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Fanfiction

Verbotene Liebe - Harte Prüfungen

von Saoirse

Bisher hatte es bei der Aurorenprüfung ganz gut geklappt. Tonks hätte nicht gedacht, dass sie bisher so gut durch die Prüfung kam. So mal sie gänzlich auf Remus‘ Unterstützung verzichten musste. Bisher hatte sie gegen einige Rotkappen und Irrwichte bestehen müssen. Justin und Tonks waren mittlerweile alleine im Verbotenen Wald. Connor Gearoid war bereits ausgeschieden.
Tonks fühlte sich abgespannt. Langsam schlug die Müdigkeit durch. Seit zwei Stunden wartete sie nun schon darauf, dass der nächste Angriff folgte. Sie wusste nie, welches Geschöpf als nächstes angreifen würde. Für einen eventuellen Zwischenfall war immer noch Snape da, der im Notfall einschreiten konnte. Tonks‘ Rücken schmerzte langsam. In Gedanken war sie bei Remus. Sie hätte ihm so gerne Kraft gegeben… Plötzlich fühlte sie sich vollkommen verzweifelt. Sie fühlte sich unglücklich und unzufrieden und konnte sich selbst nicht erklären, was auf einmal mit ihr geschah. Diese Unausgeglichenheit und Unruhe... Justin war in eine andere Ecke des Verbotenen Waldes gebracht worden und musste sich dort durchschlagen. Wahrscheinlich war ihm das auch irgendwie recht. Er war ihr die ganze letzte Woche aus dem Weg gegangen. Im Moment zogen sich alle Menschen von ihr zurück. Sie fühlte sich einsam und von allen verlassen. Noch dazu schien es noch kälter zu werden. Tonks zitterte.
Auf einmal war sie wieder im hier und jetzt! Irgendetwas stimmte nicht! Fieberhaft suchte sie in Gedanken nach ihrem glücklichsten Erlebnis. Aber sie fühlte sich zu schwach, um danach zu suchen. Deswegen suchte sie nach dem, was sie sich wünschte. Sie wünschte sich, dass sie und Remus eine gemeinsame Zukunft hatten. Sie wünschte sich, dass diese Beziehung noch lange bestehen würde. Sie wünschte sich, dass sie irgendwann einmal Kinder haben würden. Aus diesen Wünschen formte sie den mächtigsten Patronus, den sie jemals erschaffen hatte und vertrieb damit die Dementoren, die ihr immer näher gekommen waren.

~*~*~*~*~*~

„Miss Tonks, das war überaus eindrucksvoll!“ verkündete Mad Eye Moody, „Es war nicht vorgesehen, dass Dementoren auf den Plan treten.“
Tonks hatte bereits so viele Hände schütteln und Gratulationen annehmen müssen, dass sie meinte, ihre Hände würden bald abfallen.
„Ich habe bisher noch nicht erlebt, dass jemand so gute Arbeit bei dem praktischen Auswahlverfahren leistet“, lobte auch Kingsley Shaklebolt.
„Ich hatte einen guten Lehrer in Verteidigung gegen die Dunklen Künste“, rechtfertigte Tonks sich. Sie war es nicht gewohnt so viel Lob von so vielen Seiten zu erhalten.
„Wo ist Professor Lupin eigentlich?“ fragte Shaklebolt.
„Wahrscheinlich heult er, dass er seine Lieblingsschülerin bald nicht mehr unterrichten wird“, fauchte Snape. Die Wut darüber, dass Tonks Lupin lobend erwähnt hatte, war klar erkennbar. Außerdem war dort auch noch eine zynische Bemerkung über Remus‘ Dasein als Werwolf.
„Lupin lässt sich entschuldigen, weil er noch etwas Wichtiges zu tun hatte“, bemerkte Mad Eye Moody, „Professor Dumbledore hat mir mitgeteilt, dass Lupin aus privaten Gründen nicht anwesend sein kann.“
Moody hatte Shaklebolt von Tonks‘ guten Leistung berichtet. Dieser war dann überraschend zu der Prüfung geeilt, um Tonks zu beglückwünschen. Nun saßen Mad Eye Moody, Shaklebolt, Snape, Tonks und Justin in den Drei Besen bei einem Butterbier.
„Das Mädchen muss auf jeden Fall Aurorin werden“, verkündete Moody, „ich würde sie gerne unter meine Fittiche nehmen.“
„Haben Sie noch Interesse daran, Aurorin zu werden?“ Shaklebolt sah Tonks fragend an.
„Natürlich will ich noch immer Aurorin werden!“ rief Tonks aufgeregt. Sie konnte es gar nicht erwarten, Remus davon zu erzählen. „Und ich würde mich auch freuen, von Ihnen zu lernen, Mr. Moody.“ Mad Eye Moodys Ruf war allen bekannt. Er war seinerzeit einer der besten Auroren, die man sich vorstellen konnte. Allerdings war das Ministerium mittlerweile erpicht darauf, seinen Ruf zu zerstören. Gerüchten zu folge war Moody total durchgeknallt.
Tonks‘ Blick fiel auf Justin. Er saß vollkommen unbeteiligt da und trank langsam sein Butterbier.
„Jus, kann ich mal mit dir reden?“ fragte Tonks.
Justin seufzte und stand von seinem Platz auf.
„Tonks, du solltest keine Minute der Lobpreisungen verpassen“, sagte Justin zynisch, als sie außer Hörweite waren.
„Sag mal, spinnst du jetzt total?! Ich hätte mich für dich gefreut, wenn du schon jetzt die Zusage für die Ausbildung zum Auror hättest und du willst es mir einfach nur madig machen. Du bist ja ein echt toller Freund!“
„Es tut mir verdammt leid, dass ich mich nicht richtig für dich freuen kann. Aber was soll ich denn von dieser ganzen Situation halten? Du bekommst alles und ich stehe ohne etwas da. Ich weiß ja selbst, dass das ziemlich egoistisch ist, aber ich kann nichts daran ändern“, Tonks spürte, dass Justin gerade nicht in der Verfassung war, ihr in die Augen zu sehen.
„Weißt du was? Ich glaube, ich bin froh, wenn ich die Auroren-Ausbildung nicht antreten darf. Ich könnte es nämlich nicht ertragen, mit dir zusammen zu arbeiten. Ich kann zurzeit nicht in deiner Nähe sein. Ich habe noch zu viele Gefühle für dich. Ich muss zugeben, dass du das mit den Dementoren wirklich erstklassig gemacht hast“, fügte Justin hinzu.
„Danke“, murmelte Tonks, aber sie konnte sich nicht richtig darüber freuen.

~*~*~*~*~*~

Remus fuhr mit den Fingern über die Inschrift des Grabs. Rhea Catherine Lupin, geborene Murphy. Sein Blick fiel auf den Grabstein seines Vaters. Er bekam ein schlechtes Gewissen, weil er das Grab so sträflich vernachlässigt hatte. Er hatte für so lange Zeit nur Verachtung und Wut für ihn übrig, ohne den wahren Grund für sein Verhalten zu erforschen. Er bewunderte seinen Vater für den Mut, den er aufgebracht hatte, um sich für andere Menschen einzusetzen. Ironischer weise hatte er es nicht geschafft, seinem eigenen Sohn gegenüber zu treten und ihm die Wahrheit zu sagen. Aber das war mittlerweile Vergangenheit. Er hatte Jonathan und Rhea schon längst vergeben. Er bereute die Vorwürfe, die er seinen Eltern gemacht hatte.
Er war froh, dass er Rhea noch einmal gesehen hatte, bevor es zu spät war. Und er war Dumbledore dankbar, dass er ihm während der Trauerfeier beistand. Allerdings hätte er sich gewünscht, dass Tonks mit dabei gewesen wäre. Sie hätte ihn auffangen und ihm Halt geben können.
„Sie war eine eindrucksvolle Frau“, sagte Dumbledore. Remus schreckte aus seinen Gedanken hoch.
„Ja, das war sie“, murmelte Remus, „Professor?“
„Was ist, Remus?“ Dumbledore lächelte ihn fürsorglich über den Rand seiner Halbmondbrillengläser an.
„Danke“, Remus zwang sich zu einem Lächeln. Ihm war zum Heulen zu Mute, wollte es aber verstecken, um Dumbledore nicht allzu sehr zur Last zu fallen.
„Rhea hätte nicht gewollt, dass du jetzt alleine bist. Du weißt hoffentlich, dass ich für dich da bin, wenn dir die Decke auf den Kopf fallen sollte.“
Remus nickte.
„Bleibst du noch für eine Weile in Moss Edge?“ fragte Dumbledore.
„Nein, ich bleibe nur noch das Wochenende hier“, sagte Remus leise, „Ich muss mir noch über ein paar Dinge klar werden.“ Er beobachtete die Spuren im Schnee, die er und Dumbledore hinterlassen hatten. Bald würden ihn nur noch die Gräber seiner Eltern in Moss Edge halten.
„Wenn du dich am Montag noch nicht bereit fühlst, zu unterrichten, ist das in Ordnung“, sagte Dumbledore.
„Ich denke, am Montag wird es mir wieder besser gehen“, sagte Remus Er wollte Dumbledores Gutmütigkeit nicht überstrapazieren. Schließlich fiel er im Monat manchmal bis zu drei Tage aus, „Ich wüsste auch gerne, wie Tonks, Justin und Connor bei der Prüfung abgeschnitten haben“, fügte er hinzu.
„Du hast sie sehr gut vorbereitet. Der Lehrerberuf liegt dir wirklich.“
„Danke, das bedeutet mir sehr viel“, erwiderte Remus. Er war glücklich über das Vertrauen, das Dumbledore ihm entgegen brachte. In seiner Vergangenheit hatte er nicht sonderlich häufig Vertrauen geschenkt bekommen. Irgendwie fühlte er sich verletzt bei dem Gedanken, dass noch nicht einmal seine Eltern ihm vertraut hatten. Er konnte dieses Gefühl nicht so leicht abstellen, wie er vielleicht gedacht hatte. Er war noch immer wütend und dieses Misstrauen hinterließ bei ihm Spuren. Spuren wie er und Dumbledore sie im Schnee hinterließen.

~*~*~*~*~*~

Tonks war ein wenig enttäuscht. Sie hatte den Moment kaum abwarten können, Remus von der bestandenen Prüfung zu erzählen. Aber er war nicht da. Tonks hatte sich denken können, dass Remus das Wochenende in seinem Elternhaus verbrachte. Auch Justin hatte bestanden. Tonks war sich sicher, dass sie sich mehr für ihn gefreut hätte, wenn er sich auch für sie gefreut hätte.
Es war nur ein kleiner Trost, dass sie ihre Freude mit Elisabeth teilen konnte. Es war ein unglaubliches Gefühl, dass ihr weiteres Leben so verlief, wie sie es sich immer gewünscht hatte. Sie freute sich auf ihren Abschluss im Juni. Ein paar Wochen später könnte sie die Beziehung mit Remus offiziell machen. Das alles fühlte sich wie ein Traum an. So unrealistisch und doch so greifbar. Eigentlich konnte sie vorhersehbare Dinge nicht ausstehen, aber in diesem Moment war es alles was sie wollte. Ihre Ausbildung würde nur ein gutes Jahr dauern. Sie konnte es kaum erwarten, all das zu erleben, was sie sich schon jetzt in bonbonrosa ausmalte. Sie glaubte, noch nie in ihrem Leben so glücklich gewesen zu sein. Alles schien perfekt zu sein.

~*~*~*~*~*~

Remus saß in seinem Büro und betrachtete melancholisch alte Fotos. Seine Freunde, Eltern und er waren darauf abgelichtet. Bald hätte er nur noch diese Fotos, die ihn an seine Vergangenheit erinnerten. Er seufzte. Tränen liefen ihm über die Wangen. Er wischte sie schnell weg, als es an der Tür klopfte und Tonks ihm freudestrahlend entgegen hüpfte. „Ich sehe, es ist gut gelaufen“, stellte Remus fest.
„Nicht nur gut… FANTASTISCH. Die Übungsstunden mit dir in den letzten Tagen haben mir prima geholfen. Ich war schon nach dem ersten Tag fertig und musste kein zweites Mal antreten“, sie überschlug sich fast vor Freude, umarmte Remus und küsste ihn innig.
„Hey… langsam… sonst verschlucke ich mich noch an deiner Zunge…“, versuchte Remus sie zu beruhigen.
„Ich bin einfach so aufgekratzt! Ich würde gerade am liebsten die ganze Welt umarmen…“, schrie Tonks aufgeregt. Ihre Stimme überschlug sich. Remus lächelte. Es war unglaublich süß, wie sehr sie sich freute. Aber ihre Freude war auch mehr, als begründet. Sie hatte ganze Arbeit geleistet und er war unglaublich stolz auf seine Freundin… Freundin… Wenn sie die Ausbildung machte, müssten sie nur noch ein bisschen warten und dann könnten sie ihre Beziehung offiziell machen.
„Die ganze Welt zu umarmen ist gar keine schlechte Idee“, sagte er mit einem Augenzwinkern, „du kannst ja schon einmal bei mir anfangen…“ Er drückte sie an sich und küsste sie auf die Nase.
„Ganz nebenbei, wie ist es bei Justin und Connor gelaufen?“ fragte Remus.
Tonks seufzte. Eigentlich wollte sie jetzt nicht darüber reden. „Connor ist durchgefallen und Justin hat auch bestanden. Aber er musste auch am zweiten Prüfungstag antreten.“
„Du hörst dich so niedergeschlagen an… Du solltest dich doch eigentlich darüber freuen, dass Justin auch bestanden hat“, stellte Remus fest. Er merkte, dass Tonks etwas auf der Seele brannte.
„Ich freu mich ja für ihn, aber ich weiß langsam nicht mehr, wie ich mit ihm umgehen soll. Wir hatten vor einigen Tagen einen ziemlich üblen Streit“, erwiderte Tonks. Sie wollte Remus aber nicht erzählen, dass es in dem Streit hauptsächlich um ihn ging, aber das konnte sich Remus wahrscheinlich auch denken. „Aber er konnte sich nicht für mich freuen… und da hält sich meine Freude auch etwas in Grenzen. Außerdem weiß ich nicht, wie ich mit ihm während der Ausbildung umgehen soll.“
Remus konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Tonks war noch fünf Monate in Hogwarts und in dieser Zeit konnte sich das Verhältnis zu Justin wieder bessern. Aber so war sie nun mal und dafür liebte er sie.
„Dora, bis dahin wird noch ein bisschen Zeit ins Land gehen. Vielleicht wird er sich bis dahin wieder etwas beruhigen“, mutmaßte Remus.
„Ich denke, er ist ziemlich nachtragend. Ich habe Lizzy davon erzählt und sie ist der gleichen Meinung. Wir kennen ihn schon seit mehr, als sechs Jahren.“
Remus‘ Gesicht verfinsterte sich mit einem Mal. „Was meinst du damit? Was hast du Lizzy erzählt?“ Er wusste, dass er sehr anklagend klang. Diese Schärfe in seiner Stimme war ganz automatisch gekommen. Er löste die Umarmung und wich von ihr zurück.
Tonks schluckte. Sie wusste, dass sie Remus davon hätte erzählen sollen. Spätestens bei ihren Übungsstunden für die Prüfung.
„Remus… es tut mir leid…“, Tränen sammelten sich in ihren Augen. Eben war sie noch so glücklich… Der harte Ausdruck auf Remus‘ Gesicht verschreckte sie.
„Tonks, das Thema hatten wir schon einmal. Die Tatsache, dass wir einen Mitwisser haben, ist schon gefährlich genug. Jetzt mit Lizzy auch noch eine zweite Person… Das kann gar nicht gut gehen“, dieser finstere Ausdruck auf seinem Gesicht machte ihr Angst.
„Remus, ich vertraue ihr. Ich vertraue Lizzy genauso, wie Justin“, Tonks sah ihn an. Dieser Blick… Er fühlte sich so sehr an seine Jugend erinnert. Genauso vertrauensselig hatte er Sirius und seine anderen Freunde auch angesehen.
„Dora, hör mal… Ich habe Sirius auch vertraut und bin von ihm verraten worden. So wie alle meine Freunde“, Remus konnte seine Enttäuschung nicht überdecken, er wusste nicht, weshalb er enttäuscht war. Irgendwie hatten sie ihn beide verraten. Tonks hatte ihn an Lizzy verraten und Sirius die Potters an Voldemort. Außerdem war der Mord an Peter nicht zu vergessen. Er war so sehr mit seiner eigenen finsteren Vergangenheit beschäftigt, dass er Tonks gar nicht mehr richtig beachtete. Tränen waren ihr über die Wangen geströmt. Sie war so wütend, dass sie Bauchschmerzen bekam.
„Ich habe dir dazu auch schon etwas gesagt. Sirius ist unschuldig! Und selbst, wenn er es nicht wäre, wieso soll es mir genauso gehen, wie dir? Immerhin misstraue ich nicht allem und jedem“, sie funkelte ihn böse an.
Remus‘ Blick fiel auf den Schreibtisch, auf dem die alten Fotos seiner Rumtreiber-Freunde lagen. Sirius war schuld… Seinetwegen hatte er alles verloren! „Tonks, du bist einfach nur naiv! Alle Beweise sprechen gegen Sirius. Und langsam solltest du das auch hinnehmen“, er wusste nicht, wieso er sie so sehr angriff. Dieses Gespräch hatte irgendwie eine irrationale Wende genommen. Sie musste es irgendwann verstehen. Es war nicht gut für sie, dass sie noch immer an seiner Unschuld festhielt.
„Ich hau ab… Ich muss sowieso zu Lizzy“, sagte Tonks stur. Sie hatte Lizzy versprochen, sich nach der Prüfung bei Madam Pomfrey auf eine mögliche Schwangerschaft testen zu lassen. Das sollte eigentlich erst morgen geschehen, aber Lizzy wäre bestimmt froh, wenn Tonks es heute schon abklären würde.
„Gut, ich halte dich nicht hier. Wenn du noch was zu erledigen hast, dann kümmer dich darum“, sagte Remus kalt. Für ihn wurde das Gepräch irgendwie immer irrationaler. Aber er konnte seinen Ärger nicht so einfach runterschlucken.
Dieser Ton verschreckte Tonks noch mehr. „Ich bin überfällig“, sagte sie leise.
„Ich sagte dir doch gerade, dass dich nicht aufhalte. Wenn du gehen musst, dann geh!“
„Nein, Remus. Überfällig… Meine Tage…“, sie ließ ihren Tränen freien Lauf.
„Dora…“ Mehr konnte er nicht sagen. Nie hatte er einen Gedanken an eine Familie verschwendet. Tonks hatte ihre Zukunft aufs Spiel gesetzt. Was wäre, wenn der Test positiv ausfallen würde? Tonks würde ihren Traum aufgeben müssen… Auch er weinte. Aber er kannte auch diesmal den Grund nicht. Er wusste nicht, ob er sich freute oder wütend auf sich war, eine Schutzbefohlene geschwängert zu haben. Sie war viel mehr, als nur eine Schutzbefohlene. Er liebte sie. Und diese Liebe war nun der Grund dafür, dass sie ihre Perspektiven verlor… Außerdem war der Gedanke für ihn unerträglich, dass er dem Kind sein „Problem“ weitervererben würde. Was wäre, wenn das Kind genauso würde, wie er? Diese Schmerzen bei den Verwandlungen und der Zeit danach…
„Ich geh jetzt“, sagte Tonks steif, „Ich habe Lizzy versprochen, mich von Madam Pomfrey durchchecken zu lassen.“
„Soll ich mitgehen?“ fragte Remus, der von Tonks aus seinem Gedankenstrudel gerissen worden war.
„Kommt nicht so gut. Würde ich sagen“, Remus konnte die untypische Kälte in Tonks‘ Stimme hören. Sie öffnete die Tür und wollte gerade gehen.
„Dora, ich hoffe, du weißt, dass ich dich liebe. Ich kann dir nicht viel bieten, aber ich verspreche dir, für dich und das Kind da zu sein“, Remus machte ein paar unsichere Schritte auf Tonks zu. Diese wich zurück.
„Entschuldige, Remus. Aber ich kann deine Nähe im Moment nicht ertragen. Ich teile dir das Ergebnis mit, sobald ich es habe.“ Er war sich sicher, dass sie ihn gerne dabei gehabt hätte, wenn der Test positiv gewesen wäre. Irgendwie war er Lizzy dankbar. Er wusste, dass sie Tonks gedrängt haben musste, zu Madam Pomfrey zu gehen. Tonks wäre nie auf den Gedanken gekommen, sich von sich aus testen zu lassen.
„Bis dann, Remus“, sagte sie tonlos.
„Bis dann“, murmelte er, „Pass auf dich auf“, fügte er noch kaum hörbar hinzu. Aber Tonks war schon verschwunden.

~*~*~*~*~*~

„Ich kann mir das zurzeit einfach nicht erklären. In letzter Zeit glauben fast alle Schülerinnen, sie seien schwanger… Es ist fast, wie eine Epidemie“, sagte Madam Pomfrey in einem genervten Ton, „Wer ist der Vater?“
„Ein Junge aus Tonks‘ Nachbarschaft“, sprang Lizzy für sie ein. Sie zwinkerte Tonks verschwörerisch zu. Allerdings handelte es sich wohl eher um eine rhetorische Frage von Madam Pomfreys Seite. Madam Pomfrey hatte die Antwort gar nicht richtig zur Kenntnis genommen.
„Ich kann Sie beruhigen, Miss Tonks. Sie sind nicht schwanger“, teilte Madam Pomfrey ihrer Patientin nach einer eingehenden Untersuchung mit.
Tonks atmete erleichtert auf. Auch Lizzy schien ein Stein vom Herzen zu fallen.
„Beim nächsten Mal sollten Sei allerdings beide besser aufpassen. Ein Kind großzuziehen ist gerade in Ihrem Alter eine harte Aufgabe. Man steht noch ganz am Anfang und hat noch keine genaue Richtung. Außerdem ist es unsicher, ob Sie noch mit Ihrem Partner zusammen bleiben. Sie und Ihr Freund sind doch noch so jung“, belehrte Madam Pomfrey die beiden Mädchen.
Lizzy lächelte Tonks bei dem letzten Satz an. Remus war doppelt so alt, wie Tonks. Auch sie verstand die Anspielung und lächelte.
„Liz, ich muss jetzt zu Remus. Ich komme gleich in den Gemeinschaftsraum, ok?“ fragte Tonks.
„Klar“, erwiderte Lizzy, „Viel Glück.“ Die beiden Freundinnen umarmten sich.
„Danke“, murmelte Tonks.

~*~*~*~*~*~

Tonks klopfte an die Tür zu Remus‘ Büro.
„Herein“, sagte Lupin.
Tonks öffnete die Tür. Snape war schon wieder im Büro. Der Kerl nervte einfach nur noch!
„Negativ“, rief Tonks freudestrahlend, „Bis morgen, Professor.“
„Hat Miss Tonks gerade ihren Unterricht bewertet, oder warum stürmt sie herein und verkündet, etwas sei ‚negativ‘?“ fragte Snape Lupin.
„Ich habe Tonks darum gebeten, mir ein Buch aus der Bibliothek mitzubringen“, erklärte Lupin zögerlich, „Anscheinend ist es zurzeit vergriffen oder sie konnte es nicht finden“, stammelte er eine vollkommen unglaubwürdige Erklärung.
„Ich würde an Ihrer Stelle selbst nochmal nachsehen“, sagte Snape argwöhnisch.
„Ja, ich werde nachher noch selbst danach gucken“, sagte Lupin. Er war erleichtert, dass es Tonks gut ging und sie keine Bedenken mehr zu haben brauchten, ihre Zukunft leichtfertig aufs Spiel gesetzt zu haben. Irgendwie glaubte er, sich bei Tonks entschuldigen zu müssen. Der Grund des Streits war irgendwie in den Hintergrund getreten, nachdem Tonks ihm von ihrem Verdacht, schwanger zu sein, erzählt hatte. Insgeheim beneidete er Tonks. Sie hatte eine Vertraute. Ihm wurde klar, dass er sich auch jemanden wünschte, dem er von der schwierigen Beziehung erzählen konnte.


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