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Harry Potter und das zweite Zeitalter - Kapitel 2 Der gefallene Engel

von Reaver

Regen prasselte gegen die Fensterscheiben, tausende kleiner Hammerschläge gegen das beschlagene Glas. Das Wasser ließ die Formen im Garten verschwimmen, bildete neue Wirklichkeiten, die sich in einem ständigen, unaufhaltsamen Fluss befanden. Harry legte eine Hand gegen die kalte Scheibe und fühlte, wie eine kribbelnde Gänsehaut langsam seinen Arm empor kroch. Auf dem Handrücken zeichneten sich feine weiße Linien ab. „Ich soll keine Lügen erzählen.“ Selbst nach all den Jahren waren die Narben nicht verblasst. Aber sie erinnerten ihn an etwas wichtiges, etwas, dass er niemals vergessen durfte. Es gibt zwei Wege, zwischen denen man wählen kann: Den einfachen Weg, oder den richtigen Weg. Er hatte immer gedacht, dass er letzteren gewählt hatte, aber doch hatte auch dieser nicht nur Opfer von ihm gefordert. Nun aber waren die Pfade von ihm verborgen, verschlungen von langen Jahren des Friedens. Die Spur war kalt.
Die Bäume im Garten krümmten sich, verbogen sich in unnatürlichen Windungen, als gehörten sie gar nicht in diese Realität. Harry nahm die Hand von der Scheibe. Ein Abdruck blieb daran zurück, der sofort zu verblassen begann. Leise pochend klopfte der Herbststurm an das Glas, mit jedem Regentropfen schwand der Sommer, um der kommenden kalten Jahreszeit Platz zum machen.
„Wir haben ihn schon einmal besiegt, Harry. Wir schaffen es auch ein zweites Mal.“, erklang Nevilles Stimme. Im Spiegelbild sah Harry, wie die große schlanke Gestalt sich vom Sofa erhob und zu ihm ans Fenster trat. Der nachtblaue Umhang wogte um ihn herum. Das mit goldenem Faden gestickte Wappen von Hogwarts verwand in einer Falte des Gewandes.
„Damals war es anders.“, hörte Harry sich selber sagen, während sein Blick über den abendlichen Garten wanderte. Auf dem Weg spiegelten sich die kahlen Äste der Bäume im von Wellenkreisen durchzogenen Wasser der Pfützen. „Voldemort hatte einen Plan, der auch uns bekannt war. Er wollte meinen Tod, den er ja für einen kurzen Moment auch erreicht hatte. Heute aber, ist er kaum mehr als ein Schatten, mal da mal nicht. Er ist Rauch in der Luft, getragen von wechselnden Winden.“
Neville fuhr sich mit den Fingern durch das lange, dichte schwarze Haar. „Du sagst es Harry. Er ist ein Schatten. Noch hat er keine Macht über uns. Er mag furchteinflößend sein, aber verletzen kann er dich nicht.“, sprach er mit leiser Stimme.
„Aber derjenige, der den Schatten wirf, kann es.“, murmelte Harry. „Neville, bitte achte auf James und Albus in Hogwarts, Professor. Wie wir beide wissen ist das Schloss, kein ganz so sicherer Ort, wie viele dachten.“
„Natürlich, ich verspreche dir, dass ihnen nichts geschehen wird.“ Neville hob eine Hand wie zum Schwur. Seine Stimme wurde leiser, senkte sich fast bis zu einem flüstern herab. „Harry, der Hut hat Albus nach Slytherin geschickt.“
Wie ein Blitz fuhr Harry zu dem Professor für Verteidigung gegen die Dunklen Küste herum, die Augen weit aufgerissen. „Was!?“ Das Zischen seiner Stimme klang fremd, fast unmenschlich in seinen Ohren.
„Albus ist in Slytherin.“, wiederholte Neville mit beschwichtigend erhobenen Händen.
„Wieso hat der Hut nicht auf seinen Wunsch gehört? Bei mir...“
„Dir hat der Hut doch auch erklärt, dass Slytherin dich groß und mächtig machen könnte. Vielleicht hat Albus...“
„Was soll das heißen?“, fuhr Harry seinen alten Freund an. „Albus wollte nach Gryffindor! Er hat es mir selber noch gestern am Bahnhof gesagt.“
„Er ist ein Junge, Harry In seinem Namen vereinigen sich Gryffindor und Slytherin, vielleicht auch in seinem Herzen. Ich arbeite seit fast zehn Jahren mit jungen Zauberern und Hexen. Sie sind unstet und nicht sicher, in dem was sie wollen. Slytherin ist nicht mehr das, was es mal war. Der Hut hat noch niemals eine falsche Wahl getroffen.“, erinnerte Neville den aufgebrachten Vater, der nur wenige Zentimeter von ihm entfernt mit brennendem Blick stand.
„Ich hoffe du hast Recht.“, entgegnete Harry lahm und schien in sich zusammenzufallen. „James in Gryffindor und Albus in Slytherin. Es wird ein Rennen zwischen den beiden.“
„Es kann von beiden von Vorteil sein. James ist ein begabter junger Zauberer und Albus sicher auch. Ich werde ein Auge auf sie haben und zwei, wann immer ich eins entbehren kann.“, meinte Neville lächelnd, hob eine Tasse mit inzwischen abgekühltem Tee an die Lippen und nippte daran.
„Danke.“, sagte Harry knapp, bevor er sich wieder dem Fenster zuwandte. Die Nacht kroch langsam in den Garten hinein. Die Schatten wurden dichter, fast stofflich und wanden sich die Stämme der Bäume hervor. Sie nisteten in dunklen Ecken, unter den Blättern der Büsche und breiteten sich wie ein wachsendes, lebendiges Wesen immer weiter aus. Er hatte das Gefühl von bösen kleinen Augen beobachtet zu werden. Hinter ihm stellte Neville klappernd die Tasse wieder ab.
„Es wird Zeit, dass ich nach Hogwarts zurückkehre. Direktor Dumbledore wartet auf meine Rückkehr. Nach deiner Nachricht, das Du-weist-schon-wer zurückgekehrt ist wollte er Hogwarts auf keinen Fall verlassen.“, sprach Neville.
„Es ist gut zu wissen, dass ein Dumbledore Auf dem Stuhl des Direktors sitzt.“ Harry umarmte seinen alten Freund zum Abschied. „Ohne diesen Namen wäre es nicht mehr Hogwarts.“
„Ja, aber sein Temperament macht es uns Lehrern nicht immer leicht.“, murrte Neville auf dem Weg zur Türe. „Er hat den Kneipenbesitzer noch lange nicht hinter sich gelassen.“
Harry grinste, als er sich daran erinnerte, wie Aberforth das Amt als Direktor übernommen hatte. Er war von vielen Leuten bedrängt worden das Erbe seines Bruders anzutreten, aber er hatte stets abgelehnt. Viele hatten sich um diese Stelle gerissen, nur um durch Dumbledores Erbe selber Ruhm zu erlangen. Bei einer Sitzung des verbliebenen, sehr zusammengeschrumpften Ministeriums war es schließlich sogar so weit gekommen, dass sich die selbst ernannten Kandidaten wild zu duellieren begannen.
Aberforth war daraufhin aufgestanden und meinte, das selbst ein Ziegenbock mehr Anstand zeigen würde, als die Horde unfähiger Zauberer, die sich wie junge Ziegen um frisches Heu balgten. Wütend hatte er geschrien, dass niemand dieser Stümper jemals wieder einen Fuss in seine Kneipe setzen würde. Er war sogar soweit gegangen aus einem der Duellanten das Geld der offenen Zeche mit erhobenem Zauberstab herauszupressen. Auf die Frage hin, was er als Direktor besser machen würde, kam die Antwort: Nichts, außer das Schloss wieder aufzubauen und alles so zu lassen, wie es bereits seit einem Jahrtausend funktionierte, außer vielleicht einen Ziegenstall auf dem Gelände zu errichten. Er ging als Direktor von Hogwarts aus dem Saal, den zornigen Blicken der Konkurrenten mit sanftem Lächeln begegnend. Nun war es so, dass Dumbledores Bruder wahrlich in seiner Aufgabe aufging, manchmal vielleicht sogar zu sehr. In jedem aus dieser Familie schien das Zeug zu einem wahrlich großen Schulleiter zu stecken, auch wenn es erst spät entdeckt wurde.
Mit einem lauten Knall, der lange in der Nacht widerhallte verschwand Neville. Harry schloss die Türe und sperrte den kalten Regen aus, der noch immer beharrlich an Tür und Fenster klopfte. Es war dunkel im Haus. Nur das Feuer im Kamin und einige Kerzen beleuchteten mit flackerndem Schein das Wohnzimmer. Der Flur lag in tiefem Schatten.
Der Abend hatte viele beunruhigende Nachrichten gebracht, aber vielleicht begann er auch Gespenster zu sehen, die alle das entstellte Antlitz Voldemorts trugen. Der Orden des Phönix war in alle Himmelsrichtungen ausgeschwärmt, auf der Suche nach einer Spur, die sie verfolgen konnten, aber alle sendete in undurchdringlicher Dunkelheit. Selbst die ehemaligen Todesser, oder deren Gefolgsleute hüllten sich in eisiges Schweigen. Harry bezweifelte auch, dass sie etwas von dem wussten, was nun im verborgenen vor sich ging. Niemand würde diesen Menschen jemals wieder vertrauen. Sie würden die ersten sein, an denen Voldemort seine blutige Rache vollstrecken würde. Verräter, für die in keiner Welt Platz sein würde.
Versonnen strich Harry über die verschorfte Narbe. Den ganzen Tag über war sie so still gewesen, wie zuvor neunzehn Jahre lang. Selbst wenn er nach dem Geist Voldemorts forschte, seine Fühler ausstreckte, um einen kleinen Hinweis aus seine Existenz zu erlangen, blieben seine Gedanken in Finsternis gehüllt. Der Dunkle Lord war nicht da.
Die Glut im Kamin tünchte die Wände in die Farbe frischen Blutes. Die Holzscheite glimmten vor sich hin und verbreiteten wohlige Wärme im Haus, aber trotzdem fröstelte es Harry. Es war die Kälte, die sich in seiner Seele ausbreitete. Die Furcht vor einem neuen Krieg, der über sie herein brechen konnte.
Ginny war bei ihrer Mutter im Fuchsbau, zusammen mit Lily. Wie gerne wäre er jetzt bei den beiden, aber den ganzen Tag über war es im Haus drüber und drunter gegangen. Sie hatten Kriegsrat gehalten und jedem Mitglied des Phönixordens hatte man die klamme Furcht im Nacken angesehen, aber trotzdem hatte sich eine wilde Entschlossenheit in ihnen breit gemacht. Es war wie in alten Zeiten, als sie Seite an Seite kämpften. Es schien sogar, als hätte jeder das Gefühl vermisst Teil einer Gemeinschaft zu sein, deren wahre Stärke Vertrauen war, das sie einander entgegenbrachten.
Nun war er allein in diesem Haus. Ohne Ginny und die Kinder war es nicht das selbe. Nie war es hier so still und einsam. Nur das flackernde Licht der Kerzen brachte Bewegung in die Möbelstücke, die ihn umdrängten. Es herrschte Bewegung, wo es keine gab, ein Fluss aus Licht und Schatten, der die Dinge zu schaurigem Leben erweckte.
Langsam ließ sich Harry auf das Sofa sinken und schloss die schweren Lider seiner Augen. Im Kamin knackte die Glut, deren Hitze sein Gesicht streichelte. Draußen prasselte der Regen gegen die Fensterscheiben und die Bäume knarrten im Wind, der ihre nassen, glänzenden Äste zur Erde bog.
Der Schlaf kroch in ihn herein, unmerklich zunächst, dann mit aller Kraft. Durch ein großes Portal schritt Harry hinein, in die Traumwelt, getragen von dunklen kraftvollen Schwingen des Schlafes. Bilder flogen an seinen Augen vorbei. Erinnerungen, Vergangenes und erdachte Wirklichkeiten, teils Fiktion oder verbogene Realität. Sonne brach durch den samtig dunklen Himmel über seinem Kopf, nun getragen von hohen weißen Wolkentürmen. Wärme streichelte seine Haut, als begrüße ihn jeder Strahl mit sanfter Berührung. Das Gras in seinem Rücken kitzelte ihn und der Duft frischer Sommerblumen betörte seine Sinne. Seine Hand umfasste die Ginnys. Langsam wand er den Kopf zu seiner Frau hinüber. Liebevoll betrachtete er ihr schlafendes Gesicht, streckte die andere Hand aus, um ihr eine Strähne des flammend roten Haares aus dem Gesicht zu streichen.
Harry schlug die Augen auf, als eine schneidende, eisige Kälte wie eine Klinge das Bild zerriss. Der Traum stahl sich wieder hinab in die Tiefen seines Geistes, aber er sah die Bilder einer anderen Person mit seinen Augen. Schmerzen zuckten durch seinen Kopf, glühende Nadeln in seinen Schläfen, in das Fleisch gebohrt von einem unbarmherzigen Folterknecht.
Regen peitschte ihm entgegen, ohne seine Haut zu berühren. Langsam schritt er an den alten, verwitterten Grabsteinen vergessener Generationen vorbei. In der ferne zeichnete sich die Silhouette eines Hauses dunkel gegen den Himmel ab. Er kannte dieses Haut und hasste es aus tiefster Seele. Immer wieder erinnerte es ihn an seine eigene Schwäche, seinen Fluch, der niemals von ihm abfiel. Brennender Hass glühte durch seine Gedanken, versengte jedes andere Gefühl, näherte die unbändige Wut. Neben ihm schritten vermummte Gestalten durch den Morast, die Gesichter verborgen von schwarzen Kapuzen. Ein gefährliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
Aus der Finsternis schälte sich der Umriss einer geflügelten Gestalt heraus. Ein Engel. Wie Pathetisch! Ein hohles, spitzes Lachen entsprang seiner Kehle, als er den Namenszug auf dem Stein las, über dem der Geflügelte Wache hielt. Tom Vorlost Riddle. Seine Schwingen waren gebrochen, untauglich zum Fliegen und der schwarze, polierte Stein schimmerte im Licht der Zauberstäbe. Die Züge der Statue zeigten weise Trauer und Schmerz. Ein gefallener Engel, für immer an die Erde gefesselt. Wie passend! Zu seiner rechten Ruhen die Gebeine seines wertlosen Muggelvaters. Welch Schande hier bestattet worden zu sein! Hass, hass! Es war das einzige, was ihm blieb.
Der Blitz aus einem Zauberstab spaltete die schwere Platte aus Marmor auf seinem Grab. Spannung ergiff von ihm Besitz, als sich die Erde hob und den verwitterten Sarg freilegte. Die morschen Bretter fielen in sich zusammen. Reste von Stoff bedeckten die bleichen Rippen, an denen noch schwarze, faulige Stücke von Fleisch und Sehnen hingen. Dunkle, blicklose Augenhöhlen starrten zu ihn herauf. Sein Schädel war noch von runzliger, brauner Haut bedeckt. Langsam beugte Voldemort sich über seinen verwesten Leichnahm und streichelte sanft über die Wange. Sein Arm schimmerte leicht.
Ein schrilles Lachen löste sich aus seiner geisterhaften Kehle. Triumph machte sich in ihm breit. Selbst der Tod hatte keine Macht über ihn. Er drehte sich zu der Gruppe in seinem Rücken um. Stumme gequälte Gestalten blickten ihn an, den Klauen der Vergessenheit entrissen. Große Magier der Vergangenheit, gezwungen ihm zu dienen. Ein erster Schritt auf seinem Pfad war er gegangen. Auf einen Wink hin entrissen die verhüllten Lakaien seinen toten Körper der Erde. Der gefallene Engel starrte ihn voller Trauer an. Nun gab es nichts mehr, worüber er wachen musste.
Harry fuhr schweißgebadet aus dem Schlaf hoch. Seine Muskeln waren verkrampft und schmerzten. Im Stoff des Sofas zeichneten sich noch die Abdrücke seiner Finger ab, die sich in den Bezug gekrallt hatten. Die Glut des Feuers war fast herunter gebrannt und Dunkelheit lag wie ein Schleier über dem Wohnzimmer. Nichts regte sich. Er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen. Harrys Narbe pochte gegen seine Stirn. Ihm wurde übel vor Schmerz und sein Magen klopfte von innen gegen seine Kehle. Er kämpfte den Drang sich zu übergeben herunter.
Zitternd zog er seinen Zauberstab und entfachte das Feuer zu neuem Leben, aber den Flammen gelang es nicht die Kälte in seinen Gliedern zu vertreiben. Die Kleider klebten ihm nass und schwer am Körper. Er war wieder im Kopf Voldemorts gewesen, hatte gefühlt, was er gefühlt hatte, durch die Augen des Schwarzmagiers gesehen und den unsterblichen Hass gespürt. Schwankend stemmte Harry sich in die Höhe, fand aber rasch sein Gleichgewicht wieder. Ein Blutstropfen rann von der Narbe hinab über sein Gesicht. Voldemort war auf dem Friedhof gewesen, am Grab, das ihm bereitet worden war. Die Bilder trieben immer noch durch seinen Kopf. Die blinden, schmalen Augenhöhlen, die platte Nase. Bloße Knochen, schimmernd im Licht von Zauberstäben. Wie konnte es sein? Und der Dunkle Lord selbst war nicht menschlich, aber auch kein Geist. Dann die trüben Gestalten hinter Voldemort, längst verblichene Zauberer vergangener Zeiten. Was war geschehen?
Harry stolperte durch den Flur zur Türe und schlüpfte im Vorbeigehen in seine Stiefel. Kalter Wind schlug ihm entgegen, die Luft gefüllt mit Millionen feiner Wassertropfen, als er die Tür aufriss und in die eisige Nacht hinaus stürmte. Er machte sich nicht einmal die Mühe sie wieder zu schließen. Vor seinem inneren Auge wurde das Bild des Friedhofs lebendig, als entstiege es Voldemorts Geist.
Der Druck auf seiner Brust nahm ihm den Atem, presste die Rippen zusammen und ließ kurz das Herz stocken. Keuchend fand er sich auf der nassen Erde wieder, umgeben von Grabsteinen, unbekannter, verblichener Menschen. Regen rann Harry in die Nase, während er noch nach Atem rang. Dumpf und modrig roch das aufgeweichte Erdreich, als läge er bereits in einem Grab.
Seine zitternden Arme stemmten ihn in die Höhe. Das Licht des Zauberstabes erhellte Reihen von nassen, glänzenden Steinen und hohen, verwilderten Rasen, zu Boden gepresst vom prasselnden Regen. Kahle Bäume, die Zweige wie Krallen unheimlicher Kreaturen geformt wogten im Wind hin und her. Das Riddle Haus, kaum mehr als eine Ruine, ragte in den dunklen Himmel hinein, an dem weder Mond noch Sterne standen. Es gab kein Licht an diesem Ort, geschändet, verseucht von schwarzer Magie.
Harry stolperte auf den Platz hinaus, an dem er als vierzehnjähriger Junge schon einmal gestanden hatte. Hier hatte er in das Antlitz seines größten Feindes gestarrt, unfähig sich zu bewegen, während die Augen der Todesser ihn hämisch betrachtet hatten. Cedric war hier gestorben. Dort stand er, der gefallene Engel über dem Grab Tom Riddles. Ein Loch klaffte vor den bloßen Füssen des Geflügelten.
Die Beine gaben unter Harrys Körper nach, als plötzlich alle Kraft aus ihnen wich. Die letzte Hoffnung war in ihm gestorben, dass alles nur ein böser Traum war, den ihm die Furcht gespielt hatte. Mutlos blickte er in das Gesicht des stummen Wächters, der auf ihn herab blickte, den Blick ewig zu einer Maske aus Trauer und Schmerz geformt. Die gebrochenen Flügel der knienden Gestalt waren dennoch schützend über das Grab gebreitet. Wie die des Phönix über Dumbledores Ruhestätte.
Es sollte Tom Riddles letzte Ruhestätte werden, an der Seite seines Vaters. Niemand hatte bei dem Begräbnis schlecht über ihn, oder seine Taten geredet. Sie hatten Respekt gezeigt, vor allem jene die wussten, wer Voldemort wirklich gewesen war. Er war trotz allem noch ein Mensch gewesen.
Nun klaffte ein Loch an dem Platz, der seine sterblichen Überreste beherbergt hatte. Der Wind peitschte Regen in Harrys blasses Gesicht. Seine kraftlosen Finger ließen sogar den Zauberstab fallen, der schwach glimmend in den Morast sank. Tränen mischten sich mit Regentropfen, die zusammen die zerborstene Marmorplatte benetzten, die Tom Riddles Namen trug. Es war also geschehen. Seine größte Furcht hatte Gestalt angenommen, der Schatten über seinem Leben war zurückgekehrt.
„NEIN!“, brüllte er in die Nacht hinaus. Harrys Stimme überschlug sich, bis die Stimmbänder nur noch ein heiseres Krächzen zustande brachten. Wut lohte in ihm auf. Krachend hieb er auf die Platte ein, bis ein spitzer Schmerz durch seinen ganzen Arm lohte. Ein Knöchel war aufgeplatzt, aus dem langsam der rote Saft des Lebens heraus sickerte. Blut und Tränen vermischten sich auf Tom Riddles Grab, um zusammen im dunklen, modrigen Erdreich zu versinken.
Harry fuhr sich mit der Hand über die brennenden Augen. Er spürte nur noch Kälte. In sich und um sich herum. Etwas war fort, zerbrochen, gegangen für immer. Diese Nacht war das Grab seiner Träume geworden, die ihn neunzehn Jahre lang begleitet hatten. Mit sicherer Hand fand er seinen Zauberstab und wischte den Schlamm an seinem Pullover ab. Hell leuchtete der Stab in seiner Hand mit dem klaren silbernen Licht. Einmal war er gebrochen, aber alles zerstörte kann auch geheilt werden, wenn man genug Mut aufbringt den entscheidenden Schritt zu tun.
„Reparo.“, hauchte Harry und die Steinplatte fügte sich wieder zusammen. Langsam glitt sie an ihre alte Position zurück. Stumm blickte zu dem gefallenen Engel hin, das Symbol der Trauer und des Leidens, das Tom Riddle ein Leben lang geplagt hatte.
„Du bist frei.“, sprach Harry zu der Statue. „Deine Wache ist vorbei.“ Auf einen Schlenker seines Zauberstabes hin richteten sich die mächtigen steinernen Flügel mit leisem Knirschen. Elegant schwang sich der Engel in den Himmel, ohne Trauer und Schmerz im gemeißelten Antlitz. Zurück blieb ein leeres Grab, aus dem der Schrecken selbst empor gestiegen war.
Mit vor Kälte tauben Gliedern wandte Harry sich ab. Er hatte einen Platz, an den er zurückkehren konnte, aber wie lange würde es ihn noch geben, nun da er den Beweis hatte, das seine Befürchtungen wahr waren. Die Geschichte wiederholt sich, schoss es ihm durch den Kopf. Die Zeichen kündigen seine Rückkehr an. Vielleicht sogar, dass Albus nach Slytherin gekommen ist. Vielleicht ist die alte Schlange aus einem langen Schlaf erwacht. Die Macht Slytherins wächst wieder.
Ein merkwürdiger Stich ging durch sein Herz, als Harry an seinen Sohn dachte. Ein Potter in Slytherin. Hatte er vielleicht noch mehr, als er dachte von ihm geerbt? Wie würde Ginny es verstehen? Trotz der Kälte wurde ihm wärmer, als ihr Gesicht vor seinem inneren Auge auftauchte, das Zauberhafte Lächeln auf den Lippen. Was immer geschehen mochte, niemand würde das band ihrer Liebe durchtrennen können. Es war Stärker als jeder Fluch auf der Welt.

Der Grimmauldplatz hatte sich in einen kleinen See verwandelt, als Harry durch das knöcheltiefe Wasser zurück nach Hause stolperte. Die Küchenfenster waren vom warmen Licht vieler Kerzen erleuchtet, die ihren Schein hinaus in den Vorgarten warfen. Ginnys musste zusammen mit Lily aus dem Fuchsbau zurückgekommen sein. Ein leichtes Schuldgefühl machte sich in ihm breit, als er sich an seinen überhasteten Aufbruch erinnerte. Sogar die Tür hatte er offen gelassen. Ginny musste halb krank vor Sorge sein. Er würde sich etwas anhören müssen. Alleine der Gedanke daran ließ ihn den Kopf einziehen.
Kaum hatte er die Hand nach der Klinke ausgestreckt, das wurde die Tür auch schon aufgerissen. Flammend rotes Haar nahm ihm die Sicht und Harry spürte Ginnys warmen Körper und ihre weichen Lippen auf den seinen. Er erwiderte den Kuss, doch schon hatte sie sich wieder von ihm getrennt.
„Wo warst du!“, fragte sie lauernd, während ihre zusammengekniffenen Augen seinen desolaten Zusand kritisch musterten. „Ich bin halb krank vor Sorge.“
„Ich...“, begann er, hielt aber inne, als sein Blick auf das neugierige Gesicht oben am Treppenabsatz fiel, das zu ihm herunter blickte und sofort verschwand, als ihre Augen sich trafen. „... habe einen alten Freund besucht.“
„Verstehe, deswegen konntest du auch keine Nachricht hinterlassen, oder schicken.“, entgegnete Ginny, hatte aber seinen Blick nach oben richtig gedeutet. „Lily du gehst sofort wieder ins Bett.“, rief sie die Stufen empor. Sofort erklangen auf dem oberen Flur hastige kleine Schritte und eine Tür fiel leise ins Schloss.
„Ich war an Voldemorts Grab.“, hauchte Harry seiner Frau ins Ohr. Erschrocken blickte Ginny ihn an. „Es ist leer.“
„Was!? Bei Merlin, dann...“, keuchte sie und legte die Arme um ihren Körper.
„Nein, ich habe gesehen, wie er an seinem eigenen Grab stand auf seinen eigenen Leichnam hinab schaute. Und da ist noch mehr.“, sprach Harry und trocknete mit seinem Zauberstab die triefend nassen Klamotten. Ginny schüttelte nur den Kopf, als sie all den Schlamm auf dem Boden erblickte. Mit säuerlichem Blick reichte sie ihm einen trockenen sauberen Bademantel, als er sich entkleidete und die schmutzigen Sachen achtlos in eine Ecke warf.
Seine Stimme schien noch lange im Raum zu verhallen, selbst, als seine Worte längst verstummt waren. Nebeneinander saßen Harry und Ginny auf dem Sofa, eng aneinander gekuschelt. Es war ihm schwer gefallen Worte für das zu finden, was er gesehen hatte, die Gefühle auszudrücken, die immer noch tief in ihm brannten und nicht seine eigenen waren. Das Feuer war fast wieder herunter gebrannt und der Morgen graute bereits. Müdigkeit machte sich in ihm breit, aber er wusste, dass kein Schlaf kommen würde, nur eine Hölle dunkler Träume.
„Aber was hat all dies zu bedeuten?“, hauchte Ginny schließlich in die graue Dämmerung hinein.
„Ich weiß es nicht, aber irgendwie ist es Voldemort gelungen aus dem Tod zurückzukehren, wie auch immer. Und er ist nicht alleine.“ Seine Frau blickte ihm voll Schrecken in die Augen. „Da waren mehr wie er. Da und doch wieder nicht, als seien sie Schatten lebendiger Wesen, aber doch wandeln sie auf der Erde.“ Harry streichelte sanft über ihren Rücken, als sie unter Decke, die er über sie beide gelegt hatte zu zittern begann.
„Wir werden ihn finden und dorthin zurückschicken, von wo er gekommen ist.“, versprach er entschlossen.
„Ich hoffe es.“, flüsterte Ginny. „Ich hoffe es für unsere Kinder, die nicht in Angst und Schrecken des Krieges aufwachsen sollen.“
Harry blickte in den heraufziehenden Morgen, der mit Glut und Feuer die Wolken in Brand setzte. Mit all ihrer Kraft schob sich die Sonne langsam über den Horizont und brachte einen neuen Tag über die aufgeweichte Erde. Im Westen wurde der Himmel noch von hohen dunklen Wolkengebirgen beherrscht, die sich nur langsam vom Wind hinaus aufs Meer schieben ließen. An den Ästen der Bäume, den Blättern und im Gras glitzerte noch das Wasser des Regens, wie verstreute Edelsteine in den ersten Strahlen der Sonne. Heiter spiegelte sich das große blaue Auge des Himmels in den zahlreichen Pfützen auf den Straßen Londons.
Irgendwo unter dem allsehenden Auge der Sonne schmiedeten ihre Feinde dunkle Pläne. Es war ein Tag des Phönix, der mit Feuer und Glut begonnen hatte. Eine Chance die Dunkelheit mit Licht zu vertreiben, aber am Abend würde wieder die Finsternis obsiegen. War es wie in der Natur, dass alles in einem regelmäßigen Zyklus wiederkehrte?
„Es ist ein schöner Morgen.“, murmelte Ginny, deren Haare noch zusätzlich von der Sonne entflammt wurden. Harry brummte nur bestätigend, da riss ihn ein lautes Klopfen an der Tür aus seinen Gedanken. Ginny rollte mit den Augen, erhob sich aber geschmeidig und verschwand schnellen Schrittes im Flur.
„Guten Morgen.“, erklang Kingsleys ruhige Stimme, doch schwang auch ein Hauch von Sorge in ihr mit. „Ich hoffe ich hab euch beide nicht geweckt.“ Harry schüttelte den Kopf und setzte sich auf.
„Kann ich dir etwas anbieten, einen Kaffee oder Tee?“, fragte Ginny.
„Einen Kaffee bitte. Ich habe diese nacht kaum geschlafen.“, bat der Zaubereiminister und ließ sich auf eine Geste von Harry hin in einen Sessel fallen. Sein Gesicht wirkte müde und tiefe Furchen hatten sich hinein gegraben.
„Harry, es sieht so aus, als hätte jemand versucht den Premierminister der Muggel mit einem Bann zu belegen. Es ist noch nicht gewiss, ob es ihm gelang oder nicht.“, begann Kingsley ohne Umschweife. „Einige Zauberer des Ministeriums waren die ganze Nacht damit beschäftigt den Geist des Muggels wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Er war sehr, sehr verwirrt.“
„Geht es ihm wieder gut?“, wollte Harry wissen.
„Vielleicht. Als ich ihn verließ hat er jedenfalls noch die Blumen in der Vase essen wollen, aber nicht mehr die Vase selbst.“, entgegnete der Minister gerade, als Ginny ins Wohnzimmer zurückkehrte vor sich ein Tablett schwebend, beladen mit Tassen, Keksen und einer Kanne voll dampfenden Kaffees. Dankend nahm ihr Gast eine Tasse entgegen, während die Kanne ihm von selbst einschenkte.
„Weiß man denn schon was es für ein Bann gewesen sein könnte?“, fragte Ginny und nahm neben ihrem Mann Platz.
„Entweder ein stümperhaft ausgeführter Verwechslungszauber, oder ein sehr mächtiger. Es ist scher zu sagen. Die Sekretärin meinte jedoch, dass ein älterer Herr zuvor bei dem Muggel gewesen sei, sehr sonderbar gekleidet und eine Rolle Pergament in der Hand.“
„Also ein Zauberer“
Kingsley nickte nur.
„Was war denn das für ein Pergament?“, hakte Ginny nach.
„Jetzt wird es interessant.“, erwiderte der Minister. „Es war verblasst, aber die Muggelfrau war sich sicher, dass es eine Schlange war.“
„Salazar Slytherin.“, sprachen alle wie aus einem Mund, dann herrschte einen Moment Stille.
„Was hat der Premierminister mit Salazar Slytherin zu tun.“, fragte Harry schließlich verwirrt. Es ergab keinen Sinn. Ein Blick in Kingsleys Gesicht sagte ihm, dass er genau vor der selben Frage stand. Hogwarts und seine Gründer hatten vor über eintausend Jahren Geschichte geschrieben, aber die Fäden reichten bis in die heutige Zeit. Was war so wichtig gewesen den Minister der Muggel aufzusuchen und weshalb wurde er verhext?
„Mami?“, die Stimme seiner Tochter riss Harry aus den Gedanken. In der Tür stand Lily in ihrem Nachthemd und rieb sich die Augen. Ihr Haar war zerzaust und stand in alle Richtungen vom Kopf ab.
„Warum bist du denn schon wach, Kleines?“, wollte Ginny wissen und setzte sie auf ihren Schoß.
„Ich habe schlecht geträumt und ich habe Angst.“, schluchzte Lily leise, während sie sich am Hals ihrer Mutter vergrub.
„Aber wovor denn?“
„Hier sind auf einmal so viele Hexen und Zauberer und alle sind so geheimnisvoll und ich darf nicht dabei sein.“, flüsterte Harrys Tochter. „Und ich will, dass Albus zurückkommt.“
Ginny streichelte sanft über Lilys Haar, während sie beruhigend auf sie einredete.
Kingsley fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut, auch wenn er die Kleine schon als Baby auf den Knien gewiegt hatte. Harry erlöste ihn, indem er ihm bedeutete mit in die Küche zu kommen.
„Ich will wirklich nicht stören.“, meinte der Minister sofort, als sie in dem hellen Raum standen. „Nur hielt ich es für wichtig, dass du es erfährst Harry. Es ist seltsam, dass so etwas gerade jetzt passiert. Ob Zufall oder nicht.“
„Es ist kein Zufall.“, gab Harry zu Bedenken. „Ich war gestern an Tom Riddles Grab.“
Kingsley zog eine Augenbraue in die Höhe, sagte jedoch nicht und ließ sein Gegenüber weiter sprechen. Sein Gesicht verdüsterte sich mit jedem weiteren Wort, die die Wärme des Lichts im Raum zu dämpfen schienen. Wieder lebten die Bilder auf. Der gefallene Engel schien ihm direkt ins Herz zu blicken und die tiefsten Geheimnisse zu ergründen.
Der Minister stand ihm stumm gegenüber, selbst dann noch, als er längst geendet hatte. Sein Blick war in weite Ferne gerichtet, aber sein Geist verharrte im Hier und jetzt, während er zu ergründen versuchte, was die Zeichen zu bedeuten hatten, die sich vor ihnen auftaten.
„Von so etwas habe ich noch nie gehört.“, gestand Kingsley. „Ich habe in meiner Ausbildung als Auror viel über die Schwarzen Künste gelernt und sie studiert, aber niemals ist mir etwas vergleichbares begegnet. Es könnte die alte, verlorene Magie sein, die vor Jahrhunderten von den wahren Meistern der Hexerei praktiziert wurde. Ich denke sie ist nicht umsonst in Vergessenheit geraten.“
„Einige Dinge sollten niemals wieder entdeckt werden.“, sprach Harry.
„Das stimmt. Ich werde mich in der Abteilung für antike und historische Zauberei des Ministeriums mal umhören, vielleicht finde ich etwas über diese ... Schemen heraus.“
„Danke.“, meinte Harry. „Ich werde mal Hermine fragen.“ Er grinste und stimmte in das Lachen des Ministers ein, während er ihn zur Türe begleitete. „Sie versucht immer noch alle Bücher der Welt in die Finger zu bekommen.“
Kingsley wurde umgehend wieder ernst. „Hüte dich vor dem Geist Voldemorts, Harry. Keiner weiß, ob er jemals etwas von seiner Macht verloren hat.“
„Das werde ich.“, versprach Harry und sah zu, wie sich sein Freund auf der Stelle drehte und mit einem lauten Knall verschwand, als hätte er niemals an dieser Stelle gestanden. In der Sonne blendete ihn der weiße Kies vor dem Haus fast. Der Grimmauldplatz sah nun fast fröhlich aus. Noch war keiner der Muggel zur Arbeit aufgebrochen und alles war noch so stumm wie während der Nacht. Langsam schloss er Tür, um nicht noch mehr Kälte ins Haus zu lassen. Es war unheimlich, mit welchen Kräften sie es hier zu tun bekamen.
„Mach nicht so ein Gesicht.“, flüsterte Ginny, als er wieder ins Wohnzimmer trat. Auf dem Sofa neben ihr schlief Lily wieder friedlich in eine weiche Decke gekuschelt.
„Ja, aber bei solchen morgendlichen Nachrichten.“, entgegnete Harry und ließ sich auf der Lehne des Sofas nieder. „Aber um zu lächeln muss ich nur dich oder Lily ansehen. Naja, eher Lily.“ Ginny pikte ihn sofort mit dem Zeigefinger in die Seite, das Gesicht gespielt zu einer beleidigten Mine verzogen, konnte aber nicht lange ernst bleiben, dann stahl sich wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht.
„Sie ähnelt dir so sehr.“, meinte Harry leise.
„Aber sie hat deine Augen.“, bemerkte seine Frau.
„Nunja, jetzt sind sie ja zu.“
„Sei nicht blöd, ich meine es ernst.“, meinte Ginny mit kritischem Seitenblick. „Ich muss jetzt immerzu an James und Albus denken. Vor allem an Albus. Er ein Slytherin.“
„Ja, der Gedanke ist gewöhnungsbedürftig, aber vielleicht wird er sein Haus ja mal richtig aufmischen. Das Zeug dazu hat er auf jeden Fall. Neville wird auf sie beide ein Auge haben. Sie sind im Moment sicher besser behütet als wir drei hier.“, sprach Harry gerade in dem Moment, als eine Eule leise mit dem Schnabel an das Fenster klopfte. Ihr Gefieder war ganz nass und sie schwankte leicht von einem Bein auf das andere. Der Steinkauz schien am Ende seiner Kräfte. Er hielt einen Brief im Schnabel.
„Das ist doch James' Eule!“, rief Ginny aufgeregt.


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Zitat
Weil ich ein riesiger Fan von Gary Oldman bin, war ich bei unserem ersten Treffen völlig eingeschüchtert. Dabei ist er echt ein cooler Typ und ich habe mich in seiner Gegenwart sofort sehr wohl gefühlt.
Daniel Radcliffe