft zu kümmern.

Sirius blickte auf den Wecker und lauschte kurz in die Stille des Schlafraums. Regelmäßige Atemzüge und leichte Schnarchgeräusche von Peter waren zu dieser nächtlichen Stunde nichts Ungewöhnliches. Ungewöhnlich war nur, dass Madison immer noch nicht aufgetaucht war. Er verwarf den Gedanken, dass sie es sich anders überlegt hatte und doch in ihr Bett gegangen war. Sie hatte den ganzen Abend über seine Nähe gesucht und er ihre, ein Grund mehr für Sirius, sich leise aus dem Schlafraum zu schleichen. Auf nackten Füßen tapste er zur Treppe und lauschte einen Moment in die vermeintliche Stille. Neben Madison`s leiser hörte er noch eine andere, tiefere, bekannte Stimme, die er nicht mochte und die doch ständig da war. Das war also der Grund, warum sie noch immer im Gemeinschaftsraum saß. Sofort war das beklemmende Gefühl von Eifersucht wieder da und paarte sich mit dem Hass, den er für diese Geschöpfte der Nacht langsam aber sicher entwickelte. Dennoch konnte er nicht umhin, einen Blick über das Treppengeländer in den dunklen Raum zu werfen. Viel konnte er nicht erkennen, aber er spürte den dunklen Schatten, der neben Madison auf der Fensterbank saß und ihn schweigend musterte. Madison hatte ihm den Rücken zugewandt, ihren Kopf an die kühle Scheibe des Fensters gelegt und fragte leise: „Erzähl mir alles darüber, Dante. Wird es wehtun?“
Der Vampir atmete hörbar aus, wusste er doch, dass Madison nicht von körperlichen Schmerzen sprach. Für einen Moment haderte er mit der Antwort, zumal sie einen Zuhörer hatten. Aber er war weise genug, um zu wissen, dass er mit seiner Antwort alle Fragen der anwesenden Personen aus dem Weg räumen konnte.
„Wenn du glaubst, dass du mit deiner Wandlung deine Seele verlierst, muss ich dich enttäuschen. Das ist ein Mythos. Aber gerade das ist es, was Schmerzen bereitet. Du wirst langsamer altern als gewöhnliche Menschen. Du wirst sie sterben sehen, mit dem Wissen, dass auch die nächsten Generationen an dir vorbei ziehen werden und du die Zeit nicht anhalten kannst. Du wirst sehen, wie sich die Welt um dich verändert, aber deine Gier nach Blut immer bleiben wird. Mit der endgültigen Wandlung erwacht der Jagdinstinkt, der anfangs wie eine Sucht ist. Du gierst danach, den warmen metallischen Geschmack auf deiner Zunge zu haben. Alles was lebendig ist, wird deine Aufmerksamkeit erregen ... egal, ob Freund oder Feind. Nur die Starken können diese Gier besiegen und ein halbwegs normales Leben führen.“
Madison schauderte über Dante`s Ehrlichkeit. Ihr zitternder Körper erweckte wieder seinen Beschützerinstinkt. Auch wenn er wusste, dass Sirius oben an der Treppe, verborgen im Schatten der Dunkelheit, stand, streckte er seine Hand nach Madison aus. Mit seinen kühlen Fingerspitzen strich er über ihre Wange, fühlte ihre warme Haut unter seiner Hand und sah die Angst in ihren Augen. „Du hast immer noch die Wahl.“
Madison lachte sarkastisch auf. Ein freudloses Lachen, bei dem Sirius zusammen zuckte und Dante seine Hand zurückzog.
„Was habe ich für eine Wahl? Entweder verleugne ich mein Blut, bleibe in meiner Welt, mit dem Gedanken, dass ich feige war, oder ... oder ich stelle mich meiner Bestimmung und gebe alles auf. Meine Familie, meine Freunde, meine ... Liebe.“ Das letzte Wort war nur ein Flüstern, doch die anwesenden Personen hatten es gehört.
Beklemmende Stille herrschte im Raum. Dante`s Blick ruhte auf Sirius, der sich an die Wand gelehnt hatte und nun geräuschlos in sich zusammen sackte.
„Ich könnte verstehen, wenn du deinen Ahnen den Rücken kehrst und dich für das Leben entscheidest, das du gerne führen willst, aber das ist nicht der Punkt, nicht wahr? Du willst nichts aufgeben, du willst alles und damit willst du zuviel“, sagte ihr Dante ins Gesicht und traf damit genau den wunden Punkt in Madison.
„Jeder deiner Freunde würde dir folgen, in einen Krieg, den sie nicht gewinnen können. Ihnen fehlt es nicht an Mut, sie sind einfach zu menschlich. Sie müssen diesen Zauberer auf ihre Art und Weise bekämpfen. Sie würden bei dem Versuch sterben, dir zu helfen. Die Frage ist, könntest du mit dieser Schuld leben?“ Dante unterbrach seine Ausführungen, als Sirius langsam durch die Dunkelheit in seinen Schlafsaal verschwand. Sirius hatte verstanden, warum sich ihre Wege trennen mussten, würde Madison das Erbe ihres Vaters antreten.
Madison hörte nicht das leise Schließen der Tür. Ihr Herz klopfte laut und Tränen rannen ihre Wange hinab. Dante`s schonungslose Ehrlichkeit hatte ihr die Augen geöffnet. So verlockend das Leben als Vampir war, hatte es auch seine Schattenseiten. Die Gier nach Blut war eine davon, eine weitere der Verlust von Menschen, die ihr wichtig waren, und die Angst vor Verantwortung. All das konnte sie ohne Hilfe niemals schaffen.
Dante reichte ihr ein Taschentuch und versuchte Madison zu beruhigen. „Luca und ich werden uns das Gebäude ansehen, das Brandon ins Auge gefasst hatte, und wir werden Sarah und Jack später beim Umzug helfen. In den nächsten Tagen und Wochen wirst du auf dich allein gestellt sein.“
Madison`s Kopf ruckte herum. „Du willst mich ... du willst mich allein hier lassen, wo Adario immer noch scharf darauf ist, mich umzubringen?“
Die Schärfe in ihren Worten ließ Dante leise lachen, denn in diesem Moment ähnelte Madison ihrem Vater mehr als sie ahnte.
„Du hast doch das Messer immer bei dir, das ich dir gegeben habe. Ein Blutstropfen von dir genügt und ich finde dich, egal wo du bist und deshalb, pass bitte auf dich auf. Und Adario .... euer Schloss ist sehr gut gesichert. Der Schulleiter hat nur für ein paar wenige von uns die Sicherheitsmaßnahmen gelockert und das schon in deinem ersten Schuljahr.“
Madison`s Hand krampfte sich um das Taschentuch. Dumbledore hatte also gemeinsame Sache mit ihrem Vater gemacht. Nur deshalb konnte Abby, als Fledermaus getarnt, all die Jahre hier ein und ausgehen. Erst jetzt wurde ihr klar, dass alle um sie herum sie schützen und ihr ein normales Leben ermöglichen wollten, solange es eben ging. Trotz und Selbstzweifel keimten in ihr auf. „Wozu brauche ich einen Schulabschluss für Hexerei, wenn ich vielleicht niemals wieder zaubern kann?“
Dante fuhr sich nachdenklich mit der Hand über sein Kinn. „Nun, es ist nicht gesagt, dass du deine Fähigkeiten verlierst. Vielleicht würden sie mit deiner Wandlung sogar verstärkt. Und übrigens ... ich habe in den letzten Jahren drei Universitätsabschlüsse und einen Doktortitel erworben“
Madison musterte den Vampir zweifelnd. Er sah nach einem Krieger, oder nach einem Gangster aus, aber nicht wie jemand, der in Hörsälen, neben langhaarigen Studenten langweiligen Vorlesungen lauschte.
Dante grinste. „Ich habe das anfangs nicht ganz freiwillig getan. Deine Tante war Schuld, aber später war es sogar spannend.“
Dante griff nach seiner Jacke und steckte die Karte ein. Er hatte Madison den Rücken zugewandt, als sie flüsterte: „Ich habe Angst. Angst davor ...“
„Angst zu haben, ist keine Schwäche“, fuhr Dante dazwischen. „Angst beweißt Mut und macht dich stark. Aber du solltest niemals Angst vor deinen eigenen Entscheidungen haben. Du bist alt genug ... es ist dein Leben.“
Schwarzer Nebel hüllte Madison ein, als sie das Fenster öffnete und die leisen Worte hörte: „Du hast deine Entscheidung schon längst getroffen, also sei ehrlich zu dir selbst und zu deinen Freunden.“
„Das sagst du so einfach“, murmelte sie und verwarf den Gedanken, noch in dieser Nacht mit Sirius zu reden. Dafür musste sie ausgeruht sein und einen klaren Kopf haben. Dennoch hielt sie sich an ihr Versprechen und schlich leise in den Schlafsaal der Marauder.
Als sie die Vorhänge um Sirius` Bett zurückzog, war sie erleichtert, dass er die Augen geschlossen hatte und regelmäßig atmete. Müde kroch sie unter die Decke, suchte seine Wärme in dem verzweifelten Versuch, die Schattenseiten ihres Daseins zu vergessen.


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