von Dr. S
Schlamassel Ă la Sirius
„Und dann?“, fragte Remus gespannt.
„Ja, und dann haben wir ihn von hinten gepackt und in den Besenschrank gesperrt.“, erzählte Sirius und fuchtelte wild mit seiner Feder vor Remus Nase herum.
„Hm… Das war’s aber nicht, oder?“, fragte Remus und nieste, als Sirius ihn mit besagter Feder unter der Nase kitzelte. „Tatze, lass, hatschi!“ Er wischte sich mit der Hand unter der Nase herum, während Sirius breit grinsend die Feder in die Tinte steckte.
„Tatze!“, sagte Remus tadelnd.
„Was denn?“, fragte Sirius und schaute sich Hilfe suchend zu James um, der das ganze Spektakel amüsiert betrachtet hatte.
„Ich weiß nicht, was er hat, Tatze…“, sagte James Schultern zuckend.
„Ich auch ni…“, fing Sirius an, holte blitzschnell aus und zog einen breiten Tintenstrich direkt über Remus Gesicht.
„Tatze!“, rief Remus geschockt, während Sirius sich halbtot lachte. „Du bist so kindisch!“
„Und genau deswegen habt ihr mich so gern!“, sagte Sirius grinsend.
„Ugh!“, machte Remus und schaute seine Freunde strafend an.
„Nicht schreien, Moony.“, sagte James, der nicht ganz so breit grinste, wie Sirius. „Wir sind in der Bibliothek.“
„Als ob dich das interessieren würde, Krone.“, sagte Remus und wischte sich mit der Hand übers Gesicht, wodurch er die Tinte noch mehr verschmierte und Sirius vor Lachen den Kopf in den Nacken warf.
„Was denn?“, fragte Remus, der das nicht bemerkt hatte. „Hab ich da noch was?“
James schaute natürlich ganz zufällig in eine andere Richtung und Sirius schüttelte scheinheilig den Kopf.
„Alles sauber, Moony.“, sagte er.
Remus hob eine Augenbraue und es fiel Sirius sehr schwer nicht schon wieder laut loszuprusten. James legte den Ellenbogen auf den Tisch und stützte die Stirn auf der Hand ab, nur, damit er nicht auch anfing laut loszulachen, wenn die Tinte in Remus Gesicht zusammen mit seinen Gesichtszügen, ihre Form veränderte.
„Merlin, in welcher Klasse seit ihr?“, fragte Remus kopfschüttelnd und drehte den Kopf zu Peter. „Wurmschwanz, hab ich da noch was?“
Peter presste die Lippen zusammen und riss die wässrigen Augen auf. Hinter Remus Rücken gestikulierte Sirius wild mit den Händen, das Peter ja nichts verraten sollte, während James verzweifelt versuchte nicht zu lachen.
„Wurmschwanz!“, drängte Remus und klopfte ungeduldig mit dem Finger auf der Tischplatte herum. „Oh, ihr seid so…“
„So, was?“, fragte Sirius und wackelte mit den Augenbrauen.
Remus schmiss die BĂĽcher in seine Tasche und wollte davon stĂĽrmen, aber nur wenige Meter entfernt, blieb er abrupt stehen.
„Was vergessen, Moony?“, fragte James und Sirius gluckste fröhlich vor sich hin.
Remus schnaubte auf und warf die Bücher, die natürlich in die Bibliothek gehörten wieder auf den Tisch. „Die räumt ihr für mich weg!“, sagte er streng und machte sich dann davon.
„Moony, das war doch nur Spaß!“, rief Sirius ihm hinterher. „Komm zurück! Ich mach’s dir weg!“
„Na toll! Jetzt hast du ihn vertrieben…“, sagte James und Sirius klimperte ein paar Mal entschuldigend mit den Wimpern.
„Er weiß doch, dass ich’s nicht so meine!“, sagte Sirius grinsend.
„Sicher?“, fragte James und blätterte gelangweilt in Remus Büchern herum. „Dann können wir doch auch wieder gehen. Moony ist der Einzige, der wirklich lernen will.“
„Aber Krone!“, sagte Sirius und rückte ein Stück näher. „Wir wollen die traute Zweisamkeit doch genießen!“ Er packte James Hand und knetete sie in seiner.
„Ich bin auch noch da…“, sagte Peter und starrte wie gebannt auf James Hand, die von Sirius umschlossen wurde.
„Aber natürlich, Wurmschwanz!“, sagte Sirius und knetete weiter James rechte Hand.
„Tatze… Meine Hand hat auch Gefühle.“, sagte James und Sirius grinste ihn an.
„Aber natürlich, Krone!“, sagte er und wischte ein Mal über James Handinnenfläche, bevor er sie los ließ. „Jetzt nicht mehr…“
„Ja, weil du sie raus geknetet hast.“, sagte James und starrte in seine Handfläche. „Was hast du gemacht?“
„Wieso?“, fragte Sirius und stützte den Kopf mit den Händen ab.
„Ich kenn dich doch…“, sagte James und begutachtete seine Hand wie einen Fremdkörper. „Spuck’s aus.“
„Korne, ich bin so enttäuscht!“, sagte Sirius und malte mit dem Zeigefinger kleine Kreise auf die Holzplatte. „Vertraust du mir nicht?“
„Nicht bei so was!“, sagte James und musterte Sirius, als würde er so irgendetwas herausfinden können.
„Das ist sooo gemein!“, sagte Sirius und klopfte James ein paar Mal auf die Wange. „Ich hasse dich, Potter! Nie wieder will ich dich sehen! Es ist vorbei!“
„Oh, Merlin, tu mir das nicht an, Liebling!“, gab James zurück und wollte Sirius Hand packen, aber der zog die blitzschnell weg.
„E-Es ist zu spät!“, rief Sirius und wischte sich theatralisch über die Augen, bevor er aufsprang und um den Tisch herumlief. „Ich bin jetzt mit Peter zusammen!“ Er packte den quiekenden Peter am Kragen und zog ihn hoch.
„Wie konntest du nur!“, rief James und fuhr sich durch sein schwarzes Haar. „Und ich hatte dir vertraut!“
„Falscher Text, Krone.“, sagte Sirius. „Du hast mir doch eh nicht vertraut!“
„Du immer mit deiner dämlichen Logik.“, sagte James kopfschüttelnd.
„Selber Schuld, das du so verdammt unlogisch bist!“, sagte Sirius. „Wurmschwanz und ich gehen jetzt zum Nachsitzen. Kommst du mit?“
„Wieso muss ich mitkommen?“, quiekte Peter.
„Wieso sollte ich mitkommen?“, fragte James gleichzeitig. „Du hast es dir alleine aufgebrummt.“
„Ja… Du bist sooo gemein, Krone!“, zischte Sirius. „Nächstes Mal, bist du dran!“ Er ließ ein diabolisches Lachen erklingen. „Ups… Jetzt krieg ich gleich Ärger…“
„Wär ja nichts Neues!“, sagte James und schaute sich schnell um. „Aber da kommt glaub ich Keiner…“ Er drehte den Kopf wieder, aber Sirius und Peter waren verschwunden. „Na toll! Alle hauen ab…“
„Haben sie endlich erkannt, wie arrogant du bist, Potter?“, kam eine ölige Stimme von hinten.
„Schniefelus!“, sagte James und streckte die Arme aus. „Ich freue mich auch dich zu sehen!“
Snape kam hinter einem Bücherregal vor und musterte schnell die Bücher auf dem Tisch von James. „Ich brauche das hier…“, sagte er und schnappte sich eins.
„Oh, bitte!“, sagte James und rollte mit den Augen. „Bedien dich nur…“
Snape hob eine Augenbraue und wollte sich davon machen, aber James stellte sich ihm in den Weg.
„Hast du das grün rausgekriegt?“, fragte er und zog an einer von Snapes Haarsträhnen.
„Wie man sieht…“, presste der hervor und wollte an James vorbei, wodurch dessen Hand direkt auf Snapes Wange landete.
„Ui, Annäherungsversuche, Schniefelus?“, säuselte James.
Snape sah aus, als hätte er ihm am liebsten den dicken Wälzer unter seinem Arm um die Ohren gehauen.
„Pfoten weg, Potter.“, zischte er und wollte weggehen, aber James Hand blieb wirklich auf seiner Wange kleben.
„Potter…“, presste Snape lang gezogen hervor. „Nimm deine Pfoten da weg.“
James hob eine Augenbraue und zog einmal kräftig an seiner Hand, die flach auf Snapes Wange lag.
„Autsch!“, blaffte Snape, als er mitgezogen wurde und genau gegen James knallte. „Was soll das denn?“
„Oh nein…“, war das Einzige was James herausbrachte. „Tatze, ich bring dich um!“
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