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Fanfiction

Das Geheimnis der Ahnen - Von einer Gefahr in die nächste

von heidi

Sodele, da bin ich wieder!
@ Lindbaum
Ah .. die Sache mit Brandon und seinem Opfer. Ich würde es jetzt nicht unbedingt als opfern bezeichnen, aber noch ist es ja nicht so weit. Mal sehen wie es dann rüber kommt.
@ Phönixmaid
Jetzt sind Lily und James wieder voll dabei. Viel Spaß dabei!
@ Tschini
Hm ... mit Madisons Unsterblichkeit ist es ja noch nicht soweit. Sollte es dazu kommen, werde ich die Sache natürlich beschreiben. *g* Ehrlich gesagt, tun mir die Vampire schon fast leid, obwohl ein ewiges Leben auch was hat.
@ PadfootBlack
Oh gut, dass die Barszene einigermaßen gut rüber gekommen ist. Ich hatte da wirklich schon Bedenken. Luca ist mein heimlicher Favorit zwischen all den Vampiren und ich denke, dass hat man im letzten Kapitel bemerkt. *g* Dante dagegen ist das genaue Gegenteil und wie sagt man so schön: Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. Und nein, Dante wird nicht sterben, den brauch ich später noch einmal. *g*
@ Lena 2.12
Ah ... Gideon und Claire werden schon noch hin und wieder auftauchen. Momentan etwas schwierig, da es ja wieder zurück nach Hogwarts geht.
@ Felicis75
So sehr viel über Brandons Donnerwetter wird es nicht geben. Es wird nur erwähnt.
@ BlacksLady
*lach* Nein, ich glaub kaum das Menschen und Vampire bei den Getränken, den selben Geschmack haben, zumindest nicht, was das hochprozentige angeht. Und Luca ... ja man könnte ihn schon etwas mit Remus vergleichen, obwohl ich in ihm mehr den Kämpfer sehe.

Danke euch und viel Spaß beim nächsten Chap!
Eure heidi




24. Von einer Gefahr in die nächste

Den letzten Ferientag auf Stokes Castle verbrachte Madison damit, ihren Kater auszukurieren. Ihr Kopf pulsierte und trotz des düsteren, grauen Wintertages, trug sie eine Sonnenbrille. Dem ganzen setzte Brandon noch mit einer Standpauke die Krone auf. Nicht einmal Madison`s Stiefvater hatte sie jemals in dieser ohrenbetäubenden Lautstärke angeschrien. Für Madison war dieser letzte Tag eine einzige Katastrophe gewesen, während Sirius sich auf ihre Kosten amüsierte und keinen Hehl daraus machte, dass sie selber Schuld an ihren Kopfschmerzen war.
Der Abschied von Stokes Castle und damit auch von Brandon und Abby fiel Madison besonders schwer. Abby hatte ihr versprochen, sie hin und wieder zu besuchen, und Brandon wollte sie auf dem laufenden halten, wenn sich etwas Neues mit dem dunklen Zauberer ergab.
Es war ihr letztes gemeinsames Abendessen, bevor sie noch in der Nacht nach London fahren würden, um am nächsten Morgen pünktlich den Hogwartsexpress zu erreichen. Die Bruderschaft war vollzählig anwesend und auch der kleine Jason sorgte für einige Lacher an diesem Abend. Gideon ließ die Gelegenheit nicht aus und steckte Madison noch einen Brief für Claire zu.
Während Sirius und Luca das Gepäck ins Auto luden, verabschiedete sich Madison und von ihrer Tante, denn Brandon wollte sie persönlich zum Zug bringen. Abby umarmte Madison ganz fest. „Pass gut auf dich auf und grüß deine Mutter von mir. Ich werde sie in den nächsten Tagen besuchen.“
„Mich hoffentlich auch“, nuschelte Madison und blinzelte ein paar Tränen weg. Diese eine Woche hier war voller Aufregungen gewesen. Madison hatte ihre Wurzeln gefunden und auch wenn es ihr nicht gefiel, hatte sie jetzt endlich das Geheimnis ihrer Ahnen entschlüsselt. Jenes Rätsel, dem sie schon so lange auf die Spur hatte kommen wollen. Das Buch lag in ihrem Koffer und würde sie nach Hogwarts begleiten und doch ließ sie etwas zurück - ihren Vater, den sie erst hier richtig kennen gelernt hatte.
Der Nachtzug stand auf den Schienen im Nirgendwo und nur das Erste Klasse Abteil war beleuchtet. Bei Gelegenheit wollte Madison ihren Vater mal fragen, wie er es fertig brachte, den Zug über den Endbahnhof hinaus fahren zu lassen, aber in diesem Moment war der Abschied wichtiger. Sirius verstaute schon ihr Gepäck und gab Madison und Brandon damit die Möglichkeit, noch ein paar Worte unter vier Augen zu wechseln.
„Es war toll hier“, sagte Madison leicht verlegen und auch traurig. Sie blinzelte ein paar Tränen weg und suchte sich irgendeinen Punkt in der Dunkelheit, nur um ihren Vater nicht ansehen zu müssen. Sie hasste Abschiede und diesen ganz besonders.
Brandon umfasste ihr Kinn und zwang sie ihn anzusehen. „Hör zu, Madison. Halt die Augen offen. Die Jäger wissen, wo du dich aufhältst, auch wenn sie im Moment ganz andere Sorgen haben. Schreib mir, wenn irgendetwas Sonderbares passiert. Leichtsinnig zu sein ist das Vorrecht der Jugend, aber begib dich nicht unnötig in Gefahr.“
Madison schniefte, schloss die Augen und ließ sich ein letztes Mal von ihrem Vater umarmen, bevor sie Sirius in den Zug folgte. Sie drückte die Nase noch einmal an die Fensterscheibe, in der Hoffnung einen letzten Blick auf Brandon werfen zu können, doch die Dunkelheit hatte ihn und den schwarzen Jeep schon verschluckt.
Mit einem leichten rucken setzte sich der Zug langsam in Bewegung. Madison sank in einen der weichen, bequemen Sitze und kämpfte gegen die aufsteigende Beklemmung an. Instinktiv ahnte sie, dass ihr nächster Besuch auf Stokes Castle eine Veränderung in ihr Leben bringen würde. Sirius brachte sie aber schnell wieder auf andere Gedanken. Er hatte das Bedürfnis wieder einmal seinen Zauberstab zu benutzen, den er all die Tage nur nutzlos mit sich herum getragen hatte. Madison beobachtete, wie er mit ein paar einfachen Zaubern die Rollos an den Fenstern des Abteils schloss und dann die Tür verriegelte.
Madison zog eine Augenbraue hoch und folgte mit den Augen seinen langsamen Bewegungen, als er die Knöpfe seines Hemdes öffnete und sie dabei angrinste. „Hey, etwas mehr Einsatz, Süße. Du darfst ruhig mitmachen.“
„Was ist das für ein Spiel?“, fragte Madison gespielt ahnungslos, aber mit einem koketten Augenaufschlag.
Sirius legte den Kopf in den Nacken und lachte laut auf. Es war eines dieser Lachen, das Madison so an ihm liebte und das bis in seine Augen strahlte.
„Du kennst die Spielregeln - tu alles, was du willst“, flüsterte er in ihr Ohr, denn er hatte nicht vor, die lange Zugfahrt bis nach London schlafend zu verbringen. Die letzten Stunden ihrer Zweisamkeit wollte er auf andere Art und Weise nutzen und Madison war zu allem bereit, solange sie nur nicht an das Buch ihrer Ahnen denken musste.

Morgendlicher Dunst lag noch über Londons Innenstadt, als der Zug auf dem Bahnhof King`s Cross zum stehen kam. Sirius schnappte sich das Gepäck, während Madison nach ihren Eltern Ausschau hielt. Bis der Hogwartsexpress abfahren würde, hatten sie noch ein paar Stunden Zeit, aber nicht mehr genug, um noch einmal nach Hause zu gehen, deshalb hatte Madison sich hier mit ihren Eltern und ihrem Bruder verabredet.
Max bahnte sich auch schon den Weg durch die Menge und umarmte seine Schwester stürmisch.
„Du siehst irgendwie ... fertig aus“, meinte er und holte unter seiner Jacke den kleinen Blacky hervor. „Ich hab gedacht, wir nehmen ihn mit nach Hogwarts.“
Eine Hand auf Madison`s Schulter ließ sie herum fahren. Sofort legte sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. „Wie du siehst, Dad, bin ich heil wieder zurückgekommen.“
Jack lächelte, aber es war eines dieser wehmütigen Lächeln, die sich in letzter Zeit öfter bei ihm zeigten. „Deine Mutter wartet in einem kleinen Café. Wir haben noch Zeit für ein letztes Frühstück. Viel Gelegenheit hatten wir ja in den Ferien nicht dazu.“
Der leicht vorwurfsvolle Ton in seiner Stimme machte Madison traurig. Um Jack etwas abzulenken, hakte sie sich ihm unter und folgte Sirius und Max. Maxwell wollte alles über die Vampire wissen und drängelte Sirius immer wieder, ihm Einzelheiten zu erzählen.
Sirius war genauso müde wie Madison und war froh, dass Max ihn wenigstes in Ruhe Frühstücken ließ. Sarah war merkwürdig schweigsam, nahm aber hin und wieder Madison`s Hand und drückte sie ganz fest. Es war ein stilles Einvernehmen zwischen ihnen, keine Details über Stokes Castle und seine Bewohner auszuplaudern, solange Jack dabei war. Und er dankte es den beiden, indem er ihnen seine volle Aufmerksamkeit schenkte.
„Deinen Koffer habe ich gepackt, Madison. Sollte ich noch irgendetwas Wichtiges vergessen haben, dann melde dich und ich schicke es dir“, sagte Sarah und nahm ihrer Tochter Blacky aus dem Arm. Der kleine Kater sträubte sich in ihrem festen Griff, aber Sarah war unnachgiebig und versuchte ihn mit ein paar Streicheleinheiten zu beruhigen. „Wir hätten ihm doch einen Katzenkorb kaufen sollen“, murmelte sie.
„Es wird schon gehen“, meinte Madison und suchte nach einer Gelegenheit, ein paar Worte mit ihrer Mutter unter vier Augen zu wechseln. In dem gut gefüllten Café und bei der Anwesenheit ihres Vater aber unmöglich.
Blacky`s scharfe Krallen gruben sich tief in Sarah`s Handrücken und hinterließen blutige Spuren. Das war die Gelegenheit für Madison. Sie griff nach dem kleinen Kater und grummelte: „Hey, du machst deinem Namen wirklich alle Ehre.“
Einen Moment später hatte Sirius das Tier schon auf dem Arm und Madison schob ihre Mutter in den Waschraum des Cafés.
Sarah tupfte sich das Blut von den Händen und wartete, bis sie allein waren. Ihr Blick war in den Spiegel über dem Waschbecken gerichtet. Sie suchte die Augen ihrer Tochter und wartete auf die Frage, die Madison schon seit Tagen auf den Lippen brannte.
„Warum hast du mir nie etwas von dem Buch erzählt, Mum?“, fragte Madison atemlos, aber ohne jeden Vorwurf in der Stimme. In den Tagen auf Stokes Castle hatte sie genug Zeit gehabt, die Dinge zu verstehen und dennoch wollte sie von ihrer Mutter eine Antwort.
Sarah schloss die Augen, um ihre eigenen gequälten Gesichtszüge nicht zu sehen. Das war der Moment, vor dem sie sich immer gefürchtet hatte. Sie hatte ihre Tochter nie belogen, aber sie hatte ihr auch nie die Wahrheit gesagt. Alles wäre so viel leichter gewesen, wäre Madison unter den Vampiren aufgewachsen.
„Das habe ich nicht allein entschieden. Brandon und ich waren uns einig, dass du deine dämonische Seite erst kennen lernen sollst, wenn du alt genug bist, deine eigenen Entscheidungen zu treffen“, sagte Sarah und begegnete im Spiegel dem anklagenden Blick ihrer Tochter.
Madison machte keinen Hehl daraus, dass sie die Handlungsweise ihrer Eltern nicht verstehen konnte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wollte damit ihre Abneigung zum Ausdruck bringen, trotzig wirken. Doch das Lächeln ihrer Mutter bewirkte genau das Gegenteil, denn Madison schlang die Arme um den Hals ihrer Mutter. „Es war wunderschön dort, Mum. Aber das wollte ich nicht sagen, nicht, solange Jack dabei war.“
Sarah lächelte, strich ihrer Tochter durch ihr unbändiges Haar und sagte fast flüsternd: „Dort ist deine Heimat, Madison. Die alten Traditionen und das Leben der Vampire liegen dir im Blut. Aber dennoch bleibt es deine Entscheidung, wohin du nach deinem Schulabschluss gehst. Jack wird es akzeptieren, wenn auch schweren Herzens.“
Madison wollte die trübe Stimmung zwischen ihnen etwas lösen und meinte: „Wie auch immer ich mich entscheide, euch bleibt ja noch Max.“
Sarah lachte. „Da hast du recht und jetzt komm, sonst verpasst ihr noch den Hogwartsexpress.“
Madison seufzte und etwas Trauriges lag in ihrem Blick. „Ich werde dieses Schloss vermissen, so wie ich euch vermissen werde.“
Unbewusst hatte sie schon ihre Entscheidung getroffen und Sarah hatte es verstanden, hatte ihre Worte gedeutet. Es fiel Sarah schwer, ihrer Tochter ein aufmunterndes Lächeln zu schenken, denn das hier war ein kleiner Abschied. So ein Abschied, den alle Eltern irgendwann einmal durchmachen mussten.
Die Tür wurde aufgerissen und Max stürmte herein. „Jetzt muss ich schon auf's Mädchenklo“, grummelte er. „Los, kommt jetzt, sonst verpassen wir den Zug!“
Sirius stand vor der Tür mit Blacky auf dem Arm und grinste auf Maxwell herab. „Ich hätte nicht geglaubt, dass du dich das traust, Kleiner.“
Maxwell straffte seine Schultern, stellte sich auf Zehenspitzen, reichte aber dennoch nicht an Sirius heran. „Gib mir zwei Jahre, dann sagst du nicht mehr Kleiner zu mir; dann werden meine Freunde und ich der ganzen Schule ein paar Lacher bescheren.“
Sirius presste die Lippen fest zusammen, um nicht laut los zu lachen. Er würde auf alle Fälle ein Auge auf Max und seine Freunde haben. Vielleicht wären sie ja würdige Nachfolger für die Karte der Rumtreiber.
„Bring ihm ja keinen Unfug bei“, drohte Madison mit erhobenem Zeigefinger. Sarah lachte, obwohl ihr der Gedanke daran, dass ihr Sohn in Hogwarts irgendwelche verbotenen Sachen machte, gar nicht gefiel.

Vor dem versteckten Gleis auf dem Bahnhof King`s Cross verabschiedeten sich Sarah und Jack von ihren Kindern und Sirius. Zwischen Mutter und Tochter fiel die Umarmung diesmal intensiver und herzlicher aus. Sirius und Max verschwanden als erste durch die magische Absperrung. Jack griff noch einmal nach Madison`s Hand. „Ich drück dir ganz fest die Daumen für die Abschlussprüfung. Schreib uns, aber nicht nur, wenn du etwas brauchst.“
Madison spürte, dass ihr Vater ihr noch andere Worte mit auf den Weg geben wollte, aber der Augenblick unpassend war. Sie winkte ihren Eltern noch kurz zu und folgte dann Sirius und ihrem Bruder auf das gut gefüllte Gleis.

Die scharlachrote Lock des Hogwartsexpress setzte schon ihre Rauchschwaden aus und von weitem hörte Madison Lily und Claire rufen. Die beiden lehnten sich weit aus einem der Zugfenster und winkten ihrer Freundin.
Madison hielt Blacky fest an sich gedrückt und bahnte sich den Weg durch eine Horde Slytherins, allesamt Fünft- und Sechstklässler. Einige standen noch genervt bei ihren Eltern und ließen die letzten ermahnenden Worte über sich ergehen.
Madison beobachtete aus den Augenwinkeln Sirius` Bruder Regulus. Seine Gesichtszüge glichen denen, der neben ihm stehenden Frau und zeigten deutlich wohin er gehörte. Der hoch gewachsene Mann daneben schwieg, während seine Frau alle Gespräche um sich herum übertönte. Madison verzog beim Klang ihrer schrillen Stimme das Gesicht. Unwillkürlich heftete sich ihr Blick auf die Black-Familie. Auf Regulus` Gesicht legte sich ein fieses Grinsen. Er deutete mit dem Finger auf Madison und sagte so laut, dass es auch jeder Slytherin in der Umgebung hörte: „Das ist Sirius` Freundin - ein Halbblut.“
„Still“, zischte seine Mutter, aus deren Gesicht jetzt jegliche Farbe wich. Die stahlgrauen Augen des Familienoberhauptes bohrten sich regelrecht in Madison fest. Diese Augen, die sie an Sirius so mochte, waren bei seinem Vater kalt und stechend.
Ruckartig wandte sich Madison ab und wollte dieser kalten Stimmung zwischen all den Slytherins entfliehen. Sie sah das Bein nicht, das sich ihr in den Weg stellte. Madison stolperte und fiel der Länge nach auf den kalten Steinboden des Bahnsteigs. Sie lag halb auf der Seite, den kleinen Kater fest an sich gepresst. Dieser Sturz kam unvorbereitet und genauso unvorbereitet reagierte sie darauf. Mit ihrer angeborenen vampirischen Schnelligkeit erhob sie sich. Und auch wenn ihre blitzschnellen Bewegungen für das menschliche Auge kaum wahrnehmbar waren, entging es den umstehenden Personen dennoch nicht, dass sie erst am Boden lag und noch nicht einmal einen Wimpernschlag später wieder auf den Beinen stand. Einige starrten sie fassungslos an, besonders die Erwachsenen, während die Schüler des Hauses Slytherin nur lachten.
Mr. Black griff nach dem Arm seiner Frau und murmelte: „Dieses Mädchen ist kein gewöhnlicher ... keine gewöhnliche Hexe.“
Madison wollte nicht hören, was Sirius` Mutter darauf antwortete. Ihr war die ganze Sache unangenehm. Sie drückte den maunzenden kleinen Kater fest an sich und verschwand zu dem Wagon, aus dem ihre Freundinnen immer noch winkten. Die vier Marauder standen vor der geöffneten Zugtür, in ihre Begrüßung vertieft, und hatten von Madison`s peinlichem Sturz nichts mitbekommen.
Madison reichte Blacky durch das geöffnete Zugfenster an ihre Freundinnen weiter und begrüßte Peter, Remus und James. Sirius lachte leise, als James seinen Kopf schief legte und kritisch Madison`s Hals beäugte. „Wenn ich dich jetzt bitten würde, mir deine Zähne zu zeigen, würdest du es nicht tun, nicht wahr?“, fragte er während seiner Begutachtung.
Remus grummelte leise: „Warum hängst du Madison nicht gleich ein Schild um den Hals, auf dem steht, dass sie ein halber Vampir ist. Ihr müsst endlich mal lernen, eure große Klappe zu halten! Wenn irgend jemand davon ...“
„Schon klar, Moony“, fuhr James dazwischen und sah betreten zu Boden. Remus war mal wieder derjenige, der weiter dachte.
Madison klopfte James auf die Schulter und meinte augenzwinkernd: „Dein Freund wird schon auf mich aufpassen.“
„Ja, ich habe die verantwortungsvolle Aufgabe, auf die Eisprinzessin aufzupassen, die keine Situation auslässt, sich in Schwierigkeiten zu bringen“, sagte Sirius sarkastisch, fasste Madison an den Hüften und hob sie in den Zug.
Madison`s letzter Blick galt der Black-Familie, die sie die ganze Zeit aufmerksam beobachtet hatten. Sie musste wirklich versuchen, ihre noch nicht ganz ausgeprägten vampirischen Instinkte besser zu kontrollieren, sonst würde sie nicht nur sich, sondern auch ihre Freunde in Gefahr bringen. Sollte irgendein Slytherin ihrem Geheimnis auf die Spur kommen, würde es Probleme geben und noch mehr davon konnte sie jetzt wirklich nicht gebrauchen.

Claire war vollkommen aus dem Häuschen, als Madison ihr den Brief von Gideon gab. Sie drückte ihn an die Brust, schloss die Augen und hatte ein seliges Lächeln auf den Lippen.
Lily war von dem Verhalten ihrer Freundin leicht genervt. „Merlin, Claire, lies den Brief, damit das dümmliche Grinsen von deinem Gesicht verschwindet.“
Lily konnte der Beziehung von Claire zu diesem Vampir noch immer nichts abgewinnen, aber Madison gefielen ihre Worte nicht. Sie boxte Lily gegen die Schulter und knurrte: „Nun lass sie doch. Du hast dir Mr. Ich-bin-perfekt, den Quidditchstar von Hogwarts geangelt, dich sogar mit ihm verlobt und niemand sagt ein abfälliges Wort darüber.“
Der Zug setzte sich mit einem Ruck in Bewegung. Peter starrte James mit offenem Mund und ungläubigem Blick an. „Du hast was getan, Prongs? Bist du von allen guten Geistern verlassen?“
„Nein, ich bin nur verliebt“, antwortete James frei heraus, legte lässig einen Arm um Lily`s Schulter und weidete sich an dem entsetzten Gesichtsausdruck seines Freundes. James war nicht unbedingt jemand, der seine Gefühle öffentlich machte und schon allein das zeigte die Ernsthaftigkeit hinter seinen Worten, die nicht nur Lily sah, sondern auch seine Freunde. Remus und Sirius hatten sich mit diesem Umstand in den letzten Tagen abgefunden, aber Peter hatte mit dieser Sache so seine Probleme und verließ wortlos das Abteil.
„Oh Mann, ich glaube, du hast ihn geschockt, Prongs“, sagte Sirius lachend. Nur Madison bemerkte, dass er sich hinter diesem Lachen versteckte. Seine Augen sagten etwas anderes, zeigten die Wehmut und innere Zerrissenheit. Zum einen freute er sich für seinen Freund und auf der anderen Seite beneidete er ihn um das, was er selbst nie haben würde.
Remus riss ihn aus seinen trüben Gedanken, als er auf Lily`s ringlosen Finger zeigte und meinte: „So ganz offiziell habt ihr die Sache aber noch nicht gemacht. Da fehlt noch ein wichtiges Detail.“
Lily schmunzelte leicht und blickte James erwartungsvoll an. Der fuhr sich verlegen mit den Fingern durch sein wirres Haar und sagte entschuldigend: „Das war etwas überraschend und ich hab noch nicht so das passende gefunden.“
„Mach dir darüber später Gedanken, James“, sagte Lily und erhob sich von ihrem Platz. „Wir müssen unseren Schulsprecherpflichten nachkommen und nach dem Rechten sehen.“
Sirius hob eine Augenbraue, denn sie hatten noch nicht einmal London verlassen und Lily zeigte schon wieder Pflichtbewusstsein.
Claire folgte den beiden Schulsprechern, den noch immer ungeöffneten Brief von Gideon fest an sich gedrückt. „Ich such mir jetzt ein ruhiges Plätzchen“, flötete sie.
„Außer dem Klo, gibt es in diesem Zug aber nicht viel“, rief Sirius ihr amüsiert nach.
Remus verzog das Gesicht und das nicht nur wegen der Worte seines Freundes, sondern auch, weil Claire so glücklich war. Sie hatte in den Tagen auf Stokes Castle mehr gelächelt, als in den gesamten vergangenen Monaten. Und dieses Lächeln galt nicht ihm. Er hatte seine Chance verpasst, jetzt konnte er nur noch auf ihre Freundschaft hoffen.
Remus schloss die Augen, denn Madison und Sirius` Anblick machte es ihm auch nicht leichter, auf andere Gedanken zu kommen.
Das stetige Rattern des Zuges ließ Sirius und Madison bald ihren versäumten Schlaf der letzten Nacht nachholen. Sie hörten nicht einmal, wie Lily und James von ihrem Rundgang zurückkehrten und Peter wenig später mit einem Arm voller Kesselkuchen das Abteil wieder betrat. Erst Claire`s Auftauchen riss die beiden aus dem Schlaf. Mit tränenüberströmtem Gesicht und leicht zerrissenem Umhang betrat Claire das Abteil und zog sofort die Aufmerksamkeit aller auf sich.
„Was ist passiert?“, fragte Remus besorgt und drückte die völlig aufgelöste Claire in einen freien Sitz. Peter mümmelte weiter an seinem Kesselkuchen, als Claire stockend erzählte: „Drei Slytherins ... ich wollte doch nur in Ruhe den Brief lesen.“
„Wer?“, fragte Sirius und griff zeitgleich mit James nach seinem Zauberstab. Die beiden Freunde stürmten schon zur Tür, doch Madison hielt sie zurück. „Lily und ich übernehmen das. Also, wer war es, Claire?“
Sirius versuchte erst gar nicht, Madison aufzuhalten, aber James verstellte mit seinem Körper die Tür und gab Lily damit zu verstehen, dass sie ja auf ihrem Platz bleiben sollte. Irgendwie schien er ihr Temperament und ihren ausgeprägten Gerechtigkeitssinn zu unterschätzen.
Lily rückte ihr Schulsprecherabzeichen zurecht und kramte ihren Zauberstab aus ihrem Umhang hervor, als Claire mit gesenktem Kopf sagte: „Wilkes, Regulus Black und wie der andere hieß, weiß ich nicht.“
Sirius` Gesichtszüge verdüsterten sich, doch Madison straffte ihre Schultern und knurrte: „Perfekt! Ich habe sowieso noch eine Rechnung mit den Schlangen offen.“ Sie drängte sich zwischen James und Sirius durch die Tür, dicht gefolgt von Lily, die ihrer Freundin eigentlich nur folgte, aus Angst Madison würde alles durchhexen was ihr über den Weg lief.
James stellte sich mitten in den Gang des Zuges und sah den beiden Mädchen nach. „Wir sollten sie nicht allein lassen“, murmelte er besorgt.
Sirius lachte leise. „Meinst du, ich hatte das vor?“
Die beiden Marauder beobachteten ihre Freundinnen, wie sie durch die Fenster jedes Abteils schauten, auf der Suche nach den Unruhestiftern, die ihrer Freundin so zugesetzt hatten. Vor einem nicht weit entfernten Abteil blieben die beiden Mädchen stehen. Madison warf einen Blick über ihre Schulter und grinste Sirius an. „Wie war noch mal gleich der Zauberspruch mit dem man jemanden kopfüber hängen lässt?“, rief Madison ihm zu.
Sirius und James grinsten sich an, als Lily die Augen verdrehte und meinte: „Levicorpus, da hättest du mich auch fragen können.“
Das war zuviel für Sirius. Er lachte bellend auf und schlug James auf die Schulter. „Ich glaub es nicht. Miss Oberschlau - auf alle Regeln achtend - kennt diesen Zauberspruch. Die Welt kann nur besser werden.“
James atmete geräuschvoll aus. Allerdings fiel er nicht in das Lachen seines Freundes mit ein. Ihm machte Lily`s Wandlung so langsam Sorgen und auch die Tatsache, dass er sie nicht vor allem beschützen konnte. Lily winkte ihm noch, streckte ihm kurz die Zunge raus und stürmte dann mit Madison das Abteil voller Slytherins.
James hielt die Luft an, als ein paar Lichtblitze durch die offene Abteiltür über den Gang zischten.
„Ich halt's nicht aus“, sagte er atemlos. „Ich geh nachsehen.“
Sirius packte James an der Schulter und schüttelte mit dem Kopf. „Nein, Prongs! Wenn sie Hilfe brauchen, werden sie schon rufen.“
James passte es überhaupt nicht, dass sein Freund hier so entspannt war, während er die Luft anhielt, aus Angst vor dem, was passieren könnte. Er musste sich eingestehen, dass er seine Gelassenheit eingebüßt hatte, seit er mit Lily zusammen war. Seine Augen weiteten sich, als Madison den Kopf zur Tür des gewissen Abteils herausstreckte und rief: „Wenn jemand wissen will, was für Unterwäsche die Slytherins tragen, dann darf er gern einen Blick riskieren.“
Einige Schüler auf dem Gang lachten und andere drückten sich die Nasen an dem Fenster des Abteils platt. James und Sirius bahnten sich den Weg durch die gaffenden Schüler, hielten sich allerdings mit lautem Gelächter zurück. James, weil er die Würde des Schulsprechers wahren wollte und Sirius, weil er dem tödlichen Blick seines Bruders begegnete, der mit herunter gelassenen Hosen kopfüber mitten im Abteil hing. Vier Slytherins tobten und zappelten wild umher, während Lily den Zauber aufrecht erhielt und die Zauberstäbe der Übeltäter in der Hand hielt.
„Ihr miesen, kleinen ... Kraft meines Amtes als Schulsprecher, werde ich veranlassen, dass ihr euch bei eurem Hauslehrer für diesen Vorfall verantworten werdet. Eure Zauberstäbe könnt ihr euch von Professor Slughorn abholen, sobald wir in Hogwarts sind.“ Die Menge auf dem Gang lachte laut los, bei den hochtrabenden Worten von Lily.
Madison zog einen Schmollmund und sagte gespielt enttäuscht. „Zu schade ... Ich hätte so gern ein bisschen mit ihnen gespielt.“
„Nehmt euch in Acht“, zischte Regulus Black und versuchte angestrengt, seine Hosen wieder in die richtige Position zu bringen.
Lily wedelte ein bisschen mit ihrem Zauberstab herum und ließ damit die vier Fünftklässler durch das Abteil schaukeln. Madison beugte sich leicht vor und blickte geradewegs in Regulus Black`s Augen. „Wir beide haben noch eine Rechnung offen, wegen der Sache am See.“
Regulus zischte ihr zu: „Und die werden wir auch begleichen. Aber erst werde ich herausfinden was du bist.“ Dieses was betonte er und gab Madison damit zu verstehen, dass ihm die Sache auf dem Bahnsteig nicht verborgen geblieben war. Lily kam bei dieser Drohung etwas aus dem Takt und zwei der Slytherins knallten gegen das Abteilfenster.
Madison griff nach Regulus` grün-silberner Krawatte und zog seinen Kopf näher zu sich heran. „Ich bin nur ein Halbblut, das Jagd auf dich machen wird, wenn du dich meiner Freundin je wieder näherst.“ Die Drohung war leise ausgesprochen und doch hatte sie jeder der Umstehenden gehört. Mit finsterem Gesicht verließ Madison das Abteil, während Lily die Fünftklässler noch einmal durch die Luft wirbeln ließ, bevor sie in ihre Sitze plumpsten. Sie schenkte James noch ein verschmitztes zufriedenes Lächeln und folgte Madison in ihr Abteil.
James und Sirius verstellten die Tür, damit die vier Unruhestifter ja nicht auf die Idee kamen den Mädchen zu folgen. Die beiden Freunde wussten, dass Madison und Lily jetzt die Zielscheibe des Hauses Slytherin waren, denn niemand machte diese Schüler einfach so lächerlich, ohne einen Preis dafür zu zahlen. Jetzt kam eine neue Aufgabe auf die Marauder zu - die Mädchen vor dieser Gefahr zu schützen, die sie mit dieser Aktion unweigerlich herauf beschworen hatten. Ob sie dieser Aufgabe gewachsen waren, würde sich die nächsten Tage und Wochen zeigen, doch zunächst einmal mussten sie unbeschadet in Hogwarts ankommen.

A/N: Es wird eine kleine Änderung bei den Updates geben. Meine Muse hat mich momentan etwas im Stich gelassen und mein Vorlauf ist dahin. Und um Mina und mir keinen Druck zu machen, wird es nur noch Donnerstags ein Update geben, zumal diese Geschichte auch in den Fluten der ganzen FFs unter zu gehen scheint. Ich denke, die Stammleser werden dennoch dran bleiben. Ich hoffe, ihr versteht das.
LG heidi


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