von Alice
Der Unterricht hatte begonnen. Bis jetzt hatte Susan Ian noch nicht wieder getroffen, aber ständig an ihn gedacht. Sie war doch nicht wirklich in ihn verliebt?! Nein! Das ging einfach nicht! Sie kannte ihn ja gar nicht! Vielleicht war er auch total doof und hinterhältig… aber das konnte sie sich bei ihm einfach nicht vorstellen. Trotzdem! Lindsay hatte Recht! Man konnte sich nicht einfach in jemanden verlieben, den man nicht kannte! Tracey wiederum meinte, das das sehr wohl ging. Lindsay war aber normalerweise die Vernünftigere von beiden. Hatte Liebe denn überhaupt was mit Vernunft zu tun?!
Aber wenn man an jemanden ständig denken musste, hieß das noch lange nicht, dass man in diesen jemand verliebt war. Da gehörten ja auch noch so einige andere Merkmale dazu. Zum Beispiel dieses Kribbeln im Bauch oder Herzklopfen… Hatte Susan das gehabt? Eher nicht! Aber so genau konnte sie sich da auch nicht dran erinnern…
Nein! Sie war nicht verliebt!!
Mit dieser Erkenntnis zog sie sich ein rotes Top an und ging gut gelaunt mit Tracey und Lindsay zum FrĂĽhstĂĽck. Auf dem Weg dahin kamen sie an einer Schar Ravenclaws vorbei, unter denen ((na, ratet mal wer)) Ian war.
Susan stupste Tracey und Lindsay an und nickte in Ians Richtung. Einen Moment später drehte Ian den Kopf und lächelte Susan an. Er hatte aber auch ein süßes Lächeln! Sie lächelte zurück. Die Zeit schien wie in Zeitlupe zu verlaufen, bis Tracey sie weiter zog, weil sie Hunger hatte.
Als sie ein StĂĽck weiter weg waren fingen ihre Freundinnen an zu fragen.
„Das war also Ian?!“
„Und du bist wirklich nicht in ihn verliebt?“
„Er sieht wirklich ziemlich gut aus!“
…
Nachdem sie endlich still wurden erklärte Susan: „Ja, das ist Ian. Und nein, ich bin nicht in ihn verliebt!“
„Wirklich? So wie du ihn angesehen hast?!“, erwiderte Tracey.
„Ja! Ich bin wirklich nicht in ihn verliebt! Ich hab nur ein bisschen mit ihm geflirtet!“
„Sie kennt ihn ja auch überhaupt nicht!“, pflichtete Lindsay ihr bei.
„Genau!“
„Aber ich kann schon verstehen, wenn du in ihn verliebt bist. Dieses Lächeln… Nicht schlecht!“, meinte Tracey.
„Tracey!“, reifen Lindsay und Susan gleichzeitig. Lindsay ergänzte: „Susan ist nicht in ihn verliebt! Könnten wir also jetzt mal so langsam das Thema wechseln?“
Nach der letzten Stunde waren Susan und Tracey auf dem Weg in die Bibliothek. Sie mussten sich noch an einen sehr schwierigen Zaubertränkeaufsatz setzen.
„Lindsay, diese Streberin hat den Aufsatz schon fertig und denkt nicht daran uns zu helfen!“, meinte Tracey spaßhaft.
„Tja, sie macht lieber was mit Colin, mein Cousin… Er ist in der sechsten und ich glaub… naja, es könnte sein, dass sie was von ihm will…“, grinste Susan.
Tracey kicherte.
Angekommen in der Bibliothek suchten sie sich die passenden Bücher raus und begannen zu arbeiten. Im Moment war der Unterricht in Zaubertränke sehr schwierig und keiner von den beiden verstand so richtig, was genau sie jetzt schrieben sollten.
„Also, ich glaube, hier steht was. Mhm, ‚man nehme Pferdehaare und…’“, überlegte Tracey.
„Ja, das kann sein. Ich schreib das mal ab.“
Nach einer Stunde hatten sie den Aufsatz fertig. Susan las sich noch einmal zufrieden die Aufgabenstellung und ihren Aufsatz durch. Auf einmal stutzte sie und stöhnte auf.
„Nein! Tracey… Wir haben über den falschen Trank geschrieben!“, erklärte Susan verzweifelt.
„NEIN!“, stieß Tracey hervor. „Das kann doch nicht wahr sein!“
„Also wirklich! Ich muss Sie doch sehr bitten hier nicht so rum zu schreien!“, ermahnte die Bibliothekarin, Madame Sorting Tracey.
„Tschuldigung.“, nuschelte Tracey. Madame Sorting ging weiter und ein Junge stellte sich hinter Tracey.
„Kann ich euch vielleicht helfen?“, fragte er.
Susan kam diese Stimme bekannt vor. Eine schöne Stimme. Sie drehte sich um. Es war Ian.
„Ian! Hi!“, begrüßte Susan ihn und blickte wieder in diese tiefen blauen Augen.
„Wenn du dich unbedingt mit Zaubertränke abgeben möchtest kannst du uns sehr gerne helfen!“, meinte Tracey. Er grinste. „Klar helfe ich euch. Ich hab das ja alles schon letztes Jahr gemacht. Lasst mal sehen.“
Sie zeigten ihm die Aufgabenstellung und er runzelte die Stirn.
„Ja, das ist tatsächlich sehr kompliziert! Mhm da muss ich jetzt auch erstmal überlegen.“
Ian lieĂź sich neben Susan nieder.
Zusammen mit Ian schafften sie es in einer weiteren Stunde einen vernünftigen Aufsatz zu schreiben. Es hätte vielleicht nicht so lange gedauert, wenn sie nicht die ganze Zeit rumgealbert hätten. Aber es war wirklich total lustig gewesen!
„So, gibt es noch etwas, wobei ich euch helfen kann?“, fragte Ian.
„Du könntest meinen Verteidigung gegen die dunklen Künste Aufsatz schreiben!“, sagte Tracey und klimperte spielerisch mit den Wimpern.
„Ja, ja. Vergiss es! Dann geh ich jetzt lieber zum Quidditchfeld, ein bisschen trainieren. Ich hatte nämlich vor mich bei den Auswahlspielen zu bewerben.“
„Hey! Das hatt’ ich auch vor! Wir können zusammen hingehen!“, sagte Tracey begeistert.
„Echt, du spielst Quidditch? Das ist ja toll, ich drück dir die Daumen, dass dus in die Mannschaft schaffst! Als Jägerin? Ist immerhin die einzige Stelle die noch frei ist.“, fragte Susan. Tracey nickte.
„Dann bis irgendwann mal, Ian. Viel Spaß wünsch ich euch!“, sagte Susan und lächelte Ian noch einmal an. Er war wirklich total süß!
Die beiden gingen Richtung Qudditchfeld und Susan lief in die andere Richtung, zum Gemeinschaftsraum, doch irgendwie empfand sie den Drang statt Tracey mit Ian mitzugehen…
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
