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Fanfiction

Das Geheimnis der Ahnen - Schuld und Sühne

von heidi

Es ist Donnerstag, da bin ich wieder!
@ Phönixmaid
Naja mit Gideon habe ich schon noch was vor. Er wird hin und wieder ein kleine Einlage liefern und damit noch mehr Claires Herz gewinnen. *g* Dante wird nicht soviel mit Abby in Berührung kommen, also kein Grund für Luca, das Ganze in den falschen Hals zu bekommen.
@ Felicis75
Na vielleicht gehen deine Gedanken, was Madison und Dante betrifft gar nicht mal sosehr in die falsche Richtung, aber es ist der falsche Zeitpunkt. *g*
@ Miss Lily Potter
Freut mich, dass dir Madisons dunkle Seite gefällt. Naja zu James und Lily sage ich jetzt nichts weiter, denn den Ausgang ihrer Geschichte kennen wir ja alle. *g*
@ Harry-Fan
Dante hat einen Auftrag zu erfüllen, aber er gehört nicht wieder zu der Bruderschaft der Schwarzen Tollkirsche, jedenfalls im Moment noch nicht.
@ PadfootBlack
*lach* Ich mag es, wenn es etwas zwischen den Hauptprotagonisten knistert. Denn das ist meine Welt - die kleinen Liebeleien etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Wow, mir fällt ein Stein vom Herzen, dass die Rückkehr der Vampire in diese Geschichte nicht erzwungen rüber kam. Ich konnte und wollte sie einfach nicht aufgeben. Besonders eine Person nicht, die mir selbst beim Schreiben sehr ans Herz gewachsen ist. *g*
@ Tschini
Lily wird ihren Streit mit James vorerst begraben, ihrer Freundin zuliebe. Deshalb sage ich gleich - es werden keine Fetzen fliegen. *g* Sirius kann in einer gewissen Weise mit Dante nicht Schritt halten. Obwohl Dante sich im Hintergrund halten wird, weiß Sirius instinktiv, dass Dante der bessere Beschützer für Madison ist. Aber mehr verrate ich noch nicht.
@ T.Potter
Ich habe versucht im letzten Kapitel zu erklären, warum Madisons vampirische Fähigkeiten erst jetzt aufgetreten sind. Genauer gesagt, nach Abbys Schwertattacke. Seit dem kann sie die Sache nicht mehr kontrollieren. Warum ich Dante hier ins Spiel gebracht habe, hat schon einen Grund. Also nur Geduld, die Erklärung folgt spätestens zum Ende der Geschichte. *g*

Ich danke dem harten Kern und auch Mina und bady. Bei denen ich hin und wieder Mäuschen spielen darf, wenn sie meine Chaps genauer unter die Lupe nehmen.
Viel Spaß beim lesen!
Eure heidi


27. Schuld und Sühne

Madison blinzelte gegen das gedämpfte Licht im Raum. Schemenhaft nahm sie wahr, dass fünf Personen um ihr Bett standen. Eine kalte Hand hielt ihre und eine andere strich vorsichtig über ihr Haar. „Sie wacht auf“, flüsterte eine weibliche Stimme.
Madison`s Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Abby“, wisperte sie leise. Sofort wurde ihre Hand fester gedrückt und jemand beugte sich über sie. „Du hast erst vor zwei Tagen Stokes Castle verlassen und heute muss ich dich schon im Krankenflügel besuchen“, sagte Brandon leise und doch erkannte Madison seine Stimme sofort.
Ihre Kehle war so trocken und sie leckte sich kurz die Lippen. „Was tut ihr hier und wo ist Sirius? Da waren die Klatscher ... mein Besen ...“
„Nun mach dir mal keine Sorgen um dein Fluggerät“, sagte Abby mürrisch. „Und dein Freund hat sich aus dem Staub gemacht.“
„James und Remus warten vor der Tür“, hörte Madison jetzt Lily`s Stimme und öffnete die Augen vollständig. Rechts und links neben ihr standen Abby und Brandon. Lily blickte sie vom Fußende des Bettes her besorgt an. Neben Abby hatte Professor McGonagall Posten bezogen und ihr gegenüber ... Dante. Madison blinzelte leicht und blickte an ihrem Vater vorbei Richtung Fenster. Claire und Gideon standen dort und sahen sie sorgenvoll an.
„Was wollt ihr alle hier?“, nuschelte Madison und versuchte, den Kopf zu heben.
“Oh nein, Miss Gray, wenn Sie auch nur blinzeln, werden Ihre Besucher sofort den Raum verlassen“, sagte ihre Hauslehrerin streng.
„Hör mal, du hast ein paar üble Knochenbrüche“, sagte Abby ungehalten. Brandon brachte sie sofort mit einem Blick zum Schweigen.
„Wir sind hier, weil wir uns Sorgen machen und deshalb wird es ein paar Änderungen in deinem Leben geben“, versuchte Brandon Madison schonend beizubringen, was eigentlich schon beschlossene Sache war und bei der sie nicht gefragt wurde.
Dante rollte mit den Augen und knurrte: „Nun sag ihr schon, dass ich ab heute ihr Babysitter bin.“
„Was?“, rief Madison entsetzt und richtete sich halb auf. Der stechende Schmerz in ihrem Brustkorb ließ sie laut aufstöhnen. Sofort rief Professor McGonagall: „Raus hier, alle!“
Automatisch traten alle einen Schritt zurück, nur Brandon und Dante blieben ungerührt an Ort und Stelle stehen. Professor McGonngall`s strenger Blick störte sie nicht im Geringsten. Brandon sah Abby an. „Mach dich mit Gideon auf den Rückweg und erstattet Luca Bericht. Ich werde direkt von hier aus nach Norwegen aufbrechen.“
Abby nickte und Claire seufzte leise. Sie drückte Gideon, sehr zum Entsetzen ihrer Hauslehrerin, noch einen Kuss auf den Mund und verließ dann gemeinsam mit Lily den Krankenflügel. Gideon und Abby flatterten als Fledermäuse zum Fenster hinaus und Brandon setzte sich auf die Bettkante. Seine Augen ruhten auf seiner Tochter, als er sagte: „Hör zu, Madison. Hier gibt es ein Problem, mit dem wir nicht gerechnet haben.“
“Ich kann all meine Probleme selbst lösen“, grummelte Madison und warf Dante einen misstrauischen Blick zu. Der schien jetzt ziemlich genervt. Er verdrehte die Augen und knurrte: „Muss das sein, Brandon? Ich hab schon genug damit zu tun, diesen Zauberer im Auge zu behalten, da brauch ich nicht auch noch dein verzogenes Gör am Hals. Sie hört sowieso auf niemanden, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.“
Professor McGonagall merkte, dass sie nur die Hälfte von der Unterhaltung verstand, und verließ kopfschüttelnd den Raum. Sie hatte schon so einiges Seltsames in ihren Jahren als Lehrerin miterlebt und manchmal war es besser, nicht alles zu wissen.
Madison zischte Dante an: „Ich bin weder ein verzogenes Gör noch brauche ich einen Aufpasser, also verschwinde!“
Dante stand neben ihrem Bett wie eine Salzsäule und lächelte spöttisch auf Madison herab. „Hier bist du erst einmal sicher. Ich komm heute Abend noch mal wieder.“
Die Worte waren noch gar nicht ganz ausgesprochen, da verschwand er schon in einem schwarzen Nebel und machte sich als Fledermaus davon. Nun war Madison mit ihrem Vater allein, aber ihr Blick glitt immer wieder zur Tür. Sie hatte gehofft, Sirius würde auftauchen.

Die Marauder, Claire und Lily hockten noch zusammen im Gemeinschaftsraum, obwohl es schon weit nach Mitternacht war.
Sirius hatte sich auf die Fensterbank gesetzt und starrte in die Dunkelheit, während die anderen eifrig diskutierten. Selbst James und Lily schienen für einen Moment ihren Streit begraben zu haben. Es war Remus, der sich etwas ratlos mit der Hand über die Stirn fuhr und meinte: „Vielleicht ist es ganz gut, wenn Dante ein Auge auf Madison hat. Obwohl er mir nicht geheuer ist.“
„Ich denke, er hat von der ganzen Sache mehr Ahnung als wir und kann Madison unterstützen“, warf Claire ein. Lily nickte zustimmend und warf einen kurzen Blick in Sirius` finster drein blickendes Gesicht. Sie konnte wohl am ehesten verstehen, warum er zu all dem schwieg. Für Sirius war Dante mehr als nur ein Aufpasser - er war ein Konkurrent, mit dem er sich nicht messen konnte. Unsterblich, düster, mit soviel mehr Wissen über die Vampirwelt. Er sah Gefahr kommen, wenn sie alle sich noch in Sicherheit glaubten. Gegen seine Jahrhunderte lange Erfahrung, konnte Sirius nicht mit einem einfachen Zauberspruch ankommen. Und dann kam für ihn noch ein Gefühl dazu, das Gefühl des Versagens.
„Leihst du mir deinen Tarnumhang, Prongs?“, rief er seinem Freund mit ausdrucksloser Stimme zu.
James` Blick blieb auf Remus geheftet, als er antwortete: „Klar, und nimm die Karte mit. Noch mehr Ärger können wir nicht gebrauchen.“
Sie alle schwiegen, bis Sirius im Schlafsaal der Marauder verschwunden war. „Lass ihn nicht aus den Augen, James“, flüsterte Lily. „Ich hab ein ganz ungutes Gefühl.“
„Pad kann gut auf sich selbst aufpassen. Wir sollten uns lieber darum kümmern, wer diese Klatscher auf Madison gehetzt hat und zwar noch heute Nacht“, gab Remus jetzt die Richtung vor. Wenn sie noch ein paar Spuren finden wollten, mussten sie so schnell wie möglich danach suchen.
„Ihr wollt jetzt noch da raus?“, fragte Peter mit leicht krächzender Stimme.
Lily und Claire waren schon in ihren Schlafsaal gestürmt und kehrten dick eingemummelt wieder zurück, bereit, den drei Maraudern zu folgen. Lily hatte ihr Schulsprecherdasein weit nach hinten verdrängt, denn hier ging es einzig und allein um Madison, die verletzt im Krankenflügel lag.
James packte Lily an den Schultern und schüttelte den Kopf. „Bitte, Lily, bleib mit Claire hier. Es reicht schon, dass Madison verletzt ist. Ich will nicht ...“
Etwas Flehendes lag in seinem Blick, etwas, dem Lily mit einem Lächeln begegnete. Sie nickte langsam. „Also gut, aber seid vorsichtig.“
Eigentlich war sie noch ziemlich sauer auf ihn, aber hier bemerkte sie, wie sehr er sich verändert hatte. Er zeigte mehr Verantwortung, war reifer und erwachsener geworden und plötzlich kam ihr der Streit albern vor. Noch bevor James verschwinden konnte, drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange, „Denk an meine Worte“, flüsterte sie ihm ins Ohr und machte es sich gemeinsam mit Claire vor dem Kamin gemütlich.

Sirius behielt die Karte der Marauder im Auge, als er leise, gut verborgen unter James` Tarnumhang, durch die Gänge des Schlosses schlich. Laut der Karte war nur Madison im Krankenflügel. Er öffnete die Tür und lauschte in die vermeintliche Stille. Madison war nicht allein, ihr Vater war noch bei ihr. Die beiden sprachen leise und doch verstand Sirius Madison`s Frage: „Warum muss ich mich ausgerechnet mit Dante herumschlagen? Er ist ein Jäger. Vielleicht will er mich töten.“
Sirius` Anstand sagte ihm, dass er verschwinden sollte, aber die Antwort interessierte ihn mehr, als seine gute Kinderstube. Lautlos schloss er die Tür und ging leise näher. Er sah Brandon auf und ab gehen und hörte das Geräusch, das seine schweren Stiefel beim Laufen von sich gaben. Abrupt blieb Brandon Stokes stehen, stützte seine Hände auf das Metallgestell am Fußende des Bettes und blickte auf seine Tochter herab. „Er ist nun mal leider der Beste und der einzige, den ich momentan entbehren kann. Er kann dich mehr lehren, als ich oder Luca es je tun könnten. Für Dante ist es eine gute Gelegenheit, seine Schuld abzutragen ...“
„Ja und mich umzubringen“, knurrte Madison, rutschte tiefer in ihr Kissen und schloss die Augen. Ihr gequälter Gesichtsausdruck ließ Sirius grinsen. Anscheinend gefiel ihr die ganze Sache ebenso wenig wie ihm.
Brandon trat um das Bett herum und griff nach der Hand seiner Tochter. „Ich weiß, dass ich dein Leben vollkommen durcheinander gebracht habe und das tut mir Leid, aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen, für deine Sicherheit zu sorgen und ich werde deine Mutter informieren müssen.“
“Die typischen Worte eines Vaters“, murmelte Madison und hatte schon wieder ein versöhnliches Lächeln im Gesicht.
Brandon drückte noch kurz ihre Hand. „Ich werde jetzt gehen, damit dein Besuch sich endlich zeigen kann.“ Sein Blick heftete sich genau auf Sirius, der einige Meter entfernt an der Wand lehnte und vor Schreck die Luft angehalten hatte. Er hatte vergessen, dass Brandon kein Mensch war und Dinge sah, die anderen verborgen blieben. Wie damals im Verbotenen Wald, als er hinter den Tieren die Menschen erkannte.
Madison war dem Blick ihres Vaters gefolgt und lachte leise, als Sirius sich den Tarnumhang zögerlich vom Kopf zog. Versteck zu spielen war jetzt unnötig, nachdem Brandon ihn enttarnt hatte.
Madison`s Vater nickte ihm nur kurz zu und verschwand dann so spektakulär wie immer in einem schwarzen Nebel.
Einen Moment herrschte Schweigen zwischen Sirius und Madison. Sie sahen sich einfach nur an, dann streckte Madison eine Hand aus. „Ich hab auf dich gewartet.“
„Du hattest genug Aufregung. Was sollte ich da noch hier?“, antwortete Sirius tonlos und senkte seinen Blick. Madison seufzte, denn er verbarg seine Augen vor ihr und kam auch nicht näher. Mit zusammengepressten Lippen schlug sie die Bettdecke zur Seite und versuchte aufzustehen. Mit der Schiene an ihrem linken Oberschenkel etwas schwierig, aber wenn er nicht zu ihr kam, musste sie eben die Zähne zusammen beißen.
Nur einen Wimpernschlag später war Sirius neben ihr und drückte sie zurück auf das Bett. „Bleib liegen, sonst behält Poppy dich länger hier als nötig“, grummelte er und zog sich einen Stuhl heran.
Madison lächelte zufrieden. Sie hatte ihn ganz nah bei sich, so wie sie es wollte. Sie tastete nach seiner Hand, verschränkte ihre Finger mit seinen und flüsterte: „Ich liebe dich.“
Sirius sah sie an, sein Gesichtsausdruck undeutbar für sie. „Das reicht aber nicht. Ich kann ...“
“Sei einfach nur bei mir“, fuhr Madison dazwischen und fühlte sich plötzlich klein und schwach. Alle machten sich wegen ihr Sorgen, wollten sie vor Dingen beschützen, die sie selbst heraufbeschworen hatte. Ihre Augen füllten sich unweigerlich mit Tränen und sie drehte den Kopf weg. Sirius beugte sich über sie. „Hast du Schmerzen?“ Für ihn das naheliegendste, denn Madison hatte noch nie viele Emotionen gezeigt.
Ein tiefes Schluchzen entwich ihrer Kehle und Sirius musste genau hinhören, um ihre Worte zu verstehen. „Ich werde das Quidditch aufgeben. Wegen mir wäre fast jemand verletzt worden, nur weil ich ein Freak bin.“
Sirius setzte sich auf das Bett, griff nach ihrem Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Dass du ein Freak bist, hat dir das Leben gerettet. Jeder andere hätte tot sein können und übrigens - Ich liebe Freaks.“
Die letzte Aussage ließ Madison noch lauter aufschluchzen. Sirius zog sie etwas hilflos in seine Arme. Er war überfordert mit diesem Ausbruch und doch zeigte es ihm ihre menschliche Seite. Diese Seite, die ihm seit dem Besuch auf Stokes Castle manchmal an ihr fehlte.

Sirius verließ erst im Morgengrauen den Krankenflügel, nachdem er darauf gedrängt hatte, dass Madison Madam Pomfrey`s Gebräu schluckte, von dem er wusste, dass es sie eine Weile außer Gefecht setzte. Nach einer kurzen Dusche und frischer Kleidung, hastete er zum Frühstück in die Große Halle. Die anderen drei Marauder, Lily und Claire waren in eine Unterhaltung vertieft, die sie sofort unterbrachen, als Sirius erschien.
„Und, habt ihr was herausgefunden?“, fragte Sirius kauend und füllte sich in aller Eile seinen Teller.
James schüttelte heftig seinen Kopf und Remus gab ein gedehntes Nein von sich.
„Aha“, meinte Sirius. „Ihr wollt es mir nicht sagen. Na, dann muss ich es allein ...“
„Nein“, fuhr Lily dazwischen. „Du wirst dich da raus halten. Erst werden wir mit Madison reden.“
Sirius warf sein Besteck auf den Tisch und funkelte die rothaarige Hexe wütend an. „Deine Freundin hat sich die Hälfte ihrer Knochen gebrochen, liegt im Krankenflügel, hat Schmerzen und du willst mir nicht sagen, wer dahinter steckt? Ich fass es nicht, Evans ... das ist ...“
„Nicht deine Angelegenheit“, sagte nun Remus. „Außerdem können wir nicht ganz sicher sein, wer es war. Wir haben keine Beweise. Kümmere du dich um Madison und den Rest übernehmen wir.“
Sirius war nicht oft sprachlos, aber hier fiel ihm kein passender Kommentar ein. Unwillkürlich glitt sein Blick zum Slytherintisch und heftete sich an seinem Bruder fest. Er stand immer noch auf seiner Liste ganz oben. Obwohl es für einen Fünftklässler ziemlich kaltblütig wäre, so einen Angriff zu starten.

Der Tag zog sich für alle schleppend in die Länge und obwohl sie mit Hausaufgaben überhäuft wurden, stürmten Lily und Claire nach dem Unterricht sofort in den Krankensaal zu ihrer Freundin.
Sarah Gray und Maxwell saßen schon an Madison`s Bett. Sarah mit finsterem Gesicht und das aus einem ganz bestimmten Grund: In einer Ecke, vom Schatten einer Trennwand halb verdeckt, lehnte Dante an der Wand und blickte teilnahmslos in den Raum.
Sarah schimpfte leise vor sich hin: „Ich werde Brandon noch heute eine Nachricht zukommen lassen ...“
„Ich komm schon klar, Mum“, versuchte Madison ihre Mutter zu beruhigen, während Max verstohlene Blicke zu dem Vampir warf. Seine schwarze Kleidung und das kinnlange Haar ließen ihn noch Furcht einflößender wirken, als er mit seiner ganzen Bewaffnung ohnehin schon war.
Sarah warf sich ihren dicken Wintermantel über und murmelte: „Ich komme morgen noch mal und sollte irgendetwas Unvorhergesehenes ...“
„Dann schick ich dir eine Eule“, sagte Madison lächelnd. Mit einem tiefen Seufzen verließ Sarah den Krankenflügel und Madison war sich sicher, dass sie noch den Schulleiter aufsuchen würde, bevor sie das Schloss verließ.
Maxwell fummelte an Madison`s Bettdecke herum. „Ich nehme Blacky so lange zu mir, bis du wieder auf den Beinen bist. Das arme Tier braucht ja schließlich frische Luft.“
Madison lächelte, aber ihr Gesichtsausdruck verdüsterte sich, als Dante näher kam. Seine Stimme war tief, dunkel und bedrohlich. „Kleiner, du wirst da draußen keine Alleingänge unternehmen. Bleib bei deinen Freunden und halt die Augen offen. Sollte irgendetwas sein, sag deiner Schwester bescheid.“
Maxwell nickte langsam und verschwand so schnell er konnte aus dem Raum. Mit einer geschmeidigen Bewegung warf Dante Claire einen Brief zu. „Hier, von deinem liebeskranken Trottel. Er glaubt doch tatsächlich, ich werde für ihn den Postboten spielen.“
Claire hatte den Brief geschickt aufgefangen. Ihre Nasenflügel blähten sich und sie reckte trotzig ihr Kinn in die Höhe. „Im Moment hast du ja nichts anderes zu tun.“
Dante`s Augen funkelten gefährlich. „Fordere mich nicht heraus. Du würdest verlieren.“
Claire war nach dieser Nacht scheinbar in Hochform und zeigte absolut keine Angst. Sie hielt ihren Zauberstab auf Dante gerichtet und zischte: „Hier bist du in unserer Welt. Also benimm dich ...“
Ein tiefes Lachen dröhnte durch den Raum, bevor Dante verschwand und die drei Mädchen allein zurückließ. Hoch erhobenen Hauptes steckte Claire ihren Zauberstab wieder weg und grinste ihre Freundinnen an. „Seht ihr, so macht man das.“
Lily stöhnte genervt auf. „Bei Merlin, Claire, dass dein Freund ein Vampir ist, lässt dich wohl leichtsinnig werden. Dante könnte dir mit einer Hand die Knochen brechen ...“
„Aber er wird es nicht tun“, sagte Claire bestimmt. „Seine Augen verraten ihn.“
„Du hättest Wahrsagen nicht abwählen sollen“, sagte Madison lachend und vergaß für einen Moment ihre Sorgen.
Nachdem Lily sich davon überzeugt hatte, dass die Krankenschwester in ihrem kleinen Büro saß und die Tür geschlossen war, setzte sie sich zu Madison auf das Bett und beugte sich leicht vor. „James und Remus waren letzte Nacht noch auf Spurensuche. Severus hatte Recht, irgendjemand aus dem Quidditchteam der Slytherins hat die Klatscher verhext.“
Madison runzelte die Stirn, denn wenn die Spur zum Quidditchteam führte, konnte es nicht Regulus Black gewesen sein. Er war nicht in der Hausmannschaft und fiel damit aus dem Kreis der Verdächtigen heraus, zumindest vorerst, bis sie genaueres wussten.
Claire hatte den Brief in ihrem Umhang verschwinden lassen und breitete einige Bücher und Pergamente auf Madison`s Bett aus. Sie klatschte in die Hände und sagte: „So, damit du hier nicht so faul herum liegst, haben wir dir gleich deine Hausaufgaben mitgebracht.“
Madison stöhnte genervt auf. „Gestern warst du noch vollkommen hysterisch, Claire, und heute ...“
„Hat mich der Lerneifer gepackt“, sagte Claire lachend.

Lily und Claire wurden später von Sirius abgelöst, der den ganzen restlichen Nachmittag bis zum Abendessen bei ihr blieb. Die beiden verhielten sich leise und Madam Pomfrey hatte gegen Sirius` Besuch weniger einzuwenden, als gegen Dante. Der Vampir tauchte in dem Moment auf, als Sirius die Tür hinter sich geschlossen hatte und sich mit seinen Freunden zum Abendessen in der Großen Halle traf.
Madison saß aufrecht gelehnt gegen einen Kissenberg. Sie hatte die Augen geschlossen und ein seliges Lächeln auf ihren leicht geschwollenen Lippen. Sirius hatte es gut verstanden, sie etwas abzulenken.
„War er so gut?“, riss sie eine tiefe, amüsierte Stimme aus ihren Gedanken.
„Ich hasse es, wenn du dich so anschleichst“, knurrte Madison, behielt aber weiter die Augen geschlossen. Sie musste nicht noch in Dante`s spöttisch drein blickendes Gesicht sehen, um zu wissen, dass er sich amüsierte. Erst als sich das Fußende des Bettes absenkte, öffnete sie die Augen.
Dante lehnte lässig mit dem Rücken an dem eisernen Fußteil des Bettgestelles und beobachtete sie genau. Ohne den Blick von ihr zu nehmen, zog er einen kleinen handflächengroßen Dolch hervor. Der goldene Griff war reichlich verziert, aber die Klinge glänzte Nachtschwarz. Dante nahm Madison`s Hand, drehte sie und legte ihr die kleine unscheinbare Waffe hinein. „Ich möchte, dass du es trägst. Tag und Nacht!“
Schon allein, dass er sie darum bat, ließ Madison nicht gleich aus der Haut fahren. Vorsichtig fuhr sie mit den Fingern über das kühle Metall und besah sich den mit kleinen Edelsteinen besetzten Griff genauer. Das Messer war alt, aber die kurze, gebogene Klinge scharf.
„Ich habe es von meinem Vater bekommen“, sagte Dante, nahm Madison das Messer aus der Hand und schob es in eine feine Lederhülle.
Madison räusperte sich und zog sich die Decke etwas höher. „Ich brauche es nicht ...“
Dante lachte leise. Ein tiefes Lachen, das das Bett leicht vibrieren ließ. „Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass dir dein kleines Holzstäbchen in einem Kampf viel nutzen wird. Du wirst das Messer bei dir tragen und du wirst lernen, damit umzugehen.“
Das war keine Bitte, das war ein Befehl und Madison schnappte empört nach Luft. Nur einen Wimpernschlag später hielt sie ihren Zauberstab auf den Vampir gerichtet und versuchte, ihm einen Schocker auf den Hals zu hetzen. Der Fluch prallte von seiner Brust ab und Madison konnte sich gerade noch so ein Stückchen tiefer in die Kissen drücken, um nicht Opfer ihres eigenen Anschlages zu werden.
Dante erhob sich lässig vom Bett, verschränkte die Arme vor der Brust und meinte: „Ich hoffe, du hast deine Lektion jetzt gelernt und wir können anfangen. Ich tue das nur für deinen Vater ...“
„Falsch, du tust das auch für dich“, sagte Madison und richtet sich wieder auf. Sie fühlte sich so klein, wenn der hünenhafte Vampir auf sie herunter sah, aber der Ausdruck in seinen blauen Augen hatte sich verändert. Wenn sie vorher seelenlos erschienen, zeigte sich jetzt Regung darin.
Dante stellte sich ans Fenster und blickte in die Dunkelheit. Madison beobachtete ihn genau und sah, dass er tief Luft holte, bevor er sagte: „Denk, was du willst. Ich habe wirklich besseres zu tun, als meine Zeit mit Unterhaltungen zu verschwenden.“
Seine Stimme sollte abweisend klingen, aber Madison hatte wohl an seiner harten Schale gekratzt. Auch wenn er ihr den Rücken zugewandt hatte, spürte sie, dass sie einen wunden Punkt bei ihm getroffen hatte.
„Hör zu, Dante. Ich werde eine willige Schülerin sein, wenn du mir deine Version der Geschichte erzählst“, sagte Madison. Sie hatte mit Bedacht nicht den Namen ihrer Mutter erwähnt und doch war sie sich sicher, dass Dante wusste, wovon sie sprach. Sein Körper spannte sich an, er schloss die Augen und das tiefe Timbre seiner Stimme klang leise durch den Raum, als er erzählte:

Dein Vater hat schon immer Wert auf Kultur gelegt und im Frühjahr 1957 lernte er deine Mutter bei einem Theaterbesuch kennen - eine Hexe aus einer anderen Welt. Frauen gab es in Brandon`s Leben reichlich und keiner nahm diese Begegnung ernst, bis sie eines Morgens in Stokes Castle am Frühstückstisch saß. Damit hatte er ein Tabu gebrochen und uns klar gemacht, dass diese Frau jetzt an seine Seite gehörte. Zuerst waren Sarah`s Besuche unregelmäßig und dauerten meist nicht länger, als ein paar Tage. Aber bevor das Jahr zu Ende ging, hatte deine Mutter ihrer Welt den Rücken gekehrt. Sie hatte mit ihrem Charme nicht nur Brandon betört, sondern die gesamte Bruderschaft, und Abby fand in ihr eine Freundin, die erste in ihrem langen unsterblichen Leben. Es kostete die beiden fast ein Jahr Stokes Castle zu dem zu machen, was es heute ist. Die alte, abrissreife Burg erstrahlte nach und nach in neuem Glanz. Brandon ließ den beiden freie Hand und kümmerte sich weiterhin um die Bruderschaft, seine Aufgabe, seine Bestimmung.

Madison hätte gern in Dante`s Augen gesehen, aber er machte keine Anstalten, sich zu ihr umzudrehen. Es lag keine Abscheu in seinen Worten und in seiner Stimme. Ein Umstand, der Madison klar machte, dass er ihre Mutter gemocht hatte. Sie war gespannt auf das Ende seiner Geschichte und nach einer kurzen Pause wurde seine Stimme brüchig, als er weiter sprach:

Die Jäger hatten natürlich Wind davon bekommen, dass Brandon sich gebunden hatte, bald heiraten wollte. Ihre Angriffe auf die Burg wurden aggressiver, denn sie wollten verhindern, dass die Stokes weitere Nachfahren in die Welt setzten. Das ist das Ziel der Jäger - ihre eigene Art auszurotten. Brenzlig wurde die ganze Sache erst, als deine Mutter schwanger wurde. Wir waren alle total aus dem Häuschen, besonders Abby. Brandon behandelte deine Mutter seit der freudigen Botschaft wie ein rohes Ei. Sie durfte die Burg gar nicht mehr verlassen und wenn, dann nur in seiner Begleitung. Diese Aufpasserei nahm eine Menge Zeit in Anspruch, Zeit, in der Brandon sich nicht um die Belange der Bruderschaft kümmerte. Wir waren kurz davor zu zerbrechen und es war nur eine Frage der Zeit, bis der Hohe Rat sich einschalten würde.
Sarah hatte von Brandon`s Fürsorglichkeit auch die Nase voll. Hin und wieder schlich sie sich in das kleine Waldstück hinter der Burg, um Kräuter für das Brauen von Tränken zu sammeln. So auch an diesem verhängnisvollen Tag. Ich war ihr gefolgt, weil ich vor hatte, mit ihr über die Bruderschaft zu reden, denn Sarah war die Einzige, die Brandon wieder auf den rechten Weg hätte schicken können. Ich wollte, dass sie ihn auf seine Fehler aufmerksam macht, etwas, für das ich zu feige war.
Der Angriff kam schnell, drei Jäger, kaum sichtbar für das menschliche Auge, stürzten sich auf Sarah. Sie schlug mit dem Kopf gegen einen Baum und verlor das Bewusstsein. Aus einer Wunde an ihrem Hinterkopf sickerte Blut auf den Boden. Ich war allein und konnte dem Blutdurst nur schwer widerstehen. Menschliches Blut zu riechen, ist für einen Vampir eine echte Qual. Ein Überbleibsel, aus einer anderen Zeit, als sich unsere Art noch von Menschen nährte. Mit zwei Jägern zu kämpfen, den dritten im Auge zu behalten und gegen den Geruch des Blutes anzukämpfen kostete mich eine Menge Kraft. Ich verlor den Überblick, aber als ich zwei der Angreifer in ein Häufchen Asche verwandelt hatte, sah ich den dritten, der gerade die Zähne in den Arm deiner Mutter schlug. Noch bevor er überhaupt dazu kam seinen Blutdurst zu stillen, hatte ich ihn getötet. Da stand ich nun, verschmiert von dem Blut meiner Art, Mordlust in den Augen. Kein Wunder, dass deine Mutter Panik bekommen hat, als sie die Augen wieder öffnete. Sie taumelte zurück in die Burg und ich hielt sie nicht auf. Ich kämpfte dagegen an ihr zu folgen, aus Angst sie zu verletzen, aus Angst dem Blutrausch zu verfallen.


Madison schluckte den bitteren Geschmack in ihrer Kehle herunter und stellte die Frage, die ihr auf der Zunge brannte: „Warum hast du die Sache nie aufgeklärt?“
Langsam drehte sich Dante zu ihr um. Seine Augen glänzten im Schein der spärlichen Beleuchtung des Krankensaals. „Ich hatte doch mein Ziel erreicht. Sarah verließ die Burg, nachdem dein Vater bei ihrem Anblick und dem Duft ihres Blutes das Weite gesucht hatte. Die Bruderschaft war somit gerettet ...“
„Aber du hast nach der Verbannung deine Heimat verloren“, sagte Madison leise und spürte, wie die dunkle Aura sich um Dante auflöste.
Er legte den Kopf in den Nacken und fuhr sich mit der Hand durch sein dichtes schwarzes Haar. „Nein, nicht meine Heimat, nur jemanden der mir wichtig war.“
Von wem er sprach, sagte er nicht. Aber Madison wollte ihn in dieser Sache auch nicht weiter bedrängen. Er hatte mehr offenbart, als sie zu hoffen gewagt hatte und mit dieser Offenbarung kam auch das Vertrauen zu ihm. Ihr Vater hatte sich also nie in Dante getäuscht, er hatte einfach nur das Offensichtliche verdrängt und anderen die Schuld für das Fortgehen ihrer Mutter gegeben.
Dante wich Madison`s Blick aus. „Eigentlich tue ich das hier nicht für deinen Vater, sondern für dich. Denn wärst du in unserer Welt aufgewachsen, könntest du dich besser schützen.“
Madison seufzte leise. Sie wünschte sich ihre Freunde herbei, die sie von dieser trübseligen Stimmung hier etwas ablenken würden. Nach Dante`s Wahrheit wurde es ihr plötzlich zu eng in diesem großen Raum. Es gab zu viel von Dante hier und zu wenig von der Zaubererwelt, obwohl sie sich im wohl magischsten Gebäude der Welt befanden. Panik stieg in Madison auf, Panik alles zu verlieren, was sie liebte. Sie rutschte tiefer ins Kissen und rollte sich auf die Seite, weg von den Blicken des Vampirs.
Dante war jemand, der mit Emotionen nicht gut umgehen konnte, zeigte er doch selbst kaum welche. Dennoch stand er plötzlich neben ihrem Bett, ging auf die Knie und suchte ihre Augen. Nur zögerlich streckte er eine Hand nach Madison aus, als hätte er Angst, sie würde zurückweichen. „Ich werde dich beschützen mit meinem Leben, egal wohin du auch gehst.“
Sein Gelöbnis klang aufrichtig und doch war es nicht das, was Madison hören wollte. Sie schloss die Augen, driftete ab in ein anderes Leben. Ein Leben, das sie nie kennen gelernt hatte und doch ließ sie es zu, dass der Mann, der das verhindert hatte, ihr beruhigend über den Kopf strich. Er hatte Schuld auf sich geladen und Madison wollte ihm dabei helfen, Vergebung zu finden, wollte ihm helfen in sein altes Leben zurückzukehren. Mit ihrem ersten tiefen, regelmäßigen Atemzug verschwand ihr Hass gegen ihn und sie glitt in einen ruhigen Schlaf.


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