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Fanfiction

Das Geheimnis der Ahnen - Kleine Wahrheiten

von heidi

Winke in die Runde!
@ Narcissa-Bella
Ich wollte Remus auch mal eine lustige Rolle zukommen lassen, was natürlich nicht heißt, das er immer solche Kommentare ablässt. Er wird auch seinen Zwiespalt haben, aber im Moment geht es in erster Linie um Sirius. *g*
@ LovleyLily
Und schon ist Donnerstag. *g* Ah... mit einem Pärchen hast du schon Recht, aber das zweite stimmt so nicht ganz. Also abwarten!
@ pads
Nach Band 7 muss Snape einfach mit rein und die Sache mit der Wette... tja nimm die mal nicht so ernst, das klärt sich irgendwann.
@ Tschini
Ich denke jeder Mensch hat zwei Seiten in sich und so auch Sirius. Auf einer Seite ist er ein ganz normaler Teenager, den seine Familie mit seinen Ansichten gezwungen hat schneller erwachsen zu werden und auf der anderen Seite hat er natürlich auch seine Fehler - siehe, die Wette. *g*
@ harriet
Hm... was genau hätte man Madison jetzt nicht zugetraut?
@ Black Rose
Mit Remus und Claire habe ich hier so meine eigenen Vorstellungen, aber die werde ich hier noch nicht erläutern. *g* Tja und die Wette... die sollte eigentlich nur zeigen, das sie noch längst nicht erwachsen sind.
@ BlacksLady
Sicher ist das mit der Wette nicht in Ordnung, aber sieh es doch mal von der Seite, das bringt etwas Reiz in die Angelegenheit, aber wer weiß, vielleicht geht der Schuss auch nach hinten los. *g* Und mit dem Parring liegst du schon richtig, allerdings werde ich nichts überstürzen.
@ horse patronus
Öhm... ja hin und wieder tanze ich, aber nicht diese Art von Tanz. *g* Allerdings liebe ich Irish Steppdance. Tja und Madison und Remus... abwarten.
@ Linda Black
Behalt deine Theorie ruhig im Hinterkopf, aber bis dieses Rätsel gelöst wird, vergeht noch etwas Zeit. Mit James und Lily ist es schwer, sich inner wieder etwas Neues einfallen zu lassen, aber dennoch gehören sie einfach mit dazu. Ich wünsch dir weiterhin viel Spaß!
@ PadfootBlack
Die Sache zwischen Snape und Lily hat mich irgendwie berührt, obwohl ich schon vor Band 7 einen Verdacht hatte. Er ist und bleibt in meinen Augen dennoch ein kleiner Fiesling, doch gut und böse gehören einfach zusammen. Ah... die Wette wird natürlich noch ein kleines Hindernis werden. *g*
@ Anso
*lach* Sirius hat immer die falschen Motive, aber wer weiß, vielleicht wird er die Wette verlieren oder etwas anderes. *g* Ich weiß, ich sprech in Rätseln, aber eins kann ich dir verraten, die Sache mit Claire ist bald aus der Welt. Snape... wie immer kein leichter Chara, aber ich werde ihn auch weiterhin nicht vergessen.
@ Jess90
Ah... du musst auch nicht spekulieren. Lass alles auf dich zukommen. So ist es doch viel spannender. *g*
@ Sirius Black - Marauder
Ja, Sirius ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Hund - gemein und etwas hinterhältig, aber so mögen wir ihn doch. *g* Tja und Lily, sie mag eben plüschig warme Hausschuhe - niemand ist vollkommen.
@ Lyra18
Willkommen hier! Tja lass dich überraschen, wie es weiter geht. Ich werde nichts verraten. *g*
@ kali44
Oh, ein Schwarzleser, freut mich immer wieder. Bin ja gespannt, ob du dich jetzt öfter meldest. Tja und zwischen Madison und Sirius bleibt es spannend. Lass dich überraschen.

Danke euch allen und viel Spaß beim lesen!
LG heidi


4. Kleine Wahrheiten

Die erste aufregende Schulwoche neigte sich dem Ende, doch an diesem Freitagmorgen war Madison schon früh auf den Beinen. Sie freute sich auf das erste Quidditchtraining, das ihr Mannschaftskapitän, James Potter, für den Abend angesetzt hatte. In den letzten zwei Tagen hatte sie mit Maxwell auf der anderen Seite des Schwarzen Sees nach dem großen Hund Ausschau gehalten. Am gestrigen Tag war er doch tatsächlich wieder aufgetaucht und hatte den ganzen Nachmittag mit Max herumgetobt. Ihr Bruder hatte diese Stunden genossen und Madison bemerkte, dass er sich so langsam in diesem Schloss heimisch fühlte.

Madison streckte sich und zog die schweren roten Vorhänge ihres Bettes zurück. Nach einem Blick aus dem Fenster seufzte sie leise, denn das Wetter schien nicht gerade viel versprechend zu werden. Dicke Wolken hingen am Himmel und die ersten Regentropfen prasselten schon gegen das Fenster.
„Aufstehen! Raus aus den Federn!“, ließ Madison, wie fast jeden Morgen, ihren Weckruf durch den Raum dröhnen.
Lily knurrte hinter ihren Vorhängen und Claire steckte den Kopf heraus. „Mieses Wetter“, murmelte sie und tapste auf nackten Füßen ins Bad.
Madison folgte ihr, lehnte sich in den Türrahmen und fragte: „Hast du es dir nun überlegt, Claire? Bewirbst du dich als Jägerin für das Team?“
Claire stöhnte und drehte sich mit ihrer Zahnbürste in der Hand zu Madison um. „Ich kann das nicht! Ich fliege zwar gern, aber das mit den Bällen ist nicht mein Ding. Warum wechselst du nicht die Position? Treiber ist nun wirklich nichts für ein Mädchen.“
Madison schüttelte energisch den Kopf. „Ich bleibe Treiber und in diesem Jahr werde ich alles geben. Die Slytherins haben ihre Mannschaft umbesetzt. Regulus Black spielt jetzt ebenso auf dieser Position. Das ist die Gelegenheit, dem kleinen Fünftklässler mal zu zeigen, dass mit mir nicht zu spaßen ist.“
Lily schob sich schlaftrunken an Madison vorbei und grummelte: „Das hört sich aber nach einer Drohung an, und deine Schulter wird das nicht mehr lange mitmachen, Madison. Claire hat Recht - wechsle die Position.“
„Ach, ihr habt doch keine Ahnung von Quidditch“, maulte Madison und zog sich widerwillig ihre Schuluniform an. Sie hasste Röcke und war froh, dass ihre Hauslehrerin ihr nicht auch noch die Stiefel für die Unterrichtszeit verboten hatte.
Lily und Claire sahen sich an und lachten, denn diese Diskussion um Quidditch und Madison`s Position in der Hausmannschaft führten sie schon seit zwei Jahren, immer zu Schuljahresbeginn. Madison spielte seit dem fünften Schuljahr in der Gryffindormannschaft als Treiber, ungewöhnlich für ein Mädchen, aber sie hatte den Jungs gezeigt, dass nicht nur Kraft, sondern auch Köpfchen eine Voraussetzung für diese Position ist. Allerdings hatte sie seit ihrem letzten Schuljahr etwas Probleme mit ihrer Schulter. Nichts Ernstes, aber die Krankenschwester, Madam Pomfrey, hatte ihr geraten, es mit diesem Sport nicht zu übertreiben.
„Ich werde dir zur Sicherheit noch diese Salbe zusammenrühren“, sagte Lily leicht genervt, denn sie wusste, dass es keinen Zweck hatte, mit Madison über diesen Sport zu diskutieren.
„Du bist die Beste“, sagte Madison fröhlich, umarmte ihre rothaarige Freundin kurz und verließ dann den Schlafsaal.
„Ich weiß nicht, warum ich ihr immer helfe“, murmelte Lily und suchte sich eilig ihre Kleidung zusammen.
Claire schloss die letzten Knöpfe ihrer Bluse und sagte lachend: „Weil du unsere gute Seele bist, so ganz nach dem Motto: Wenn dich des Alltags Kummer plagt - um Rat bei Lily Evans frag.“
Lily lachte und machte sich mit Claire ebenso auf den Weg zum Frühstück.

Madison hatte gar nicht erst auf ihre Freundinnen gewartet, sondern war schon auf dem Weg in die Große Halle. Im Eingangsbereich des Schlosses war ein kleiner Aufruhr. Ein paar Schüler johlten und umringten irgendetwas oder irgendjemanden.
Madison schenkte dem zuerst keine Beachtung, aber als sie bemerkte, dass ausschließlich Ravenclaws und Slytherins herum standen, ging sie näher und drängte sich zwischen den jüngeren Schülern hindurch, auf der Suche nach der Ursache für diesen Tumult.
Ein paar Slytherins rempelten sie an, doch Madison zeigte keine Reaktion, denn soeben sah sie ihren kleinen Bruder Max, übel zugerichtet. Er hielt einen Zweitklässler aus Slytherin im Schwitzkasten und war wohl auf dem besten Weg, die kleine Rauferei für sich zu entscheiden.
Einen Moment zögerte Madison noch, denn sie begriff, dass ihr kleiner Bruder gerade einen wichtigen Schritt getan hatte - er hatte gelernt, sich in dieser Schule zu behaupten.
Einen Augenblick später griff sie aber energisch nach den Umhängen der beiden Raufbolde und trennte sie. Maxwell schlug um sich und rief aufgebracht: „Lass mich los, Madison! Dieser Idiot hat unsere Familie beleidigt.“
Der Slytherin spuckte Max ins Gesicht, doch noch bevor er irgendeine abfällige Bemerkung machen konnte, packten zwei starke Hände nach seinem Kragen und schleiften ihn aus der Menge.
Madison`s Blick fiel auf das glänzende Schulsprecherabzeichen, aber sie hatte genug mit ihrem Bruder zu tun, dessen Nase gebrochen schien. Dazu kam noch ein schönes Veilchen, das sein linkes Auge zierte.
James hatte den kleinen Slytherin immer noch am Kragen gepackt. Der Junge schimpfte und strampelte wild herum und James musste sich mächtig zusammen reißen, dem Unruhestifter nicht einfach eins auf die Nase zu geben. Er drückte ihn gegen das Geländer der Treppe und sagte unverschämt grinsend: „Zehn Punkte Abzug von Slytherin und ... du darfst bei deinem Hauslehrer nachsitzen. Professor Slughorn wird sicher erfreut sein zu hören, wie nett du zu deinen Mitschülern bist.“
Lily bahnte sich den Weg durch die Menge, gefolgt von Claire, die energisch ein paar Slytherins aus dem Weg schob, die lauthals ihren Unmut kundtaten.
Madison hielt ihrem Bruder eine Standpauke, konnte dabei aber kaum verbergen, wie stolz sie auf ihn war.
Sirius kam näher, fuhr dem jungen Ravenclaw mit einer Hand durch seine blonden Haare und sagte anerkennend: „Hey, du warst Klasse, Max!“
„Black“, keifte Lily aufgebracht und lenkte Madison etwas von ihrem Argwohn ab, denn ihr Bruder hatte in dieser ersten Schulwoche nicht ein Wort mit Sirius Black gewechselt und jetzt tat der gerade so, als würden sie sich ewig kennen.
„Tut mir Leid“, sagte Lily streng zu Max, „aber auch dir muss ich der Fairness wegen zehn Hauspunkte abziehen.“ Sie beugte sich etwas näher zu Maxwell heran und flüsterte: „Aber du warst wirklich Spitze!“
Maxwell hob den Kopf und blickte die Siebtklässler mit einem schiefen Grinsen an. „Wenn ihr mich jetzt durchlassen würdet, ich muss mal kurz zur Krankenschwester, wenn ich nicht ewig mit einer schiefen Nase herumlaufen will.“
Madison drückte Lily ihre Tasche in die Hand und sagte: „Ich werde dich begleiten!“
Max jedoch schüttelte den Kopf, wischte sich mit dem Ärmel seines Umhangs etwas Blut aus dem Gesicht und straffte seine Schultern. „Nein, den Weg finde ich auch allein!“
Madison machte große Augen und sah ihrem kleinen Bruder nach, aber nur Sirius bemerkte das verräterische Glitzern in ihren Augen.
Der Tumult löste sich auf, noch bevor ein Lehrer erschien. Sirius griff nach Madison`s Schulter und sagte leise: „Er hat es geschafft. Manche brauchen länger, um diese Hürde zu nehmen.“
Madison seufzte kurz und fragte dann neugierig: „Wie lange hast du gebraucht?“
„Das werde ich dir irgendwann einmal erzählen“, meinte Sirius lachend und steuerte den Gryffindortisch an.
Madison blickte ihm leicht verwirrt nach. Seit ihrem Gespräch auf dem Westturm, hatten sie kaum ein Wort miteinander gewechselt und jetzt tat Sirius Black gerade so, als kannte er ihren Bruder näher.
Madison ließ sich gegenüber von Lily und Claire an ihrem Haustisch nieder und füllte sich ordentlich den Teller. Lily hielt ein Pergament in den Händen und stöhnte laut auf.
„Ah, die erste Einladung zu Slughorn`s berühmten Parties“, flötete Claire amüsiert, als sie Lily`s entsetzten und leicht verzweifelten Gesichtsausdruck sah. Der Lehrer für Zaubertränke und Hauslehrer von Slytherin, Professor Slughorn, führte in unregelmäßigen Abständen kleine Zusammentreffen durch. Zu diesen abendlichen Parties wurden nur ausgewählte Schüler eingeladen, jene, deren Eltern wichtige Persönlichkeiten waren, oder jene, die er schätzte - so wie Lily Evans, die in Zaubertränke eine der Besten war und der Slughorn eine glänzende Zukunft voraus sagte.
Lily nickte, doch plötzlich erhellte sich ihre Miene. „Ich habe ja eine Ausrede - Rundgänge“, frohlockte sie.
Madison zwinkerte Claire zu und meinte: „Oh, da hat Potter ja heute einen langen Abend vor sich. Erst das Training und dann noch Rundgänge.“
Lily runzelte nachdenklich die Stirn und blickte den Tisch entlang zu den vier Maraudern. „Meint ihr, ich halse James zu viel auf?“
Madison verschluckte sich an ihrem Toast und Claire kicherte.
„Was ist so komisch?“, fauchte Lily und stocherte mit ihrer Gabel in den Rühreiern herum.
Madison atmete tief durch und hielt Lily`s Handgelenk fest. „Dein Frühstück kann nichts dafür, dass du Potter gegenüber ein schlechtes Gewissen hast. Wobei ich mich frage, wie es auf einmal dazu kommt, dass du dir Sorgen um ihn machst.“
Claire und Madison beobachteten ihre Freundin genau und mussten beide schmunzeln, denn Lily schwankte zwischen Verlegenheit und Empörung und bearbeitete weiter ihre Rühreier.
„Aha, das sagt ja wohl alles. Du verrätst dich damit selbst“, meinte Claire und verschwand fast zeitgleich mit Madison aus der Großen Halle.
Lily seufzte laut auf und sah ihrem ersten Rundgang mit James Potter mit gemischten Gefühlen entgegen.

Madison beschäftigte den ganzen Tag über etwas anderes - der Hund, mit dem ihr Bruder Freundschaft geschlossen hatte.
Gleich nach dem Unterricht rannte sie über die Ländereien von Hogwarts, auf der Suche nach dem hünenhaften Wildhüter Hagrid, der wohl jedes Tier in der Umgebung kannte.
Der Boden matschte unter ihren Füßen, denn das Wetter war an diesem Tag nicht besser geworden, es regnete unablässig.
Rauch kam aus dem Schornstein der urigen Hütte des Wildhüters, ein untrügliches Zeichen dafür, dass er es sich wohl bei einer Tasse Tee im Trockenen gemütlich gemacht hatte.
Madison zog ihren Umhang fester um sich und klopfte laut und vernehmlich an die riesige Holztür. Seltsame Geräusche und ein tiefes Brummen drangen gedämpft nach draußen, etwas, worüber sich niemand wunderte, denn Hagrid war bekannt dafür, dass er auf alles, was bissig war, abfuhr.
Er öffnete die Tür und donnerte überrascht: „Madison, was willst'n bei dem Wetter hier?“
Bevor Madison überhaupt antworten konnte, hatte Hagrid sie schon an ihrem Umhang gepackt und ins Warme gezogen, wobei sich Madison sicher war, einen Fuß breit über dem Boden geschwebt zu sein.
„Ähm ... also, ich suche einen Hund ... einen großen schwarzen“, versuchte sie zu erklären und beschrieb dem Wildhüter genau das Aussehen des Tieres, dem sie und ihr Bruder schon zwei Mal begegnet waren, allerdings bezweifelte sie, dass es beim zweiten Mal Zufall gewesen war.
Hagrid schüttelte den Kopf, wobei aus seiner wilden Haarmähne irgendwelche Krabbeltiere fielen, von denen Madison lieber nicht wissen wollte, wo er sich die eingefangen hatte.
Er fuhr sich mit der Hand nachdenklich über seinen Bart und meinte: „Einmal hab ich so`n Hund geseh`n, auf den deine Beschreibung passen könnte. Das is aber schon vor`n paar Monaten gewesen. Da sind so`n schwarzer Hund und `n Hirsch über die Lichtung hinter`m Zentaurenlager getobt, als wären sie die besten Freunde.“ Madison seufzte und ihre Hoffnungen, herauszufinden, woher dieses Tier kam, schwanden, doch Hagrid hatte eine Idee. „Mach doch ein paar Fotos von dem Köter und dann frag ich im Dorf mal rum.“
„Ich habe aber keinen Fotoapparat“, sagte Madison und ließ die Schultern hängen.
„Sirius Black hat so'n Ding“, brummte Hagrid und klopfte Madison freundschaftlich auf die Schulter, dass sie gleich etwas in sich zusammen sackte.
„Ausgerechnet Black“, murmelte Madison vor sich hin, als sie sich wieder auf den Weg zurück zum Schloss machte.

Zum Abendessen saß das Hausteam der Gryffindors schon mit ihrer leuchtend roten Quidditchkleidung zusammen. Die Besen der Spieler lagen unter den Bänken und auch die einiger anderer Gryffindors, die sich für die zwei offenen Positionen bewerben wollten. Dem Team fehlten, durch den Abgang der letzten Siebtklässler, der Hüter und ein Jäger.
Alle, die nur ein bisschen Ahnung von diesem Sport hatten, erschienen wenig später auf dem Quidditchfeld, das aufgeweicht und matschig war. James seufzte innerlich, denn der Regen tropfte weiter unaufhaltsam auf sie herab und er war sich nicht sicher, wie er die Richtigen zwischen all den Anwärtern finden sollte, also sortierte er die Bewerber erst einmal nach der Position, auf der sie spielen wollten, und stellte zwei Mannschaften zusammen, die gegeneinander antreten sollten. Er ließ die Anfänger erst einmal eine Weile spielen und diskutierte dann mit Madison und Drew Jackson, dem zweiten Treiber und Sechstklässler, wer von vorneherein nicht in Frage kam. James selbst spielte auf der Position des Jägers, ebenso wie Lawrence Dean, ein Viertklässler, der verdammt flink und seit zwei Jahren mit im Hausteam war.
James war dankbar, dass sie keinen neuen Sucher brauchten, denn von diesem Spieler hing letztendlich der Sieg ab. Allerdings wünschte er Lizzy Bradford manchmal zum Teufel. Die hübsche blonde Sechstklässlerin mit den wasserblauen Augen war die beste, wenn es darum ging den Schnatz aufzuspüren, aber sie war auch eine Nervensäge und diejenige, die ständig beleidigt war und mit niemandem auskam.
James dachte mit Grauen daran, als sie ihn damals in den Mannschaftsduschen aufgesucht hatte. Gleich zu Beginn des sechsten Schuljahres, als er zum Kapitän des Gryffindorteams ernannt wurde, war die blonde Schönheit der Meinung gewesen, James wäre genau der richtige Freund für sie. Splitterfasernackt hatte er damals vor Lizzy Bradford gestanden und ihr erklärt, dass sie außer Quidditch nichts miteinander verbinden würde. Er war mächtig stolz auf sich gewesen, seinen Körper so gut unter Kontrolle zu haben, aber er hatte erst später herausgefunden, warum dieses Mädchen ihn so kalt gelassen hatte. Denn nur eine bestimmte rothaarige Hexe spukte in seinem Kopf herum und ausgerechnet die saß mit ihrer Freundin Claire zwischen anderen Gryffindors auf der Tribüne und verfolgte, nicht gerade sehr interessiert, die neue Zusammenstellung für das Hausteam.
Claire hatte Lily so lange angebettelt sie zu begleiten, bis sie nachgegeben hatte, und nun saßen sie unweit der drei Marauder unter einem großen Regenschirm, der allerdings die durchdringende, feuchte Kälte nicht abhielt.

Sirius peitschte der Regen ins Gesicht und doch hatte er im Moment nur Augen für Madison. Er sah das Mädchen, das hier so anders war - anders, als wenn sie mit ihrem Bruder zusammen war. Da war sie nicht die kühle Unnahbare - da war sie unbefangen, denn ihr Bruder schien eine wichtige Person in ihrem Leben zu sein und gerade das machte sie für Sirius interessant.
Er beobachtete wie sie mit dem zweiten Treiber, Drew, die Klatscher durch die Luft jagte. Nicht nur ihm fiel auf, welch erstaunliche Kraft hinter Madison`s Schlägen steckte, sondern auch ihrem Gegenspieler, der laut rief: „Mad, lass es langsam angehen, der Sommer war lang, so ganz ohne Training.“
Madison lachte und jagte den Klatscher wieder zurück in seine Richtung. Es störte sie nicht, dass ihre Kleidung mittlerweile durchnässt war und ihr roter Umhang schwer an ihr herab hing, denn hier oben war sie frei. Quidditch spielen war ein schöner Nebeneffekt, der ihr erst noch den letzten Kick gab.
James merkte sich ein paar Namen vor und wollte die letzte Entscheidung gemeinsam mit dem Team am Sonntagnachmittag treffen. Einige der Bewerber versuchten ihn in ein Gespräch zu verwickeln, doch die Zeit drängte, denn er wollte zu seinen ersten Rundgängen mit Lily auf keinen Fall zu spät kommen.

Lily hatte nicht das Ende des Trainings abgewartet. Sie wollte ihre Rundgänge pünktlich beginnen, sollte es nötig sein, auch ohne James Potter, dem sein Sport scheinbar wichtiger war, als seine Verpflichtungen.
Als Lily den Gemeinschaftsraum betrat, war von dem Team noch nichts zu sehen. Auch Claire schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein, nur Peter und Sirius hockten vor dem wärmenden Feuer des Kamins.
Lily atmete tief durch, ging näher und tippte Sirius auf die Schulter. Seit seiner kleinen Erpressung hatten sie kein Wort mehr gewechselt und nun sagte sie: „Würdest du deinem Freund sagen, dass ich pünktlich meinen Pflichten nachgehe.“
Sirius ließ einen amüsierten Blick über die Schulsprecherin wandern und meinte: „Ah, Miss Evans, perfekt wie immer, aber ich werde es ausrichten, werte Schulsprecherin.“
Er wollte sie damit ärgern, doch nicht Sirius` Worte ärgerten Lily, sondern Peter`s dummes Gekicher. Hocherhobenen Hauptes rauschte sie aus dem Gemeinschaftsraum und war schon in den Gängen verschwunden, als das Quidditchteam völlig durchnässt, halb erfroren und von Müdigkeit gezeichnet den Gryffindorturm betrat.
James nahm gleich zwei Stufen auf einmal hinauf in ihren Schlafsaal, als Sirius rief: „Hey, Prongs, dein Gegenstück ist schon auf der Jagd nach Unruhestiftern.“
Die Hälfte der Gryffindors lachte, während einige andere die Augen verdrehten, darunter auch Madison.
Eigentlich sehnte sie sich nur nach einem heißen Bad und nach ihrem gemütlichen Bett, doch immer noch spukte der Hund in ihrem Kopf herum, also steuerte sie leise seufzend Sirius Black an. Insgeheim hatte sie sich gewünscht, dass Remus Lupin anwesend wäre, aber der glänzte ebenso mit Abwesenheit, wie ihre Freundin Claire.
Sirius hatte Madison aus den Augenwinkeln heraus beobachtet. Unschlüssig stand sie im Raum, in ihrem hautengen Quidditchdress. Aus ihren Haaren tropfte das Wasser und in ihren Augen funkelten wieder die kleinen silbernen Pünktchen. Sirius zwang sich regelrecht, seinen Blick abzuwenden und einen unbeteiligten Gesichtsausdruck aufzulegen, denn plötzlich war da etwas - etwas, das er nicht erklären konnte.
Mit aufgesetzter Gelassenheit stapfte Madison näher, baute sich vor Sirius auf und zwang ihn somit, sie anzusehen. Ihre Augen trafen sich und Madison murmelte: „Ich wollte dich um einen Gefallen bitten, Sirius.“ Seinen Namen betonte sie und schenkte ihm obendrein noch ein zuckersüßes Lächeln. Etwas, das eigentlich immer half, die Jungs um den Finger zu wickeln.
Sirius hob eine Augenbraue und fragte anzüglich: „Und was bekomme ich für meine Gefälligkeit?“ Er war mächtig stolz auf sich, so gelassen zu wirken, denn er bemerkte in diesem Moment zum ersten Mal, dass ihn Madison`s Nähe leicht verunsicherte. Die Eisprinzessin hatte irgendeinen Punkt bei ihm getroffen, den er bis jetzt nicht gekannt hatte.
„Das, was du gerne hättest, sicher nicht, außerdem will ich mir nur etwas von dir leihen, deinen Fotoapparat“, sagte Madison und setzte noch mehr Nachdruck in ihr zuckersüßes, für sie untypisches, Lächeln.
„Hm ... und wofür brauchst du den, wenn ich fragen darf?“, fragte Sirius neugierig.
Madison überlegte einen Moment, ob sie ihm von dem Hund erzählen sollte, entschied sich dann aber dagegen und meinte nur: „Max und ich wollen ein paar Fotos für unsere Eltern machen.“
Sirius ließ seinen Blick über ihre nasse Kleidung wandern. „Vielleicht nimmst du erst einmal ein heißes Bad und wenn du wieder...“
„Danke“, fuhr Madison dazwischen und war auch schon verschwunden.

James blickte auf die Uhr, als er aus dem Bad kam. Eine halbe Stunde war er zu spät zu seinen Rundgängen. Dass Lily ohne ihn gegangen war, zeigte ihm, dass es ihr egal war, ob er überhaupt dabei war. Missmutig kramte er die magische Karte hervor - die einzige Möglichkeit für ihn, Lily überhaupt in diesem riesigen Schloss zu finden.
„Aha - fünfter Stock“, murmelte er und verließ eilig seinen Schlafsaal. Er hastete durch die Gänge und blieb nur einmal kurz stehen, als ihm sein Freund Remus und Claire McDugal begegneten, beide mit einigen Büchern unter dem Arm und in ein Gespräch vertieft.
Lily war gerade an dem Zauberkunstklassenzimmer vorbei, als sie schnelle Schritte hinter sich hörte. Völlig außer Atem kam James neben ihr zum Stehen, seine Haare noch feucht vom duschen und ein unwiderstehliches Lächeln auf den Lippen. „Entschuldige die Verspätung, ich...“
„Schon gut“, murmelte Lily und wunderte sich selbst über ihre Gelassenheit, denn eigentlich hatte sie vor gehabt, James Potter für seine Unpünktlichkeit zu tadeln. „Wie hast du mich überhaupt gefunden?“
„Und, hast du schon ein paar Regelbrecher aufgespürt?“, fragte James und versuchte ihrer Frage aus dem Weg zu gehen, denn schließlich konnte und wollte er Lily nichts von der Karte erzählen, die er und seine Freunde heimlich angefertigt hatten. Der Ärger wäre vorprogrammiert.
Lily nickte eifrig. „Oh ja, zwei Drittklässler aus Slytherin, die versucht haben, im Klassenzimmer für Geschichte der Zauberei die Jahreszahlen aller möglichen Kriege und Aufstände an die Wand zu hexen und das mit einem Unsichtbarkeitsfarbzauber.“
„Hey, das hört sich interessant an. Weißt du, wie dieser Zauber funktioniert, Lily?“, fragte James neugierig und biss sich sofort auf die Unterlippe, als er Lily`s wütend funkelnde Augen sah. Oh, wie er es liebte, wenn die rothaarige Hexe ihrem aufbrausenden Temperament freien Lauf ließ.
„James Potter!“, rief Lily aufgebracht. „Du und deine verrückten Freunde, ihr habt schon genug Unfug im Kopf. Du bist jetzt Schulsprecher und hast...“
„... ein Date mit Lily Evans“, fuhr James dazwischen und beschleunigte seine Schritte, denn gerade kamen sie an der Besenkammer im fünften Stock vorbei, die wegen ihrer Abgeschiedenheit sehr beliebt war und er hatte nicht das Bedürfnis, mit Lily in irgendwelche eindeutigen Situationen zu geraten.
Lily eilte ihm nach und grummelte: „Das ist aber kein richtiges Date, Pot... ähm, James. Du hast mich praktisch dazu gezwungen.“
James blieb abrupt stehen und seine Gesichtszüge verdüsterten sich. Seine kleine Erpressung war sicherlich nicht gerade die feine Art gewesen, aber er hatte eine Hoffnung darin gesehen, endlich ein Verabredung mit Lily Evans zu bekommen, die bis jetzt jede seiner Einladungen in den Wind geschlagen hatte.
„Am besten wir vergessen das Ganze“, knurrte James und zum ersten Mal sah Lily Enttäuschung in seinen haselnussbraunen Augen.
Leicht murrend steuerte James die Treppe hinunter in den vierten Stock an, und auch wenn er ein Marauder war und jeden noch so geheimen Gang im Schloss aufgespürt hatte, vergaß er diesmal völlig die Trickstufen auf der Großen Treppe. Unter lautem Fluchen rutschte er bis zum Oberschenkel in eine dieser Stufen und steckte gnadenlos fest.
Lily war ihm in einigem Abstand gefolgt und lachte nun laut. Sie hopste über die Stufe hinweg und ließ sich etwas weiter unten auf der Treppe nieder. Es war ihr eine kleine Genugtuung, den großen James Potter etwas hilflos vor sich zu haben, denn trotz seiner Bemühungen, steckte er weiterhin fest.
„Nun hilf mir doch mal, Evans“, fluchte er ungehalten und nahm sich ganz fest vor, über niemanden mehr zu lachen, der in diesen verflixten Treppenstufen hängen blieb.
„Ah, wir sind also wieder beim Nachnamen“, meinte Lily sichtlich amüsiert. „Schade, ich hatte wirklich geglaubt, wir könnten so etwas wie Freunde werden“, setzte sie noch hinzu und zog einen Schmollmund.
James schloss die Augen, doch so langsam bemerkte er, dass Lily ihn nur herausforderte, also versuchte er es mit einem charmanten Lächeln.
Lily ließ sich erweichen und half James aus seiner misslichen Lage. Sie hockte sich hinter ihn, packte ihn unter den Achseln und zog mit aller Gewalt. Mit einem Ruck hatte sie ihn befreit, doch James fiel gegen sie und sie trudelten zusammen ein paar Stufen herunter. James versuchte, das Schlimmste mit seinem Körper abzufangen, aber dennoch kam ein gequältes Stöhnen von Lily. „Potter, wegen dir breche ich mir noch alle Knochen“, grummelte sie und versuchte aufzustehen, doch James hinderte sie daran. Fest umschlungen hielt er sie und meinte grinsend: „Ach ... sind wir jetzt wieder beim Nachnamen angekommen?“
Die widerspenstige rothaarige Hexe in seinen Armen zu halten, fühlte sich verdammt gut an.
Lily senkte ihren Blick und murmelte: „Wenn du jetzt schon so ein einnehmendes Wesen hast, wie soll das dann erst bei unserem Date werden.“
Mit so einer Sprunghaftigkeit hatte James nicht gerechnet und war leicht sprachlos, was Lily sofort ausnutzte, um sich von ihm loszureißen. Die Verlegenheit stand ihr ins Gesicht geschrieben, denn diese Worte hatten schneller ihre Lippen verlassen, als sie wollte. Verdammt, seit wann wurde sie wegen Potter verlegen? Und sie wollte lieber erst gar nicht wissen, was ihre Freundinnen dazu sagen würden, dass sie in James Potter`s Armen gelegen und es ihr auch noch gefallen hatte.
James stand ächzend auf, rieb sich seinen linken Arm und war sich nicht sicher, wie er ihre Worte verstehen sollte. Plötzlich fühlte er sich mies dabei, sie so unter Druck zu setzen und meinte: „Weißt du was, Lily, wir vergessen die ganze Sache mit unserem Hogsmeadeausflug einfach, aber ich würde gern wissen, warum du plötzlich wolltest, dass ich das Amt nicht niederlege?“
Lily beschleunigte ihre Schritte und war etwas verblüfft, denn scheinbar hatte Sirius seinem besten Freund nichts von seiner kleinen Erpressung erzählt, aber vielleicht war es für James mal an der Zeit zu erfahren, dass sein Freund mit unfairen Mitteln spielte.
„Sirius hat mich in der Verbotenen Abteilung erwischt, nachts. Er hat ein nettes kleines Foto von meinem heimlichen Ausflug gemacht und mir gedroht, es Gonni unterzujubeln“, sagte Lily und fühlte sich plötzlich mächtig erleichtert. Nur zögerlich schaute sie in James` erstauntes und zugleich verärgertes Gesicht.
„Oh, wenn ich ihn in die Finger bekomme, dann ist er ein toter Hund“, schimpfte James, denn was auch immer Lily nachts in der Verbotenen Abteilung zu suchen hatte, sein Freund hatte kein Recht, ihm so in den Rücken zu fallen. Er wollte die rothaarige Hexe selbst von seinen Qualitäten überzeugen.
„Wieso Hund?“, fragte Lily verständnislos.
„Ähm... ja“, stammelte James und hastete eilig weiter. „Nur so eine kleine Bezeichnung zwischen uns.“
Er schickte ein Stoßgebet zu den großen Zauberern und hoffte, dass Lily nicht weiter nachhaken würde.
Lily schüttelte den Kopf. Sie fand es schon immer seltsam, wie die Freunde sich betitelten.
James wollte eins der Klassenzimmer im vierten Stock öffnen, doch Lily legte ihm eine Hand auf den Arm. Sie suchte seinen Blick, als sie sagte: „Ich will immer noch, dass du Schulsprecher bleibst und ich ... ich gehe gern mit dir nach Hogsmeade.“
James blickte von ihrer Hand in ihr Gesicht. Er konnte sein Glück gar nicht fassen und vergaß für einen Moment Sirius` hinterhältiges Spielchen.
Lily zog ihre Hand wieder zurück und eilte davon. Sie hatte genug von diesem Rundgang und musste erst einmal ihre Gedanken sammeln. James hatte in der einen Woche als Schulsprecher Pflichtgefühl bewiesen, das musste sie zugeben. Trotz seiner Verpflichtungen, hatte er in dieser kurzen Zeit mehr geleistet, als sie erwartet hätte, und nun würde sie es mit einem Date belohnen. Insgeheim freute sie sich, aber das behielt sie lieber für sich.

Sirius hatte für Madison extra einen neuen Film in die Kamera eingelegt und ihr noch kurz die Handhabung erklärt. Er hatte soviel um den heißen Brei herum geredet, dass die beiden fast die letzten an diesem Abend im Gemeinschaftsraum waren.
Madison liebte die Samstage, an denen sie ausschlafen konnten, ebenso wie Claire und Lily, doch sie alle drei wurden aus dem Schlaf gerissen, als eine Fünftklässlerin ihres Hauses energisch an die Tür klopfte, kurze Zeit später den Kopf hereinsteckte und rief: „Ein Maxwell Gray steht unten vor dem Portraitloch und sagt, dass er mit seiner Schwester verabredet ist.“
„Bin ich froh, dass ich keinen kleinen Bruder habe“, nuschelte Lily in ihr Kissen und zog sich die Decke wieder über den Kopf. Lily war schon immer ein Morgenmuffel, während Claire ein bisschen ihre Zeit brauchte und Madison immer gleich voll da war.
„Dafür hast du ja auch eine nervende Schwester“, sagte Madison und zog sich eilig an.
„Bis später“, flötete sie noch in den Raum und war auch schon mit Sirius` Kamera verschwunden.

Maxwell erwartete sie mit einem kleinen Korb in der Hand. Das Wetter hatte sich seit dem gestrigen Abend erheblich gebessert. Der Himmel hing zwar noch voller Wolken, aber die Sonne zeigte sich schon hin und wieder.
Ihr Ziel war wie immer die andere Seite des Schwarzen Sees und Max hoffte auf ein erneutes Treffen mit seinem neuen Freund.
Madison ließ sich Max`s Sandwiches schmecken und beobachtete dabei den Riesenkraken, der hin und wieder einen seiner Fangarme aus dem Wasser ragen ließ.
Bruder und Schwester saßen schon eine ganze Weile dort, als der Hund endlich auftauchte und sofort mit Max am Ufer des Schwarzen Sees herumtollte.
Die Größe des Tieres war für Madison immer noch beeindruckend, ebenso die gepflegte Erscheinung. Aus ihrer Umhangtasche zog sie den magischen Fotoapparat und ging näher an die beiden heran. Einige Schnappschüsse blieben unbemerkt, doch nach einem grellen Blitzlicht knurrte der Hund plötzlich und fletschte seine Zähne.
Madison wich automatisch zurück und Max schimpfte: „Bist du übergeschnappt, Madison. Du hast ihn erschreckt.“
Maxwell fiel augenblicklich auf die Knie und versuchte, das arme Tier zu beruhigen, das Madison immer noch mit fletschenden Zähnen anknurrte. Sie hatte ihre Fotos und ließ die Kamera wieder in ihrem Umhang verschwinden. Vielleicht hatte sie Glück und Hagrid würde herausfinden können, wem dieses Tier gehörte.
„Woher hast du dieses Ding überhaupt?“, grummelte Max und kraulte das Tier hinter den Ohren.
Madison beobachtete die beiden mit zusammengekniffenen Augen und meinte: „Von Sirius Black.“
„Ach, ist das der schwarzhaarige Typ, auf den deine Freundin Claire so abfährt?“, fragte Maxwell unverschämt grinsend.
Madison klappte der Mund auf und auch der große Hund hob seinen Kopf. „Woher, zum Hippogreif, weißt du das?“, fragte Madison entsetzt, denn sie war sich sicher, dass außer Lily kein Mensch von Claire`s Schwärmerei für Black wusste.
Max lachte. „Oh, ich bekomme eine Menge mit, was bei uns zu Hause vorgeht. Und wenn du und deine Freundinnen in deinem Zimmer hocken und tratschen...“
„Du hast gelauscht“, zischte Madison und zum ersten Mal konnte sie verstehen, dass andere ihre kleinen Geschwister als nervig bezeichneten.
„Ich werde niemandem etwas davon sagen“, meinte Max beruhigend. „Aber ich hab noch andere Dinge gehört.“
Jetzt war Madison`s Neugierde geweckt. Sie ließ sich neben ihrem Bruder und dem Hund nieder, der interessiert von einem zum anderen blickte.
„Was hast du gehört, Max? Erzähl schon!“, forderte Madison ihn auf.
Maxwell biss sich auf die Unterlippe, ein untrügliches Zeichen dafür, dass er lieber den Mund halten wollte. Er fuhr durch das seidenweiche Fell seines neuen Spielkameraden und sagte leise: „Ein paar Tage bevor du in den Ferien nach Hause gekommen bist, da war ein Mann bei uns.“
„Was für ein Mann?“, fragte Madison. Sie wusste nicht, worauf ihr Bruder hinaus wollte und warum er ihr das ausgerechnet jetzt erzählte.
„Mum und Dad haben sich gestritten, als er weg war. Dad sagte, er ist dein Vater ... und er sollte dahin zurückgehen, wo er sich die ganzen Jahre verkrochen hat.“
Madison starrte auf den See und schüttelte gedankenverloren den Kopf. Ihr Vater ... es gab ihn also doch, den mysteriösen Mann, der sie nicht vergessen hatte und über den ihre Mutter beharrlich schwieg.
Jetzt musste sie nur noch bis zu ihrem achtzehnten Geburtstag warten und würde dann endlich erfahren, woher sie kam, wo ihre Wurzeln waren - und vielleicht würde es ein passendes Schloss geben, zu dem kleinen Schlüssel an ihrem Halskettchen.


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