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Fanfiction

Gib ihr eine Chance Prof. Snape! - Kapitel 14

von Dardevil

Ich habe mich einmal wieder riesig über all die Kommis von Euch gefreut und auch ein extra langes Kapitel dafür geschrieben.....

.................................

Schon zum fünften mal, sah der dunkel gekleidete Mann, der in seinem Labor vor einem brodelnden Kessel stand, zu der alten Standuhr an der Wand gegenüber. ,Nun wird es aber Zeit', dachte er knurrend und rührte mit einer großen Holzkelle in dem gelben Trank herum. Er lauschte zu seiner Bürotür, es war ihm, als ob er etwas gehört hätte. Aber er hatte sich geirrt. Wieder blickte er zur Uhr, aber diesmal lag ein besorgter Ausdruck in seinen Augen. ,Sie wird doch nicht wirklich gehen wollen, oder?' , dachte er mit leichtem Unbehagen. Er sah noch einmal zur Uhr. ,Schon zwanzig Minuten!', und schmiss schließlich seine Kelle auf den Tisch, löschte mit einem Schwenk seines Zauberstabes das Feuer unter dem Kessel und rauschte in sein Büro, und weiter in den kalten Kerkergang, um wenige Meter weiter vor Kyras Tür stehen zu bleiben. Er klopfte laut an und wartete. Als keine Reaktion von innen kam trat er einfach ein und sah sich suchend um, sie war nirgends zu finden, aber er sah erleichtert, dass ihre Habseligkeiten noch alle da waren. Auch ihre Schiene lag noch in der Ecke, wo sie Kyra hingeworfen hatte. ,Also, abgereist ist sie schon mal nicht... ich hatte ihr doch befohlen in mein Labor zu kommen, verdammt. Hört sie den niemals? Sie kann doch nicht immer machen was sie will, die kleine Miss Fürchterlich', dachte er verstimmt, aber er hatte auch ein erleichtertes Gefühl in sich, dass sie nicht weg war, wie er schon befürchtet hatte. ,Es wäre auch wieder Nervenaufreibend gewesen, sie hierher zurück zu holen`, dachte er. Er hätte es sowieso nicht zugelassen, dass sie ihr Praktikum abbrach...
Snape verließ ihr Quartier, und machte sich wieder auf in sein Labor.

Kyra schabte gerade die ihr verhasste Bengaliswurzel, als die Tür zu Snapes' Büro aufging und der Zaubertränkemeister hereinstürmte. Sie hielt im Schaben inne und sah ihn an. Er erwiderte ihren Blick kurz kühl, sah dann zur Uhr und schüttelte schnaufend seinen Kopf.
„Musste noch nachdenken“, sagte Kyra schnell und fuhr mit der Wurzel fort. Er kam näher und stellte sich mit übereinander verschränkten Armen vor sie.
„Ach ja? Und zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen, Miss Siran?“, fragte er kühl.
„Ach, jetzt siezen wir uns wieder?“, fragte sie angepiekt, ohne aufzusehen.
„Selbstverständlich, und sprechen Sie mich gefälligst mit meinem Titel an, so wie es sich für eine Praktikantin gehört“, sagte er kühl und Kyra schüttete seelenruhig die geschabte Masse in eine kleine Tonschale, dann sah sie in seine Augen, die sie immer noch fixierten.
„Spießer“, sagte sie nur und begab sich zu der kleinen Spüle um das Brett zu reinigen. Er erschien jetzt leise hinter ihr und stellte seine Arme rechts und links von ihr auf den Spülrand ab und nahm sie somit gefangen. Sie spülte ruhig weiter, aber sie war doch sehr aufgeregt und schielte auf seine Hände. Auf ihrem Rücken machte sich ein angenehmes Prickeln breit...

„Wie bitte?“, fragte er mit gefährlich, seidiger Stimme gegen ihr Haar und Kyra schluckte kurz. Sie holte tief Luft und drehte sich dann mutig in seinen Armen um, die er auch nicht wegnahm..., einen Augenblick sahen sie sich so, ziemlich nah, in die Augen.
„Ich sagte, Sie sind ein Spießer, Prof. Snape“, wiederholte Kyra sich und sah ihn frech an. Er schlitzte seine Augen und bohrte sie böse in ihre.
„Beherrsche dich, du kleine Hexe!“, knurrte er und ließ seine Augen kurz über ihr Gesicht gleiten, dass ihm immer noch ziemlich blass erschien, bevor er sich mit einem Ruck von ihr zurückzog und zum Arbeitstisch ging, das Feuer wieder entfachte und in dem Kessel einmal umrührte. ,Ich werde ihr das schon austreiben', dachte er mit einem kurzen Blick zu ihr, sie stand immer noch dort und beobachtete ihn.
„Was ist mit der Wurzel, Miss Fürchterlich? Wird das heute noch einmal etwas, oder was?“, fragte er ungehalten und sie nickte und kam schnell wieder zum Tisch, griff sich die Schale und lief zu dem Regal, wo die verschiedenen Sude gelagert wurden. Kyra öffnete eine Flasche mit einer hellgrünen Flüssigkeit und goss davon etwas in die Schale, dann kam sie zurück.
„Und zu welchem Ergebnis sind Sie nun gekommen? Das Ihr Fehlverhalten Ihnen leid tut und Sie sich äußerst dumm deswegen vorkommen?“, fragte er hämisch und ihr Kopf flog hoch mit funkelnden Augen, kurz sahen sie sich an.
„Sagen wir es so, mir tut es selbstverständlich leid, dass wir uns so angezofft haben, Prof. Snape“, fing sie an zu reden und er hob eingebildet seine rechte Augenbraue hoch, dabei bekam er sein ich habe immer Recht Gesicht.
„Aber es tut mir nicht leid, was ich gesagt und getan habe, so. Ich war im Recht und ich lasse mir nicht alles gefallen, bloß weil ich jung und eine Frau bin“ , fuhr sie fort und sein Gesicht wechselte den Ausdruck..., er sah jetzt mürrisch aus.
„Und ich fand es unerhört, dass Sie mich einfach in Ihre Kerker geschleppt haben, dass war ja wohl eine Frechheit! Und Sie brauchen nicht denken, dass es dafür keine Rache gibt, Prof. Snape...“, redete Kyra noch weiter und wurde jetzt sauer, da Snape nun anfing zu Schmunzeln.
„Ich fand es eigentlich ganz amüsant“, erwiderte er mit einem höhnischen Lächeln auf den Lippen und Kyra schlitzte nun ihre Augen böse zu ihm.
„Und auf Ihre Rache freue ich mich auch schon, Miss Fürchterlich“, fuhr er noch fort, dann wandte er sich wieder seinem Trank zu, er schüttete noch etwas blaues Pulver hinzu, dann rührte er noch einmal und löschte schließlich das Feuer.
„Wann fangen wir mit dem Entzug an, Meister?“, fragte sie jetzt und rührte dabei in ihrer Schale herum.
„Sind Sie fertig mit der Wurzel?“, fragte Snape aufsehend.
„Ja, ja, gleich“, murrte sie in der Schale rührend.
„Bitte?“, fragte er drohend. Kyra sah auf und verdrehte kurz ihre Augen.
„Jawohl, Sir“, sagte sie militärisch.
„Gut“, erwiderte er und beobachtete sie, wie sie die Schale magisch verschloss und in das Regal stellte.
„So, jetzt können wir anfangen, Siiiir!“, säuselte sie und grinste dabei frech. Er sah nur mit einem sarkastischen Lächeln zu ihr, was sie wiederum verunsicherte. ,Sei auf der Hut, Kyra!', warnte sie eine innere Stimme.
Snape ging zu dem kleinen Schränkchen an der Wand und holte einen kleinen Tontiegel heraus, den er auf den Arbeitstisch stellte. Kyra beobachtete ihn dabei verwundert.
„Erst einmal machen wir noch etwas anderes, Miss Siran“, sagte er wieder mit dieser seidigen Stimme und sah sie undurchdringbar an, während er seinen Umhang öffnete und ihn ablegte, dann fing er an die Knöpfe seiner Robe zu öffnen, bis er sie alle aufhatte und auch diese ablegte, Kyra sah ihn verständnislos an und beobachtete nun, wie er seelenruhig anfing, sein Hemd aufzuknöpfen, dabei bohrte er seine schwarzen Augen lauernd in ihre.
„Was... was machen Sie denn da?“, stotterte sie fragend, während sein Hemd nun lose um seinen nackten Oberkörper hing, ihre Augen glitten automatisch auf die helle Haut und die schwarzen Brusthaare darunter. Sie bekam rote Wangen und er zog spöttisch seinen linken Mundwinkel nach oben, dabei ließ er sein Hemd von seinen Schultern gleiten und legte es sauber auf seine Robe ab.
Er nahm den Tiegel und schritt jetzt genüsslich auf Kyra zu, die schluckte nervös und machte ein paar Schritte rückwärts, während ihre blauen Augen ängstlich in seine sahen, die nur schwarz und vollkommen emotionslos glänzten. Er hatte sich perfekt unter Kontrolle...
,Er wird doch nicht...', dachte sie ängstlich und wich weiter nach hinten aus, bis sie mit ihrem Hintern an die Kante der Spüle stieß.
Snape trat jetzt nah an sie heran und Kyras Augen fuhren kurz über seine Brust, sie fand sie furchtbar anziehend und sie musste schon wieder schwer schlucken , dabei glühte ihr Gesicht förmlich. Ich...ich...“, wisperte sie leise und er sah die große Verlegenheit in ihren Augen und setzte dem Spiel ein ende.
Er hielt ihr nun den Tontiegel vor die Nase, den sie automatisch griff und ihn fragend ansah.
„Bedienen Sie sich, es müssten nach Ihrer heimtückischen Attacke, mindestens zwanzig Stellen sein“, brummte er und drehte sich um. Kyra starrte auf die vielen roten und blauen kleinen Flecke, auf Snapes Rücken und ihr Gehirn nahm langsam die Realität wieder wahr.
,Er... er wollte gar nicht, oh wie peinlich... dass hat er wieder einmal mit Absicht gemacht, na warte Snape', dachte sie grummelnd und betrachtete seinen Rücken. Er hatte breite Schultern und eine schmale Taille. Es gefiel ihr, was sie sah und wenn er sie nicht ansah, machte es ihr auch nichts aus, ihn seelenruhig zu mustern. Sie schielte gerade auf seinen Hintern, der sich jetzt, nur in der schwarzen Hose, gut abzeichnete.
„Was ist nun? Machen Sie schon“, knurrte er jetzt wartend.
Kyra grinste hinterlistig und drückte dann mit ihrem Fingernagel fest in einen blauen Fleck.
„Tut es denn überhaupt weh?“, fragte sie dabei mit unschuldiger Stimme und er fuhr zischend herum und packte sie an ihren Schultern. Knurrend senkte er seine schwarzen Augen in ihre.
„Wenn du... Sie sich jetzt nicht zusammenreißen, dann reißt mir endgültig mein Geduldsfaden, bekommst du das endlich in deinen hübschen Kopf?“, fragte er bissig und Kyra nickte schnell. ,Er findet mich hübsch?', schoss ihr durch ihre Gedanken und sie freute sich darüber sehr und ein feines Glitzern trat in ihre Augen.
Snape ärgerte sich nun, dass er das gesagt hatte, sah schnell weg, grummelte noch einmal und drehte sich wieder um.
Vorsichtig versenkte sie ihren Zeigefinger in die Paste und tupfte ihn dann vorsichtig etwas davon auf die Flecken.
„Ich habe mich nur gewehrt“, sagte sie schäbig grinsend, die Flecken zählend, worauf er nur leise, dunkel knurrte. Kyra kicherte leise und er knurrte erneut...
Als sie überall etwas drauf hatte, stellte sie den Tiegel hinter sich auf die Spüle ab und fing dann an, die Tupfer zart einzureiben. Ihre Augen glitten über die ganzen Narben, die er trug und sie fuhr an einer besonders Großen sanft mit ihrem Zeigefinger entlang. ,Was macht sie da?', dachte Snape es bemerkend, doch da sprach sie ihn auch schon an.
„Warum hast du so viele Narben?“, fragte sie leise und strich wieder sanft darüber.
„Krieg“, brummte er nur als Antwort, jedoch genoss er ihre Zärtlichkeit innerlich.
„Das tut mir leid...“, erwiderte sie leise und er dachte er träume, als er plötzlich ihre warmen, zarten Lippen auf seinen Rücken spürte, sie hatte ihm einen liebevollen Kuss auf die große Narbe gegeben. Er war zusammen gezuckt und fuhr zu ihr herum.
Wieder packte er ihre Schultern und fixierte ihre Augen, sie sah ihn befangen an.
„Mach so etwas nicht noch einmal, hörst du?“, sagte er dumpf und ließ sie los, ging eilig zu seinen Sachen und zog sich, ohne sie weiter zu beachten an.
Kyra sah ihn immer noch verwirrt an. Sie wusste ja selber nicht, was über sie gekommen war. Ihr war alles von dem großen Krieg eingefallen, und sie wusste, dass er ja der Große Kriegsheld von der großen Schlacht, als der Dunkle Lord starb, war. Damals lebte sie in Sao Paulo und sie bekamen nicht allzu viel von den schlimmen Taten Voldemorts mit.
Es hieß, Severus Snape war Dumbledores Spion und er habe viel gelitten, sie glaubte es auch.

„Entschuldigung“, flüsterte sie und schnappte sich wieder den Tiegel und trat zu ihm. Er schloss gerade die letzten Knöpfe seiner Robe und blickte dunkel auf Kyra herab.
„Hier“, sagte sie, ihm die Paste reichend.
„Dreiundzwanzig“, sagte sie noch, als er ihr den Tiegel aus der Hand nahm. Nichtverstehend zog er seine Augenbraue nach oben.
Kyra grinste jetzt verschlagen.
„Es sind dreiundzwanzig Flecke, nicht zwanzig, wie du,... ähm Sie angenommen haben“, sagte sie und kicherte kurz über sein erneutes dunkles Knurren, was er von sich gab.
„Rotzgöre“, murrte er Kopfschüttelnd und brachte den Tiegel wieder an seinen Platz. Als er sich umdrehte stand sie dicht vor ihm und sah ihn fest an.
„Ich möchte einen vorläufigen Waffenstillstand anbieten, Professor. Wenigstens so lange Carmens Entzug dauert. Sind Sie damit einverstanden?“, fragte sie mit ernsten Augen und er forschte kurz in diesen.
„Hm, und keinerlei Murren mehr, oder Rumgezicke?“, fragte er leicht amüsiert. ,Das hält sie doch sowieso nicht durch'
Kyra schnaufte kurz verärgert, nickte dann aber.
„Ich werde mir die größte Mühe geben, nicht auf irgendein Gestänker, von irgendjemanden einzugehen, okay? Sir?“, erwiderte sie und er schmunzelte kurz.
„Abwarten“, sagte er und zeigte einladend zum Brautisch.
„So Praktikantin, dann füllen Sie mal die zehn Phiolen mit dem Trank, der sich in dem Kessel befindet und dann fangen wir an“, befahl er und Kyra nickte bejahend und machte sich an die Arbeit...

Kurz nach neunzehn Uhr bekam Carmen ihre erste Ration von Snape seinen Trank. Nicht mal nach zwei Minuten fiel sie schon abgetreten nach hinten in ihr Bett und stierte dumpf vor sich hin. Kyra sah stirnrunzelnd zu ihr, dann zu Snape. Er sah sie nur ruhig an und verließ Carmens Zimmer. Kyra ging zu Carmen und streichelte sanft ihre Wange, dann ging sie auch raus zu dem Tränkemeister, der an seinem Schreibtisch saß und schrieb.
„Ist das okay so?“, fragte sie vorsichtig und Snape hielt beim schreiben inne, hob den Blick und sah durch seinen schwarzen Vorhang aus Haaren zu ihr durch.
„Ja“, antwortete er ruhig, musterte kurz ihr Gesicht, dann setzte er sein Schreiben fort. Sie beobachtete ihn noch einige Sekunden und ging dann unschlüssig in Richtung Labortür.
„Wann haben Sie das letzte mal etwas gegessen, Miss Siran?“, hörte sie seine Stimme in ihrem Rücken, blieb stehen und sah über ihre Schulter zu ihm zurück. Er saß zurückgelehnt in seinem Stuhl und fixierte Kyra aus schwarzen, ruhigen Augen.
„Warum?“, stellte sie schließlich die Gegenfrage.
Snape stand geschmeidig auf und kam zu ihr. Kurz vor ihr blieb er stehen und ließ seine Augen über ihre blassen Wangen gleiten.
„Wir werden jetzt zu Abend essen... hier bei mir“, sagte er befehlend und zeigte zur Couch.
„Okay, Papi“, erwiderte sie frech und humpelte an ihm vorbei zur Couch. Dort setzte sie sich gemütlich hinein und sah ihn wartend an. Er schüttelte nur seinen Kopf und ging zum Kamin um Abendessen zu bestellen.
„Wollen Sie Wein?“, fragte er und Kyra schüttelte verneinend ihren Kopf.
„Lieber Tee und Saft, bitte“
„Tee und Saft?“, fragte er nach.
„Jahaa“, sagte sie deutlich und grinste kurz. Er schenkte ihr einen missfallenden Blick und bestellte dann die Getränke. Wenig später hatten die Hauselfen den Tisch gedeckt und mit einem leisen „Mahlzeit“, stürzte sich Kyra heißhungrig über das Essen her. ,Man, habe ich einen Dampf', dachte sie kauend. Snape fixierte sie kurz und aß dann auch.
„Warum haben Sie nichts gegessen, wenn Sie solchen Hunger hatten?“, fragte er zwischendurch.
„Wenn man mich so verärgert, dann ist mein Magen zu“, erwiderte Kyra ehrlich und sah ihn anklagend an. Er sah ruhig zurück und schenkte ihr Tee nach.
„Und das war ich, ja?“, fragte er nach.
„Ja. Darf ich Ihre Orange haben?“, fragte sie mit Blick zu der Frucht auf Snapes' Teller. Er nickte und sie nahm sie.
„Ich liebe Orangen“, sagte Kyra und schälte sie. Er blickte irritiert auf ihr Tun.
„Warum schälen Sie, sie nicht magisch?“, fragte er auf ihre mittlerweile nassen Hände blickend.
Kyra lächelte zu ihm. „Ich liebe auch den Geruch nach Orangen, an meinen Fingern“, erwiderte sie.
„Ich wusste nicht, dass sie so Orangenvernarrt sind, Miss Siran“, sagte er und stibitzte sich ein Stück.
„Sie wissen sowieso nicht viel über mich, Sir“, erwiderte Kyra ihm leicht traurig und er sah sie kurz intensiv an, goss sich dann ein Glas Wein ein.
„Das stimmt wohl“, sagte er dabei mit nachdenklicher Stimme.
Kyra gähnte und stand auf.
„Ich geh dann mal schlafen, bin voll müde. Gute Nacht, Professor Snape... ich find das echt zu blöd mit dem Gesieze...“, sagte sie leise und lief zur Tür. Snape sah ihr nur mit dunklem Blick nach. ,Nach dem ersten Kuss, mein Fräulein, werden wir uns wieder duzen...', dachte er so, und erschrak über sich selbst. Dann zuckte er aber mit seinen Schultern und trank einen weiteren Schluck Wein. ,Na und...'

Bis zum Mittwoch Abend, verlief ihr Waffenstillstand eigentlich relativ gut. Es lag auch daran, weil Snape Kyra voll mit in dem Entzug von Carmen bezog. Sie musste alles aufschreiben, jede Veränderung, jede Übelkeit, jede körperliche Schwäche Carmens. Snape und Kyra diskutierten auch ständig über die Symptome die auftraten und die, die ausblieben.
Mittwoch Abend allerdings war wieder alles beim alten....
„Krakeln Sie nicht so, Miss Siran“, sprach Snape sie an, als er über ihre Schulter auf das Pergament sah, was Kyra gerade beschrieb. Kyra sah auf ihre Schrift und zuckte nur mit ihren Schultern.
„Also, ich kann's lesen“, erwiderte sie schnippisch und schrieb weiter. ,Meckerheini'
„Ich verlange eine saubere Schrift, und keinerlei Widerworte“, knurrte er in ihr Ohr und sie zuckte zusammen, dabei machte sie einen Strich, quer über das Blatt.
„Na toll! Super, Snape! Danke!“, brauste sie auf und hielt ihm wütend das Blatt hin. Obwohl sie es mit einem Ratzeputz Zauber, sofort wieder in Ordnung bringen könnte, regte sie sich darüber auf. Er riss ihr das Blatt aus der Hand und zerknüllte es in seinen Fingern.
„He!“, rief sie laut.
„Es heißt Prof. Snape, Miss Siran. Und wenn Sie unbedingt wollen, beenden wir unseren Waffenstillstand hiermit“, knurrte er mit bösen Augen und sie sah ihn trotzig an.
„Ja, können wir machen...“, erwiderte sie bockig, worauf er seine Augenbrauen wütend zusammenzog.
„Sie werden den ganzen Tagesbericht noch einmal schreiben... und zwar sauber und gut leserlich. Sollte es mir nicht zusagen, schreiben Sie es so oft, bis es mir gefällt, haben Sie das verstanden, Miss Fürchterlich?“
Kyra schnaufte laut verächtlich, schnappte sich ein leeres Blatt, tunkte die Feder in das Tintenfass und wollte anfangen zu schreiben, als Snape seine Stimme sie davon abhielt.
„Nein, Sie werden bei sich schreiben. Ich habe genug von Ihnen, und will auch mal meine Ruhe hier haben“, sagte er und entzog ihr das Blatt. Kyra stand wütend auf und ging ohne einen Gruß aus Snapes Quartier. Wütend setzte sie sich in ihrem Zimmer an den kleinen Tisch und schrieb alles fein säuberlich in Spanisch auf. Als sie fertig war, besah sie es sich zufrieden. ,Er hat ja nicht gesagt, in welcher Sprache ich es schreiben soll...'
Donnerstag früh, ging Snape in sein Labor und sah erstaunt auf die kleine Pergamentrolle, die auf seinem Arbeitstisch lag. Daneben lag noch ein Zettel. Snape blickte grummelnd darauf.


Hallo Praktikantinnenschreck!

Ich bitte vielmals um Gnade, aber ich kann leider heute erst eine Stunde später meinen Sklaven-Dienst antreten.
Wie ich mir denken kann, muss ich natürlich die Stunde, länger nacharbeiten, was ich selbstverständlich machen werde.
Ich hoffe SIE sind mit meinem Protokoll von gestern endlich zufrieden, SIR SNAPE.
Bis gleich,
Ihre arme Untergebene!



Stand dort, fein säuberlich und er grummelte wieder. ,Sie wird sich nie ändern...' ,dachte er verstimmt und griff sich die Rolle Pergament und öffnete sie. ,Aas', dachte er, dass Spanische fixierend und rollte sie wieder zusammen. ,Na, wenigstens ist es einigermaßen leserlich geschrieben', grübelte Snape weiter, und begab sich zu Carmen.
„Wo ist Kyra?“, fragte sie schwach. Sie lag blass in ihrem Bett und sah ihn mit glasigem Blick an. Der Trank schwächte zwar ihren Körper, aber er ließ sie auch die Sucht nach dem Heroin vergessen.
„Sie kommt später“, sagte er und reichte ihr die kleine Phiole mit ihrer Tagesration. Sie seufzte und trank sie aus.
„Ich denke, ab Morgen werden wir die Ration auf die Hälfte reduzieren, Carmen“, sagte er und setzte sich neben ihr Bett auf den Stuhl, der dort stand. Kyra saß dort immer, wenn sie Zeit hatte, und redete dann sanft mit Carmen, obwohl diese geistig gar nicht anwesend war. Aber Kyra meinte, sie würde es trotzdem merken, dass sie da war.
„Das wäre schön Severus... ich fühle mich so schrecklich... down“, antwortete ihm Carmen flüsternd, während ihre Augenlieder flackerten und sie schließlich wegtrat.

„Du hast es ja bald geschafft“, sagte er mit fast sanfter Stimme und strich ihr kurz über ihre Wange.
„Ich bin zurück“, hörte er plötzlich Kyras Stimme hinter sich und zuckte ertappt zusammen. Doch wie immer fasste er sich schnell wieder und stand ruhig auf. Als er sich zu ihr drehte, erfasste ihn sofort die große Anklage aus ihren blauen Augen. ,Hat er wieder mit ihr gefummelt? Ich habe es ja gewusst, sie sind alle gleich! Er auch!', dachte Kyra böse, sie drehte sich um und lief ins Labor, wo sie mit einem lauten Rums, die Tür hinter sich ins Schloss knallte.
,Jetzt denkt sie bestimmt wieder das Schlimmste...', dachte Snape und lief ihr nach. Als er eintrat, sah er, wie sie sich schnell über ihre Augen wischte, und seufzte innerlich.
,Na, prima Severus. Jetzt weint sie wieder wegen dir, du Idiot', dachte er nervös und ging an das vollgestopfte Regal an der Wand neben ihren kleinen Tisch, und tat so, als ob er was suche, dabei musterte er Kyra aus den Augenwinkeln.
„Wo waren Sie?“, fragte er ruhig.
„Meine Sache“, antwortete sie schnippisch, ohne aufzusehen, sie besah sich ihre gelagerten Phiolen und schrieb ab und zu etwas auf.
„Sie werden selbstverständlich die Stunde nacharbeiten“, sagte er immer noch mit ruhiger Stimme und zog jetzt ein altes Buch aus dem Regal.
„Na und“, erwiderte sie nur knapp.
„Morgen Abend, Sie können dann den Zutatenraum endlich mal neu sortieren“, sagte er nun schon missverstimmter. ,Wie sie immer mit mir redet!'
„Morgen Abend hab ich keine zeit“, sagte sie bestimmend, legte ihre Feder nieder und sah ihn an.
Snape drehte sich jetzt zu ihr und sah ihr wütend in die Augen.
„Nein? Dann werden sie sich eben die Zeit dafür nehmen“, sagte er befehlend, und man hörte jetzt den typischen, gefährlichen Snape-Ton in seiner Stimme...
„Geht nicht, bin verabredet“, sagte Kyra nur gelassen, und blickte ihn spöttisch an.
,Ach ja, Morgen... die Feier...', dachte er, und knurrte innerlich.
„Ach ja, mit Ginas Sohn, ich vergaß... na dann..., ich will Ihnen natürlich keine Steine in den Weg legen. Nicht, dass es nachher heißt, es interessiert sich endlich einmal jemand für die kleine Miss Fürchterlich, und ich habe alles vereitelt“, sagte er nun höhnisch, doch Kyra machte nur eine wegwerfende Handbewegung zu ihm. ,Du kannst mich mal!', dachte sie.
„Ich wäre so oder so hingegangen“, erwiderte sie dabei bockig und er schnaufte unwirsch.

„Ich wusste nicht, dass Sie so scharf auf den Sohn einer Hure sind“, knurrte er jetzt dunkel und seine Augen funkelten drohend.

„Meine Sache“, sagte sie scharf. „Ich will mich schließlich auch mal amüsieren, so wie du ständig“, setzte sie noch nach und sah ihn giftig an. Er funkelte sie mit zornigen Augen stumm an.
„Wie du willst!“, sagte er dann laut, und lief wütend aus dem Labor. Er war es jetzt, der die Tür laut zuknallte. Kyra sah zur Tür, und ihr wütender Ausdruck in ihren Augen verwandelte sich in einen Traurigen, sie senkte ihren Kopf und schniefte leise.
Die Tür wurde wieder aufgestoßen und knallte laut gegen die Wand.
„Dann wirst du eben heute länger arbeiten und den Zutatenraum aufräumen, und zwar so lange, bis du fertig damit bist. Und du fängst erst um zwanzig Uhr damit an, hast du das verstanden?“, fauchte er im Türrahmen stehend und sie sah erschrocken mit Tränennassen Augen zu ihm und nickte geschockt.
„Und hör endlich auf zu Flennen, dass geht mir auf die Nerven!…Wie ein Kind!“, rief er noch eisig, dann war er wieder weg, die Tür stand immer noch offen und Kyra hörte draußen seine Wohnungstür zuknallen. Sie schniefte laut und ein erneuter Tränenstrom lief über ihre Wangen. ,Er ist so gemein… ich hasse ihn!', belog sie sich selbst und ging zum Spülbecken um sich das Gesicht zu waschen. ,Jetzt gehe ich wirklich morgen dahin, so, dass hat er nun davon', dachte sie wütend. Kyra hatte gar nicht vorgehabt, wirklich zu Pete zu gehen, aber jetzt nahm sie sich sogar noch vor, den Huren dort die größte Konkurrenz zu machen…


Snape schritt mit aufgebauschtem Umhang durch die Flure von Hogwarts. Er war sehr zornig, zornig über Kyra und zornig darüber, dass er sich so hat gehen lassen.
,Dieses Weibsstück schafft es noch, einen totalen Trottel aus mir zu machen', dachte er und bog ab, in Richtung Bibliothek.
Dort traf er mit Madam Pomfrey zusammen.
„Guten Morgen Severus“, grüßte sie freundlich.
„Poppy“, sagte er nur nickend und wollte an ihr vorbeilaufen.
„Warte bitte, hier das hat Miss Siran heute morgen bei mir vergessen. Gib es ihr bitte, dann brauche ich nicht extra in deinen kalten Keller zu kommen“, witzelte sie und hielt Severus eine kleine Tonschale entgegen.
,Ach bei Poppy war sie heute Morgen'
„Ist es nicht schön, dass sie ihre Schiene nun gar nicht mehr tragen braucht?“, fragte sie lächelnd. Snape hob fragend seine rechte Augenbraue.
„Keine Ahnung, ich weiß davon nichts“, knurrte er und Poppy sah ihn erstaunt an.
„Komisch, dabei hatte sie sich so gefreut, sie sprühte förmlich vor guter Laune… ich hatte angenommen, sie erzählt es dir gleich…“, erwiderte die Heilerin verwundert.
Snape straffte seine Schultern und schenkte ihr einen eingebildeten Blick.
„Wieso sollte eine Praktikantin es mir erzählen… und warum sollte es mich interessieren, Poppy?“, erwiderte er grollend, nickte ihr noch einmal zu und lief weiter. Poppy sah ihm mit gerunzelter Stirn hinterher. ,Sieht wieder einmal nach Krieg aus… das arme Ding', dachte sie und lief seufzend zur Krankenstation.


Kyra hatte schon zwei Tränke gebraut, dessen Rezepte, Snape ihr hingelegt hatte. Bei Carmen war sie auch schon dreimal gewesen, sie schlief meistens. Es war bereits neunzehn Uhr und Prof. Snape war noch nicht wiedergekommen.
Kyra säuberte gerade den Arbeitstisch, als Snape leise eintrat. Er lehnte im offenen Türrahmen und beobachtete sie. Sie stand seitlich zu ihm und lehnte jetzt ihre Stirn gegen den großen Kessel, dabei seufzte sie leise. ,Ich hasse ihn so sehr! Ständig ärgert er mich, ständig hackt er auf mir rum...Und ich bin kein Kind mehr', grübelte sie dabei. Er hörte sie seufzen und trat zu ihr heran. ,Sie hat bestimmt wieder nicht gegessen...Warum mache ich mir immer Gedanken um sie?', dachte er grummlig und sprach sie trotzdem darauf an.
„Haben Sie gegessen?“, fragte er mit relativ kühler Stimme, und Kyra zuckte vom Kessel weg, erschrocken sah sie zu ihm, sie hatte ihn nicht kommen gehört.
Stumm sah sie zu ihm und blieb ihm einfach eine Antwort schuldig. ,Er braucht gar nicht so tun...'
„Wenn Sie möchten, können Sie jetzt schon mit dem Zutatenraum anfangen...“, sagte er dunkel und fixierte ihren traurig-wütenden Blick, den sie ihm schenkte.
Kyra nickte und humpelte in die kleine Kammer, ein geflüstertes „Lumos“ erschall, und ein schwaches Leuchten, trat aus dem Raum.
Snape inspizierte kurz die beiden Tränke, die Kyra gebraut hatte und kontrollierte noch einmal ihr Geschriebenes von heute. Zufrieden nickte er, und schritt dann zum Zutatenraum. Kyra saß auf der Obersten Stufe der Leiter, mit einer Kiste auf dem Schoß.
„Ich habe noch etwas außer Haus zu tun, Sie gehen um... spätestens zweiundzwanzig Uhr, verstanden?“, sagte er befehlend und sie sah verwundert auf ihn hinab. ,Ach, auf einmal, ja?'
„Ja“, sagte sie nur und er nickte ihr noch einmal zu und verschwand.
„Und fallen Sie mir da nicht wieder hinunter!“, hörte sie ihn noch rufen. ,Nicht, wenn mich nicht wieder jemand erschreckt', dachte sie, und hätte es ihm am liebsten noch einmal nachgerufen.
Sie arbeitete schnell und routiniert, und war tatsächlich kurz vor zweiundzwanzig Uhr mit dem Sortieren und aufräumen fertig.
Kyra schloss magisch den Zutatenraum und blickte sich unschlüssig im Labor um. ,Hm, bin noch gar nicht müde... ob der alte Stinker schon wieder da ist? Wenn nicht könnte ich ja mal nach Carmen sehen', dachte sie und öffnete einen Spalt die Tür zu Snapes Wohnraum. ,Eigentlich sieht er es ja nicht so gerne, dass ich hier reingehe, wenn er nicht da ist', dachte sie durch den Raum schielend. Schließlich ging sie zu Carmen und sah nach ihr. Sie schlief und Kyra stellte ihr noch etwas Wasser auf ihren Nachtisch. ,Oh man, ich weiß noch, wie dreckig es mir damals hier ging', grübelte sie und küsste Carmen sanft auf ihre Stirn.
„Du hast es gut, verschläfst ja deinen Entzug...“, sagte Kyra noch leise zu ihr, dann ging sie wieder aus dem Zimmer. Unschlüssig blieb sie in Snapes' Wohnraum stehen und dachte einen Moment nach. Schließlich ging sie zu seinem Kamin und bestellte sich eine Flasche Wein. Als sie da war, zauberte sie sich ein Glas herbei und goss es voll. Vorsichtig trug sie es in das Labor, wo sie es auf ihren kleinen Tisch in der Ecke stellte.
Sie setzte noch einmal einen kleinen Versuchstrank auf und während er vor sich hinköchelte, trank Kyra genüsslich ihr Glas leer. ,Noch gute drei Wochen, dann bist du wieder im sonnigen Brasilien', sie löschte das Feuer unter dem kleinen Kessel und wartete etwas, bis er abgekühlt war, dann nahm sie eine Probe davon und füllte sie in eine Phiole ab. ,Kann sich Snape ja mal ansehen, obwohl, er redet ja doch nur verächtlich über meine Versuche', dachte sie gähnend, der Wein hatte sie müde gemacht. , So, jetzt lese ich noch schnell den Teil über die Verbindungen der Wurzel Sude mit den Sumpfmoosen', dachte sie, dass große Buch was neben dem Tisch lag, aufschlagend. Sie blätterte kurz darin, bis sie das Kapitel darüber gefunden hatte. Fünfzehn Minuten später lag ihr Kopf mit der rechten Wange auf dem aufgeschlagenen Buch, und Kyra schlief ganz still...

Prof. Snape betrat um vierundzwanzig Uhr, leicht polternd seinen Wohnraum. Er schmiss seinen Umhang unordentlich auf das Sofa und seine Robe flog eine Minute später hinterher. ,Weiber... alles nur wegen der verdammten Weiber'
Prof. Snape war bis jetzt in Hogsmeade gewesen. Er wollte sich eigentlich bei Gina entspannen gehen, nach dem Streit mit Kyra. Konnte es aber nicht, wegen Kyra. Er hatte einfach keine Lust mehr, sich mit einer anderen Frau zu vergnügen, und als ihm das bewusst wurde, ging er in die drei Besen, wo er sich eine Flasche Whisky hinter seine Kehle kippte...

Er schnaufte laut und lief zu Carmens Tür, die er leise öffnete. Er glitt zu ihrem Bett und betrachtete sie kurz. ,Eine Drogensüchtige, hier bei mir... schon wieder... und das alles nur wegen diesem ungezogenen Weib', dachte er knurrend, registrierte das Wasser auf dem Nachtisch und verließ leise das Zimmer wieder. Sein schwarzer Blick glitt durch seinen Wohnraum und blieb an der Labortür hängen. Er runzelte nähertretend seine Stirn. ,Wieso brennt da noch Licht?', dachte er, seine Augen bemerkten noch die angefangene Flasche Wein auf seinem kleinen Tisch vor dem Kamin und er zog seine Augenbraue fragend hoch, während er die Türklinke runterdrückte.
Sein Blick erfasste sofort die zusammengesunkene junge Frau und er lief leise näher. Er blieb vor ihr stehen und fixierte sie kurz, zauberte sich einen Stuhl herbei und setzte sich direkt vor ihren Tisch. Trotz seines Alkoholkonsums, waren seine Gedanken relativ klar und sein Blick geschärft. ,Sie sieht friedlich aus, wenn sie schläft,... dieses kleine, unruhige Geschöpf', dachte er, beugte sich vor und legte jetzt seine Arme überkreuz auf den Tisch um seinen Kopf darauf abzustützen, so beobachtete er sie still. ,Sie sieht schon wieder so blass aus, bestimmt hat sie wieder nicht zu Abend gegessen... was sie wohl träumt?', grübelte er, während seine schwarzen Augen auf ihr ruhten. Er besah sie sich mindestens zehn Minuten, schließlich stand er seufzend auf und ging um den Tisch herum. Er hob sie vorsichtig auf und trug sie sanft zu ihren Räumen. Kurz vor ihrer Tür murmelte sie irgendetwas unverständliches und umschlang ihn plötzlich, um sich dicht an ihn heranzukuscheln. Er lächelte sanft und küsste sie auf ihr Haar. „Mein kleiner Wildfang“, murmelte er leise dagegen, und brachte sie in ihr Schlafzimmer, dort legte er sie auf ihr Bett ab und deckte sie sanft zu. Snape streichelte ihr noch mal über ihre Wange, dann verließ er sie leise wieder. ,Warum mache ich das alles bloß? Normaler Weise hätte ich sie anschreien müssen, warum sie um diese Zeit noch im Labor ist... und Alkohol ist auch im Labor tabu', grübelte er, während er seine Gemächer wieder betrat. Er stellte sich an sein Schlafzimmerfenster und starrte in die Nacht.
,Vielleicht weil du sie mehr magst, als du dir eingestehen willst?', meldete sich eine leise Stimme in seinem Inneren und er seufzte ergeben. ,Ich kann mit solchen Gefühlen nichts anfangen...', dachte er seufzend und sah über den See...


Kyra blinzelte, gähnte laut und öffnete ihre Augen. Sie blickte sich kurz überlegend um, dann seufzte sie. ,Na, ist ja wieder mal peinlich... klasse Kyra', dachte sie augenverdrehend. ,Er hat dich in dein Bett getragen, du hast es nicht geträumt... Shit'
Sie schämte sich und stand auf. Als sie aus dem Bad kam machte sie sich auf, zum Frühstück in die Große Halle.
Nachdem sie sich eine Weile freundlich mit Prof. Dumbledore unterhalten hatte, lief sie in die Kerker. Snape stand schon an seinem Kessel, als Kyra in das Labor trat. Er sah kurz auf und sie verfing sich einen Moment in seinen Augen, die heute einen relativ friedlichen Ausdruck hatten.
„Guten Morgen... danke wegen gestern“, sagte sie schnell, sie wollte es hinter sich bringen.
„Gern geschehen“, brummte er nur weiterarbeitend und sie starrte ihn überrascht an. ,Wie, kein Meckern?', dachte sie erstaunt.
„Sie wissen wohl, dass Alkohol trinken im Labor verboten ist?“, fragte er aber schon und Kyra seufzte innerlich. ,Na, hätte mich auch gewundert', dachte sie und antwortete direkt.
„War ja nur ein Glas Wein“
„Auch nicht ein Glas“, erwiderte er kühl und ging in den Zutatenraum. Kyra sah ihm nach und streckte ihm die Zunge raus. ,Ja, ja'
Er kam wieder raus und sah sie mahnend an.
„Wie geht es Carmen, Sir“, fragte Kyra schnell und wich seinen dunklen Blick aus.
„Gut. Sie bekommt ab heute nur noch die halbe Ration“, erklärte er ruhig und zupfte etwas Kraut von einem großen Stängel.
„Das ist schön... wie lange denken Sie, wird ihr Entzug noch dauern, Prof. Snape?“, fragte Kyra neugierig und trat neben ihn, griff sich auch einen Stängel und half ihm. Er sah kurz seitlich zu ihr und schmunzelte dann kurz.
„Schön das sie mitdenken, Miss Fürchterlich“, sagte er dann und Kyra grinste kurz.
„Gern geschehen“, erwiderte sie und er sah sie dunkel an.
„Ich werde Ihre Freundin in drei Tagen nach Hause schicken“, antwortete er dann auf ihre Frage. Kyra hielt inne und bohrte fragend ihre Augen in seine.
„Oh... schon?“, sagte sie leicht verwirrt, dann sah sie wieder auf den Stängel und zupfte mit nachdenklichem Gesicht weiter. ,In drei Tagen schon? Dann bin ich ja wieder alleine...mist'
„Ja... gehen sie und geben Sie ihr den Trank“, sagte er jetzt mit sanften Befehlston und Kyra nickte, legte den halbgerupften Stängel ab, schnappte sich eine Phiole aus dem Schrank und verschwand damit.

„Morgen!“, sagte Kyra fröhlich und setzte sich zu Carmen auf den Stuhl neben ihrem Bett.
„Morgen Mucki, geht es dir gut?“, fragte Carmen und Kyra nickte.
„Na klar, ich darf jetzt ohne Schiene gehen, ich humpele zwar noch etwas, aber auch das wird vergehen, sagt Madam Pomfrey“, berichtete sie lächelnd und Carmen lächelte jetzt auch.
„Das ist ja klasse. Gehst du eigentlich zu dem Fest mit dem Typen? Ist es nicht heute? Oder Morgen? Man, durch den Trank weiß ich nicht mehr genau, was für ein Tag heute ist. Samstag?“, fragte Carmen, dann schüttelte sie kurz ihren Kopf, ihr war ständig schwindelig.

„Nein, Freitag. Ich weiß noch nicht genau, ob ich da hingehen soll... aber ich wird ja wohl müssen“, antwortete Kyra ihr.

„Niemand zwingt dich, Kyra“, sagte Carmen ernst. „Ich würde mir natürlich schon diesen Muskelbepackten Kerl schnappen, aber er ist nichts für dich... nichts für ein anständiges Mädchen, wie du es bist Mucki“, fuhr sie fort und griff ihr Hand.
„Warum sagst du immer so etwas, Carmen?“, fragte Kyra und sah sie verärgert an. Carmen seufzte.
„Ich meine es doch nur gut..., ich möchte nicht, dass du noch mal auf solch einen Typen hereinfällst, dass ist alles“, sagte Carmen beschwichtigend.
„Pff“, machte Kyra und verdrehte ihre Augen.
„Das passiert mir garantiert nicht noch mal, außerdem hatte ich das mit Lorenzo längst vergessen“, erwiderte sie schnell und Carmen sah sie lauernd an.
„Hast du nicht, sonst würdest du nicht jeden Mann am liebsten in eine Kröte verwandeln, der dich nur ansieht“, erwiderte sie dagegen.
Kyra sah sie stumm an.
„Es ist schon lange her... Ich habe eh nichts davon mitbekommen, außerdem will ich auch nicht mehr darüber reden... hier Dein Trank, heute gibt es nur die Hälfte“, sagte Kyra jetzt schlechtgelaunt, reichte ihn ihr und stand auf.
„Bis später“, sagte sie noch und verschwand schnell wieder. Carmen sah ihr nur traurig nach...

Kyra hatte den ganzen Vormittag jetzt schlechte Laune, und ließ es Snape spüren, immer wenn er eine Arbeitsanweisung gab, befolgte sie, sie maulend.
„Haben Sie noch mal nach Carmen gesehen und ihre Temperatur gemessen?“, fragte er und sie knurrte nur.
„Machs doch selber, du fummelst doch zu gerne an ihr rum!“, stieß sie zischend aus.
Sein Kopf flog sofort zu ihr und er musterte sie kurz, bevor er antwortete.
„Hast du heute ein Problem mit deinem Leben?“, knurrte er zurück und sie starrte ihn zornig an.
„Wieso? Weil ich die Wahrheit sage, oder was? Es stimmt doch, oder? Ich habe doch gestern gesehen wie du sie wieder betatscht hast“, zischte sie und sie fochten ein Augenduell aus.
,Unausstehlich... sie ist unausstehlich!', grübelte er wütend.
„Du siehst ja doch nur was du willst... Am besten du verschwindest für heute, bevor ich mich noch zu Handlungen herablasse, die ich später eventuell bereuen würde“, knurrte er jetzt dunkel und erstach sie förmlich mit seinen schwarzen, funkelnden Blick.
Kyra stemmte jetzt angriffslustig ihre Hände in die Hüften.
„Ach ja? Was denn?“, fragte sie lockend.
Snape trat nah an sie heran und Kyra wurde es unter seinem kühlen Blick tatsächlich mulmig, obwohl sie so wütend war.
„Vielleicht werde ich dir den Hintern versohlen... was hältst du davon, Miss Fürchterlich?“, fragte er drohend und beugte sich mit geschlitzten Augen zu ihr herunter.
„Das würdest du dir nicht wagen...“, wisperte Kyra, und sah ihn mit flackernden Blick an.
Er kräuselte darauf höhnisch seine Oberlippe.
„Nein? Möchtest du es testen?“, fragte er seidig und Kyra schluckte schwer.
„Ich gebe dir genau eine Minute... verzieh dich... und bereite dich auf deine Verabredung vor!“, flüsterte er mit unterdrückter Wut und Kyra machte auf dem Absatz kehrt und flüchtete aus dem Labor.
„Und wehe du bist morgen früh nicht pünktlich!“, rief er ihr noch wütend nach, dann setzte er sich an seinen Schreibtisch und legte seinen Kopf in seine Hände. ,Verdammt, warum lasse ich mich andauernd bei ihr so gehen.... reiß dich zusammen du Idiot!', dachte er und rieb sich seine Schläfen.


Kyra war furchtbar wütend und lief in ihrem Zimmer grummelnd auf und ab. ,Dieser eingebildete uralte Zauberer! Oh, wie ich ihn hasse!', sie warf sich jetzt mit Schwung auf ihre Couch. Nachdenklich blickte sie zur Decke. ,Auf was bildet sich dieser hakennasige, sture, widerliche, immer meckernde Mann eigentlich was ein? Warum trägt er mich Nachts in mein Bett, wenn er mich nicht mag?', dachte sie und eine verzweifelte Träne lief ihr über die Wange, schnaufend wischte sie, sie weg. ,Denk nicht soviel über die alte Giftschlange nach, Kyra. Er will doch, dass du dich heute amüsierst, also bitte, dann werde ich ihm den Wunsch erfüllen...', dachte sie, bestellte sich über ihren Kamin etwas zu Essen und eine Flasche Wein, dann machte sie es sich gemütlich. Später lag sie lange in ihrer Badewanne, benutzte anschließend zum ersten Mal das Parfum, was ihre Mutter ihr zu Weihnachten geschenkt hatte und ließ ihre Haare offen, locker über ihre Schultern hängen. ,Sind ja ganz schön gewachsen... zum Glück', dachte sie lächelnd. Es war schon achtzehn Uhr und Kyra zog sich an. ,So Kyra, zeig mal, was du noch so drauf hast', dachte sie und zog ein enges Bauchfreies Top an, dazu ihren kurzen Rock, der eigentlich so kurz war, dass er mehr einem breiten Gürtel glich... ,Oh, Mum würde jetzt ausrasten', dachte sie grinsend vor ihrem großen Standspiegel stehend. ,Also ist es genau richtig... hm, jetzt gehe ich noch zu Carmen und borge mir etwas von ihrer Schminke, hoffentlich ist sie einigermaßen klar im Kopf', sie legte sich ihren Umhang um und lief zu Snapes Wohnraum. Einmal tief Luft geholt und angeklopft...

„Wer stört?“, kam es grummelnd von drinnen und Kyra trat mit hocherhobenen Kopf ein, und lief, ohne ihn anzusehen, direkt in Carmens Zimmer, dabei hinterließ sie einen Duft nach zartem Parfum im Raum, den Snape verärgert einsog. ,Ach Madam nimmt Parfum, dass ist mir neu...'

Er saß an seinem Schreibtisch und hatte mit kühlem, bohrenden Augen ihren Weg verfolgt. Nun stand er mit Schwung auf und lief ihr nach. Sie saß am Bett bei Carmen, und sie redeten leise miteinander. Carmen ging es relativ gut, die halbe Ration, hatte vollkommen gereicht. Sie schien wirklich schon fast über den Berg zu sein.
„Nimm dir nur, liegt alles im Bad. Deine Haare sehen toll aus Mucki“, sagte Carmen, müde lächelnd. Kyra lächelte kurz, stand auf und lief in Carmens Bad. Den Professor hatte sie wohl an der Tür bemerkt, ignorierte ihn aber einfach. Snape schnaufte wütend und starrte wartend zur Badezimmertür. ,Ihre Haare sehen toll aus? Wo denn?', dachte er verächtlich.
Kyra legte sich inzwischen im Badezimmer ihren Umhang ab und schminkte sich auffällig, aber dennoch nicht zuviel. Sie betonte ihre Augen mit einem schwarzen Lidstrich und etwas Lidschatten. Dann malte sie sich noch etwas die Lippen rot, und legte ein wenig Rouge auf. Zufrieden besah sie sich im Spiegel. ,So, dass müsste reichen'
Snape starrte immer noch auf die Badezimmertür, als er Carmens Blick auf sich bemerkte. Er sah kurz dunkel zu ihr, schnaufte verächtlich und wollte sich zurückziehen, als die Badezimmertür wieder aufging und Kyra heraustrat. So blieb er stehen wo er war und atmete scharf seine Luft aus, als er registrierte, was sie trug. ,Das glaube ich jetzt aber nicht'
Wütend schritt er auf sie zu und funkelte sie böse an. Sie blieb wartend stehen und sah ihn ruhig in seine Augen, die jetzt auf ihren kurzen Rock hängen blieben.
„Ist was?“, fragte Kyra locker, aber innerlich klopfte ihr Herz laut und schnell.
„Hast du nicht etwas vergessen?“, fragte er mit unterdrückter Wut.
„Was denn?“, fragte Kyra unschuldig und er schlitzte seine Augen zu ihr, drehte sich kurz zu Carmen, die sie lauernd beobachtete und griff Kyra kurzerhand an ihre Schultern um sie wieder rückwärts in das Badezimmer zu schieben.
„He!“, stieß sie unwillig aus, kam aber trotzdem im Bad an, dass er laut zuschlug.
„Was soll das Snape?“, fragte sie und verschränkte ihre Arme übereinander.
„Nenn mich nicht Snape... entweder Prof. Snape oder Severus, verstanden?“, knurrte er und ließ erneut seine Augen über ihren kurzen Rock gleiten.
„Wo willst du so hin?“
„Geht dich das was an, Severus?“, fragte sie mit lästernder Stimmlage, worauf sich sein Blick noch mehr verfinsterte.
„Ich werde es nicht erlauben, dass meine Praktikantin so herumläuft“, knurrte er.
„Du hast mir gar nichts zu sagen, ich mache in meiner Freizeit, was ich will, merk dir das!“, erwiderte Kyra bockig und wollte an ihm vorbei, doch er machte keinen Platz.
„Lass mich durch, verdammt noch mal!“, meckerte sie und er machte tatsächlich Platz.
„Oder verdienst du dir da etwa dein Geld? Es sieht jedenfalls so aus“, sagte er jetzt höhnisch und Kyra verharrte mit der Türklinke in der Hand. ,Das ist ja wohl das Allerletzte...', dachte sie geschockt und sie drehte sich langsam zu ihm um. Er sah kühl und undurchdringbar aus seinen schwarzen Augen auf sie herab.
„Was nimmst du denn so, Kyra?“, setzte er nun nach und ließ seine Augen scheinbar interessiert über ihren Körper wandern, worauf Kyra ihn mit ihrem Blick tötete. Wütend standen sie sich im Badezimmer gegenüber.
„DU... du bist wirklich der furchtbarste Mensch, den ich kenne! Ich hasse dich!“, rief sie laut und schubste ihn einmal fest gegen seine Brust, aber er blieb ruhig stehen, so als ob nur ein Windhauch ihn gestriffen hätte, seine Augen ruhten weiterhin auf ihr, nur sein rechter Mundwinkel hob sich spöttisch.
„Warum tust du mir immer weh?“, sagte sie mit einem gequälten Ausdruck in ihren schönen Augen und stürmte aus dem Bad, er sah ihr mit einem komischen Gefühl im Magen hinterher...
„Severus?“, hörte er Carmens Stimme rufen und er riss sich zusammen und lief zu ihr.
„Ja?“, fragte er leicht gereizt und blickte dunkel auf sie herab.
„Warum war Kyra so wütend?“
„Geht dich das was an?“
Ja, sie ist meine Freundin“
„Dann lass es dir von ihr erzählen“, erwiderte er kalt und wollte aus dem Zimmer gehen.
„Du lässt sie aber nicht wirklich zu diesen Typen gehen, oder?“, rief sie ihm hinterher, worauf er kurz über seine Schulter zu ihr zurück sah. „Sie muss selber wissen, was sie macht, angeblich ist sie ja erwachsen“, antwortete Snape und lief weiter. ,Sie ist ab heute für mich gestorben... pah von wegen ich tu ihr weh? Verträgt sie keine Kritik, die kleine Miss Fürchterlich...', dachte er sauer und goss sich ein Glas Feuerwhisky ein, dass er zügig leerte.
,Soll sie doch rumhuren, die Schlange...', ...ein zweites Glas wurde von ihm geleert.

Kyra stapfte indessen wütend über die Ländereien von Hogwarts, zum Apparierpunkt. Wenig später kam sie mit einem „Plopp“, in Hogsmeade an, und lief in die Richtung, wo Ginas Geschäft lag.
Sie blieb vor dem Eingang stehen und holte tief Luft, bevor sie entschlossen anklopfte. Sie wurde höflich hineingebeten und es schall ihr schon laute Musik entgegen. Nachdem sie ihren Umhang abgelegt hatte, lief Kyra in den großen Hauptraum, der festlich geschmückt war. Es gab rechts an der Wand ein kleines Büffet, mit allerlei Köstlichkeiten, gegenüber an der Bar stand Gina mit ein paar Herren und lachte laut.
„Kyra! Da bist du ja endlich, ich habe schon auf dich gewartet“, hörte sie jetzt Petes Stimme hinter sich und drehte sich mit einem Lächeln zu ihm um.
„Wow, du siehst echt klasse aus“, sagte er anerkennend über ihr Outfit.
„Danke Pete“, erwiderte sie und hakte sich bei ihm ein. Er sah heute auch nicht so schlecht aus, hatte eine feine, schwarze Hose und eine Art Piratenhemd an, was er vorne leicht geöffnet trug, so das man seine Brusthaare sehen konnte.
„Komm, wir gehen zu meinen Jungs“, sagte er und schob sie zum Ende der Bar, wo ein paar junge Männer standen. Kyra kannte nur Olaf davon, der Rest war ihr fremd. Sie bemerkte die anerkennenden Blicke, die sie Pete schickten und er sah sehr stolz aus. Seine Mutter kam jetzt zu ihnen und begrüßte Kyra freudig.
„Mein Gott bist du hübsch geworden... und so sexy. Willst du nicht wieder bei mir arbeiten?“, fragte sie und Kyra verneinet schnell.
„Ich fahre in drei Wochen wieder nach Hause, Gina. Trotzdem danke für das Angebot“, erwiderte sie schnell und Gina seufzte gespielt.
„Schade, du wärst eine angenehme Bereicherung für meinen Laden gewesen“, sagte sie, wünschte ihr noch viel spaß und widmetet sich wieder den anderen Gästen.
Kyra unterhielt sich mit Pete und den anderen Jungs, dabei trank sie ein Glas Wein. ,Ich würde jetzt gerne nach Hause gehen..., na eine halbe Stunde muss ich wohl noch bleiben, sonst ist Pete gekränkt', dachte sie und hörte ihm schon gar nicht mehr zu, er erzählte nur von irgendwelchen, belanglosen Dingen.
Sie sah sich gelangweilt um, als sie plötzlich den schwarz gekleideten Mann sah, der mit seinem Rücken zu ihr am anderen Ende der Bar stand. ,Was macht er hier?', dachte sie und wurde wieder wütend. ,Na klar, er ist ja hier bestimmt einer von den Stammgästen, da ist er natürlich eingeladen... hat er selbstverständlich verschwiegen, der Hund!', dachte sie erbost, als er sich auch schon zu ihr umdrehte. Verächtlich blickte er kurz zu ihr hinüber, als Gina jetzt zu ihm trat und ihn ablenkte. Kyra schnaufte laut und trank ihr Glas in einem Zug leer. ,Darum wollte er, dass ich hier nicht hergehe, damit er in Ruhe mit seinen Huren rummachen kann, oh wie ich ihn hasse!'
„Kyra? Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Pete jetzt dicht an ihr Ohr. Sie sah entschuldigend zu ihm.
„Ja, natürlich...“
„Was ist denn mit dir los, du bist so ruhig, müde?“
„Ja, ein wenig, entschuldige bitte“
„Weißt du was, ich werde dir jetzt mal einen Drink mixen, der dich ein wenig aufweckt, okay?“
„Ja, mach nur“, sagte sie und schielte schon wieder zu Snape, er unterhielt sich jetzt mit einer schönen Frau, sie schienen sich zu kennen, denn sie legte ihre Hand kichernd auf seine Schulter. Kyra schlitzte böse ihre Augen zu ihnen, in dem Augenblick sah Snape zu ihr, ein höhnischer Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, ertappt drehte Kyra sich weg.
„Was ist Professor, kommst du ein wenig mit hinauf in mein Zimmer? Ein wenig Entspannen? Heute ist es umsonst...“, schnurrte Lizzy in sein Ohr und er schenkte ihr einen dunklen Blick.

Kyra sah enttäuscht weg, als Snape mit der Frau rausging. ,Ich hasse ihn für immer und ewig, er ist so fies“, dachte sie und hatte alle mühe sich ihre Tränen zu verdrücken.
„Hier Kyra, dein Drink“, sagte Pete jetzt neben ihr. Er hielt ihr ein Glas mit einer bunten Flüssigkeit hin.
„Danke“, sagte Kyra, nahm es aus seiner Hand und trank es in einem Zug leer. Pete sah sie erstaunt an. „He, das ist ein Drink gewesen, kein Whisky“, sagte er lachend und umarmte sie.
„Ist mir egal“, erwiderte Kyra ihm und ließ sich wieder irgendeine von seinen tollen Geschichten erzählen.


„Ich werde aber nur einen Whisky mit dir trinken, Lizzy“, sagte der Tränkemeister zu Ginas Angestellte, die nickte nur.
„Wie du willst“, erwiderte sie ruhig.


Kyra wurde etwas schwindelig und ein altbekanntes dumpfes Gefühl beschlich sie. Sie sah lauernd zu Pete.
„Pete?“
„Ja meine Süße?“, gab er sofort Antwort und probierte sie in seine Arme zu ziehen.
„Lass das“, sagte Kyra und schob ihn von sich. Er lächelte sie lieb an.
„Was ist denn, Kyra?“
„Hast du mir etwas in mein Glas getan, Pete?“, fragte sie ernst und probierte ihn fest in seine Augen zu sehen, doch sie hatte leichte Schwierigkeiten ihren Blick scharf zu stellen, alles verschwamm etwas. ,Verdammt!'
„Nur einen kleinen Muntermacher“, sagte er grinsend und seine Kumpels grinsten jetzt auch.
„Du Idiot!“, fauchte sie laut und trat ihn heftig gegen sein rechtes Schienbein. Die anderen Gäste, die in der Nähe standen sahen verwundert zu ihnen.
„Bist du irre? Blödes Weib“, jammerte Pete jetzt in gekrümmter Haltung und hielt sich sein Schienbein.
„Ach, du kannst mich mal!“, sagte sie zornig und lief zum Ausgang, dort ließ sie sich ihren Umhang geben, legte ihn mehr schlecht als recht um und verließ eiligst das Haus. Draußen lehnte Kyra sich erst einmal tief Luft holend, gegen die Häuserwand. ,Mist, so kann ich nicht apparieren, jetzt muss ich auch noch den ganzen Weg laufen' dachte sie schniefend und machte sich mit wackeligen Beinen auf den Weg nach Hogwarts...

Snape trank mit Lizzy zwei Whisky und sie erzählte ihm einige lustige Geschichten aus dem Gewerbe. Doch er war mit seinen Gedanken bei Kyra. ,Ich hatte sie nicht so naiv eingeschätzt, dass sie mit so einem dummen Jungen geht...', grübelte er schon wieder und verabschiedete sich schließlich von der Schönheit.
„Wir werden uns wohl nicht wiedersehen, oder?“, fragte diese mit einem wissenden Lächeln.
Snape sah nur mit glitzernden, schwarzen Augen zu ihr, dann ging er zur Tür. Dort drehte er sich jedoch noch einmal zu Lizzy um.
„Ich weiß es nicht“, antwortete er doch noch, nickte noch einmal und schloss die Tür von außen. Draußen stand er einen Augenblick nachdenklich vor der Zimmertür. ,Sie hat recht, ich werde nicht wieder herkommen, ich werde das tun, was ich hätte schon die ganze Zeit hätte tun sollen' Er hatte es auf einmal eilig, wieder in den Festsaal zu kommen und blickte sich dort suchend um. Eigentlich wollte er sich jetzt Kyra schnappen und nach Hause zerren, um sie dort zu küssen, bis sie besinnungslos werden würde.
Mit einem scharfen Stich in seinen Eingeweiden registrierte er das Fehlen von Kyra und Pete. Knurrend lief er zu den jungen Männern.
„Wo ist Ginas Sohn“, fragte er mit drohender stimme und das Grinsen auf ihren Gesichtern erstarb bei Snapes funkelnden, bösen Augen.
„Er ist mit einem Mädchen in seine Wohnung gegangen“, sagte schnell Olaf, er kannte den Zaubertränkemeister von Hogwarts, und er wusste, dass man besser das machte, was dieser wollte. ,Was?' Snape schlitzte jetzt gefährlich seine Augen.
„Wo?“, sagte er nur eisig und Olaf lief schnell voraus, Snape rauschte ihm hinterher. Sie liefen die Treppe hoch und bogen nach rechts ab. Am Ende des Flures war eine dunkelblaue Tür. Olaf zeigte darauf.
„Da wohnt er“
„Gut. Verschwinde“, zischte Snape und Olaf machte das er weg kam. Snape eilte zu der Tür und klopfte laut an. ,Wenn er mein Mädchen angefasst hat, bringe ich ihn um'

Man hörte schlurfende Schritte und Pete öffnete schließlich nur mit einem Handtuch um den Hüften die Tür, „Was ist denn, ich bin beschäftigt“, sagte er kurz angebunden, verstummte dann aber, als er den Professor erkannte. Dieser starrte bissig auf den jungen Mann.
„Wo ist sie?“, knurrte er laut und Pete zuckte zusammen.
„Im...im Bett“, stotterte er verlegen und sah das aufkommende, wilde Lodern in den schwarzen Augen, automatisch machte er einen Schritt nach hinten, den Snape sofort nachsetzte.
„Du hast es gewagt...“, sagte Snape eisig, und ballte schon seine Hand zur Faust.
„Pete? Kommst du wieder? Sonst ziehe ich mich wieder an“, hörte man nun aus dem hinteren Teil des Raumes, eine weibliche Stimme. Snape erstarrte lauschend.
„Wer ist das?“, fragte er verwirrt und Pete musste erst einmal schlucken.
„Mira“, krächzte er dann. Sie war eine von den Huren.
„Mira?“, wiederholte Snape leise und blickte kurz zu Boden. ,Nicht Kyra'
„Wo ist Kyra?“, fragte er sofort und Pete sah ihn erleichtert an.
„Sie ist schon gegangen... nachdem sie mich getreten hat, sehen Sie“, sagte er schnell und zeigte ihm die große blaue Beule an seinem Schienbein.
„Sie wird sicherlich ihre Gründe dafür gehabt haben... warum?“, fragte Snape nun doch neugierig und Pete biss sich auf seine Zunge. ,Mist, warum hab ich überhaupt was gesagt?'
„Nun?“, fragte der schwarzgekleidete Magier mit seidiger Stimme und Pete redete schnell.
„Ich habe ihr einen kleinen Muntermacher untergejubelt, dass fand sie anscheinend nicht so prickelnd“, sagte er vorsichtig und Snape starrte ihn wütend an. ,So ein Idiot', dachte er und wollte aufbrausen als Gina jetzt mit Olaf angelaufen kam, er hatte ihr lieber Bescheid gesagt, da ihm der Tränkemeister so böse erschien, Olaf hatte Angst um seinen Kumpel gehabt.
„Was ist hier los? Prof. Snape?“, fragte sie jetzt herantretend und Snape drehte sich ruhig zu ihr um.
„Es ist alles in Ordnung Gina, du brauchst dir keine Sorgen um deinen Sohn zu machen. Gute Nacht“, sagte Snape ruhig und lief an ihr vorbei die Treppe hinunter und aus dem Haus.


Kyra war mittlerweile in dem kleinen Wald, der zwischen Hogsmeade und Hogwarts lag, angekommen. Sie torkelte nun reichlich und ihre Sinne waren meist verwirrt. Sie ächzte und ließ sich schließlich auf einem Baumstamm nieder, der am Wegrand lag. ,Ich kann nicht mehr... dieses blöde Arschloch! Mir einfach was unterzujubeln...', dachte sie verärgert als ihr auch schon übel wurde...





,Wo ist sie?', dachte Snape sich suchend umblickend. ,Sie kann unmöglich disappariert sein, oder?', dachte er nervös und lief suchend in Richtung Hogwarts. Als er aus dem Dorf raus war, entschloss er sich doch zu disapparieren und kam wenig später, nah dem Schloss an. Er rannte über die Ländereien, eilte in die Kerker und in ihre Räume, dann in seine. , Verdammt, sie ist noch nicht hier... es kann ihr alles mögliche in ihrem Zustand da draußen passieren...', grübelte er besorgt.
Verzweifelt machte er sich auf den Rückweg.



Kyra hatte alles rausgebracht, was sie im Magen hatte, und hockte zusammen gekauert auf dem Waldboden, mit ihrem Rücken gegen den Baum. ,Ich bin ganz alleine... niemand hat mich lieb...', schoss ihr durch den Kopf und sie weinte leise. Sie war ziemlich berauscht und fühlte sich unendlich verlassen.


Snape erreichte jetzt den kleinen Wald von Hogwarts Seite aus und lief suchend hinein. ,Wenn ein Werwolf sie nun erwischt? Wir haben keinen Vollmond, Severus, bleib ganz ruhig', probierte er sich zu beruhigen, aber er wusste nur zu gut, dass es genug andere gefährliche Tiere hier gab.
Plötzlich hörte er etwas in der nächtlichen Stille. Es war ein Schniefen, ...jemand weinte ganz in der Nähe. Schnell eilte er näher und sah die auf dem Boden hockende, kleine Gestalt, und unendliche Erleichterung machte sich in seinem Herzen platz.
Schnell war er bei ihr und hockte sich zu ihr.
„Da bist du ja... bist du verletzt? Ist etwas passiert?“, fragte er sanft und Kyra sah vorsichtig auf, er machte mit seinem Zauberstab Licht und leuchtete ihr ins Gesicht, sofort fielen ihm ihre unnatürlich geweiteten Pupillen auf.
„Es ist nicht meine Schuld...“, murmelte sie lallend und er säuberte sie mit einem Ratzeputz.
„Ich weiß“, sagte er beruhigend und streichelte sanft ihre Wange, sie schloss dankbar ihre Augen und lehnte ihr Gesicht gegen seine Handfläche.
„Komm, wir gehen nach Hause“, raunte Snape und zog sie hoch, Kyra lehnte sich gegen seine Brust und umschlang ihn fest am Hals. „Ich war ganz alleine hier, warum kommst du erst jetzt?“, nuschelte sie gegen seinen Hals und weinte wieder. Er umarmte sie und drückte sie fest an sich heran. „Ich habe dich überall gesucht...Weine nicht...“, flüsterte er gegen ihr Haar. Doch Kyra trat nun ganz ab, sie seufzte nur noch und Snape hob sie auf seine Arme, schloss seine Augen und disapparierte mit ihr zum Apparierpunkt von Hogwarts, dann trug er sie fest an sich gedrückt zum Schloss. ,Nun gehört sie mir und niemand wird sie mir mehr wegnehmen', dachte er, seine Nase in ihr Haar steckend. Ein kleiner Hauch von dem Parfum stach ihm dabei in seine Nase. ,Sie braucht kein Parfum, sie riecht auch so gut...', dachte er und erreichte das Schlossportal.
In seinen Räumen angekommen legte er sie vorsichtig auf sein Bett. Sie seufzte wieder und drehte sich auf die Seite, wo sie sich zusammenrollte.
„Mir ist nicht gut...“, jammerte sie mit geschlossenen Augen und der Tränkemeister holte ihr einen Magentrank und flößte ihn, ihr ein. Ein paar Sekunden später seufzte sie erleichtert.
,Wie kann er ihr nur so etwas geben... er soll froh sein,, dass er jetzt nicht hier ist...', dachte er grollend und zog sie vorsichtig aus, nur ihre Unterwäsche ließ er ihr. Nachdem er Kyra zugedeckt hatte, zog er sich auch aus, dabei blickte er immer wieder besorgt zu ihr, sofort fiel ihm auf, als sie jetzt anfing zu zittern.
Er glitt zu ihr unter die Bettdecke und löschte mit einem Murmeln alle, bis auf eine Kerze.
„Uh...kalt...“, wisperte Kyra und schmiegte sich in seine Arme. Er kuschelte sich fest an sie heran.
„Schscht.... schlaf jetzt...ich bin da“ , flüsterte er gegen ihr Ohr und hauchte ihr einen Kuss auf ihre Schläfe.
„... Du...Alle... Scheißkerle...“, murmelte sie schon fast unverständlich, dann wurde ihr Atem ruhig und er spürte, dass sie eingeschlafen war.
„Ja“, sagte er leise und schloss seine Augen, die soeben einen traurigen Ausdruck bekommen hatten...



.....................


Und, ich hoffe es hat Euch gefallen.
Bin echt schon gespannt, was Ihr dazu sagt!
Lg, Dardevil!


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Wir müssen lernen, mit Menschen auszukommen, die anders sind als wir. Wenn sie das Herz auf dem rechten Fleck haben, spielt es keine Rolle, woher sie stammen.
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