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Fanfiction

Ancient Legion I - Umbra Inkognito - Zu Asche und Staub

von Kiosk

8. Bellatrix Lestrange: Zu Asche und Staub

Personen:
Bellatrix Lestrange: Sechsundzwanzigjähige Todesserin. Verheiratet mit Rodolphus

Clarence Rosier: Bellas Onkel (mütterlicherseits). Todesser der ersten Stunde

Crescentia Rosier: Ehefrau von Clarence. Pingelig und tratschfreudig

Evan Rosier: Clarences einundzwanzigjähiger Sohn und somit Bellas Cousin (mütterlicherseits)

Zsa-Zsa Zabini: Tänzerin, die berühmt für ihre Schönheit ist. Geliebte von Clarence und die Besitzerin der Armbrust

Imperia Malfoy-D`oily: Die Besitzerin des „Madame Impérial“. Ältere Schwester von Lucius

Umbra Inkognito: Eigentlich ein Gespenst aus einer alten Erzählung. Doch Zsa-Zsa schwört, von eben diesem Geist attackiert worden zu sein…

Die Armbrust: Voldemort ist fasziniert von antiken und geschichtsträchtigen Objekten. So ist es nicht verwunderlich, dass er auch eine sagenumwogende Armbrust in seinen Besitz bringen will, die einst dem schottischen Lord Willigis Wulfgard gehörte, welcher vor ca. 1000 Jahren den vier Hogwarts-Gründern sein gesamtes Land vermachte. Nun ist die kostbare Antiquität im Besitz der Hexe Zsa-Zsa Zabini, einer direkten Nachfahrin Wulfgards.

Bisherige Handlung: Zsa-Zsa berichtet gegenüber Bella und Clarence, dass das Sagengespenst Umbra Inkognito sie folterte, um mehr über den Verbleib der Armbrust herauszubekommen. Offenbar gibt es also, neben den Todessern, noch jemanden, der sich für das antike Stück brennend interessiert … und Bella beschließt, der Sache vorerst alleine auf den Grund zu gehen, denn sie traut weder Zsa-Zsa noch ihren Worten über den Weg. Zurück im Nobeletablissement „Madame Impérial“ belauscht Bella ein Gespräch zwischen Imperia und Zsa-Zsa und erfährt so, dass Zsa-Zsa die Armbrust weiterhin versteckt hält. Jedoch taucht auch diesmal wieder die Umbra Inkognito auf, überwältigt die drei anderen Frauen und reißt die Armbrust mit Gewalt an sich.

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17. Juli 1978

Vielerlei Dinge spielten sich in dem Moment ab, als Bellatrix ihren Griff um Imperias Zauberstab verstärkte und in das Büro trat, den Zauberstab direkt auf die Umbra Inkognito gerichtet. Schimäre, das rosige Hausschweinchen mit der Schleife um den Hals, hatte Bella als erstes entdeckt. Lautstark und markerschütternd quiekte es auf und Bella hätte schwören können, ein listiges Aufblitzen in den dunklen Augen des Tieres wahrgenommen zu haben.
Das schrille Gequieke sorgte dafür, dass die unbekannte Frau in der rostroten Robe den Kopf herumriss und sich augenblicklich zur Seite warf, als Bellas Avada Kedavra grün und knisternd durch das Büro raste. Der Todesfluch verfehlte die Umbra Inkognito knapp, rauschte über die Frau hinweg und schlug donnernd in der Wand ein. Putz und abgesprengte Steinchen rieselten zu Boden.
In der nun staubgeschwängerten Luft fiel das Atmen schwer. Bellas Lungen kratzen, sie schwenkte den Zauberstab herum, richtete ihn erneut auf die Umbra Inkognito, und rief gellend: „Ignipotensius!“

Doch statt einer blauweißen Feuerwalze, brachen nur ein paar verirrte Blitze aus dem Stab hervor. Bella erbleichte, versuchte den schwarzmagischen Feuerzauber erneut anzuwenden, doch auch beim zweiten Mal brach kaum mehr als eine paffende kleine Rauchwolke aus der Spitze hervor. Ausgerechnet in diesem Moment musste Bellatrix feststellen, dass sich Imperias Zauberstab alles andere als gut für den Kampf eignete. Ein Magier konnte nun mal nicht mit jedem Zauberstab umgehen und Bella erkannte, dass dieser Stab am allerwenigsten zu ihrem Temperament passte - eine Bratpfanne hätte in diesem Fall vielleicht sogar eine bessere Waffe abgegeben.
Die fremde Frau in der rostroten Robe lachte kalt. „Der Stab gehört dir nicht, hab ich Recht? Lass mich raten, du hast ihn Imperia geklaut.“
Die Umbra Inkognito hatte sich erhoben und in der linken Hand hielt sie die Armbrust im Anschlag, die vom Staub ganz gesprenkelt war. Bella warf einen Blick auf die Waffe und stellte fest, dass ein Bolzen eingespannt war und eine Reihe merkwürdiger Gravuren verzierten sowohl das Holz des Pfeils, als auch der Armbrust selbst. Doch davon ließ sich Bella nicht länger als eine halbe Sekunde lang ablenken - sollte sie es schaffen, diesen geheimnisumwitterten Gegenstand in die Finger zu bekommen, würde ihr noch genug Zeit für genauere Blicke bleiben!

Doch diese halbe Sekunde wäre ihr beinahe zum Verhängnis geworden. Die unbekannte Frau reagierte schnell auf den kleinen Moment der Unachtsamkeit, zielte mit der Armbrust, betätigte den Abzug und mit einem leisen Surren löste sich der Bolzen. Bella konnte im Nachhinein nicht sagen, wie sie es geschafft hatte so schnell auszuweichen. Instinktiv ließ sie sich zur Seite fallen, und mit einem Gefühl, als ob eine arktische Windböe sie gestreift hätte, raste der Bolzen haarscharf an ihrem rechten Ohr vorbei. Bella geriet daraufhin in Rage und sie feuerte den Todesfluch in Perfektion auf die andere Frau ab; ein grüner Blitz funkte auf die Umbra Inkognito zu, die jedoch ebenso rechtzeitig in Deckung ging.
Bella wusste, wenn sie überleben wollte, brauchte sie einen tiefen Griff in die Trickkiste. Mit Imperias unbrauchbarem Zauberstab würde sie zumindest keinen Kampf gewinnen können, vor allem wenn man bedachte, dass die Umbra Inkognito nicht nur die Armbrust, sondern auch mindestens drei Zauberstäbe besaß - wobei zwei davon Bella selbst gehörten.
Mit einem vagen Ziel vor Augen, sprang Bella auf und war gerade noch rechtzeitig um die Ecke gehuscht, denn die Fremde hatte ihr das Avada Kedavra mit solcher Wucht entgegengeschleudert, dass ein großer Teil der Wand unter der Kraft des Einschlages zerbarst. Bella hastete weiter, die Treppe hinunter und zurück in den ersten Stock, dort, wo sich die speziellen Hinterzimmer befanden. Hinter sich hörte sie Schritte und das eifrige Gequieke von Schimäre.

Bella stürzte zurück in das orientalisch eingerichtete Zimmer, wo noch immer der zwerggroße Mann ohnmächtig an der Wand lehnte. Ohne zu zögern durchstöberte sie seine Taschen, bis sie - abgesehen von einem Kuckucksei, einem Salzsteuer und einer Mädchenunterhose - schließlich seinen Zauberstab gefunden hatte. Der Zauberstab war keine vier Zoll lang und hatte ungefähr das Aussehen einer Karotte, wenn auch weniger orange. Aber Bella war der Meinung, dass dieser Stab unmöglich noch schlechter als der von Imperia sein konnte.
Da das Madame Impérial groß und verwinkelt war, würde Bella es vielleicht gelingen, die Unbekannte in einen Hinterhalt zu locken oder wenigstens in einem Moment der Unachtsamkeit zu erwischen. Sie hörte Schimäres tapsige Schritte auf dem Boden klackern, offenbar war das Tier ihr gefolgt. Irgendwie musste sie das verdammte Tier so schnell wie möglich loswerden, denn auf einmal war ihr bewusst geworden, wie eigenartig sich dieses Vieh benahm. Das Schwein hatte sich an die Fersen der Umbra Inkognito gehängt, statt bei seinem Frauchen Zsa-Zsa zu bleiben. Und Bellatrix verstand genug von Haustieren um zu wissen, dass dieses treulose Verhalten verdächtig untypisch war.
Schimäre schnüffelte den Korridor rauf und runter, wie Bella durch das Schlüsselloch erkennen konnte. Mit gesenktem Kopf und heftig zitternder Rüsselnase tapste das Tier herum, drehte Kreise und kam der Tür, hinter der sich Bella verbarg, immer wieder gefährlich nah. Schließlich blieb es wie angewurzelt stehen, hob den Kopf und Bella hatte das eigenartige Gefühl, dass das Tier direkt zu dem Schlüsselloch hinaufblickte, durch das sie lugte.
Und dann begann Schimäre zu Grunzen wie ein Schwein auf der Schlachtbank, schrill und ohrenbetäubend, als würde es um Hilfe schreien. Schritte, menschliche Schritte, wurden auf dem Korridor laut und Bella wusste, dass die Umbra Inkognito im Begriff war, den Raum zu stürmen, angelockt von diesem verräterischen Tier.

Bevor die andere Frau jedoch die Tür erreicht hatte, stürzte sich Bella schon aus dem Zimmer heraus und prallte mit voller Wucht gegen die Umbra Inkognito, während sie wütend Schimäre abschüttelte, der sich mit gefletschten Zähnen auf ihr Bein gestürzt hatte. Zusammen krachten Bella und die Andere gegen die samtverkleidete Wand und traktierten sich gegenseitig mit Schlägen, Tritten und hässlichen Flüchen. Die Umbra Inkognito taumelte getroffen zurück, als Bella ihr einen Hieb mit dem Ellenbogen verpasste, und die Armbrust wäre ihr dabei fast aus der Hand geglitten. Bella hechtete vorwärts, in dem Versuch, die Kutte vom Gesicht der Unbekannten zu reißen, doch die Frau drehte sich seitlich weg und Bella griff ins Leere.
Kaum waren sie zwei Schritte voneinander entfernt, nutzten sie die Gelegenheit um kurz durchzuatmen und sich dabei feindselig zu beäugen. Trotz ihrer Erschöpfung grinste Bella hämisch, als ihr Blick erneut über den silbernen Ring huschte, den die Umbra Inkognito an der linken Hand trug.

„Verliebt, verlobt und noch nicht verheiratet, hä?“, schnarrte Bella und wischte sich Blut aus dem Mundwinkel. „Seit wann tragen Gespenster Verlobungsringe?“
Sie registrierte, dass die andere Frau kaum merklich zusammenzuckte, als wäre sie bei etwas ertappt worden.
„Der arme Mann, der sich mit dir verlobt hat“, höhnte Bella weiter, als die Fremde nicht auf die Provokation einging. „Du bist bestimmt furchtbar hässlich, nicht wahr? Warum würdest du sonst diese Verkleidung tragen?“
„Aus dem gleichen Grund wie die Todesser auch, schätze ich. Ich könnte auch Flugblätter mit meinem Namen und Anschrift verteilen, aber ich ziehe es vor inkognito zu bleiben. Mein Name ist Programm.“
Beide Frauen umrundeten sich lauernd und das Schwein Schimäre blieb dabei dicht an der Seite der Umbra Inkognito, das borstige Fell gesträubt und mit listig funkelnden Augen, die ganz und gar nicht schweinetypisch wirkten.
Mit einem Kopfnicken wies Bella auf das Tier. „So wie das Mistvieh an dir hängt, könnte man glauben, du bist mit ihm verlobt. Ihr seid ein hässliches Pärchen.“
Die Umbra Inkognito lachte leise auf, antwortete jedoch nicht, sondern schleuderte Bella stattdessen ganz unvermittelt einen weiteren Fluch entgegen, dem sie nur haarscharf ausweichen konnte. Ihr Duell brandete erneut auf.

Bella musste feststellen, dass es sich bei der Fremden um keinen besonders einfachen Gegner handelte, sie besaß eine Kampferfahrung, die der eines guten Todessers ebenbürtig war. Zum ersten Mal seit langem geriet Bella wieder ins Schwitzen; der kleine Zauberstab des zwerggroßen Mannes vibrierte protestierend in ihrer Hand, als sie damit eine gutgezielte Salve schwarzmagischer Flüche abwehren musste. Dennoch nahm Bella die Chance wahr, Schimäres neuen Beißangriff mit einem harten Fußtritt zu parieren, der das Schwein in hohen Bogen wegschleuderte.
Der Zweikampf verlagerte sich in Richtung Treppe und Bella hoffte, die andere Frau würde vielleicht rückwärts über die Stufen fallen, doch die Fremde hatte die Lage der Treppe offenbar so verinnerlicht, dass sie nicht einmal strauchelte. Ohne einen Blick über die Schulter zu werfen, huschte sie die Stufen hinauf. Bellatrix blieb ihr dicht auf den Fersen, wildentschlossen und so fuchsteufelswild, als hätte sie Berserkerblut in ihren Adern. Je mehr Erschöpfung sie spürte, desto rasender wurde sie und umso schwerer ihr rechter Arm wurde, je schneller wurden ihre Angriffe.

Sie erreichten das oberste Stockwerk des Madame Impérial, doch kaum hatte Bella die Treppe bewältigt, da musste sie sich schon flach auf den Boden stürzen. Der Armbrustbolzen schoss knapp über ihr vorbei und schlug in der nächsten Wand ein; Bella hob den Zauberstab und brüllte: „Succutio!“
Es erstaunte sie schon ein wenig, dass dieser Zauber so gut funktionierte. Offenbar hatte sie ihn in genau der richtigen Sekunde angewandt, denn die Umbra Inkognito wurde mit ganzer Wucht getroffen und von den Füßen gerissen. Ihr Körper beschrieb einen hohen Bogen, bis sie schließlich gegen die Brüstung der freischwebenden Loge knallte. Das Holz gab nach, splitterte und im nächsten Moment war die Frau bereits abwärts gestürzt. Bella hörte, wie sie mit einem lauten Rums unten im großen Saal aufschlug, hörte, wie einer der Tische in sich zusammenbrach.

Dann war es still, abgesehen von Bellas eigenem schwerem Atem. Sie kam auf die Beine und eilte zu der Loge hinüber, deren hölzerne Brüstung nun zum größten Teil beschädigt war. Als Bella hinunter spähte, erkannte sie die Umbra Inkognito inmitten eines Trümmerhaufens aus einem Tisch und mehreren Stühlen; ihre Arme und Beine waren ausgestreckt und vollkommen regungslos. Die Kutte war um ein kleines Stück verrutscht, Bella erkannte eine hellhäutige spitze Nase, aus der Blut tropfte, und ein paar Strähnen rabenschwarzes Haar. Aus über fünf Metern Höhe war die Frau direkt auf einen der massiven Tische gestürzt und Bella glaubte nicht, dass sie diesen Sturz überlebt hatte. Sie richtete ihren Zauberstab auf die leblose Gestalt und rief: „Accio Zauberstäbe! Accio Armbrust!“
Gleich vier Stäbe rauschten in die Höhe, ebenso die Waffe. Bella griff nach ihren eigenen Zauberstäben, steckte den einen zurück in ihren Stiefel und behielt den anderen in der Hand. Die übrigen gehörten der Umbra Inkognito und Bella warf einen schnellen Blick auf die magischen Werkzeuge, konnte jedoch nicht behaupten, dass sie ihr sonderlich bekannt vorkamen. Aber wozu die Identität der Frau anhand der Zauberstäbe klären, wenn Bella gleich alle Zeit der Welt hatte, um sich ihre Leiche anzusehen?

Ein schwaches Kribbeln durchzuckte Bellas Fingerspitzen, als sie die Armbrust anhob und so vorsichtig untersuchte, als hätte sie es mit einem kostbaren Glasgefäß zu tun. Sie spürte das Echo mächtiger Magie als sie über das alte, rissige und verstaubte Eibenholz der Waffe strich. Kein Bolzen war in der Waffe eingespannt, doch Bellas Blick fiel auf die seltsame Schrift, die in das Holz geritzt worden war, und auf ein kleines, kaum erkennbares Silberemblem. Bei dem Emblem schien es sich um die Abbildung eines geflügelten Tieres mit kurzen Beinen zu handeln. Vielleicht ein geflügelter Dackel oder ein geflügeltes Schwein?
Ächzend streckte Bella ihren Körper durch, schulterte die Armbrust und griff nach den beiden Zauberstäben der Frau. Bleierne Erschöpfung hatte nun, nach getaner Arbeit, Besitz von ihr ergriffen, doch Bella achtete nicht darauf. Alles, was sie wollte, war die Armbrust bei ihrem Meister abzuliefern; Ruhe und Schlaf erschienen ihr dagegen wie äußerst abstrakte Nebensächlichkeiten.
Doch was würde Lord Voldemort sagen, wenn statt Clarence Bella die Waffe bei ihm ablieferte? Ob es ihm im Anbetracht des Sieges egal sein würde, dass sich Bella so dreist in die Angelegenheit eingemischt hatte? Sie sagte sich, dass er es verstehen würde, dass er sie dafür loben würde, weil sie Clarences Schwäche für das schöne Geschlecht ausgeglichen hatte. Ohne Bella hätte Clarence keinen Erfolg gehabt, da war sie sich sicher.

Nachdem sie noch einen letzten Blick hinunter in den Saal geworfen und festgestellt hatte, dass sich die Umbra Inkognito noch immer nicht bewegt hatte, hinkte Bella mit müden Gliedern die Treppen hinunter. Sicherlich hatte der Zweikampf ihrerseits für eine Menge Blessuren gesorgt, doch Bella hielt nicht an um sich zu vergewissern, wie schwer verletzt sie wirklich war.
Im Saal angekommen hielt sie auf den Trümmerhaufen zu. Es war still und die purpurroten Wandvorhänge, die an der Stirnseite des Saales hingen, wirkten in der Dunkelheit wie meterhohe, formlose Monster.
Bellas Füße wollten sich nicht so recht in die gewählte Richtung bewegen, sie hielt inne und lauschte. Ihre Nackenhärchen hatten sich aufgerichtet und ihr Pulsschlag ging plötzlich wieder dumpf und rasend. Suchend blickte sie sich in dem Saal um, angefangen bei der zerschmetterten Bar - Imperia lag noch immer bewusstlos in einer Lache Alkohol -, über das Meer aus Tischen und Stühlen, die zu dieser Stunde allesamt unbesetzt waren. Am anderen Ende des Saals lag die große Bühne, der Vorhang war zugezogen und kein Lüftchen brachte den königsblauen Stoff zum Erzittern.
Ein wenig ratlos über ihre dunkle Vorahnung umschloss Bella ihren Zauberstab fester und schritt weiter. Sie sah den zertrümmerten Tisch auf den die Umbra Inkognito gefallen war. Zwei seiner Beine waren weggeknickt und somit stand er schief im Raum, die Stühle lagen kreuz und quer verstreut. Doch von der Frau selbst fehlte jede Spur. Sie war verschwunden.
Suchend wirbelte Bella herum; die Umbra Inkognito musste verletzt sein, konnte womöglich kaum noch laufen, trotzdem konnte Bella sie nirgends ausmachen! Bellas Herz flatterte und sie ärgerte sich darüber, dass sie die Frau nicht schon vorher erledigt hatte. Gut, sie war davon überzeugt gewesen, dass die Umbra Inkognito tot sein müsste, doch warum hatte sie nicht einfach das Avada Kedavra angewandt, um jeden Irrtum auszuschließen?

Ihr Blick huschte über den Boden, wo sie ein paar rote Tropfen entdeckte. Mit grimmiger Entschlossenheit und finsterstem Zorn folgte Bella der Spur, die sie zu einer langen Tafel führte, die wahrscheinlich für festliche Veranstaltungen reserviert war. Die Spitzentischdecke schimmerte silbrig, an einer Stelle jedoch hatte sie sich leicht rot verfärbt. Diese Blutspur musste von der Frau stammen; wahrscheinlich hatte sie sich mit der letzten Kraft, die ihr zerschmetterter Körper noch aufbringen konnte, hierher geschleppt um sich zu verstecken wie ein sterbendes Tier. Bella hob die Decke ein Stück an und mithilfe eines Lumoszaubers spähte sie unter den langen Tisch. Es gab nichts zu sehen, bis auf einen großen roten Fleck, der im Schein des Lichtes merkwürdig hell und dünnflüssig aussah. Bella streckte den Zeigefinger aus und tauchte ihn in die Lache. Sie war kühl - frisches Blut hingegen war immer warm. Testend leckte sich Bella über den Finger und schmeckte - Wein!
Und genau in diesem Moment, als Bellatrix realisiert, dass sie geradewegs in eine Falle gelaufen war, hörte sie jemanden auf sich zustürmen. Bella sah die rostrote Gestalt aus den Augenwinkeln; die Umbra Inkognito hielt ein abgebrochenes Stuhlbein in den Händen, holte noch im Lauf aus, nahm dabei allen Schwung den sie kriegen konnte, und donnerte Bella mit solcher Wucht gegen den Kopf, dass sie augenblicklich das Bewusstsein verlor.

XXXXXXX

Als Bella die Augen wieder aufschlug wusste sie sofort, dass sie noch genug Chancen hatte, um einen Sieg für sich und den Dunklen Lord zu verbuchen. Trotzdem sie niedergeschlagen worden war, hatte sie nicht das Gefühl, mehr als zwei Minuten lang weggetreten gewesen zu sein. Bella sprang auf obwohl ihr schwindelig war und sich ihr Gesicht anfühlte, als wäre der rechte Wangenknochen vollkommen zertrümmert. Sie wischte sich das Blut von der Stirn und blickte sich um. Von der Armbrust fehlte jede Spur, doch das verwunderte Bellatrix nicht weiter. Zumindest konnte sie zufrieden feststellen, dass ihre Zauberstäbe nicht entwendet worden waren, was wohl bedeuten musste, dass die Umbra Inkognito es sehr eilig gehabt hatte von hier zu verschwinden. Bella sah, wie sich der Vorhang bewegte, der den Eingangsbereich vom Hauptsaal trennte, als eine auffällig humpelnde Person dahinter verschwand.
Doch kaum hatte sich Bella in Bewegung gesetzt, drang eine vertraute Stimme an ihr Ohr. „Sie! Ich wusste es! Ich wusste dass die Sache mit dem Vorstellungsgespräch eine Lüge war, jawohl!“ Der zwerggroße Mann hinkte die Treppe hinüber, sein lachsfarbener Anzug war verrutscht und von einigen der angenähten Bommel fehlte jede Spur. Mit seinen wurstdicken Fingern deutete er auf Bella. „Oh, Sie werden mir nicht davonkommen, ich werde die magische Polizeibrigade verständigen! Und - was ist hier passiert?!“ Sein Blick war auf den zertrümmerten Tisch und die Bar gefallen. Als er Imperia entdeckte verlor er vollkommen die Fassung. „Mrs. Malfoy-D`oily, was ist mit Ihnen?!“, brüllte er, stürzte zu ihr und rüttelte sie unsanft wach.

Bella wandte sich ab und rannte so schnell sie konnte in Richtung Ausgang. Wenn sie sich beeilte, würde sie die Umbra Inkognito noch einholen können, ehe sie disapparierte.
Der feuchte Gang, der das Madame Impérial mit der Außenwelt verband, erschien Bella um einiges weitläufiger als auf dem Hinweg, doch schließlich erreichte sie die Luke, die diesmal weit offen stand. Regenwasser strömte hinein und das Tageslicht blendete sie so sehr, dass Bella das Gefühl hatte, von einem schmerzvollen Blitz getroffen zu werden. Die Müllsäcke lagen verstreut herum, Bella stürzte achtlos darüber hinweg und rannte auch den Muggelpenner fast um, der unweit des geheimen Eingangs zum Etablissement gerade an eine Hauswand pinkelte.
Dann entdeckte Bella die Umbra Inkognito. Die Frau hinkte nach vorne übergebeugt die Gasse entlang, wahrscheinlich litt sie unter großen Schmerzen. Schwach hielt sie die Armbrust in der Rechten und der silberverstärkte Bolzen, der wieder in der Waffe eingespannt war, schleifte über den nassen Asphalt.
Bella hätte sie sorglos und einfach mit dem Todesfluch erledigen können - zumindest wenn der zwerggroße Türsteher nicht beschlossen hätte, ihr zu folgen und lautstark auf sich aufmerksam zu machen. Er war aus der Luke geklettert und bellte quer durch die verwahrloste Muggelgasse: „Ich warne Sie, Lestrange! Bleiben Sie stehen!“

Bella reagierte nicht auf ihn, doch die Umbra Inkognito drehte sich zu ihnen um. Offenbar müde der vielen Worte, hob sie mit zitternden Händen die Armbrust, doch ihre Bewegungen waren so langsam und schleppend, dass Bella sich mühelos aus der Schusslinie bringen konnte. Der Bolzen rauschte mit einem hellen Surren durch die Luft, verfehlte Bella um gute zwei Meter und traf - vielleicht sogar absichtlich - den Türsteher in die Schulter. Keinen Herzschlag später war die Umbra Inkognito zusammen mit der Armbrust disappariert.
Bella ließ ihren Zauberstab sinken. Das gibt`s nicht! dachte sie voller Unglauben, ich hatte dieses verdammte Ding doch schon in meinen Händen gehalten! Wie kann das sein? Wieso habe ich versagt?!
Sie stampfte mit dem Fuß auf den Boden, Regenwasser spritzte zu allen Seiten weg. „Verdammt noch mal!“, kreischte sie. „Du verdammte kleine Hure! Ich krieg dich schon noch, darauf kannst du Gift nehmen - was glotzt du denn so bescheuert, Muggel!?“
Der Muggelpenner hatte Bella einen vollkommen verwirrten Blick zugeworfen und stammelte irgendetwas Unverständliches, was Bella ein weiteres Mal nur bestätigte, dass Muggel allesamt dumm wie Rindviecher sein mussten. Sie war so unverschämt wütend, dass sie bereits kurz davor war ihren Zauberstab auf ihn zu richten, als der Obdachlose plötzlich wild herumfuchtelnd neben sie deutete. Als sie den Kopf in die entsprechende Richtung wandte, entdeckte sie den verletzten Türsteher, durch dessen Schulter sich der Armbrustbolzen gebohrt hatte. Stöhnend vor Schmerzen wankte er auf Bella zu.

Sie wollte sich abwenden und ebenfalls disapparieren, denn schließlich konnte es ihr egal sein, was mit diesem dreisten, kleinwüchsigen Mann passierte. Er verdiente nichts anderes, er hatte Bella mit seiner Brüllerei an die Umbra Inkognito verraten. Gut, sie hätte sich abwenden können, wenn ihr das Verhalten und das Äußere des Mannes nicht so merkwürdig vorgekommen wären. Das fettige Gesicht des Türstehers hatte sich zu einer Art kalkweiße Grimasse gewandelt. Sämtliche seiner Adern schimmerten durch die dünne Haut und seine Augen hatte er so weit aufgerissen, dass sie fast schon aus seinem Schädel glubschten.
Er griff nach ihrem Unterarm und Bella sah, dass auch seine Hände von blauschimmernden Adern durchzogen waren, doch dieses Blau wurde von Sekunde zu Sekunde dunkler und dunkler, bis sie schwarz wie Kohle waren.
„Helfen - Sie - mir!“, stammelte er. Ein Gestank nach brennendem Fleisch schlug Bella entgegen, als er seinen Mund geöffnet hatte. Energisch schüttelte sie seine Hand ab und trat einen Schritt zurück. Die Haut des Mannes spannte sich über seine Knochen und sein Gesicht wurde hohlwangig und schädelartig.

Selbst wenn sie keine Hexe gewesen wäre, so hätte Bella doch begriffen, dass dieser Mann verflucht worden war. Und auch der vollgetrunkene Muggel keuchte laut auf, als der Türsteher plötzlich schreiend in sich zusammenbrach. Aus der weißen Haut wurde binnen Sekunden Schwarz, es war, als ob jemand eine Flamme unter ein Stück Pergament hielt und es abbrennen ließ. Feuer schlug aus dem Körper des Mannes, aus seinen Augenhöhlen und Mund, bestialischer Gestank breitete sich in der Gasse aus und Rauch waberte in die Höhe. Der Türsteher des Madame Impérial wurde immer kleiner und kleiner, die Flammen fraßen ihn bei lebendigem Leib auf. Die qualvollen Schreie verstummten und Bella registrierte, dass der Muggelpenner vor lauter Angst das Weite gesucht hatte. Doch sie selbst blieb an Ort und Stelle stehen, spürte die Hitze des Feuers und sah gebannt zu, wie auch die letzten Überreste des Mannes den Flammen zum Opfer fielen. Was schließlich blieb war ein Haufen Asche und Staub, selbst von den Knochen war kaum mehr etwas zu erkennen. Silbrig funkelte hingegen die Spitze des Armbrustbolzens aus dem Aschehaufen hervor. Vorsichtig streckte Bella die Hand danach aus, doch das Ding strahlte eine solche Hitze ab, dass sie letztendlich ihren Mantel ausziehen musste, um es zu greifen und im Stoff einzuwickeln.

Trotz der Szene, die sich so eben hier abgespielt hatte, fühlte Bella keine Angst oder Ekel, sondern bloß Faszination. Zuvor hatte sie kaum einen Gedanken an die angeblich verfluchte und todbringende Armbrust verschwendet, doch nun hatte sie mit eigenen Augen gesehen, wozu die Waffe fähig war.
Es regnete noch immer und der Regen verwandelte die glühende Asche allmählich in eine schwarze, schlammige Flüssigkeit. Bella griff nach einem Glasgefäß der Muggel, das zwischen all dem anderen Müll lag, und füllte einen Teil der Asche hinein. Noch während sie das tat, hörte sie vertraute Schritte in der Gosse widerhallen, Schritte, die nur sehr wackelige Stöckelschuhe verursachen konnten. Als sie aufblickte, entdeckte sie Imperia Malfoy-D`oily einige Meter entfernt. Aus einer Stirnwunde war Blut gesickert und mit ihrem stierende, kalten Silberblick und dem zerzausten Haar sah sie mehr denn je wie eine Verrückte aus.
Bella sagte nichts, denn jedes Wort wäre ohnehin bloße Verschwendung gewesen im Anbetracht von Imperias schrillem Gekreische: „Dafür werden Sie büßen! Wo ist die Armbrust!? Wo ist Zsa-Zsa!? Hier einfach in dieser Verkleidung reinzumarschieren! Ich habe die Magische Polizeibrigade bereits verständigt!“

Bella erhob sich und schraubte den Deckel der Flasche zu, in der sich jetzt ein Teil der Asche befand. „Sie glauben, ich wäre die Umbra Inkognito gewesen?“, fragte sie mit schleppender und unbeeindruckter Stimme.
Imperia starrte sie an, als ob es sich bei Bella um einen äußerst begriffsstutzigen Maulesel handeln würde. „Denken Sie ich bin bescheuert?!“, fauchte sie. „Da, sehen Sie! Sie haben sich doch gerade eben selbst verraten!“
„Hab ich das?“
„Sie scheinen ja zumindest sehr gut darüber Bescheid zu wissen, dass diese vermeidliche Umbra Inkognito heute in meinem Etablissement aufgetaucht ist!“
Bella seufzte. „Es wäre mir viel zu anstrengend Ihnen die Wahrheit zu erklären, deshalb lasse ich es.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und murmelte ein „Ciao.“
Es war, als hätte man Öl auf Imperias ohnehin schon brodelndes Gemüt geschüttet. Sie schleuderte Bella eine Salve Beschimpfungen und Drohungen hinterher. „-werde Sie anzeigen - Auroren! - Askaban - Sie gemeingefährliche Irre - Hausverbot, ja lebenslanges Hausverbot! Für Sie und Ihren Onkel Clarence!“
Bella hörte nicht hin. Mit dem Armbrustbolzen, der noch immer fest mit ihrem Mantel umwickelt war, in der rechten und der aschegefüllten Glasflasche in der linken Hand, schlurfte sie erschöpft bis zu der nächsten Häuserecke, sammelte Kraft und Konzentration und disapparierte schließlich mit einem leisen Plopp.

Fortsetzung folgt…

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Kommentar: Vielen Dank übrigens für die vielen Reviews. Es freut mich immer sehr, wenn die Leser anfangen Dinge zu hinterfragen und mitzurätseln. Miträtseln ist in dieser FF übrigens hochgradig erwünscht! In einem der späteren Kapitel könnt ihr z.B. Severus dabei helfen, ein echtes Rätsel zu lösen … meine Betaleser haben das Rätsel nicht knacken können, denn es ist wirklich schwer, aber nicht absolut unlösbar ;)

@ akkarim: Bin auch sehr gespannt darauf, wie das Leserurteil ausfällt. Wie gesagt, von all meinen FFs finde ich UI bisher eigentlich am Besten, aber sicherlich fallen die Meinungen da unterschiedlich aus.
Du siehst Ähnlichkeiten zwischen der älteren Bella und Imperia? Interessant. Das ist mir bisher nämlich gar nicht in den Sinn gekommen. Obwohl ich finde, dass Imperia weniger impulsiv und brutal ist. Sie lässt lieber andere für sich arbeiten und verwischt ihre Spuren…
(Zitat) Imbellis = Imperia = Imbellis D`oily  ??? (Zitat) Ja, diese Gleichung ist korrekt ^^

@ anemity: Vielen Dank, auch für das Lob bezüglich der Lime - bzw. Sexszenen. Ich achte nämlich tatsächlich sehr darauf, dass sich solche Szenen in die Handlung einfügen und nicht so abgehoben sind wie in vielen anderen FFs (so von wegen seitenlanges Rumgestöhne und fünfzehnfachen Höhepunkten) ^^

@ AnnaRachelGreene: Laut JKR liebt Bella Rodolphus nicht, sondern einzig Lord Voldemort. In meiner FF ist das ähnlich. Die beiden sind verheiratet und alles andere als prüde, aber das ganze spielt sich eher auf einer freundschaftlichen Ebene ab. Es ist keine echte Liebe, aber Bella und Rodolphus mögen sich auf jeden Fall. Stell dir einfach vor, du wärst mit deinem allerbesten Freund verheiratet, mit dem man auch Pferde stehlen kann ;)

@ Betthaeschen: Es wird noch ein paar mehr Überraschungen im Bezug auf Zsa-Zsa und Imperia geben. Die beiden sind wie geschaffen für eine Krimigeschichte ;)
Bin übrigens neidisch, dass du im Urlaub warst ^^

@ Larissa_Malfoy: Menno, alle hassen Zsa-Zsa und Imperia XD

@ Miss Voldemort: Lol. War ja klar, dass du den Seitenhieb auf Zebulon Huntsville gleich aufgreifen musst XD
Aber du tust Clarence etwas unrecht, denn er ist ein sehr kluger Mann. Sein Problem ist bloß, dass er Zsa-Zsa für ein kleines, etwas ungezogenes Dummchen hält. Wie du bereits sagtest, ist Bella da in einer besseren Lage, denn sie lässt sich nicht so einfach blenden wie ihr werter Onkel ^^

@ Seline Snape: Du wolltest ein Duell zwischen Bella und der Umbra Inkognito? Ich hoffe, ich konnte dich mit diesem Kapitel etwas zufrieden stellen ^^


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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