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Das Geheimnis der Ahnen - Die Geschichte von Abby und Dante

von heidi

Sodele, da bin ich wieder!
@ pagesturner
Ah ... Peter wird sie auf diese kleine Reise ins Nirgendwo nicht begleiten. Die Antwort gibt es schon gleich zu Beginn des Kapitels. Bei soviel gut aussehenden Kerlen musste er nicht unbedingt dabei sein. *g*
@ Kalliope
Ja, das wird eine Reise ins Unbekannte und ich hoffe, dieser kleine Aufhänger ist mir gelungen.
@ Sirius Black 92
Oh, ein paar kleine Überraschungen wird es noch geben, also viel Spaß dabei!
@ Phönixmaid
Ja, mit dieser Sache dem Vampirball kann ich mich frei bewegen, ohne dem Potteruniversum auf die Füße zu treten. *g*
@ *Krissi*
Ein bisschen was über Dante wirst du schon im kommenden Chap erfahren. Ich sag jetzt mal nur soviel - Voldemort ist nicht der einzige Bösewicht. *g*
@ Linda Black
Hehe, ich glaub schon, dass Sirius der Schwiegermutterschwarm schlechthin ist. Und es passt auch irgendwie zu ihm, aber eine Hochzeit, die wird es nicht geben. *g* Claire und Remus ... ja die beiden sind irgendwo ein Thema für sich.
@ Falken96
*freu* Dass es dir gefallen hat. Ähm ... irgendwie hast du mich durchschaut, den Ball gibt es tatsächlich noch nicht. *g*
@ ~Niniél~
Hm ... der Mythos das Werwölfe und Vampire natürliche Feinde sind, kenne ich nur aus der Bis(s) Reihe und ist mir eigentlich so in noch keinem Vampirroman untergekommen. Und ich habe einige in der letzten Zeit gelesen. *g* Ich geh die Sache hier einfach mal anders an, also lass dich überraschen, was es noch so geben wird.
@ Sirius Black - Marauder
Die Sache mit dem Schlüssel wird bald geklärt, aber noch nicht heute und eigentlich ist sie auch ziemlich unspektakulär.
@ BlacksLady
Oh, so viele Fragen auf einmal, aber es wird Erklärungen geben, das verspreche ich. Die Sache wird aber ganz langsam angegangen. Wir wollen ja mal nichts überstürzen. *g* Mit den Kleiderbeschreibungen drängst du mich jetzt in die Enge, aber ich will mal sehen, was ich tun kann.
@ PadfootBlack
Ha, ich wusste, dass Dante nicht einfach so davon kommt, aber der Titel des folgenden Chaps sagt ja eigentlich schon alles. Es wird einige Erklärungen geben, nicht nur hier, sondern auch noch in einem anderen Kapitel. So eine Geschichte braucht einfach einen Bösewicht und da ich mich hier von Bellatrix verabschiedet habe, muss jemand anderes herhalten. Das kannst du dann meinen Hirngespinsten verdanken. *g*
@ Mumu
Na, ich glaube, vorläufig wirst du auch keine Taschentücher brauchen. Es wird niemand sterben. *g*
@ Tschini
Ja, man könnte es eine Maraudergeschichte der anderen Art nennen. Die Personen dienen mir eigentlich nur als Aufhänger und sollen das Bild nur abrunden.


Danke für euer Feedback und viel Spaß beim lesen!
Eure heidi


15. Die Geschichte von Abby und Dante

Der Zug ratterte durch die verschneite Winterlandschaft. Das Gelände wurde immer rauer, je weiter sie Richtung Norden fuhren.
Nach den Weihnachtstagen im Kreise ihrer Familien hatten sich die sechs eine Menge zu erzählen.
„Warum ist Peter eigentlich nicht mitgekommen?“, fragte Claire so nebenbei und blätterte weiter durch eine Sammlung von Gedichten, die sie zu Weihnachten bekommen hatte.
James antwortete ihr sofort: „Der ist mit seinen Eltern verreist und er wäre bestimmt auch nicht mitgekommen, auf einen Ball mit lauter Vampiren.“
Madison schmunzelte leicht und war froh, dass ihre Freunde sie bei diesem Ausflug ins Ungewisse begleiteten. Sie war gespannt darauf, wie ihr Vater so lebte und sie war gespannt auf den Silvesterball. Ihre Mutter hatte ihr einiges über den Landsitz ihres Vaters erzählt und auch von den Bällen, die alle nach alter Tradition stattfanden und bei denen viel Wert auf formelle Kleidung gelegt wurde.
Die bequemen Sitze in dem erste Klasse Abteil luden geradewegs zum Rumlümmeln und Faulenzen ein. Madison lehnte sich an Sirius, der sich angeregt mit seinen Freunden unterhielt. Nur Lily blickte starr aus dem Fenster und war schweigsam. Ihre Hand lag in der von James und doch schien sie nicht glücklich.
Madison beugte sich etwas vor und fragte leise: „Was ist los, Lily? Hattest du keine schönen Weihnachtstage?“
Lily wandte langsam den Blick vom Fenster zu ihrer Freundin. In ihren Augen schimmerten Tränen, als sie leise sagte: „Meine Schwester ... Petunia, sie will sich am letzten Tag des Jahres verloben.“
Madison runzelte die Stirn. „Ich hätte es verstanden, wenn ... “
Lily senkte den Kopf und beugte sich ganz dicht zu Madison heran. „Sie will mich nicht dabei haben, weil sie Angst hat, dass ich ihre Feier ruiniere.“
Madison schnaubte verächtlich und sah vor ihrem geistigen Auge das pferdegesichtige Etwas, das sich Lily`s Schwester nannte. Eine junge Frau, die ihre eigene Schwester als abartig bezeichnete, nur weil sie zaubern konnte. Madison griff nach Lily`s Hand und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. „Ich freue mich, dass du mitgekommen bist, Lily, und ich bin sicher, wir werden eine Menge Spaß haben. Das einzige, was mich nervt, ist diese Kleidergeschichte.“
Lily wischte sich hastig mit ihrer freien Hand über die Augen und lachte leise. Ein bisschen Abwechslung tat allen gut und sie hatten noch fast zwei Wochen Ferien, bevor es wieder zurück nach Hogwarts ging. Doch jetzt fuhren sie erst einmal ins Nirgendwo, denn die schneebedeckte Landschaft verwandelte sich langsam in eine raue Wildnis und der Himmel wurde immer bedeckter.
Madison wurde langsam ungeduldig. Sie zählte jede Station bis zum Endbahnhof des Zuges. Die sechs blieben sitzen, so wie Madison`s Mutter es ihnen angeordnet hatte. Die letzten Passagiere stiegen aus und verließen den kleinen Bahnhof. Das Licht auf dem Gang des Zuges wurde ausgeschaltet und automatisch griffen alle nach ihren bis jetzt gut verborgenen Zauberstäben.
„Wow, ich bin gespannt, was jetzt noch kommt“, murmelte James und drückte Lily`s Hand ganz fest, als der Zug sich kaum merklich wieder in Bewegung setzte. Er fuhr direkt auf ein Waldstück zu, das vollkommen undurchdringlich vor ihnen lag.
Sirius hatte das Fenster herunter geschoben und steckte seinen Kopf soweit es ging heraus. „Das gibt es doch gar nicht ... Da sind noch nicht einmal Schienen zu sehen“, rief er gegen den kalten Fahrtwind.
Remus verdrehte die Augen. „Mach das Fenster zu, Pad! Und wenn du alles verstanden hättest, was in den Büchern stand, die Abby gebracht hat, dann wüsstest du, dass alles nur eine Sinnestäuschung ist. Nichts ist so, wie es scheint. Die Schienen werden schon noch da liegen. Nur eben nicht für jeden ersichtlich.“
Lily nickte zustimmend. „Das ist so ähnlich wie mit Hogwarts, nur dass das hier keine Zauber sind.“
Sirius schloss das Fenster wieder und ließ sich neben Madison auf den Sitz fallen. Mit geröteten Wangen sagte er: „Ich liebe Abenteuer und das hier wird garantiert eins!“
Madison hatte sich direkt ans Fenster gesetzt, um ja nichts von der Umgebung zu verpassen, doch außer Bäumen war nicht viel zu sehen. Der Zug ratterte etwa noch eine halbe Stunde durch den dunklen Wald, bis es wieder etwas heller um sie wurde. In einiger Entfernung waren zwei schwarze Geländewagen zu sehen und genau dort hielt der gewöhnliche Muggelzug an. Es war kein Bahnhof und keine Ansiedlung zu sehen, nur die schneebedeckte, unberührte Landschaft erstreckte sich bis an den Horizont.
Alle sechs fuhren herum, als sich die Abteiltür öffnete und eine lächelnde Abby erschien. „Willkommen in der Wildnis“, sagte sie einladend. „Auf geht's! Wir müssen noch etwa zwanzig Minuten mit den Autos fahren.“
„Das sind eure Jeeps?“, fragte Sirius und drückte sich zusammen mit James die Nase an der Fensterscheibe platt.
Remus fiel in Abbys lachen ein, die meinte: „Also Jungs, wir leben im zwanzigsten Jahrhundert. Da ist so was doch wohl normal, oder?“
Für James und Sirius schien hier absolut nichts normal. Das hier war wirklich ein Abenteuer nach ihrem Geschmack. Ein Abenteuer im Nirgendwo.
Die drei Marauder schnappten sich sämtliches Gepäck, während die Mädchen Abby folgten.
Ein eisiger Wind pfiff ihnen entgegen, doch bis zu den Jeeps waren es nur ein paar Meter. Der Zug fuhr langsam wieder rückwärts und aus dem Führerhaus sprang ein junger Mann. Sein schwarzes Haar war militärisch kurz geschnitten und seine Gesichtszüge hätten manchen Filmschauspieler vor Neid erblassen lassen. Selbst Claire stieß ein anerkennendes Wow aus, während die drei Marauder genervt die Augen verdrehten.
Der Mann kam langsam näher. Sein langer Ledermantel war offen und flatterte hinter ihm her. Er war vollkommen schwarz gekleidet - schwarze Jeans, schwarze Stiefel und ein warmer Pullover. Über seine Brust zog sich ein Halfter, das voller kleiner Messer und Wurfsterne steckte und an seiner Hüfte hing ein langes Schwert, dessen Griff kunstvoll verziert war. Er blieb ein paar Schritte vor den Neuankömmlingen stehen und neigte seinen Kopf.
„Das ist Luca“, stellte Abby den jungen Mann vor. „Er gehört zu der Bruderschaft und wird das zweite Auto fahren.“
Luca blickte wieder auf und seine Augen blieben an Madison hängen, als er sagte: „Wir sollten uns beeilen. Das Wetter lädt die Jäger geradezu dazu ein, auf Kundschaft zu gehen.“
Remus fragte neugierig: „Also könnt ihr doch ins Tageslicht?“ Das war wohl ein Punkt, den er nicht so recht verstanden hatte.
Abby lachte: „Ja, sonst wären wir ja nicht hier. Solange die Sonne nicht scheint, ist alles perfekt, aber selbst wenn, die Scheiben der Autos sind eine Spezialanfertigung. Also kein Grund zur Sorge.“
Remus war begierig darauf, noch mehr von Abby zu erfahren und stieg zusammen mit Sirius und Madison bei Abby mit ein.
Die junge Vampirin schob sich etwas unbeholfen auf den Fahrersitz und rutschte hin und her, bis sie leise vor sich hin fluchend einige Gegenstände unter ihrer Jacke hervorzog. Drei Messer, ein gebogener Dolch und ein Säbel kamen zum Vorschein und landeten hinter dem Fahrersitz. „Schon viel besser“, sagte Abby lachend und ignorierte die offnen Münder ihrer Fahrgäste.
Madison saß neben ihr, während Sirius und Remus hinten Platz genommen hatten und sich neugierig das Wageninnere betrachteten. Alles war vom feinsten - schwarze Ledersitze, ein Armaturenbrett mit allen Schikanen und eine Wahnsinns Stereoanlage konnte dieses Auto sein eigen nennen. Hier drinnen konnte man sich vollkommen sicher fühlen.
Dank des Allradantriebs kamen sie gut voran, obwohl keine Straße zu sehen war und sie nur quer durch das Gelände fuhren. Dicht hinter ihnen folgte der andere Jeep, in dem Lily, Claire und James saßen. Luca fuhr ebenso zügig wie Abby und behielt auch den Himmel im Auge. Die dunklen Scheiben verhinderten, dass man ins Wageninnere sah und es hatte noch einen weiteren Vorteil - der Schnee blendete die Fahrer nicht.
Luca war schweigsam, während Lily und Claire ihn aufmerksam musterten und James sich interessiert in dem Muggelfahrzeug umsah. So viele Knöpfe luden gerade dazu ein, an ihnen herum zu spielen. Er hatte seinen Arm schon ausgestreckt, als Luca blitzschnell nach seinem Handgelenk griff. „Denk nicht einmal daran“, murmelte er mit tiefer Stimme, ohne die Umgebung dabei aus dem Auge zu lassen.
James rieb sich schmerzhaft sein Handgelenk, denn der Griff des Vampirs war so fest gewesen, dass er das Gefühl hatte, es wäre gebrochen.
„James, halt deine Neugierde im Zaum“, sagte Lily tadelnd von der Rückbank her und sogleich zog sich ein spöttisches Grinsen über das Gesicht des Vampirs.
Rockmusik dröhnte durch das andere Auto und Abby klopfte mit den Fingern im Takt auf das Lenkrad. „Brandon wollte euch selbst abholen, aber ihm ist etwas dazwischen gekommen“, sagte sie entschuldigend und warf einen kurzen Seitenblick auf Madison. „Jack war nicht begeistert, dass du uns besuchen wolltest, nicht wahr, Madison?“
Madison seufzte und starrte durch die Frontscheibe des Fahrzeugs. „Es ist schwer für ihn, schwerer als für mich“, sagte sie leise und war sich nicht mal sicher, ob Abby sie verstanden hatte, doch die Hand die sich auf ihren Arm legte zeigte ihr das Gegenteil. „Ich kenne Jack lange genug. Er ist das beste, was deiner Mutter passieren konnte, aber er macht sich Sorgen, wie alle Väter.“
Plötzlich zog Abby ihre Hand wieder weg und drückte auf einen Knopf am Armaturenbrett. „Luca, wir bekommen Gesellschaft“, rief sie hektisch. Sofort gab das Auto hinter ihr Lichtsignale mit den Scheinwerfern und holte auf.
Sirius und Madison suchten das endlos wirkende Gelände ab, während Remus nach vorn deutete: „Was ist das dort?“
Abby gab mehr Gas. „Späher!“, sagte sie knapp und erst jetzt sahen auch die anderen beiden drei Fledermäuse, die nur als kleine Punkte am Himmel auszumachen waren.
Madison krallte sich mit den Händen in die Sitzfläche, doch Abby ließ ihr keine Zeit für Angstgefühle. „Du gehst ans Steuer, Madison!“
„Was?“, rief Madison entsetzt. „Ich kann nicht Auto fahren.“
Abby angelte mit einer Hand hinter den Fahrersitz, ohne den Himmel aus den Augen zu lassen. „Du brauchst nur Gas geben und die Richtung beibehalten. Der Jeep hat Automatikgetriebe. Es kann gar nichts passieren“, sagte Abby beruhigend, obwohl in ihren Augen leichte Panik lag.
Plötzlich knallte etwas gegen die Frontscheibe. „Was, zum Geier ...“, rief Sirius entsetzt und zeigte auf das menschliche Gesicht, das sich gegen die Scheibe presste.
Ein Mann, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Luca hatte, saß auf der Motorhaube und versuchte, ins Wageninnere zu blicken.
„Dante“, knurrte Abby, packte Madison am Kragen und zog sie neben sich auf den Fahrersitz. „Wenn ich vorstellen darf - mein Ehemann, den ich jetzt seit mehr als achtzehn Jahren nicht mehr gesehen habe.“
Madison klappte der Mund auf, aber sie hatte keine Zeit, irgendwelche Fragen zu stellen, denn Abby verschwand in einer schwarzen Nebelwolke direkt von ihrem Sitz. Das Poltern auf dem Wagendach deutete darauf hin, dass sie wohl jetzt da oben saß.
Madison drückte ihr Bein durch und gab Gas. Der andere Jeep fuhr jetzt direkt neben ihr und Sirius kletterte als Unterstürzung nach vorn. Noch immer hockte der fremde Mann auf der Motorhaube, aber er hatte sich mittlerweile aufgerichtet und ein langes Schwert in der Hand. Das Holpern des Fahrzeuges und der eisige Wind schienen ihm nichts auszumachen.
Madison wusste gar nicht, wohin sie fuhr, denn die Sicht nach vorn war durch den unfreiwilligen Gast sehr eingeschränkt und es kam noch ein weiterer dazu. Luca erschien aus dem Nichts auf der Motorhaube und Sirius blickte hastig auf das andere Auto. Die Fensterscheibe auf der Fahrerseite war herunter gedreht und Lily saß leichenblass am Steuer, neben ihr James, der immer wieder auf sie einredete.
Madison wurde langsam mutiger und versuchte es mit einem kleinen Schlenker, um den Kerl auf der Motorhaube loszuwerden. Und es klappte, denn alle drei, Abby, Dante und Luca, fielen von dem fahrenden Auto in den Schnee.
Remus drehte sich um und rief aufgeregt: „Da sind noch zwei. Du musst anhalten, Madison.“
Madison sah in den Rückspiegel und zögerte nicht lange, denn ein Aufblitzen von Schwertern blendete sie für einen Moment und machte deutlich, dass Abby und Luca in der Falle saßen. Sie nahm den Fuß vom Gas und trat mit voller Wucht auf die Bremse. Das Auto kam ins schleudern und drehte sich um die eigene Achse. Sirius und Remus hatten schon die Tür geöffnet noch bevor das Fahrzeug zum stehen kam.
Neben ihnen hielt der andere Jeep und Lily, James und Claire sprangen mit gezückten Zauberstäben heraus.
Alle sechs rannten auf die Kämpfenden zu. Luca hatte zwei lange Schwerter in den Händen und hielt zwei Späher damit in Schach, die ebenso bis an die Zähne bewaffnet waren.
Metall schlug aufeinander und ließ Funken durch die Luft sprühen. Abby und Dante schlichen umeinander, jeder mit einem gebogenen Säbel bewaffnet. Die tiefe Stimme des Vampirs vibrierte durch die Luft, als er sagte: „Aber, Abigail, so habe ich mir unser Wiedersehen nicht vorgestellt.“
Abby erhob ihre Waffe und knurrte: „Du hast deine Wahl getroffen, Dante. Verschwinde zu Deinesgleichen und lass mich ein für alle Mal in Ruhe!“
Abby holte aus zum Schlag, verfehlte aber ihr Ziel um Haaresbreite. Dante war schnell, zu schnell, denn nur einen Wimpernschlag später hatte er seine Hand fest um ihren Hals gepresst: „Du gehörst mir, bis ans Ende deiner Tage, vergiss das nicht.“ Seine nachtblauen Augen blitzen im Schein des Säbels.
Abby rang nach Luft und versuchte sich loszureissen. Panik machte sich in ihren Augen breit, aber die Rettung kam von James, der einen gezielten Schocker auf ihren Angreifer los ließ. Doch scheinbar waren die Vampire immun gegen Zauber, denn Dante nahm nur lachend seine Hand von Abby`s Hals. „Du hast einen Kindergarten zum spielen mitgebracht, Süße?“
Dante verschwand in einer schwarzen Nebelwolke und tauchte direkt vor Sirius und Madison wieder auf. Beide versuchten, sich den Angreifer mit Zaubern vom Hals zu halten und beide hatten wenig Erfolg. Dante deutet eine spöttische Verbeugung an und sagte gefährlich leise: „Da ist ja die Kleine. Ich kriege dich ...“
„Nein“, rief Abby und rannte auf sie zu. „Nimm deine Freunde und verschwinde, Dante. Denn eines ist Gewiss, wenn du Madison auch nur ein Haar krümmst, dann bringt Brandon dich um. Diesmal verschont er dich nicht.“
Sirius hatte Madison hinter sich geschoben und ballte seine Hände zu Fäusten, während Remus, Claire, James und Lily versuchten, Luca zu helfen so gut es ging. Da sie mit Zaubersprüchen nichts ausrichten konnten, war Lily einem der Vampire einfach von hinten auf den Rücken gesprungen, während James immer und immer wieder seine Faust in den stählernen Körper des Vampirs hämmerte. Doch so schnell wie sie gekommen waren, verschwanden sie auch wieder in einer schwarzen Nebelwolke.
Dante folgte ihnen nur einen Augenblick später, aber nicht ohne eine letzte Drohung an Abby zu richten. „Ich weiß, dass du und Luca ... Ich werde ihn dafür töten, egal, ob er mein Bruder ist.“
Abby stand schwer atmend mit erhobenem Säbel da und blickte auf die Stelle, von der Dante verschwunden war, als Luca mit schnellen schweren Schritten angelaufen kam. Die Augen des Vampirs ruhten besorgt auf Abby. Er nahm ihr den Säbel aus der Hand und sagte leise: „Sie sind weg, aber sie werden wieder kommen. Wir sollten von hier verschwinden.“
Abby wischte sich mit den Händen über ihr Gesicht und hatte sich einen Moment später wieder gefasst.
„Rein in die Autos, alle“, sagte sie streng und blickte noch einmal hinauf in den bedeckten Nachmittagshimmel.
Nur Madison und Lily bemerkten, wie Luca noch mal kurz ihre Hand drückte, bevor er die Jeeps ansteuerte. James, Lily und Claire folgten ihm und die anderen stiegen wieder zu Abby ins Auto.
Der Motor heulte, doch noch bevor sie sich in Bewegung setzten, sagte Madison: „Ich will alles über diesen Typen wissen, bevor wir da ankommen, wo wir hin wollen.“
Ihre Stimme klang verärgert und besorgt, denn so hatte sie sich ihren ersten Besuch bei ihrem Vater nicht vorgestellt. Sie alle waren in Gefahr gewesen, wegen eines Vampirs, der wohl zu ihrer Tante gehörte, sich aber eindeutig nicht als liebender Onkel benahm.
Das Auto setzte sich langsam in Bewegung und Abby stellte das Radio ab. Sie blickte geradeaus, auf ein kleines Waldstück, das in einiger Entfernung vor ihnen auftauchte, und begann ihre Geschichte zu erzählen:

„Dante und Luca sind Brüder. Die beiden haben schon auf mich aufgepasst, als ich noch ein kleines Mädchen war und noch nichts über gute und böse Vampire wusste. Nachdem meine Mutter getötet wurde, bestand mein Vater darauf, dass ich in den Vampirclan aufgenommen werden sollte und deshalb machte er mich zu dem, was ich jetzt bin. Kurz darauf starb mein Vater an einer mysteriösen Vergiftung und Brandon wurde zum Oberhaupt der Bruderschaft. Dante und Luca waren zwei der getreuesten Gefolgsleute. Während Luca viel Wert auf die alten Traditionen legte, versuchte Dante gerne, neue Wege zu gehen. Brandon hatte es manchmal ziemlich schwer mit ihm, aber mir imponierte seine Art, die Dinge anzugehen. Ich war verliebt, hab nur das gesehen, was ich sehen wollte, und er hat das ausgenutzt. Ich war schneller verheiratet, als ich blinzeln konnte. Ein halbes Jahrhundert lief alles hervorragend, zumindest nach außen hin. Aber Dante war nicht das, was er vorgab zu sein. Er war scharf darauf, die Bruderschaft anzuführen, Macht auszuüben, doch da musste er erst an Brandon vorbei. Sarah war nicht die erste Frau im Leben meines Bruders, aber sie war die erste, die auf Stokes Castle einzog und die erste, die Brandon den Kopf verdrehte. Er vernachlässigte eine Zeitlang seine Pflichten, bis zu dem Tag, als Dante versuchte, seine schwangere Verlobte zu töten. Das war das Ende von allem - das Ende unserer Ehe, das Ende der Beziehung von Brandon und Sarah und das Ende für Dante in der Bruderschaft. Er schloss sich den Jägern an, jenen, die der Droge Blut verfallen waren. Er ist gefährlich ...“

In Abby`s Augen schimmerten Tränen, die sie aber hastig wegblinzelte. Langsam fing es an zu dämmern und sie schaltete die Scheinwerfer des Autos an.
Madison hatte ebenso wie Sirius und Remus stumm zugehört und wusste nicht, was sie sagen sollte. Dieser Mann war also Schuld daran, dass sie nicht bei ihrem Vater aufgewachsen war, dass ihre Eltern sich getrennt hatten. Auch wenn sie Wut verspürte, tat ihr Abby Leid. Sie hatte wohl die schwerste Last zu tragen, denn mit Selbstvorwürfen zu leben war nicht leicht.
Sie erreichten ein undurchsichtiges Waldstück, durch das nur ein kleiner Pfad führte, als Madison sagte: „Wusste ich es doch, in jeder Familie gibt es ein schwarzes Schaf.“
Sie griff nach hinten und drückte Sirius` Hand ganz fest, damit er diese Worte nicht falsch verstand. Sirius beugte sich zwischen die Sitze und drückte Madison einen Kuss auf die Wange. „Hey, deine Familiengeschichte kennen zu lernen ist das reinste Abenteuer.“
Remus verdrehte die Augen. „Mann, Pad, du musst auch über alles deine Witze machen.“
Sirius lehnte sich wieder zurück und meinte trocken: „Mit verkorksten Familien kenne ich mich aus, Moony. Also kann ich mir darüber ein Urteil erlauben.“
Madison lachte leise, brach aber augenblicklich ab, als hinter dem Waldstück eine mittelalterliche Burg auftauchte. Zinnen und Türme ließen das alte Bauwerk verspielt wirken. Ein breiter Wassergraben umrundete das Gebäude, ebenso wie eine hohe Mauer. Die Zugbrücke hing an großen Ketten und war heruntergelassen. Abby sagte fröhlich: „Willkommen auf Stokes Castle!“
Von ihrer schlechten Stimmung nach dem Zusammentreffen mit Dante war nicht mehr viel übrig. Man sah ihr an, dass sie sich hier heimisch fühlte.
Das Auto donnerte über die Holzbrücke und wurde langsamer, denn im Innenhof der Burg herrschte reges Treiben. Frauen und Kinder liefen geschäftig umher und sahen neugierig zu den Jeeps, die vor dem Eingangsportal zum stehen kamen.
Madison atmete tief durch und löste nur zögerlich den Sicherheitsgurt. Eine aufregende Reise lag hinter ihr und sie hatte etwas Angst vor dem, was noch kommen würde. Sirius öffnete ihr die Tür und lächelte sie aufmunternd an. „Ich bleib immer in deiner Nähe, also keine Panik“, meinte er und reichte ihr die Hand.
„Du hast leicht reden“, murmelte Madison und stieg als letzte aus dem Auto. Lily, Claire, James und Remus waren schon Luca gefolgt, der stürmisch von einem kleinen Jungen begrüßt wurde.
Madison kniff argwöhnisch die Augen zusammen und Abby sagte leise: „Das ist Luca`s Sohn Jason. Seine Mutter starb bei der Geburt und seit dem lebt Luca mit ihm hier bei uns.“
Madison runzelte die Stirn, waren ihr doch Dante`s Worte, seine Drohungen nicht verborgen geblieben. Doch noch bevor sie nachfragen konnte, sagte Abby mit gedämpfter Stimme: „Du musst nicht glauben, was Dante gesagt hat. Zwischen mir und Luca ist gar nichts.“
Madison nuschelte entschuldigend: „Tut mir Leid, es geht mich ja nichts an ...“
Na toll, jetzt waren sie noch nicht einmal richtig angekommen und schon hatte sie es sich mit ihrer Tante verscherzt, denn Abby rauschte durch die große, schwere hölzerne Eingangstür der Burg.
Lily und James standen schon im Eingangsbereich und blickten sich interessiert um. Eine große Freitreppe teilte sich im oberen Stockwerk. Überall an den hell gestrichenen Wänden hingen Gemälde und alte Wandteppiche. Der dunkle Marmorfußboden gab einen schönen Kontrast zu dem großen weißen Tisch mitten in dem weitläufigen Empfangsbereich ab, der der Jahreszeit entsprechend mit Tannenzweigen und leuchtend roten Weihnachtssternen dekoriert war.
Sirius stand dicht hinter Madison und war beeindruckt, obwohl er in einem vornehmen Haus aufgewachsen war. Nur bei den Blacks war alles düster mit wenig Sonnenlicht. Etwas, das man eigentlich bei den Vampiren erwartet hätte, aber sie alle wurden über den Mythos dieser Geschöpfe eines besseren belehrt.
„Abgefahren“, sagte Claire bewundernd und richtete wie alle anderen ihren Blick zu der großen Freitreppe.
Brandon Stokes, lässig in Jeans, Stiefeln und einem dunklen Hemd gekleidet, kam eilig aus dem oberen Stockwerk auf die sechs Besucher zu, aber sein warmes Lächeln galt einzig und allein seiner Tochter. „Ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Reise.“
„Wie man es nimmt“, knurrte Abby aus dem Hintergrund und verschwand hinter einer der Türen im Erdgeschoss.
Brandon`s fragender Blick wanderte zu Luca, der mit seinem Sohn auf den Schultern näher kam. Seine Worte waren leise und für alle anderen unverständlich, aber an Brandon`s verdüstertem Gesichtsausdruck und an seinem lauten Fluchen, erkannte jeder, dass Luca ihm gerade von ihrem unschönen Zusammentreffen mit den Spähern erzählt hatte.
„Ruf die Bruderschaft zusammen. Wir treffen uns in einer halben Stunde in meinem Arbeitszimmer!“ Brandon`s Anweisung kam laut und Madison stöhnte innerlich auf. Ihr Vater war scheinbar mit Leib und Seele Aristokrat, der es gewöhnt war, Befehle zu erteilen.
Brandon wandte sich jetzt wieder an die jungen Leute. „Na, dann folgt mir in den Ostflügel. Um euer Gepäck und um all eure Wünsche kümmert sich Edward.“
Ein Mittvierziger in einem schwarzen Anzug verbeugte sich kurz vor ihnen und verschwand dann nach draußen. Brandon steuerte wieder die Freitreppe an und Sirius griff nach Madison`s Hand. „Mach ein anderes Gesicht. Ich finde diesen alten Kasten total beeindruckend.“
„Danke, junger Mann“, rief Brandon lachend und öffnete eine große Flügeltür im ersten Stock. Dahinter befand sich ein langer Flur, der mit dicken roten Teppichen ausgelegt war. Ein halbes Dutzend Türen gingen davon ab. Brandon zeigte zum Ende des Ganges. „Da hinten ist mein Zimmer, alle anderen könnt ihr unter euch aufteilen, bis auf das letzte auf der linken Seite. Er blickte Madison an und sagte erklärend: „Das ist das Zimmer deiner Mutter gewesen. Ich dachte, vielleicht ...“
Madison lächelte und war irgendwie gar nicht erstaunt darüber, dass hier ein Raum an die Vergangenheit erinnern sollte. Ohne auf ihre Freunde oder Sirius zu achten, steuerte sie neugierig die Tür an. Einen tiefen Atemzug später stand sie in einem großen gemütlichen Zimmer, das eindeutig an eine Hexe erinnerte. Große, gerahmte Zaubererfotos hingen an den Wänden. Einige zeigten ihren Vater und andere ein glückliches Paar. In einer Ecke stand ein großer Schreibtisch und auf ihm ein blanker Kupferkessel. Ein großer Kleiderschrank und einige Kommoden vervollständigten neben einem großen antiken Bett die Einrichtung. Dicke, flauschige rote Teppiche und passende Vorhänge an den Fenstern ließen das Zimmer behaglich erscheinen. Madison durchströmte sofort ein anheimelndes Gefühl.
Brandon hatte leise die Tür hinter sich geschlossen und beobachtete seine Tochter aufmerksam. Es stimmte ihn etwas wehmütig, sie nach all den Jahren in diesem Zimmer zu sehen, das er nicht gewagt hatte zu verändern, aus Angst die Erinnerungen würden dann ganz aus seinem Leben verschwinden.

Sirius und Remus standen mit Claire auf dem Flur und lachten leise, denn James und Lily lieferten sich gerade eine Diskussion über die Zimmeraufteilung.
„Ich werde mir ein Zimmer mit Claire teilen“, beharrte Lily, während James augenverdrehend grummelte: „Wir sind das erste Mal zusammen verreist, Flower, und mir würde es gefallen, wenn du und ich ...“
„Lustmolch! Kannst du auch mal an was anderes denken, Potter?“, keifte Lily unbeirrt weiter.
Claire wollte dem Ganzen ein Ende setzen und öffnete die nächst gelegene Tür. „Macht was ihr wollt, ich wohne für die nächsten Tage hier!“
Remus bezog kurzerhand das Zimmer gegenüber und warf Sirius einen fragenden Blick zu, der ziemlich unschlüssig aussah. Aber die Anwesenheit von Madison`s Vater, der auch den kleinen Vorteil hatte ein Vampir zu sein, hielt ihn davon ab, Madison in ihr Zimmer zu folgen. Das Ambiente wäre sicher passend für den letzten Schritt in ihrer Beziehung, aber dennoch nahm er das Zimmer neben Remus.

Madison stand am Fenster und blickte in den Innenhof der Burg. Die Abenddämmerung zog mit großen Schritten über das Land und ließ die Umgebung in einem sanften Licht erscheinen.
„Dieses Zimmer, war das euer gemeinsames Schlafzimmer?“, fragte sie neugierig, sah ihren Vater aber nicht an. Dennoch konnte sie den gequälten Unterton in seiner Stimme heraus hören. „Nein, das war Sarah`s privates Reich. Hierhin zog sie sich zurück, wenn sie mal Ruhe vor mir oder Meinesgleichen haben wollte. Hier tat sie all die Dinge, die eine Hexe eben so tut.“
Madison konnte nicht anders, gab ihrem Impuls nach und fragte geradeheraus: „Vermisst du sie immer noch, nach all den Jahren?“
Brandon atmete geräuschvoll aus, griff nach der Türklinke und sagte leise: „Es ist besser, wenn man weiß, dass es demjenigen, den man liebt, gut geht und er in Sicherheit lebt, als dass man ihn tot in seinen Armen hält.“
Die Tür öffnete sich lautlos. „In einer Stunde gibt es Abendessen“, waren seine letzten Worte, bevor er verschwand.
Genau vor diesem Geständnis hatte Madison sich gefürchtet, denn es zeigte ihr gnadenlos, dass nur die Umstände der Zeit ihre Eltern getrennt hatten. Sie dazu veranlasste, für ihr Kind ihr eigenes Glück aufzugeben. Der Schmerz des Verlustes war in diesem Raum zum greifen nahe und warf ein ganz anderes Licht auf ihren Vater. In diesem Moment nahm Madison sich vor, soviel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen, Zeit, die sie in all den Jahren nicht hatten und die sie doch so dringend benötigten. In dieser einen Woche, die sie hier verbringen würde, wollte sie versuchen, alles über ihn herauszufinden, was ein Kind von seinem Vater wissen sollte.


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