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Fanfiction

Ancient Legion I - Umbra Inkognito - Post für Mister Riddle

von Kiosk

25. Evan Rosier/ Severus Snape: Post für Mister Riddle


Bellatrix Lestrange: Sechsundzwanzigjährige Todesserin. Verheiratet mit Rodolphus

Clarence Rosier: Bellas Onkel (mütterlicherseits). Todesser der ersten Stunde

Evan Rosier: Clarences einundzwanzigjähriger Sohn. Todesser

Iliad Farleigh/ Schweinchen Schimäre: Iliads Animagusform ist die eines Schweins. Mit dieser Gestalt spionierte er im Namen der Umbra Inkognito

Imperia Malfoy-D`oily: Die Besitzerin des „Madame Impérial“. Ältere Schwester von Lucius

Umbra Inkognito: Eigentlich ein Gespenst aus einer alten Erzählung. Doch jemand sorgt in ihrem Namen für Unruhe…

Severus Snape: Hat gerade erst die Schule beendet. Nun ein Todesser

Zebulon Huntsville: Hünenhafter, grobschlächtiger Todesser. Stammgast im „Getöteten Ritter“

Zsa-Zsa Zabini: Tänzerin, die berühmt für ihre Schönheit ist. Ehemalige Geliebte von Clarence und die rechtmäßige Besitzerin der Armbrust

Die Armbrust: Voldemort ist fasziniert von antiken und geschichtsträchtigen Objekten. So ist es nicht verwunderlich, dass er auch eine sagenumwogende Armbrust in seinen Besitz bringen will, die einst dem schottischen Lord Willigis Wulfgard gehörte, welcher vor ca. 1000 Jahren den vier Hogwarts-Gründern sein gesamtes Land vermachte. Lange Zeit war die kostbare Antiquität im Besitz der Hexe Zsa-Zsa Zabini, einer direkten Nachfahrin Wulfgards, doch nun gelang es der Umbra Inkognito, die Waffe zu stehlen.

Bisherige Handlung: Es gibt nicht viel, dessen sich Severus und Evan Gewiss sein können, und auf der Suche nach der Umbra Inkognito bleibt ihnen nur eine heiße Spur: Ein Animagus namens Iliad Farleigh, der mit dem vermeintlichen Gespenst in Verbindung steht und mittels eines unauffälligen Gästebuches geheime Befehle von ihr erhält. Als es Severus und Evan gelingt, Iliad aufzuspüren und ihm zusätzlich sein Gästebuch abnehmen, geht Severus beim Lesen der geheimen Botschaft ein Licht auf: Er begreift, dass die Umbra Inkognito irgendetwas mit der Zauberbibliothek von London zu tun haben muss, womöglich sogar dort arbeitet. Und er erinnert sich auch an die merkwürdige, unkooperative Frau, die ihm bei seinem letzten Besuch in eben dieser Bibliothek aufgefallen war. Während der Todesser Zebulon Huntsville dafür sorgt, dass Iliad zum Dunklen Lord geschafft wird, machen sich Severus und Evan auf in Richtung London, um in der Bibliothek etwas gründlicher herumzuschnüffeln.

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Nachmittag des 23. Julis 1978

Evan betrat die Aschenkopfgasse, eine kopfsteingepflasterte Seitenstraße der Winkelgasse, mit gemischten Gefühlen. Auf dem Weg zur Bibliothek war es Zeit, Bilanz zu ziehen. Mit viel Ehrgeiz und Geltungsdrang hatte er seine Mission begonnen; er hatte sich gut dabei gefühlt, die Dinge einmal selbst in die Hand nehmen zu dürfen. Doch nun war Severus Snape an seiner Seite … und wieder einmal war es an Evan, sich dumm und fehl am Platz vorzukommen, während er dem Jüngeren schweigend zur Zauberbibliothek folgte. Obwohl er zu Anfang den kleinen Konkurrenzkampf noch mehr oder weniger begrüßt hatte, war Evan nun zu dem Schluss gekommen, dass Severus einfach besser war als er. Intelligenter. Talentierter. Selbstständiger.

Egal wie viel Ehrgeiz Evan mobilisieren mochte, auf diese Art und Weise würde er Severus nie ausstechen können, oder seinem Niveau auch nur im Entferntesten gleichkommen.
Er war einfach ein Niemand. Ein Versager. Ein Dummkopf. Ein verwöhntes Muttersöhnchen. Er hätte sich lieber wieder zu Hause verkrochen, wo andere über ihn entschieden und ihm weise Worte in den Mund legten. All das wäre besser, als von einem Jüngeren übertrumpft zu werden und ihm stillschweigend hinterher zu tappen wie ein Esel.
Selbst unter den Fittichen seiner Eltern hatte Evan sich nie so unwohl gefühlt, obwohl sie über sein Leben von Beginn an fremdbestimmt hatten und sich sogar um das Brautgeschäft kümmerten, um Evan endlich mit einer ausgewählten jungen Frau zu verheiraten. Selbst das war besser als eine gemeinsame Mission mit diesem Severus Snape.

Es war regnerisch an diesem Tag, nur selten brach Sonnenlicht durch die gewundene Wolkendecke. Die Aschenkopfgasse war eine Straße, in der es mehr Wohn- als Geschäftshäuser gab, und bei den wenigen Läden handelte es sich um Quacksalber, zweitklassiger Kneipen und Gaststätten - eben all jene, die die horrenden Mieten der Winkelgassen nicht aufbringen konnten. Gedrungene, kleine Gebäude säumten die Gasse, zwischen die sich nochmals winzige Blumengärten quetschten, randgefüllt mit farbenfrohen Gewächsen und Obstbäumen, die noch nicht in voller Blüte standen. Nur einige wenige, vornehmlich ältere Magier stolperten durch die Pfützen und versuchten scheinbar, irgendwo Zuflucht vor dem Regen zu finden oder stolperten zurück in ihre eigenen krummen, kleinen Häuschen.

Evan und Severus passierten einen kleinen Laden, genannt Holz, Kraut und Schliff, der Zauberstäbe verkaufte, doch offenbar hielt sich der Laden nicht gut, obwohl man in großen Buchstaben damit warb, garantiert doppelt so billig wie Ollivander zu sein. Die bleigefassten, alten Fenster des Geschäftes waren von einer rauchgoldenen Farbe, die vielleicht von einem Ofen herrührte. Im Inneren des Hauses sah Evan einen hochgewachsenen, muskulösen Mann mit rauer, nordischer Ausstrahlung und eine vergnügt aussehende, blonde Frau; beides offenbar Angestellte.
Ein paar Ecken weiter lag ein schmuddeliges Lokal, der Hohle Hügel, in das sich die meisten der Magier gerettet hatten, nun aus den Fenstern starrten und die Regenwolken mit finsteren Blicken bedachten. Aus dem Gebäude drangen angenehme Essensdüfte und aus dem Schornstein dampfte es geschäftig. Evan wurde sich bewusst, dass er furchtbar hungrig war und seine Beine langsam schwächer wurden. Hätte er zu Hause doch bloß die klare Suppe gelöffelt, wie sein Vater Clarence es ihm befohlen hatte.

Am Ende der Aschenkopfgasse lag die Zauberbibliothek. Es war ein altes steinernes Gebäude, das Evan an eine französische Villa erinnerte, an der sich wilder Wein entlang hangelte. Leider war die Illusion nicht perfekt, statt eines französischen Sommers, in dem der Mistral warme Winde über die reichen Felder streichen ließ, war dieses Gebäude einem typisch englischem Regentag ausgesetzt.
„Die Bibliothek schließt um punkt sechs Uhr“, sagte Severus und blickte zu dem Uhrenturm, der aus dem Dach des Gebäudes ragte. „Uns bleiben also noch zehn Minuten.“
Sie betraten die Eingangshalle des Hauses. Evans Schuhe waren so nass, dass er beinahe auf dem Marmorboden ausgerutscht wäre. Der monokeltragende und blasierte Bibliothekar hinter dem großen Pult nahm sich ihrer an. „Guten Tag, die Herren. Kann ich etwas für Sie tun?“, erkundigte er sich nasal.

„Wir benötigen eine Personenauskunft“, sagte Severus. „Bei meinem letzten Besuch vor einigen Tagen arbeitete hier eine Frau, die eine Halskrause und eine Arm-“
„Oh, das tut mir Leid. Mit Personenauskünften bin ich grundsätzlich vorsichtig“, entschuldigte sich der Mann.
„Sie verstehen nicht. Ich möchte mich über Sie beschweren, sie war unhöflich und nicht gerade hilfsbereit.“ Severus spielte den Gekränkten wirklich gut, zumindest der Bibliothekar fiel auf das Schauspiel rein.
„Ich bin untröstlich. Ich nehme an, Sie sprechen von Emilia Eliassen, sie trug die Halskrause und die Armschlinge eine ganze Weile. Und Emilia war unhöflich Ihnen gegenüber? Eigenartig. Gewiss, in den letzten Wochen steckte sie zweifelsohne in einer kleinen Privatkrise und erschien mir etwas abwesend. Aber ich hätte nicht gedacht, dass sie sich Besuchern gegenüber einmal negativ verhalten würde.“ Er zog die Augenbraue hoch und machte ein bedauerliches Gesicht, als er hinzufügte: „Allerdings kommen Sie etwas zu spät. Sie hat heute gekündigt.“

„Wie bitte?!“, stießen Evan und Severus gleichzeitig aus. Der Bibliothekar war so irritiert über den Ausbruch, dass er gleich einen halben Schritt zurücksetzte.
„Wir brauchen die Adresse!“, sagte Evan gleich. „Wo lebt sie?“
„Oh, das kann ich Ihnen nicht verraten. Ich bin untröstlich. Aber - oh, da fällt mir etwas ein…“ Der Bibliothekar strich sich über das Kinn, wandte sich ab und wechselte einige Wörter mit einer Kollegin, die gerade mit einem Stapel Bücher vorbeigerauscht kam.
„Emilia Eliassen, sagt dir der Name irgendetwas?“, fragte Severus Evan derweil leise.
„Gut möglich“, antwortete er geradeheraus, obwohl er sich keineswegs sicher war. Er besaß alles andere als ein phänomenales Namensgedächtnis, aber er glaubte, dass er diesen Namen schon das ein oder andere Mal in einem losen Zusammenhang gehört hatte. Verdächtig war auch, dass ihm plötzlich die Gesichter der Lestrange-Brüder Rodolphus und Rabastan in den Sinn kamen. Evan überlegte und überlegte - doch er kam zu keinem Ergebnis.

Die Frau, mit der sich der Bibliothekar ausgetauscht hatte, trat nun heran und lächelte ihnen aufgesetzt entgegen. „Emilia Eliassen hat uns ein Päckchen hinterlassen und sagte, dass vielleicht jemand vorbeikommen würde, um es persönlich abzuholen, bevor es morgen Früh mit der Eulenpost verschickt wird. Sie hat es auf einen Nachnamen hinterlegt. Könnte es sein, dass das Päckchen für Sie bestimmt ist? Wie lauten Ihre Namen?“
„Snape und Rosier“, sagte Severus.
Wieder lächelte die Frau, diesmal entschuldigend. „Nein, dann ist das Päckchen nicht für Sie, tut mir Leid.“ Daraufhin blickte sie vielsagend auf die große Uhr, die über der Ausgangstür des Gebäudes hing. Es war kurz vor sechs Uhr, die Bibliothek würde bald schließen.
Evan und Severus zogen sich ein paar Meter zurück und tauchten hinter einem Bücherregal der Abteilung „Drachenhaltung, Drachengesetze, Drachentötung“ ab.

„Was jetzt?“, flüsterte Evan. „Wir haben genug Informationen, oder? Wenn diese Emilia wirklich die Umbra Inkognito ist, wird der Dunkle Lord sie schnell genug aufspüren können. Wir brauchen ihre Adresse nicht.“
„Es geht mir nicht um die Adresse, Rosier, sondern um dieses Päckchen. Emilia Eliassen hat ihren Job aufgegeben, genau wie die Umbra Inkognito es in der magischen Botschaft angekündigt hat. Dieses Päckchen hat sie sicher nicht umsonst hier hinterlassen, es wäre besser, wir nehmen es an uns, bevor es ein anderer tut.“
„Und wie? Wir können es nicht einfach klauen und außerdem schließt die Bibliothek jeden Moment.“
Severus starrte ihn fast schon perplex an. Dann sagte er: „Rosier, du bist ein Todesser, warum sorgst du dich um Öffnungszeiten?“

Darauf wusste Evan keine Antwort. Er versuchte die Peinlichkeit mit einem öligen Lächeln zu überspielen, aber Severus sah ihn so kritisch an, dass ihm das Lächeln gleich wieder verging.
In diesem Moment gab die Uhr über der Eingangstür einen dumpfen Gong von sich. Es war Punkt sechs Uhr, die letzten paar Besucher strömten aus dem Gebäude und hinein in den prasselnden Regen. Severus jedoch bewegte sich nicht vom Fleck, also blieb auch Evan stehen und lehnte sich gegen das Bücherregal, um seine müden Beine etwas zu entlasten. „Man wird uns sowieso erwischen“, seufzte er hoffnungslos und Severus schenkte ihm daraufhin einen kühlen Seitenblick. „Abwarten, Rosier“, sagte er.
Die heiteren Stimmen mehrerer Bibliothekare halten durch den Saal, offenbar waren sie zufrieden damit, endlich ihren Arbeitsplatz verlassen zu können und heim zu gehen. Doch dann schweifte Evans Aufmerksamkeit langsam ab und er lauschte auf das harte Trommeln des Regens, der gegen die Fenster klatschte. Er fühlte sich unendlich erschöpft und wünschte sich, doch auf seinen Vater gehört zu haben, der ihm zu einer Ruhephase geraten hatte.

Severus spähte um die Ecke des massiven Regals, dann bedeutete er Evan ihm zu folgen. Leise huschten sie in Richtung einer Tür, von wo aus sie ins Untergeschoss stiegen. Auch hier unten war es menschenleer, die gewölbeartigen Korridore waren nackt und grobbehauen, die Steine verströmten einen würzigen Geruch. Hinter der unscheinbarsten und kleinsten Tür des ganzen Gebäudes befand sich ein Raum, in dem Putzutensilien lagerten. Severus winkte Evan hinein und sie drängten sich in eine kleine Nische, die von der Tür aus nicht einsehbar war. Durch ein schmales Oberlicht drang ausreichend dämmriges Licht, sodass Evan Severus` nachdenkliche Miene gut erkennen konnte.

Evan hätte ihn gerne gefragt, worüber er genau nachdachte, doch irgendeine innere Blockade versperrte seiner Stimme den Weg. Es ärgerte ihn, als er zugeben musste, dass er Angst davor hatte, eine dumme Frage zu stellen. Wie unfair es doch war, dass ein Jüngerer alles besser wusste als Evan, obwohl er sich doch eigentlich wie der Routinier im Bunde fühlen musste. Er war schließlich bereits seit einer ganzen Zeit ein Todesser. Und trotzdem konnte er einfach nicht mit Severus mithalten…
Nachdem ein paar Minuten verstrichen waren, wurde die Tür des Raumes plötzlich geöffnet. Evan zuckte unwillkürlich zusammen, aber Severus blieb ruhig und bedeutete ihn mit einem vielsagenden Blick, dass die Situation nicht Besorgnis erregend war. Evan hörte das leise Pfeifen eines Mannes, der den Raum betrat und anscheinend ein paar Dinge in den Schränken verstaute, ehe er die Kammer wieder verließ. Sein Pfeifen und seine langsamen Schritte halten noch kurz durch den leeren Korridor, ehe es wieder still um Evan herum wurde. So still, dass er glaubte seinen eigenen Herzschlag hören zu können, wenn er sich nur fest genug darauf konzentrierte.

Severus regte sich neben ihm und stieß sich von der Wand ab. „Nun dürfte die Luft rein sein.“
„Und was jetzt?“, erkundigte Evan sich, während er gleichzeitig dachte: Verdammt, jetzt hast du deine dumme Frage doch gestellt!
Severus` spöttischer Blick schien diese Dummheit auch noch unterstreichen zu wollen. „Was glaubst du denn, was wir jetzt tun, Rosier?“
„Das Päckchen suchen?“
„Zehn Punkte für Slytherin.“
Vorsichtig schlichen sie sich aus der Kammer und zurück in den Korridor, auf dem sich tatsächlich keine Menschenseele mehr befand. Es war so ruhig, dass man denken könnte, ein Eisensarkophag hätte sich über das gesamte Gebäude gestülpt, der sämtliche Laute von außen schluckte.

Evan und Severus mussten auf ihre Zauberstäbe zurückgreifen, denn die Fackelhalter waren erloschen und das trübe Licht, das durch die wenigen Oberlichter fiel, reichte kaum aus, um Einzelheiten zu erkennen. Schweigend kehrten sie zurück in die große Eingangshalle, die Evan im verlassenen Zustand noch weitaus riesiger vorkam, als sie tatsächlich war. Von draußen erklang ein fernes Donnern, ein Gewitter musste sich gerade irgendwo über der Stadt zusammenbrauen.
Zielstrebig schritt Severus auf die Tür mit der Aufschrift Nur für Personal zu, die hinter dem Schalter lag, an dem normalerweise Bücher entliehen wurden. Sie traten ein und fanden sich in einem kleinen, gemütlichen Aufenthaltsraum wieder, in dem die Angestellten wahrscheinlich ihre Kaffeepausen zu verbringen pflegten. Es gab eine Hand voll knuffiger Sessel, einen kreisrunden Tisch und einen Kamin, in dem jedoch nur noch schwache Glut vor sich hin futterte. Nicht zu vergessen der große Schrank, der eine volle Breitseite der Wand maß und bis zur Decke reichte.

„Sieh nach, ob du irgendwo das Päckchen oder Akten über Emilia Eliassen findest, Rosier“, sagte Severus, der bereits an den Schrank getreten war und die erste Schublade aufzog und hineinspähte.
Widerwillig tat es ihm Evan gleich, obwohl er sich mehr denn je wie ein Gehilfe, als wie ein gleichgestellter Todesser fühlte. Bisher wäre Severus auch gut alleine zu Recht gekommen, doch Evan konnte und wollte sich nicht mit der Tatsache abfinden, dass er im Grunde überflüssig war.
Zumindest die ausgleichende Gerechtigkeit bescherte Evan etwas Glück: Gleich die erste Schublade, die er öffnete, entpuppte sich als Aufbewahrungsort für die Akten der Angestellten. Ein paar Dutzend Pergamentrollen lagen im Inneren und winzige Schriftzüge gaben Auskunft über den Namen des jeweiligen Mitarbeiters. Emilia Eliassens Akte lag gleich obenauf.
„Gefunden!“, informierte Evan Severus eifrig und entrollte das Pergament. Severus trat herbei und spähte über seine lange Hakennase hinweg auf die Wörter und Daten, die sich ihnen in königsblauer Schrift darbot.

Name: Emilia Eliassen
Geboren am: 1. November 1948 in Vardø, Norwegen
Eltern: Vigdis Eliassen und Barritus Lestrange
Schulabschluss: Hogwarts (Slytherin) 1961- Sommer 1967/ Sieben UTZe
Adresse: Old Haven Road Fünfundvierzig / London
Angestellt seit: 1. Februar 1970 - 23. Juli 1978
Kündigungsgrund:

Es folgte eine krakelige Handschrift, die Evan eindeutig an die magische Botschaft im Gästebuch des Ritters erinnerte:

Will mein Leben genießen, solange ich kann. Wozu noch arbeiten?

Ein paar weitere Bemerkungen lagen anbei, doch Evan hatte genug gelesen und Severus offenbar auch.
„Jetzt fällt mir wieder ein, in welchem Zusammenhang ihr Name öfters erwähnt worden ist“, sagte Evan. „Emilia ist die Halbschwester von Rodolphus und Rabastan. Sie ist Bellas Schwägerin…“
„Darauf hätte ich jetzt auch selber kommen können, danke“, stellte Severus nüchtern fest, und nahm Evan die Pergamentrolle ab. Doch mit einem eindeutig nachdenklichem Unterton fügte Severus hinzu: „Ich kann mich nicht erinnern, dass die Lestranges einmal über sie gesprochen hätten.“
„Vielleicht ist sie das schwarze Schaf in der Familie?“
„Wie pechschwarz muss ein Schaf sein, um in dieser Sippe als `schwarz´ bezeichnet zu werden? Das ist ein Ding der Unmöglichkeit.“ Severus legte das Pergament wieder zurück zu den anderen und schloss die Schublade leise. „Ich bin mehr denn je fest davon überzeugt, dass es sich bei Emilia Eliassen um die Umbra Inkognito handelt“, meinte Severus langsam, während seine schwarzen Augen schon wieder suchend durch den Raum huschten. „Fehlt nur noch das ominöse Päckchen.“

Evan wusste nicht genau, was „ominös“ bedeuten sollte, und während seine innere Stimme ihn schon wieder lauthals als Dummkopf und Versager beschimpfte, entdeckte er plötzlich einen Gegenstand auf dem Kaminsims, der in braunes Papier eingeschlagen war - wie ein Päckchen eben.
Schnell trat er vor und griff danach. Das Päckchen besaß in etwa die Größe eines Buches und auch die Form deutete darauf hin. Er drehte es in den Händen, bis er die Tintenschrift entdeckte, die auf die Rückseite gekleckst worden war.

An Mister Riddle
Absender: Emilia Eliassen

„Das Paket ist für einen gewissen Mr. Riddle…“ Severus, der hinzugetreten war, runzelte die Stirn. „Wer soll das sein?“
Evan zuckte mit den Schultern. „Wie du schon sagtest, Snape: Wir sind Todesser. Briefgeheimnisse sind doch ohnehin unwichtig, oder?“ Und schon riss er das braune Papier von dem Gegenstand, sodass es raschelte wie am Weihnachtsmorgen. Wie vermutet förderte er ein Buch zutage, ein Buch mit verblichenem blauem Einband und mit abgewetzten Silberlettern, die den Titel bildeten: Das Aschenkopf-Gästebuch.
Evan und Severus tauschten einen erstaunten Blick aus, bis Severus in die Innentasche seiner Robe zog und das schmuddelige Gästebuch hervorzog, dass sie Iliad Farleigh erst vor kurzem abgenommen hatten. Beide Bände hatten exakt die gleiche Form und Größe und wirkten ähnlich alt und mitgenommen. Der einzige Unterschied den das Gästebuch des Ritters aufwies, war die schmutziggrüne Farbe seines Einbandes und natürlich der Titel selbst.

„Komm bloß nicht auf den Gedanken, das als Zufall abzutun, Rosier“, sagte Severus fast schon ehrfürchtig, während sein Blick beinahe im Sekundentakt von einem Buch zum anderen huschte.
„Keine Sorge“, antwortete Evan grimmig, während er das Aschenkopf-Gästebuch vorsichtig aufschlug und darauf achtete, dass sich keine der lockeren Seiten aus dem Bund löste. Gleich auf der ersten Pergamentseite prangte ein Schriftzug, geschrieben in klecksiger Handschrift, die Evan als Emilias identifizierte:

Bevor Ihr mich umbringt, spaßeshalber noch ein kleines Rätsel, Mr. Riddle.

Man hat einen Kessel - doch was tut man damit, ohne darin zu waschen?
Man herrscht über eine antike Flotte - doch wie kämpft man damit, ohne Klingen?
Man kennt einen mächtigen Verbündeten - doch wie ruft man ihn, ohne Wörter?
Man fristet sein Dasein im Höllenfeuer - doch wie löscht man es, ohne Wasser?
Man begeht ein kapitales Verbrechen - doch welches, ohne eine Waffe?
Man bestraft einen Ungläubigen - doch wie, ohne Strick?

Das Verfahren, das das Schweigen der Bücher bricht, ist Chemie, Magie und Werkzeug zu gleich.

Oh, ich weiß, für diese Dreistigkeit wird man mich hart bestrafen, doch könnte meine Strafe noch härter werden? Ich bin todgeweiht, so oder so. Gutes Gelingen.

Fortsetzung folgt…

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Kommentar: Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn die Leser miträtseln und versuchen, Emilias Botschaft zu entschlüsseln ;)
Den Altlesern sei gesagt, dass es sich bei Emilia Eliassen übrigens um Erinys Norcross handelt, nur, dass ich halt ihren Namen geändert habe (so wie die Namen von ihrer Mutter und ihrem Vater auch). Ansonsten handelt es sich um exakt die selbe Person.

@ MsGranger: Ich habe im März 07 angefangen diese FF zu tippen. Beendet war sie kurz vor dem Erscheinen vom 8. HP-Band. Danach musste ich zum Glück nur wenige Sachen umändern und dem neuem Band anpassen.

@ Seline Snape: PC-Verbot? Sehr drastisch. Aber ein ähnliches Problem hatte ich letztens auch, nämlich mit Final Fantasy 12. Ich hatte dieses dämliche Spiel zu Weihnachten geschenkt bekommen und obwohl ich es teilweise richtig schlecht fand, konnte ich einfach nicht damit aufhören. Dann habe ich irgendwann meinen Freund gebeten, das Spiel bei sich in der Wohnung zu verstecken und seitdem bin ich clean. XD


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