von Dr. S
Das unerwartete, unbefriedigende Ende… Aber für wen?
James stolperte hinter Snape her und sein unglaublich breites und schon schmerzendes Grinsen wurde noch breiter, als er seinen Lieblingsfreund mit seinem Lieblingswerwolf auf seinem Lieblingsbett sitzen sah.
„Ey, warum sitzt ihr auf meinem Bett?“, fragte James empört und wie auf Kommando rückten Sirius und Remus ein gewaltiges Stück auseinander.
Remus wurde knallrot und starrte an den Baldachin von James Bett.
„Alter, du klebst an Schniefelus.“, sagte Sirius und zeigte abwechselnd auf James und Snape der sich völlig überfordert umsah und hörbar schluckte.
„Ich weiß und das ist deine Schuld.“, sagte James und zeigte abwechselnd auf Sirius und Remus, obwohl Remus natürlich nichts dafür konnte. James wollte nur dasselbe wie Sirius tun.
Sirius Augen weiteten sich und er drehte den Kopf zu Remus. „Hattest doch Recht, aber was hab ich noch einmal gemacht?“, fragte er und Remus schaute weiter nach oben, wobei er jetzt ein fast so breites Grinsen, wie James im Gesicht hatte.
„Oh, sag nicht, du kannst das nicht wieder rückgängig machen!“, sagte James. „Severus und ich haben ganz gewaltige Probleme.“
Sirius, Remus und Peter hatten alle den selben Gesichtsausdruck, der James froh darüber sein ließ, das ihre Kiefer festverankert waren und ihnen nicht auf den Boden fallen konnten.
„Hast du Schniefelus gerade…“, fing Sirius an.
James winkte ab. „Wie lösen wir unser Problemchen?“, fragte er, während Snape nervös mit dem Fuß auf dem Boden scharrte.
„Oh, ganz einfach. Entweder schneidest du dir die Hand ab und Schniefelus läuft mit einer an der Wange herum oder wir schneiden Schniefelus den Kopf ab und du läufst mit dem herum.“, sagte Sirius grinsend. „Ich bin für Letzteres.“
„Amüsant, Black.“, sagte Snape und bekam dafür die Zunge von Sirius zu sehen.
„Tatze…“, sagte Remus strafend.
„Ja, Mami!“, gab Sirius zurück und Remus baumelte grinsend mit den Füßen.
James rollte mit den Augen, als Sirius ganz unauffällig versuchte, Remus Hand zu nehmen, der die aber schnell wieder weg zog. „Boah, turtelt woanders!“, sagte er und Sirius kicherte. „Da haben wir noch was zu klären, klar?“
„Wir wollten nur dein sonniges Gemüt schonen, Krone.“, sagte Sirius und rückte ein Stück zu Remus auf, worauf der wieder ein Stück wegrutschte und fast von James Bett fiel.
„Sogar Wurmschwanz habt ihr das erzählt! Und dann seid ihr einfach weggelaufen…“, sagte James und klopfte auf Snapes, leicht schwitziger, Schläfe herum. Es war viel zu deutlich, das er schnell wieder in seinen modrigen Kerker wollte, wo weit und breit nicht der kleinste Ansatz rot zu sehen war.
„Nee, wir sind hier hin, weil Moony furchtbar intelligent ist und meinte, das ihr bestimmt wegen der Karte hier her kommt.“, sagte Sirius und rückte wieder ein Stück auf, wobei er Remus jetzt schnell festhalten musste, damit er nicht doch vom Bett fiel. Gnädiger weise ließ er ihn auch nicht mehr los und Remus nahm die Farbe von James Bettdecke an. Die war, nur zur Info, dunkelrot.
James verzog die Mundwinkel und Snape schnaubte. Sich räuspernd wollte James lieber nicht erwähnen, dass er ohne Peter gar nicht auf die Idee mit der Karte gekommen wäre.
„Mein Moony ist so toll!“, schmachtete Sirius und Remus verbarg verlegen das Gesicht in den Händen. „Oh, nein! Ich bin ihm peinlich! Genau deshalb wollten wir nichts sagen… Moony hasst mich!“
„Tatze…“, grummelte Remus und Sirius lachte laut los.
„Er ist so goldig, wenn er verlegen ist.“, sagte Sirius und seufzte laut.
„Wurmschwanz, rette mich.“, sagte James und Snape nickte leicht und auch nur ganz kurz, damit er dann auf den Boden starren konnte.
Peter quiekte und hatte unnötigerweise die Karte in der Hand.
„Wieso haste bitte die Karte in der Hand?“, fragte James, worauf Snape anfing ungeduldig von den Fersen auf die Zehen und zurück zu wippen.
„Hab Tatze und Moony nicht gesehen…“, fiepte Peter kleinlaut.
„Bis er dann auf die Karte geschaut hat.“, ergänzte Sirius und Remus spreizte die Finger, um James kurz anzusehen. Allerdings grummelte er nur wieder verlegen und schloss die Finger, um James doch nicht ansehen zu müssen. Sirius grinste breit und drückte Remus fest an sich, um ihm dann den Kopf zu tätscheln.
„Er hat mich lieb.“, sagte Sirius zu James und deutete mit dem Zeigefinger auf Remus, der sein, wahrscheinlich inzwischen mehr als rotes, Gesicht an Sirius Schulter vergrub.
„Nett…“, sagte James und bekam aus den Augenwinkeln mit, wie Snape die Augen verdrehte.
„Wird das heute noch was?“, raunte Snape. „Potter wird schon verrückt.“
„Ey! Ich wollte nur nett sein.“, sagte James, während Remus versuchte, Sirius loszuwerden, der ihn wie ein Stofftier knuddelte.
„Du bist nur unheimlich.“, sagte Snape und schüttelte sich leicht.
„Ich bin doch nicht unheimlich!“, gab James zurück. „Alles, was ich wollte, war nett sein! Und das zu jemanden wie dir! Da kannst du stolz drauf sein, Markus.“
Snape drehte ihm, wie alle anderen im Raum, furchtbar langsam den Kopf zu.
„Markus?“, fragte Remus, allerdings war er schwer zu verstehen, da Sirius ihn immer noch an sich drückte, als hätte er nur heute Zeit, sein Remuschen zu knuddeln. Da James allerdings furchtbar gut mitdenken konnte, wusste er von vorneherein, was Remus sagen wollte!
„Oh, ich bin so gut…“, sagte er grinsend. „Vielleicht sollte ich mir Remus schnappen, wo ich ihn so gut kenne.“
Peter quiekte und zeigte auf James. „Hab ich’s doch gesagt!“, rief er und James starrte ihn verwirrt an.
„Das war ein Scherz.“, sagte er. „Lass Moony mal bei Tatze.“
Remus war inzwischen ordentlich zusammen geschrumpft und Sirius nickte zustimmend.
„Da passt er am Besten hin.“, sagte er und Remus gab ein leichtes Wimmern von sich. „Ist ihm nur peinlich… Muss ich das jetzt persönlich nehmen?“
„Deine gesamte Persönlichkeit besteht daraus, peinlich zu sein.“, sagte Snape leise, um jegliche Streitereien zu vermeiden. Was schon was heißen sollte… Anscheinend brachte es doch etwas, dass James so wunderbar nett zu ihm war!
„Wir wollen gerne getrennt werden.“, sagte James schnell, bevor Sirius doch noch mitbekam, was Snape gesagt hatte, was sehr unwahrscheinlich war, so wie er mit Remus beschäftigt war.
„Oh, ach ja…“, sagte Sirius und spielte mit Remus hellbraunem Haar. „Aber ich mag grad nicht aufstehen.“
James konnte die Ader an Snapes Schläfe förmlich pulsieren fühlen und räusperte sich.
„Wie wäre es, wenn du uns sagst, was wir tun müssen. Severus bringt mich sonst um.“, sagte James und Snape drehte ihm wieder geschockt den Kopf zu.
„Lass das, Potter.“, zischte er bedrohlich und funkelte James aus den dunklen Augen an.
„Was?“, fragte James und hob unschuldig die Augenbrauen.
„Uh, ich mach ja schon…“, grummelte Sirius und zog Remus mit hoch, um ihn ja nicht loslassen zu müssen. „Moony, hol mal meinen Zauberstab raus.“
Peter quiekte laut auf, Remus wimmerte, James starrte Sirius, der ein perfektes ‚O‘ mit dem Mund formte, geschockt an und Snape schüttelte leicht den Kopf.
„Wie kindisch…“, murmelte er, während Remus nach hinten fasste und Sirius schließlich, ohne das Gesicht aus dessen Schulter zu nehmen, den Zauberstab hin hielt.
„Severus und ich hatten das Zauberstab-Hosentaschen-Problem auch.“, sagte James und man konnte Snape Kieferknochen förmlich aufeinander mahlen hören.
„Uh, Schniefelus und Annäherungsversuche?“, fragte Sirius und wackelte zweideutig mit den Augenbrauen, während er, den einen Arm fest um Remus geschlungen, auf James und Snape zu schlich. „So denn!“, sagte er theatralisch. „Seid ihr bereit?“
James schaute grinsend zu Snape. „Willst du dich noch bedanken?“, fragte er und Snape verdrehte die Augen. „Nicht? Aber ich war nett!“
„Nein.“, sagte Snape und James ließ die Schultern hängen.
„Ein Versuch war’s wert, nicht?“, sagte er Schultern zuckend. „Immer hin hasst du mich nicht mehr.“
„Doch.“, sagte Snape und James verdrehte die Augen.
„Warum denn?“, fragte er.
„Weil du ein arroganter, nerv tötender, eingebildeter, grausamer Bastard bist.“, sagte Snape und James streckte ihm die Zunge raus. „Und unheimlich bist du auch…“
„Selber.“, sagte er und starrte dann zur Seite. „Tatze, mach.“
„Ay, Meister!“, sagte Sirius und James spürte, wie Snape den Mund öffnete, ihn dann aber wortlos wieder schloss. „So…“ Sirius räusperte sich. „So sei getrennt, was aneinander hängt!“, sagte er theatralisch und James lachte lauthals los.
„Meine Güte, was war das denn für ein Spruch?“, grölte er und schlug sich die Hand vor den Mund.
„Aber es klappt.“, sagte Sirius eingeschnappt.
James legte den Kopf schief und merkte erst jetzt, dass er sich die Hand, die so viel Gefallen, an Snapes Wange gefunden hatte, vor den Mund geschlagen hatte. „Tatze sei Dank!“, jubelte er und fiel Sirius um den Hals, wobei er auch die Hälfte von Remus, den Sirius immer noch festhielt, unter sich begrub.
„Ah, du zerquetschst mein Remuschen!“, sagte Sirius und gab weinerliche Geräusche von sich. „Ohne ihn will ich nicht mehr!“
„Ist ja schon gut!“, sagte James und ließ die Beiden los. „Sagst du ‚Danke‘, Severus?“ James drehte sich um und starrte auf den leeren Fleck, wo eben noch Snape gestanden hatte. „Ui, sehr nett. Da verbringt man so viel Zeit miteinander und dann verabschiedet er sich nicht einmal.“
„Na ja…“, sagte Sirius. „Er hasst dich.“
James seufzte. „Oh, ich glaube, nicht so sehr, das er mich sterben lassen würde.“, sagte er und wusste nicht, wie er sich da in seinem lieben Sevilein täuschte.
Ende
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