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Das Geheimnis der Ahnen - Spiel auf Zeit

von heidi

So da bin ich wieder. *g*
@ Paddy
Freut mich, dass dir „Geliebter Feind“ gefallen hat. Ja und Dante ... er wird seine Rolle bis zum bitteren Ende spielen. Ich hätte nicht erwartet, aber ich hatte es gehofft, dass ein OC Chara soviel Sympathie bekommt.
@ Sirius Black - Marauder
Ja, ich weiß, es war ein fieser Cliff. Aber ich denke, fast jeder konnte erahnen was genau passiert ist. Heute geht es natürlich genau an der Stelle weiter. *g*
@ Jo Thompson
Hm ... ich hatte schon mal in Erwägung gezogen eine Remus FF zu schreiben, aber momentan fehlen mir die Ideen dazu und ich habe ein anderes, größeres Projekt ins Auge gefasst. Und deine Vermutung, was Dante anbelangt, da liegst du gar nicht so verkehrt. *g*
@ Leah Black
Bin gespannt, ob deine Vermutung zutrifft, obwohl es eigentlich ziemlich offensichtlich war und es wohl kaum noch eine Ãœberraschung sein wird, dass ... *g* Ja, Dante, freut mich, dass sich noch einer seiner Fans outet. Er wird seine ganz eigene Rolle bis zum Ende spielen. *g*
@ Lily-Isabell
Hm ... wenn das ein Lob war, dann danke und viel Spaß beim nächsten Chap.
@ Molly_Weasley
Richtig, es wird kein Happy End geben. Wäre an dieser Stelle auch ziemlich unwahrscheinlich. Aber diese Tatsache zu akzeptieren, wird weder Sirius noch Madison leicht fallen.
@ Phönixmaid
Lass dich überraschen! *pfeif*
@ Paddy
Was nun genau mit Brandon passiert ist, kommt gleich. Und Dante ... ja er ist mittlerweile mein persönlicher Liebling geworden und deshalb freut es mich immer wieder, dass euch sein Chara gefällt.
@ Nico Robin
Freut mich, dass du noch weiter liest, obwohl die Geschichte in den letzten Zügen liegt. Viel Spaß weiterhin!
@ Felicis75
Die Frage, was nun aus Madison wird, beantwortet sich später. *g*
@ sue-black
Nein, in dieser Geschichte gibt es definitiv kein Happy End.
@ T.Potter
Danke für deinen Kommentar.
@ lisalu
Freut mich, dass es dir gefallen hat und viel Spaß beim nächsten Chap.
@ PadfootBlack
Ich hoffe, die Klausur ist gut gelaufen und du kannst heute entspannt das neue Chap genießen. Mir ist ehrlich gesagt noch gar nicht aufgefallen, dass ich den Hang zu Schlüsselsätzen habe. Das kommt einfach so aus dem Bauch heraus und freut mich deshalb umso mehr, wenn jemand so kleine Dinge definiert und mit bedacht liest. Nun was Brandon anbelangt ... lies es schwarz auf weiß. *g*


Danke euch allen und viel Spaß beim lesen!
An Mina und bady noch ein paar Teddys für ihre unermüdliche Arbeit.
Eure heidi

34. Spiel auf Zeit

Augenblicklich stand das windschiefe alte Haus in Flammen. Einige Teile wurden durch die Luft geschleudert, landeten im weißen, unberührten Schnee, zwischen den Ästen der Bäume. Dicker schwarzer Rauch stieg auf, züngelnde Flammen fraßen alles was trocken war und ein langer, durchdringender Schrei hallte durch die Stille des Abends.

Der Lärm der Explosion lockte die Dorfbewohner und noch verbliebenen Schüler aus den Häusern von Hogsmeade. Sie alle sahen das gleißende Licht der Flammen und den aufsteigenden dunklen Rauch aus weiter Entfernung. Beißender Brandgeruch stand in der Luft, als James, Sirius und Remus zeitgleich aus den Drei Besen auf die kleine Hauptstraße des Dorfes stürzten.
Lily und Claire beglichen in aller Eile ihre Rechnung bei Madam Rosmerta und folgten den drei Maraudern mit Peter im Schlepptau.
„Bei Merlin“, flüsterte Lily entsetzt und wusste genau, wie alle Umstehenden, welches Haus dort brannte. Madison`s Gesicht schob sich vor ihr geistiges Auge, ihre Freude darüber, ihren Vater wieder zu sehen. Claire griff nach ihrem Arm, als Sirius` verzweifeltes Rufen über das aufgeregte Raunen der Schaulustigen hinweg dröhnte.
Noch bevor die Dorfbewohner am Ort des Geschehens eintrafen, waren die drei Marauder zur Stelle. Kurz vor dem Abhang hinunter zu dem brennenden Haus fiel Sirius auf die Knie und rutschte die letzten Meter über den gefrorenen Boden. Seine Arme schlangen sich um Madison`s zusammen gekauerte Gestalt. Sie unversehrt zu finden, löste das beklemmende Gefühl nicht vollständig, denn ihr Blick war starr auf das lodernde Feuer gerichtet. Tränen rannen aus ihren Augen. „Mein Vater ... mein Vater war noch da drin.“
Das Prasseln des Feuers übertönte ihre Worte. Remus beugte sich über Madison. „Bring sie ins Schloss, Pad. Sie hat einen Schock.“
Den hatte Sirius auch, aber er unterdrückte das Zittern seiner Hände und half Madison auf die Beine. In einem kurzen Moment hatte er gespürt, was es bedeutet hätte, wenn sie in diesem Haus gewesen wäre. Zum ersten Mal erkannte er, dass es schlimmer wäre, sie sterben zu sehen, als sie gehen zu lassen, aber zu wissen, dass es ihr gut ging und sie irgendwo auf dieser Welt in den Himmel blickte und dieselben Sterne betrachtete.

James schlug einen weiten Bogen um das fast herunter gebrannte Gebäude. Der Blick von dem gleißend hellen Licht der Flammen in das Halbdunkel des Waldes ließ ihn leicht blinzeln, beeinträchtigte seine Wahrnehmung. Dennoch entgingen ihm die schnellen schattenhaften Bewegungen nicht. Irgendwer oder irgendetwas beobachtete das Geschehen im Schutz der Bäume. Aber vielleicht waren es auch nur Schaulustige, die vom Feuer angelockt wurden oder Tiere, die angstvoll durch das Unterholz rannten. Jedoch glaubte James nicht an den Zufall, dass ausgerechnet an diesem Tag in dem alten abgelegenen Haus einfach so ein Feuer ausgebrochen war. Er sah noch zu, wie die Dorfbewohner mit vereinten Zauberkräften den Brand löschten, bis nur noch ein Haufen schwelende Asche übrig blieb.

Sirius hatte Madison fest um die Taille gefasst, während ihr Kopf an seiner Schulter ruhte. Ihr Körper war angespannt und verkrampft und ihre Tränen rannen unaufhaltsam. Alle schwiegen, auch Remus, Claire, Peter und Lily, die ihnen in einigem Abstand folgten. Alle waren erleichtert, als das hell erleuchtete Schloss endlich vor ihnen auftauchte. Einige jüngere Schüler hielten sich noch draußen auf und tobten über das Gelände. Maxwell kam mit geröteten Wangen angelaufen, aber noch bevor er seine Schwester erreichte, fing Remus ihn ab. Der Erstklässler brachte kein Wort über die Lippen und schüttelte bei Remus` Erklärung des Vorfalls in Hogsmeade ungläubig den Kopf. Traurig blickte Max seiner Schwester nach. „Ich werde Mum sofort eine Eule schicken“, krächzte er heiser.
Remus drückte seine Schulter. „Das ist eine gute Idee. Dann muss Madison das nicht tun.“
Dass das keine Hilfe war, wussten beide, aber so hatte Maxwell etwas zu tun und Remus das Gefühl, die richtigen Worte zur richtigen Zeit gesagt zu haben.

Die Türen zur Großen Halle standen offen und die ersten Hogsmeadeausflügler machten sich schon hungrig über das Abendessen her. Auch wenn Sirius` Magen sich laut bemerkbar machte, umfasste er Madison fester und steuerte mit ihr die Große Treppe an. Ihre Apathie machte ihn nervös und er fand nicht die richtigen Worte, um sie davon zu befreien. Er wünschte, sie würde schreien, toben und somit ihren Schmerz heraus lassen. Alles wäre besser, als diese stillen Tränen.
Madison nahm Sirius` Nähe nur verschwommen wahr und die Stimmen der Schüler drangen auch nur undeutlich zu ihr durch. Sie fühlte sich gefangen in einem Nebel, unfähig die Dinge um sich herum klar zu sehen.
Professor McGonagall hastete ihnen aus einem der oberen Stockwerke entgegen. Sie war völlig außer Atem und auch wenn ihr Gesichtsausdruck regungslos blieb, konnte man das stumme Entsetzen in ihren Augen sehen. Besorgt musterte sie Madison. „Miss Gray, der Schulleiter wünscht, Sie umgehend in seinem Büro zu sprechen.“
„Aber Professor“, schaltete sich jetzt Lily aufgeregt ein und drängte sich an Sirius vorbei. Ihre Haare hatten sich aus ihrem Zopf gelöst und unterstrichen ihr aufgewühltes Gesamtbild noch.
„Sie alle gehen in den Gryffindorturm“, unterbrach ihre Hauslehrerin jegliche Einwände. Energisch drängte sie Sirius beiseite und geleitete Madison den Gang hinunter, zum Büro des Schulleiters.
Sirius ballte seine Hände zu Fäusten, denn es war offensichtlich, dass Professor Dumbledore schon wieder über alles informiert war und die Fäden wie üblich in der Hand hielt.
„Wir besorgen was zu essen. Geht ihr schon rauf in den Turm“, sagte Remus. Lily und Claire nickten stumm, waren aber dankbar, dass sie nicht in die lärmende Große Halle mussten. Sie waren nicht in der Lage, Fragen zu beantworten, deren Antwort sie nicht kannten. Denn niemand von ihnen wusste, was wirklich passiert war.

Das Büro des Schulleiters lag im dämmrigen Lichtschein wahllos aufgestellter Kerzen. Zwei Männer, beide alt und weise, erhoben sich, als Professor McGonagall leise die Tür hinter Madison schloss. Der ruhige Blick Professor Dumbledore`s erfasste sie, während eine blasse Gestalt auf Madison zukam - Michail Karenin, einer der Brüder des Hohen Rates der Vampire.
Dumbledore deutete auf einen Sessel vor dem Kamin. „Bitte, Miss Gray, setzen Sie sich.“
Madison schüttelte den Kopf und fixierte den alten Vampir, der ein paar Schritte vor ihr stehen geblieben war.
„Brandon Stokes ist tot und ich bin hier ...“
Der Schulleiter schob sich vor Madison und sagte gefährlich leise: „Dass Sie niemals hierher kommen sollten, das wussten Sie genau, Karenin. Miss Gray wird erst mit Ihnen reden, wenn Ihre Mutter und ihre Tante eingetroffen sind.“
Michail Karenin war alt, aber nichts desto trotz, bedeuteten ihm Anstand und Ehre mehr, als ein Streit in einer Welt, in die er nicht gehörte. Er zog sich zurück und blickte aus dem Fenster in die Dunkelheit.
Professor Dumbledore reichte Madison eine Tasse Tee, die sie mit zitternden Händen entgegen nahm. Sie hatte eine ungefähre Vorstellung, warum der Hohe Rat ausgerechnet jetzt hier auftauchte, aber das Letzte, was sie hören wollte, waren Dinge über ihr zukünftiges Leben. Dinge, die sie tun sollte, für die sie aber noch nicht bereit war. Sie blickte zu dem schönen rot-goldenen Vogel, der ganz still auf seinem Platz saß, den Kopf leicht schief gelegt, und sie mit seinen Augen fixierte. Madison konnte nicht vermeiden, dass ihr bei seinem Anblick wieder Tränen in die Augen stiegen. Sie wünschte sich, so behütet und beschützt wie der Phönix zu sein und doch die Freiheit genießen zu können. Ihre Schwingen auszubreiten, sich den Wind um die Nase wehen zu lassen und einfach alles zu vergessen.
Das Rauschen des Kamins riss alle aus ihren stummen Gedanken. Sarah Gray klopfte sich die Asche von ihrem langen Umhang und ignorierte den Schulleiter, ebenso wie Michail Karenin, der gerade einen Fensterflügel öffnete, um seinesgleichen herein zu lassen.
Madison warf sich in die Arme ihrer Mutter, dankbar dafür, die vertraute mütterliche Besorgnis zu spüren, zu wissen, dass sie nicht allein war mit ihrem Schmerz und ihrer Trauer.
Hustend stiegen nur Sekunden später Abigail und Jack aus dem Kamin. Fast zeitgleich schwebten noch zwei Fledermäuse zum Fenster herein und erhoben sich nur einen Augenblick später zu ihrer vollen Größe. Dante und Luca, beide das Entsetzen in den Augen, orientierten sich kurz in dem mittlerweile überfüllten Büro des Schulleiters. Luca verbeugte sich tief vor Michail Karenin, während Dante`s Augen einzig und allein auf Sarah und Madison ruhten. Den missbilligenden Blick von dem alten Vampir des Hohen Rates überging er einfach und zog sich in den Schatten einer Ecke zurück.
„Das sind doch wohl hoffentlich jetzt alle“, murmelte Professor Dumbledore und schloss mit einer müden Handbewegung das Fenster. Auch wenn ihm der viele Besuch nicht passte, ließ er sich dennoch nichts anmerken.
Jack hatte sich hinter seiner Frau und seiner Tochter aufgebaut und grummelte: „Was soll das Ganze hier? Brandon Stokes ist tot und Sie sollten Madison die nötige Zeit geben, die Aufregung zu verarbeiten.“
Dumbledore nickte zustimmend, während Karenin blitzschnell durch den Raum rauschte. Seine kalte Aura ließ Madison in den Armen ihrer Mutter zittern. Sarah blickte den alten Vampir trotzig an. „Sagen Sie, was Sie zu sagen haben, und dann gehen Sie, Michail.“
Der alte Greis lachte leise. „Bissig, wie eh und jeh, Sarah. Das überrascht mich in Anbetracht dieser Lage.“
Dante regte sich in seiner dunklen Ecke und tauschte einen kurzen Blick mit seinem Bruder, der stumm den Kopf schüttelte.
Jack machte große Augen, als Sarah sich von Madison löste und vor Michail Karenin trat. „Ihr habt nichts unternommen, um Brandon zu schützen. Ihr habt seinen Tod voraus gesehen, Ihr habt ihn durch die Hand eines Zauberers sterben lassen und verlangt jetzt von mir, dass ich meinen Mund halte?“ In Sarah`s Augen schimmerten Tränen und doch lachte sie kurz sarkastisch auf.
Madison griff nach der Hand ihrer Mutter. „Ich weiß, was er will, Mum.“
„Na, dann ist ja alles geklärt“, sagte Michail Karenin. „Du wirst deines Vaters Platz einnehmen und das noch in dieser Nacht.“
Madison hatte das Gefühl, der ganze Raum würde sich plötzlich um sie drehen. Die lang gefürchteten Worte waren ausgesprochen und es war keine Bitte, es war ein Befehl. Vor ihr tauchten Dante`s breite Schultern auf. Er hatte sich zwischen Madison und Karenin gedrängt. Es war keine ehrerbietende Haltung, die er eingenommen hatte, sondern eine schützende.
Professor Dumbledore`s Augen blitzten im Schein der Kerzen und er zog sich etwas zurück, hatte er doch bemerkt, dass es nicht an ihm war, seine Schülerin zu schützen.
„Dante, das ist nicht deine Angelegenheit“, knurrte Karenin. Doch Dante blieb wo er war. Ein tiefes, knurrendes Geräusch drang aus seiner Kehle.
„Sie hat sich noch nicht entschieden und Ihr wisst genauso gut, wie ich, dass Madison sich freiwillig auf dieses Leben einlassen muss; und dann bleibt da auch noch die Frage, ob Abigail, als ihre einzig lebende Verwandte, bereit ist, ihr diesen tödlichen Biss zu verpassen“, sagte Dante laut und ignorierte das leise Aufstöhnen seines Bruders.
Luca war momentan zwischen dem Pflichtgefühl seiner Rasse gegenüber und dem Verlust seines Anführers hin und her gerissen. Abby hatte sich ihm lautlos genähert und flüsterte nur für ihn hörbar: „Überlass die Sache Dante, bitte.“ Luca schloss die Augen. Er spürte Abby`s Trauer um den Verlust ihres Bruders und er trauerte ebenso, wie jeder hier im Raum.
Michail Karenin ballte seine Hände zu Fäusten und versuchte so, seinen Unmut im Zaum zu halten. Er war es nicht gewohnt, dass ihm jemand widersprach und das spiegelten seine Augen wieder.
„Wir brauchen Madison“, versuchte er es auf die weiche Tour, die nicht zu seinem Wesen passte und auf die Dante nicht einging.
„Madison allein fällt die Entscheidung, aber nicht heute. Brandon hat ihr ein Versprechen gegeben ...“
„Brandon ist tot“, fuhr Karenin dazwischen. „Und wir alle werden es sein, wenn sich noch mehr Vampire von diesem Zauberer einschüchtern lassen. Die Bruderschaft braucht einen Anführer und wenn sie es nicht tut, dann müssen wir die Führung einem anderen Clan übergeben ...“
“Hört auf zu reden, als wäre ich nicht hier“, stieß Madison wütend hervor. Es war eine kalte Wut. Wut über den Tod ihres Vaters, den sie nur so kurze Zeit gekannt hatte. Wut über das Gerede von Verpflichtungen, die sie noch nicht bereit war einzugehen. Und Wut darüber, dass sie hier wie eine Ware behandelt wurde, um die gefeilscht wird.
Es war Jack, der das kurze Schweigen im Raum brach. „Heute wird von niemandem mehr eine Entscheidung gefällt und ich werde nicht zulassen, dass meine Tochter, aus welchen Gründen auch immer, ihre Schulausbildung abbricht.“
Jack bewies, in Anbetracht der Lage, dass er der einzige im Raum war, der keine Fähigkeiten hatte, egal in welcher Richtung, eine Menge Mut. Er legte Madison eine Hand auf die Schulter und sagte leise: „Ruh dich erst mal aus. Morgen sehen wir weiter.“
„Morgen ...“, murmelte Madison gedankenverloren. Ja, morgen würde die Welt schon wieder anders aussehen, aber ihr Vater würde nicht zurückkommen, nie mehr die Sterne am Himmel sehen und ihr nichts mehr von seiner Welt erzählen; von den Dingen, die von ihr verlangt wurden.
Mit gesenktem Kopf verließ sie das Büro des Schulleiters und konnte nicht umhin, die lautstarken Unterhaltungen zu hören. Es war Dante`s Stimme, die gedämpft durch die dicke Eichentür drang. „Ich werde weiterhin ein Auge auf Madison haben und sie wird die Schule hier beenden, so wie Brandon es wollte.“
„Wenn das alles geklärt ist, bitte ich Sie nun, das Schulgelände umgehend zu verlassen“, sagte Professor Dumbledore laut und vernehmlich. Michail Karenin`s aufgeregte Stimme fuhr dazwischen, aber Madison wollte sie nicht mehr hören und hastete die Treppe hinunter. Sie wollte nur noch weg, sich verkriechen und nicht einen Gedanken an Vampire verschwenden, die sie für eine Auserwählte hielten.

Maxwell lehnte neben dem Wasserspeier an der Wand und Madison sah an seinem Gesichtsausdruck, dass er schon über alles Bescheid wusste. Seine stumme Umarmung half ihr viel mehr, als alle guten Worte es hätten tun können.
„Willst du zurück in deinen Gemeinschaftsraum?“, fragte Max.
Madison atmete tief durch und schüttelte den Kopf. Das Letzte was sie wollte, waren ihre Freunde, die nur darum bemüht wären, sie aus ihrem stillen Schmerz heraus zu holen. Aber sie brauchte jetzt Zeit - Zeit zum Nachdenken - und das konnte sie nicht, wenn sie in vertraute Gesichter sah.
„Frische Luft?“, drang die Stimme ihres Bruders zu ihr hindurch. Er wartete nicht erst eine Antwort ab, sondern packte Madison am Handgelenk und führte sie durch kleine Gänge, verborgen hinter Wandbehängen, ohne dabei irgendjemandem zu begegnen. Dieser unbekannte Weg brachte Madison dazu, jetzt doch endlich den Mund zu öffnen. „Woher kennst du diesen versteckten Gang?“
Maxwell grinste. „Von einem Gryffindor.“ Die Frage, wen genau er damit meinte, war überflüssig. Es gab nur eine Handvoll Gryffindors, die Schleichwege in diesem Schloss kannten, die anderen über ihre gesamte Schulzeit hinweg verborgen blieben.
So unbemerkt wie sie wollten, kamen sie allerdings nicht auf dem dunklen Schlossgelände an. Es war noch lange keine Sperrstunde und somit tummelten sich noch einige Schüler draußen herum. Die paar Huffelpuffs, die sich mit Schneebällen bewarfen, störten Madison nicht so sehr, wie drei Slytherins, die sich in einer Ecke herum drückten und einen Zweitklässler aus Gryffindor an die Mauer drängten. Es waren nicht die Slytherins, die immer auffielen, sondern jene, die sich im Schatten der anderen bewegten und ihnen das Reden und die Taten überließen.
Madison war viel zu sehr Gryffindor, um sich jetzt nicht einzumischen. Da half das energische Ziehen ihres Bruders am Handgelenk auch nicht. Einen Augenblick überlegte sie, ob sie auf ihren Zauberstab verzichten und die drei Slytherins mit bloßen Händen attackieren sollte, um ihre ganze Wut und den Schmerz an ihnen auszulassen. Sie verwarf den Gedanken jedoch so schnell wie er gekommen war und fingerte nach ihrem Zauberstab. Noch bevor sie mit Maxwell aus dem Schatten des Gebäudes heraus getreten war, hingen die drei Slytherins kopfüber. Je mehr sie herum zappelten, desto mehr Kram fiel aus ihren Taschen auf den gefrorenen Boden, einschließlich ihrer Zauberstäbe. Ihre Schimpftiraden waren nicht ganz jungendfrei und zeigten ihren wahren Charakter. Der Gryffindor-Zweitklässler rannte sofort zu seiner Retterin und murmelte ein leises Danke.
„Du bist tot, Gray“, rief einer der Slytherins mit zornfunkelnden Augen. Seine hasserfüllten Worte ließen Madison leicht lächeln. „Wie Recht du doch hast.“
Sie drehte sich kurz zu Maxwell und ihrem Hauskameraden um. „Ihr zwei geht ins Schloss. Schafft den nächsten Professor hier her, den ihr finden könnt, damit er sich um die drei hier kümmert.“
„Aber“, gab Maxwell zu bedenken. „Wenn sie Strafarbeiten bekommen, dann bist du zwangsläufig auch dran.“
Madison zuckte mit den Schultern, ließ die drei Slytherins ein bisschen schwingen und meinte: „Das ist das Letzte, worüber ich mir jetzt Sorgen mache. Geht und tut, was ich sage.“
Madison erschrak selbst vor dem scharfen Klang ihrer Stimme. Sie hörte Max`s leises Seufzen, als er sich mit dem Gryffindor zurückzog. Noch einmal schwang sie ihren Zauberstab und ließ die Slytherins umher schaukeln, damit sie sich in die Dunkelheit des Schlossgeländes zurückziehen konnte. Und dann rannte sie hinein in den Verbotenen Wald. Rannte mit ihrer angeborenen vampirischen Schnelligkeit. Nichts und niemand konnte sie aufhalten. Keine Zweige, die ihr ins Gesicht peitschten, ihre Haut aufrissen, kleine Wunden hinterließen, die sich mit ihren Tränen vermischten. Keine Unebenheiten im Waldboden, die sie stolpern ließen und auch nicht die Angst, dass ihr irgendetwas Gefährliches über den Weg laufen konnte.

Schweigend saßen die vier Marauder mit Lily und Claire im Schlafsaal der Jungs. Sirius hockte auf dem Fenstersims, die Karte der Marauder vor sich, und seufzte leise, als sich Madison`s Spur in den Tiefen des Waldes verlor. Soweit reichte die Magie dieser Karte nicht.
Remus beugte sich über seinen Freund und sah gerade noch, wie sich Madison`s kleiner Punkt am Rand der Karte auflöste. Er fuhr sich nachdenklich mit der Hand über sein Kinn und sprach aus, was der Rest im Raum dachte. „Sieht aus, als wollte sie allein sein. Ich möchte nicht wissen, wer alles bei Dumbledore gewesen ist und ihr zugesetzt hat.“
James zog aus seiner Hosentasche ein angerußtes Stück Metall, das sich bei genauerem Hinsehen als Siegelring heraus stellte - auf dem glänzend dunklen Stein die Prägung der schwarzen Tollkirsche.
„Wo hast du den her?“, fragte Lily aufgeregt und begann, mit James` Bettdecke den Ring zu säubern.
„Aus der Asche des Hauses. Nachdem die Dorfbewohner den Brand gelöscht hatten, habe ich mich da noch ein bisschen umgesehen. Brandon Stokes hat sich nicht selbst umgebracht. Spuren eines Brandzaubers waren zu erkennen“, sagte James und setzte sich neben Sirius auf die Fensterbank.
„Vielleicht sollten wir Madison suchen“, schlug Claire besorgt vor. Alles war besser, als rumzusitzen.
Sirius schüttelte den Kopf. „Nein.“
Lily seufzte tief. „Ich hoffe nur, sie geht nicht, ohne sich zu verabschieden.“ Ihre Stimme zitterte und Sirius ballte seine Hände zu Fäusten. Er wollte es nicht wahrhaben, dass Madison nicht nur bei ihm eine große Lücke hinterlassen würde.
James legte ihm eine Hand auf den Arm. „Wir könnten die Besen nehmen, Pad.
Sirius sackte in sich zusammen. „Nein. Was sollen wir ihr sagen? Was sagt man einem Menschen, dessen Leben sich mit einem Brand so drastisch verändert?“
Seine Freunde schwiegen, als er leise den Raum verließ und sich unter die lärmende Schülerschar im Gemeinschaftsraum mischte.

Madison rannte bis auf die andere Seite des Schwarzen Sees. Erst als sie aus dem Schatten der Bäume trat, verlangsamte sie ihre Schritte. Die Dunkelheit des Waldes um sie herum hatte etwas Beängstigendes, aber zugleich auch etwas Beruhigendes. Einen tiefen Atemzug später sah sie sich um und erblickte eine Gestalt dicht am Ufer des Sees. In der Dunkelheit konnte Madison nur die Silhouette ausmachen, aber sie wusste, dass es Abigail war.
Der Schnee knirschte unter ihren Füßen und verriet Abby die Ankunft ihrer Nichte. „Ich wusste, dass es dich hierher verschlagen würde“, sagte sie leise, ließ aber ihren Blick weiterhin über die zugefrorene Wasseroberfläche wandern.
„Du kennst mich besser, als ich mich selbst“, sagte Madison mit einem erschöpften Tonfall in der Stimme. Abby war nicht nur ihre Tante, sie war wie eine Freundin aus einer anderen Welt. Eine Freundin, die ihren Bruder verloren hatte und damit ein Teil von sich selbst.
Langsam drehte sich Abby um und schüttelte den Kopf, als sie Madison`s aufgeschürftes Gesicht sah. „Dante hat Recht, man kann dich nicht allein lassen.“ Obwohl Abby die Trauer in ihren Augen nicht verbergen konnte, lächelte sie.
Madison schlang die Arme um ihren zitternden Körper. „Vielleicht würde Brandon noch leben, wenn Dante bei ihm gewesen wäre.“ Der Vorwurf in ihrer Stimme wurde durch ihren Schmerz und ihre Wut noch verstärkt.
Abby packte Madison bei den Schultern. Ihre Stimme hallte laut und zornig durch die Nacht. „Das ... solltest du nicht einmal denken. Seit Brandon Stokes Castle verlassen hatte, war er allein unterwegs. Er kannte die Gefahr und er hat sie unterschätzt.“
„Und er hat mir ein Leben aufgebürdet, für das ich noch nicht bereit bin“, flüsterte Madison mit tränenerstickter Stimme und ließ es zu, dass Abigail sie in eine feste Umarmung zog.
„Niemand wird dich zu etwas zwingen“, sagte Abby und strich beruhigend über Madison`s Rücken. „Dante und Luca haben eine Art Notfallplan entwickelt und den Hohen Rat damit in die Enge gedrängt.“
Madison hob den Kopf. „Was für einen Notfallplan?“
Ihr unbewusstes Interesse an dem Schicksal ihrer Rasse ließ Abby nicht die Hoffnung verlieren, aber sie wusste, was es bedeutete, ein menschliches Leben aufzugeben und ewig im Schatten der Nacht zu leben.
„Luca wird die Führung der Bruderschaft übernehmen, bis du die Schule abgeschlossen hast. Aber die Entscheidung liegt nach wie vor bei dir. Niemand kann dich zwingen, ein Vampir zu werden, und nur ich bin in der Lage, dich zu dem zu machen. Die Bruderschaft wird kämpfen müssen, so oder so, aber es ist gefährlich, wenn der Hohe Rat die Führung einem anderen Clan überlässt. Niemand weiß, wie weit dieser Zauberer schon seine Finger ausgestreckt hat, wen er schon alles auf seiner Seite hat.“
Madison seufzte leise. „Kann ich nicht ... nicht eine Hexe bleiben und trotzdem ...“
Sie konnte den Satz nicht beenden, denn einen Moment später spürte sie die kühle Klinge eines blitzenden Messers an ihrem Hals und blickte in Abigail`s traurige Augen. „Das ist der Grund, warum du es nicht kannst. Du bist zu langsam, zu menschlich und damit Freiwild für jeden Vampir. Und glaub mir, es gibt genug unserer Art, die dir nicht nur die Kehle durchschneiden würden, sondern dir noch viel Schlimmeres antun. Brandon`s Tod wird sie alle in Aufruhr versetzen und jene, die schon lange darauf scharf sind, Macht auszuüben, werden dich jagen.“
Mit einer schnellen Bewegung verstaute Abigail das Messer wieder in den Tiefen ihrer Manteltasche, als hätte sie es nie in der Hand gehabt.
„Halt die Augen offen, wenn du zurück zum Schloss gehst“, sagte sie leise und strich Madison noch einmal über die Wange, bevor sie verschwand.
Madison fiel auf die Knie. Dunkelheit und Kälte hüllten sie plötzlich ein und eine Menge Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum. Fragen, auf die sie jetzt keine Antwort mehr bekommen würde. Aber eins wollte sie in dieser Nacht noch tun - sich von ihrem Vater verabschieden.

Die ersten Strahlen der winterlichen Morgensonne bahnten sich den Weg durch das Dickicht der Bäume, als Madison einen letzten Blick auf den Haufen Asche warf, der von dem alten Haus am Rande von Hogsmeade übrig geblieben war.
Stundenlang hatte sie in der Kälte gestanden und nach Antworten gesucht. Aber außer dem Rauschen der Bäume, war es still geblieben. Auch der Schmerz und die innere Zerrissenheit in ihrer Brust waren nicht verschwunden.
Auf dem Weg zum Schloss füllten sich ihre Lungen mit der kalten Winterluft, brachten sie dazu, tief durch zu atmen. Still und ruhig lag das alte Gemäuer vor ihr. Nur eine Person stand vor den großen Flügeln des Eingangsportals - Sirius. Er lächelte nicht, er sagte nichts, schloss sie nur schweigend in die Arme und wartete vergebens auf erneute Tränen, die er nicht trocknen konnte.
„Was ist mit deinem Gesicht passiert?“, fragte er nach endlos langen Minuten und sah sich die kleine Schnitte auf Madison`s Wangen genauer an.
„Blöde Bäume“, murmelte sie nur, nahm eine Handvoll Schnee und rubbelte sich damit das Gesicht ab. Sofort wurden ihre Wangen rosig und ein kleines Leuchten huschte über ihre Augen, als sie zwei Paar Schlittschuhe zu Sirius` Füßen erblickte. Heute war Sonntag und sie hatten vorgehabt, Schlittschuh zu laufen.
Sirius folgte ihrem Blick, abwartend. Er wusste nicht, wie sie reagieren würde, aber er wusste, dass man dem Wahnsinn mit einem Rückzug in den Alltag entfliehen konnte.
„Du hast es nicht vergessen“, sagte Madison leise, nicht bereit sich anmerken zu lassen, wie viel ihr seine Anwesenheit bedeutete. Er hatte sie nicht aufgeben und sie würde es auch nicht tun, solange das Blut noch warm in ihren Adern floss.
Sirius hob die Schlittschuhe auf. „Wenn du Lust hast, sollten wir es gleich tun. Gonni tobt vor Wut, wegen den drei Slytherins. Dein Bruder hat ihr zwar erklärt, dass er den Zauber ausgeführt hat, aber sie ist davon überzeugt, dass du es warst.“
Madison grinste. „Was bedeutet das jetzt?“
„Ich würde es dir ja ersparen“, meinte Sirius augenzwinkernd, „aber Gonni besteht darauf, dass du und Maxwell .... dass ihr das Schulsprecherbad ohne Zauberei putzt.“
„Das Schulsprecherbad“, wiederholte Madison lachend. Oh ja, der Alltag hatte sie tatsächlich wieder eingeholt und sie würde ihn genießen, bis zur letzten Minute.
Als sie ihre Bahnen auf dem Schwarzen See zogen, entspannte sich Madison. Ihr Kopf wurde frei von all dem Druck der letzten Nacht, von den Verpflichtungen, von ihrem Schmerz und ihrer Angst. Alles wurde jetzt klarer, zeigte sich ihr im hellen Licht des Tages. Sie folgte Sirius mit den Augen, als sie ihre Entscheidung traf, die mehr Schmerzen und Verluste mit sich bringen würde, als Gewinne. Denn sie alle waren Verlierer, bei diesem Spiel auf Zeit.


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