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Fanfiction

Requiem for a Dream - Der vierzehnte Abend

von Clarice

Ja, ich lebe noch! Wirklich!!! Und es tut mir so schrecklich Leid, dass erst jetzt in Update kommt. Ich will gar keine großen Reden schwingen, sondern gleich auf den Button "Kapitel erstellen" klicken... Erklärungen findest ihr in meinem FF-Thread. Ich wünsche euch allen ein Frohes Weihnachtsfest (falls ihr das feiert) und ein schönes neues Jahr, falls wir uns bis dort hin nicht lesen sollten, wobei ich sehr versuchen werde, bald was neues zu liefern!

Zum Kapitel selbst sag' ich an dieser Stelle nur so viel: ich hab mich ein wenig geplagt. Irgendwie bin ich auch nicht ganz zu frieden damit, aber naja :/ Es ist nicht mein bestes, das weiß ich und es tut mir Leid, dass ich nach so langer Zeit nicht mit was unglaublich bombastischen komme :(

~+~*~+~*~+~

Der vierzehnte Abend

Die Vorbereitungen für die morgige Verlobungsfeier liefen auf Hochtouren. Druella Black, deren Stimmung abwechselnd zwischen überglücklich und gereizt schwankte, kommandierte alles, was sich bewegen konnte, nur damit morgen alles perfekt verlaufen würde. Selbst Narcissa, die es nicht rechtzeitig geschafft hatte zu verschwinden, war in die Vorbereitungen mit eingespannt worden.
Andromeda hatte sich davon geschlichen und ging nun vor dem Haus ihrer Eltern unruhig auf und ab. Nicht etwa, dass sie gedacht hatte, ihre Muter würde auch ihr einen Auftrag zum Erledigen erteilen. Obwohl es andererseits jedoch gut möglich wäre, denn Druella schien ihrer mittleren Tochter wohl geneigt zu sein. Was aber nur daran liegen konnte, dass der dunkle Lord Andromeda so offenkundig seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
Sie seufzte, denn es gefiel ihr ganz und gar nicht, dass alles so danach aussah, als würde sie hier bleiben. Sie hatte sich immer vorgenommen gehabt, nach der Verlobung, spätestens nach der Heirat von Bellatrix und Rodolphus (denn es hatte nur er sein können, und kein anderer), von diesem Ort hier wegzugehen.
„Verdammt noch mal!“, entfuhr es ihr und sie schickte gleich eine Reihe weiterer Flüche hinterher. Wäre jemand anderes an ihrer Stelle gewesen, dann wäre die Entscheidung sicher klar gewesen. Nur Andromeda konnte sich einfach nicht entscheiden. Sie wollte alles haben. Was natürlich nicht ging. Besonders, weil es ein Widerspruch in sich sein würde.
Was also bedeutete ihr mehr? Von hier fortzugehen und frei von den Konventionen leben zu können oder bei ihm zu bleiben?
Doch noch bevor sie sich weitere Gedanken über ihre Situation machen konnte, spürte sie, dass jemand nur wenige Schritte von ihr entfernt stand und sie beobachtete.
„So nachdenklich?“, vernahm Andromeda die Stimme ihrer älteren Schwester.
„Ich überlege nur, was ich dir wohl als Verlobungsgeschenk kaufen könnte“, gab sie zurück, drehte sich um, wobei sie eigentlich zu spät daran dachte, dass sie doch gar keinen Streit vom Zaun brechen wollte. Besonders jetzt nicht und alleine schon aus dem Grund nicht, weil sie doch wusste, wie sehr Bellatrix den dunklen Lord verehrte.
„Das ist aber lieb von dir“, erwiderte Bellatrix nun und es stand fest, dass sie sich in reizbarer Stimmung befand. Natürlich wollte sie nicht heiraten. Nicht unbedingt. Sie mochte Rodolphus wohl ganz gerne. Und Rodolphus war mutig genug, jemanden wie Bellatrix Black zu heiraten, was vielleicht daher rührte, dass er möglicherweise so etwas wie verliebt in sie war. Wenn auch auf eine sehr verdrehte Weise…
„Man tut, was man kann“, meinte Andromeda, darauf bedacht, ihren Tonfall versöhnlich klingen zu lassen.
„Man tut, was man muss“, korrigierte Bellatrix jedoch.
„Nein, man muss überhaupt nichts.“
„Natürlich muss man.“ Auf dem Gesicht ihrer Schwester zeigte sich ein freudloses Lächeln. „Ich muss heiraten, weil es nun einmal sein muss und du musst das tun, was er von dir will.“
„Warum musst du heiraten? Du bist doch Vaters und Mutters Liebling, du darfst dir doch so was, wie nicht zu heiraten, heraus nehmen. Du bist doch ihre vorzeige Tochter.“
„Natürlich bin ich das. Und Mutter und Vater sind auch wahnsinnig stolz.“ Bellatrix zuckte gleichgültig mit den Schultern, so als würde ihr es nichts bedeuten. Andromeda hätte früher alles für die Anerkennung ihrer Eltern getan, wie konnte es also sein, dass ihre Schwester keinen Wert darauf legte? Doch die Antwort war simpel.
Bellatrix hatte ihre Prioritäten anders verteilt, genau wie Andromeda.
„Aber du bist auch beneidenswert“, fuhr Bellatrix fort und noch immer zeigte sich die Maske der Gleichgültigkeit auf ihren Zügen. „Es scheint, als würdest du hoch in der Gunst des dunklen Lords stehen.“
„Wieso sollte ich da zu beneiden sein?“
„Du verstehst es nicht, was für eine Ehre es ist, oder?“ Bellatrix machte ein paar Schritte auf Andromeda zu und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Es hat nichts mit Ehre zu tun.“
„Er schläft mit dir, richtig?“
Andromeda fiel die Wortwahl ihrer Schwester auf.
Er schläft mit dir. Nicht etwa: du schläfst mit ihm.
„Du brauchst nicht zu antworten, ich weiß es ohnehin.“ Bellatrix Mundwinkel zuckten verdächtig, wie immer, wenn sie wütend wurde und es nicht zeigen wollte. „Er verteilt sein Interesse recht großzügig.“
Das war eine Lüge, das wusste Andromeda, denn er war niemand, der sich mit etwas belastete, das er nicht wollte. Er konnte mit Frauen schlafen, ohne ihnen Aufmerksamkeit oder Interesse zu schenken. „Ja, das kann ich bestätigen. Er verschenkt es wirklich sehr großzügig. Manchmal zwei-, dreimal hintereinander“, sprach Andromeda, die ihre Bemerkung absichtlich ordinär klingen ließ, da auch sie nun den aufkeimenden Zorn in sich spürte. Bellatrix wusste doch gar nicht, von was sie sprach…
„Bisher hat er sein Interesse immer wieder verloren. Du bist nichts Besonderes.“
„Aber du wärst es gerne. Für ihn, meine ich. Nicht wahr?“
Bellatrix' Wangen färbten sich zart rosa. „Das tut nichts zur Sache.“
„Ja, es ist egal, ich weiß. Denn er will mich.“ Das tat er doch, nicht wahr?
„Im Moment sieht es danach aus. Doch was kommt dann? Du hast genug Seiten an dir, die ihm missfallen und die er verachtet. Du wirst nicht lange seine Favoritin sein.“
„Und dann kommst du? Bellatrix Lestrange, sicher schon zweifache Mutter, will sich dann ihren geliebten dunklen Lord angeln?“
Bellatrix schien etwas ebenso Bissiges darauf erwidern zu wollen, ließ es dann scheinbar bleiben und antwortete mit aller Ruhe, die sie aufbringen konnte: „Mach dich nur lustig. Amüsier dich. Solange du noch kannst. Am Ende wird es nur eine geben. Und das wirst nicht du sein. Du würdest es niemals aushalten. Du hast es doch bis jetzt kaum ausgehalten. Und da willst du dich gerade mit jemanden wie dem Lord abgeben? Ist er nicht alles, was du verabscheust? Ist er nicht das, was du niemals werden wolltest?“
Andromeda wusste, dass ihre Schwester sie verunsichern wollte. Und es funktionierte, denn Bellatrix hatte Recht. „Schön, Bella. Wenn du meinst.“
Ihre Schwester wirkte jedoch auf einmal selbst unruhig.
„Was ist noch?“, entfuhr es Andromeda aufgebracht.
Bellatrix senkte den Blick und mit Überwindung begann sie zu sprechen: „Ich soll dir eine Nachricht überbringen.“
„Von… wieso gerade du?“ Andromeda konnte nicht verhindern, dass sie misstrauisch wurde.
„Vielleicht vertraut er mir ja?“
„Nein, das ist es nicht. Er ist sich nur deiner Ergebenheit sicher.“ Das war es wohl. Was auch sonst? Vertrauen war es keines. Und was war das, was Andromeda in diesem Moment verspürte? Eifersucht? Unnötig! Schließlich hatte er ihr eine Nachricht zu kommen lassen.
„Also, dann her mit der Nachricht“, sagte Andromeda und streckte automatisch die Hand aus.
Bellatrix zögerte kurz, ehe sie mit einem Seufzen fortfuhr: „Er sagte, er will dich sehen. Er will mit dir sprechen. An dem Ort des vierten Abends.“ Sie stockte und im nächsten Moment, brach es aus ihr heraus. „Des vierten Abends, Andromeda? Wie oft habt ihr euch gesehen? Wie lange? Wie lange?!“
Doch Andromeda blieb kalt und ernst. „War das alles? Hat er sonst noch etwas gesagt?“
Ihre Schwester lachte kurz auf. „Er kommt gegen sechs Uhr. Heute Abend.“
Sechs Uhr. Wie spät war es? Vielleicht vier? Möglicherweise auch fünf? Oder war es gerade erst einmal zwei? Andromeda konnte es auf einmal nicht mehr mit Sicherheit sagen.
„Willst du dich nicht zurecht machen?“, bemerkte Bellatrix höhnisch. „Aber es würde wohl nichts nützen, so blass und verstört wie du aussiehst!“
„Ihm wäre es egal.“
„Was?“, entfuhr es ihrer älteren Schwester.
Mit großen Augen und selbst über ihre eigenen Worte erstaunt wiederholte sie: „Ihm wäre es egal. Es wäre ihm egal, wie ich aussehen würde.“
„Bei Slytherin, Andromeda! Nicht einmal du kannst so übergeschnappt und naiv sein und glauben, er würde deine inneren Werte oder deine innere Schönheit zu schätzen wissen!“
„Warum nicht? Vielleicht ist es genau das, was ihm an mir gefällt.“
Doch Bellatrix schüttelte den Kopf und auf ihren geschwungenen Lippen zeigte sich wieder dieses eigentümlich Lächeln, das Andromeda einen Schauer über den Rücken jagte. „Tu, was du nicht lassen kannst! Aber glaub mir: er benutzt dich, wie schon andere vor dir und wie er andere nach dir benutzen wird. Häng dein kleines Herzchen und deine reine Seele nicht zu sehr an ihn. Vielleicht-“ Bellatrix stockte kurz.
„Was ist?“
„Ja, vielleicht wäre es wirklich das Beste, du würdest einfach verschwinden. Jetzt sofort. Jetzt wäre es einfach. Mutter und Vater sind beschäftigt. Du könntest deine nötigsten Sachen zusammen packen und einfach davon spazieren. Niemand würde dich halten. Das ist es doch, was du willst!“
„Das habe ich zumindest immer gedacht.“
„Du willst dich doch nicht für einen Mann selbst aufgeben?!“
„Auf einmal ist er nur noch mehr ein Mann und nicht mehr der große, wunderbare, dunkle Lord? Ich kann dir doch ansehen, dass du für ihn nur zu gerne alles tun würdest, ist es nicht so, Bella? Darum verzeih, meine liebe, große Schwester, wenn ich in dieser Hinsicht nicht auf deinen Rat hören werde. Ich tue das, was ich für richtig empfinde.“
„Dann tu, was du nicht lassen kannst.“
„Das hatte ich auch vor.“ Andromeda wich unentschlossen etwas vor Bellatrix zurück. „Danke, dass du mir die Nachricht überbracht hast, Bella. Ich werde dann jetzt mal gehen und… na ja, mich etwas vor Mutter verstecken.“
„Ja, dasselbe werde ich auch tun.“ Wieder schien Bellatrix zu zögern.
Da ihre Schwester stumm blieb, wandte sich Andromeda zum Gehen.
„Andromeda?“
„Hm?“ Sie warf einen Blick über die Schulter.
„Ich weiß in letzter Zeit haben wir uns nicht besonders verstanden. Aber… na ja, irgendwie mag ich dich ja doch recht gerne. Ich meine, wir sind schließlich Schwestern. Und es ist…“
„Schade. Es ist schade, ja, ich weiß.“ Andromeda versuchte zu lächeln.
„Hm, ja, möglich. Schade. Kann schon sein. Ich geh' am Besten auch mal, sonst muss ich die Farbe für die Tischservietten aussuchen.“
„Ja, wir sehen uns… später.“
Bellatrix nickte knapp und drehte sich auf den Absätzen um. Andromeda setzte ihrerseits ihren Weg fort, der sie um das Haus herum führen sollte. Und auch wenn sie sich nicht umdrehte, so wusste sie, dass auch Bellatrix keinen Blick zurück warf.

Andromeda hatte auf ihn gewartet. Wie lange, das konnte sie nicht mit Sicherheit sagen.
Wieder einmal fiel ihr Blick auf den kleinen Marmortisch, der nahe bei der Hauswand lehnte und Bilder tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Damals war es ein Spiel gewesen. Ein recht einfältiges Spiel. Aber was war es heute?
Sie hörte sich nährende Schritte. „Ist es schon so spät? Ich dachte, es wäre erst kurz nach drei oder so.“
„Nein, es ist fünf.“
„Du bist zu früh hier.“
„Du doch auch.“
Sie setzte sich auf einen der beiden Stühle die bei dem Marmortisch standen. Er stellte sich neben sie und sie konnte fühlen, wie er auf sie hinab blickte.
„Andromeda.“
Es klang schön, so wie er ihren Namen aussprach. Es kam einem Versprechen gleich, einem das er zu halten gedachte. Sie wollte ihm glauben. Und sie wusste, sie würde ihm glauben, wenn er es von ihr verlangte. Er bräuchte nur zu sagen, was er von ihr wollte. Er bräuchte ihr nur die Wahrheit zu sagen und er hätte gewonnen.
„Das ganze nahm letztes Mal kein schönes Ende“, begann er mit leiser, jedoch eindringlicher Stimme. „Mit dir scheint alles komplizierter zu werden.“
„Du magst keine komplizierten Angelegenheiten, ich weiß.“
„Ich mag dich. Jedenfalls denke ich, dass es irgendwie der richtige Ausdruck dafür wäre. Oder etwa nicht? Mir sind die geläufigen Umgangsformen auf dieser Ebene nicht bekannt.“
Andromeda reagierte zuerst nicht. Denn solche Worte waren ungewohnt. Solche Worte passten nicht zu ihm.
Sie sollte sich über diese Worte freuen. Aber sie konnte es nicht. Stattdessen verspürte sie Misstrauen. Das waren nicht seine Worte. Sie waren fehl am Platz, auch wenn sie sie nur zu gerne hörte.
„Warum sagst du so etwas?“ Sie sah zu ihm auf.
„Sollte ich so etwas nicht sagen?“ Leichte Verwunderung zeigte sich nun auf seinen Zügen.
Andromeda stand auf und konnte aus den Augenwinkeln noch durch die Glastür ins Wohnzimmer sehen, wo sie ihre Mutter bemerkte, die vollkommen erstaunt und überwältigt zu ihnen beiden hinsah.
„Danke für deine Nachricht“, sagte Andromeda und legte ihre flache Hand auf seine Brust.
Er bemerkte, dass sie beobachtet wurden, doch er zuckte nicht zurück und ließ die Berührung zu. „Ich denke, ich habe deutlich genug ausgedrückt, was ich haben will.“
„Du willst mich.“
Er sah kurz zur Seite, so als müsste er seine Gedanken ordnen. „Und ich will eine klare Antwort von dir. Ich will, dass du es sagst. Ich will deine Entscheidung hören. Ich investiere meine Zeit und meine Geduld nicht in aussichtslose Angelegenheiten.“
„Also wäre es keine aussichtslose Angelegenheit - das mit uns?“
„Versuch nicht immer meine Worte auszulegen, sondern nimm sie so hin, wie sie sind.“
Andromeda nickte langsam. „Ich verstehe.“
„Und sieh mich nicht so ernst an!“
Skeptisch zog sie eine Augenbraue in die Höhe. „Bist du etwa wütend?“
„Ich mag es nicht, dass du mich so ansiehst. So als...“ Er verstummte und trat einen Schritt zurück, sodass sie ihn nicht mehr berührte.
„So als was?“
„Du sieht aus wie ein aufgescheuchtes Reh.“
„So als hätte ich Angst“, beendete sie seinen Satz. „Ich habe keine Angst. Zumindest glaube ich das. Ich meine… doch ich habe Angst. Aber nicht vor dir, denke ich, sondern vor der Zukunft. Ich will nicht daran denken, was kommen wird. Mein ganzes Leben lang habe ich mich nach Veränderung gesehnt und wusste, dass sie irgendwann kommen wird. Aber nun will ich es nicht. Ich wünschte, die Zeit würde stehen bleiben. Jetzt sofort. Und wir könnten so bleiben wie wir sind.“ Sie befeuchtete sich die Lippen und schluckt die Tränen, die nun eigenartigerweise kommen wollten, hinunter.
„Lächle mich an, Andromeda.“
„Was?“
„Zeig mir dein Lächeln.“
„Aber ich kann doch nicht einfach so auf Kommando lächeln!“
„Warum nicht?“
„Weil mein Lächeln ehrlich ist. Warum hast du gesagt, dass du mich magst?“
Seine Lippen nahmen einen amüsierten Schwung an, sodass Andromeda nun doch lächeln musste. „Was denkst du denn?“
„Ich weiß es nicht. Alles, was ich mir denke, würde keinen Sinn ergeben.“
„Wirklich?“ Er trat wieder einen Schritt vor und stand damit dicht bei ihr. „Ich habe es gesagt, weil du es hören wolltest.“
Andromeda versteift sich.
„Was ist?“
„Weil ich es hören wollte?“
Er nickte kurz zustimmend.
„Es ist also nicht wahr? Es ist nur eine schöne Lüge?“
„Lüge ist nicht das richtige Wort…“
„Nein, hör' auf!“ Sie wich vor ihm zurück und stolperte dabei über den Stuhl, der hinter sie stand. Ehe sie fallen konnte packte er sie bei den Schultern. „Lass mich los!“
Er seufzte entnervt. „Ich bitte dich, als wäre es eine große Sache, ob es wahr ist oder nicht!“
„Für mich ist es das!“
„Was macht es für einen Unterschied? Ich will dich. Ich will, dass du bei mir bleibst und mir gehörst. Reicht dir das nicht?“
„Du verstehst es nicht.“
„Nein, das tue ich wirklich nicht. Es ist keine Lüge, höchsten eine Art Illusion.“
„Illusion!“ Sie entschlüpfte seinem Griff. „Illusion!“
„Das ganze wäre wesentlich einfacher, wenn du mit sagen würdest, was du hören willst. Eigenartigerweise fällt es mir ein wenig schwer, die richtigen Worte für dich zu finden.“
Das stimmte Andromeda etwas milder.
„Was also willst du hören? Was willst du haben?“
„Du würdest alles sagen? Ich kann verlangen, was ich hören will und du würdest es sagen, auch wenn es nicht die Wahrheit wäre?“
„Sag mir, was du hören willst“, wiederholte er, nun etwas eindringlicher. „Ich werde dir alles sagen. Ganz egal was.“
Nun war es an Andromeda zu seufzen. „Du kannst ganz schön anstrengend sein.“
Er lachte leise. „Solche Worte aus deinem Mund… das ist Ironie.“
Sie wollte ihm gerade wie immer Widersprechen, als sie aus den Augenwinkel sehen konnte, wie jemand eilig das grüne Wohnzimmer durchschritt, die Glastür öffnete und hinaus auf die Terrasse trat.
Mit einer Verbeugung und sichtlich außer Atem presste Rodolphus Lestrange ein simples „My Lord“ hervor, ehe er es wagte, kurz aufzublicken, nur um die Augen gleich wieder nieder zu schlagen.
Andromeda lief es bei diesem Anblick eiskalt den Rücken hinunter.
„Was soll die Störung?“ Die Worte klangen hart und unerbittlich.
„Ihr sagtet, Ihr wolltet sofort informiert werden“, fing Rodolphus an, sich zu verteidigen. Andromeda wusste, sie wollte es nicht hören. Sie wollte diese Szenerie nicht mit ansehen müssen. Denn das war die Realität, die sonst noch vor kurzer Zeit an den Samstagen nicht existiert hatte.
„Ja.“
Sie sah ihn an. Und bemerkte die leichte Veränderung seiner Züge. Sie waren härter, kälter und der Blick mit dem er sie für nicht einmal eine Sekunde streifte war ihr unheimlich.
„Warte drinnen.“
Rodolphus nickte als Antwort und zog sich zurück in das Wohnzimmer, aus dem sich Druella Black wohl weißlich schon entfernt hatte.
„Was ist denn so wichtig, dass es nicht warten kann?“
Er tat ihre Frage mit einer Handbewegung ab. „Ich sehe doch, dass du die Antwort gar nicht wissen willst.“
„Ist es etwas Unangenehmes?“
„Vielleicht. Das kommt zum Teil darauf an, was dein zukünftiger Schwager zu sagen hat.“
„Nur zum Teil?“
„Ich muss gehen, Andromeda. Und es mir anhören. Gib es noch etwas, was du mir sagen willst?“
Sie lachte kurz trocken auf. „Das klingt irgendwie so, als würdest du nach ein paar letzten Worten von mir verlangen.“
„Dann keine weiteren Worte? Gut.“ Er senkte leicht den Kopf und deutete ein Verbeugung an, bevor er sich zum gehen umwandte.
„Musst du gehen?“ Die naiven, kindlichen Worte waren ihr einfach über die Lippen gekommen. Er würde wohl kaum alles für sie stehen und liegen lassen, das war ihr bewusst. Und sie wollte es auch nicht.
„Sag es, Andromeda. Sag es.“ Er sprach leise, doch drängend. In seinen dunklen Augen zeigte sich ein Glitzern, das sie dort noch nie gesehen hatte.
„Was soll ich sagen?“
Er trat wieder auf sie zu und beugte sich nah zu ihr. Seine Stimme nur ein Flüstern. „Würdest du jemals zu mir sagen: ?Hör auf. Wenn du mich liebst, dann hör auf'?“
Die Worte waren bezaubernd schön. Sie waren verlockend. Und wären es nur seine Worte gewesen… dann hätte sie ja gesagt. Doch der Ausdruck in seinen Augen war ihr nicht geheuer. Sie konnte ihn nicht deuten. Es war etwas von unterdrückter Wut darin zu erkennen. Und Verzweiflung. Ja, so eigenartig es ihr erschien, doch sie konnte die Verzweiflung sehen. Die Angst zu fallen.
Seine Stimme war die des Teufels. Einschmeichelnd. Das hatte sie schon an dem Abend gedacht, als sie ihm das erste Mal begegnet war.
„Nicht in tausend Jahren.“
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Und doch schien er belustigt. „Das ist meine Andromeda“, sagte er und hob die Hand, so als wollte er ihre Wange berühren. Doch sie wandte den Kopf zur Seite. Und er? Er schien sich darüber zu amüsieren. Dann verließ er sie und betrat das Wohnzimmer, wo Rodolphus auf ihn wartete, um ihn die wichtigen Neuigkeiten zu berichten.
Und Andromeda?
Sie wunderte sich, was geschehen was und verließ die Terrasse, um wieder das Haus zu umrunden.
Sie hatte keine Ahnung, was das Richtige wäre oder was sie fühlen sollte. Sie wusste nur eines: er hatte gewonnen.

~+~*~+~*~+~

Ah ja und wie versprochen: das Video-Preview vom ersten Kapitel meiner nächsten FF! *~klick~*
Na, irgendwelche Vermutungen? ;)

ah und fast vergessen! Diese zwei Sätze entstammen dem Film "Hannibal":
"Würdest du jemals zu mir sagen: Hör auf, wenn du mich liebst, dann hör auf?"
"Nicht in tausend Jahren."
(na gut, ich hab die Frage ein wenig verändert, damit sie zur Story passt)


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