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Fanfiction

Sein erstes Jahr - Ein kleines Wunder

von käfer

Am Donnerstag stand das erste Mal Zaubertränke auf dem Stundenplan. Severus hatte seine gebrauchte Schuluniform herausgeholt. Die war zwar ein bisschen schäbig, aber er musste die guten Sachen schonen. Soviel Pech, wie er immer hatte, würde er sich bestimmt mit irgendwelchem Zeug bekleckern, das nicht wieder wegging.
Leider hatten die Slytherins auch dieses Fach gemeinsam mit den Gryffindors. Prompt machte Potter ein paar Bemerkungen über seine gebrauchten Sachen. „Kannst dir wohl nicht mehr leisten, Snape? Ist wohl alles für die tolle Frisur draufgegangen?“ – „Hey, haben sie dir das Buch beim Klauen hinterhergeschmissen?“ In dieser Tonart ging es weiter, bis Severus vor Wut kochte und überlegte, welchen Zauber er Potter auf den Hals hetzen konnte. Zum Glück bemerkte er diesmal rechtzeitig, dass jemand näher kam. Trotz seiner Fülle war Horace Slughorn ziemlich flink und beweglich. Noch ehe Potter begriff, was passierte, spürte er den Zauberstab des Lehrers im Genick. „So nicht, Freundchen. Du bist genauso ein Erstklässler wie alle anderen auch und hast damit kein Recht, dich über einen anderen zu erheben. Nimm dies als letzte Warnung, beim nächsten Mal gibt es kräftig Punktabzug!“
Dankbar sah Severus zu Slughorn hinauf. Der war der erste, der Potter bremste.
Der setzte eine beleidigte Miene auf und tuschelte mit Remus Lupin und Peter Pettigrew.
Der Stundengong ertönte; Horace Slughorn nahm Aufstellung vor der Klasse. Er war ein beeindruckender Mann; groß und stattlich, mit einem beachtlichen Bauch und einem riesigen, pechschwarzen Schnurrbart. Seine Stimme war tief und grollend, als er „Zaubertränke“ sagte.
Er ließ ein paar Sekunden verstreichen, ehe er weiterredete. „Die Herstellung von Zaubertränken ist eine Sache, die sehr einfach aussieht – es gibt Rezepte, Zutatenlisten und genaue Anweisungen, wie man was herstellt. Aber“, wieder machte Slughorn eine kleine Pause, „ganz so einfach ist es nicht. Denn die Wirkung eines jeden Zaubertrankes entsteht nur durch die magische Kraft des Herstellers. Sonst könnte ja jede Muggelhausfrau Zaubertränke brauen!
Und nicht nur die pure magische Kraft spielt eine Rolle, sondern auch die Liebe zum Tränkebrauen, die Hingabe an die Arbeit, die Konzentration auf den Kessel und seinen Inhalt. Die Herstellung von Zaubertränken erfordert ein gewisses Talent, Ideenreichtum, Kreativität.
Ohne Euch den Mut nehmen zu wollen, muss ich sagen, dass dieses Talent sehr selten ist. Aber wer darüber verfügt, kann es sehr weit bringen; Tränkemeister sind gesuchte Leute und sie verfügen über – Macht.“
Das letzte Wort hauchte Slughorn nur; es gab ihm etwas Geheimnisvolles. In der Klasse herrschte atemlose Stille, nur James Potter scharrte gelangweilt mit den Füßen.
„Ihr werdet bei mir die Grundlagen der Tränkebrauerei erlernen, soweit man die Brauerei überhaupt erlernen kann. Keiner, der das Fach ernst genug nimmt, braucht Angst zu haben, bei den Prüfungen durchzufallen, wenn ihm das gewisse Talent fehlt. Denn bis zu einem gewissen Grad kann jeder Zauberkundige Tränke herstellen, wenn er nur fleißig lernt.“
Potter kippelte mit seinem Stuhl. Slughorn zog die Augenbrauen zusammen. „Mister Potter, ist Ihnen langweilig? Bitte setzen Sie sich ordentlich hin.
Und nehmen Sie dies als allerletzte Warnung, beim nächsten Mal ziehe ich Ihnen Punkte ab.“
Genervt ließ Potter seinen Stuhl in die Ausgangsposition zurückfallen und strich sich mit einem Seitenblick auf Severus durch die Haare.
Professor Slughorn fuhr mit seiner Rede fort: „Natürlich muss ich Sie am Anfang mit ein paar theoretischen Grundlagen vertraut machen, aber ich denke, das können wir auch in der nächsten Stunde noch tun. Heute möchte ich nur einen kleinen Test veranstalten. In den Kästen, die vor Ihnen stehen, befinden sich vorbereitete Zutaten für den Piepsbrummsaft. Der verändert für eine gewisse Zeit die Stimme. Wer normalerweise piepst wie ein Vogel, wird mit Hilfe des Trankes einen dröhnenden Bass bekommen und umgekehrt.
An der Tafel finden Sie gleich die genaue Anleitung zur Herstellung. Versuchen Sie einfach, sich an das Rezept zu halten und den Trank herzustellen. Ich werde herumgehen und Sie bei Ihrer Arbeit beobachten; später werten wir alles aus.“
Slughorn zeigte mit seinem Zauberstab auf die Tafel, in schnörkeliger Schrift erschien ein Rezept. Er malte einen Kreis in die Luft; die Kästen auf den Arbeitstischen öffneten sich.
Severus zitterte vor Aufregung. Er zwang sich dazu, das Rezept sorgfältig zweimal durchzulesen, ehe er überhaupt einen Blick auf die Zutaten warf. Aus den Augenwinkeln bemerkte Severus, dass die meisten anderen schon mit den Zutaten hantierten; er wagte noch nicht, etwas anzufassen. Potter lästerte schon wieder, aber Slughorn schien es nicht zu hören.
´Konzentriere dich auf das Wesentliche´, mahnte Severus sich in Gedanken. Ein drittes Mal las er das Rezept durch. Diesmal griff er nach den Zutaten, betrachtete die Substanzen, fühlte sie zwischen den Fingern, roch daran. Dann stellte er die Flaschen und Gläser in genau die Reihenfolge, in der er die Zutaten brauchen würde. Seine Aufregung wuchs.
Potter murmelte seinen Freunden zu: „Guckt Euch den Snape an, der hat noch keinen Handgriff gemacht. Dem fehlt bestimmt das Talent.“ Glücklicherweise hatte Slughorn genau hinter Potter gestanden und diesmal die Bemerkung gehört. „Fünf Punkte Abzug für Gryffindor, Mister Potter. Sie sollten sich auf Ihren eigenen Kessel konzentrieren. Wem hier das Talent fehlt, wird sich noch herausstellen.“
Severus legte seine Hände links und rechts auf den Kesselrand und konzentrierte sich auf das Rezept. In dem Moment passierte etwas Merkwürdiges. Alles um ihn her schien wie unter einem grauen Schleier zu verschwinden. Er sah nur noch seinen Arbeitstisch mit den Zutaten und die Tafel mit der Zubereitungsanweisung. Die Arbeitsgeräusche seiner Mitschüler wurden zu einem einheitlichen Summen, einzelne Klänge konnte Severus nicht mehr unterscheiden.
Er gab den pulverisierten Baumschwamm in den Kessel, ließ tropfenweise gefiltertes Kremselöl hineinlaufen und rührte geduldig, bis er graues Mus im Kessel hatte.
Slughorns Schuhe knarrten; Severus hörte es nicht. Er bemerkte auch nicht, dass der Lehrer minutenlang hinter ihm stand und ihm über die Schulter sah. Das Schmunzeln, das Slughorn im Gesicht hatte, als er sich wegdrehte, bekam Severus erst recht nicht mit.
Die Umgebung nahm er erst wieder wahr, als er alles fertig hatte und den Tisch aufräumte. Der Trank in dem Glas vor ihm schimmerte türkis und war vollkommen klar - genau so, wie es an der Tafel stand.
Nun wagte Severus es, sich ein bisschen umzusehen. Die meisten hatten Spaß beim Zusammenrühren, die Mädchen kicherten und gackerten wie eine Herde Hühner. Potter und Lupin steckten die Köpfe zusammen und diskutierten; Pettigrew sah aus, als wollte er gleich losheulen. Bulstrode streckte ihm schon wieder die Zunge heraus. „Willst du den Lappen gelocht haben, oder warum zeigst du mir immer deine Zunge, Bulstrode?“, zischte Severus.
Bulstrode nahm die Zunge herein, murmelte: „Blödmann“, und spähte in den Kessel, als würde es dort sonst was zu sehen geben.
Johnny Talker rührte verzweifelt in seinem Trank, an seinem Löffel klebte eine zähe, graubraune Masse.

Nach einer Weile ertönte von hinten Slughorns Stimme: „So, jetzt dürftet Ihr alle mit dem ersten Zaubertrank Eures Lebens fertig sein. Werten wir die Sache aus.“
„Nun, Mister Henley; Ihr Trank ist zwar eher grün statt türkis, aber Sie haben eine ganz ansehnliche Arbeit geleistet. Mister Talker, wenn an der Tafel steht, ´rühren bis die Masse flüssig ist´, dann ist das auch so gemeint…
… Miss Evans, ausgezeichnet. Ihr Trank ist verwendungsfähig, wenn auch die Wirkung recht schwach sein dürfte. Sie müssen beim Filtern vorsichtiger sein…
…Mister Potter, Sie hätten weniger schwatzen und sich mehr konzentrieren sollen. Das Zeug ist vollkommen unbrauchbar. Mister Pettigrew, Sie haben gleich zwei Arbeitsgänge ausgelassen, so wird das nichts…
Merken Sie sich eines, meine Herrschaften: einen Fehler beim Tränkebrauen kann man nicht wieder gut machen, außer dadurch, dass man neu anfängt.
Und nun stehen Sie mal auf halten Ihr Glas hoch, Mister Snape! Zögernd stand Severus auf und hielt sein Glas über den Kopf. „So sollte der Piepsbrummsaft aussehen, so und nicht anders. Severus, jetzt nimm bitte einen schnellen, großen Schluck von deinem Trank!“
Severus tat wie ihm geheißen. Das Zeug brannte auf der Zunge und in der Kehle. Ihm blieb die Luft weg, er schnappte nach Luft wie ein Karpfen auf dem Trockenen. Tränen traten in seine Augen.
„Den Mund zupressen und dreimal tief durch die Nase atmen!“, befahl Slughorn. Severus versuchte Luft zu holen; er schniefte laut dabei. Das Brennen hörte auf.
„Schnief, Sniff, Snivellus!“, lästerte Potter. „Ruhe! Sonst gibt es Punktabzug!“, donnerte Slughorn zu den Gryffindors hinüber. „Severus, sage uns bitte, wie der Trank schmeckt.“
Severus überlegte. Wie hatte der Piepsbrummsaft geschmeckt? Eigentlich hatte er gar keinen Geschmack auf der Zunge gehabt, es hatte sofort gebrannt wie Feuer.
„Es brennt nur…“, begann er zögernd und erschrak. Seine Stimme hallte wie Donner durch das Labor. Slughorn grinste. „Genau. Es brennt so, dass man vom Geschmack überhaupt nichts mitbekommt. Übrigens, die Wirkung hält gut und gern acht Stunden an.“
Au weiha! Jetzt musste Severus acht Stunden lang herumbrüllen wie ein Löwe oder aber die Klappe halten. Er entschied sich für letzteres.
Slughorn diktierte noch die Hausaufgaben, dann beendete er die Stunde und schickte die Kinder weg. Die anderen drängelten sich zum Ausgang; sie wollten schnell raus aus dem Keller. Das Klassenzimmer für Theoretische Kräuterkunde lag ganz am anderen Ende des Schlosses und man brauchte mehr als die halbe Pause, um auf dem offiziellen Weg hinzukommen. Severus kannte die Abkürzungen, er ließ sich Zeit und wartete, bis die Gryffindors draußen und auf dem Weg zu Verteidigung gegen die dunklen Künste waren.

Nachdenklich betrachtete Professor Slughorn den kleinen mageren Jungen in der abgetragenen Schuluniform. Sein Lehrbuch fiel schon auseinander, Federmappe und Schultasche waren uralt. Der stammte wohl aus ganz armen Verhältnissen; aber falls er wirklich Talent hatte, könnte man sich ja um ihn kümmern…


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