von Alice
Am nächsten Tag waren die Potters noch einmal Ginny besuchen und es ging ihr schon viel besser! Sie war wieder bei Bewusstsein und alle plauderten angeregt, bis Susan fragte: „Mum, wer hat dich eigentlich angegr-“
Aber nach einem ermahnendem Blick ihres Vaters verstummte sie.
Später am Nachmittag, bei Susan im Zimmer, die gerade ihre Sachen für Hogwarts wieder einpackte, kam Harry ins Zimmer und erklärte die Sache von vorhin.
„Ich hab dich nur nicht ausreden lassen, weil dein kleiner Bruder Jason das nicht unbedingt mitkriegen sollte! Wer Ginny angegriffen hat, weiß ich noch nicht. Aber ich schick` dir eine Eule, wenn wir es wissen, OK?“
Susan nickte.
Als sie fertig war verabschiedete sie sich von ihrem Dad und Jason und reiste per Flohpulver nach Hogsmeade, von wo aus sie dann von ihrer Kusine Jessica abgeholt wurde.
Angekommen im Schloss traf Susan als erstes auf Tracey, die ihr nur einen kühlen Blick schenkte und weiterging.
Im Gemeinschaftsraum begrüßte Susan erst einmal Lindsay und Chris.
„Und, wie geht es deiner Mutter?“, fragte Lindsay.
Susan setzte sich zu den beiden ans Feuer und begann von ihren Tagen zuhause zu erzählen.
„...Und was ist hier so passiert während ich weg war?“, beendete Susan ihre Geschichte.
„Naja, eigentlich nichts… Außer…“, druckste Lindsay herum.
„Außer was?“
„Tracey hat in deinem Tagebuch gelesen. Ich hab sie dabei erwischt“, sagte Lindsay so beiläufig wie möglich.
„Sie hat WAS?!“, brauste Susan auf. Was erlaubte sich diese Person eigentlich?! Susan und Tracey hatten sich ja noch nie sehr gut verstanden (und die anderen Gryffindors mochten Tracey wahrscheinlich auch nicht) aber das war noch lange kein Grund in ihren persönlichen Sachen herumzustöbern!
„Wie ist sie an mein Tagebuch gekommen?“, fragte sie und versuchte ruhig zu bleiben.
„Du musstest es wohl liegengelassen haben.“, meinte Chris.
Das hatte Susan nun davon, dass sie immer vergaß ihre Sachen wegzuräumen! Jetzt wusste sie auch, warum Tracey sie auf der Treppe so böse angeguckt hatte. Susan hatte sich nämlich ausgiebig in ihrem Tagebuch über Tracey ausgelassen. Natürlich hatte sie das teilweise nicht so gemeint, aber wenn man wütend ist übertreibt man halt manchmal.
Doch das kümmerte sie im Moment wenig. Sie wollte Tracey finden und zwar sofort!
Als sie gerade losging, kam Tracey in den Gemeinschaftsraum und hastete hoch in die Schlafsäle. Susan rannte ihr nach und missachtete Lindsays „Warte!“.
„Hi Tracey!“, sagte Susan ruhig.
„Was gibt’s?“, fragte Tracey kühl.
„Ich hab gehört du warst an meinen Tagebuch! Was sollte das?!“
Tracey wurde rot, tat aber so als hätte sie nichts gehört und verließ den Schlafsaal.
„TRACEY!“, rief Susan und hastete ihr hinterher. Sie sah sie gerade noch die Treppe runter laufen und folgte ihr bis nach draußen auf die Ländereien, wo sie sie endlich festhalten konnte.
„Was sollte das?!“, fragte Susan noch einmal.
Erneut wollte Tracey gehen doch sie hielt sie fest und so blieb ihr kaum etwas anderes übrig als Susan die Wahrheit zu sagen.
„Ok, ich erzähls dir.“, meinte Tracey und ließ den Kopf sinken.
„Und?“, fragte Susan ungeduldig.
„Naja, ich war so wütend auf dich an Halloween. Und, und auch auf mich.“
Susan sah sie fragend an.
„Weißt du, ich war nur kurze Zeit auf Hogwarts und schon hatte ich es mir versaut, eine Freundin zu finden.“
Zu Susans Ãœberraschung lief Tracey eine Träne über die Wange. Susan ließ sie los und sie erklärte weiter: „Und dann hab ich im Schlafsaal dein Tagebuch gesehen und mich gefragt, ob du mich wirklich so schlimm findest. Und dann hab ich halt gelesen. Es ist wirklich nichts, worauf ich stolz bin!“ Sie schluchzte auf. „Susan, es tut mir Leid!“
Susan war sich wirklich nicht sicher, ob sie Traceys Entschuldigung annehmen sollte. Deswegen fragte sie weiter: „Warum warst du denn immer so zickig, wenn ich dich angesprochen habe?“
„Ich, also ich möchte nicht darüber reden. Aber, bitte, glaub mir, es hat einen Grund!“
„Ah, ja. Und welcher Grund könnte groß genug sein, um mich immer fies zu behandeln und schließlich in meinem Tagebuch zu lesen?“
„Bitte! Ich bin einfach noch nicht bereit darüber jetzt mit jemandem zu reden, außerdem hab ich scheinbar sowieso nie mehr eine Chance, mich wieder mit dir zu vertragen.“
Langsam reichte es Susan! Entweder sie erzählte ihr alles, oder sie sollte es bleiben lassen!
„So wie du dich im Moment benimmst auf jeden Fall nicht!“, sagte Susan kalt.
„Dann stimmte also alles was du in deinem Tagebuch geschrieben hast! Was du von mir hälst und so! Und ich war so doof und hab auch noch gedacht du hättest stellenweise nur übertrieben, weil du wütend auf mich warst! Aber ok, ich komm auch ohne Freunde klar. Lasst mich doch alle in Ruhe!“, rief Tracey und stürmte davon.
‚Na, toll, das hab ich ja wieder klasse hingekriegt!’, dachte Susan, doch als sie bemerkte wo Tracey hinrannte, blieb ihr keine Zeit mehr noch über ihren weiteren Streit nachzudenken.
Tracey lief in den Wald!
„TRACEY!“, schrie Susan und rannte ihr hinterher. „Du kannst nicht in den Wald! Das ist extrem gefährlich!“
Was sollte sie machen? Hilfe holen? Oder dauerte das zu lange? Sie konnte Tracey doch nicht alleine im Wald lassen, das war viel zu gefährlich, zumal sie in Verteidigung gegen die Dunklen Künste (wo sie im Moment bei Tierwesen waren) nicht sehr gut war. Im Gegenteil! Also beschloss Susan ihr zu folgen!
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