von Emma14Watson
Die nächsten Tage entschwand Hermines Trauer. Sie versuchte sich abzulenken. Auch Ron dachte dasselbe wie seine Freundin. Er ging öfters mit Harry und Ginny spazieren, da den beiden das aber ganz und gar nicht passte, versuchten sie Ron ein Mädchen zu vermitteln.
Nach einem langen Gespräch, das Harry und Ginny gemeinsam mit Luna führten, machte Harry ihr klar, dass dieser Kuss einmalig war. Luna nickte deprimiert: „Ja, so etwas dachte ich mir schon. Ist schon okay, wirklich.“ Sie lächelte. Ginny biss auf ihrer Lippe herum: „Würdest du auch Zeit für einen fast genauso hübschen Jungen haben?“ Lunas grinsen wurde breiter. „Meinen Bruder Ron. Du kannst jetzt kommen, Ron.“ Ron betrat nervös den Raum und lächelte bedrückt Luna zu. Ihre Freude schien weitaus größer, als die von Ron und gemeinsam gingen die beiden raus auf die Ländereien. Derweil machten sich Ginny und Harry auf ins Büro der Schulleiterin. „Zuckerschokobrezel“ sagten beide im Chor.
Raufgetragen von der sich drehenden Treppe, trafen sie im Büro wieder einmal keinen an. Nur Professor Dumbledore schlief in seinem Porträt. „Professor!“ rief Ginny vorlaut. Dumbledore schreckte auf: „Mrs. Weasley! Nicht so laut das nächste Mal, das bringt mich noch um! Oh...eh...ich denke doch nicht.“ und Dumbledore lächelte heiter. „Wir wollte eigentlich nur wissen, wie es Professor McGonagall geht!“ „Gehen Sie beide doch in den Krankenflügel. Ich wette, Madame Pomfrey wird Ihnen alles genau schildern.“ Sofort rannte das Pärchen in den Krankenflügel...Ginny drehte nervös den Türknauf und trat dann ein. Professor McGonagall hatte geschlossene Augen...ihre Haut war zermürbt und sie zitterte. Hermine stand neben ihr. Sie konnte es nicht mit ansehen, bemerkte Harry und rannte in seine Arme. Sie hatte eigentlich schon Angst, dass jemand denken würde, sie wäre zu nah am Wasser gebaut. Aber ihre Freunde dachte das nicht – sie wussten, wie sehr Hermine mit jemandem mitlitt, wenn sie ihn gut leiden konnte. „Hermine, was ist mit ihr?“
Hermine schluchzte leicht: „Sie...sie wird nie wieder...sie wird nie wieder gehen können. Selbst Madame Pomfrey weiß nicht, was das bedeutet. Es passt einfach alles nicht zusammen. Wir wissen nur, dass sie an ernsten Verbrennungen leidet und ihr immer kalt wird. Deswegen zittert sie sooft. Da erwachte die alte, müde Frau. „Professor!“ schrie Hermine, löste sich aus Harrys Armen und rannte zu McGonagall. „Wie geht es Ihnen?“ „Es geht schon, Mrs. Granger. Machen Sie sich keine Sorgen.“ Wieder zitterte sie, da kam Madame Pomfrey schon hereingeschleiert. „Helfen Sie ihr doch!“ klagte Hermine. Madame Pomfrey zückte ein Fläschchen aus der untersten Lade der Kommode, die neben McGonagalls Bett stand und flößte der Schulleiterin sofort ein wenig der blauen Flüssigkeit ein. „Sie wird noch ein paar Tage hier liegen bleiben müssen. Dann werde ich sie mitsamt Rollstuhl entlassen.“
Hermine nickte mit angestrengtem Blick und packte ihre beiden Freunde an der Hand, um den Saal wieder zu verlassen. Gerade, als sie sich jetzt endlich wieder beruhigt hatte und im Korridor halt machte, um die Bäume zu beobachten, die hübsche Knospen bekamen, sah sie etwas, dass jetzt ganz und gar nicht hierher passte. Es war zu viel. Sie konnte Luna Lovegood dabei beobachten, wie sie sich zu Ron raufbeugte und ihn auf die Lippen küsste. Ron lächelte schelmisch und ließ sie von dannen ziehen. Hermine war wütend – nein sie war stinksauer. Sie rannte runter zum Schloss, um Luna abzufangen. „Luna, du Miststück! Was fällt dir ein?“ Ginny und Harry, die ihr hinterher gelaufen waren, beobachteten die Auseinandersetzung zwischen den beiden Mädchen. „Was ist bloß los mit dir, Granger? Denkst du, du bist was besseres, nur weil du älter bist. Und außerdem – das mit euch ist doch schon vorbei. Und wie ich gehört habe, war ja nicht er daran Schuld.“ „Luna! Halt deine Klappe – hör auf, über das zu reden. Du verstehst das gar nicht!“ „Aha!“ Luna verschränkte die Arme: „Ich versteh das also nicht...Hermine überleg doch mal! Denkst du, ich hätte mich je an ihn rangeschmissen, wenn du mit ihm zusammenwärst? – Nein. Außerdem wäre ich nie auf ihn aufmerksam geworden – zumindest nicht in dem Ausmaß, hätten die beiden“ sie zeigte auf Ginny und Harry „mir nicht gesagt, ich solle mich mit ihm verabreden. Und soll ich dir was sagen...es tut mir nicht Leid, dass ich auf die beiden gehört habe.“ Hermine starrte wutentbrannt immer wieder auf ihre Freunde und dann auf Luna. Diese redete spöttisch weiter: „Bedanke dich bei deinen Freunden, ich muss nämlich kein schlechtes Gewissen haben!“ Luna hob ihre Nase und marschierte in Richtung ihres Gemeinschaftsraumes.
Hermine starrte Harry an: „Harry! Was fällt dir ein? Spinnst du? Und du Ginny? Was habt ihr euch dabei gedacht? Ihr habt mich tagelang beobachtet – ich habe nur geheult. Und jetzt wollt ihr mir tatsächlich das noch unter die Nase reiben. Ihr hattet doch genau gewusst, wie ich darauf reagieren würde. Ich geh jetzt. Ich hab die Schnauze echt voll von euch!“ Sie stürmte hinaus auf die Ländereien. Da stand Ron und er riss die Augen auf. „Hy, Hermine...“
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