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Das Geheimnis der Ahnen - Brüder

von heidi

Da bin ich wieder!
@ Lily-Isabell
Ich denke, die Stimmung ist momentan schon düster genug. Da darf es ruhig mal einige Stellen zum lachen geben und wenn Sirius nur Kopfüber hängt. *g*
@ Sirius Black - Marauder
Einige deiner Fragen werden schon im nächsten Chap beantwortet. Aber es gibt Dinge, die ich mir noch für später aufheben werde, denn noch ist die Geschichte ja nicht vorbei.
@ Phönixmaid
Claire und Gideon spielen nicht unbedingt die Hauptrolle hier, aber ich fand es schon wichtig den beiden diese Szene zu geben. Denn mehr oder weniger hat es auch etwas mit dem Ende der Geschichte zu tun.
@ PadfootBlack
Ich denke, dass nächste Chap wird auch etwas entspannter bleiben. Denn diesmal habe ich versucht Dinge mit einzubeziehen, die bei Rowling eigentlich offen geblieben sind. Aber natürlich muss das Ganze in die Geschichte passen. Deine Theorien interessieren mich ja brennend. Wenn etwas Passendes auftaucht, lass es mich wissen. *g*
@ T.Potter
Ich glaube, es ist keine Überraschung wer Madison angegriffen hat. Vielmehr vielleicht der Grund, warum der anonyme Briefeschreiber es verrät. Lily kann sich noch nicht so ganz mit dem Umstand anfreunden, dass ihre eine Freundin ein halber Vampir ist und die andere sich mit einem eingelassen hat.
@ Tschini
*lach* wer würde wohl nicht gern einen Vampir sehen? Obwohl Lily davon so langsam die Nase voll hat und Madison irgendwie auch. *g* Ah ... so spannend ist die Sache mit dem Brief gar nicht und eigentlich schon vorhersehbar.
@ Leah Black
Willkommen in dieser ilusteren kleinen Runde. Oh so einfach ist es gar nicht, die vielen verschiedenen Charas unter einen Hut zu bekommen, aber ich geb mir Mühe.


Danke euch allen und auch ein Dankeschön an Mina für ihre nächtlichen Einsätze.
Viel Spaß beim lesen!
Eure heidi


29. Brüder

Trotz seines nächtlichen Besuches im Krankenflügel war Sirius schon früh am Morgen wieder auf den Beinen. Für einen Sonntagmorgen sehr ungewöhnlich, aber er wollte Madison aus dem Krankenflügel abholen.
Peter`s leise Schnarchgeräusche durchbrachen die Stille in dem dämmrigen Schlafraum. Als Sirius aus dem Badezimmer kam, fiel sein Blick auf James` Bett. Die Vorhänge darum waren fest geschlossen, aber ein zierlicher Arm schaute heraus. Sirius ging leise näher und konnte sich nur schwer ein Grinsen verkneifen. An einem Finger steckte der Ring, den James am letzten Abend in Hogsmeade gekauft hatte. Scheinbar hatte er damit doch nicht bis zu Lily`s Geburtstag warten können.
Sirius seufzte leise und fragte sich, ob es für ihn auch jemals so sein würde. So trübe, wie das Winterwetter draußen, waren auch seine Gedanken. Er starrte auf den funkelnden Ring an Lily`s Finger und zuckte erschrocken zusammen, als ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte.
„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken“, flüsterte Remus, um die anderen im Raum nicht aufzuwecken.
Sirius fuhr sich mit der Hand durch sein Haar. „Ich wollte Madison abholen, komm doch mit.“
Remus war in den letzten Tagen immer nur eine Randerscheinung gewesen, hatte sich zurückgezogen und vielleicht war das eine gute Gelegenheit, ihm das Gefühl zu geben, dazu zu gehören.
Innerlich stellte sich er schon auf eine Ablehnung seines Freundes ein, aber Remus nickte zustimmend und machte sich nur wenig später mit Sirius auf in den Krankenflügel.

Die ersten Frühaufsteher waren schon unterwegs und auch Madam Pomfrey ging schon eifrig ihrer Beschäftigung nach. Sie verabreichte Madison noch ein paar scheußlich schmeckende Tränke und entfernte die Schiene an ihrem Oberschenkel. Mit geübten Fingern drückte sie auf der Stelle des Bruches herum und meinte lächelnd: „So gut wie neu, Miss Gray. Die nächsten Tage lassen Sie es etwas langsamer angehen. Nicht soviel herum laufen und zwischendurch immer mal wieder das Bein hochlegen. Wenn Sie Schmerzen haben, kommen Sie zu mir.“
Madison nickte, dankbar dafür, endlich den trostlosen Krankenflügel verlassen zu können. Eine Woche lang war sie hier eingesperrt gewesen, mit ständigen Besuchern und Bewachern. Sie sehnte sich nach ein bisschen Freiraum und wenn es nur ein einsames Frühstück in der Großen Halle war. Ihre Pläne verpufften allerdings, als Sirius und Remus den Raum betraten.
„Gut, dass Sie beide kommen“, flötete die Krankenschwester. „Miss Gray braucht noch etwas Unterstützung und sollte heute nicht soviel herum laufen.“
Madison verzog ihr Gesicht und steckte hastig den kleinen Fetzen Pergament von dem anonymen nächtlichen Besucher in ihre Umhangtasche und auch das kleine Messer, das Dante ihr gegeben hatte und das sie immer bei sich tragen sollte. Dante hatte sie zum Schweigen verpflichtet und sie wollte weder eine Auseinandersetzung mit ihm, noch mit ihren Freunden.
Vorsichtig erhob sie sich vom Bett und machte ein paar zögerliche Schritte Richtung Tür. Madam Pomfrey lächelte ihr aufmunternd zu und hielt Sirius zurück, als er Madison auf die Arme nehmen wollte.
„Sie kann selbst laufen, Mr. Black. Sie soll sich nur nicht überanstrengen. Einen schönen Sonntag noch!“, sagte die Krankenschwester und öffnete den drei Siebtklässlern die Tür.
Madison`s Bewegungen waren langsam und leicht taumelnd. Sie versuchte sich mit aller Kraft auf ihre Beine zu konzentrieren und ihre vampirische Seite im Zaum zu halten. Das letzte, was sie wollte, wäre ein vorschneller Abgang von der Krankenstation.
Auf dem Gang zur Großen Treppe griff Sirius doch mit einem Arm um Madison`s Hüfte, zog sie näher an sich und entlastete ihr Bein damit etwas.
„Danke“, nuschelte Madison an seinen Hals und schmiegte sich noch etwas enger an ihn. Remus wandte seinen Blick verlegen ab und Sirius brachte etwas Raum zwischen sich und Madison. Er wollte nicht, dass Remus sich fehl am Platz fühlte und versuchte ein Gespräch in Gang zu bringen, doch es war das falsche Thema, wie er leider zu spät bemerkte.
„Warum hat Lily denn nun doch bei James übernachtet? Sie war doch immer so dagegen ...“
Remus` Gesichtszüge verdüsterten sich, als er zögerlich antwortete: „Claire hatte Besuch von ihrem, ähm ... Freund und Lily hat die beiden wohl in einer sehr eindeutigen Situation erwischt.“
Sirius` Finger gruben sich schmerzhaft in Madison`s Hüfte und er ließ sie damit den Schmerz seines Freundes spüren.
Remus beschleunigte seine Schritte und Madison murmelte leise: „Er muss sich damit abfinden. Er hatte seine Chance und die hat er verpasst.“
„Nicht jeder kommt gleich zur Sache“, knurrte Sirius und war in diesem Moment sauer auf Madison, dass sie mehr Verständnis für Claire aufbrachte, als für seinen Freund, der eindeutig der Verlierer bei der ganzen Sache war.
Madison`s Haltung versteifte sich augenblicklich und sie drängte Sirius energisch beiseite. Damit zeigte sie ihm deutlich, dass sie nicht seiner Meinung war.
Sirius ballte seine Hände zu Fäusten, versuchte somit seine aufsteigende Wut unter Kontrolle zu halten und sah Madison nach, wie sie langsam die Große Treppe hinunter humpelte. Sie straffte ihren Rücken und versuchte ihre Schritte zu koordinieren, um nicht ins stolpern zu kommen.
Sirius atmete geräuschvoll aus und bemerkte mal wieder, wie ebenbürtig sie sich waren - beide stur, nicht gewillt nachzugeben, koste es, was es wolle.
Mit einem tiefen Seufzen sprang er über seinen Schatten und nahm Madison kurzer Hand auf die Arme. Sie presste ihre Lippen fest zusammen, verschränkte die Arme vor der Brust und tat alles Erdenkliche, um abweisend zu wirken, aber Sirius sah das lustige Funkeln in ihren Augen und grinste, obwohl er wusste, dass er derjenige war, der verloren hatte, sein Herz und seinen Verstand.

Morgendliches Geschnatter erfüllte die Große Halle. Die Haustische waren relativ gut besetzt für einen Sonntagmorgen und auch Claire war schon anwesend, wenn auch leicht verschlafen.
„Ah, deine Fledermaus ist wohl schon davon geflattert?“, fragte Madison augenzwinkernd, während Sirius genervt aufstöhnte und sich gerade fragte, wer hier ein loses Mundwerk hatte. Madison nahm keine Rücksicht auf Remus` Gefühlszustand und lächelte, als sie den verträumten Blick ihrer Freundin sah und ihr blieb auch nicht die schöne alte Silberkette an Claire`s Hals verborgen.
„Hübsches Schmuckstück. Von Gideon?“, fragte Madison auch sogleich und ignorierte Sirius` festen Griff an ihren unverletzten Oberschenkel. Sie hatte nicht vor, in Remus` Gegenwart ein Blatt vor den Mund zu nehmen.
Claire strahlte. „Ja, sie gehörte seiner Mutter.“
Madison nahm den kreuzförmigen Anhänger näher in Augenschein und erkannte sofort die alte Schrift der Vampire, passend zu der Sprache die sie gelernt hatte. Keine keltischen Schriftzeichen, wie Claire annahm.
„Sie soll dich beschützen“, murmelte Madison gedankenverloren und strich leicht über das Kreuz. Ein seltsames Prickeln fuhr durch ihre Fingerspitzen, gefolgt von einem blass-roten Leuchten.
Sirius fiel vor Schreck das Besteck aus der Hand und Claire blickte mit großen Augen auf die Kette. „Merlin, was tust du, Madison?“
Madison starrte wie gebannt auf ihre Finger, spürte das Metall und die Verbundenheit dazu. Und plötzlich strömten Bilder durch ihren Kopf - Fledermäuse, die in Scharen durch die Nacht flogen, Schwerter an denen Blut klebte, Asche, die der Wind durch dunkle Wälder trieb. Nur langsam zog sie ihre Hand zurück und schüttelte den Kopf, um diese wirren Bilder aus ihren Gedanken zu bekommen. „Ich weiß nicht ... irgendwie ... ich ...“, stammelte sie verwirrt.
Sirius griff nach ihrem Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. Ihre sonst schon dunklen Augen waren jetzt schwärzer als die Nacht und die kleinen Stecknadelkopf großen Pupillen silbrig hell. Sie sah aus, als würde sie mit offenen Augen schlafen. Nur langsam klärte sich ihr Blick und sie lächelte, während Remus und Claire sie verblüfft anstarrten und Sirius besorgt fragte: „Was war eben los? Du hast ausgesehen, als wärst du von einem Drachen überrannt worden.“
Madison schloss die Augen und rieb sich mit den Fingern an den Schläfen. Sie wusste selbst nicht, was passiert war, aber sie versuchte in ihrem Unterbewusstsein die Bilder noch einmal aufzurufen, diese kurzen Einblicke, die sie bei der Berührung von Claire`s Anhänger wahrgenommen hat. Alle Hintergrundgeräusche wurden verdrängt. Sie hörte nicht mehr das Klappern des Bestecks, das Schnattern der Schüler. Sie hörte nur noch ihr eigenes Blut in den Adern rauschen, als sie leise keuchte. „Es gab eine Schlacht, einen Kampf ... ich weiß nicht. Blut und .... Tote ...“
Die Bilder verschwammen wieder und sie kehrte zurück in die Gegenwart. Sirius runzelte die Stirn, Claire hatte die Augen weit aufgerissen und Remus meinte Kopf schüttelnd: „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast irgendwas aus der Vergangenheit gesehen, oder in die Zukunft.“ Er warf einen verstohlenen Blick auf Claire`s Hals, an dem der Anhänger so unscheinbar hing, als hätte Madison ihn nie berührt.
Sirius nahm sein Besteck wieder auf. „Vielleicht hat Madam Pomfrey ihr bloß zuviel Schmerzmittel verabreicht.“ Ihm war das Ganze nicht geheuer, aber sie lebten in der Zaubererwelt, da war vieles nicht normal.
Madison nahm einen Schluck Kürbissaft und begann langsam mit ihrem Frühstück. In letzter Zeit geschahen eine Menge seltsamer Dinge mit ihr, Dinge, auf die es nicht immer eine Antwort gab. Auch wenn sie die Sache etwas verwirrend fand, wollte sie nicht, dass es ihr Leben beeinflusste, denn Veränderungen hatte sie schon genug. Der Einzige, der ihr in dieser Sache weiterhelfen konnte, war Dante und den traf sie erst gegen Mitternacht.
Lily, James und Peter lenkten alle etwas ab, als sie sich zu ihnen gesellten. Niemand verlor mehr ein Wort über diese merkwürdige Begebenheit und doch blieb Madison weiterhin im Mittelpunkt. Professor McGonagall erschien an ihrem Tisch und forderte Madison dazu auf, sie in das Büro des Schulleiters zu begleiten.
Auf wackligen Beinen folgte Madison ihrer Hauslehrerin. Sie warf noch einen Blick auf ihre Freunde und zuckte mit den Schultern, denn sie hatte keine Ahnung, was der Schulleiter an einem Sonntagmorgen von ihr wollte.

Der Weg zum Büro von Professor Dumbledore erschien Madison endlos. Ihre Hauslehrerin gab sich Mühe, nicht all zu schnell durch die Gänge zu laufen, damit Madison Schritt halten konnte, dennoch war sie erschöpft, als sich die Tür hinter ihr schloss.
Der Schulleiter von Hogwarts saß mit unergründlichem Gesichtsausdruck hinter seinem Schreibtisch, winkte Madison näher und deutete auf einen Stuhl.
Langsam näherte sie sich ihrem angewiesenen Platz und schaute sich interessiert um. Madison war noch niemals hier oben gewesen, hatte es bis jetzt noch keinen Grund dafür gegeben. Die vielen kleinen surrenden Gerätschaften, die verteilt in dem kreisrunden Raum standen, zogen ihre Aufmerksamkeit an und ein kleines Lächeln legte sich in ihre Mundwinkel, als die den großen rot-gelben Vogel erblickte, der sie neugierig mit seinen blitzenden Augen musterte. Dass Professor Dumbledore einen Phönix sein eigen nannte, wusste jeder im Schloss, aber nicht viele hatten die Gelegenheit ihn zu sehen. Diese faszinierenden Wesen waren auch in der Zaubererwelt eine Seltenheit.
Der Schulleiter wartete geduldig, bis Madison vor seinem Schreibtisch Platz genommen hatte und ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenkte. Entspannt lehnte er sich etwas zurück. „Miss Gray, wie ich sehe, geht es Ihnen wieder besser.“
Madison nickte zögerlich. Sie wusste nicht, worauf dieses Gespräch hinauslaufen sollte und Professor Dumbledore kam auch gleich auf den Punkt. „Ich habe mit Ihrem Vater einen Kompromiss geschlossen, aber Sie müssen auch ihren Teil dazu beitragen. Halten Sie sich etwas im Hintergrund. Ich will weder ein öffentliches Auftreten Ihrer Familie, denn das würde unweigerlich Ärger mit den Schulräten bedeuten, noch will ich noch mehr ... sagen wir einmal ... mysteriöse Unfälle in der Schule ...“
Madison öffnete den Mund, aber der Schulleiter hob die Hand und redete unbeirrt weiter: „Ich weiß, dass es kein Unfall war und ich weiß ebenso wie Sie, in welches Haus die Spur führt. Nur den wahren Täter zu ermitteln, dürfte schwer sein. Bitte, Miss Gray, es sind nur ein paar Monate bis zu Ihrem Schulabschluss ...“
Madison seufzte schwer und richtete ihren Blick hinaus in den grauen Wintertag. Dicke Flocken fielen vom Himmel und sie dachte an die kommende Nacht, wenn sie gemeinsam mit Dante den geheimnisvollen Briefeschreiber treffen wollte. Was sollte sie dem Schulleiter sagen, ohne zu lügen?
Professor Dumbledore beobachtete Madison aufmerksam, so wie er es die letzten Jahre getan hatte. Ihre Verbindung zu den Dämonen der Nacht war für ihn noch nie ein Thema gewesen, doch so wie sich die Zaubererwelt veränderte, veränderten sich auch die Menschen. Es war Zeit Verbündete zu finden, für einen Krieg, der nicht mehr zu aufzuhalten war und vielleicht war genau dieses Mädchen der Schlüssel dazu.
„Ich werde mein Bestes geben“, sagte Madison und erhob sich langsam.
Professor Dumbledore geleitete sie noch zur Tür. Sein Lächeln war milde, aber seine wasserblauen Augen strahlten eine eigenartige Besorgnis aus, als er Madison eine Hand auf die Schulter legte und sagte: „Ich weiß, dass Sie das richtige tun werden, Miss Gray.“

Während die Marauder, Lily und Claire im Gemeinschaftsraum der Gryffindors für Madison eine kleine Willkommensparty vorbereiteten, schlug Sirius den Weg zum Büro des Schulleiters ein. Noch immer hatten sie nichts über den Attentäter herausgefunden und er wollte nicht, dass Madison auf dem Weg in irgendwelche Schwierigkeiten geriet.
Maxwell hängte sich an seine Fersen, auf dem Arm Madison`s schnurrenden Kater Blacky. „Ich bin froh, dass ich dieses kleine Teufelsvieh wieder los werde“, murmelte Max und drückte Sirius kurzer Hand den Kater in den Arm.
Sirius legte sich das schnurrende Etwas in die Armbeuge und kraulte den Bauch des Tieres. „Ich weiß gar nicht, was du hast. Er ist doch ganz zahm.“
Maxwell versuchte mit dem Siebtklässler Schritt zu halten. „Ja jetzt, aber lass ihn mal alleine in deinem Schlafsaal. Dieses kleine Monster hat so scharfe Krallen, es zerfetzt alles was es findet.“
Sirius` Lachen hallte von den Wänden des Schlosses. „Na, dann passt er doch hervorragend zu deiner Schwester.“
Maxwell senkte seinen Kopf, die Hände fest in seinen Hosentaschen vergraben und lief schweigend neben Sirius her. Der Elfjährige war nicht unbedingt der schweigsame Typ und Sirius bemerkte recht schnell, dass er irgendetwas auf dem Herzen hatte. Die Art, wie Max nervös auf seiner Unterlippe herum kaute und ihm nicht von der Seite wich, machte ihm das mehr als deutlich.
Sirius verlangsamte seine Schritte, bis er ganz stehen blieb. Er sah den ruhigen Gang rauf und runter, bevor er in seiner lockeren Art fragte: „Hey, Kleiner, was ist los? Du plapperst ...“
Er unterbrach seine Worte, als Maxwell den Kopf hob. Tränen glänzten in seinen Augen und seine Unterlippe zitterte, als er kaum hörbar sagte: „Das nächste Mal, wenn sie sie erwischen, hat sie vielleicht mehr, als nur ein paar gebrochene Knochen.“
Sirius zog scharf die Luft ein, denn Maxwell`s Angst umhüllte ihn wie einen Nebel, in dem er das Gefühl hatte, kaum atmen zu können. Er hatte ausgesprochen, was Sirius schon lange im Hinterkopf hatte. Kälte durchzog seine Glieder, lähmte ihn. Er spürte nicht die scharfen Krallen des kleinen Katers, die sich schmerzhaft in seinen Handrücken bohrten. Für einen Moment fühlte er sich gefangen zwischen Panik und Angst. Erst als Max sich abwandte und sich hastig mit dem Ärmel seines Umhanges über die Augen wischte, erwachte Sirius aus seiner Starre. Er packte den Erstklässler am Kragen seines Umhanges und legte ihm einen Arm um die Schulter. Seine Stimme klang rau, aber die Worte sprudelten schnell aus ihm heraus. „Wir können das Schicksal nicht aufhalten. Weder du, ich noch Madison`s Ahnen, aber wir können versuchen, ihr das Leben leichter zu machen.“
Maxwell ließ die Schultern hängen und Sirius beneidete Madison in diesem Augenblick um ihren Bruder. Geschwister, nur zur Hälfte vom gleichen Blut und doch war ihre Verbundenheit stark. Stärker, als es in seiner reinblütigen Familie je gewesen war. Die Grays waren ein Haufen zusammengewürfelter Blutlinien aus Muggel, Hexen und Vampiren, aber sie fühlten miteinander, machten sich Sorgen um den anderen. Und das war es, was zu einer richtigen Familie gehörte und was es bei den Blacks nie gab.
Madison kam um die Ecke gebogen und blieb stehen, als sie Sirius und ihren Bruder so vertraut in einer halben Umarmung sah. Zwei Menschen, die einen großen Teil ihres Herzens einnahmen, so verschieden sie auch waren.
Sirius räusperte sich, als er Madison sah und schenkte ihr ein Lächeln. Ihr schwarzer Umhang bildete keinen Kontrast zu ihrer üblichen dunklen Kleidung und den Stiefeln und ihren Haaren, die weit über ihre Schultern fielen. Das alles ließ sie düster, dunkel und geheimnisvoll wirken. Wieder einmal mehr bemerkte er, dass sie nicht in diese Welt gehörte.
Madison hielt Sirius` Blick stand und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie ihrem Bruder mit der Hand durch sein dichtes blondes Haar fuhr. „Na, ihr beiden habt doch wohl nicht etwas ausgeheckt?“
„Nein, wir doch nicht“, murmelte Sirius und zwinkerte Maxwell zu. Sie waren sich darüber einig, dass Madison nicht unbedingt etwas von ihrem Männergespräch erfahren musste.
Max ließ sich noch kurz von seiner Schwester umarmen und verschwand dann wieder mit den Worten. „Du passt gut auf sie auf, Black.“
Sirius schüttelte lachend den Kopf und sah dem Erstklässler nach, bis er auf der Großen Treppe verschwunden war. Er drückte Madison ihren Kater in den Arm und fragte beiläufig: „Was wollte Dumbledore von dir?“ Sirius gab sich wirklich alle Mühe, nicht zuviel Neugierde in seine Stimme zu legen. Madison setzte sich langsam in Bewegung Richtung Gryffindorturm. „Das, was sie alle wollen: Ich soll gut auf mich aufpassen.“
„Wie Recht er doch hat“, murmelte Sirius und folgte ihr.
In einem Gang des Schlosses lungerten ein paar Slytherins herum. Instinktiv zog Sirius Madison an sich und fingerte nach seinem Zauberstab. Madison beachtete die Schüler nicht weiter und knurrte: „Hör auf, hinter jedem einen potenziellen Attentäter zu sehen. Das sind Zweitklässler ...“
“Ja, und damit die potenziellen Attentäter von morgen“, meinte Sirius leise und warf noch einen Blick über seine Schulter, denn er hatte keine Lust, aus dem Hinterhalt einen Fluch auf den Hals gehetzt zu bekommen. Er entspannte sich erst etwas, als sie in ihrem Gemeinschaftsraum ankamen. Fast alle Schüler waren wegen des schlechten Wetters anwesend und jeder freie Platz war besetzt, aber ihre Freunde hatten das begehrte Sofa vor dem Kamin belagert und warteten schon auf ihre Ankunft.

James hatte noch kurz mit dem Quidditchteam ein paar Worte gewechselt, bevor die anderen Spieler Madison begrüßten. Drew flüsterte ihr zu: „Der Plan ist einfach perfekt.“
Madison zwinkerte. „Behaltet das aber für euch, sonst klappt es nicht. Wenn irgendjemand davon Wind bekommt ...“
„Schon klar“, meinte Drew. „Wir wollen schließlich gewinnen.“
Das Team klopfte ihr noch auf die Schulter, alle ein geheimnisvolles Lächeln im Gesicht.
Sirius hatte die Szene argwöhnisch beobachtet und für ihn sah es nicht wie ein Abschied vom Quidditchspielen aus, denn Madison wirkte seltsam entspannt und nicht ein bisschen wehmütig.
Die Freunde verbrachten einen ruhigen Vormittag vor dem knisternden Kaminfeuer. Dank der guten Beziehungen der Marauder zu den Hauselfen ließen sie das Mittagessen ausfallen und wurden dennoch mit allerlei Köstlichkeiten verwöhnt. Erst jetzt hatte Madison Gelegenheit, Lily`s Verlobungsring zu bewundern. Allerdings wollte die rothaarige Hexe nicht erzählen, bei welcher Gelegenheit sie die funkelnden Diamanten an den Finger gesteckt bekommen hatte. Ihre geröteten Wangen und James` verhaltenes Husten deuteten jedoch darauf hin, dass der Zeitpunkt sehr intim gewesen sein musste.

Am frühen Nachmittag zogen sich Madison und Claire in ihren Schlafsaal zurück. Claire, weil sie sich dringend um ihre Hausaufgaben kümmern musste und Madison, weil sie einfach nur einen Moment für sich haben wollte. Keine nervigen Fragen nach ihrem Befinden, und keine Aufpasser, die ständig an ihrem Umhang hingen. Die Augen geschlossen lag sie auf ihrem Bett, lauschte den leisen, alten irischen Klängen und bedauerte es, in den nächsten Tagen nicht in ihre Heavy Shoes schlüpfen zu können. Blacky hatte sich auf dem Bett zusammengerollt und schlief, bis er plötzlich zu Schnurren anfing. Ein Geräusch tief aus seiner Kehle, ließ Madison die Augen öffnen.
„Abby“, sagte sie überrascht und leicht benommen, war ihr doch die Ankunft ihrer Tante verborgen geblieben.
Claire schloss das Fenster und machte sich mit einem gequälten Seufzen wieder an ihre Arbeit.
„Mieses Wetter für einen Ausflug“, sagte Abby, setzte sich auf Madison`s Bett und nahm den kleinen Kater auf den Schoß.
„Was treibt dich her?“, fragte Madison und kramte in ihrem Nachtschrank nach ihrem geheimen Vorrat von Abby`s Lieblingskeksen.
Abigail streifte sich den Wintermantel von den Schultern. „Ach, ich wollte nur mal meine Lieblingsnichte besuchen.“
„Du hast nur eine“, meinte Madison amüsiert und reichte Abby ein paar Kekse. Dabei ließ sie ihren Blick über das ebenmäßige Gesicht der Vampirin wandern. „Du siehst gut aus, Abby. Luca scheint dich ja zum Strahlen zu bringen.“
Abby`s verträumter Gesichtsausdruck sagte alles und brachte sogar Claire an ihrem Schreibtisch zum lachen.
„Hey, ich bin nicht hier, um über meine Beziehung zu plaudern. Wie steht's denn bei euch beiden und wie kommst du überhaupt mit Dante zurecht?“, frage Abigail und setzte Blacky auf den Boden, bevor sie sich neben Madison auf dem Bett ausstreckte. Bereit, in entspannter Atmosphäre ein so genanntes Frauengespräch zu führen.
Madison schloss die Augen. Sie hatte eigentlich keine Lust, ein Gespräch über den düsteren Vampir zu führen, der sie nur selten hinter seine Fassade blicken ließ. „Geht so ...“, war ihre ausweichende Antwort. „Aber woher dein plötzliches Interesse an deinem Ex?“
Abby wandte ihren Blick ab. „Ich wollte dich bitten, mit Dante über Luca zu reden. Auch wenn Luca es nicht zugibt ... ich weiß, dass er gerne das Kriegsbeil mit seinem Bruder begraben würde.“
Madison runzelte die Stirn. „Ich dachte, Dante`s Auftrag hätte die beiden wieder näher zusammen gebracht.“
Abby`s verkniffener Gesichtsausdruck schien das Gegenteil zu bedeuten und wurde mit ihren Worten noch unterstrichen. „Ehrlich gesagt, wundert es mich, dass sie sich noch nicht gegenseitig in ein Häufchen Asche verwandelt haben. Ihre Treffen finden immer an einem geheimen Ort statt, sind kurz und beziehen sich nur auf das Wesentliche. Aber Jason ist ganz wild darauf, seinen Onkel persönlich kennen zu lernen.“
Madison stöhnte genervt auf. Zu ihren anderen Problemen sollte sie nun auch noch Vermittler für zwei starrsinnige Vampire spielen. Als sie jedoch den flehentlichen Blick ihrer Tante sah, nickte sie verhalten. „Ich werde mit ihm reden, aber versprechen kann ich dir nichts.“
Einen Moment war Madison drauf und dran, Abby von dem mysteriösen Vorfall mit Claire`s Kette zu erzählen, aber sie ließ es bleiben, denn weitere Sorgen ihrer Verwandten waren das letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte.

Während die drei Mädchen sich nach dem Abendessen in ihren Schlafsaal zurückzogen, blieben die Marauder im lärmenden Gemeinschaftsraum zurück. Sirius hatte Remus zu einer Partie Zauberschach überredet und das nicht ohne Grund. Die erste Figur war gerade über das Spielbrett geschwebt, als Sirius auch schon sein Anliegen vorbrachte: „Ich bräuchte mal deine Hilfe, Moony.“
Remus` Kopf schnellte hoch, denn Sirius war niemand, der gelassen um Hilfe bat. Er war ein Mensch, der lieber alles selbst in die Hand nahm, deshalb wartete Remus gespannt auf eine Erklärung. Jede Ablenkung war ihm willkommen, solange es ihn von seinen trüben Gedanken ablenkte, die sich alle nur in eine Richtung bewegten - Claire.
„Also“, begann Sirius zögerlich und so leise, dass es nur Remus` Ohren erreichte und für andere im Raum verborgen blieb. „Ich will ... ähm, ja ... es ist doch bald Valentinstag und ich wollte Madison überraschen.“
Remus musterte seinen Freund und presste die Lippen fest zusammen. Sirius und seine amourösen Abenteuer waren der ganzen Schule bekannt, doch erst seit er mit Madison zusammen war, hatte er seinen Hang zur Romantik entdeckt. Diese Wandlung hatte sich erschreckend schnell eingestellt und natürlich seine Freunde amüsiert, aber Remus nahm sich vor, jetzt keine Witze darüber zu machen. „Na dann, was hast du dir ausgedacht, Pad?“
Sirius beugte sich über das Schachbrett und meinte: „Ich muss noch einige Dinge besorgen, aber dann brauche ich deine ruhige Hand.“
„Du machst es wirklich spannend“, murmelte Remus, nickte aber als Antwort. In diesem Augenblick fragte er sich, wo Sirius` Leichtigkeit geblieben war, mit der er in den letzten Jahren durchs Leben gegangen war und hinter der er den Kummer über seine Familie versteckt hatte. Unübersehbar hatte er eine Wandlung vollzogen, der er sich selbst scheinbar gar nicht bewusst war.

Madison lauschte auf die gleichmäßigen Atemgeräusche ihrer Freundinnen, die schon seit einiger Zeit durch die Stille des dunklen Raumes drangen. Es war Zeit aufzubrechen, wenn sie den anonymen Briefeschreiber pünktlich treffen wollte, denn der Weg bis an den Schwarzen See war lang, zumal immer noch dichtes Schneetreiben herrschte und sich die Schneedecke auf den Ländereien noch erheblich vergrößert hatte.
Hinter den geschlossenen Vorhängen ihres Bettes zog Madison sich eilig an und verließ leise den Schlafraum. Vom oberen Absatz der Treppe hatte sie einen guten Blick auf den Gemeinschaftsraum, der zu dieser nächtlichen Stunde, wie zu erwarten, leer war.
Geräuschlos huschte Madison durch die spärlich beleuchteten Gänge des Schlosses. Der Adrenalinspiegel in ihrem Körper stieg rasant in die Höhe, aus Angst vor Entdeckung. Mit dem schnellen Schlagen ihres Herzens drängte ungewollt ihre vampirische Seite an die Oberfläche und sie erreichte das Schlossportal schneller als erwartet.
Eisiger Wind pfiff ihr entgegen, Schneeflocken wirbelten durch die dunkle Nacht und sie zog ihren Umhang enger um sich. Auf dem beschwerlichen Weg hinunter zum See hoffte sie, dass Dante sich zeigen würde, doch nichts dergleichen geschah, dennoch sagte ihr Instinkt, dass er irgendwo in der Nähe war.
Erst unter den Bäumen konnte Madison ein paar Fußspuren ausmachen, aber alle zu klein, als dass sie einem hünenhaften Vampir gehören könnten. Unwillkürlich glitt ihr Blick hinauf in die dunklen, sich im Wind wiegenden Äste, auf der Suche nach einer Fledermaus.
Ein lauter, schriller Ton eines nachtaktiven Vogels paarte sich mit dem Knirschen von Schnee unter Schuhen. Ohne zu zögern, erhellte Madison ihren Zauberstab. Sie war weit genug entfernt vom Schloss, dass dieses Licht keine Aufmerksamkeit erregen würde, ihr aber half zu erkennen, wen sie jetzt vor sich hatte.
Madison schloss kurz die Augen und schüttelte den Kopf. Irgendwie überraschte sie es gar nicht, wer ihr gegenüberstand. Eingehüllt in eine dicke Winterjacke und mit einer Mütze auf dem Kopf, wirkte der Fünftklässler verängstigt. Seine Augen huschten zwischen den dunklen Bäumen umher, bis Madison sagte: „Entspann dich, Black. Ich bin allein.“
Madison ließ den Jungen nicht aus den Augen, obwohl er weder einen Zauberstab gezogen hatte, noch Feindseligkeit ausstrahlte. Mut hatte er, das musste sie ihm lassen, allein draußen herum zu schleichen. Aber er hatte sie schon einmal verletzt.
Energischen Schrittes stapfte sie durch den Schnee näher auf ihn zu und verblüffender Weise wich er zurück, bis er mit dem Rücken an den Stamm eines Baumes stieß. Zum ersten Mal sah Madison ihm richtig in die Augen. Sie waren dunkler als Sirius` und doch glichen seine Gesichtszüge denen seines Bruders. „Nun, du hast mir etwas zu sagen?“, fragte Madison und lauschte in die windige Nacht, denn sie war sich noch nicht ganz sicher, ob Regulus Black wirklich allein gekommen war.
Regulus` Augen weiteten sich, blickten starr an ihr vorbei und erst als ein Arm hinter Madison vorschoss, wusste sie auch warum. Dante hatte sich lautlos genähert und drückte seine Hand an den Hals des Fünftklässlers. „Sie hat dich was gefragt!“, knurrte er und ließ dabei seine Zähne aufblitzen. Er machte sich nicht einmal die Mühe, die spitzen Eckzähne zu verstecken.
Regulus rang verzweifelt nach Atem und Madison grummelte: „Lass ihn los, Dante.“
Nur widerstrebend folgte der Vampir ihrer Aufforderung und trat einen Schritt zurück. Regulus Black beugte sich vor, stützte seine Arme auf die Knie und keuchte schwerfällig. „Das Team ... das Hausteam, sie haben Angst, das kommende Spiel zu verlieren ... deshalb die Sache mit den Klatschern. Sie wollten dich nur herausfordern ...“
Madison holte geräuschvoll Luft und beugte sich leicht vor. „Soviel wissen wir auch schon, aber warum jetzt so plötzlich? Das muss doch einen Grund haben. Ich spiele schon seit mehr als vier Jahren im Gryffindorteam und noch nie wart ihr Slytherins so aggressiv.“
Dante lief unruhig hinter Madison auf und ab. Man merkte, dass er die Antwort am liebsten aus dem Jungen herausgeprügelt hätte und Regulus spürte das auch. „Dein Auftritt auf dem Bahnhof ist niemandem verborgen geblieben und sie wollen nun wissen was du bist.“
Madison lachte sarkastisch auf. „Eine Hexe. Was glaubt ihr kleinen Reinblutfanatiker eigentlich?“
Ihre Stimme zitterte vor Zorn, ebenso ihre Hand, in der sie den hell erleuchteten Zauberstab hielt. Erst Dante`s fester Griff auf ihre Schulter und das Reiben seines Daumens in ihrem Nacken beruhigten sie etwas. Mit der anderen Hand packte er Regulus am Kragen seiner Jacke und drückte ihn gegen den Baumstamm. Dabei baumelten die Beine des Fünftklässlers einen handbreit über dem Boden. „Warum erzählst du uns das?“
Regulus` verängstigter Blick ruhte auf Madison, als er kaum hörbar sagte: „Wegen Sirius.“
Dante ließ ihn abrupt los und trat einen Schritt zurück. Diese Sache verstand er nicht, aber er spürte, wie sich Madison`s Wut in Verständnis verwandelte. Sie legte Regulus eine Hand auf die Schulter und sagte lächelnd: „Er hat sich also doch nicht in dir getäuscht.“
Regulus schob sich seitwärts von ihr weg, in seinen Augen ein entschuldigender Blick. „Ich muss jetzt gehen, aber bitte sag niemanden etwas davon ... auch nicht Sirius.“
Nur einen Moment später verschluckte ihn die Dunkelheit. Madison ließ die Schultern hängen und richtete ihren Blick zu Boden. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass man niemanden in Gut oder Böse einteilen konnte, dass der Weg dazwischen schmal war und das es immer wieder passieren konnte, dass man von der einen Seite zur anderen schwankte, ohne es zu wollen.
Ein fester Griff um ihr Kinn zwang sie aufzusehen. Dante`s blaue Augen nahmen ihre gefangen und er sagte eindringlich: „Solche Typen sind es, gegen die du kämpfen musst. Es sind die seiner Art, die sich dir irgendwann in den Weg stellen, weil sie deine Rasse auslöschen wollen.“
„Aber er ist noch ein Kind“, wisperte Madison und wollte sich aus Dante`s festem Griff befreien, doch er ließ nicht locker und seine Stimme war voller Zorn. „Diese Kinder sind seine Anhänger von morgen. Desjenigen, der gerade versucht, Vampire, die sich ihm widersetzen, abzuschlachten wie Vieh.“
Noch bevor eine Reaktion von Madison kam, war Dante verschwunden, verpufft in dem eisigen Wind und der Dunkelheit, doch zurück geblieben waren weitere Fragen, die sich wie eine schwere Last auf Madison`s Schulter legten.


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