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Fanfiction

Das Geheimnis der Ahnen - Schneesturm

von heidi

Da bin ich wieder, zum letzten Mal in diesem Jahr!
@ HARRY***POTTER
Freut mich, dass es dir gefallen hat und viel Spaß weiterhin!
@ Molly_Weasley
Hehe, ja alles konnte ich mir nicht abgewöhnen. Und Flower passt doch irgendwie. *g*
@ Phönixmaid
Nein, es wird leider nicht mehr Remus und Claire geben, denn sie sind hier nur Randfiguren. Ich hoffe, es gefällt dir dennoch.
@ BlacksLady
Ja, Madison hat mal so richtig Dampf abgelassen und ich denke, Sirius ist der einzige der versteht, warum sie von ihrem Bruder enttäuscht war. Naja, und die Sache mit den Vampiren fand ich eigentlich passend. Da hab ich meiner Fantasie mal wieder freien Lauf gelassen. *g* Remus und Claire werden wirklich nur Freunde bleiben, denn eine dritte Liebesgeschichte wäre wirklich sehr unpassend und zuviel des Guten.
@ pagesturner
Ja, danke, meine Feiertage waren sehr entspannt. Die Sache mit dem kennzeichnen, ja da kommt später noch mal was. Sa was baue ich ja nicht umsonst ein. *g* Viel Spaß weiterhin!
@ PadfootBlack
Ich hatte schon echt bedenken, dass die Sache mit dem Schicksal zu kitschig wird, deshalb freut es mich umso mehr, dass es dir gefallen hat. Ein bisschen Humor muss in jeder Geschichte und hier ist Claire nun mal diejenige, die mit so kleinen Missgeschicken dran glauben muss. *g*
@ Sirius Black 92
Ja heute ist Sonntag und Dankeschön für dein Feedback!
@ T.Potter
Ich mag diese klischeehaften Geschichten - Lily zickt James an - nicht besonders. Ich weiß, dass ich damit so ziemlich allein dastehe, deshalb freut es mich, dass es dir gefallen hat.
@ Sirius Black - Marauder
Na mal sehen, ob ich das Lieblingschap noch irgendwann mal toppen kann. *g* Viel Spaß weiterhin!
@ ~Niniél~
*freu* Das du hier her gefunden hast. Da hast du ja noch einiges nachzulesen. *g* Hier wird es nicht einzig und allein um James und Lily gehen, deshalb werde ich ihnen auch nicht zu viele Steine in den Weg legen. Das hatten wir ja schon in der anderen Geschichte. Ich bin gespannt darauf, was du sagst, wenn du auf dem neuesten Stand bist.


Danke für euer Feedback und viel Spaß beim nächsten Chap!
Eure heidi


13. Schneesturm

Das Leben verlief für alle, auch für Madison, weiterhin normal. Zumindest in der Schulwoche nach der aufregenden Enthüllung, dass ihr Vater ein Vampir war.
Madison hatte die Bücher von Abby regelrecht verschlungen, dennoch blieben eine Menge offene Fragen, auf die sie eine Antwort wollte. Die konnte sie nur von einer Person bekommen - Abby, die sich seit jener Nacht nicht mehr hatte bei ihr sehen lassen.
Sirius wich ihr normalerweise nur im Unterricht von der Seite, wenn es nicht anders ging, doch am Freitagmorgen hastete er aus der Großen Halle und folgte einem Trupp Erstklässler, die zu ihrem Unterricht eilten.
In dem ganzen Gewimmel suchte Sirius nur nach einer bestimmten Person, deren blonder Haarschopf ihm schon von weitem ins Auge stach.
Im Eingangsbereich des Schlosses erwischte er dann Maxwell Gray, packte ihn an seinem Umhang und zog ihn etwas zur Seite.
Max`s Blick verdüsterte sich. Trotzig reckte der Elfjährige sein Kinn in die Höhe und zischte: „Was willst du von mir, Black?“
Sirius hielt ihn weiterhin am Kragen seines Umhanges gepackt und schüttelte ihn leicht. „Wie lange willst du deiner Schwester noch aus dem Weg gehen, Kleiner? Madison vermisst dich!“
„Na, sie hat doch jetzt dich“, sagte Max herausfordernd und versuchte sich loszureißen, doch Sirius hielt ihn unnachgiebig fest und ließ sich auch von seiner abweisenden Haltung nicht einschüchtern. Im Gegenteil - er zog den kleinen Erstklässler noch näher zu sich heran und sagte eindringlich. „Madison ist und bleibt deine Schwester, daran ändert auch die Tatsache, dass ihr Vater ... ähm, anders ist, nichts.“
Maxwell ließ die Schultern hängen und Sirius lockerte seinen Griff etwas. Max umklammerte seine Schultasche und murmelte: „Sie kennt jetzt ihren Vater und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie uns verlässt.“
Sirius blickte den Kleinen verblüfft an. Scheinbar ging es hier nicht um Madison`s Herkunft, sondern nur um seine Verlustängste.
Sirius ließ Maxwell los, kratzte sich verlegen am Kopf und suchte nach den richtigen Worten. „Hm ... irgendwann wird sie sowieso ausziehen, aber jetzt ist sie hier.“
Max seufzte schwer, nickte aber. „Ok, ... ich rede mit ihr.“
Sirius klopfte ihm auf die Schulter und war gerade mächtig stolz auf sich. Doch als sein Blick auf eine Horde Slytherins fiel, verdüsterte sich sein Gesicht. In diesem Moment wünschte er sich einen Bruder zu haben wie Max. Jemanden, der zugänglich ist und dem keine Gehirnwäsche verpasst wurde.
Vor sich hin fluchend betrat Sirius das Verwandlungsklassenzimmer und setzte sich sofort neben Madison in die erste Reihe.
Doch nicht nur er war an diesem Morgen etwas verstimmt. Professor McGonagall betrat das Klassenzimmer mit grimmiger Miene und schloss die Tür sehr geräuschvoll. Einige Schüler zogen sofort die Köpfe ein, während andere die Hauslehrerin der Gryffindors argwöhnisch beäugten.
Ihre katzenartigen Augen wanderten über die Siebtklässler und ihr Blick blieb an James hängen, der sofort laut schluckte. Lily neben ihm zog eine Augenbraue hoch und zischte leise: „Ich hoffe, du hast nichts ausgefressen.“
Noch bevor James antworten konnte, brach Professor McGonagall`s Stimme durch die Stille im Raum: „Drei Spieler der Hausmannschaft von Slytherin haben sich irgendeinen Virus eingefangen. Das angesetzte Spiel für morgen fällt aus. Verdammt, wir hätten gewinnen können.“
Die letzten Worte waren ihr wohl nur so rausgerutscht und gingen auch mehr oder weniger im allgemeinen Raunen der Schüler unter.
Madison warf einen Blick zu James, der laut aufstöhnte und murmelte: „Mann, dann kann ich das Training für heute Abend gleich absagen.“
Professor McGonagall nickte zustimmend. „In drei Wochen beginnen die Weihnachtsferien und das Spiel wird frühestens Ende Januar nachgeholt, aber etwas Gutes hat die ganze Sache - so haben Sie mehr Zeit, sich auf die Prüfungen vorzubereiten.“
„Ich wusste, dass da noch was kommt“, maulte Sirius leise vor sich hin.
„Ja, Mr. Black, da kommt tatsächlich noch was“, sagte die Professorin mit schneidiger Stimme und strengem Blick, aber um ihre Lippen war ein kaum wahrnehmbares Lächeln zu erkennen.
„Da das Spiel nun abgesagt wurde, hat der Schulleiter bestimmt, dass der angesetzte Hogsmeade-Ausflug vorgezogen wird. Sie alle dürfen sich morgen einen schönen Tag machen.“
Leise Jubelrufe dröhnten durch das Klassenzimmer und auf fast allen Gesichtern erschien ein Lächeln. Nur James und Madison wirkten nicht so glücklich darüber, aber Sirius kritzelte rasch auf einen Pergamentschnipsel:

Hey, das wird unser erster gemeinsamer Ausflug, also ein bisschen mehr Freude bitte. Zeig mir deine schönen Beißerchen.

Mit einem schiefen Grinsen, schob er das Pergament zu Madison, die seine Worte mit einem Lächeln belohnte und zurück schrieb:

Ich würde dir gern etwas anderes zeigen, aber leider hast du ja beschlossen, vorerst enthaltsam zu leben.

Das Pergament wanderte wieder zu Sirius zurück, während Professor McGonagall durch die Reihen marschierte und die Aufgabe der Stunde erklärte. Ihr scharfer Blick erspähte sehr wohl die Unaufmerksamkeit der beiden Siebtklässler in der vorderen Reihe und ihr entging nicht das heimliche Briefeschreiben.
Allerdings war Sirius sich ziemlich sicher, dass die Aufmerksamkeit seiner Hauslehrerin nicht ihm galt, als er die folgenden Worte schrieb:

Ich hab das nicht beschlossen, ich will nur alles richtig machen.

Bevor das Pergament wieder zu Madison wandern konnte, griff eine knochige Hand danach. „Nun, wie ich sehe, Mr. Black, schreiben Sie und Miss Gray immer eifrig mit“, sagte Professor McGonagall mit strenger und besorgniserregend amüsierter Stimme. Madison senkte ihren Kopf und biss sich auf die Lippe. Sie war sich ziemlich sicher, dass ihre Hauslehrerin so ein Verhalten nicht durchgehen ließ.
Sirius hingegen lag schon der passende Kommentar auf der Zunge, aber die Professorin war schneller. „Nun, um Ihren Schreibeifer etwas zu unterstützen, dürfen Sie beide mir bis Montag einen acht Fuß langen Aufsatz über Animagi verfassen. Ich möchte eine komplette Abhandlung über dieses Thema und wenn Sie nicht weiter wissen sollten - die Bibliothek hat auch am Sonntag geöffnet.“
Sirius räusperte sich kurz und warf einen Blick zu James, den die ganze Sache sichtlich amüsierte, während Madison leise stöhnte: „Das kostet uns das ganze Wochenende.“
Professor McGonagall beugte sich über den Tisch und sagte leise zu Madison: „Das ... war meine Absicht, damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen.“
Madison rutschte automatisch tiefer in ihren Stuhl und beschloss jetzt ihren vorlauten Mund zu halten, während Sirius selbstgefällig die Arme vor der Brust verschränkte und im Geiste schon den Aufsatz geschrieben hatte.

Nach der Stunde schnappte sich Madison ihre Tasche und stapfte wütend aus dem Klassenzimmer. Das war zwar nicht ihre erste Strafarbeit, aber es war ihr erstes Wochenende, das sie mit Sirius verbringen wollte und das nun nicht gerade bei einer Hausaufgabe.
Zu allem Überfluss sagte James auch noch das Quidditchtraining ab, aber es gab einen kleinen Lichtblick für Madison - Max kam nach fast einer Woche das erste Mal auf sie zu. Sein scheues Lächeln und die Art, wie er sie umarmte, trieb Madison Tränen in die Augen.
Doch auch andere Personen hatten sie nicht vergessen, denn am Abend wartete noch eine Ãœberraschung in ihrem Schlafsaal auf sie.

Lily hatte sich von ihren Freundinnen und den Maraudern gleich nach dem Abendessen verabschiedet. Sie wollte noch mal ins Tränkelabor, ein paar harmlose Heiltränke für ihre Eltern zusammen brauen, die sie in den Weihnachtsferien mit nach Hause nehmen wollte.
James passte es gar nicht, dass er nun endlich mal einen freien Abend hatte und Lily ihn dann einfach so stehen ließ. Allerdings kannte er ihre heimliche Leidenschaft für das Tränkebrauen nur zu gut und es war nur recht und gut, dass sie ihre Interessen verfolgte. Zum ersten Mal bemerkte er an diesem Abend, dass sich einiges verändert hatte. Sirius war nun nicht mehr ständig für ihn da - er hatte Madison, der er an diesem Abend seine volle Aufmerksamkeit schenkte, auch wenn sie nur an ihrer Strafarbeit schrieben. Besser gesagt, Madison schrieb und Sirius diktierte. Er brauchte nicht einmal ein Buch und lüftete trotzdem alle Geheimnisse um die Animagi.
Madison rieb sich ihr Handgelenk und murmelte: „Ich alleine hätte nie und nimmer soviel schreiben können. Meinst du, Gonni ahnt, dass ihr...“
Sirius zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber wissen kann man es nicht.“
„Madison“, rief Claire laut und übertönte das Gemurmel im Gemeinschaftsraum. Sie stand oben auf der Treppe zu den Mädchenschlafsälen und winkte ihrer Freundin hektisch.
Madison warf die Schreibfeder auf den Tisch, drückte Sirius einen Kuss auf den Mund und meinte grinsend: „Mach mal hier weiter und schreib alle Geheimnisse über Padfoot nieder.“
Bevor sie verschwinden konnte, hielt Sirius sie am Arm fest. „Kommst du heute Nacht zu mir?“
Madison klatschte lachend in die Hände. „Ah, du hältst es nun wohl doch nicht mehr aus.“
„Doch, ich wollte nur mit dir den Aufsatz beenden“, antwortete Sirius amüsiert.
Madison verdrehte die Augen und stöhnte: „Ich glaube, ich sollte Padfoot verführen. Bei dem habe sich sicherlich größere Chancen.“
Sirius` bellendes Lachen folgte ihr noch hinauf in den Schlafsaal. Doch hier oben war nicht nur Claire anwesend. Abby hockte in ihrer menschlichen Gestalt auf Madison`s Bett und lächelte sie an. „Ich bin hier, um all deine Fragen zu beantworten“, war ihr schlichter Kommentar zu ihrem plötzlichen, unangemeldeten Auftauchen.
Claire ließ die beiden allein und gab Madison die Gelegenheit, ungestört mit ihrer Tante zu sein.
Abby stand langsam auf, behielt aber weiterhin den Blickkontakt mit Madison und sagte leise: „Es musste sein, versteh doch ... Die Gefahren sind immer noch da. Du bist neben mir und deinem Vater die letzte der Stokes. Die Blutlinie stirbt mit dir aus und es gibt Leute, die dem schnell ein Ende bereiten wollen.“
Madison schluckte und setzte sich auf ihr Bett. Sie zog die Knie an und umschlang sie ganz fest mit den Armen. „Warum bin ich so wichtig für sie? Und wer sagt, dass die Stokes aussterben werden? Wer weiß, vielleicht bekomme ich ein Haufen Kinder, oder du.“
Abby lief ein paar Schritte durch den Raum, die Hände auf ihrem Rücken verschränkt. „Ok, ich werde versuchen, dir die ganze Sache zu erklären, ohne meinem Bruder vorzugreifen. Es gibt nur sehr wenige weibliche Vampire und die bekommen keine Kinder. Meine Mutter war ein Mensch, genau wie meine Großmutter und die Mütter aller anderen Vampire. Wie du, waren auch Brandon und ich menschlich, bis zu dem Tag, an dem unser Vater uns zu dem machte, was wir sind. Normalerweise leben die weiblichen Nachfahren der Vampire ein normales Leben. Das heißt, sie werden nie in den Vampirclan aufgenommen und sterben irgendwann an Altersschwäche.“
Madison kniff die Augen zusammen. „Aber du bist doch hier ... und...“
„Ja, ich war eine der wenigen Ausnahmen und das auch nur, weil die Jäger meine Mutter getötet haben“, murmelte Abby und wischte sich hastig mit der Hand über die Augen.
„Und dein Vater?“, fragte Madison neugierig, denn sie wollte noch mehr über diese Seite ihrer Vorfahren wissen. Sie war begierig darauf zu erfahren, wer ihre Ahnen waren.
Abby ließ sich etwas kraftlos auf Madison`s Bett fallen und senkte den Kopf. „Die Stokes sind die älteste Blutlinie in unserer Welt. Momentan ist Brandon seit 170 Jahren das Oberhaupt aller Vampirclans, so wie unser Vater es vor ihm war. Das allein birgt schon Gefahren, aber sein Job ist es, dafür zu sorgen, dass unsere Welt geheim bleibt, so wie die Zaubererwelt. Es gibt Vampire, die dem Blutrausch verfallen, wahllos Menschen töten, um ihre Droge zu bekommen. Brandon und die Bruderschaft der Schwarzen Tollkirsche sorgen für Ordnung, beschützen die menschlichen Gefährten und Nachkommen der Vampire. Doch wie überall, versucht man auch bei uns Zwietracht zu sähen. Viele bezeichnen uns als Dämonen und wollen unsere Hilfe, um ihre Interessen zu verfolgen. Im Moment steht die Zaubererwelt an einem Wendepunkt. Gut und Böse trennen sich immer mehr und es wird nicht lange dauern, bis hier Krieg herrscht, ein Krieg, in den auch die Geschöpfe der Nacht verwickelt werden ...“
Madison hob die Hand, um Abby`s Redeschwall zu unterbrechen. Sie musste erst einmal die Worte auf sich wirken lassen, denn Abby sprach nicht nur von der Welt der Vampire, sondern auch von ihrer Welt. Wortfetzen kamen ihr in den Sinn, besorgte Worte, die ihre Mutter oft in den Sommerferien geäußert hatte, wenn sie den Tagespropheten gelesen hatte. Auch Lily studierte immer eifrig die Zeitung, seit sie am eigenen Leib erfahren hatte, was es heißt, kein Reinblut zu sein. Der Kreis schloss sich, denn auch Madison war nur zur Hälfte eine Hexe.
„Du redest hier von den Todessern und ihrem Anführer?“, fragte Madison leicht atemlos.
Abby seufzte tief. „Ja, denn dieser Zauberer ist mächtig und weiß Dinge über uns, die er nicht wissen sollte. Er weiß, dass man Vampire mit menschlichem Blut abhängig machen kann, sie zu einem willenlosen Werkzeug machen. Und er hat noch einen Vorteil: Er hat die Abtrünnigen, die Jäger, auf seiner Seite. Diejenigen, die alles wollen, Macht und Blut.“
Madison ließ sich nach hinten auf ihr Kissen fallen und fragte mit geschlossenen Augen: „Und was für eine Rolle spiele ich in diesem Spiel?“
Abby griff nach ihrer Hand und sagte leise: „Wenn es nach deinem Vater geht, gar keine. Er will, dass du ein unbeschwertes Leben führst, ein normales Leben, das irgendwann mit deinem Tod beendet wird. Aber ich denke, du solltest dennoch alles wissen.“
Madison setzte sich ruckartig auf und fasste mit der freien Hand nach ihrem Kettchen. „Der Schlüssel - was hat es damit auf sich?“
Madison sah, wie Abby die Stirn runzelte und griff schnell nach der Keksdose auf ihrem Nachtschrank. „Hier, die magst du doch.“ Ein kleiner Bestechungsversuch konnte ja nicht schaden.
Abby lachte. „Jawohl, die mag ich, aber ich darf dir über diesen Schlüssel nichts erzählen. Das musste ich meinem Bruder versprechen, denn das ist seine Aufgabe.“
Madison stöhnte frustriert auf, aber sie merkte, dass sie hier an einem Punkt angekommen war, der wohl überaus wichtig für ihr Leben war.
Abby versuchte geschickt, das Thema auf etwas anderes zu lenken und fragte neugierig: „Wie läuft es eigentlich mit deinem Freund? Der Typ ist wirklich sexy.“
Madison lachte. „Ja, das ist er, aber im Moment hab ich leider nichts davon. Wir sind noch bei dem üblichen Küssen und Händchenhalten.“
Abby presste ihre Lippen zusammen, um nicht laut loszulachen. „Du hast mehr von deinen Ahnen, als du denkst“, meinte sie nur und erhob sich langsam vom Bett.
Madison eilte ihr nach, als Abby zum Fenster ging und einen Flügel öffnete. Sofort strömte die kalte, klare Winterluft ins Zimmer und ließ Madison leicht frösteln.
„Ein Schneesturm zieht auf“, murmelte Abby. „Ich werde mich jetzt auf den Weg machen und deiner Mutter noch einen Besuch abstatten. Ich wette, sie hat schon die ersten Weihnachtsplätzchen gebacken.“
Madison spürte, dass es ein kleiner Abschied war und Abby von nun an nicht mehr so oft bei ihr sein würde. „Wann sehen wir uns wieder?“, fragte Madison leise und berührte Abby an ihrer Schulter.
Abby legte ihre bleiche Hand auf Madison`s und lächelte geheimnisvoll. Dieses Lächeln ließ ihre Augen aufblitzen und zeigte auch ihre makellosen Zähne. „Schon bald, wenn deine Eltern einverstanden sind.“
Um weiteren Fragen ihrer Nichte aus dem Weg zu gehen, verschwand Abby in einem schwarzen Nebel und flatterte nur einen Wimpernschlag später als Fledermaus davon.
Madison sah ihr noch nach und lächelte, denn die ersten weißen Flocken wirbelten durch die dunkle Nacht und kündigten den Winter an.

Sirius hatte nicht im Traum daran gedacht, den Aufsatz allein zu beenden. Er versuchte, James zu einer Partie Zauberschach zu überreden, denn es war seit Tagen der erste Abend, den sie ohne weiblichen Anhang verbrachten.
James polierte gedankenverloren den Stiel seines Rennbesens. Im Moment ärgerte er sich darüber, dass er das Training abgesagt hatte und er ärgerte sich darüber, dass Lily noch immer nicht aus den Kerkern zurück war.
„Hey, Prongs, mach ein anderes Gesicht und lass dich herab auf eine Partie Schach“, riss Sirius seinen Freund aus den Gedanken.
James machte eine ablehnende Handbewegung. „Bin heut nicht in Stimmung, Pad. Außerdem gewinnst du sowieso immer.“
Sirius warf Remus, der von seinem Buch aufsah, einen fragenden Blick zu. Remus jedoch zuckte nur mit den Schultern und vertiefte sich wieder in ?David Copperfield', einen Roman, den Claire ihm empfohlen hatte und der ihm ausgesprochen gut gefiel. Charles Dickens war zwar nicht sein Lieblingsautor, aber dieses Buch hatte etwas. Das Gemurmel im Gemeinschaftsraum störte ihn wenig und er bekam auch nicht mit, wie Sirius zu James sagte: „Hey, fällst du jetzt in ein melancholisches Vorweihnachtstief, oder was ist los, Prongs?“
James legte seinen Besen beiseite und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß auch nicht. Irgendwie ist die Sache mit Lily festgefahren ...“
Sirius machte große Augen und fragte vorsichtig: „Festgefahren, im Sinne von du willst die Sache beenden?“ James schüttelte energisch den Kopf und fuhr sich mit der Hand durch seine strubbeligen Haare. „Himmel, nein. Genau das Gegenteil - ich will ... ja, also, ich will, dass sie immer zu mir gehört. Dass sie immer bei mir ist ...“
„Prongs“, sagte Sirius aufgeregt. „Heißt das etwa ... nein, das glaub ich nicht. James, weißt du wovon du hier sprichst?“
„Ach, vergiss es“, knurrte James und verließ mit großen Schritten den Gemeinschaftsraum. Er hatte bemerkt, dass er sich gerade um Kopf und Kragen redete. Sirius von seinem inneren Gefühlschaos zu erzählen, war wohl keine gute Idee. Lily war schon so lange ein Teil seines Herzens, doch erst die letzten Wochen hatten ihm die Augen geöffnet, dass sie die Einzige war und bleiben würde. Aber er war erst siebzehn und fühlte sich für so eine Entscheidung viel zu jung, dennoch hatte sich dieser Gedanke in seinem Kopf festgesetzt und wollte nicht wieder verschwinden.
Ruhelos wanderte er durch das Schloss. Seine Füße führten ihn automatisch in die Kerker.

Lily genoss es mal wieder, brodelnde Kessel und die Gerüche von Kräutern um sich zu haben. Viel zu selten fand sie wegen ihrer Verpflichtungen und James Zeit, ihrer heimlichen Leidenschaft, dem Tränkebrauen, nachzugehen.
Sie zerhackte gerade etwas Affodillwurzel, als die Tür geräuschvoll geschlossen wurde. Lily drehte sich nicht um, sagte aber lächelnd: „Was denn, James, hast du Langeweile?“
„Potter kennt noch nicht mal den Weg hier her“, kam ein vertraute, aber schon lange nicht mehr gehörte Stimme von der Tür her.
Lily drehte sich ruckartig um. Ihr Gesicht blieb ausdruckslos, als sie sagte: „Ich bin hier gleich fertig, Severus. Dann bist du ungestört.“
Sie begegnete dem Blick des jungen Slytherin, der in ihren Augen noch blasser wirkte als sonst. Seine Gesichtszüge waren eingefallen und Schatten lagen unter seinen dunklen Augen.
„Bitte“, sagte er zögerlich. „Bitte, bleib. Wir haben schon so lange keine Tränke mehr zusammen gebraut.“
Lily drehte ihm wieder den Rücken zu. Ihre Hand zitterte und ihre Stimme klang traurig, als sie sagte: „Das ist nicht meine Schuld, Severus. Ich denke, deinen Freunden wird es nicht gefallen, wenn du dich mit einem ... jemandem wie mir abgibst.“
Das Zähneknirschen des jungen Slytherin war nicht zu überhören. Mit großen Schritten durchquerte er das Tränkeklassenzimmer und griff nach Lily`s Schultern. Mit einem Ruck drehte er sie zu sich herum. Verzweiflung war in seinen Augen zu sehen, als er flüsterte: „Du fehlst mir, Lily, unsere Gespräche, unsere Spaziergänge. Potter hat alles kaputt gemacht!“
Die letzten Worte hörten sich wie die eines Kindes an, das schmollte, weil man ihm sein Spielzeug weggenommen hat. Lily versuchte sich loszureißen, denn das war nicht mehr der Freund, den sie kannte. Seine dunkle Aura wirkte auf sie bedrohlich und sie spürte seine knochigen Finger, die sich schmerzhaft und besitzergreifend in ihre Schultern gruben.
„Lass sie sofort los, Schniefelus“, dröhnte James` Stimme von der Tür her. Für ihn war die Situation eindeutig und er verstand nicht, als Lily sagte: „Es ist gut, James. Ich bin gleich fertig, dann können wir gehen.“
James hörte nicht auf sie. Der uralte Beschützerinstinkt war in ihm erwacht, als der Slytherin seine Hände nicht von Lily, seiner Lily, nahm.
James durchquerte den Raum in blinder Wut, riss Snape von Lily weg und sorgte dafür, dass seine Faust in dem blassen Gesicht seines Erzfeindes landete.
Snape wurde durch das halbe Klassenzimmer katapultiert und landete etwas unsanft in einem Regal voller Kessel, die laut scheppernd auf ihn nieder prasselten.
„Severus!“, rief Lily aufgeregt und rannte sofort zu ihrem verletzten Jugendfreund, der ziemlich benommen am Boden saß. James würdigte sie keines Blickes. Die Sache war eskaliert und hatte ihr auch eine andere Seite von James gezeigt, eine Seite, die sie so nicht kannte und die sie nicht sehen wollte, weil es ihr Angst machte. Sie verabscheute jegliche Art von Gewalt und war immer dafür gewesen, alle Streitigkeit verbal zu schlichten.
Snape schlug Lily`s helfende Hand beiseite und zischte: „Verschwinde ...“
Lily kniff die Augen zusammen, denn da war er wieder, der kaltherzige Slytherin, der auf der anderen Seite stand.
„Komm, wir gehen!“, sagte James und griff nach Lily`s Arm. Er hatte noch nicht verstanden, was er gerade angerichtet hatte.
„Lass mich in Ruhe, Potter“, zischte Lily mit zornfunkelnden Augen. Diesen Zorn hatte James schon seit Wochen nicht mehr zu spüren bekommen und er brauchte einen Moment, um zu verstehen. Lily riss sich von ihm los und stürmte aus dem Tränkeklassenzimmer. Tränen brannten in ihren Augen und das einzig und allein aus Enttäuschung. James hatte ihr gezeigt, dass er nicht der nette Junge von nebenan war, etwas, das sie schon lange vergessen hatte und mit diesem Angriff auf Snape wieder aufgetaucht war.

Wütend stürmte Lily in ihren Schlafsaal und knallte die Tür hinter sich zu. Madison kam schon in einer Pyjamahose und einem ziemlich knappen Oberteil aus dem Badezimmer und fragte gerade heraus: „Ach, hattest du Streit mit Potter?“
Lily setzte sich auf ihr Bett und rieb sich mit den Fingern die Schläfen. „Ich brauch Zeit zum Nachdenken. Keine Fragen bitte!“
Madison lachte laut auf. „Naja, ich lass dich in Ruhe, aber wenn Claire aus der Bibliothek zurückkommt, wird sie alles wissen wollen.“
Lily gab ein knurrendes Geräusch von sich und zischte: „Potter ist ein Mistkerl!“
„Na, da erzählst du ja mal was ganz Neues“, sagte Madison amüsiert und zog sich ihren Ledermantel über. Sie war schon an der Tür, als Lily fragte: „Wo willst du in dem Aufzug hin?“
Madison grinste und meinte: „Den Rest meiner Strafarbeit erledigen.“

Da Sirius nicht mehr im Gemeinschaftsraum zu sehen war, steuerte Madison auch gleich die Treppen zu den Jungenschlafsälen an. Das laute Getuschel einiger Mädchen war nicht zu überhören, als sie die Stufen hinauf stieg. Doch solche Dinge, wie eifersüchtige Tratschtanten, waren Madison vollkommen egal. Zumindest äußerlich würde sie sich nie etwas anmerken lassen.
Madison dachte gar nicht daran anzuklopfen, sondern öffnete resolut die Tür zum Schlafsaal der Marauder.
Ein aufgeregtes Aufkeuchen kam augenblicklich von Peter, der nur mit einem Handtuch um die Hüften mitten im Raum stand, während Remus trocken meinte: „Du hast Besuch, Pad!“
Sirius kam mit der Zahnbürste in der Hand aus dem Badezimmer und meinte grinsend: „Machs dir ruhig schon bequem.“
Peter rief entsetzt: „Sie soll hier schlafen? Das geht ... also...“
Madison konnte es nicht lassen, den kleinen Peter etwas herauszufordern. Sie ging langsam näher, ließ ihren Blick über den unförmigen Körper des kleinen Marauder wandern und sagte amüsiert: „Du willst mir doch nicht sagen, dass in deinem Bett noch nie ein Mädchen übernachtet hat.“
Peter wurde knallrot und Remus lachte bellend auf. Madison`s Humor ging schon manchmal unter die Gürtellinie, aber gerade das passte perfekt zu seinem Freund und machte die beiden einander ebenbürtig.
„Zieh dir was über, Peter. Wir haben schließlich Damenbesuch“, sagte Sirius, um seinen Freund etwas aus der Verlegenheit zu helfen.
Er zog die Vorhänge seines Bettes einladend zurück und winkte Madison näher, die ein leicht frustriertes Geräusch ausstieß, als sie ein paar Bücher und ihren angefangenen Aufsatz dort liegen sah. Sirius nahm die Sache mit dem alles richtig machen scheinbar sehr ernst. Er blieb sogar gelassen, als sie ihren Mantel ablegte und er einen Blick auf ihr knappes Oberteil bekam.
„Du schreibst, ich diktiere“, sagte er nur, in einer Ruhe, die Madison zur Weißglut trieb. Sie sehnte sich nach dem einzigartig schwerelosen Gefühl und dem Prickeln zwischen ihnen, doch Sirius startete noch nicht einmal den Versuch. Er schwafelte über Animagi, als ob man in einem warmen, gemütlichen Bett nichts anderes tun könnte. Sein Gerede zeigte Wirkung, denn nur nach kurzer Zeit lag Madison`s Kopf neben dem Pergament auf seinem Kissen.
Leise räumte Sirius die Sachen fort und Remus murmelte: „Gott, das ist ja wirklich zum einschlafen, Pad.“
„Das war meine Absicht“, flüsterte Sirius und schloss die Vorhänge seines Bettes. Er rutschte näher zu Madison heran und blickte in ihr entspanntes Gesicht. Ihre geschlossenen Lider verbargen ihre schönen geheimnisvollen Augen, die sie einzigartig machten. Einzigartig war auch das Gefühl, das er gerade verspürte. Ein irrationales Besitzdenken mit dem Wunsch gepaart, jeden Morgen neben ihr aufzuwachen. Alle Höhen und Tiefen des Lebens mit ihr zu teilen. In diesem Moment verstand er James zum ersten Mal. Verstand, was sein Freund vor ein paar Stunden gemeint hatte.

Nur langsam kamen die Marauder am nächsten Morgen in die Gänge. Madison war schon im Morgengrauen aus ihrem Schlafsaal verschwunden und wartete nun gemeinsam mit Claire im Gemeinschaftsraum der Gryffindors auf die Ankunft der Jungs.
James kam als erster die Treppen herunter. Er sah furchtbar aus und so fühlte er sich auch nach dem gestrigen Abend. Lily hatte ihm keine Zeit für irgendwelche Erklärungen gelassen und wollte es wohl auch heute nicht tun.
Ohne irgendeine Begrüßung blaffte er Claire auch gleich an: „Wo ist Lily?“
Madison schob sich in sein Sichtfeld und zischte: „Sie ist schon nach Hogsmeade gegangen und ich soll dir sagen, du sollst sie heute in Ruhe lassen.“
Der Fluch, den James ausstieß, war nicht ganz jugendfrei und Madison legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm. „Ich weiß ja nicht, was gestern Abend passiert ist, aber du kennst Lily lange genug und weißt, dass sich etwas Hartnäckigkeit immer bezahlt macht.“
Für James waren Madison`s Worte ein Wink mit dem Zaunpfahl und er hastete aus dem Gemeinschaftsraum. Irgendwo im Zaubererdorf würde er Lily schon finden.

Madison und Sirius machten sich nach einem ausgedehnten Frühstück allein auf nach Hogsmeade. Claire wollte an diesem kalten, grauen und leicht stürmischen Tag keinen Fuß vor die Tür setzen und lieber ein bisschen faulenzen, während Remus Peter bei seinen noch offenen Hausaufgaben half.
Der Schnee, der in der Nacht gefallen war, wirbelte im kalten Wind und ließ Madison fröstelnd ihren Umhang fester ziehen.
„Das Wetter wird schlechter“, meinte Sirius und legte schützend einen Arm um sie. Am liebsten hätte er den Ausflug sausen lassen, denn die Kälte kroch unermüdlich in ihre Glieder, aber Madison hatte ihrem Bruder versprochen, ein paar Dinge für ihn zu besorgen.
„Lass uns die Sachen einkaufen und wieder zurückgehen“, murmelte Madison und kämpfte gegen den kalten, immer stärker werdenden Wind.
Die ersten Schüler hatten sich wegen des schlechten Wetters schon wieder auf den Rückweg gemacht, als sie das Zaubererdorf erreichten.
„Mann, so habe ich mir ja unseren ersten Ausflug nicht vorgestellt“, maulte Sirius und warf einen sehnsüchtigen Blick zu den Drei Besen. Dort drinnen war es warm und gemütlich und das dachte sich wohl auch Lily, die einsam und verlassen an einem der vielen kleinen Tische saß.
Wegen des schlechten Wetters hatten sich nur wenige Schüler aus dem Schloss gewagt und Lily war es ganz recht. Sie brauchte mal ein bisschen Zeit für sich, Zeit, sich über einige Dinge klar zu werden.
Hin und her drehte sie ihre Butterbierflasche in den Händen und grübelte, bis ihr jemand mit kalter Hand über die Wange strich. Erschrocken blickte Lily auf und seufzte leise. „James, hat Claire dir nicht ...“
„Doch, hat sie“, unterbrach James sie und setzte sich Lily gegenüber an den Tisch. Seine Augen suchten ihre, doch er wagte es nicht, nach ihrer Hand zu greifen. Stattdessen lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wollen wir uns jetzt anschweigen, oder redest du mit mir?“, fragte er leicht ruppig.
Lily funkelte ihn wütend an. „Weil ich nicht mit dir reden wollte, bin ich allein gegangen. Ich brauch Zeit, um mir über ein paar Dinge klar zu werden.“
„Dinge, die mit mir zu tun haben, oder mit Snape?“, fragte James und blickte dabei aus dem Fenster. Das Schneetreiben draußen wurde immer dichter, doch das war ihm im Augenblick völlig egal. Hier ging es einzig und allein um ihre Beziehung und wenn sie jetzt nicht die Kurve bekamen und die Dinge, die zwischen ihnen standen, aus dem Weg räumten, würde es wohl zu spät sein.
Lily blickte auf den Tisch und sagte leise. „Du bist nicht der Nabel der Welt, James. Das, was du gestern getan hast, hat mir Angst gemacht. Und nein, es geht hier nicht um Severus. Es geht einfach darum, dass du erst überlegen sollst, bevor du handelst, auch wenn deine Absichten sicher ehrenwert waren.“
„Ehrenwert?“ James lachte sarkastisch. „Verdammt noch mal, Lily, er hat dich angegrapscht und es sah nicht so aus, als hätte es dir gefallen. Oder täusche ich mich da etwa?“
James redete sich immer mehr in Rage und genau das war verkehrt. Lily griff nach ihrem Umhang und murmelte: „Du verstehst nicht, was ich meine, oder du willst es nicht verstehen? Wir sehen uns im Schloss!“
Ohne James auch nur den Hauch einer Chance auf eine Antwort zu lassen, rauschte Lily aus dem Pub.
James schloss die Augen und schüttelte verständnislos den Kopf. „Versteh einer die Frauen“, murmelte er und genehmigte sich erst einmal ein Butterbier.

Als Lily die kleine Dorfstraße betrat, konnte sie kaum noch die Hand vor Augen sehen, so dicht trieb der eisige Wind den Schnee durch das Zaubererdorf. Die Straße war leer, scheinbar waren die paar Schüler schon alle zum Schloss zurückgekehrt. Aber um sicher zu gehen, wollte Lily die größeren Geschäfte abklappern und gegebenenfalls die Schüler zurück schicken.
Immer stärker pfiff der Wind und sie musste sich schon mächtig dagegenstemmen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Eine Handvoll Schüler hatte sie noch gefunden und scheuchte sie hinauf ins Schloss.
Ihr Weg führte noch einmal an den Drei Besen vorbei, doch ein Blick durch das Fenster zeigte ihr, dass James schon weg war.

Madison und Sirius waren so ziemlich die letzten, die das Dorf verließen, und das Wetter wurde immer schlimmer. Der Wind heulte und sie sahen nicht einmal den Weg vor sich. Der dichte Schnee hatte alles verweht. Madison klapperte mit den Zähnen und wischte sich immer wieder den Schnee aus dem Gesicht. „Ich kann nicht mehr weiter“, sagte sie erschöpft. Das ständige Ankämpfen gegen den Wind kostete sie Kraft und die Kälte machte ihr immer mehr zu schaffen.
Sirius versuchte einen Anhaltspunkt zu finden, wo sie überhaupt waren. Schemenhaft konnte er in dem dichten Schneetreiben die Umrisse der Heulenden Hütte ausmachen und er zögerte nicht lange.
Energisch griff er nach Madison`s Hand und zog sie hinter sich her. Besser, sie suchten sich einen Unterschlupf, und warteten, bis das Unwetter vorbei war. Es brachte ihnen nichts halbtot oben im Schloss anzukommen.

Als James das Schloss erreichte, war er fix und fertig. Es hatte ihn eine Menge Kraft gekostet, überhaupt den Weg hinauf zu schaffen.
Im Schlossportal wurde er schon von einigen Lehrern empfangen, die seinen Namen auf einer Liste abhakten. Remus und Peter kamen gleich aufgeregt angerannt. „Wo sind Lily, Madison und Sirius?“, sprudelte es auch gleich aus Claire heraus, die nervös von einem Bein auf das andere tippelte.
James rieb sich die Arme und meinte: „Na, sicher oben. Mir ist unterwegs niemand begegnet.“
Remus packte James an den Schultern und sagte leise: „Nein, weder Lily, noch Madison und Sirius sind hier angekommen. Die letzten Schüler waren drei Huffelpuffs, die Lily zuletzt bei Zonko`s gesehen haben...“
James wurde blass und schwankte leicht. Hektisch kramte er in seiner Manteltasche herum und suchte nach einem Gegenstand. In aller Eile zog er einen kleinen Spiegel heraus und rief aufgeregt: „Pad, Pad, kannst du mich hören? Pad, melde dich!“
Sein Atem ging schwer, aber ihm fiel ein Stein vom Herzen, als der Spiegel kurz aufleuchtete und Sirius` Gesicht darin erschien. „Prongs, was ist los?“
Remus riss James den Spiegel aus der Hand und fragte: „Wo bist du, Pad?“
„Der Schneesturm hat uns überrascht. Wir sind in deiner Behausung, Moony, und warten, bis das Unwetter da draußen aufhört“, kam die Antwort prompt.
James beugte sich näher heran. „Pad, ist Lily auch bei dir?“
Die Sekunden bis Sirius ihm eine Antwort gab wurden für James zur Ewigkeit und seine Befürchtung bewahrheitete sich, als Sirius antwortete: „Nein, ich dachte, sie ist bei dir...“
„Verdammter Drachenmist“, fluchte James und sah sich hektisch um. Noch immer standen Professor McGonagall und zwei weitere Lehrer an der großen Portaltür. So langsam wurde es draußen dunkel und die Professorin war sichtlich in Sorge. Sie redete schnell und leise und öffnete immer wieder mal kurz die Tür, um nach draußen zu sehen.
„Es ist meine Schuld, dass sie ganz allein da draußen ist“, flüsterte James und wischte sich mit der Hand über die Augen.
Einen Moment überlegte er noch, dann sagte er: „Remus, gib mir deinen Umhang und lenk die Lehrer ab.“
Remus holte tief Luft. „Du kannst da jetzt nicht raus, Prongs. Er wird dunkel ...“
James fackelte nicht lange, zog Remus einfach seinen Umhang von den Schultern und warf ihn sich über den Mantel. „Wenn Lily da draußen etwas passiert, dann ... Ich habe den Spiegel dabei, falls ich nicht mehr weiter kann. Ich werde immer auf dem Weg bleiben, also keine Panik.“
Remus schloss kurz die Augen, denn die Angst in der Stimme seines Freundes übertrug sich auch auf ihn. Sirius und Madison waren in Sicherheit, aber Lily war ganz allein. Wenn die Kälte sie erst einmal müde gemacht hatte, gab es keine Rettung mehr.
„Finde sie!“, flüsterte Claire und band James noch ihr Halstuch um. Sie tauschte ein paar Worte mit Remus und machte sich dann mit ihm auf zu den Lehrern. Die beiden lenkten die Aufmerksamkeit der Professoren auf sich und James schlüpfte ungesehen durch die Tür.
Eisiger Wind schlug ihm entgegen und das Schneetreiben war so dicht, dass er schon nach wenigen Metern nicht ein Licht mehr aus dem Schloss sah. Dunkelheit und Kälte hüllten ihn ein. Er zog die Kleidung enger um sich und erhellte seinen Zauberstab, doch den Weg hinunter ins Dorf konnte er nur erahnen.


Mina und ich wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!


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