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Fanfiction

Requiem for a Dream - Der zwölfte Abend

von Clarice

paradox riddle: komisch, dass du das letzte als bestes Kapitel empfindest… ich war mit ihm irgendwie am Ende nicht so recht zu frieden… obwohl… es gab ja von fast allem etwas. Ein wenig Lucius/Narcissa, Bellas böse Blicke, Andromeda-Riddle-Konversation… gut, ich mag es auch xD
Monsterkrümel: und noch eine, die das letzte chap als bestes chap empfindet… mein Lieblingschap war ja bisher… naja hab keines^^ Aber ich hab bisher eine Lieblingsstelle, die ich aber erst am Ende verrate, einfach so aus Spaß :P
Lost One: es war meine größte Sorge, dass es nicht doch irgendwie um hundert Ecken kitschig wirken würde. Der Ball ist ja klischeehaft (kommt ja in fast jeder FF vor, so ein Ball^^), aber wo sollte sie ihm sonst unter vier Augen begegnen können?
cikolein: lol sieht so aus, als ob ich mit meinem Beruhigungsversuch nur noch mehr Unruhe gestiftet habe^^ Aber sei dir versichert: du brauchst nicht mehr lange warten, hrhr^^
Dr. S: hmm irgendwie hätte ich mir nie gedacht, dass du Lime/Lemon nicht magst^^ na gut, ich kenne nicht alle deine Storys, aber da ist ja auch die eine und andere mit NC-17… okay, slash storys^^ da geht das ja anderes xD
Noble Scarlet: ja, ja, wie ich schon zu cikolein gesagt habe: mein versuch, alle zu beruhigen, hat nur Verwirrung gebracht. Eine meiner besonderen Begabungen xD Aber keine Sorge, ich würde nie etwas unvollkommen bzw. etwas Wichtiges unbeantwortet lassen.

@ all: yeah, es geht weiter… hehe, ich hatte wohl einige verwirrt, mit meinem letzten Kommentar an alle, aber keine Sorge, ihr werdet es merken, wenn das letzte Kapitel da ist bzw. hört diese Story voraussichtlich mit einem Epilog auf, der vermutlich gar nicht Epilog heißen wird (kann ich noch nicht sagen, da ich ja nie vorschreibe^^) Guhut, viel Spaß mit dem Kapitel.

~+~*~+~*~+~

Der zwölfte Abend

Andromeda fühlte sich miserabel. Sie war noch nie ein besonderer Freund von Entscheidungen gewesen, aber diese hier nagte nicht nur an ihr. Sie schrie sie förmlich an und verfolgte sie, wohin sie auch ging.
„Du könntest wenigstens so tun, als wärst du geistig anwesend“, drang Ted Tonks belustigte Stimme zu ihr vor.
„Ha?“, machte sie, obwohl sie ihn genau verstanden hatte. Sie sah in sein freundliches, offenes Gesicht mit den hellbraunen Augen, die sie sanft anblickten und musste sich eingestehen, dass ihr sein Gesicht gefiel. Sie mochte es, ihn anzusehen. Es gab ihr auf eine gewisse Weise Ruhe.
„Willst du noch eine weitere halbe Stunde so tun, als hättest du keinen Grund für unser Treffen?“ Seine Worte klangen leicht enttäuscht.
Vielleicht, weil sie sich schon lange nicht mehr für länger als ein, zwei Stunden gesehen hatten. Bisher hatte sie immer den Samstag genützt, um mit ihm etwas zu unternehmen. Doch die letzten Samstage waren alle anders gewesen… So hatte sie sich für kurze Zeit aus dem Haus schleichen müssen.
„Ich kann auch nichts dafür, dass ich in letzter Zeit beschäftigt war“, meinte sie also, ohne auf seine Frage einzugehen.
„Mit irgendeinem Reinblüterzeug oder mit was?“
„Reinblüterzeug“, sagte sie, was sogar fast stimmte. Doch sie konnte Ted ansehen, dass er ihr nicht so recht glaubte. Er kannte sie eben viel zu gut.
„Du siehst mal wieder unglaublich hübsch aus“, erwiderte er dann und lächelte sie an.
Ja, solche Gedankensprünge waren nichts Ungewöhnliches unter ihnen beiden. Sie verstanden sich einfach ohne große Erklärungen. „Was denn, nur hübsch?“ Andromeda tat enttäuscht und fühlte sich auf einmal so leicht, so unbeschwert wie schon seit Tagen nicht mehr.
„Bescheidenheit ist wirklich nicht gerade eine deiner Stärken. Soll ich dir eine Ode an deine unglaubliche Hübschheit dichten?“
„Hübschheit?“ Sie musste grinsen. „Kauf du dir lieber mal ein Wörterbuch.“
„Nein, ich muss sparen.“
„Wieso denn das?“
Er zuckte mit den Schultern und es schien ihm ernst damit zu sein, dass er sparen wolle. „Na ja, einen Grund habe ich nicht wirklich. Aber es ist ja nie schlecht ein wenig Geld zusammen zu haben.“
„Wahrscheinlich.“ Andromeda nickte zustimmen, musste dabei aber an ihr Erspartes denken, das sie sich zur Seite gelegt hatte. Denn sie hatte ja von zu Hause fortgehen wollen…
Hatte?
Andromeda stutzte. Wollte sie jetzt etwa nicht mehr gehen?
Sie musste an den Ball denken. Sie hasste solche Veranstaltungen und hatte immer nach einer Möglichkeit gesucht, nicht hingehen zu müssen. Letztens war sie jedoch gegangen, auch wenn sie dann nicht lange geblieben war.
Alles wegen ihm.
Er war der Grund ihres Erscheinens gewesen. Er war der Grund, warum sie sich nach ihrer kurzen Unterredung auf ihr Zimmer begeben hatte. Er war der Grund, weswegen sie heute nicht zu Hause war.
Einerseits wollte sie ihn sehen. Anderseits hatte sie davor Angst.
Doch gehen, das konnte sie nicht.
Es war nicht so, dass sie es nicht wollte. Denn eine Seite an ihr wollte es unbedingt. Diese eine Seite wollte endlich frei sein. Die andere jedoch wollte nur wieder in seinen Armen liegen. Ihn fühlen. Seinen Atem spüren. Sein Herz schlagen hören.
Herz?
„Dromeda… alles in Ordnung?“
Unwillkürlich verstärkte sich ihr Griff um ihre Tasse Tee. Herz? Besaß jemand wie er überhaupt eines?
„Dromeda?“ Teds Hände schlossen sich um ihre und er löste sie von der Tasse. „Was hast du?“
Sie sah erstaunt auf ihre Hände, die warm in seinen lagen, dann blickte sie in seine sanften Augen. Ted hatte ein Herz.
Sie lächelte, doch sie wusste, dass es ihr misslang.
Warum verglich sie ihn mit Ted? Zwischen beiden lagen Welten! Sie waren wie Nacht und Tag, Schatten und Licht… Kalt und warm.
„Es ist nichts. Ich musste nur gerade an etwas denken.“
„Und an was?“
Sie spürte wie sich die angestaute Wut in ihr zusammen ballte. „An einen Mann“, sagte sie absichtlich bösartig und war dann über sich selbst entsetzt, als Ted seine Hände zurück zog und sich auf seinem Stuhl zurücklehnte, während er eindringlich sein Getränk betrachtete.
Andromeda sah in dem kleinen Café, in dem sie beide saßen, herum, so als erwartete sie, man würde sie von allen Seiten her anstarren.
Sie hatte schon so einige schlimme und gemeine Sachen zu aller Hand Menschen gesagt. Doch noch nie in ihrem Leben war sie zu jemand absichtlich, den sie mochte und der auch noch so unsagbar anständig und liebenswürdig zu ihr war wie Ted, bösartig gewesen.
Sie schluckte und hätte dabei am liebsten geweint. Über ihre Gemeinheit. Über ihre Dummheit. Über einfach alles.
„Und wer ist dieser Mann?“, fragte Ted, ehe sie sich entschuldigen konnte, wobei er seine Finger unruhig ineinander schlang.
Andromeda fuhr sich verlegen durchs Haar. „Er ist… ein gern gesehener Gast im Hause meiner Eltern“, versuchte sie es zu erklären.
„Und weiter?“ Teds Blick lag durchdringend auf ihr, sein Gesichtsausdruck war verhärtet und angespannt.
Warum war alles nur so kompliziert. Warum konnte sie nicht einfach Ted lieben? Er war perfekt, aber nicht auf eine langweilige Art. Er war perfekt für sie.
Wie einfach es doch gewesen wäre, jetzt einfach aufzustehen und mit Ted zu gehen und nie mehr zurückzusehen.
Es war wirklich verlockend, doch es war nicht gerecht. Für niemanden.
Doch was sollte sie tun? Was konnte sie überhaupt tun?
Andromeda musste erkennen, dass sie keinerlei Macht über die Situation besaß. Was könnte sie auch schon tun? Wenn er nicht auf ihre Worte hören wollte, dann wäre es vollkommen egal, was sie sagte.
„Was ist mit ihm?“, hakte Ted nach und sah dabei so ernst aus, wie sie ihn noch nie erlebt hatte.
„Was soll mit ihm sein? Er ist ein Gast meiner Eltern.“
„Mehr nicht? Er ist also irgendjemand?“
„Nein“, sagte sie, denn sie konnte und wollte nicht lügen. „Er ist für niemanden irgendjemand. Nicht in meinen Kreisen.“
„Auch nicht für dich?“
Andromeda hielt seinem durchdringenden Blick stand. „Auch nicht für mich.“
„Nun ja.“ Er räusperte sich. „Ich schätze Mal, dass ist dann halt so.“ Betont heiter fuhr er dann fort: „Na was soll's? Willst du noch etwas trinken? Ich schätze, ich bestelle mir eine Tasse Kaffee. Willst du noch etwas?“
Ted war nicht sehr gut darin, sich zu verstellen, wenn es darauf ankam. Aber er musste schließlich auch nicht so wie sie schon sein Leben lang eine Rolle spielen.
„Nein, danke“, erwiderte Andromeda. Dann seufzte sie. Was sollte sie nun sagen? Das es ihr Leid tat? „Ted?“
„Hm?“ Er hatte eben noch der Kellernin gewinkt und sah sie nun aus großen Augen an.
„Es ist alles… kompliziert geworden“, fing sie langsam an und fand dabei sogar selbst, dass ihre Worte einfältig klangen. „Es ist nicht die alltägliche Version von kompliziert, sondern die richtig schwierige. Und Entscheidungen mochte ich auch noch nie. Jetzt kommt alles auf einmal und es ist kein sehr schönes Gefühl.“
„Kann ich mir denken.“ Er fuhr sich verlegen durchs Haar, sah kurz zur Seite und befeuchtete sich die Lippen, ehe er sagte: „Ich kann das verstehen. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann lass es mich wissen.“
„Danke.“ Sie spürte, wie sich eine angenehme Wärme in ihr ausdehnte, die aber sofort wieder verflogt, als ihr Blick auf einen Wandkalender fiel, der nur ein paar Meter von ihrem Tisch entfernt aufgehängt worden. In großen, schwarzen Lettern strahlte ihr ein Wort entgegen: Samstag.
Sie hatte um Zeit gebeten.
Du kannst deine Zeit haben. Doch warte nicht zu lange
War eine Woche lange? Wäre seine Geduld vielleicht nach zwei oder drei Wochen zu Ende? Sie wollte diese Entscheidung nicht treffen und wünschte sich so sehr, jemand würde sie ihr abnehmen.
„Andromeda, ich weiß, meine Meinung dazu ist wohl etwas unangebracht“, meinte Ted und versuchte es mit einem kleinen Lächeln. „Aber ich schätze mal, dass du mit viel Nachdenken nicht weiter kommen wirst.“
Sie nickte langsam. „Vermutlich.“
„Du…“ Ted räusperte sich erneut. „Du wirst schon das Richtige machen.“
„Danke. Ich glaube, ich sollte besser gehen. Es sieht nach Regen aus“, meinte sie mit einem Blick durch das Schaufenster.
„Ja, dann geh wohl besser. Ich übernehme die Rechnung.“
„Das nächste Mal zahle ich.“ Sie lächelte schwach und stand auf. Im Vorbeigehen küsste sie ihn, ohne großartig darüber nachzudenken, auf die Stirn und bemerkte erst, was sie getan hatte, als sie hörte, wie er die Luft einsog. Für einen Moment sahen sie sich schweigend und leicht erstaunt an. Seine Lippen waren leicht geöffnet.
„Na dann!“, meinte Andromeda leichthin. „Wir sehen uns!“ Rasch verließ sie das Café und eilte, ohne groß auf die Richtung zu achten, irgendeine Straße entlang. Kaum einige Sekunde später vernahm sie schnelle Schritte hinter sich und hoffte, dass es nicht Ted wäre. Doch spätestens als er sie grob am Arm packte, wusste sie, dass es er war. Er drehte sie zu sich um und zwang sie so, ihn anzusehen.
„Ah“, machte Andromeda mit gespielter Überraschung. „Wie reizend, der Lord höchstpersönlich…“
Ohne zu antworten ließ er die abrupt los und sah sie beinahe verärgert an. So viel Gefühl hatte sie wohl noch nie an ihm wahrgenommen.
Andromeda schlang die Arme um sich und schüttelte den Kopf. „Ich… ich weiß nicht…“
„Nein, du weißt wirklich nicht“, zischte er unverkennbar verärgert. „Was musste ich heute erfahren, als ich deiner Familie meine geschätzte Aufwartung machte? Niemand zu Hause. Niemand. Nur deine kleine Schwester…“
„Und von ihr weißt du, wo ich war, nehme ich an?“ Narcissa hätte es ihm wohl kaum verschweigen können. Und wenn, wäre er einfach in ihre Gedanken eingedrungen.
„Nun frage ich mich natürlich, was das soll.“ Es schien, als würde er tatsächlich auf eine Antwort warten. Augenscheinlich wusste er nicht von Ted, sonst wäre er womöglich nicht so ruhig geblieben. Nicht etwa aus Eifersucht oder etwas ähnlich unrealistischem, sondern einfach, weil Ted in seinen Augen ein Schlammblut wäre.
„Du bist es wohl nicht gewöhnt, dass dir die Frauen nicht nachlaufen, wie?“ Sie sah ihn geradeheraus an und musste feststellen, dass er wohl nicht damit rechnen konnte, dass die Frauen ihm tatsächlich nachlaufen würden, wenn sie nicht wissen würden, wer er war. Denn so berauschend sah er nicht aus. Und als Charmeur konnte man ihn wohl kaum bezeichnen. Was fand sie also an ihm? Er hatte etwas abstoßend Anziehendes an sich.
„Treib es nicht zu weit, Andromeda.“
Es fing leicht zu nieseln an, doch sie achtete nicht weiter darauf. Denn sie erkannte etwas, was sie immer hatte sehen wollen. „Du bist hier“, stellte sie, nicht ohne eine Spur Verwunderung, fest. „Du bist tatsächlich hier.“
Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, blieb aber stumm.
„Du hast mich gesucht.“
„Und wenn schon…“ Er vergrub die Hände in den Taschen seines Mantels. „Du wolltest gefunden werden. Halte mich nicht für einfältig.“
„Ja, schon möglich.“ Nein, nicht nur möglich, er hatte Recht. Sie hatte wissen wollen, wie weit er gehen würde. Würde er sie suchen, wenn er sie nicht zu Hause antraf?
Und hier hatte sie die Antwort.
„Ich glaube, ich wollte schon am Anfang gefunden werden“, sprach sie dann leise.
Er legte den Kopf schräg und betrachtete sie skeptisch. „Inwiefern?“
„Ich weiß auch nicht, warum ich das gesagt habe.“ Andromeda lachte kurz, halb traurig, halb belustigt. „Ich rede irgendwie wirres Zeug. Und meine Gedanken sind auch ganz wirr.“ Es lag an ihm, doch sie hütete sich davor, es ihm zu sagen.
„Verständlich.“ Er blickte kurz zur Seite, dann zum Himmel und fragte schließlich, seine dunklen Augen auf sie gerichtet, mit fester Stimme: „Hast du dich entschieden?“
Sie biss sich auf die Unterlippe. Nein. Und je mehr sie nachdachte, umso unsicherer wurde sie. Es wäre eine unverzeihliche Dummheit sich auf ihn einzulassen, so sehr sie es auch wollte. Doch etwas in hier hielt an dem Gedanken fest, dass sie ihn liebte.
„Ich will eine Antwort.“ Sein Gesicht war wieder verschlossen und beherrscht.
Der Regen wurde stärker. „Wir sollten vielleicht ins Trockene.“
„Nein, zuerst eine Antwort.“
Es braute sich ein Unwetter zusammen und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie beide vollkommen nass wären. „Wir erkälten uns noch.“
Er seufzte und zog seinen Zauberstab.
„Nicht, die Straße ist doch voller Muggel! Stellen wir uns einfach wo unter! Du bekommst auch deine Antwort.“
„Dann sag sie mir jetzt. Ja oder nein?“
„Zu was?“
„Zu u-“ Er brach ab. „Zu all dem.“
Irgendwo in der Ferne donnerte es. „Bitte, es regnet so stark.“ Sie bahnte sich den Weg an ihm vorbei und kurz darauf war er an ihrer Seite. Er hatte seinen Mantel ausgezogen und hielt ihn wie ein Zelt über sie beide ausgebreitet.
Ihr Herz setzte ein Sekunde aus. Das musste ein Traum sein. So eine Geste passte nicht zu ihm. Er hätte doch trotz ihrer Worte seinen Zauberstab benutzen können.
Doch so ging sie nun dicht neben ihm unter seinem Mantel. Sein Arm streifte ihre Schulter.
„Wohin gehen wir?“, hörte sie sich fragen.
„Ich weiß es nicht. Du wolltest ins Trockene. Und ich will meine Antwort.“ Er sah stur geradeaus und verschwendete keinen Seitenblick auf sie. Und dennoch…
Sie betrachtete sein Profil und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, auch wenn es ihr vollkommen unangebracht vorkam. War sie denn übergeschnappt? Oder einfach nur verrückt?
„Die Antwort, Andromeda. Ich kann und will nicht länger warten.“
Und sie entschied sich. Sie dachte nicht mehr nach, sie handelte nur und folgte dabei einfach einem Gefühl und einem Verlangen, dem sie schon lange hatte nachgeben wollen.
Sie berührte mit der Hand seine rechte Wange und drehte sein Gesicht zu sich. Dann küsste sie ihn, küsste ihn schnell, innig und ungestüm.
Er geriet ins Strauchelnd, fing sich aber schnell. Für einen Moment schien es so, als wüsste er nicht, wie er reagieren sollte. Er blieb stehen und ließ mit der rechten Hand den Mantel los, sodass er zur Seite rutschte und sie im Regen standen.
Seine Lippen waren weich und kalt und reagierten zunächst nicht. Als er den Kuss schließlich erwiderte kam es ihr fast so vor, als wüsste er nicht, was ein Kuss war. Als hätte er noch nie jemanden in seinem ganzen Leben geküsst.
Andromeda drängt sich an ihn, denn sie fror und sein Körper war warm. Er löste seinen Mund von ihrem und sah sie verwundert und auch verwirrt an.
„Du wolltest eine Antwort“, flüsterte sie. „Da hast du sie.“
Er stricht ihr das triefnasse Haar aus dem Gesicht, antwortete aber nicht. Stattdessen zögerte er kurz, ehe er sich zu ihr beugte und ihren Mund mit dem seinen bedeckte. Er war zaghaft und da wusste Andromeda, dass sie die erste war. Und sie war glücklich. Ihr war eiskalt, sie war durchnässt und pietschnass, doch sie war glücklich.
Sein Kuss wurde fordernder und ließ sie zurück gegen die Wand stolpern.
Unverständlich wisperte sie Worte in seinen Mund. „Verlass mich nicht.“
„Nein“, sagte er. „Das werde ich nicht. Du gehörst mir.“
Ihr Atem ging schneller. „Ja. Dir. Nur dir.“
Seine Lippen lösten sich von ihrem Mund und strichen über ihre Wange. „Folg' mir.“
„Ja.“ Gott, was sagte sie nur? Was sagte er?
„An meiner Seite. An meiner Seite.“ Seine Hand glitt über ihren Bauch. Ihr Gewand war so nass, dass es wie eine zweite Haut anlag.
„Immer.“
„Ich will dich so sehr.“ Sein Mund fand wieder den ihren. „Folge mir.“
Beinahe verzweifelte klammerte sie sich an ihn. „Ich liebe dich.“
Er reagierte nicht auf ihre Worte und sie war seltsamerweise dankbar dafür. Stattdessen zog er sie noch näher an sich und disapparierte mit ihr.

Es war später am Abend, nachdem sich die Sonne wieder hatte blicken lassen, nur um dann langsam hinter Wolken verdeckt unterzugehen. Draußen regnete es immer noch und der Regen war nicht mehr so intensiv.
Er hatte sich seinen Morgenmantel angezogen und sah aus dem Fenster seiner Wohnung auf die Straße hinab. Keine Menschenseele war unterwegs. Unentschlossen und gedankenverloren zog er nicht vorhandene Linien auf der Fensterscheibe nach. Das einzige was er hören konnte, war das Prasseln der Regentropfen und Andromedas gleichmäßiges Atmen.
Was war das nur?, fragte er sich. Was war es nur, was ihn zurückhielt? War es irgendein Zauber? Eine Art Fluch, den er nicht kannte? War es immer noch ein Spiel für sie? Erhoffte sich ihre Familie Vorteile? War sie genauso verlogen und scheinheilig wie alle anderen?
Er drehte sich um und lehnte an der Wand, während sein Blick auf ihrer schlafenden Gestalt ruhte. Sie hatte ihm ihren bloßen Rücken zugedreht, ihr Unterkörper lag unter der Decke verborgen.
Sie war schön anzusehen. Nicht auffallend attraktiv. Aber es war ihre Art zu Gehen, die auffiel.
Er schüttelte den Kopf. Wie kam er nur auf einen solch absurden Gedanken? Es konnte nicht an ihr liegen, denn die ganze Woche über, auch ohne ihre Anwesenheit, war sein Denken von allerlei seltsamen Vorstellungen beherrscht.
Er gestand sich ja ein, dass er eine gewisse Sympathie für sie auf bringen konnte. Aber wenn er es müsste, dann könnte er es tun. Er hatte es bisher immer tun können. Töten war nichts Besonders. Es war weder eine Kunst, noch edel oder verwerflich.
Er könnte es, nicht wahr?
Er hörte sie leise im Schlaf seufzen. Langsam schritt er auf das Bett zu und setzte sich auf die Kante. Er ließ einige ihrer Haarsträhnen durch seine Finger gleiten und streifte dabei ihre nackte Schulter.
Andromeda rührte sich leicht, seufzte abermals und drehte sich schließlich zu ihm um. Auf ihrem Mund zeigte sich ein kleines Lächeln. Sein Blick streifte ihre weißen Brüste, ihren Hals und ruhte schließlich auf ihrem Gesicht.
„Muss ich jetzt von dir eine Antwort verlangen, oder warum siehst du mich so an?“ Sie streckte die Hand aus und berührte mit den Fingerspitzen seine Lippen. „Nun ja“, begann sie dann und ließ ihre Hand wieder sinken. „Ich habe zwar keine Ahnung, wie es weiter gehen soll, aber…“ Sie beendete den Satz nicht, sondern sah ihn auf einmal merkwürdig an. „Ist etwas?“
So als könnte sie Gedanken lesen. Töten war keine große Sache. Er konnte jeden töten. Egal wie loyal, egal wie treu. Auch sie?, fragte er. Auch nach ihrem Kuss?
Langsam beugte er sich zu ihr hinab, doch sie drehte den Kopf zur Seite. „Was ist los?“
„Andromeda?“
Sie wandte sich ihm wieder zu. Ihre Gesichter waren nur einige Zentimeter von einander entfernt. „Ja?“
Doch statt etwas zu sagen, küsste er sie. Es war eigenartig. Er hätte nicht gedacht, dass sich ein Kuss so anfühlen würde. Schließlich war Mund auf Mund auch nur Haut auf Haut.
Er löste sich von ihr und legte sich neben sie, den Blick starr zur Decke gerichtet.
„Ich weiß nie, woran ich bei dir bin“, wisperte sie, schmiegte sich jedoch an ihn.
„Fragt man sich nicht, wo du bist?“
„Und wenn schon. Das ist mir egal.“
Ihm war es auch egal, allerdings würde er das nicht zugeben.
„Ich will heute hier bleiben.“ Sie fuhr mit ihrer Hand unter seinen Morgenmantel und berührte so seine bloße Brust.
„Gut.“
„Gut?“
Und wieder blieb er stumm. Was sollte er ihr auch sagen? Er hätte ihr gerne das gesagt, was sie hören wollte. Aber das konnte er nicht, denn er hatte keine Ahnung, was das war.
Sie hatte gesagt, sie würde ihn lieben. Nun, das entsprach natürlich nicht der Wahrheit. Liebe war eine Illusion. Also hatte sie gelogen. Doch sie war eine bezaubernde Lügnerin. Möglicherweise belog sie ja sogar sich selbst? Nicht weiter wichtig.
Wie sie so in seinen Arm lag, so weich, so warm, da wusste er die Antwort. Auch wenn Töten einfach und ohne Bedeutung für ihn war.
Nein, er könnte es nicht. Nicht sie.

~+~*~+~*~+~

uhm, ja, Riddle hat eine Wohnung^^ Ich wolle ihn weder ins Gaunt, noch ins Riddle Haus stecken. Darum hat er eine Wohnung, die sicher nicht sehr aufgeräumt ist (Putzzauber sind doch nur Zeitverschwendung^^) und sich sicher in einem nicht sehr anständigen und besonders zwielichtigen Teil Londons befindet.


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Beziehungskomödien aufzubauen und die entsprechenden Dialoge zu schreiben kann Joanne K. Rowling so gut wie Woody Allen. Im vierten und fünften Band ist das schön zu beobachten, wenn es die ersten Eifersüchteleien zwischen den Freunden gibt.
Klaus Fritz