von Laticia
Ron hörte einen Schrei aus dem Wohnzimmer. Er ließ seinen Teller fallen und raste mit gezogenem Zauberstab und aktivem Kampfwillen hinüber, wo Harry entsetzt aufgesprungen war und einen Fetzen Pergament in seinen zitternden Händen hielt.
„Was ist denn?“
Harry sah ihn mit grauenerfülltem Blick an.
„Sie sind gefangen genommen worden!“
„Was?“ Rons Gesicht verlor sämtliche Farbe.
„Hier.“ Er zeigte ihm den Wisch, den Hermine ihm per Gedankenmagie zugesandt hatte.
Wurden gefangen im Seven Screams. Hatten keine Chance, waren eins zu zehn in der Unterzahl. Sind im selben Kerker wie Ginny gelandet, sie ist in Ordnung, aber hat resigniert. Müssen sie aufmuntern. Versucht, uns auf dem Laufenden zu halten. Es tut uns leid, Harry. Grüß Ron. Hermine
„Was sollen wir tun? Jetzt stehn wir alleine da!“
„Nicht ganz, Ron. Du hast mich vergessen“, ertönte Nevilles Stimme von der Tür.
„Neville!“, riefen sie im Chor. „Wo warst du bloß?“
Er kam herein und zog die geknüllte Nachricht aus Rons zitternden Händen.
„Verdammt... Ich wollte Kontakt mit Bill aufnehmen, aber laut Cranwood Stevens ist er immer noch in Nordafrika unterwegs, um die altägyptische Magie zu lernen. Und Rainfried Morgan ist entführt worden, seine Apotheke in der Winkelgasse steht leer. Dort gibt es kaum noch intakte Geschäfte, nur Malkins, Gringotts und ein paar kleine, die von Sympatisanten der Todesser geführt werden.“
„Was tun wir jetzt?“, fragte Ron und starrte auf die Schriftzüge des Pergamentes.
„Kämpfen.“ Harry sah die beiden anderen grimmig an.
„Wir werden sie da rauskriegen, wir stehen mit Hermine und Luna und damit auch Ginny in Verbindung durch die Gedankenmagie, danken wir Merlin dafür, dass wir es entdeckt haben.“
Neville und Ron tauschten eine Blick, der vor Entschlossenheit strotzte.
„Wo fangen wir an?“
„Am besten versuchen wir, Lupin eine Nachricht zukommen zu lassen, genauso wie Charlie und Bill und deiner Großmutter, Neville.“
„Das haben wir gleich“, sagte er und knöpfte seinen Kragen. Er zog eine unauffällige Kette mit Medallionanhänger hervor. In dem kleinen runden Silberdöschen befand sich links ein Bild von ihm und rechts eines seiner Großmutter.
„Granny, Alarmstufe rot. Ginny Weasley, Hermine Granger und Luna Lovegood sind in den Händen des Feindes, Harry Potter, Ron Weasley und ich bereiten uns nun auf einen Angriff vor. Wir gehen in die Offensive.“ Das Gesicht der alten Frau im Medallion nickte ihm zu. Dann antwortete sie, so laut als ob sie direkt neben ihnen stehen würde:, „Verstanden. Die Mädels sind gefangen, ihr wollt kämpfen. Die Verbreitung der Nachricht läuft. Ich bin stolz auf dich, Junge.“
Neville klappte das Türchen zu und schob die Kette zurück unter seinen Umhang.
„So... auf geht’s. Macht euch reisefertig, wir werden bald von hier weg sein“, verkündete Harry und die beiden anderen stürmten davon, die Treppe hinauf. Er nahm seinen Zauberstab zur Hand, hielt ihn an seine Schläfe und dachte mit aller Kraft an Hermine. „Hermine, wir haben deine Nachricht erhalten. Mach dir keine Vorwürfe, es war wohl eine Falle, irgendetwas, was ihr nicht wissen konntet. Wir sind bereit und gehen in die Offensive, wir holen euch da raus. Jegliches Fitzelchen an Info schick bitte an uns. Nevilles Oma benachrichtigt weitere Kämpfer. Grüße an Ginny und Luna, Harry.“
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