von Alice
Natürlich bekam Susan den Feuerblitz 3000, allerings als frühzeitiges Weihnachtsgechenk.
Es wurde langsam kälter draußen und es ging auf Halloween und auch auf das erste Quidditchspiel zu. Wenn Susan also nicht gerade am trainieren war, verbrachte sie ihre Zeit größtenteils mit Lindsay und Chris und auch mit den anderen Gryfindors verstand Susan sich gut, nur bei einer Person gab es gewisse Schwierigkeiten...
Es war Nachmittag. Susan, Chris und Lindsay saßen zusammen im Gemeinschaftsraum und machten Hausaufgaben.
Susan ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Die meisten unterhielten sich oder machten wie sie Hausaufgaben. Nur Tracey saß allein in einem Sessel am Feuer.
,,Warum macht Tracey eigentlich nie was mit anderen zusammen?’’,wunderte sich Susan.
,,Weiß nicht. Is mir aber auch schon aufgefallen. Wir können ja mal was mit ihr machen...’’, antworte Chris.
,,Du hast Recht! Ich frag sie mal ob sie ne Runde Zaubererschach spielen möchte. Ich bin sowieso mit den Hausaufgaben fertig.’’, sagte Susan.
,,Wie du bist fertig??!’’,sagte Chris der immer noch an einem Aufsatz für Geschichte der Zauberei saß.
,,Darf ich abschreiben? Biiiitteeeee!! Ich schaff das sonst nie!’’, fragte er verzweifelt und setzte seinen Hundeblick auf.
,,Na gut!’’,ließ sich Susan erweichen. ,,Aber änder es so um, dass Professor Bins nicht merkt das es eigentlich mein Text ist!’’
Susan ging zu Tracey.
,,Hey!’’, sagte sie vorsichtig. ,,Hast du Lust ne Runde Zaubererschach zu spielen?’’
,,Nein.’’,erwiederte Tracey kurz angebunden und starrte mit leeren Augen ins Feuer.
Was hatte sie denn bloß?
Auch in der nächsten Woche schlugen die anderen Versuche Tracey zu irgendetwas zu bewegen fehl. Sogar Lindsay, die ziemlich sensibel war und gut mit anderen Menschen umgehen konnte, schaffte es nicht mit ihr Kontakt aufzunehmen. Tracey war so verschlossen wie immer. Zuerst wollte Susan aufgeben aber Lindsay überredete sie dazu es noch einmal zu probieren.
,,Dich mag sie glaub ich mehr als mich. Sie ist bei unserer Ankunft als erstes auf dich zugegangen.’’, argumentierte Lindsay.
,,Tolles Argument! Das ist doch nun wirklich schon etwas her! Außerdem: wenn sie wollte, könnte sie doch mit uns was machen, wir haben sie nun wirklich oft genug gefragt!’’
,,Vielleicht hat sie Probleme und weiß nicht wie sie damit klar kommen soll. Dann würd ich auch nicht sofort mit jedem was machen. Frag sie doch mal wie die Hausaufgaben in… Verwandlung gehen. Da ist sie gut drin.’’
Susan wusste nicht recht ob es etwas bringen würde, aber diesen letzten Versuch wollte sie noch machen. Wenn Tracey reagieren würde wie immer, würde Susan sie dann in Ruhe lassen.
Sie setze sich also zu ihr an den Tisch und deutete auf das Verwandlungsbuch in dem Tracey gerade las.
,,Hast du verstanden wie das mit dem Knopf in eine Kugel verwandeln geht?’’, fragte Susan.
Erstaunlicher Weise, ließ sich Tracey dazu herab, es ihr zu erklären. Zwar gelangweilt und abweisend, aber das war schon mal ein Anfang. Nachdem sie fertig war, erkundigte Susan sich, ob Tracey Lust hätte, mit auf die Ländereien zu kommen.
Doch das war ein Fehler.
,,Reicht es nicht das ich dir diese Verwandlung erklärt habe?! Warum seit ihr mich in der letzten Zeit immer am nerven? Gibt es einen Grund warum ihr andauernd was mit mir machen wollt?!’’, brauste Tracey auf. Wie hätte Susan aber auch ahnen können das Tracey heute nicht besonders gut drauf war?
,,Hab ich euch nicht zu verstehen gegeben, dass ich in letzter Zeit nicht in Stimmung bin mit jemandem zu reden?!’’
Susan war erschrocken, mit so einer Situation hatte sie nicht gerechnet. Aber gleichzeitig war sie auch wütend, immerhin hatten Lindsay, Chris und sie es ja nur gut gemeint. Wie kam Tracey dazu sie jetzt anzumachen, nur weil sie sie öfters mal gefragt hatten ob sie etwas mit ihnen machen wollte? Zumal das bestimmt kein Verbrechen war!
,,Wir haben es echt nicht böse gemeint! Und da hast du kein Recht mich einfach so anzuschreien!’’,sagte sie wütend. ,,Aber wie du willst! Wir müssen nicht mit dir reden! Ich habe sowieso keine Lust mich mit einem zickigem Biest zu unterhalten.’’
Kaum hatte Susan ihren Satz beendet, merkte sie, dass sie zu weit gegangen war.
Tracey drehte sich mit Tränen in den Augen um, und rannte aus dem Gemeinschaftsraum.
,,Oops! Das ging ja wohl daneben!’’,sagte Lindsay leicht besorgt, als Susan ihr von dem Streit erzählte. ,,Vielleicht solltest du dich bei ihr entschuldigen?’’
,,Nur weil ich sie ’zickiges Biest’ genannt hab-’’
,,Du hast sie ’zickiges Biest’ genannt?!!’’
,,Ist doch die Wahrheit! Ich finde sie ist diejenige, die sich entschuldigen sollte!’’ ,verteidigte sich Susan.
,,Vielleicht ist sie im Moment ein ’zickiges Biest’, aber ich glaube, dass das auch einen Grund hat. Natürlich ist sie diejenige, die sich entschuldigen muss, aber vielleicht solltest du trotzdem den ersten Schritt machen.’’ ,sagte Lindsay.
,,Ich muss jetzt zum Quidditschtraining.’’ ,wich Susan aus.
Sie holte ihren neuen Besen und ging eine halbe Stunde zu früh zum Quidditschfeld.
Zwar war Susan überzeugt das sie im Recht war, aber dennoch hatten Lindsays Worte sie zum nachdenken gebracht.
Hatte Tracey wirklich Probleme? War sie deswegen so zickig? Wenn ja, was machte ihr so zu schaffen? Sollte sie sich vielleicht doch zuerst entschuldigen?
,Nein!’ ,dachte sie. ‚Als erstes soll sie sagen das ihr es Leid tut!’
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