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Fanfiction

Das Geheimnis der Ahnen - Heiße Küsse und eine wilde Schlägerei

von heidi

Sodele und weiter geht's!
@ horse patronus
Mit Madison und Sirius ist es momentan nicht so leicht, dafür haben aber James und Lily heute ihr erstes Date. *g*
@ *Krissi*
Ach Sirius kann hartnäckig sein und so was macht sich irgendwann bezahlt. *g*
@ Phoenixmaid
Hm... dass es so schnell ging, heißt ja nicht, dass die Geschichte jetzt zu Ende ist. Hier geht es etwas anders lang, als bei Geliebter Feind. Wäre ja sonst langweilig. *g*
@ Sirius Black 92
*lach* Den ersten Schritt haben sie ja schon getan, also immer schön abwarten.
@ Sirius Black - Marauder
Ja, das Date von Lily und James folgt natürlich so gleich. Aber bei Madison und Sirius muss ich dich enttäuschen. Soweit sind wir noch lange nicht.
@ Molly_Weasley
Also das Geheimnis um Madisons Vater, oder besser gesagt ihre Herkunft, wird erst in Kapitel 11 gelüftet. Eigentlich habe ich ja vermutet, dass der Name eventuell schon einen kleinen Hinweis gibt. Naja, wenn nicht, lass dich überraschen. *g*
@ Kalliope
Hey, ein Schwarzleser, na das freut einen doch immer wieder. Danke für das Lob, das ich auch an Mina weiter reichen werde. Viel Spaß weiterhin!
@ BlacksLady
Jep, eben, weil ich keinen Abklatsch zu Geliebter Feind schreiben wollte, geht es hier etwas anders lang. Zu mindestens was die Sache zwischen Sirius und Madison angeht. Bei Lily und James werde ich nicht so viele große Komplikationen einbauen, aber auch sie werden ihre kleinen Differenzen haben. Ja und viel Spaß bei ihrem gemeinsamen Ausflug. *g*
@ Leila1504
Nein einfach, werde ich es Sirius und Madison nicht machen, aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass ich kein drittes Pärchen einbauen werde. Zwei sind mehr als genug und nun kannst du dir überlegen welches Paar es nicht geben wird. *g*
@ momo_black
Erst einmal danke für das Lob. Nach fünf FFs glaube ich nun den richtigen Stil gefunden zu haben. Aber ich muss es immer wieder sagen - ohne Mina, wäre das nicht möglich. Hm... versteif dich nicht zu sehr auf das Pärchen Remus und Claire. Es wird in dieser Geschichte definitiv nur zwei Paare geben. Und ja... die Sache mit Padfoot kommt natürlich noch raus.
@ kali44
Also in Chap 11 gibt es Aufschluss über Madisons Vater und das ist ja gar nicht mehr so lange hin. Ja, mit dem richtigen Zeitpunkt für Madison und Sirius hast du schon irgendwie Recht. Es ist noch nicht soweit für die beiden. Einige Hürden liegen noch vor ihnen und natürlich das Geheimnis.
@ Lily-Potter
Bist du dir sicher, dass Sirius die Kerbe am Bettpfosten tatsächlich verewigt?
@ pagesturner
Im Prolog steht, das Madison am 24. November Geburtstag hat, also nicht mehr weit. *g* Tja sie und Sirius, sind viel zu sehr in ihrem leichten Leben gefangen, um hinter die Fassade des anderen zu sehen. Aber abwarten, noch ist die Geschichte ja nicht zu Ende.
@ PadfootBlack
Richtig, jetzt wird die Geschichte etwas verstrickt, aber so ein bisschen Hick Hack muss einfach sein. Ich will es ihnen ja nicht zu leicht machen. *g* Remus kleines pelziges Problem wird bald aufgedeckt, ebenso das Geheimnis um Madisons Vater. Nur noch ein paar Chaps Geduld, wobei das Geheimnis ihrer Ahnen erst viel später gelüftet wird.
@ Joanne
Hm... glaubst du wirklich, dass Peter jemals ein Liebesleben hatte? Remus und Claire - diese Geschichte wird nicht geschrieben, aber lass dich überraschen und viel Spaß weiterhin!

Danke euch allen und viel Spaß beim nächsten Kapitel!
Eure heidi


8. Heiße Küsse und eine wilde Schlägerei

Madison flüchtete regelrecht aus dem Schulsprecherbad. Ihre Haare waren immer noch feucht, als sie ihren Schlafsaal betrat und erleichtert feststellte, dass weder Lily noch Claire anwesend waren. Das letzte was sie wollte, waren nervende Fragen ihrer Freundinnen.
In Windeseile tauschte sie die Quidditchuniform gegen ihren Pyjama, schloss die Vorhänge ihres Bettes und schlüpfte unter die Decke. Sie zog die Knie dicht an ihren Körper und starrte in die Dunkelheit. Ein Abend mit Sirius Black - was hatte sie sich bloß dabei gedacht? Das Kribbeln war immer noch da und auch der seltsame Blick von Sirius, als sie, ohne viele Worte zu machen, verschwunden war.
Überraschender Weise schaltete ihr Gehirn völlig ab und ermöglichte ihr einen traumlosen Schlaf.

Die Sonne schien am nächsten Morgen fröhlich zum Fenster herein. Lily hüpfte wie ein aufgescheuchtes Huhn durch den Raum, auf der Suche nach ein paar passenden Schuhen, während Claire schon aufbruchfertig an der Tür stand und genervt die Augen verdrehte.
„Ihr wollt schon gehen?“, nuschelte Madison verschlafen und steckte den Kopf durch ihre Vorhänge.
Claire schnaubte: „Ja, falls unsere Schulsprecherin heute noch fertig wird. Sollen wir dir irgendetwas mitbringen, Madison?“
„Nein, danke“, kam es gedämpft hinter den Vorhängen hervor.
Lily runzelte die Stirn, zerrte den Stoff beiseite und blickte auf Madison, die sich wieder ihre Decke über den Kopf gezogen hatte. „Komm doch mit“, flehte Lily, denn es war nicht Madison`s Art sich einfach so zu verkriechen. Lily hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie zum ersten Mal nicht gemeinsam das Zaubererdorf besuchten.
„Vielleicht komme ich später nach“, murmelte es unter der Bettdecke hervor. Madison wollte nur noch ihre Ruhe, keine nervenden Fragen und nicht an Sirius Black denken, oder schlimmer noch - ihm über den Weg laufen.
Claire zuckte mit den Schultern und verließ mit Lily zusammen den Schlafsaal. Lily blieb auf der Treppe stehen und ließ ihren Blick durch den Gemeinschaftsraum schweifen, aber von James Potter und seinen Freunden keine Spur.
Die vier waren noch immer in ihrem Schlafsaal. James stand unschlüssig vor seinem Kleiderschrank und schüttelte immer wieder den Kopf.
„Warum ziehst du keinen Festumhang an?“, witzelte Remus und schlüpfte in eine warme Jacke, denn trotz des Sonnenscheins pfiff draußen ein scharfer Wind.
James warf einen Blick zu Sirius, als suchte er für Remus` Worte Bestätigung, doch der junge schwarzhaarige Marauder lag immer noch in seinem Bett, die Augen starr zur Zimmerdecke gerichtet.
„Nun mach schon, Pad. Wenn du noch mitkommen willst, beeil dich ein bisschen“, versuchte Peter seinen Freund in die Gänge zu bringen.
Sirius warf murrend die Bettdecke beiseite und schlurfte nur mit seiner Pyjamahose bekleidet ins Bad.
Seine drei Freunde starrten ihm mit großen Augen hinterher und Remus meinte trocken: „Padfoot hatte scheinbar eine Begegnung mit einer Wildkatze.“
James warf sofort einen Blick auf die Pfosten von Sirius` Bett und schüttelte den Kopf. „Es ist nichts Neues dazugekommen“, stellte er fest und sah seinem Freund nach, wie er im Badezimmer verschwand.
Peter schüttelte verständnislos den Kopf. „Und warum hat Pad dann diese Kratzspuren auf dem Rücken?“
James zog sich einen Pullover an und verdrehte die Augen. „Entweder war sie so schlecht, dass sie keine Kerbe verdient hat...“
„... oder sie war so gut, dass es keine weiteren mehr geben wird“, vollendete Remus den Satz seines Freundes.
James blickte Remus ungläubig an. „Du meinst ... nein, das glaub ich nicht. Vielleicht weiß Lily mehr.“
In Windeseile zog James sich Jeans und einen Pullover an und drängte sich an Remus vorbei aus dem Raum. Lily wartete sicher schon und es würde keinen guten Eindruck machen, wenn er bei ihrer ersten Verabredung zu spät käme. Aber dennoch hätte er am liebsten erst mit seinem Freund gesprochen, denn Sirius war immer früh auf den Beinen, wenn es einen offiziellen Hogsmeade-Ausflug gab. So was ließ er sich nie entgehen, aber heute wirkte er irgendwie abwesend.

Lily und Claire saßen auf dem Sofa vor dem Kamin. Claire war total entspannt, aber Lily knetete nervös ihre Hände. Sie wusste nicht so recht, was sie sich von diesem Ausflug versprechen sollte, und sie war nervös, einen ganzen Tag mit James allein zu verbringen.
Claire erhob sich und flüsterte in Lily`s Ohr: „Tu nichts, was ich nicht auch tun würde.“
Lily verdrehte die Augen und ließ ein gezwungenes Lächeln auf ihrem Gesicht erscheinen, das sich aber sofort in ein strahlendes verwandelte, als James Claire`s Platz einnahm.
„Wollen wir?“, fragte er zögerlich und hoffte, dass Lily es sich nicht anders überlegt hatte. So lange hatte er auf diesen Tag gewartet und er wusste genau, dass er es nicht ertragen würde, eine Abfuhr von ihr zu bekommen. Lily atmete tief durch. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf, aber eine Antwort brachte sie nicht zustande.
„Hast du es dir anders überlegt?“, fragte James mit einem traurigen Unterton in der Stimme.
Lily stand hastig auf, strich ihren braunen Mantel etwas glatt und nuschelte: „Lass uns gehen. Ich bin ganz wild darauf zu erfahren, was es für dich heißt, Spaß zu haben.“
James lächelte und mit diesem Lächeln fiel auch seine leichte Beklemmung von ihm ab.
Schweigend liefen die beiden durch die Gänge des Schlosses. James überlegte fieberhaft, was er an diesem Tag alles mit Lily unternehmen könnte. Lily hingegen spürte zum ersten Mal in ihrem Leben einen Schwarm Schmetterlinge in ihrem Bauch. James war nicht ihre erste Verabredung, aber hier war etwas ganz anders.
Die beiden sahen gerade noch, wie Claire, Remus und Peter das Schloss verließen und James grummelte: „Peter wollte doch auf Sirius warten.“
„Wo ist er?“, fragte Lily, um das Gespräch am Laufen zu halten und nicht weil es sie unbedingt interessierte, was Sirius Black gerade tat.
James überlegte einen Moment, ob er Lily irgendetwas erzählen sollte, doch wenn er jetzt schon mit Geheimnissen anfing, würde er sich selber nur Steine in den Weg legen.
„Sirius hatte wohl eine nette kleine Begegnung mit einer ... ähm, Wildkatze, um es mit Remus` Worten auszudrücken“, sagte er zögerlich und warf einen kurzen Seitenblick auf Lily, die wohl einen Moment brauchte, um seine Worte zu verstehen.
„Aha, dann hat sein Bettpfosten wohl wieder eine neue Kerbe bekommen“, meinte sie trocken und doch hätte sie zu gern gewusst, wer diesmal das Opfer des Schönlings geworden war.
James verlangsamte seine Schritte und sagte nachdenklich: „Das ist es ja, da war keine neue Kerbe.“
Lily horchte auf, denn sie hatte die Besorgnis in James` Stimme sehr genau herausgehört. Er machte sich offenbar Gedanken um seinen Freund, genau wie sie um Madison, denn das seltsame Verhalten ihrer Freundin ging ihr nicht aus dem Kopf.
Sie waren schon in dem kleinen Zaubererdorf angekommen, in dem es nur so von Schülern wimmelte, als Lily gedankenverloren fragte: „Sag mal, James, als ihr gestern Abend das Training beendet habt, wo ist Madison dann hin gegangen?“
Zuerst zuckte James mit den Schultern, doch dann blieb er stehen und riss die Augen weit auf. „Sirius hat mich nach dem Passwort für das Schulsprecherbad gefragt und Drew kam allein mit Madison`s Besen...“
Jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Das alles passte perfekt zusammen und wurde von Lily`s Aussage auch noch bestätigt: „Madison wollte nicht mitkommen ... sie ... glaubst du sie treffen sich?“
James setzte seinen Weg fort. Es hatte keinen Zweck, sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Er hatte auch am Abend noch genug Zeit, Sirius über sein kleines Abenteuer mit der Eisprinzessin auszuquetschen. Jetzt war Lily erst einmal wichtiger.
Wie selbstverständlich griff James nach ihrer Hand, beugte sich näher zu ihr heran und raunte in Lily`s Ohr: „Wir beide haben jetzt ein Date und werden für diesen Tag unsere Freunde mal vergessen.“
Lily blickte zu ihm auf. Die Berührung seiner warmen Hand war Schuld, dass sich die Schmetterlinge in ihrem Bauch wieder bemerkbar machten. Wo war der arrogante Mistkerl hin, der James Potter war? Es hätte so einfach sein können, wenn sie nicht in den letzten Wochen hinter seine Fassade gesehen hätte, wenn sie nicht den wahren James kennen gelernt hätte.
James verschränkte seine Finger mit ihren. Er wollte an diesem Tag der perfekte Gentleman sein und setzte alles auf eine Karte. Er zog Lily an den Drei Besen vorbei, hinein in eine kleine Seitenstraße. Lily lachte in sich hinein, denn hier gab es nur einen Ort, wo er sie hinführen könnte - in Madam Puddifoot´s Cafe. Scheinbar war er ziemlich stolz auf seinen Einfall und deshalb verkniff sich Lily jeglichen Kommentar über das kitschige Ambiente.
James nahm ihr den Mantel ab und Lily fragte beiläufig und so leise, dass nur er es verstehen konnte: „Woher kennst du diesen ... ähm, dieses Café?“
Sie steuerten einen der kleinen runden Tische in dem kaum besetzten, aber ziemlich voll gestellten Raum an.
James rückte Lily den Stuhl zurecht und meinte: „Naja, ich musste Sirius mal retten, als ihn eine seiner Verehrerinnen hier her geschleppt hatte.“
Lily schmunzelte und stellte sich gerade Sirius Black in dieser kitschigen Umgebung vor. Ein Kerl passte hier, zwischen Rüschen und rosa Plüsch, absolut nicht hin. Ebenso wenig wie James, der sich offensichtlich ziemlich unwohl fühlte.
Die Besitzerin des Cafés, Madam Puddifoot persönlich, eine untersetzte Dame, drängte sich zwischen den viel zu dicht stehenden Tischen hindurch auf sie zu.
Lily übernahm das Kommando und bestellte ihnen zwei Tassen Tee, während James sich in seinem Stuhl zurücklehnte und den Blick durch den Raum wandern ließ, auf der Suche nach Gesprächsstoff. Viel gab es allerdings nicht zu sehen, außer der drei Pärchen, die alle frisch verliebt schienen und händchenhaltend die Umgebung um sich herum vergaßen.
„Erzähl mir etwas über dich“, forderte Lily und wärmte sich die Hände an ihrem Teeglas, das die Inhaberin des Cafés gerade vor ihr abgestellt hatte.
James lehnte sich etwas vor, den Blick auf ihre Augen geheftet, und sagte amüsiert: „Wir gehen jetzt sechs Jahre lang in eine Klasse und sind im selben Haus, also, was soll ich dir erzählen, was du noch nicht weißt?“
Lily lächelte, dieses süße Lächeln, das ihn so verzauberte und das in diesem Moment nur für ihn bestimmt war. „Ich habe bemerkt, dass ich dich nicht kenne, James. Erzähl mir alles, angefangen bei deiner Lieblingsfarbe, Lieblingsessen. Erzähl mir etwas über deine Eltern...“
James sah an Lily`s Gesichtsausdruck, dass sie es ernst meinte, dass sie wirklich alles über ihn wissen wollte. Vielleicht war das der Anfang, aus dem mehr werden könnte.

Claire, Remus und Peter stöberten durch die Geschäfte in Hogsmeade. Nicht unbedingt, um etwas zu kaufen, sondern einfach nur, um sich die Zeit zu vertreiben. Peter kam ewig nicht aus dem Scherzartikelladen und Remus wartete schon ein bisschen genervt mit Claire vor der Tür.
Claire hatte ihre Augen geschlossen und ihr Gesicht den letzten wärmenden Sonnenstrahlen zugewandt. Ihr kurzes braunes Haar schimmerte im Sonnenlicht und Remus zwang sich regelrecht, seinen Blick von ihrem hübschen Gesicht abzuwenden.
„Darf ich dich was fragen?“, murmelte Claire, verharrte aber weiterhin in ihrer Position.
„Sicher“, meinte Remus leichthin, doch im nächsten Moment bereute er es, als Claire ihre Frage stellte.
„Was genau hast du für eine Krankheit? Und ich will eine ehrliche Antwort, keine Ausreden, von wegen du hättest einmal im Monat eine Grippe.“
Claire ließ weiter ihre Augen geschlossen und sah nicht, dass Remus noch blasser als sonst wurde. Sie sah nicht die Panik in seinen Augen und die Angst in seinem Gesicht. Das Einzige, worauf sie wartete, war eine Antwort, die sie allerdings nicht erhielt, da Peter gerade das Geschäft verließ und sich zu ihnen gesellte.
Remus war für diese Unterbrechung mehr als dankbar und dennoch war er nervös. Claire war nicht dumm und er hatte Angst, dass sie seinem Geheimnis auf die Spur kommen könnte. Dieses Problem, das es ihm nicht möglich machte, sein Leben so zu leben, wie er es wollte. Denn er selbst sah sich als Monster, das kein Recht auf ein unbeschwertes Leben hatte.

Madison hatte sich noch einige Zeit in ihrem Bett herumgewälzt, doch der Schlaf wollte sich nicht wieder einstellen, nachdem ihre Freundinnen gegangen waren. Sie schleppte sich ins Badezimmer und blickte in den Spiegel. Eigentlich suchte sie nach einer Veränderung, doch alles war wie immer. Ihre Haare sahen aus wie ein wilder schwarzer Heuhaufen, nur ihr Blick war an diesem Morgen etwas anders.
Eine kurze Dusche später schlüpfte sie in ihre Lieblingsklamotten. Schwarze Jeans, ein schwarzes Top, das wegen der Jahreszeit unter einem dunkelblauen Pullover verschwand und natürlich ihre langen Stiefel. Doch das Prunkstück an ihrem Outfit war ihr nagelneuer schwarzer Ledermantel. Madison schmunzelte leicht, als sie an den Tag dachte, an dem sie dieses neue Kleidungsstück gekauft hatte. Ihre Mutter hatte ihr eine Szene gemacht und gemeint, dass sie jetzt auf einem Filmposter für Horrorfilme Reklame machen könnte. Doch das alles hatte Madison nicht davon abgehalten, sich dieses teure Teil zu kaufen.
Die Gänge des Schlosses wirkten fast wie ausgestorben und nur hin und wieder begegneten ihr Erst- oder Zweitklässler, die Hogsmeade noch nicht besuchen durften. Für das Frühstück war es eh schon zu spät, also entschied sich Madison, noch vor dem Mittagessen einen kleinen Spaziergang zu machen. Vielleicht hatte sie Glück und traf auf ihren Bruder.

Sirius lag vollständig angezogen auf seinem Bett und genoss die Ruhe und Stille im Raum. Sein Blick hing an der magischen Karte und ihm war nicht entgangen, dass Madison Gray gerade alleine das Schloss verlassen hatte. Und wieder waren da die Erinnerungen an den gestrigen Abend, die ihm schon eine schlaflose Nacht bereitet hatte. Sirius drehte sich auf den Rücken und schloss die Augen. Madison war mehr als eine Kerbe am Bettpfosten wert. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, wusste er, dass es die Kerbe war, die einzige und letzte, die er jemals irgendwo verewigen würde.

Madison hatte gehofft, ihren Bruder anzutreffen, doch Max war nirgendwo auf den Ländereien zu sehen. Die Hände tief in ihren Manteltaschen vergraben steuerte sie den kleinen Pfad zwischen dem Verbotenen Wald und dem Schwarzen See an. Auf der einen Seite war die dichte Dunkelheit des Waldes und auf der anderen der helle Sonnenschein, der sich auf der ruhigen Wasseroberfläche spiegelte. Abby schwebte aus dem dichten Geäst auf ihre Schulter, doch an diesem Tag hielt Madison ihr nicht wie gewohnt eine kleine Leckerei entgegen, sondern starrte abwesend über das Wasser.
Abby saß ganz still, als wollte sie Madison in ihren Gedanken nicht unterbrechen, die sich nur um eine Person drehten. Sie nahm nichts und niemanden um sich herum wahr, auch nicht das Knacken der Zweige in dem dunklen Wald hinter sich. Erst Abby`s lautstarkes Kreischen ließ Madison erschrocken zusammen fahren. Ruckartig drehte sie sich um und fingerte dabei automatisch nach ihrem Zauberstab. Doch es erschien nicht, wie schon so oft, der große schwarze Hund, sondern zwei all zu bekannte Slytherins. Regulus Black in Gesellschaft von Rosier, beide die Zauberstäbe auf Madison gerichtet, traten mit finsteren Gesichtern aus dem Wald heraus. Die beiden Slytherins trugen normale Kleidung und jeder hatte eine große Tüte in der Hand. Anscheinend waren sie schon von ihrem Hogsmeade-Ausflug zurück und suchten nun Streit.
„Was denn, Gray, so allein heut hier?“, krächzte Rosier und lachte mit Regulus Black um die Wette. Madison verdrehte die Augen und fühlte sich eigentlich nur genervt, aber nicht bedroht von den beiden Schülern.
„Ihr seid doch auch hier“, flötete Madison, hielt aber ihren Zauberstab weiterhin auf die beiden gerichtet.
Das Gesicht von Regulus Black verdüsterte sich. In seinen Augen funkelte blanker Hass und er hatte in diesem Moment wenig Ähnlichkeit mit seinem fast immer gut gelaunten Bruder. Madison war auf alles gefasst und mit einem kleinen falschen Lächeln erwartete sie den Angriff, der auch prompt folgte. Fast zeitgleich ließen die beiden Slytherins einen 'Stupor' auf Madison los. Noch bevor sie von einem der Flüche durch die Luft geschleudert wurde, erwischte ihr Expelliarmus Rosier, dessen Zauberstab einige Meter in den dunklen Wald hinein flog.
Madison schloss die Augen, als der Schockzauber sie durch die Luft wirbelte. Sie kam auf den Steinen am Ufer des Schwarzen Sees auf und alles um sie herum wurde dunkel. Sie bekam nicht mit, wie jemand im Sturzflug mit seinem Besen die Angreifer zu Boden riss.
Rosier rannte panisch in den Wald, auf der Suche nach seinem Zauberstab und um zu verschwinden. Die Slytherins traten gern in Grüppchen auf, doch nun war nur noch einer übrig. Regulus Black starrte seinen Bruder an, dessen Zorn zum greifen nah war.
Sirius wollte eigentlich nur einen kleinen Besenflug unternehmen, um den Kopf wieder frei zu bekommen, als er die Lichtblitze gesehen hatte. Dass ausgerechnet sein Bruder auf Madison losgegangen war, machte ihn einfach nur wütend. Mit ganzer Wucht rammte er Regulus seine Faust ins Gesicht, packte ihn am Kragen und schüttelte ihn so heftig, dass der Kopf seinen Bruders immer wieder auf die Steine am Ufer des Sees aufschlug. „Warum hast du das getan?“, rief Sirius aufgebracht.
Regulus war seinem Bruder an Kraft weit unterlegen und dennoch schaffte er es, sich loszureißen und zurück zu schlagen. Hier ging es nicht allein um einen Streit unter Brüdern, hier ging es um Macht und um die richtige Einstellung.
Schwer atmend standen sie sich gegenüber. Sirius hatte eine Platzwunde am Auge, aus der Blut in einem feinen Rinnsaal über seine Wange floss. Regulus spuckte Blut vor Sirius und sagte sarkastisch: „Sie kann sich schon mal dran gewöhnen, wie es da draußen zugeht. Wie mit ihrer Sorte umgegangen wird.“
Sirius ließ seine Arme hängen und senkte seinen Blick. „So weit ist es also schon mit dir gekommen, Regulus. Du hast dich in die falsche Richtung bewegt...“
Abby unterbrach seine Worte, indem sie laut kreischte und aufgeregt um Sirius herum flatterte. Erst jetzt fiel ihm wieder Madison ein, um die sich eigentlich alles drehte und die er doch für einen Moment vergessen hatte. Immer noch von der Prügelei benommen, taumelte Sirius näher an das Ufer. Madison lag mit eigenartig verdrehtem Körper auf den harten faustgroßen Steinen und rührte sich nicht. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Gesicht war blass.
Sirius schob seine Hand vorsichtig unter ihren Kopf und fühlte die warme Flüssigkeit in ihren Haaren. Durch eine Platzwunde am Hinterkopf verlor sie eine Menge Blut. Sie war noch immer nicht zu sich gekommen und das machte Sirius Sorgen. Er beachtete seinen Bruder nicht weiter, der mit hängenden Schultern den Rückweg zum Schloss antrat, sondern nahm Madison ächzend auf seine Arme.
„Mach jetzt ja nicht schlapp“, murmelte er und versuchte, ihren Kopf so ruhig wie möglich zu halten. Nicht so einfach, wenn eine aufgeregte Fledermaus um einen herum flatterte und man selbst eine üble Wunde über dem Auge hatte.

Lily und James verließen nach einem langen und aufschlussreichen Gespräch gegen Mittag Madam Puddifoot`s kitschiges Ambiente. Aus einer Tasse Tee waren drei geworden und in diesen zwei Stunden hatten sie wohl mehr über den jeweils anderen erfahren, als in den ganzen letzten sechs Jahren ihrer gemeinsamen Schulzeit.
James blieb unschlüssig auf der Hauptstraße des kleinen Dorfes stehen, in dem es immer noch nur so von Schülern wimmelte. „Und was machen wir jetzt?“, fragte er etwas ratlos, obwohl er ganz genau wusste, was er gern wollte - die rothaarige Hexe endlich küssen.
Lily lachte leise. „Ich denke, du wolltest mir zeigen, was es heißt, Spaß zu haben.“
„Stimmt ja“, sagte James gespielt überrascht und griff nach Lily`s Hand. Er setzte sich in Bewegung und das schnell, sehr schnell, denn Lily musste rennen, um mit ihm Schritt zu halten.
„Ich wusste nicht, dass ein Marathon zum Spaß haben gehört“, keuchte sie und drückte James` Hand nur noch fester. Er sollte nicht glauben, dass er sie so schnell wieder los wurde.
James verlangsamte seine Schritte, als sie das Dorf verlassen hatten, und blickte Lily verständnislos an. Der kleine Unterschied zwischen ihnen machte sich bemerkbar. James war ein Reinblut und das hieß, dass er sich nicht besonders gut in der Muggelwelt auskannte. Das meiste, was er wusste, hatte er in Muggelkunde gelernt oder von Remus, der darin bewanderter war, als er und Sirius.
„Marathon?“, fragte er verwirrt.
„So eine Art Ausdauerlauf“, erklärte Lily und löste zaghaft ihre Hand aus seiner. Sie brachte ein bisschen Raum zwischen sich und James und lehnte sich an einen Baum. Das dichte Laub war bunt gefärbt und schwebte langsam von den Ästen. Fahles Sonnenlicht drang durch das Blätterdach und ließ ihre Haare in einem sanften Schimmer erscheinen.
James schluckte schwer, denn in seinen Augen glich Lily in diesem Moment einem Engel. Ihr Lächeln schaffte es, dass seine Knie zitterten, als er sich ihr langsam näherte, Schritt für Schritt, darauf bedacht, den Blickkontakt nicht zu unterbrechen.
Lily wusste genau, was kommen würde. Sie würde sich Lügen strafen, wenn sie sich dagegen wehren würde, so wie sie sich all die Jahre gegen seine Annäherungsversuche gewehrt hatte. Dennoch setzte ihr Herzschlag für einen Moment aus, als sich ihre Gesichter näherten.
James legte seine Hände an ihre Wangen und Lily schloss die Augen, den prickelnden Schauer über ihren Rücken in vollen Zügen genießend. Hier war etwas anders, ganz anders, neu und doch so vertraut. Ihre Arme legten sich wie von selbst in seinen Nacken und sie schloss die Augen. „Nun küss mich endlich, Potter“, murmelte sie ungeduldig und kaum verständlich, doch James` leises Lachen zeigte, dass er es sehr wohl gehört hatte.
Lily kämpfte gegen das leichte Schwindelgefühl an, als seine Lippen endlich warm und weich auf ihren lagen. Und plötzlich fühlte sie sich vollkommen, fühlte, dass es das war, wonach sie gesucht hatte. Ihre Hände vergruben sich in seinem Haar, um ihn daran zu hindern, sich wieder von ihr zu lösen. Das hier war gut, so gut, um all ihre Auseinandersetzungen der letzten Jahre zu vergessen und wer weiß - vielleicht war es ein neuer Anfang.

Remus, Claire und Peter waren am frühen Nachmittag in das Schloss zurückgekehrt und trafen auf Sirius, der gerade vom Krankenflügel kam. Die Wunde auf seiner Stirn war perfekt verarztet und doch machte er ein zerknirscht dreinblickendes Gesicht.
„Was ist passiert?“, fragte Peter aufgeregt.
Claire hörte nur die Worte ?Madison' und ?Krankenflügel' und rannte augenblicklich los. Ihre Freundin hatte sich scheinbar in Schwierigkeiten gebracht und das nicht zum ersten Mal.
Sirius erzählte währenddessen seinen Freunden die ganze Geschichte und hoffte auf etwas Verständnis, doch Remus schüttelte den Kopf und fragte ungläubig: „Du hast dir eine Woche Nachsitzen bei Gonni eingehandelt, weil du ihr verschwiegen hast, dass dein Bruder Madison überfallen hat?“
„Er ist mein Bruder“, presste Sirius hervor und lehnte sich an die Wand unweit der Großen Treppe.
Remus fixierte die stahlgrauen Augen seines Freundes und fragte gerade heraus: „Und was ist Madison für dich?“
Ohne eine Antwort von Sirius abzuwarten, steuerte er ebenso wie Claire den Krankenflügel an. Allerdings wusste Remus sehr genau, dass er Sirius Stoff zum nachdenken gegeben hatte.

Claire saß auf einem Stuhl und hielt Madison`s Hand, die immer noch nicht zu sich gekommen war. Der schneeweiße Verband um ihren Kopf hatte Madison`s widerspenstige Haarpracht etwas gebändigt und zeigte Claire, dass sich ihre Freundin diesmal wirklich in Schwierigkeiten gebracht hatte.
Remus war leise näher gekommen und legte Claire eine Hand auf die Schulter. „Poppy sagt, Madison muss bis morgen hier bleiben, selbst wenn sie aufwacht. Vielleicht kannst du ihr noch ein paar Sachen holen, Claire. Ich glaub nicht, dass sie sich in diesem Nachthemd sonderlich wohl fühlt“, meinte Remus grinsend.
Claire blickte auf und nickte. Sie trat näher an Remus heran, blickte in seine Augen und sagte leise: „Du scheinst sehr vertraut mit Madam Pomfrey zu sein. Ich hoffe, du erzählst mir irgendwann einmal warum.“
Ihre letzten Worte waren nur ein Flüstern und ein trauriger Glanz zeigte sich in ihren Augen, bevor sie verschwand.
Remus legte den Kopf in den Nacken und unterdrückte ein frustriertes Aufstöhnen. Claire hatte ihm mit ihren Worten klar gemacht, dass sie auf keinen Fall aufgeben würde, nach dem Grund für sein seltsames Verhalten zu suchen. Jetzt konnte er nur noch eins tun - sie auf Abstand halten.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich Madison bewegte und benommen die Augen aufschlug. Sie fasste sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an ihren Kopf und stöhnte leise.
Remus setzte sich auf den Stuhl neben ihrem Bett und sagte beruhigend: „Das wird schon wieder.“
Madison blinzelte ihn müde an und fragte verständnislos: „Remus? Was tust du hier und wie bin ich hier überhaupt her gekommen? Ich war am Schwarzen See ... Regulus Black und Rosier...“
„Ach, Rosier war auch dabei?“, fragte Remus überrascht und erzählte Madison alles, was er von Sirius wusste.
Madison schloss die Augen, vermied es aber, ihren Kopf auf irgendeine Art und Weise zu bewegen, als sie sagte: „Wenn Sirius Gonni nicht die Wahrheit sagt, dann tue ich es. Sein Bruder ist ein kleiner hinterhältiger Slytherin, der nicht so einfach davon kommen darf.“
Remus zog eine Augenbraue hoch, lehnte sich weiter vor und stützte sich mit dem Ellenbogen auf Madison`s Bett ab.
„Ich denke, diese Angelegenheit geht nur Sirius etwas an. Du solltest vorher mit ihm reden, bevor du das tust“, sagte Remus eindringlich.
Madison`s Augen funkelten ärgerlich. „Wen hat der kleine Black-Sprössling denn verletzt, ihn oder mich?“
Remus lachte leise, aber in diesem Moment wurde ihm klar, dass sein Verdacht sich bestätigt hatte - Madison war diejenige, die keine Kerbe auf Sirius` Bettpfosten bekommen hatte und er glaubte auch, den Grund zu kennen.
Madison richtete sich etwas auf, verschränkte trotzig die Arme vor der Brust und wünschte, Remus Lupin würde verschwinden. Dieser vernünftige, immer nette Gryffindor, den sie eigentlich mochte, ergriff Partei für seinen Freund. Aber was hatte sie eigentlich anderes erwartet? Sirius Black bekam doch immer, was er wollte, einschließlich ihr selbst und gerade das machte ihr zu schaffen. Sie hatte sich aus einer Laune heraus mit ihm eingelassen, was gegen jedes ihrer Prinzipien verstieß.

Claire und Lily kamen nur wenig später mit dem wichtigsten was Madison brauchte - ihrem eigenen Pyjama, in dem sie sich weitaus wohler fühlte, als in dem weißen gestärkten Nachthemd der Krankenstation.
Lily hatte einen besonders verträumten Glanz in den Augen und sowohl Madison als auch Claire konnten sich schon denken, warum das so war. Allerdings ließ Lily ihnen keine Gelegenheit, irgendwelche Fragen zu stellen, weil sie versuchte, Madison nach dem Grund für ihre Verletzung auszuquetschen.
Madison schwieg beharrlich, denn Remus` Worte waren nicht so ganz bei ihr auf taube Ohren gestoßen.
Lily wurde fuchsteufelswild, weil ihre Freundin nichts erzählte, und meinte: „Scheinbar hast du noch mehr zu verschweigen, Madison. Zum Beispiel die Sache von gestern Abend.“
Madison`s Kopf ruckte automatisch in Lily`s Richtung und sofort verzog sie ihr Gesicht vor Schmerzen. Ihre Verletzung war wohl doch nicht so harmlos, aber zumindest lockte ihr leises Stöhnen Madam Pomfrey an, die Lily und Claire auch sofort aus dem Krankensaal verwies.
Einen Zaubertrank später kuschelte Madison sich unter die Bettdecke und schloss die Augen. Sie wollte nur noch schlafen und diesen grässlichen Tag hinter sich lassen.

Sirius hatte das Abendessen ausfallen lassen und sich schon zeitig in sein Bett verkrochen, um irgendwelchen Fragen seiner Freunde aus dem Weg zu gehen. Für den heutigen Abend klappte das sehr gut, aber am nächsten Tag würden sie ihn nicht so leicht davon kommen lassen.
An Schlaf war nicht zu denken und er lauschte noch lange dem leisen Gespräch zwischen Remus und James, das sich einzig und allein um ihn drehte.
Erst tief in der Nacht kramte er die Karte der Marauder hervor. Wie zu erwarten, war Madison immer noch im Krankenflügel. Die Gänge waren leer und ausgestorben, also kein Hindernis, einen nächtlichen Ausflug zu unternehmen.
Schwaches Licht erhellte den Krankenflügel spärlich, in dem Madison einsam und verlassen die Nacht verbringen musste. Nur zögerlich trat Sirius näher an ihr Bett und blickte in ihr Gesicht. Sie schlief nicht und schien auch nicht im Mindesten überrascht zu sein, dass er hier mitten in der Nacht aufkreuzte.
„Ich wusste, dass du kommen würdest“, sagte sie leise.
Sirius räusperte sich kurz, warf seinen Umhang auf das Fußende ihres Bettes und zog sich einen Stuhl heran.
Er wollte ihr nicht näher kommen, als unbedingt notwendig war, und lehnte sich deshalb etwas zurück. „Es tut mir leid, was Regulus gemacht hat.“
Madison drehte den Kopf auf die Seite und blickte in sein Gesicht. Sie sah darin Wut und Enttäuschung und musste unwillkürlich seufzen. „Du kannst nichts dafür, aber es ist nicht richtig, dass dein Bruder ungeschoren davon kommt und du nachsitzen musst, nur weil du nicht die Wahrheit sagst.“
„Du hast ja auch nichts gesagt“, konterte Sirius und grinste leicht. Dieses Grinsen verschwand aber schnell wieder und sein Gesicht verdüsterte sich, als er fragte: „Würdest du nicht dasselbe für Max tun?“
Madison richtete sich auf und schüttelte den Kopf, der nun nicht mehr schmerzhaft pochte, dank Madam Pomfrey`s Zaubertrank. „Nein, wenn es falsch ist, was er tut, sicher nicht. Aber ich verstehe, worauf du hinaus willst.“
Sie verstand, dass er sich die Schuld an dem Verhalten seines Bruders gab, aber sie verstand nicht, warum er log.
Die peinliche Stille zwischen ihnen machte Madison unsicher. Sirius streckte seinen Arm aus und ließ seine Finger leicht über ihren Handrücken wandern. „Wegen gestern Abend...“, murmelte er. „Ich...“
„Ein Ausrutscher“, sagte Madison etwas atemlos und zog hastig ihre Hand weg. „Lass uns die ganze Sache so schnell wie möglich vergessen.“
Sirius presste seine Lippen fest zusammen, denn das war nicht das, was er hören wollte. Hastig griff er nach seinem Umhang und stieß hervor: „Gut, wenn es das ist, was du willst.“
Madison senkte ihren Kopf. Ein Stimme in ihr schrie - Nein, das will ich nicht -, aber eine andere verdammte sie zum schweigen.
Als die Tür hinter Sirius ins Schloss fiel, rann eine einzige Träne ihre Wange hinab und tief in ihrem Inneren zog sich etwas schmerzhaft in ihr zusammen. Ein nie da gewesenes Gefühl, das ihr Angst machte und das ihr klar machte, dass sie doch in der Lage war, wahrhaft zu lieben.


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