von Laticia
„Wie bitte???“
Draco sprang aus dem Bett und betrachtete mit heruntergeklappter Kinnlade die Schriftzüge.
„Der Zar von Slytherin? Was soll denn dieser Mist?“ „Keine Ahnung. Und wer ist außerdem dieser Salar?“
Da drehte sich Draco um und sah ihn verständnislos an.
„Hallo? Salar-Zar??? Schon mal auf diesen Zug aufgesprungen?“
Harry kapierte.
„Versteh ich trotzdem nicht – Salazar war ja nicht gerade ein Schmusehäschen-“
„So wie du.“
„Egal, aber der hatte auch schon eine Kammer – die Kammer des Schreckens. Wieso sollte er da, ausgerechnet ER, ein Liebesnest einrichten?“
„Darüber habe ich mich ja aufgeregt“, erklärte Draco. „Der würde NIEMALS... der war absolut nicht der Typ dafür...“
„Salazar? Salazar Slytherin soll diese Rezepte geschrieben haben? Was für Rezepte waren das?“ Harry und Hermine saßen im Gemeinschaftsraum, während Ron gedankenversunken vor dem Kamin lag und döste.
„Ähm... Menürezepte und so – keine Zaubertränke der mörderischen Art.“ „Sicher?“ „Ja. Soweit kenne ich mich schon aus, Hermine“, erwiderte er bissig.
„Schon gut – aber warum interessiert dich das überhaupt so brennend? Zeig mir die Rezepte!“ „Was?!? NEIN!“ „Wieso nicht?“ „Weil... weil... weil du sonst nicht merken würdest, dass Ron gerade angefangen hat, deine Füße zu küssen.“
Hermine sah hinunter, um nachzuprüfen ob er recht hatte.
„Ron küsst doch gar nicht-“
Zu spät. Harry hatte sich bereits verflüchtigt.
„Ich will nicht! Nicht schon wieder!“
„Ron, jetzt hör mir mal genau zu!“ Hermine packte ihn an den Schultern und brachte ihn mit einem Kuss zum Schweigen.
„Harry verschweigt uns etwas, und das hat mit Salazar Slytherin zu tun! Du musst Schmiere stehen! Bitte! Für mich! Für uns.“
Ron starrte sie an. „Für... für uns???“
„Für uns, ja.“ „Uns???“ „JA, wenn du nochmal wiederholst...“
Aufseufzend schob Ron Hermine ins Jungenschlafzimmer und setzte sich pfeifend davor. Für uns – dafür würde er Harry sogar die Boxershorts hinunterziehen!
Hermine stürmte Harrys Bett und zog freudig dessen Tagebuch hervor. Na endlich! Jetzt würde sie alle seine Geheimisse erfahren! Was für ein freudiger, freudiger Tag!
Sie schob es unter ihren Umhang und hastete nach draußen, wo sie Ron einen Dankesknutscher verpasste. Gut, der Knabe war vielleicht manchmal etwas schwer von Begriff – aber süß!
Im Mädchenschlafsaal angekommen, legte sie sich ins Bett und begann zu lesen.
„17. Oktober:Das Leben ist scheiße!
Diese Knalltüte von MalfoyMatschbirne erdreistet sich doch glatt, mich zu einem Duell herauszufordern! Diese Matschbirne! Matschbirne! Matschbirne! (Nein, das ist nicht einfallslos, du gehirnloses Schreibobjekt von einer Feder!)
Jedenfalls finde ich das total ätzend. Ich hasse dieses Fratzgesicht von Slytherin, den Eisprinzen der Nation...
18. Oktober: O Happy Day!
Hiermit gestehe ich es: DRACO MALFOY IST MIT ABSTAND NACH MIR DER HEIßESTE KERL AN DIESER SCHULE!!! Seine Lippen sind der absolute Dauerbrenner!
Aber nun mal ganz von vorn: Wir haben uns ballettduelliert – leider rosastrumpfhosig – und Colin hat uns ertappt. Nun bestraften wir ihn und schickten ihn fluchüberladen zurück in den Turm – und dann stießen wir auf einen Geheimgang! Er führte an einen Ort, der sich das Liebesnest nennt...
Dort gibt es ein tolles Whirlpool (ach, da werden Erinnerungen und noch was anderes wach...) ein riesiges kuschelweiches Bett (noch mehr Erinnerungen und Blutwallströme...) und eine Art Minibar voller Fläschen und so weiter... und ein Heftchen voller Rezepte lag dabei. Anscheinend irgendwelche potenzsteigernden Mittelchen oder so...
Und dann haben wir uns hingesetzt, ein bisschen herumgeklönt und so... und dann haben wir gegessen... aber WIE! Zuerst Spargel in einer Schleckerleckersoße – und dann haben wir uns geküsst! DAS WAR SO GEIL!!! VERLANGE WIEDERHOLUNG!!!
Dann kam der Hauptgang – Hummer und Lachs haben wir uns in die Münder geschoben und dann schoben wir was anderes ganz wo anders hin!
Das waren die geilsten Augenblicke meines Lebens! DER ABSOLUTE ÃœBERSUPERHYPERDRÃœBERHAMMER!!!
Aber das Dessert – Schokomousse, Vanilleschaum, Erdbeeren und Draco Malfoy – war auch nicht zu verachten. Wir haben uns das Mousse überall hingeschmiert und uns dann wieder saubergeleckt! BOAH WAS FÜR MUSKELN DER HAT! DAS MERKT SOGAR EINE ZUNGE!
Und dann sind wir noch baden gegangen und ich habe ihn an den Rand des Wahnsinns gebracht... ja, noch wahnsinniger als sonst!“
Hermine schlug das Tagebuch zu. Einen Raum also – ein Liebesnest! So ein Heimlichtuer! Wie man wohl da hinkam? – und wie man ihn wohl damit am besten auf die Pelle rücken würde können?
Schon schob sich ein böses Lächeln auf das Gesicht der ach so braven Hermine.
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