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Das Geheimnis der Ahnen - Schatten der Nacht

von heidi

Pünktlich zum Sonntag bin ich wieder da!
@ Phönixmaid
Hm so einfach ist das mit dem beißen nicht. Sirius trägt kein Vampirblut in sich, das heißt er kann gar kein Vampir werden. Zumindest nicht in dieser Geschichte und in meiner blühenden Fantasie. *g*
@ Miss Lily Potter
Also wie ich oft genug gesagt habe und du vielleicht selbst bemerkt hast, es wird keine Claire Remus Beziehung geben. Zwei Freundinnen und die beiden Marauder sind schon mehr als genug. Ich will das Ganze ja nicht überstrapazieren. *g*
@ PadfootBlacky
Die Auflösung des Cliffs folgt ja jetzt gleich. Ehrlich gesagt habe ich mich mit der Beschreibung des Balles schwer getan, denn ich wollte nicht schon wieder irgendeinen Abklatsch aus meinen anderen Geschichten. Freut mich, dass es dir gefallen hat.
@ BlacksLady
Ich hab's ja nicht so mit Kleiderbeschreibungen, deshalb bin ich froh, dass es halbwegs gelungen ist. Tja wer hätte nicht gerne so einen gut aussehenden Vampir. Wenn nur die Sache mit dem Blut nicht wäre. *g*
@ Falken96
Da du ja nichts aus mir heraus bekommen hast, bin ich gespannt, ob dieses Chap deinen Vorstellungen entspricht. Tja und was Brandon genau damit meint, wird sich noch im Laufe der Geschichte klären.
@ Lily-Potter
Hm ... momentan spielen James und Lily nicht so die Hauptrolle, aber in diesem Chap gibt's mal wieder ein paar Neuigkeiten über sie. *g*
@ Flügelchen8
Du liegst mit deiner Vermutung was Madisons mysteriösen Angreifer betrifft, gar nicht mal so falsch. Tja und was nun genau aus Claire und Gideon wird, das weiß ich selbst noch nicht, also lass dich überraschen. *g*
@ ew4ever
Ich glaub all deine Fragen werden mit diesem Kapitel beantwortet werden. Und Hilfe ... Sonntag früh um acht? Himmel, da bin ich noch nicht auf den Beinen. *g*
@ AshleySpring
Und hier ist schon das nächste Kapitel. Ja, so ein bisschen Klischee muss schon sein und wenn es nur Sirius ist, der in die Küche verschwindet. *g*
@ Molly_Weasley
Ah ... Cassandra, nein sie wird keine so wichtige Rolle spielen. Sie war nur dazu gedacht, zu zeigen, dass Brandon trotz der Trennung von Madisons Mutter, ein eigenes Leben führt.
@ PadfootBlack
*lach* Die Überschrift für dieses Kapitel hatte ich schon im Kopf, als ich begonnen habe, die Geschichte zu schreiben. In fast jedem guten Vampirroman wirst du die finden und ich find es jedes Mal aufs Neue interessant, was manche daraus machen. Hm ... was genau nun aus Claire und Gideon zum Ende der Geschichte wird, weiß ich selbst noch nicht. Da muss ich erst mal sehen, was meine Muse so sagt. *g* Freut mich wirklich, dass dir der erste Teil des Balles gefallen hat und ich wünsch dir viel Spaß beim zweiten Teil.
@ kali44
Madison wird Sirius definitiv nicht heiraten, richtig. Die Geschichte endet nach ihrem Abschluss in Hogwarts, aber das wird nicht der Grund dafür sein. So nach und nach nähern wir uns Madisons wahrer Bestimmung und ihrem Schicksal, aber mehr verrat ich jetzt noch nicht. *g*
@ Felicis75
Hm ... die Rumtreiber werden schon hin und wieder noch auftauchen, denn sie bilden ja den Rahmen dieser Geschichte. Also für Fachbegriffe, wie Lychatropen, ist Wiki einfach perfekt. *g*
@ Tschini
*lach* Ne, ich hab von den Kleidern keine Bilder, das kam einfach so über mich und ich hatte schon bedenken, dass es doch nicht so gut beschrieben ist, aber scheinbar hat es ja gepasst. Ach ... und behalt den Römer ruhig im Auge.
@ T.Potter
Ja, freut mich, dass es dir gefallen hat. Viel Spaß weiterhin!


Ich danke euch allen und viel Spaß beim lesen!
Eure heidi


19. Schatten der Nacht

Erschrocken wich Madison zurück, denn dieser Geruch, den die Gestalt im Dunkeln ausstrahlte, war ihr gänzlich unbekannt. Sie wusste nur eins - es war kein Mensch.

„Wusste ich es doch - die Bruderschaft kann nicht überall sein. Du bist mir noch einen Tanz schuldig. Ich glaube, Brandon wäre nicht erfreut, wenn seine Tochter sich nicht an die Förmlichkeiten hält“, raunte ein Stimme in ihr Ohr.
Madison stellten sich alle Nackenhärchen auf und sie zerrte mit einer Hand an ihrem Kleid, auf der verzweifelten Suche nach ihrem Zauberstab, der gut versteckt in ihrem Strumpfband steckte. Dass dieser ihr nicht viel nützen würde, war ihr klar, aber sie wollte das Gesicht ihres Angreifers sehen, obwohl sie schon eine Ahnung hatte, wer es war - Marcus Addario, der seine Abfuhr wohl noch nicht so ganz weggesteckt hatte. Das Oberhaupt des römischen Vampirclans hatte Madison`s Kehle fest gepackt und riss ihren Kopf mit einem Ruck herum. Sie spürte seinen Atem an ihrem Hals und versuchte sich mit aller Kraft von ihm loszureißen. Der Vampir war stark, zu stark, denn Madison spürte schon die Spitzen seiner Fangzähne an ihrem Hals. Blanke Panik kam in ihr auf, denn sie wusste nicht, was passieren würde, wenn der Vampir sie beißen würde. Die Angst lähmte sie und kroch in ihre Glieder. In weiter Ferne hörte sie die Musik des Silvesterballs und rasend schnell zogen Bilder aus ihrem kurzen Leben an ihrem geistigen Auge vorbei. Innerlich schloss sie mit allem ab, machte sich bereit, sich von ihrem Leben zu verabschieden. Ihr hektisches Atmen wurde von einem lauten Knall übertönt und das Licht im Flur ging an. „Addario“, rief jemand aufgebracht und sofort strömte wieder Luft in Madison`s Lungen.
Sie keuchte erschrocken auf, als Claire wie eine Furie auf den Rücken ihres Angreifers sprang und plötzlich einen ihrer hochhackigen Schuhe in der Hand hatte. Gnadenlos attackierte sie damit den Kopf des adligen Vampirs, ohne Rücksicht darauf, dass ihr schönes Kleid dabei zerriss und der Vampir laut schrie.
Doch Claire war nicht allein. Gideon hatte sie begleitet und lehnte sich jetzt an die Wand, um das Schauspiel zu verfolgen.
„Warum tust du nichts?“, keuchte Madison aufgeregt und riss nun endlich ihren Zauberstab aus dem Strumpfband. Gideon war ein Mitglied der Bruderschaft und es war seine Pflicht, Leib und Leben zu verteidigen, aber er war total entspannt und gelassen, doch bei genauerem Hinsehen bemerkte man, dass seine Hand unter seiner Smokingjacke verschwunden war.
Claire ließ sich von Marcus Addario nicht abschütteln und auch wenn der Vampir ihr an Kraft und Stärke überlegen war, hatte er keine Chance. Claire hatte ihren Unterarm so fest an seinen Hals gepresst, dass der Vampir schon langsam blau anlief und seine Bewegungen immer schwächer wurden. Immer wieder schlug sie mit der Spitze ihres Schuhs auf den Kopf des Schönlings und keifte: „Du Widerling, was fällt dir ein, meine Freundin zu überfallen. Ich werd dir zeigen, wie wir bei uns mit solchen Typen umgehen.“
Gideon ging jetzt näher an Madison heran und ließ seinen Blick prüfend über ihren Hals wandern. „Alles in Ordnung mit dir?“
Madison nickte, noch immer leicht atemlos. „Bitte, setz dem ein Ende“, flehte sie eindringlich und blickte zu der geöffneten Flurtür, wo jetzt Abby und Luca erschienen, beide mit ernsten Gesichtern.
Luca verschränkte die Arme vor der Brust und überließ es Gideon, Claire`s Klammergriff von dem Vampir zu lösen.
„Lord Addario, Brandon wird nicht erfreut sein zu hören, dass Ihr in seine Privatgemächer eingedrungen seid. Ihr kennt die Regeln, also ruft eure Leute zusammen und verlasst auf der Stelle die Burg, aber seid gewiss, dass der Hohe Rat über diese kleine Auseinandersetzung informiert wird“, sagte Luca mit kalter Stimme, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Zusammen mit Gideon schleppte er den Vampir davon, der den Kopf gesenkt hielt und keinen Widerstand leistete.
Madison zitterten plötzlich die Knie und sie lehnte sich mit geschlossenen Augen an die Wand. Abby rieb über ihre Arme und fragte besorgt: „Er hat dir aber nichts getan, oder?“
Madison schüttelte den Kopf und ihr Blick fiel auf Claire, die jetzt mit ihren Schuhen in der Hand, zerzausten Haaren und zerrissenem Kleid da stand und ihre Freundin anlächelte, als wäre nichts gewesen.
„Oh, Claire“, schniefte Madison auf einmal laut auf und umarmte ihre Freundin ganz fest. Der Schock saß ihr noch immer in den Gliedern und erst jetzt kam alles zum Ausbruch. Plötzlich zeigte Madison ihr wahres Gesicht, zeigte ihre Angst und ließ ihre Fassade fallen, die sie den ganzen Abend über aufrecht erhalten hatte.
Abby schob die beiden Mädchen in Madison`s Zimmer und verschwand kurz mit den Worten: „Ich hol dir ein neues Kleid, Claire.“
Madison setzte sich auf ihr Bett und schüttelte gedankenverloren den Kopf. „Dieser Irre wollte mich beißen.“
Claire drehte Madison`s Kopf etwas und beäugte ihren Hals. „Nichts zu sehen, da hast du wohl noch mal Glück gehabt.“
Sie hatte die Worte noch gar nicht ganz ausgesprochen, da rauschte Abby schon ins Zimmer mit einem edlen roten Kleid über dem Arm und hielt es Claire entgegen. „Wenn es dir gefällt, dann leihe ich es dir für den Rest der Nacht.“
Claire strahlte übers ganze Gesicht und hielt sich das Designermodell mit leuchtenden Augen vor den Körper. Sie war nach dieser Begegnung mit Marcus Addario zwar genauso aufgewühlt wie Madison, aber sie wollte auf keinen Fall den Rest des Balles deswegen sausen lassen. Schließlich war ihr Aufpasser Gideon nicht nur attraktiv, sondern auch sehr nett.
Abby brachte Madison`s Frisur wieder in Ordnung und seufzte leise. „Wenn Addario dich wirklich gebissen und dein Blut getrunken hätte, dann hätten wir ein ernstes Problem.“
Madison schloss die Augen und war sich nicht so ganz sicher, ob sie dieses ernste Problem wirklich wissen wollte, aber sie machte eine Handbewegung und forderte Abby damit auf, ihr alles zu sagen.
Abby zupfte noch ein bisschen an ihren Haaren herum und warf einen kurzen Blick zu Claire, die im Handumdrehen ihr Kleid gewechselt hatte und nun ihre Schuhe etwas von dem Blut des Vampirs säuberte.
„Wenn er von deinem Blut getrunken hätte“, begann Abby vorsichtig Madison die Wahrheit zu sagen, „dann wärst du ihm hörig gewesen. Du hättest alles getan, was er wollte.“
Madison`s Augen weiteten sich und ihr Kopf ruckte herum, damit sie ihre Tante besser im Blick hatte, als sie entsetzt sagte: „Finden die männlichen Vampire so ihre Frauen, indem sie sie beißen und hörig machen?“
Abby schüttelte den Kopf und ihr Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Was denkst du eigentlich von uns? Natürlich nicht, und Brandon hat auch deine Mutter nicht gebissen, falls du das glaubst. Aber für Addario wärst du Mittel zum Zweck gewesen. Er hätte Brandon aus dem Weg geräumt und durch dich die Bruderschaft anführen können. Davon träumt er schon seit Jahrhunderten.“
Madison erschauderte kurz und stand langsam auf. Eine Frage brannte ihr noch auf der Zunge, die sie unbedingt loswerden musste. „Wäre ich ... wäre ich dann ein Vampir geworden?“
Abby ging zur Tür und drehte Madison mit Bedacht den Rücken zu, als sie antwortete: „Nein, dazu kann dich nur ein Blutsverwandter machen. Nur jemand, dessen Blut in deinen Adern fließt, kann das tun.“ Ihre Augen spiegelten ihre Traurigkeit wieder, als sie schnell verschwand.
„Na, dann bin ich ja beruhigt“, murmelte Madison sarkastisch und fasste noch einmal prüfend mit beiden Händen an ihren Hals, bevor sie mit Claire zusammen wieder auf den Ball zurückkehrte.

Als die beiden Mädchen die große Freitreppe herunter kamen, war in der Eingangshalle fast die ganze Festgesellschaft versammelt. Die acht Männer der Bruderschaft umringten eine Gruppe von Vampiren und drängten sie unter deren lautstarken Protesten zur geöffneten Tür hinaus. Brandon Stokes stand mit verärgertem Gesicht etwas entfernt neben der blonden Vampirin, mit der er schon zuvor getanzt hatte und die nun leise auf ihn einredete.
Als sich die schwere Eingangstür geschlossen hatte, ertönte wieder Musik und Brandon rief laut in die Menge: „Entschuldigt die kleine Unterbrechung, das Fest kann weiter gehen!“
Während seiner Worte fiel sein Blick auf Madison, die ihm aufmunternd zulächelte. Sie wollte nicht, dass er sich Vorwürfe machte. Er hatte bis jetzt alles in seiner Macht stehende getan, sie zu beschützen, aber auch er war nicht unfehlbar und konnte seine Augen nicht überall haben.
Sirius kam mit James und Lily und einem voll beladenen Teller in der Hand aus dem Esszimmer. Die drei hatten nichts von dem Entfernen der unangenehmen Gäste bemerkt und Madison wollte, dass das auch so blieb, deshalb bat sie Claire, den Mund zu halten, zumindest für diesen Abend.
„Hey, Claire, du hast dich ja umgezogen“, stellte Lily verwundert fest, als die beiden Mädchen sich zu ihren Freunden gesellten.
„Ähm ... ich hab mich bekleckert“, stammelte Claire und senkte den Kopf, damit man ihr die Lüge nicht im Gesicht ansah.
Sirius lachte und wackelte mit den Augenbrauen, als er meinte: „Wohl vom vielen Sabbern. Dieser Gideon ... na, wenn da mal nicht ...“
„Halt die Klappe, Black“, zischte Claire ungehalten und rauschte mit hochrotem Kopf davon. Das Objekt ihrer Begierde betrat gerade mit den anderen Männern die Räumlichkeiten und steuerte auch gleich Claire an. Er nahm ihre Hand, deutete eine leichte Verbeugung an und flüsterte etwas in ihr Ohr, das sie noch mehr erröten ließ, wenn das überhaupt noch möglich war. Ihre Freunde blickten ihr nach und lachten. Dazu hatten sie alle an diesem Abend nicht viel Gelegenheit gehabt.
„Wo ist eigentlich Remus?“, fragte Madison, denn er sollte eigentlich für diesen Abend ihr Schatten sein und hatte sich nun wohl aus dem Staub gemacht.
„Der hat sich mit Luca`s Sohn noch ein bisschen in die Bibliothek verkrümelt. Manche der Gäste waren nicht gerade nett zu ihm“, antwortete James kauend und ließ dabei seinen Blick durch die Menge schweifen. Die Tanzfläche war wieder gut gefüllt und Lily wippte auch schon wieder hin und her. Es war Zeit, wieder ein bisschen das Tanzbein zu schwingen.
Madison lehnte sich an Sirius und ließ sich von ihm mit einem kleinen Appetithäppchen füttern. Genüsslich schloss sie die Augen und vergaß für einen Moment die lärmende Gesellschaft um sich herum, bis sie die Stimme ihres Vaters neben sich hörte. Er und die engelsgleiche Vampirin tauchten neben ihnen auf. Stechend blaue Augen musterten Sirius und Madison interessiert und Brandon stellte sie vor: „Das ist Cassandra, sie ist sozusagen unsere Nachbarin und sie nimmt hin und wieder mal die Hilfe der Bruderschaft in Anspruch.“
Cassandra warf ihr Haar etwas nach hinten und lächelte, darauf bedacht, dass Sirius und Madison nichts von ihren Fangzähnen zu sehen bekamen.
„Es freut mich, Sie beide kennen zu lernen“, sagte sie mit seidiger Stimme und streckte Madison ihre kühle, schmale Hand einladend entgegen. Madison lächelte ihrem Vater verschmitzt zu und musste sich eingestehen, dass der erste Eindruck von Cassandra sehr sympathisch war. Ehrlichkeit lag in ihrer Ausstrahlung und sie wandte sich an Sirius: „Würden Sie ein Tänzchen mit mir wagen?“
Sirius starrte die Schönheit mit halb geöffnetem Mund an und nickte nach einem kurzen Blick auf Madison, die ihm mit einem Augenzwinkern zu verstehen gab, dass sie nichts dagegen einzuwenden hatte. Sollte Cassandra sich daneben benehmen, würde Madison auf ihre spitzen Absätze zurückgreifen. Schließlich hatte Claire ja damit auch schon einen unliebsamen Vampir in die Flut geschlagen.
Brandon deutete auf die Tanzfläche. „Würdest du deinem alten Vater die Ehre erweisen?“
Bei dem Wörtchen 'alt' hob Madison eine Augenbraue und schmunzelte leicht, denn neben ihr wirkte ihr Vater eher wie ihr älterer Bruder.
Brandon`s Perfektionismus zeigte sich auch auf der Tanzfläche. Wohlwollend ließ er seinen Blick über die Gäste schweifen, die sich nach der kleinen Auseinandersetzung mit Lord Addario wieder beruhigt hatten und sagte entschuldigend: „So ein verrückter Tag. Es tut mir Leid, dass dein erster Besuch hier anders verlaufen ist, als erhofft.“
Madison warf einen kurzen Blick zu Cassandra und Sirius, die beide über das Parkett schwebten, als würde ihr Leben nur aus Tanzen bestehen, und meinte seufzend: „Du kannst ja nichts dafür und ich glaube, es ist besser, wir sagen Mum und Jack nichts davon. Aber im Gegenzug könntest du mir etwas über deine hübsche Nachbarin verraten.“
Brandon legte den Kopf in den Nacken und lachte leise, darauf bedacht, nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, denn neugierige Blicke auf seine Familie gab es an diesem Abend schon genug. „Nun, sie ist eine ... Nachbarin und hin und wieder auch etwas mehr. Deine Mutter ... sie war alles für mich, aber das ist lange her und mein endloses Leben geht weiter.“
„Verstehe“, murmelte Madison und sie verstand ihn wirklich. Jeder brauchte mal eine Schulter zum anlehnen, auch ein Unsterblicher.
„Ich möchte nicht, dass du einen falschen Eindruck bekommst. Cassandra ist von meiner Art und das macht die Sache leichter. Sie stellt keine Ansprüche und jeder kann sein Leben so leben, wie er es für richtig hält“, erklärte Brandon und legte mit Madison eine Drehung aufs Parkett, die sie ins Stolpern brachte. Bei der Schnelligkeit seiner Bewegungen, war es für sie nicht leicht, Schritt zu halten.
Brandon verlangsamte sein Tempo und sagte entschuldigend: „Ich war wohl zu viel unter Meinesgleichen.“
Madison sah in die Augen ihres Vaters, die den ihren zum verwechseln ähnlich waren. „Ich fühle mich sehr wohl hier, fast wie zu Hause.“ Sie unterstrich ihre Worte noch mit einem Lächeln und zeigte ihrem Vater damit, dass sie es ehrlich meinte, trotz der Vorfälle an diesem Abend.
Madison`s Blick huschte zwischen die tanzenden Paare, auf der Suche nach ihren Freunden. Lily und James tanzten eng umschlungen und hatten die Welt rings um sich vollkommen vergessen. Claire schien sich in Gideon`s Gesellschaft mehr als wohl zu fühlen. Der hünenhafte Vampir ließ Claire regelrecht aufblühen und beachtete die anderen Schönheiten um sich herum überhaupt nicht.
Brandon folgte dem Blick seiner Tochter und sagte verschmitzt: „Da scheint sich wohl etwas anzubahnen. Der arme Gideon sucht schon seit mehr als achtzig Jahren nach einer passenden Frau.“
„Ich glaube nicht, dass Claire die richtige ist“, sagte Madison empört und stellte sich gerade ihre Freundin vor, die ihren reinblütigen Eltern einen Vampir als zukünftigen Schwiegersohn präsentierte. Aber wenn sie es recht überlegte, hatte Claire schon immer einen Hang dazu, mit Geschöpfen der Nacht Freundschaft zu schließen. Schließlich war Remus ein Werwolf und auch Madison selbst hatte Vampirblut in sich und war mit ihr befreundet.
„Lass den Dingen ihren Lauf“, sagte ihr Vater amüsiert und tanzte näher an Sirius und Cassandra heran. Der Partnerwechsel ging schnell und reibungslos von statten und Madison schmiegte sich nur einen Wimpernschlag später in Sirius` Arme, der noch ganz benommen von seiner Tanzpartnerin schien. Cassandra zwinkerte ihm noch mit ihren langen perfekten Wimpern zu. „Wir sehen uns später beim Feuerwerk.“
Madison kniff Sirius in den Arm, um seine volle Aufmerksamkeit zu bekommen und knurrte. „Hey, sie ist viel zu alt für dich!“
Sirius grinste schief und zog Madison dichter zu sich heran. „Meine volle Aufmerksamkeit gilt nur Dir. Der schönsten lebendigen Frau auf diesem Fest.“ Er traf fast immer die richtigen Worte und diesmal ließ er Madison damit leicht erröten. Etwas, das ihn leise lachen ließ und ihm ihre Menschlichkeit noch näher brachte.

Die Minuten bis zum Jahreswechsel waren gezählt und noch bevor das alte Jahr beendet war, begaben sich alle Gäste hinaus in den Burghof, der mit ein paar kleinen Feuern erhellt wurde.
Im Schatten der Dunkelheit hatten die Männer der Bruderschaft auf Brandon`s Anweisung hin Posten auf der Burgmauer bezogen. Selbst Claire war mit Abby`s Designerkleid die schmale Stiege hinauf geklettert, um Gideon nicht von der Seite zu weichen. Seine Aufmerksamkeit war allerdings in diesem Moment in den dunklen Nachthimmel gerichtet. Wie alle Männer der Bruderschaft, hatte Gideon auch seine Smokingjacke geöffnet, um im Ernstfall schnell an seine blitzenden, scharfen Waffen zu kommen, sollte es erforderlich sein. Denn eines stand fest - die Jäger waren ganz in der Nähe, auch wenn es fraglich war, ob sie angreifen würden.
Lily, James, Remus und der kleine Jason gesellten sich zu Madison und Sirius, die umringt von einigen Gästen hinauf in den Himmel schauten. Brandon gab das Signal, das Spektakel begann und erfüllte den dunklen Nachthimmel mit hellen tanzenden Lichtern. Madison konnte sich ein Oh und Ah nicht verkneifen, denn auch wenn sie solche Art von Feuerwerken von ihrem Stiefvater kannte, der seine Kinder in jedem Jahr damit erfreute, war das hier viel eindrucksvoller und zauberte allen Anwesenden ein Lächeln ins Gesicht.
James stand hinter Lily, hatte seine Arme um sie geschlungen und schaute mit ihr gemeinsam die vielen Lichter an, die sich mit lautem Knallen und Zischen am Himmel verteilten.
„So, nun ist es da, das neue Jahr“, raunte er etwas melancholisch in Lily`s Ohr.
Lily lehnte sich näher an ihn. „Was wird, wenn wir Hogwarts verlassen?“, flüsterte sie gerade laut genug, um das Dröhnen des Feuerwerks zu übertönen. Das war das erste, was ihr in den Sinn kam und es war das wichtigste, worüber sie sich in diesem Augenblick Gedanken machte. Sie zitterte leicht, für James Aufforderung genug, seine Umarmung zu verstärken. „Hast du dir schon überlegt, Flower, wie es mit uns beiden nach Hogwarts weiter gehen soll?“, fragte er und nutzte jetzt gleich die Chance, die Richtung für ihre gemeinsame Zukunft einzuschlagen. Lange genug hatte er es vor sich her geschoben und dieser Moment war einfach perfekt. Hier, umringt von Vampiren, die ihnen zeigten, dass Liebe dauerhaft sein konnte, egal welcher Abstammung man war.
Lily drehte sich aus James` Umarmung und sah in seine haselnussbraunen Augen, in denen sich die bunten Lichter des Feuerwerks spiegelten. Da stand sie nun, leicht zitternd in ihrem dünnen Kleid, und sagte vorsichtig: „Ich hatte gehofft ... du und ich. Oder bin ich damit zu voreilig?“
James zog seinen Kopf etwas zurück, um besser in ihre Augen sehen zu können. „Genau das will ich auch, für immer. Willst du ... willst ... du mich heiraten?“ Die Frage platzte einfach so aus ihm heraus und wurde nur von den Böllern übertönt. Hastig richtete James seinen Blick wieder in den Himmel und presste seine Lippen fest zusammen. Er hasste sich dafür, dass es zwischen seinem Gehirn und seinem Mund keinen Filter gab und hoffte, dass er jetzt nicht alles vermasselt hatte. Aber Lily war nur einen kurzen Moment sprachlos und überrascht, dann schlang sie ihre Arme um James` Nacken und flüsterte mit Tränen in den Augen: „Bei Merlin, James, das war ein ... ich ... ja, ich will.“
James strahlte übers ganze Gesicht und für ihn verblasste der Lichterglanz um sie herum. Er war gefangen in diesen grünen Augen und konnte es gar nicht richtig glauben, dass sie in Zukunft nur für ihn leuchten sollten. Er hob Lily hoch und drehte sich mit ihr um die eigene Achse. Einige Vampire sprangen zur Seite und lachten, während Remus seinen Freund und Lily lächelnd beobachtete und der kleine Jason neben ihm augenverdrehend meinte: „Immer diese Knutscherei. Sie verpassen ja das Beste.“
Remus klopfte dem Jungen auf die Schulter. „In ein paar Jahren redest du anders darüber.“
Dieser ganze Lichterglanz ließ Remus weitestgehend ungerührt. Auch wenn er heute nicht nur nette Vampire kennen gelernt hatte, genoss er dennoch die Zeit hier, denn diese Geschöpfe der Nacht wussten so viel mehr über Lycanthropen, als er selbst. Er, der nur die immer wieder kehrenden Schmerzen kannte, befand sich hier in einer Welt, die nicht nur aus Schatten bestand. Der kleine Jason hatte ihm nicht nur die Bibliothek gezeigt. Er hatte ihm gezeigt, dass die Geschöpfe der Nacht keine Dämonen waren, dass sie ein Herz hatten und dass sie fühlen konnten. Sein Blick glitt hinauf auf die Burgmauer, wo Claire von dem Vampir in den Armen gehalten wurde. Es war nicht eine dieser freundschaftlichen Umarmungen, wie es sie zwischen ihm und Claire in den letzten Wochen gegeben hatte. Er hatte sie auf Abstand gehalten und wurde sich in diesem Augenblick schmerzlich bewusst, dass das falsch gewesen war. Dieses leicht chaotische, aber liebenswerte Mädchen, hatte sein Herz berührt, es zum glühen gebracht und er hatte es noch nicht einmal bemerkt. Jetzt stand sie da oben mit diesem gut aussehenden Vampir und hatte Zeit und Raum vergessen, hatte ihn vergessen.

Während alle weiterhin das Schauspiel verfolgten, hatte Luca seinen Posten auf der Burgmauer verlassen und stand mit Abby in einer dunklen Ecke des Burghofes. Er hatte sie an den Schultern gepackt und sagte eindringlich: „Das Jahr ist um und damit auch unser Versteckspiel.“
Abby schloss die Augen und schüttelte traurig den Kopf. „Du weißt, dass ich mich nicht offiziell von Dante trennen kann. Der Hohe Rat würde dem niemals zustimmen.“
Luca ließ ihre Schultern los, trat einen Schritt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das weiß ich selbst. Es gibt nur einen Weg“, knurrte Luca ungehalten.
„Nein“, rief Abby aufgeregt und griff nach Luca`s Hand. Er wehrte ihren Annäherungsversuch ab und seine Augen blitzten zornig. „Wenn wir es öffentlich machen, dann wird Dante kommen und es ist mir vollkommen egal, ob er mein Bruder ist ...“
Abby blickte hinauf in den Himmel, in das Lichtermeer aus Farben und flüsterte: „Ich liebe dich, Luca, aber du musst an deinen Sohn denken. Jason braucht dich. Du darfst dich nicht auf einen Kampf mit Dante einlassen. Wenn du es nicht für mich tust, dann tu es für deinen Sohn ... bitte!“
Statt einer Antwort zog nur ein kalter Luftzug über ihre Haut und Luca war verschwunden. Die Schatten der Nacht verbargen Abby`s Tränen und die Geräusche des Feuerwerks übertönten ihr Schluchzen.

Madison und Sirius bekamen von all dem nichts mit. Sirius beobachtete die Wachposten auf der Burgmauer und murmelte: „Meinst du, die Jäger greifen noch an?“
Unwillkürlich tastete Madison über den Stoff ihres Kleides auf der Suche nach ihrem Zauberstab. „Merlin, das wäre dann der krönende Abschluss für diesen perfekten Abend“, sagte sie sarkastisch und riss ihren Blick von dem Lichtspektakel los. Sie versuchte in der dunklen Nacht irgendetwas zu erkennen, doch es war aussichtslos. Ihre Augen waren längst nicht so scharf, wie die ihres Vaters oder der anderen Vampire.
Das Feuerwerk hatte seinen Höhepunkt erreicht und neigte sich so langsam dem Ende. Madison hatte die Begegnung mit Marcus Addario noch immer nicht ganz verdaut und wollte lieber in die schützende Helligkeit der Burg zurück.
Der Butler Edward begrüßte alle Eintretenden mit einem prickelnden Glas Champagner, mit dem die Gäste dem Herrn des Hauses wenig später zuprosteten und sich für seine Gastfreundschaft bedankten. Zum Ausklang der Nacht füllte sich die Tanzfläche noch einmal und Vampire und Menschen begrüßten das neue Jahr gemeinsam.
Der Burghof hatte sich geleert und auch die Männer der Bruderschaft hatten ihre Wachposten verlassen. Das muntere Treiben hatte sich wieder in die geschlossenen Räume verlegt, nur eine Person stand noch im Schatten an eine Wand gelehnt.
Abby spürte die Kälte nicht, die in ihre Glieder kroch, aber sie spürte die Anwesenheit von jemandem, dessen dunkle Aura zum greifen nahe war. „Dante“, wisperte sie und aus der Dunkelheit trat Luca`s Ebenbild, gekleidet in schwarzes Leder und bis an die Zähne bewaffnet. Seine Augen blitzten im Schein der kleinen Feuer des Burghofes.
„Abigail“, schmeichelte seine Stimme warm und samtig. Eine Stimme, die ihr vor Jahren wohlige Schauer über den Rücken gejagt hatte, die ihr aber jetzt nur noch Angst machte. Sie war unbewaffnet und er wusste das. Seine dunkle Aura vernebelte ihre Sinne, machte sie zu seinem willenlosen Werkzeug. So willenlos, wie sie schon einmal gewesen war, doch auch damals war sie gerettet worden.
Zwei Stimmen, die Brandon und Luca gehörten, hallten durch die Nacht, riefen immer wieder ihren Namen, bis sie aus ihrer Starre erwachte und ihr Gegenüber mit großen Augen anblickte. „Auf Leben und Tod, Dante. Es gibt nur diese eine Möglichkeit.“
Dante kam näher und ließ seinen Atem über ihren Hals streifen. „Hier wird nur einer sterben - mein Bruder.“
Ein kalter Wind fegte über den Burghof, wirbelte die Feuer in die Höhe und ließ helle Funken in die Luft steigen. Dante war verschwunden, so lautlos wie er gekommen war.
„Da ist sie ja“, sagte Brandon erleichtert und legte eine Jacke über die Schultern seiner Schwester.
Luca hielt sich zurück, musterte Abby aber eingehend, als Brandon fragte: „Was ist los? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“
Abby wich den Blicken der Männer geschickt aus und senkte ihren Kopf. „So in etwa stimmt das schon. Diese Nacht ist magisch und lässt so einige Geister der Vergangenheit an die Oberfläche treten.“
Luca kniff die Augen zusammen und Brandon schüttelte verständnislos den Kopf, als Abby ihre Schritte beschleunigte und hinter der schweren Eingangstür der Burg verschwand.
Brandon folgte ihr, doch Luca blieb noch einen Moment im Innenhof stehen und ließ seinen scharfen Blick über den dunklen Nachthimmel wandern, auf der Suche nach etwas, von dem er wusste, dass es nicht fern war. So oft hatte er sich gesagt, dass Blut dicker war, als Wasser, doch seine Loyalität galt der Bruderschaft und seine Liebe gehörte Abby, der Frau seines Bruders, dessen Anwesenheit er deutlich spürte. Aber in dieser Nacht war niemand von ihnen auf Konfrontation aus. Das Schicksal hatte ihre Wege getrennt, doch sie wussten beide, dass die Zeit kommen und sie um das kämpfen würden, was sie verband - Abby.


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Ich tanze sehr gern und gerade die Walzerproben haben viel Spaß gemacht, aber interessanterweise wollte Mike gar nicht, dass wir die Tänze perfekt beherrschen. Er wollte vielmehr unsere Unsicherheit bei den Tanzschritten ins Bild bringen.
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