Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Ancient Legion I - Umbra Inkognito - Der Schatz der schwarzen Königin

von Kiosk

2. Clarence Rosier/ Bellatrix Lestrange: Der Schatz der schwarzen Königin


Personen:
Bellatrix Lestrange: Todesserin, verheiratet mit Rodolphus Lestrange

Clarence Rosier: Bellas Onkel (mütterlicherseits) und ein Todesser erster Stunde

Crescentia Rosier: Clarences pingelige Ehefrau und Mutter von Evan

Evan Rosier: Sohn von Clarence. Ebenfalls ein Todesser

Bisherige Handlung: Kaum hat Bella den dekadenten Ballabend verlassen, beobachtet sie, wie der Dunkle Lord ihren Onkel Clarence zu sich ruft und in aller Heimlichkeit etwas bespricht. Da fällt es Bella schwer, ihre Neugierde im Zaum zu halten…

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

15. Juli 1978

„Natürlich kann ich mich noch an diese alte Geschichte erinnern, mein Lord. Sogar sehr genau, fast so, als wäre es erst gestern gewesen.“ Clarence Rosier bot seinem Besucher gewohnheitsgemäß einen der Sessel zum Sitzen an, ärgerte sich aber einen Moment später, denn natürlich wusste er, dass man Lord Voldemort nichts anbieten brauchte. Voldemort nahm sich die Dinge einfach oder er ließ es bleiben, ganz wie es ihm gefiel. Dennoch nahm der Mann Platz und strich die Kutte von seinem Kopf, so dass sein hohlwangiges und blasses Gesicht zum Vorschein kam, dass merkwürdig alterslos erschien, verglichen mit Clarences eigener Erscheinung.
„In der Tat, es ist lange her. Und ich wäre sehr enttäuscht von dir gewesen, Clarence, wenn dein gutes Gedächtnis bei dieser Geschichte versagt hätte. Das ist der Grund, warum ich dich aufsuche. Du weißt mehr als die anderen.“
Clarence nahm ebenfalls Platz und blickte in die Augen seines Meisters. Das eigenartige Glühen hinter den dunklen Pupillen war so intensiv wie ein Stich mit einem Messer.
„Die anderen wissen nichts davon?“, fragte er.
„Natürlich nicht. Ich sagte doch schon, warum ich dir den Auftrag überlasse. Ich wende mich an dich, Clarence, weil du sicherlich kein Detail unserer Suche vergessen hast. Damals, in Hogwarts. Und diese Suche wird nun fortgesetzt werden, Clarence, denn ich habe interessante Dinge herausgefunden, die wir damals nicht wussten.“

„Ich bin sprachlos“, räumte Clarence ein und schüttelte den Kopf. „Nach all den Jahren habt Ihr die Spur also wieder aufgenommen. Ich hatte immer befürchtet, all unsere Mühe von damals sei letztendlich umsonst gewesen und wir würden die Antiquität niemals finden.“
„Ich habe nie aufgehört zu suchen, Clarence“, zischte Voldemort listig. „Sicher, auch meine Zeit war und ist begrenzt, doch ich habe immer Augen und Ohren offen gehalten. Damals sind wir an dem Rätsel gescheitert, Professor Dumbledore war misstrauisch geworden und ließ keinerlei Informationen zu uns durchsickern. Natürlich wusste er wo sich die gesuchte Antiquität befand. Sie befand sich die ganze Zeit über in Hogwarts, Clarence. Direkt vor unserer Nase und dennoch unerreichbar.“
Clarence blickte auf. „Aber Hogwarts ist noch immer unerreichbar, mein Lord“, gab er zögernd zu bedenken. „Wenn die Antiquität sich dort befindet und Dumbledore es tatsächlich weiß, ist sie außerhalb meines Wirkungskreises.“
Fast schon tadelnd schüttelte Voldemort seinen Kopf und lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Mein guter Clarence“, sagte er. „Dumbledore weiß natürlich wer du bist. Er weiß, dass du unter meinem Befehl stehst, selbst wenn er es vielleicht nicht beweisen kann. Wäre es nicht eine unverzeihliche Dummheit von mir, sollte ich ausgerechnet dich nach Hogwarts entsenden?“
Clarence schwieg und betrachtete seine eigenen Hände. Natürlich würde er diese Frage nicht beantworten.

Voldemort fuhr so gelassen fort, als spräche er über das heutige Wetter. Und ebenso gelassen ließ er Clarence an dem fehlenden Puzzleteil teilhaben, auf das er Jahrzehnte gewartet hatte: „Die Antiquität befand sich im Besitz von Professor Binns.“
Clarence wäre beinahe von seinem Platz aufgesprungen, so überrascht war er von dieser Wendung. „Professor Binns?!“, rief er und vergaß seine guten Manieren in diesem Moment fast völlig. „Dieser alte Mann war im Besitz der … aber Professor Binns ist tot! Er ist irgendwann in den Sechzigern gestorben!“
„Er wurde ermordet.“
Clarence fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. „Ermordet?“, echote er und fasste sich an die Schläfe. „Ich wusste nicht, dass er ermordet worden ist…“ Fast schon automatisch blickte er auf und starrte den Dunklen Lord an, während er sich fragte, ob Voldemort etwas damit zu tun haben könnte.

Als hätte dieser seine Gedanken erraten, lachte Voldemort leise und nicht gerade freundlich auf. „Falsch gedacht, Clarence. Ich war es nicht. Ich habe weder meinen Zauberstab gegen Professor Binns erhoben, noch seine Ermordung beauftragt. Was hätte ich davon gehabt, einen alten Geschichtsprofessor zu töten? Nein, in diesem Fall war es das Werk eines anderen. Professor Binns wurde ermordet und der Schatz, den er zu Lebzeiten so sorgsam gehütet hatte, wurde noch in der Mordnacht gestohlen. Völlig egal ob es sich bei Dieb und Mörder um ein und dieselbe Person handelt, es ist der Dieb, dem wir es zu verdanken haben, dass sich dieser Schatz heute nicht mehr in Hogwarts befindet.“
„Wie viele dieser Informationen besitzt Dumbledore?“, erkundigte sich Clarence alarmiert. „Oder ist er wenigstens in diesem Fall ahnungslos?“
„Er wird eine eigene Theorie bezüglich des Mordes und des Diebstahls haben. Doch er weiß nicht soviel wie ich. Eine Frau wurde damals verurteilt, unter anderem Professor Binns ermordet zu haben. Diese Frau starb in Askaban … auch wenn es so manche Stimme gab, die sie für unschuldig befand.“
„Und was denkt Ihr?“, fragte Clarence.

Der dunkle Lord deutete ein Schulterzucken an. „Sollte es mich interessieren, wen und wie viele Menschen diese Frau getötet hat? Ob sie überhaupt eine Mörderin war? Wichtig ist nur die Antiquität, die Professor Binns besessen hat und die nach seinem Tod spurlos verschwand.“
„Ja, die Armbrust…“, murmelte Clarence und erinnerte sich mit aller Deutlichkeit an jenen Tag zurück, als er zum ersten Mal von der Existenz dieses Gegenstands gehört hatte. Er erinnerte sich an die Legenden, die sich um die Armbrust rankten, Legenden die davon erzählten, dass ein einziger Schuss, der aus dieser wundersamen Waffe abgefeuert wurde, angeblich ganze Drachen töten konnte. Eine Armbrust mit der magischen Kraft jeden Feind sofort zu besiegen, so als hätte sich die gesamte Kraft des Avada Kedavra im Holz dieser Waffe manifestiert.

Als Jugendlicher hatte Clarence erfahren, dass die Armbrust einst einem Mann namens Willigis Wulfgard gehört hatte, einem schottischen Lord, der vor über eintausend Jahren sein gesamtes Land an die vier Gründer von Hogwarts verschenkt hatte. Clarences Neugierde war damals geweckt worden und noch größere Neugierde hatte die Geschichte im jungen Tom Riddle entfacht. Sie hatten sich gemeinsam durch unzählige Bücher gewälzt auf der Suche nach Hinweisen und nach weiteren Einzelheiten der Geschichte. Und nach und nach hatten sie ihr Wissen zusammengetragen und ergänzt, hatten wahrscheinlich mehr herausgefunden, als Generationen von Historikern vor ihnen. Und dennoch, sie hatten es niemals geschafft die Waffe zu finden. Und jetzt wusste er auch, warum: Professor Binns war ihnen zuvor gekommen und hatte das antike Stück an sich genommen - vielleicht sogar lange vor Clarences und Toms Geburt.

„Ich bin auf einen historischen Hinweis gestoßen, der mich auf die Spur des vermeintlichen Diebes geführt hat“, fuhr Voldemort fort. „Sag mir, Clarence, erinnerst du dich noch, mit wem Willigis Wulfgard, der erste Besitzer der Armbrust, verheiratet gewesen war?“
„Mit einer afrikanischen Königin“, sagte Clarence langsam und runzelte dabei die Stirn. „Nur an ihren Namen kann ich mich nicht mehr erinnern, zu kompliziert und fremdländisch.“
„Es reicht völlig aus, wenn ich mich an ihren Namen erinnere. Ihr Name spielt in dieser Geschichte auch keine große Rolle mehr, wichtig ist sind nur zwei Dinge: Diese Königin hatte, nach Willigis Wulfgards Tod, einen Anspruch auf all seine Besitztümer, so auch die Armbrust. Und zweitens hatte sie mehrere Kinder, die allesamt von Willigis Wulfgard stammten. Die Armbrust befand sich also eine lange Zeit im Besitz einer afrikanischen Königsfamilie und die Nachfahren dieser Linie existieren noch heute. 1925 tauchte der jüngere Professor Binns in Afrika auf und suchte, wie so viele vor ihm, nach der Armbrust. Doch Professor Binns hatte offenbar gute Informationsquellen und er fand tatsächlich die Nachfahren der afrikanischen Königin. Nach zähen Verhandlungen gelang es Binns, die Armbrust abzukaufen und brachte sie zurück nach Großbritannien.“ Lord Voldemort legte eine dramatische Pause ein und Clarence hatte den Eindruck, dass Voldemort ihn für eine Sekunde listig angelächelt hatte. Dann fuhr er fort: „Diese Blutlinie ist die Spur. Denn genau in jener Nacht, in der Professor Binns ermordet worden ist und die Armbrust verschwand, war eine Nachfahrin dieser Linie in Hogwarts anwesend. Und ich weiß auch, dass du diese Frau sehr gut kennst, Clarence. Ihr Name lautet Zsa-Zsa Zabini.“

„Zsa-Zsa?“, echote Clarence ohne dass es ihm überhaupt bewusst war, dass er ihren Namen laut aussprach. Er fühlte sich ertappt und wie mit eiskaltem Wasser übergossen.
Das Glühen in Voldemorts Augen wurde noch intensiver, fast schon erdrückend, als er sich näher zu Clarence lehnte und leise zischte: „Die Frau, die in einem berühmten Etablissement arbeitet. Ich habe auch erfahren, dass du sie geradezu vergötterst, Clarence, mein Freund, und dass du in ihrer Gunst stehst. Viele Männer liegen ihr zu Füßen, doch ich will, dass du zu ihr gehst und ihr die gestohlene Armbrust aus den Händen reißt, vollkommen egal ob ihre Finger zu diesem Zeitpunkt noch leben oder schon tot sind.“

XXXXXXX

Bei Gott, dachte Clarence als er sein Arbeitszimmer und somit auch Lord Voldemort hinter sich ließ, obwohl er die Geschichte, die ihm soeben erzählt worden war, natürlich nicht so einfach von sich abschütteln konnte. Bei Gott, ich kann diese Frau nicht töten.
Es wäre ein Frevel, sollte er sie einfach so vom Antlitz der Erde fegen, wie er es schon bei so vielen anderen getan hatte. Und doch wusste Clarence, dass es vielleicht notwendig sein würde, Zsa-Zsa Zabini umzubringen, damit er den Befehlen seines Lords folge leisten konnte.
Lord Voldemort hatte natürlich Recht gehabt: Clarence Rosier kannte Zsa-Zsa Zabini und auch das noble Etablissement in dem sie arbeitete. Nein, eigentlich konnte man es nicht als „Arbeit“ bezeichnen, denn Zsa-Zsa besaß mehr als genügend Geld. Dennoch war sie eine der vielen Tänzerrinnen des Etablissements und war so unübertroffen, dass die Männer in Scharen herbeiströmten und sie bewunderten. Und um diese Aufmerksamkeit zu erreichen musste Zsa-Zsa sich nicht einmal ihrer Kleidung entledigen, die Männer kamen wegen ihrer atemberaubenden Schönheit.

Schönheit, das war das entscheidende Schlagwort. Clarence war schönen Dingen verfallen. Er selbst war ein schöner Mann gewesen, hatte eine schöne Frau geheiratet und mit ihr einen schönen Sohn gezeugt. Sein Haus war schön anzusehen und auch der Garten. Ja, selbst die schneeweiße Hauskatze Walpurgis war das schönste Kätzchen aus einem ganzen Wurf schöner, weißer Katzenkinder gewesen.
Da war es doch ganz selbstverständlich, dass Clarences heimliche Geliebte ebenfalls schön war, oder? So schön, dass man sie dafür anbeten könnte. Und deshalb wäre es ein Frevel, wenn er seinen Zauberstab zücken und diese Schönheit ausradieren würde. Er liebte sie und war ihr verfallen, wie ein Mann einer Frau nur verfallen konnte.

Clarence war so in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte, dass sich außer ihm noch eine andere Person in dem Korridor befand. Erst als er diese vertraute, und leicht spöttische Stimme hörte, kehrte er schlagartig ins Hier und Jetzt zurück.
„Onkel Clarence?“
Er drehte sich um und entdeckte seine Nichte Bellatrix, die am Fenster stand und ihm etwas verwirrt entgegenblickte, denn er war einfach an ihr vorbeigelaufen ohne sie auch nur zu bemerken.
Er schüttelte den Kopf und vertrieb energisch die bitteren Gedanken. „Was machst du hier, Bella?“, fragte er und registrierte dabei, dass sie unweit der Tür auf ihn gewartet hatte. „Du hast doch nicht etwa gelauscht?“, erkundigte er sich eine Spur leiser und sehr viel ungeduldiger.

„Nein“, sagte Bellatrix trotzig und die Art, wie sie dabei ihre Schultern anspannte, sagte Clarence, dass sie wieder einmal versuchte, ihn mit Halbwahrheiten abzuspeisen.
„Ich frage dich jetzt noch einmal, Bella: Hast du gelauscht? Ja oder nein?“
„Ich habe gute Ohren, aber ich habe nicht-“ Sie kam nicht dazu ihren Satz zu Ende zu sprechen, denn Clarence hatte sie bereits am Handgelenk gepackt und stieß sie regelrecht ins nächstbeste Zimmer. Bellatrix stolperte hinein und stützte sich auf den großen Eichentisch, um das Gleichgewicht wieder zu finden. Mit zornig funkelnden, dunklen Augen starrte sie ihm entgegen und Clarence hatte für einen Moment den Eindruck, dass sie ihn jeden Moment mit einem hässlichen Fluch belegen würde. Statt aber ihren Zauberstab zu ziehen, richtete sich Bella zur vollen Größe auf und fauchte: „Was ist denn in dich gefahren?! Ich habe nicht gelauscht, ich habe gewartet!“
„Auf den Dunklen Lord? Warum? Er hätte dich zu sich gerufen wenn es wichtig wäre!“
„Zufällig ist es auch sehr wichtig, Onkel Clarence! Es betrifft Informationen bezüglich-“
„Du belügst mich schon wieder! So wichtig könnten die Informationen auch nicht sein, Bella, wenn du sie vor mir ausplauderst!“

Inzwischen brüllte er sie regelrecht an. Sie hatte ihn dreist bei der Bewältigung seines verräterischen Gefühlschaos gestört und Clarence fühlte sich merkwürdig ertappt. Wenn sie tatsächlich gelauscht hatte und nun wusste, dass es eine andere Frau in seinem Leben gab? Er fasste sich an die Schläfe, atmete einmal tief durch und verbannte seine Wut in die hinterste Ecke seines Herzens. Klares Denken war gefragt.
Bellatrix` Kinn bebte vor Zorn und Entrüstung, so wie es ihr Kinn immer getan hatte. Wenn sie ein Spielzeug nicht bekommen hatte, das sie haben wollte; wenn sie sich ungerecht behandelt gefühlt hatte - ihr Kinn hatte sie stets verraten.
„Was hast du gehört?“, fragte er sie noch einmal, diesmal mit langsamer, schneidendkalter Stimme.
„Nicht viel! Überhaupt nichts!“, gab sie im pampigen Tonfall zurück.
„Bella, das muss aufhören! Neugierde kann sehr schnell gefährlich werden.“
Noch immer zornig fegte sich Bella einige verirrte dunkle Haarsträhnen aus ihrem blassen Gesicht und schien nicht bereit, ihren Trotz zu vergessen. „Ich werde jetzt gehen und dem Dunklen Lord meine - ähm - Informationen überbringen!“ Sie wollte sich an Clarence vorbeischummeln, doch er hielt sie an der Schulter zurück, zog seinen Zauberstab und belegte die Tür mit einem Fluch. „Wenn du da durch gehst, wirst du für die nächsten paar Monate das St. Mungos nicht mehr verlassen können“, warnte er sie.

Bellatrix grinste höhnisch. „Denkst du etwa, ich könnte keinen Gegenzauber finden um das Zimmer unbeschadet zu verlassen?“
„Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass es dir gelingen würde. Aber selbst du würdest dafür mindestens eine halbe Stunde Tüftelzeit brauchen.“
Bellatrix zuckte großspurig mit den Schultern, schritt betont langsam zu dem Eichentisch zurück und setzte sich darauf. „Ich kann nicht glauben, dass du mich hier festhältst!“, giftete sie bitterböse.
„Kooperiere einfach mit mir, Bella. Ich will nur wissen was du gehört hast und bevor du es mir erzählst, muss ich dir noch sagen, dass es besser für dich wäre, wenn du ihn niemals wieder belauscht! Bellatrix, du weißt wie gefährlich es für dich werden kann.“
Bellatrix verschränkte mürrisch die Arme vor der Brust und gab einen undeutlichen Knurrlaut von sich, der sich verdächtig nach einer herben Beschimpfung anhörte. Clarence ging nicht weiter darauf ein. „Nun?“, fragte er.

„Wie gesagt, ich habe nicht gelauscht, ich habe nur gute Ohren. Und mit diesen guten Ohren habe ich hier und da mal etwas aufgeschnappt und mir den Rest dazureimen müssen. Ich weiß nur, dass der Dunkle Lord dich ausgesandt hat um eine antike Armbrust aufzuspüren. Was ist so schlimm daran, Onkel? Was interessiert mich eine Armbrust?“ Eine Weile war sie still und presste trotzig die Lippen aufeinander. Dann huschte ihr Blick vorsichtig zu ihm herüber und sie sah ihn fragend an. „Er hat dir ganz alleine den Auftrag erteilt? Gibt es niemanden der dich begleitet und dir den Rücken freihält, falls es mal brenzlig wird?“
„Täusche ich mich oder höre ich da tatsächlich einen höchst interessierten Tonfall aus deiner Stimme heraus, Bella?“, entgegnete er milde belustigt.

Sofort kehrte ihr wohlbekannter Trotz zurück. „Ich sagte doch bereits, dass ich mich nicht für diese Armbrust interessiere!“, zischte sie mit einer gefährlichen Schärfe in der Stimme.
„Dann sollte es dich auch nicht interessieren, dass ich den Auftrag alleine übernehme. Oder aber ich nutze die Gelegenheit und zwinge meinen Sohn Evan zur Mitarbeit, ehe er noch vollkommen verdummt.“
„Evan!?“, prustete Bella. „Oh, ich bitte dich. Jeder Idiot sieht doch, dass Evan total ungeeignet ist. Der ist doch nur dann was wert, wenn du ihn in der Wüste gegen ein paar Kamele eintauschen würdest.“

Clarence rollte mit den Augen, verzichtete aber darauf, ihr in diesem Fall zu widersprechen. Evan hatte sich bis vor kurzem sogar noch geweigert, die Gnome zu ertränken, die er aus dem Gemüsebeet seiner Mutter sammeln sollte. Mit dem Ergebnis, dass die ganze Arbeit natürlich auf Clarence liegen geblieben war und er sich gezwungen gesehen hatte, Evan mit einem zweiwöchigen Hausarrest zu bestrafen.
…das schlimmste an dieser Sache war vielleicht, dass Evan nicht einmal den Mut besessen hatte, in irgendeiner Form gegen diese Strafe zu protestieren oder gar versucht hätte, sich heimlich aus dem Haus zu schleichen!
Und das konnte doch wohl kaum normal für einen Jugendlichen sein, oder? Vor allem nicht normal für Clarences eigenes Fleisch und Blut, wo er selbst in seiner Jugend schließlich ein engagierter Draufgänger gewesen war.

An dem wissenden Funkeln in Bellas Augen erkannte Clarence, dass sie seine Gedanken erraten hatte. „Siehst du?“, grinste sie. „Wenn du tatsächlich Unterstützung suchst, dann solltest du mich fragen. Du weißt was ich kann, Onkel. Du weißt, dass ich in meiner Schulzeit eine der allerbesten Duellantinnen war. Ich kann dir mit Leichtigkeit den Rücken freihalten und dir gleichzeitig sogar noch den neusten Klatsch und Tratsch aus der Hexenwoche vorlesen, glaub mir.“
„Ich glaube dir“, bestätigte er. „Aber zum Glück interessierst du dich ja nicht für die Suche nach einer Armbrust, wie du soeben mehrfach selbst gesagt hast.“
Bellas Augen wurden groß und ganz offensichtlich wollte sie gerade zu einem Widerspruch ansetzen, doch Clarence weigerte sich ihr länger zuzuhören. Mit einer schnellen Handbewegung befreite er die Zimmertür von dem Fluch und machte sich daran, den Raum zu verlassen.

Aber natürlich hatte Bellatrix inzwischen doch Blut geleckt und ließ sich nicht mehr so einfach abschütteln. „Wenn du jetzt gehst, Onkel, sehe ich mich vielleicht dazu gezwungen Tante Crescentia von deiner kleinen Affäre zu erzählen.“
Clarence verharrte augenblicklich und spürte, wie sein Gehirn gerade dabei war in einer Flut aus Gedanken und Befürchtungen zu ertrinken. So ungeschickt wie ein Tanzbär mit gebrochenen Knöcheln und zudem noch mit hochrotem Kopf drehte er sich zu seiner Nichte um. Bellatrix saß bequem auf dem großen Tisch und betrachtete mit gespieltem Desinteresse ihre Fingernägel. „Es ist doch eine Affäre, nicht wahr?“, fragte sie unschuldig. „Zsa-Zsa Zabini ist ihr Name, richtig?“
„Du weißt eine Menge dafür, dass du angeblich nicht gelauscht hast.“
„Ich sagte doch, dass ich lediglich gute Ohren habe, Onkelchen.“
„Du bist ein durchtriebenes Biest, Bellatrix. Was willst du?“
Sie blickte auf und ihre dunklen Augen glitzerten siegessicher. „Ich will, dass du mich mitnimmst. Vergiss deine Einzelkämpfertaktik und vergiss deinen Sohn Evan. Ich biete dir aus freien Stücken meine ganze Unterstützung an, Clarence, und es wäre ziemlich blöde von dir, dieses einmalige Angebot abzuschlagen, denkst du nicht auch?“

Fortsetzung folgt…

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Kommentar: Wie man sich vielleicht schon denken kann, ist Zsa-Zsa Zabini die Hexe, von der Professor Slughorn in Band 6 erzählt und demnach auch die Mutter von Blaise Zabini.

@ akkarim: Und ich werde die nächsten 30 Wochen nutzen, um an Teil 2 der Trilogie zu schreiben, so dass ich euch weiter belästigen kann, sobald diese FF hier beendet ist ;)

@ Betthaeschen: Gut zu wissen, dass dir (und anderen auch) lange Kapitel gefallen ^^

@ Cissy: Vielen Dank :)

@ Luuuna: Ebenfalls vielen Dank ^^

@ melbo93: Ich habe mir das Alter der Personen notiert, leider sitze ich gerade aber nicht an meinem eigenen PC und habe deshalb auch nicht die Möglichkeit, dass genaue Alter nachzuschlagen. Bella und Rodolphus sind in dieser FF zumindest über 25 Jahre alt. Ich werde das noch mal nachschlagen und dir dann das genaue Alter aller Beteiligten nennen. Narzissa und Lucius sind keine richtigen Hauptpersonen, aber beide werden wichtige Rollen spielen. Narzissa wird sogar eine Schlüsselposition einnehmen.

@ Miss Voldemort: Ich habe mich in dieser FF strickt an die Daten vom Blackstammbaum gehalten. Bella ist also auch bei mir im Jahre 1951 geboren. Ich habe Buch 7 schon auf Englisch gelesen, demnach ist die FF auch auf dem Stand von DH. Da kannst du dir ja Bellas finanzielle Lage vorstellen ;)

@ Reditus Mortis: Noch jemand mit Vorliebe für lange Kapitel. Offenbar hab ich mir umsonst Sorgen gemacht (oder bin ich die Einzige, die Probleme damit hat, sich auf einen sechsseitenlangen Text zu konzentrieren? O_o )

@ Seline Snape: Der Auftritt deines Lieblings wird noch etwas auf sich warten lassen, leider, leider. Aber trotzdem ist er mehr oder weniger DER männliche Hauptcharakter


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Es hat mich beruhigt, zu sehen, dass eigentlich niemand die Szenen beim ersten Take schafft.
Evanna Lynch