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Fanfiction

Ancient Legion I - Umbra Inkognito - Das entflammte Rätsel

von Kiosk

26. Severus Snape/ Evan Rosier: Das entflammte Rätsel


Bellatrix Lestrange: Sechsundzwanzigjährige Todesserin. Verheiratet mit Rodolphus

Clarence Rosier: Bellas Onkel (mütterlicherseits). Todesser der ersten Stunde

Emilia Eliassen: Halbschwester der Lestranges. Handelt es sich bei ihr um die Umbra Inkognito?

Evan Rosier: Clarences einundzwanzigjähriger Sohn. Todesser

Iliad Farleigh/ Schweinchen Schimäre: Iliads Animagusform ist die eines Schweins. Mit dieser Gestalt spionierte er im Namen der Umbra Inkognito

Imperia Malfoy-D`oily: Die Besitzerin des „Madame Impérial“. Ältere Schwester von Lucius

Umbra Inkognito: Eigentlich ein Gespenst aus einer alten Erzählung. Steckt Emilia Eliassen hinter dieser Maskerade?

Severus Snape: Hat gerade erst die Schule beendet. Nun ein Todesser

Zebulon Huntsville: Hünenhafter, grobschlächtiger Todesser. Stammgast im „Getöteten Ritter“

Zsa-Zsa Zabini: Tänzerin, die berühmt für ihre Schönheit ist. Ehemalige Geliebte von Clarence und die rechtmäßige Besitzerin der Armbrust

Die Armbrust: Voldemort ist fasziniert von antiken und geschichtsträchtigen Objekten. So ist es nicht verwunderlich, dass er auch eine sagenumwogende Armbrust in seinen Besitz bringen will, die einst dem schottischen Lord Willigis Wulfgard gehörte, welcher vor ca. 1000 Jahren den vier Hogwarts-Gründern sein gesamtes Land vermachte. Lange Zeit war die kostbare Antiquität im Besitz der Hexe Zsa-Zsa Zabini, einer direkten Nachfahrin Wulfgards, doch nun gelang es der Umbra Inkognito, die Waffe zu stehlen.

Bisherige Handlung: Die Bibliothekarin Emilia Eliassen scheint ein geheimnisvolles Doppelleben zu führen, denn die Hinweise verdichten sich, dass es sich bei Emilia um die Umbra Inkognito zu handeln scheint. Kurz bevor sie in der Bibliothek kündigte, hinterlegte sie dort ein Päckchen, dass an Mister Riddle adressiert ist. Unwissend, um wen es sich dabei handelt, öffnen Severus und Evan das Päckchen und stoßen auf ein zweites Gästebuch (ähnlich dem, das Iliad Farleigh dazu benutzte, geheime Botschaften zu empfangen). Und in diesem Buch befindet sich ein kniffliges, kleines Rätsel.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

23. Juli 1978

Man hat einen Kessel - doch was tut man damit, ohne darin zu waschen?
Man herrscht über eine antike Flotte - doch wie kämpft man damit, ohne Klingen?
Man kennt einen mächtigen Verbündeten - doch wie ruft man ihn, ohne Wörter?
Man fristet sein Dasein im Höllenfeuer - doch wie löscht man es, ohne Wasser?
Man begeht ein kapitales Verbrechen - doch welches, ohne eine Waffe?
Man bestraft einen Ungläubigen - doch wie, ohne Strick?

Das Verfahren, das das Schweigen der Bücher bricht, ist Chemie, Magie und Werkzeug zu gleich.

Severus hörte kaum zu, als Evan neben ihm mürrisch zu nörgeln begann: „Wozu denkt sich jemand ein so bescheuertes Rätsel aus? Und für wen ist es gedacht?“
Severus atmete einmal tief durch und ging noch einmal das Rätsel in aller Langsamkeit und Gründlichkeit durch, während sich sein Verstand spürbar flink im Inneren seines Kopfes zu bewegen begann. „Das ist Logik“, sagte er schließlich mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. „Logik, nichts weiter.“
„Und das Lösungswort?“
„Das müssen wir herausfinden. Genug Hinweise gibt es ja schließlich.“
Severus entging nicht, dass Evan abschätzend die Augen verdrehte, doch er achtete nicht weiter auf ihn. Das Rätsel fesselte seine gesamte Aufmerksamkeit. Er nahm Evan das Buch ab und schritt damit langsam Richtung Tisch, den Blick unverwandt auf die Zeilen gerichtet.

Evan folgte ihm auf den Fersen, offenbar tief verängstigt darüber, etwas zu verpassen, und war schon wieder drauf und dran, den Mund aufzumachen, doch Severus bedeutete ihm mit einer scharfen Handbewegung ruhig zu sein. Rätselraten war in etwa wie Herumschnüffelei - also genau Severus` Spezialität.
Man hat einen Kessel, sagte er sich in Gedanken, was tut man damit, wenn man nicht vorhat zu waschen? Blöde Frage, man benutzt ihn natürlich zum Kochen oder Brauen.
Und wie kämpft man mit einer antiken Seeflotte, ohne Klingen einzusetzen? Keine Schwerter, keine Lanzen, keine Äxte - überhaupt keine Eisenwaffen. Das Bild einer mächtigen, weißbesegelten Seeflotte tauchte vor Severus` innerem Auge auf, Kriegsschiffe, die zweifelsohne recht wehrlos auf den Ozeanen herumtreiben mussten. Oder gab es andere Möglichkeiten, mit diesen Schiffen einen Kampf auszutragen? Mit Hilfe von Rammspornen vielleicht?

Und wie ruft man einen Verbündeten herbei, wenn man keine Wörter benutzen darf? Severus würde einen Brief aufsetzen, aber auch dazu hätte er Wörter - wenn auch geschriebene Worte - verwenden müssen. Es musste sich also um eine stumme Botschaft handeln. Aber wie passten Kochkessel, Seeflotten und stumme Botschaften zusammen? Das Ganze erschien ihm bisher nicht besonders logisch.
Wie löscht man Höllenfeuer ohne Wasser zur Verfügung zu haben? Mit Erde? Nein … mit einem Gegenfeuer, vielleicht? Irgendeine Idee regte sich in Severus` Kopf, doch selbst seine innere Stimme vermochte diesen Einfall nicht in Worte zu fassen.
Und auf welches kapitale Verbrechen zielte das Rätsel ab? Ein Verbrechen ohne Waffeneinsatz - da kam ihm Brandstiftung in den Sinn.

Welche Todesstrafe konnte ein Ungläubiger erwarten, wenn nicht vom Galgen die Rede war? Severus` erster Gedanke galt sofort den mittelalterlichen Hexenverbrennungen. Der Feuertod auf dem Scheiterhaufen, war das nicht das Sinnbild für die Bestrafung Ungläubiger?
Evan ließ sich ächzend auf einen der Stühle nieder und warf Severus einen matten Blick über die Schulter zu. „Mir fällt dazu nichts mehr ein“, sagte er ehrlich.
Severus zog abwertend die Nase kraus. „Besonders viel ist dir bis jetzt ohnehin nicht eingefallen“, schnappte er gereizt und beschloss, sich lieber wieder auf die Rätselfragen zu konzentrieren. Wo war die Gemeinsamkeit zwischen den Antworten?

Man benutzt einen Kessel zum Brauen von Tränken.
Und eine antike Seeflotte konnte man höchstens dazu verwenden, feindliche Schiffe zu rammen, wenn man schon keine bewaffneten Krieger und keine Kanonen am Bord hatte.
Doch wie rief man wortlos einen Verbündeten herbei? Indem man andere Zeichen setzte. Rauchzeichen zum Beispiel? Rauch - Qualm - Feuer. Wieder war er zu dieser Antwort gekommen.
Severus teilte ungern sein Wissen - warum auch, bei einem Trottel wie Evan Rosier? - doch er tat es dennoch, vielleicht auch nur, um so seine Denkschritte noch einmal wiederholen zu können. „Normalerweise“, begann er nüchtern, „befeuert man einen Kessel, egal ob man ihn zum Kochen oder Brauen benutzen will. Und Rauchzeichen oder Signalfeuer kann man dazu verwenden, Verbündeten etwas mitzuteilen. Und ein Höllenfeuer lässt sich auch ganz bequem ohne Wasser löschen - nämlich mit einem Gegenfeuer. Das kapitale Verbrechen könnte für Brandstiftung stehen, und Ungläubige werden traditionell gerne mal auf dem Scheiterhaufen verbrannt.“

Evan setzte ein falsches Grinsen auf. „Gratulation.“ sagte er spotttriefend. „Dein helles Köpfchen arbeitet mal wieder einwandfrei - nur die Rätselfrage mit der antiken Flotte hast du nicht beantwortet.“
„Ich weiß.“
„Gib`s zu, Snape, du hast keine Ahnung.“
„Antike Kriegsschiffe besaßen oft Rammsporne, mit denen sie andere Schiffe rammten und sie so versenkten. Aber das hat nichts mit Feuer zu tun.“ Severus seufzte und Evan schien zufrieden mit sich und der Welt. Nachdem sie eine halbe Minute lang schweigend dagesessen hatten, ergriff Evan von neuem das Wort: „Warum sollte es etwas mit Feuer zu tun haben? Vielleicht waren deine bisherigen Antworten alle falsch und die Fragen deuten auf etwas ganz anderes hin?“
Severus antwortete nicht, obwohl er sich insgeheim schon die gleiche Frage gestellt hatte. Feuer schien nicht die richtige Antwort zu sein, denn was hatte eine antike Seeflotte schon mit Feuer zu tun?

Auf der Suche nach weiteren Merkwürdigkeiten, blätterte Severus langsam durch das Aschenkopf-Gästebuch, während seine Gedanken noch immer dem Rätsel und seiner Lösung galten. Doch in dem Gästebuch wollte sich partout nichts finden lassen, das ihn hätte ablenken oder zu einem Geistesblitz verhelfen können, denn keine weitere Seite war beschrieben worden. Er blätterte sich durch gut einhundert Pergamentseiten, doch sein spektakulärster Fund war nicht mehr als eine zerquetschte Fliege, die irgendwann einmal zwischen die Seiten geraten sein musste.
Doch er spürte deutlich die kribbelnde Magie unter seinen Fingerspitzen, wenn er das Buch berührte, als hätte es sich mit dunkler Zauberkraft förmlich vollgesogen.

Auch die Seiten des Gästebuchs des Ritters waren unverändert, wie Severus feststellte, als er das andere Buch, das mit dem schmutziggrünen Einband, zu sich herangezogen hatte. Zwar gab es hier haufenweise Eintragungen, doch die stammten in den meisten Fällen von verbitterten Gästen mit Vergiftungserscheinungen, die den Mahlzeiten des Getöteten Ritters zu nah gekommen waren. Dort wo sich die magische Botschaft der Umbra Inkognito einst befunden hatte, war die altersraue Pergamentseite wieder leer und unbenutzt. Keine noch so verblasste Spur früherer Zeilen ließ sich entdecken.

„Das Lösungswort ist ganz eindeutig Feuer!“, entschied Severus schließlich frustriert. „Es passt zu allen anderen Fragen: Man befeuert einen Kessel, man setzt Signalfeuer, legt ein Gegenfeuer, mit dem kapitalen Verbrechen ist Brandstiftung gemeint und Ungläubige lässt man auf den Scheiterhaufen verbrennen. Nur die Frage bezüglich der antiken Flotte fällt völlig aus dem Rahmen. `Feuer´ kann hierbei unmöglich die richtige Antwort sein, das wäre doch…“
„An den Haaren herbeigezogen?“, schloss Evan den Satz stellvertretend ab, während er mit den Fingerspitzen die Maserung des Tisches entlang fuhr. „Vielleicht ist ja eine bestimmtes antike Flotte gemeint, Snape? Schiffe aus Ägypten oder Griechenland oder was es auch immer für Länder früher gab. Vielleicht besaß eines dieser Reiche irgendeine Art von - ähm - `klingenlose Angriffsstrategie für Kriegsschiffe´? Irgendwelche brennenden Heuballen, die sie ihren Feinden per Katapult an den Kopf geworfen haben, oder so. Ach, was weiß ich!“

Severus hob den Blick und starrte Evan perplex an. Ohne es zu wissen, hatte Evan ihn auf eine geradezu flammende Idee gebracht. „Keine Heuballen, Rosier, sondern Chemie! Die byzantinischen Flammen-Schiffe, das Griechische Feuer!“
„Kenn ich nicht.“
„Nein, natürlich nicht. Es waren Schiffe, an Bord befand sich ein entzündliches Gemisch aus…“
Doch Evan verzog sein Gesicht auf eine Weise, die Severus klar machte, dass dieser noble Reinblüter nicht ein einziges Wort von Severus` Analyse verstehen würde. Also fuhr er mit der reinbluttauglichen Erklärung fort: „Feuer speiende Schiffe, Rosier. Wie Drachen. Eine gute Möglichkeit mit einer antiken Flotte in den Krieg zu ziehen, ohne jemals auch nur eine Klinge einzusetzen. Und wieder lautet die Antwort Feuer. Feuer ist ein chemischer Prozess, aber auch ein magischer Ablauf und es wird seit altersher als eine Art Werkzeug genutzt.“ Und dabei tippte er auf die letzten Zeilen, die Emilia Eliassen ihnen in ihrem Buch hinterlassen hatte: Das Verfahren, das das Schweigen der Bücher bricht, ist Chemie, Magie und Werkzeug zu gleich.

Evan schien skeptisch. „Gut, nehmen wir an, Feuer ist tatsächlich die Lösung. Was sagt uns das?“
„Damit bricht man das Schweigen der Bücher“, sagte Severus im ersten Moment triumphierend, doch der Klang seiner eigenen Stimme ernüchterte ihn schlagartig. Das Hochgefühl verlosch, als er sich zwangsläufig die Frage stellte, wie dieses Verfahren ablaufen sollte. Die Rätsellösung wies auf den Einsatz von Feuer hin, schön und gut, aber was speziell sollte er tun, um den Büchern ihre Geheimnisse zu entlocken? Sie verbrennen?!
Ein leises Klick halte durch Severus` gedankenüberfüllten Kopf, als eine Idee in seinem Gehirn einrastete. Er sah sich noch einmal in dem Raum um, ließ den Blick über den massiven Schrank, das Mobiliar und über den steinernen Kamin wandern.
Plötzlich erschien es ihm gar nicht mehr so undenkbar, die Bücher im Feuer schmoren zu lassen.

Als er vor einigen Tagen Iliad Farleigh - Schimäre - in seiner schottischen Berghütte angetroffen hatte, wo hatte sich das Gästebuch des Ritters dort befunden? Auf dem Sims eines qualmenden Kamins!
Und als er heute zusammen mit Evan die Kanalisation betreten hatte, hatte er dasselbe Gästebuch direkt neben einem entzündeten Ofen liegen gesehen.
Und vor diesen beiden verdächtigen Zufällen, war ihm Emilia Eliassen - die aller Wahrscheinlichkeit nach hinter der Maskerade der Umbra Inkognito steckte - hier in der Zauberbibliothek von London begegnet. Auch sie hatte etwas in einem Büchlein notiert, von dem Severus nun wusste, dass es sich wohl um das Aschenkopf-Gästebuch gehandelt haben musste. Zugegeben, eine Feuerstelle hatte er zu diesem Zeitpunkt nicht ausmachen können, doch Emilia hätte nach dem Aufsetzen ihrer Botschaft nur wenige Meter zurücklegen müssen, um den Aufenthaltsraum zu erreichen - in dem sich ebenfalls ein Kamin befand!
„Das ist es!“, rief Severus leise aus, griff nach den beiden Büchern und ließ sich vor den Kamin sinken. Hier auf dem Boden nahm er noch immer den harzigen Geruch verbrannten Holzes wahr.

Evan trat näher an ihn heran und ließ sich ebenfalls auf Augenhöhe herab. „Was denn?“, fragte er zweifelnd.
„Wir werden die Bücher Kaminfeuer aussetzen“, erklärte Severus beiläufig, während er seinen ebenholzfarbenen Zauberstab zückte, ihn auf den Kamin richtete und die Glut neu entflammen ließ. Knisternd suchte sich das wiederbelebte Feuer neue Nahrung.
„Wie bitte?!“, stieß Evan aus und starrte ihm beinahe panisch entgegen. „Du kannst die Bücher doch nicht einfach so verbrennen! Was ist, wenn du daneben liegst, Snape?! Verbrannt ist verbrannt, die Bücher wären danach nutzlos!“
Doch Severus ahnte, wusste und fühlte, dass er keineswegs daneben lag. Sein Vorhaben erschien ihm so richtig und logisch, dass er glaubte, diese „Richtigkeit“ fast schon mit Händen greifen zu können.
Er griff nach den beiden aufgeschlagenen Gästebüchern, hielt sie vorsichtig über den aufsteigenden Rauch und tatsächlich formte sich der Rauch zu Buchstaben, sobald er die leere Seite berührte; Buchstaben in glühendroter bis kohlschwarzer Schrift, die sich langsam auf dem Pergament ausbreitete.
Severus und Evan lehnten sich gleichermaßen vor, um trotz des beißenden Rauches den kurzen Satz lesen zu können, der in beiden Büchern exakt identisch war:

Mister Riddle ist nicht unter euch

XXXXXXX

Evan und Severus traten an einen langen, holzwurmgeschädigten Tisch, der sicherlich schon seit Jahrhunderten hier stehen mochte; und selbst die Gerätschaften, die ihren Platz auf diesem Tisch fanden, wirkten zweifelsohne erprobt und altehrwürdig.
Evan ließ seinen Blick über die verkorkten Glasgefäße streichen, die auf der Tafel standen. In ihnen befanden verschiedenfarbige oder farblose Flüssigkeiten; die einen besaßen einen schönen kräftigen Ton, die anderen waren so hässlich dickflüssig wie sumpfige Eingeweide, giftgrün und sicherlich genauso tödlich wie sie aussahen.
Das hier war das Labor des Dunklen Lords, soviel verstand Evan auf den ersten Blick. Ein Ort, weit unter einer alten Burg vergraben. Und dieser gewölbeartige Raum hier verströmte zeitlose Bildung und das kalte Pulsieren dunkler Mächte, die sich tief in jeden Gegenstand, jeden Stein und jedes Möbelstück gefressen hatten.

Lord Voldemort hatte Evan uns Severus hier her bestellt, gleich nachdem sie sich aus der Zaubereibibliothek von London geschlichen und an diesen Ort appariert waren. Doch der Mann, der am Ende der langen Tafel auf dem Stuhl hockte, war nicht der Dunkle Lord. Es war ein dicknasiger Mann mit Hornbrille und geschorenem Kopf, der auf seinem Platz zitterte als würden Blitze durch seinen Körper funken: Iliad Farleigh.
Evan und Severus blickten zu dem Mann herüber, während sie am anderen Ende der Tafel standen und warteten, und auch Iliad blickte auf, doch er wirkte fahrig und vollkommen verwirrt. Iliads Hände hatten sich krampfhaft an den Stuhllehnen festgeklammert, als fürchtete er plötzlich herunterzufallen. Seine Atemzüge brachten die Lungen hörbar zum Rasseln.

Ob er gefoltert worden war? Etwas beklommen musterte Evan ihn genauer, besonders die blutigen Zeichen, die quer über Iliads Schläfen und dem geschorenem Hinterkopf verliefen. Evan hatte niemals zuvor in seinem Leben etwas Vergleichbares gesehen. Runen, ja, die kannte er, aber er hatte nie von Symbolen gehört, die man sich tief in die Haut einritzte. Er fragte sich, wofür sie dienen mochten.
So geräuschlos wie ein körperloser Schatten, trat eine hochgewachsene Gestalt aus der Dunkelheit des Raumes und kam hinter Iliads Stuhl zum Stehen. Lord Voldemorts bohrender Blick hatte sich auf Evan und Severus gerichtet. „Ich nehme nicht an, dass ihr mich grundlos sprechen wolltet?“ Seine langfingrige Hand, mit Haut heller noch als Knochen, legte sich auf Iliad Farleighs Schulter. Der zitternde Mann schluchzte und kauerte sich in dem Stuhl zusammen wie ein geprügelter Hund. Mit unterschwelligem Zorn in der Stimme zischte Voldemort: „Dieser Tage ist man häufig damit beschäftigt, Verräter und Unwillige zu bestrafen, oder Leute zum Reden zu bringen, die wichtige Geheimnisse zu hüten versuchen … nicht wahr, Iliad?“

Iliad vergrub sein Gesicht in den schlotternden Händen und nuschelte etwas, dass in Evans Ohren nach verzweifelter Bettelei klang. Ein gnadenloses Lächeln brachte Voldemorts blutleere Lippen dazu, sich zu kräuseln, ehe er die Hand von Iliads Schulter nahm und Evan und Severus harsch herbeiwinkte.
Beide Todesser traten vor und verneigten sich huldvoll.
„Nun, was gibt es?“, erkundigte sich der Dunkle Lord.
Severus übernahm das Wort. „Wir glauben herausgefunden zu haben, dass es sich bei der Umbra Inkognito um eine Hexe namens Emilia Eliassen handelt.“
Evan konnte in dem hier herrschenden Zwielicht nicht viel erkennen und die Konturen des Dunklen Lords schienen mit der Schwärze der Umgebung zu verschmelzen, aber dennoch hatte er das eindeutige Gefühl, dass Voldemort zumindest im ersten Moment deutliche Überraschung zeigte. Doch bereits einen Herzschlag später war das kalkweiße Gesicht so kühl und gelassen wie zuvor.

„Interessant“, sagte Voldemort ohne jedoch ein Anzeichen von Interesse zu offenbaren. „Und doch, genaugenommen hatte Miss Eliassen schon immer etwas an sich…“
Evan blickte überrascht auf. In seinen Ohren klangen Voldemorts Worte, als ob er von einer alten Bekannten sprechen würde, als ob er Emilia sehr gut kannte.
Als hätte Lord Voldemort seine Gedanken erraten, sagte er: „Emilia ist eine Todesserin. Genau wie ihre drei Brüder, Rodolphus, Rabastan und Elicius. Und auch ihr aller Vater, Tantalus gehörte zu meinen Dienern. Die eine, Emilia, zu hinterhältig; der andere, Elicius, zu gutmütig; der letzte, Tantalus, zu feige…“ Der Dunkle Lord sprach nicht so, als wäre ihm die kleine Familie ein Dorn im Auge, als wüsste er nicht mit Hinterhältigkeit, Gutmütigkeit und Feigheit umzugehen. Er klang wie jemand, der den Wert eines Objektes einschätzte, bevor er sich dazu entschied es zu behalten oder fortzuwerfen. Doch kaum hatte er zu Ende gesprochen, glomm eiskalte Wut in seinen Augen, während er dem heftig schlotternden Iliad Farleigh einen Seitenblick zu warf, der vor Intensität zu brennen schien. Iliad zog abwehrend die Schultern hoch und zitterte, zitterte so heftig wie ein halberfrorener Welpe.

„Emilia Eliassen hat eine Nachricht für jemanden hinterlassen, mein Lord“, sagte Severus und zog die beiden verschlissenen Gästebücher hervor. „Feuer macht die Nachricht sichtbar.“
„Gib mir die Bücher“, befahl Voldemort harsch und griff mit seinen knochenbleichen Leichenfingern danach. Kaum hatte er beide Gästebücher vor sich auf den Tisch gelegt, schien eine Bö sie zu erfassen, die die Seiten aufschlug und durchblätterte, bis zumindest beim Aschenkopf-Gästebuch die Seite mit dem Rätsel aufgeschlagen war. Voldemorts Blick verfinsterte sich, als er einen Blick auf die ersten Zeilen warf, die Emilia mit ihrer krakeligen Schrift verfasst hatte.

Bevor Ihr mich umbringt, spaßeshalber noch ein kleines Rätsel, Mr. Riddle.

Mit einer raschen Bewegung seines Zauberstabs, ließ Voldemort beide Bücher aufflammen. Evan musste zugeben, dass er neugierig war auf das, was nun folgen würde, doch er wollte mit dieser Neugierde nicht unnötig auffallen. Also fixierte er die beiden Bücher, die nun langsam wieder erloschen, aus den Augenwinkeln heraus.
Er war sich sicher, dass Voldemort auch mit den Wörtern „Mister Riddle ist nicht unter euch“ abgespeist werde würde, doch er irrte sich.
Ein anderer, glühender Schriftzug erschien, der in beiden Büchern identisch war:

Mein Lord, Ihr braucht Umbra und Schimäre nicht danach zu fragen, wo sich die Armbrust, die euch vernichten soll, befindet. Sie ist bei mir in guten Händen.
Zweien von uns seid Ihr auf die Schliche gekommen, doch es bleiben vier Verräter bestehen.
Dies schrieb Euch
Leo von St. Fevus

Und dann gab es eine helle Stichflamme und binnen Sekunden waren beide Gästebücher zu Staub und Asche zerfallen.

Fortsetzung folgt…

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Kommentar: Im Nachhinein erscheint mir dieses Rätsel wirklich viel zu schwer, obwohl ich es sogar noch vereinfacht habe (davor war es geradezu unlösbar). Na ja, wer hat die Antwort trotzdem erraten? :)

@ MsGranger: Ich denke nicht, dass alle Todesser wirklich wussten, dass ihr Meister früher Tom Riddle hieß (Voldemort hasste schließlich diesen Namen, weil er so muggelhaft war). Von daher ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass zwei so junge Todesser wie Sev und Evan keine Ahnung hatten, dass sie gerade ein Geschenkpaket des Dunklen Lords geöffnet haben XD

@ Seline Snape: WoW ist wirklich böse … ich habe genug WoW-Zombies kennen gelernt, um zu wissen, dass ich dieses Spiel nie ausprobieren möchte.


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