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Fanfiction

Der schönste aller Tage - Oneshot

von solvej

Und es wird mir fast klar
was hier frĂĽher einmal Hoffnung war
liegt gebrochen hinter uns
versteckt und missverstanden
~VJ



Sie ist so schön. Den ganzen Tag schon, seit ich sie heute Morgen zum ersten Mal gesehen habe, trägt sie solch ein strahlendes Lächeln im Gesicht, dass sie damit jeden in ihrer Nähe zu blenden vermag. Und wenn sie sich bewegt, dann scheint sie zu schweben, anstatt zu gehen. Jedes Mal, wenn sie meinen Bruder ansieht, scheint das Leuchten in ihren Augen noch stärker zu werden.

Sie sieht so glücklich aus, so unglaublich glücklich, und ich schäme mich dafür, dass der Neid mich von innen heraus auffrisst. Vorhin bei der Zeremonie habe ich geweint, aber das war nicht weiter schlimm – alle haben das für sentimentale Freudentränen gehalten, so wie die meiner Mutter, die sie natürlich wieder im Übermaß vergossen hat.

Das hat sie auch bei Bills Hochzeit getan, und bei meiner eigenen. Zugegeben, damals hätte ich auch vor Glück weinen können. Ich dachte, ich müsste zerspringen, so perfekt war alles, so wunderbar schien mir das Leben, so fleckenlos in diesem Moment die Idylle. Dass das ein grausamer Irrtum war, konnte damals niemand wissen, am allerwenigsten ich – verblendet wie ich war.

„Ginny!“, reißt mich Hermine aus meinen bitteren Gedanken, und ich kann nicht anders, als sie einen Moment lang für ihr Glück zu hassen. „Harry sucht schon nach dir – oh, ich muss...“

Und schon ist sie weitergeflogen, um sich von jemand anderem gratulieren zu lassen. Unauffällig drücke ich mich am Rande der Menschenmenge entlang, dorthin, wo ich Harry am wenigsten vermute. Bei aller Liebe, aber momentan will ich wirklich nicht mit ihm tanzen.

Merlin, ich werde sogar schon zynisch. Aber was bleibt mir denn sonst noch? Damals habe ich ihn wirklich kompromisslos geliebt, und ich war überzeugt, dass es umgekehrt genauso ist. Sonst hätte ich ihn wohl auch nicht geheiratet. Ich bin nicht sicher, ob ich mich selbst belüge oder nicht, wenn ich sage, dass ich heute nicht mehr so für ihn empfinde wie damals. Vielleicht habe ich mir die Lüge einfach schon lange genug eingeredet, um nicht mehr zwischen Vorspiegelung und Wahrheit unterscheiden zu können.

Vielleicht geht es Harry genauso, und er merkt nicht einmal mehr, dass –

„Hey, Ginny!“, ruft Neville über einige Köpfe hinweg und winkt mir zu. Im nächsten Moment, ohne dass ich die Möglichkeit hätte, zu flüchten, bahnt er sich seinen Weg zu mir und bleibt schließlich schwer atmend und mit roten Wangen vor mir stehen. „Hallo!“, sagt er und strahlt mich an. Dann streckt er mir eines der beiden Sektgläser entgegen, die er mit hierher gerettet hat. Allerdings hat er wohl auf dem Weg die Hälfte davon verschüttet.

„Oh, danke, Neville“, sage ich und zwinge mich zu einem Lächeln, als ich das Glas entgegen nehme. Der Höflichkeit halber nippe ich ein wenig daran und stelle es dann zur Seite. Ich habe mir fest vorgenommen, heute nichts zu trinken, obwohl ich die größte Lust hätte, mir die Kante zu geben. Gerade deswegen. Ich will nicht die Beherrschung verlieren und Hermine und Ron womöglich ihren großen Tag verderben. Das haben sie nicht verdient.

„Und, wie geht es dir so, Neville?“, frage ich mit mildem Interesse, während ich einen kleinen Schritt zurück mache, um mich hinter einer riesigen, glitzernden Topfpflanze zu verbergen, weil ich Harry am anderen Ende des Saales entlang eilen sehe.

„Ganz wunderbar!“, antwortet Neville enthusiastisch und beginnt mir von seiner Erkundungsreise zum Teufelsgarten (1) zu erzählen, wo er einige faszinierende Pflanzenarten kennen gelernt hat. „Und eigentlich“, setzt er hinzu, „bin ich mit Daphne hier, aber irgendwie hab ich sie aus den Augen verloren...“ Dabei reckt er den Hals und äugt suchend über meine Schulter.

„Oh...“, erwidere ich etwas planlos. Irgendwie – und ich weiß, es ist unfair – habe ich nicht erwartet, dass Neville mit Begleitung hier ist.

„Willst du vielleicht inzwischen tanzen?“ Neville hält mir einladend eine Hand entgegen, und weil ich nicht weiß, wie ich mich herausreden könnte, ohne ihn zu beleidigen, ergreife ich sie zögernd und folge ihm auf die Tanzfläche.

Wir tanzen einen Foxtrott, den ich nicht besonders gut kann, deswegen halte ich mich mehr als nötig an Neville. Dabei komme ich nicht umhin, mich flüchtig zu erinnern, wie es damals war, als wir am Schulball anlässlich des Trimagischen Turniers miteinander getanzt haben. Ein Jahr später hat er mir gestanden, dass er in mich verliebt ist. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und habe etwas unzusammenhängendes über Harry gestammelt, aber er hat trotzdem verständnisvoll genickt und nie wieder ein Wort darüber verloren. Das war der Moment, in dem ich begriffen habe, dass es so nicht weitergehen kann und angefangen habe, mich mit anderen Jungen zu trösten. Treffen. Ich meine treffen.

Merlin, wen versuche ich eigentlich zu täuschen?

Während Neville und ich uns gemeinsam über die Tanzfläche drehen, bleibt mein Blick plötzlich an einer hochgewachsenen Gestalt hängen, die ich hier am wenigsten erwartet hätte. Mir bleibt beinahe das Herz stehen, als ich ihn bei der nächsten Drehung wieder für eine Sekunde ins Auge fassen kann und er diesmal meinen Blick auffängt – hart und kalt.

Im nächsten Moment überkommt mich die kalte Wut. „Wer zum Teufel hat Malfoy eingeladen?“, zische ich Neville ins Ohr, einfach, weil ich meinem Ärger Luft machen muss.

Ich stolpere und Neville fängt mich überraschend geschickt auf. „Willst du einen Moment Pause machen?“, fragt er und sieht mich besorgt an. Dann geleitet er mich zum Rand der Tanzfläche und bringt mir sogar ein Glas Wasser.

„Mein Kreislauf...“, nuschle ich, als Neville sich nach meinem Befinden erkundigt. „Ich geh einen Moment an die frische Luft“, füge ich hinzu, und winke ab, als er anbietet mich zu begleiten – ganz der Gentleman. Weil er im selben Augenblick auch Daphne wieder entdeckt, besteht er zum Glück nicht darauf, und ich eile nach draußen.

Die frische Herbstluft tut mir gut und ich lehne mich für ein paar Sekunden gegen die kühle Außenmauer des Gebäudes und schließe die Augen. Man hört kaum einen Ton von drinnen, man könnte meinen, die Festlichkeiten fänden in einer anderen Welt statt. Wieder fühle ich mich an den Schulball erinnert, und daran, wie die heimlichen Liebespaare mit späterer Stunde in die Ländereien geflüchtet sind. Ein jäher Schreck überkommt mich, als sich mir die Vorstellung aufdrängt, wie Harry und Malfoy sich gemeinsam nach draußen schleichen und –

Mir wird schlecht. Falls sie das tatsächlich vorhaben, plane ich nicht dabei zu sein, vielen Dank. Also reiße ich mich zusammen und betrete wieder den eigens angemieteten Festsaal, der in seiner ganzen Pracht meiner Verfassung zu höhnen scheint.

All das Glück und die gute Laune, deren pulsierendes Zentrum das Brautpaar ist, das gerade gemeinsam über die Tanzfläche wirbelt. Okay, okay, „wirbeln“ ist vielleicht in Rons Fall etwas übertrieben, aber heute merkt man ihm nicht einmal seine zwei linken Füße an, ehrlich nicht. Unwillkürlich muss ich lächeln. Ein bisschen traurig, ein bisschen resigniert, aber was soll’s? Ich gönne ihnen doch ihr Glück, rede ich mir ein.

Ich gönne es auch Harry. Das ist das Schlimmste und Paradoxeste an seinem Betrug. Ich habe immer schon dazu geneigt, ihn zu idealisieren, sein Wohl über alles andere zu stellen, besonders über mein eigenes. Ich weiß, dass es falsch ist, aber aufhören kann ich damit auch nicht.

Und, was bringt es schon, es zu leugnen – ich liebe ihn. Ich hasse ihn und mich gleichermaßen dafür, aber ich kann es eben nicht ändern.

Das Entscheidende jedenfalls ist – Harry ist glücklich. Ich schätze, er hat an unserer Ehe nichts auszusetzen, sie ist gut und harmonisch, abwechslungsreich und vorbildhaft. Mit pflichtbewusstem Sex einmal die Woche. Nur, dass er mich eben nicht liebt. Doch, vielleicht, so wie eine Schwester, oder einfach eine gute Freundin – aber nicht wie seine Frau. Nicht dieses tiefe, aus dem Innersten kommende Gefühl, der aufzehrende Drang, immer beisammen zu sein, den anderen zu berühren, fest zu halten, glücklich zu machen. Das nicht.

Aber ich glaube, auf diese Weise liebt er Malfoy.

Ihn jedoch kann er nicht heiraten, keine Familie mit ihm gründen und einfach das Leben führen, von dem er geträumt hat, seit er ein kleines Kind war. Diese kitschige, kleine Idylle, die Verkörperung des Spießertums mit einem Hund und einem Mittelklassewagen – das alles geht mit Malfoy nicht. Ich schätze, Malfoy mag auch keine Hunde. Er ist nicht der Typ dafür. Bestenfalls eine weiße Perserkatze, die er gelangweilt mit einer Hand streicheln kann, während er seine üblen Pläne schmiedet, wie er die Weltherrschaft an sich reißt, kleinen Kindern das Spielzeug klaut, oder Ehen zerstört. Was auch immer.

Gerade bin ich dabei, ihn so abgrundtief zu hassen, wie selten zuvor, als mich jemand von der Seite anspricht.

„Weasley“, schnurrt er mir ins Ohr. „Siehst gut aus heute.“

Vor Schreck springe ich fast in die Luft, kann mich aber gerade noch halten. Ich mache sicherheitshalber einen Schritt von ihm weg, ehe ich mich zu ihm umwende. „Malfoy“, antworte ich knapp, einfach weil mir nichts Besseres einfällt. „Und der Name ist Potter“, setzte ich viel zu spät hinzu.

Ron hasst ihn immer noch, auch Hermine ist ihm nicht besonders wohlgesonnen. Merlin weiß, wie Harry die beiden überredet hat, ihn doch einzuladen. Und das vor allem, ohne dabei zu viel auszuplaudern. Meines Wissens bin ich die Einzige, die von der Sache weiß, obwohl Harry natürlich keine Ahnung hat. Seine Naivität ist beinahe niedlich.

„So allein?“, fragt Malfoy, seine Stimme glatt wie sein Haar, das zum Kotzen seidig und glänzend ist. Dabei lächelt er sein typisches Lächeln, die Lider halb gesenkt und einen Mundwinkel andeutungsweise in die Höhe gezogen. Spöttisch hebt er eine Augenbraue und sieht auf mich herab – er ist fast einen ganzen Kopf größer als ich.

Wütend starre ich zurück und weiß vor Ärger nicht, was ich darauf antworten soll. Erst nach einer viel zu langen Pause kann ich mich dazu durchringen, ihm ein „Was geht’s dich an?“ entgegen zu spucken.

Fast verschwörerisch beugt er sich plötzlich zu mir herunter und flüstert mir ins Ohr: „Du weißt davon, nicht wahr?“ Er richtet sich wieder auf und sieht mit einem Mal unglaublich selbstzufrieden aus. Am liebsten würde ich ihm sein hämisches Grinsen aus dem Gesicht schlagen. „Ich hab es vorher in deinem Blick gesehen. Das war nicht einfach nur Hass. Das war Eifersucht.“ Das letzte Wort zieht er unnötig in die Länge und betont jede einzelne Silbe.

Ich zwinge mich dazu, ruhig zu bleiben, aber meine Hände sind zu Fäusten geballt, als ich antworte: „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“ Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung, warum ich es leugne. Gerade vor ihm hat es doch keinen Sinn, die heile Welt vorzuspielen. Immerhin ist er die Schlange, die ins Paradies gekommen ist. Die Metapher ist so passend, dass ich tatsächlich in einem Anflug von bitterem Galgenhumor auflache.

Malfoy grinst, mitleidig fast, dann wirft er sich in einer Geste von Arroganz die Haare aus der Stirn und verschwindet in der Menge. In diesem Moment wünsche ich ihm Tod und Verderben an den Hals. Ich kann Harry nicht verstehen; von allen Menschen auf der Welt, warum ausgerechnet er? Um ehrlich zu sein war ich, als ich es herausgefunden habe, schockierter von der Tatsache, dass es grade Malfoy ist – als dass es ein Mann ist, mit dem er mich betrügt.

Nächte über Nächte bin ich wach gelegen, während er neben mir geschlafen hat wie ein Baby, mit einem Lächeln im Gesicht, und dem Hauch von einem fremden Männergeruch, der ihn umwehte. Währendessen habe ich mich gefragt, was es ist, das Malfoy ihm geben kann und ich nicht. Ehrlich, ich habe alle Möglichkeiten in Betracht gezogen. Ich glaube nicht, dass es einfach nur der Umstand ist, dass Malfoy einen Schwanz hat und ich nicht.

Vielleicht hat er einen Hang zum Masochismus. Vielleicht verschafft ihm diese Mischung aus Hass und Liebe den besseren Orgasmus. Vielleicht steht er auch einfach nur mehr auf blond als auf rot? Die Anzahl der Theorien ist geradezu unendlich.

Manchmal frage ich mich, ob ich ohne Harry glĂĽcklich sein kann. Mit ihm kann ich es jedenfalls nicht.

Jetzt redet er mit ihm, in genau diesem Moment, und ich weiß, ich sollte irgendwas dagegen unternehmen. Da stehen sie, Harry scheinbar uninteressiert mit einer Schulter gegen die Wand gelehnt, in der Hand ein Glas Bowle, an dem er beiläufig nippt. Malfoy steht einen Schritt entfernt und versucht, nicht in seine Richtung zu sehen, während er Harry aus dem Mundwinkel etwas zuzischt.

Mir wird übel und ich wende mich ab. Es ist diese grauenhafte Art des Unwohlseins, die sich einfach nicht vertreiben lässt und mich von innen heraus aufzufressen scheint. Ich würde ja sagen, es ist der Schmerz, der mich auffrisst, aber ich will nicht melodramatisch sein. Ich war nie weinerlich oder empfindlich. Aber ich beginne daran zu zweifeln, ob das die richtige Situation ist, um meine Stärke unter Beweis zu stellen.

Oft habe ich mir ausgemalt, wie es wäre, wenn ich ihn einfach vor die Entscheidung stelle, „Malfoy oder ich!“ Ich könnte nur die Demütigung nicht ertragen, wenn er darauf mit „Malfoy“ antwortet.

Aber eigentlich weiĂź ich es. Eigentlich weiĂź ich, dass ich keine Chance habe, von ihm auf die selbe Weise geliebt zu werden, wie ich ihn liebe.

Er würde sich nie von mir trennen, solange er denkt, ich wüsste von nichts. Vielleicht sollte ich es einfach tun, vielleicht wäre ein sauberer Schnitt das Beste. Wenn es nur nicht so weh tun würde...

Als ich wieder aufsehe, sind sie verschwunden. Ob zusammen oder nicht, ich weiß es nicht. Aber in diesem Augenblick wird mir klar – wenn Harry sich das nächste Mal nach mir umsieht, werde ich verschwunden sein.

Mir ist zum Heulen zumute und ich stolpere Richtung Bar, fest entschlossen, mich entgegen meines Vorsatzes zu betrinken, als ich gegen ein Hindernis laufe.

„Hey Mum“, sage ich unenthusiastisch, als ich meiner Mutter fast wortwörtlich in die Arme gefallen bin. Ihre Wangen sind rot wie frisch gepflückte Äpfel und sie strahlt übers ganze Gesicht, als sie mich sieht.

„Na, Schätzchen? Ist es nicht eine wunderschöne Feier? Oh, ich bin ja so glücklich... So glücklich!“ Die Bowle hat sie noch glücklicher gemacht, möchte ich wetten. Nicht, dass meine Mutter viel trinken würde, aber sie ist gewöhnlich schon nach einem Gläschen ein bisschen beschwipst.

Sie strahlt mich immer noch an, wahrscheinlich wartet sie auf eine Antwort. „Ja, es ist alles sehr gelungen“, erwidere ich ein bisschen steif, aber das fällt ihr nicht auf.

„Warum tanzt du denn nicht, Schatz?“

Weil ich meinen Tanzpartner dann vermutlich umbringen muss.

Meine Mutter macht Anstalten, sich nach einem willigen oder unwilligen Tanzpartner für mich umzusehen, deswegen nehme ich die Gelegenheit wahr, als ich Luna wenige Meter von mir entfernt entdecke, die offenbar gerade auf einen Zierbusch einredet. „Hey, da ist... ich muss mal eben...“, stammle ich und mache mich von Mum los, die etwas verwirrt hinter mir zurück bleibt.

Ich spüre ihren Blick im Rücken, deswegen bleibt mir nichts anderes übrig, als tatsächlich zu Luna hinüber zu gehen und sie von hinten anzutippen. Obwohl das momentan wirklich das letzte ist, das ich will. „Hey Luna.“

„Ginny“, haucht sie und sieht mich mit ihrem immer irgendwie erwartungsvoll-eindringlichen Blick aus ihren großen, blauen Augen an. Sie trägt ein weites Kleid, auch in blau, und sie sieht im Ganzen ein bisschen aus, wie eine Glockenblume. „Ein ungewöhnlicher Abend, nicht wahr?“

Ungewöhnlich. Ich bin nicht sicher.

„Bei Neumond sind die Gefühle immer viel offener“, sagt sie und seufzt verzückt. „Bist du schwanger?“

„Ich... nein!“ Was zur Hölle –?

„Oh... ich dachte...“, meint Luna und sieht ein bisschen enttäuscht aus.

Einen Moment lang starre ich sie mit aufgerissenen Augen an, dann drehe ich mich auf dem Absatz um und laufe, als ginge es im mein Leben. Ich stürze aus dem Saal und erhasche dabei einen letzten Blick auf eine Wolke aus wirbelndem Weiß, die Hermine ist. Sie ist so wunderschön, so glücklich, so perfekt. Perfekt, wie die der Nebel aus Schmerz, der mich plötzlich umhüllt.

Er ist so weiß und wattig und umfängt mich vollkommen und blendet alles andere aus. Denn instinktiv weiß ich, dass Luna Recht hat.

*


Als Harry viel später an diesem Abend nach Hause kommt, und mich fragt, wo ich war, sage ich ihm die Wahrheit, regungslos. „Ich bin schwanger.“ Ein Satz, der die Welt bedeuten kann. Er ist so glücklich, dass er fast weint. Ich weine auch, aber nicht vor Glück.

Einige Monate später kommt unser erster Sohn zur Welt.

Harry hat Malfoy zur Taufe eingeladen.


___________________



(1) Als Teufelsgarten werden im Regenwald des Amazonasgebiets natürlich vorkommende Monokulturen des Rötegewächses Duroia hirsuta bezeichnet. (Quelle: Wiki)



Ehm... Reviews? *liebguck*


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz