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Fanfiction

Gib ihr eine Chance Prof. Snape! - Kapitel 3

von Dardevil

Daaaaanke für die Kommis!!!
Schön, dass Ihr Euch so die verschiedensten Gedanken macht, dass freut mich.
LG, Dardevil!
.....................................


Den nächsten Tag verbrachte sie mit mehreren Tests, in den anderen Fächern. Sie kam eigentlich erstaunlicher Weise recht gut mit den Lehrern aus... außer mit dem Einen.
Kyra fand sie viel besser, als die in den vorigen Schulen, aber vielleicht lag es auch daran, dass es hier eine Zauberschule war, und keine Muggelschule.
Sie kam gerade mit Prof. McGonagall die Treppe zur Vorhalle hinunter, als von links Prof. Snape die Kerkertreppe hinauf kam.
„Ich bin wirklich sehr zufrieden mit ihnen, Miss Siran. Dafür das Sie noch in keiner Zauberschule waren, beherrschen Sie die allgemeinen Verwandlungszauber doch recht gut. Haben Ihre Eltern Ihnen das gelehrt?“, fragte McGonagall sie freundlich.
„Ja, die meisten schon. Und mein Bruder, Pabló, er war ein sehr guter Zauberer“, antwortete Kyra, dabei bekamen ihre Augen kurz einen traurigen Ausdruck, aber als sich ihr Blick mit dem des Tränkemeisters kreuzte, wurde er schnell wieder kühl. Snape sah die beiden Frauen nur dunkel an, und verschwand mit wehendem Umhang in der Großen Halle.
„Viejo murciélago!“, murmelte Kyra ihm nach und bekam von McGonagall einen fragenden Blick.
„Bitte?“, fragte sie.
„Och, nichts“, erwiderte Kyra grinsend, und hielt ihr die Tür auf.
Sie gingen gemeinsam zum Tisch, und Kyra setzte sich mit einem falschen Lächeln neben Prof. Snape, der sie nur kurz kühl betrachtete, sich dann wieder seinem Mittag widmete.
„Severus, kannst du eigentlich Spanisch?“, fragte McGonagall ihn jetzt von der gegenüberliegenden Seite. Er sah genervt auf und Minerva fragend an.
„Nein, wieso?“, fragte er dann dunkel, und fixierte kurz seinen schwarzen Blick, böses ahnend kurz zu Kyra, die ebenso fragend zu McGonagall blickte. Diese lächelte nur kurz zu ihrem Kollegen, dann füllte sie sich auf.
Snape sah McGonagall noch einen Moment bissig an, drehte dann sein Gesicht wieder zu seiner Nachbarin.
Kyra drehte nun seinen bohrenden Blick spürend, ihr Gesicht zu ihm.
„Ich frage mich, wieso Ihre Hauslehrerin mich das fragt... was meinen Sie dazu, Miss Siran?“, fragte er mit kalter Stimme.
Kyra bekam rote Wangen, was sie sehr ärgerte. ,Na, dass fällt ja nun voll auf... toll Kyra', dachte sei und zuckte schnell verlegen mit ihren Schultern.
„Keine Ahnung, Professor“, sagte sie dann mit unschuldigen Blick, doch Snape las die Verlogenheit, die in ihren Augen lag und fragte sich ein weiteres mal, wieso der Hut sie nicht in Slytherin eingeteilt hatte.
Er hob noch mahnend seine rechte Augenbraue, dann widmete er sich wieder seinem Essen. Kyra konnte ein Grinsen jetzt nicht mehr unterdrücken, und sie spürte McGonagalls Blick auf sich, sah auf, und sah auch sie grinsen, und da kam ihr der Verdacht, dass ihre Hauslehrerin vielleicht Spanisch konnte und ihr Grinsen wurde noch breiter...
Prof. Dumbledore beobachtete das alles mit einem Schmunzeln.

„Wie ich gehört habe, sind Sie doch schon ziemlich weit, Miss Siran?!“, sprach er sie nach dem Essen an. Kyra sah auf und nickte.
„Ja, ein Glück. Ich habe auch keinen Bock hier mit den Kindern in eine Klasse zu gehen“, erwiderte sie sofort. Neben ihr schnaufte es verächtlich, und sie drehte sich kampflustig zu Snape.
„Ach, und Sie sind wohl schon erwachsen, ja?“, fragte er auch schon höhnisch.
Kyra funkelte ihn kurz wütend an, bevor sie antwortete.
„Sicher bin ich das. Wieso denken Sie , ich wäre es nicht... Sir?“, fragte sie vollkommen gelassen, aber ihre blauen Augen funkelten weiterhin wütend.
Prof. Snape kräuselte nun höhnisch seine Oberlippe, dabei musterte er ihr Gesicht wieder einmal eingehend.
„Eine erwachsene Frau würde sich ja wohl nicht so gehen lassen. Haben Sie keinen Spiegel? Wer läuft denn so rum? Nur bockige kleine Gören, die unzufrieden mit sich und der Welt sind“, erwiderte er ihr mit undurchdringbaren Blick.
„Das geht Sie ja wohl gar nichts an, wie ich rumlaufe. Sie wissen doch gar nicht wie die Jugend heutzutage aussieht, welche Klamotten sie trägt. Wann waren Sie denn das letzte Mal unter Jungen Leuten unterwegs, in der Muggelwelt? Im letzten Jahrhundert? Was wissen Sie schon von der Welt?“, erwiderte sie trocken, und ein Funkeln erwachte in seinen schwarzen Augen.
Prof. Dumbledore saß schmunzelnd, lauschend still da.
„Ich freue mich schon auf den Anblick, wenn Sie in Ihrer Schuluniform, ohne diese Dinger in Ihrem Gesicht in meinen Unterricht erscheinen“, sagte er nun stichelnd, mit öliger Stimme.
Kyra schlitzte nun kurz ihre Augen, was Snape einen befriedigten Gesichtsausdruck bescherte.
,Dieser Vogel... warum macht er mich immer an? Sieht doch selber eigenartig aus', dachte sie ihn kurz musternd, verbiss sich aber einen weiteren Kommentar.
„Was denn, keine Antwort? Sieh an, dass scheint Sie ja getroffen zu haben, stimmts'? Oder freuen Sie sich ebenso darauf?“, stichelte Snape nun weiter.
„Ach lassen Sie mich doch einfach in Frieden, ja? Mit Ihnen kann man ja eh keinen vernünftigen Satz reden, ohne dass Sie Ihr Gift verstreuen“, erwiderte Kyra nun sauer, und wollte aufstehen.
„Ach, Sie wollen sich mit mir unterhalten? Nur zu“, sagte Snape jetzt hämisch, ebenso aufstehend.
„Auf einen Tee, bei mir?“, fragte er zynisch und zeigte zur Tür. Sie riss ungläubig ihre Augen auf.
„Ne, nicht für hundert Dollar, da hätte ich ja hinterher drei Wochen Magenbeschwerden, na danke!“, erwiderte sie dann, ebenso zynisch.
Die anderen Lehrer sahen lauschend zu ihnen... manche grinsten verhalten.
Snape baute sich jetzt drohend vor ihr auf.
„Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, Sie sollen vorsichtig mit dem sein, was Sie sagen Miss Siran“, zischte er drohend zu ihr.
„Severus... Miss Siran, ich muss doch sehr bitten“, warf nun der Direktor ein.
„Ihr Kerkermeister hat angefangen, und ich brauche mir das ja wohl nicht gefallen zu lassen“
Kyra sprach ohne ihre Augen aus denen von Prof. Snape zu nehmen. Dessen schwarze Onyxe schienen jetzt Funken zu sprühen. Wütend standen sie sich gegenüber.
„Sie werden sich noch ganz andere Sachen gefallen lassen müssen, warten Sie es nur ab“, zischte er bedrohlich leise, drehte sich auf den Absatz um, und verschwand mal wieder mit wehenden Umhang aus der Halle.

Kyra murmelte ihm ein „culo“ hinterher, dann sah sie kurz zu Dumbledore und verschwand dann ebenso mit wütendem Gesicht..
„Was hat sie eben noch gemurmelt, Minerva? Hast du es verstanden?“, fragte der Direktor nach.
„Ja, aber das willst du gar nicht wissen, Albus“, antwortete ihm die Professorin ernst, dabei sah sie besorgt Kyra hinterher. ,Ich glaube ich muss einmal mit ihr darüber reden', dachte sie unruhig.
Kyra ging zum See hinunter und steckte sich wütend eine Zigarette an. Tief sog sie den Rauch ein, um ihn dann mit geschlossenen Augen wieder herauszulassen. Sie schlenderte zum Ufer, zog ihre Schuhe aus und watete im seichten Wasser umher. Als sie aufgeraucht hatte, schnippte sie die glühende Kippe auf den See, wo sie mit einen Zischen erlosch. Plötzlich kräuselte sich das Wasser an der Stelle und ein grüngraues, Froschähnliches Wesen tauchte seinen Kopf durch die Oberfläche. Es sah drohend zu ihr, und schüttelte seine Faust in ihre Richtung. Kyra sah verwirrt zu dem Wesen. ,Oh, was ist denn das für ein Ding?', dachte sie und stammelte schnell eine Entschuldigung, obwohl sie gar nicht wusste ob dieses Wesen sie überhaupt verstand. Dann hob sie Ihre Schuhe auf und eilte zurück zum Schloss.
Prof. Snape kam gerade wieder seine Treppe hinauf und sah ihr Augenbrauen hochziehend hinterher, wie sie Barfuss mit ihren Schuhen in der Hand die Treppe hoch lief. ,Total irre, dieses Weib'

Kurz vor dem Abendbrot bemerkte Kyra an sich wieder die Unruhe aufkommen. Sie wurde fahrig und nervös. Sie holte ihren Lederbeutel vor und schüttelte den Inhalt auf ihr Bett.
,Mist, reicht nur noch für zwei Mal... was mach ich denn nun, wo bekomme ich Nachschub? Am besten ich gehe heute nach dem Abendbrot noch mal ins Dorf', dachte sie und packte alles wieder ein. Ihre Hände zitterten, und kalter Schweiß breitete sich auf ihren Rücken aus.
,Verdammt, beherrsch dich Kyra. Nicht vor dem Abendbrot... erst heute Nacht. Hm, ich brauche etwas zur Beruhigung. Ob ich eine Rauche? Ja', dachte sie nervös, und zündete sich fahrig eine an. Als sie aufgeraucht hatte zog sie sich an und ging runter zum Abendessen. Prof. Snape kam etwas später in die Halle gerauscht, setzte sich mit angewiderten Gesicht neben Kyra, bemerkte den Geruch der an ihr haftete und schnupperte kurz unauffällig zu ihr. ,Sie raucht', bemerkte er sofort und beugte sich zu ihrem Ohr. Kyra kaute gerade einen großen Bissen Speck.
„In Hogwarts und auf den Ländereien ist rauchen verboten“, flüsterte Snape eisig zu ihr. Kyra zuckte kurz zusammen, kaute dann aber nervös auf.
„Ich weiß nicht was Sie meinen, Prof. Snape“, flüsterte sie dann zurück.
„Beten Sie, dass ich Sie nie dabei erwische“, flüsterte er ein weiteres Mal mit eisiger, drohender Stimme zu ihrem Ohr, lehnte sich dann zurück und füllte sich seinen Teller auf, ohne sie weiter zu beachten.
Kyra legte den Rest Speck zurück auf ihrem Teller, dabei zitterten ihre Hände, und sie legte sie schnell auf ihrem Schoß. Vorsichtig linste sie in die Runde. ,Puh, scheint niemand bemerkt zu haben, Glück gehabt, besser ich gehe jetzt'
Die schwarzen Augen, die kurz auf ihre zitternden Hände verharrt waren, waren ihr entgangen...
Schnell stand sie auf und verließ mit einem „Gute Nacht!“, die Große Halle. Prof. Snape sah ihr dunkel nachdenklich nach, dann schweifte sein Blick zu Dumbledore. Stumm sahen sie sich an und Dumbledore wusste sofort, dass etwas nicht stimmte.
„Komm bitte nach dem Essen zu mir in mein Büro, Severus“
„Ja, Albus“, erwiderte der Tränkemeister.

Wenig später saß Prof. Snape überlegend in einem bequemen Sessel vor dem Schreibtisch des Schulleiters. In der Hand hielt er ein Glas Feuerwhisky, dass er nachdenklich drehte.
„Was hast du für einen Verdacht, Severus?“, fragte Dumbledore ruhig und fixierte seinen Tränkemeister.
„Ich werde mich dazu noch nicht äußern, Albus, aber du wirst der Erste sein, der es erfährt“
„Hm, also doch etwas schlimmes“
„Ich glaube ja“
„Und, du kannst sie nicht leiden?“
„So kann man das auch ausdrücken“
„Also wirst du ihr auch nicht helfen, was es auch sei, was du ahnst“, sagte Dumbledore lauernd.
„Helfen?“, stieß Snape höhnisch aus.
„ Im Gegenteil, wenn es das ist, was ich annehme wird sie im hohen Bogen aus Hogwarts fliegen, dafür werde ich sorgen, Albus“, fuhr er kühl fort und trank sein Glas leer.
„Schade, dass du sie so ablehnst“, sagte Dumbledore ruhig und musterte ihn mit seinen himmelblauen Augen. Dunkel erwiderte Snape seinen Blick.
„Wer könnte sie nicht ablehnen, nenne mir jemanden, der sie akzeptieren würde, so wie sie ist“, forderte Snape höhnisch.
„Eben, sie hat niemanden... sie ist allein, ganz allein, eine Außenseiterin, die niemand versteht, die sich verschließt und jedem aggressiv entgegentritt, der probiert ihr zu nahe zu kommen. Erinnert dich das nicht vielleicht an jemanden? Warst du nicht genauso in dem Alter?“, fragte Dumbledore nun und blickte ihm bittend entgegen. Der dunkle Tränkemeister stand nun schnaufend auf und lief zur Tür.
„Und wenn es so wäre, was schert es mich“, knurrte er und öffnete die Tür.
„Und ist es nicht gefährlich jetzt für sie, kann sie nicht leicht abrutschen, oder auf die falsche Seite gezogen werden? Soll es ihr später so gehen, wie dir?“, rief ihm der Direktor nach und Snape verharrte kurz an der Tür.
„Sollen sich ihre Eltern um sie kümmern... lass mich gefälligst damit in Ruhe!“, knurrte er und knallte die Tür hinter sich zu.
Prof. Dumbledore sah nur traurig zur Tür. ,Stur und unerbittlich...'




Kyra war in der Zeit mit ihrem restlichen Geld unterwegs in Hogsmeade. Längst hatte sie die Hauptstrasse verlassen und blickte sich suchend in den dunklen Nebengassen um. An einer Hausecke hing eine rote Laterne und sie betrat zögernd das Haus. ,Vielleicht kann ich hier etwas Kohle verdienen', dachte sie erkennend, um was sich das Gewerbe hier handelte.
„Hallo junge Frau, kann ich dir helfen?“, fragte eine korpulente stark geschminkte Blondine, die im Forje hinter der Theke stand. Sie trug ein weit ausgeschnittenes Kleid, und ihre riesigen Brüste drohten ihr aus dem Ausschnitt zu springen...
„Ähm, guten Abend. Mein Name ist Kyra... ich suche einen Job, Madam“, sagte Kyra vorsichtig und blickte ihr fest in die Augen.
„Wie alt bist du denn?“
„Neunzehn, Madam“
„Hm, ich weiß nicht... glaube nicht das die Männer in der Umgebung hier auf so was wie dich stehen...“, sagte sie, sie überlegend musternd. Kyra riss entsetzt ihre Augen auf und wischte sich die spitze Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
„Nein, nein! So meinte ich das nicht! Ich mache so etwas nicht, Madam.. ich meinte einen normalen Job... nicht das Andere“, sagte sie schnell nervös, und merkte wie ihre Hände wieder anfingen zu zittern. Die Frau lächelte jetzt amüsiert.
„Ach so, na mal sehen... ja vielleicht an der Bar. Kannst du dir das vorstellen? Getränke einschenken, vielleicht ab und zu mal ein nettes Wort zu unseren Gästen?“
„Ja klar, aber ich lass mich nicht begrapschen oder so“, sagte Kyra ernst.
„Sicher. Wenn du es mal probieren willst, wir bräuchten da schon Hilfe. Jedenfalls Samstag Nacht, da ist immer viel los“, sagte die Blondine. Dann lief sie einmal um Kyra rum , hob ihren Umhang zur Seite und musterte ihre Figur.
„Ja, das dürfte gehen. So kannst du hier natürlich nicht stehen, wir geben dir dann etwas zum Anziehen“, erklärte sie dabei.
„Hm, aber ich stelle mich hier nicht halbnackt hin“, warf Kyra ein. Die Blondine lächelte verstehend.
„Nein, nein. Nur ein Kleid, ich bin übrigens Gina“, sagte sie ihr lächelnd die Hand reichend. Kyra nahm sie ebenso lächelnd entgegen, dann besprachen sie noch kurz ihren Verdienst und die Arbeitszeit.
Nachdem Kyra sich verabschiedet hatte, lief sie weiter in die dunkle Gasse hinein. Sie brauchte noch etwas...
Wenig später traf sie auf zwei dunkle Gestalten, mit denen sie kurz flüsternd verhandelte.
„Okay, zwei Silbersickel... und ich bekomme noch etwas extra“, flüsterte sie dem stämmigen Mann zu, der vor ihr stand. Der Andere blickte immer sichernd um sich.
„Hier Kleine, hast du was zum lutschen, gibt dir den nötigen Kick für heute Nacht“, sagte der Mann und reichte ihr eine kleine Pille. Kyra nahm sie nickend entgegen, steckte die kleine Tüte tief in ihre Hosentasche und verschwand eilig in der Dunkelheit. Auf der Hauptstraße atmete sie erste einmal auf, es war ihr schon immer unheimlich gewesen, mit solchen Typen zu verhandeln. In Brasilien kam es öfter vor das man so eine Verhandlung nicht überlebte... gerade als Frau...
Ihr war schon so zittrig zu mute, dass sie sich wirklich sehr zusammen reißen musste, um nicht aufzufallen. Zum Glück waren nur noch wenige Leute unterwegs, sie lief zu den drei Besen, eine gemütliche Kneipe, und holte sich dort zwei Flaschen Butterbier zum mitnehmen, dann machte sie sich wieder auf den Weg zurück nach Hogwarts.
Kurz vor den Ländereien, auf einer kleinen Anhöhe, setzte Kyra sich auf einen querliegenden Baumstamm und machte sich ein Bier auf. Dann holte sie fahrig die kleine Pille aus ihrer Tasche und schluckte sie gierig hinunter.
Nachdem sie das erste Bier leer hatte, öffnete sie sogleich das Zweite und sah auf die Wirkung der Pille wartend, über das Land. Entfernt thronte das Schloss, viele Fenster waren noch hell erleuchtet und strahlten in die Dunkelheit.
Ein Kribbeln machte sich jetzt in ihrem Körper breit, und ein wissendes Grinsen stahl sich auf ihrem Gesicht. Sie rutschte an dem Stamm hinunter und saß so jetzt auf der Erde, mit dem Rücken dagegen gelehnt. ,Wird ja auch mal Zeit', dachte sie den Anfang der Droge genießend. Der Rausch war gewaltig, und sie schloss erleichtert ihre Augen.
Doch als zwanzig Minuten später heftige Übelkeit einsetzte, und sie krampfhaft den gesamten Inhalt ihres Magens ausleerte, fühlte sie sich gar nicht mehr so wohl.
,Mist, was für einen Scheiß haben die mir hier angedreht?... Verdammt', dachte Kyra sich den Magen haltend. Sie hockte vorübergebeugt auf ihre Knie und stöhnte leise.
,Besser ich gehe zum Schloss'
Sie richtete sich mühsam auf und lief schwankend los, wobei sie zweimal nach vorne fiel, bunte Sterne tanzten vor ihren Augen und sie erschrak bei jedem noch so kleinsten Geräusch heftig zusammen. Stetig tanzten Nebelschleier vor ihren Augen und ihr war furchtbar schwindlig, sie zitterte am ganzen Körper. Trotzdem schaffte sie es irgendwie das Schlossportal zu erreichen, und ließ sich stöhnend auf die große Außentreppe nieder. Sie kroch auf allen Vieren bis an die Außenwand und lehnte sich dann erleichtert dagegen. So saß sie mit geschlossenen Augen auf der obersten Stufe der Außentreppe, ihre Stirn lehnte gegen die kühle Wand des Schlosses. Es war mittlerweile nach vierundzwanzig Uhr, und Kyra war vollkommen in die Traumwelt der Droge abgedriftet, dabei hatte sie ihre Stellung nicht verändert, sie kauerte immer noch auf der Stufe, den Kopf gegen die Wand, ab und zu stöhnte sie leise auf.


Prof. Snape konnte, wie des Öfteren, nicht schlafen und lief mit lautlosen Schritten durch das Schloss.

Er wusste, dass er nicht zu dem Vergnügen kommen würde, einen Schüler zu erwischen, es waren ja schließlich noch Ferien, und die paar Schüler die hier geblieben waren, schliefen längst.
Grummelnd blieb er kurz an dem großen Flurfenster im ersten Stock stehen und sah hinaus in die Dunkelheit.
,Was Dumbledore sich wieder denkt... als wenn ich mich um so eine verkorkste Person kümmern würde...tss. Die ist doch schon längst hinüber, ich bin doch nicht blind... da ist sowieso alles schon zu spät. Tja, haben die feinen Eltern, die ja ach so toll in der Botschaft arbeiten, ihre Tochter verkommen lassen. So ist das eben, wenn man sich nur um seine Karriere kümmert. Was kümmert es mich überhaupt, habe meine eigenen Sorgen', dachte er, und lief die breite Treppe in die Vorhalle hinunter. ,Albus sollte sich lieber Sorgen machen, dass sie die anderen Schüler nicht verleitet... na, dass sollte sie sich wagen... dann lernt sie den Dunklen Herrn der Gifte aber richtig kennen', grübelte er weiter, dabei strebte er der Kerkertreppe entgegen.
,Könnte ja noch etwas frische Luft schnappen', dachte er plötzlich innehaltend und drehte sich wieder um, und war mit ein paar Schritten am Tor, dass er geräuschlos öffnete und in die frische Nachtluft hinaustrat.
Snape blieb auf der obersten Stufe der Vortreppe stehen und sah über die Wiese zum See. Plötzlich spürte er, dass er nicht alleine war und als im selben Augenblick Kyra wieder leise aufstöhnte, fuhr sein Blick nach rechts, dabei hatte er in einer kaum wahrnehmbaren Bewegung seinen Zauberstab gezückt und hielt ihn warnend in ihre Richtung. Er zog sie anstarrend seine Augenbrauen zusammen, er sah nur eine zusammengekauerte Gestalt an der Schlosswand lehnend und schlich langsam näher. ,Was?'
Snape ahnte schon, wen er hier sah, und schnaufte unwillig ein Lumos um sie anzuleuchten.
„Was machen sie um diese Zeit hier draußen?“, knurrte er unfreundlich, doch Kyra reagierte gar nicht auf ihn, was ihn seine Augenbrauen noch mehr zusammenziehen ließ. Er musterte ihren zitternden Körper und ging vor ihr in die Hocke, griff grob ihr Kinn und bog ihr Gesicht zu ihm. Ihr Gesicht war schweißnass, und sie war vollkommen willenlos, sie saß nur mit geschlossenen Augen vor ihm und hätte er ihren Kopf nicht am Kinn gestützt, so wäre er nach vorn gefallen. Er roch den Geruch nach Erbrochenem, der an ihr haftete und verzog angewidert sein Gesicht. ,Na prima, hat sie sich wieder amüsiert?'
„Sehen sie mich an“, befahl er, doch sie reagierte nicht.
„Du sollst mich ansehen, verdammt!“, zischte er nun wütend, und Kyra öffnete ihre Augen und sah ihn vollkommen orientierungslos an. Er leuchtet in ihre Augen, sah die riesigen Pupillen und wusste bescheid. ,Schön, jetzt habe ich sie auf frischer Tat erwischt, nun fliegt sie... am besten gleich wieder bis Brasilien', dachte er mit zusammen gepressten Lippen.
Sie sah weiterhin verklärt zu ihm, und er sah erstaunt, wie sich plötzlich ihre Augen mit Tränen füllten und als sie ihre zitternde Hand hob und ihm ganz zart, aber dennoch zitternd über seine Wange streichelte, dabei fragend mit heiserer Stimme „Pabló?“, murmelte, ließ er sie erschrocken los und ruckte hoch, dabei machte er zwei Schritte die Stufen nach unten. Kyra hatte nun keine Stütze mehr und fiel einfach nach vorne, direkt vor seine Füße, wo sie so wie sie war, liegen blieb und sich nicht mehr regte.
Snape sah auf sie hinab, riss sich wieder zusammen und hockte sich zu ihr.
Er wollte sie auf den Rücken drehen, doch sie krümmte sich einfach zusammen, wehrte sich schwach gegen seine Hand.
„Nein“, murmelte sie und zitterte wieder heftig.
„Los aufstehen, sofort“, knurrte er und griff mit einer Hand ihren Oberarm und zog sie auf ihre Beine. ,Hätten wir Winter, würde ich sie einfach liegen lassen', dachte er dabei gehässig. Sie hing mehr in seinem Griff, als das sie auf ihren eigenen Beinen stand. Mit hängendem Kopf ließ sich Kyra von ihm mitschleifen, hinein ins Schloss und die Treppen hinauf bis vor ihrem Gemeinschaftsraum. Er wusste dass sein Griff fester als nötig war und sie bestimmt einen fetten blauen Fleck davon tragen würde, doch es störte ihn nicht, im Gegenteil...
Sie ließ sich völlig willenlos alles gefallen, stöhnte nur ab und zu leise auf, worauf Snape nur ein abfälliges Schnaufen entwich.
Die fette Dame gab nur widerwillig den Eingang in den Gryffindor Turm frei, dabei säuselte sie etwas wie Nachtruhe, Unzumutbar und Frechheit. Aber als sie Prof. Snapes' eisiger Blick traf, schwang das Bild schnell auf.
Er schleifte Kyra hinauf zu dem Mädchenschlafsaal, wobei sie mehr neben ihm herstolperte, als sie lief, dann schubste er sie auf ihr Bett, wo sie so liegen blieb wie sie rauf fiel.

„Wir sprechen uns Morgen... pack schon mal“, zischte er eisig und knallte ihre Zimmertür laut hinter sich zu. Kyra bekam von alledem nichts mit, sie war endlich eingeschlafen. Er hatte sie vollkommen teilnahmslos, so zitternd liegengelassen, hatte sie nicht einmal zugedeckt.

Prof. Snape rauschte wutentbrannt in seine Räumlichkeiten, legte seinen Umhang ab und schmiss ihn über das Sofa. Dann ging er an seine Vitrine und goss sich erst einmal ein großes Glas Feuerwhisky ein, dass er zügig leerte. ,Nun bist du sie los, schön, schön. Und das so schnell, ohne großen Ärger', dachte er freudig. Aber irgendwie reichte es ihm so nicht... eine seltsame Unruhe hatte ihn ergriffen, irgendetwas war in ihm immer noch unzufrieden.
,Es wäre sicherlich interessant gewesen, sie in meinem Unterricht fertig zu machen, sie ist ja um Worte nicht verlegen, hat nicht den nötigen Respekt vor mir... noch nicht, aber morgen, ja morgen wird sie mich kennen lernen', dachte er hämisch und ging in sein Schlafzimmer um sich auszuziehen. Und in Vorfreude schlief er ruhig ein.

Kyra wachte um drei Uhr morgens wieder auf, vollkommen fertig, frierend, ihr war übel und sie wusste gar nicht was los war. Langsam erinnerte sie sich und setzte sich vorsichtig auf, es war ihr furchtbar schwindelig. Sie sah an sich herunter, und der eklige Geruch stieg ihr in die Nase.
,Bäh, hab ich gekotzt? Ach ja... hm, weiß gar nicht wie ich nach Hause gekommen bin. Shit, hoffentlich hat mich niemand gesehen..', dachte Kyra, zog sich aus, ging ins Bad und duschte erst einmal ausgiebig. Jetzt fror sie wieder und trocknete sich schnell ab, schlüpfte in ihr Nachthemd und huschte wieder ins Bett, wo sie sich richtig unter die Bettdecke verkroch und mit einem schwindeligen Gefühl wieder einschlief.

Prof. Snape saß mit einem Kaffee in seiner Hand in der Großen Halle und blickte immer wieder lauernd zur Tür. ,Na, kommt sie nicht aus den Federn? Ich gebe ihr noch zehn Minuten', dachte er grummlig.
„Severus, wartest du auf jemanden?“, fragte nun der Schulleiter, der ihn genau beobachtet hatte. Snape sein Kopf fuhr zu ihm, und Dumbledore sah einen recht zufriedenen Ausdruck bei seinem Tränkemeister, was ihn erstaunen ließ, da dass äußerst selten vorkam.
„Ja, Albus... ich werde nachher mit Miss Siran zu dir ins Büro kommen... so in einer halben Stunde“, sagte der dunkel gekleidete Mann und stand mit Schwung auf, nickte ihm noch einmal zu und verschwand aus der Halle.
Nachdenklich sah ihm der Direktor nach, genau wie Prof. McGonagall...

Prof. Snape brauchte genau fünf Minuten, bis er den Gryffindor Turm erreicht hatte.
„Schon wieder Sie, Professor? Sind Sie jetzt etwa auch für die Gryffindor zuständig?“, fragte ihn die fette Dame in dem Bild, dass den Eingang zum Gemeinschaftsraum sicherte.
Snape zog drohend seine rechte Augenbraue in die Höhe.
„Geht Sie das irgendetwas an? Tür auf“, forderte er unfreundlich, und mit einem „ist ja gut“, schwang das Bild zur Seite, knurrend trat Snape ein.
Er sah sich kurz um. ,Na, wie angenommen, pennt sie noch... nicht mehr lange... hoffe sie hat schon gepackt...', dachte er schadenfroh und lief die Stufen zum Mädchenschlafsaal hoch. Nur weil er ein Lehrer war, hatte er das Privileg auch als Männliches Wesen, diesen zu betreten. Er klopfte laut an ihre Zimmertür und baute sich drohend davor auf.
Kyra schlief fest, und dass laute Klopfen ließ sie unwillig knurren, doch sie blieb liegen. Als es erneut klopfte, diesmal noch lauter, hob sie mit ihrer rechten Hand das Kopfkissen von ihren Augen und spähte verschlafen zur Tür. ,Wer nervt denn da so früh?', dachte sie ein weiteres, noch lauteres Klopfen hörend.
Sie wuschelte sich aus ihrer Decke und tapste Barfuss zur Tür, die sie mit einem Ruck öffnete.
Prof. Snape war gerade versucht, erneut anzuklopfen und erstarrte mit gehobener Faust vor ihr. Die Wörter die er sich zurechtgelegt hatte um sie Kyra an den Kopf zu werfen, waren ihm irgendwie entfallen, als er diese junge Frau vor sich sah, die nun rein gar nichts ähnliches mehr mit der verkorksten Gestalt von heute Nacht hatte, geschweige denn mit der Punkerin, die sie sonst war. Seine schwarzen Augen fuhren automatisch an ihr herab und wieder hinauf, er musterte die zarte frauliche Gestalt, die in einem ziemlich kurzen, schwarzem Nachthemdchen vor ihm stand, ihre leicht braune Haut gab einen frischen Duft nach blumiger Seife ab, und er sah nirgends in ihrem Gesicht eines von ihren Piercings, im Gegenteil, ihre sonst so aggressive Schminke war ab und er sah das Erste Mal ihr richtiges Gesicht, den vollen sinnlichen Mund, und ihre blauen leuchtenden Augen. Die Haare waren nicht mit irgendeinem Festiger nach allen Seiten wegstehend, sondern umschmeichelten glänzend, etwas vom schlafen verwuschelt, ihr Gesicht. Das Einzige was ihn störte, waren die dunklen Ringe unter ihren Augen.
„Bringen Sie mir Kaffee, oder was wollen Sie hier mitten in der Nacht?“... „Sir“, holte ihn jetzt ihre sarkastische Stimme zurück und er zog verärgert seine Augenbrauen zusammen, die schwarzen Augen funkelten wieder wütend...
Er blickte suchend an ihr vorbei in ihr Zimmer.
„Ich wollte eigentlich zu Miss Siran, ist sie nicht da?“, fragte er höhnisch.
„Ha,ha. Was wollen Sie, ich bin müde“, erwiderte Kyra genervt, und blickte ihn wütend an, dabei hielt sie immer noch ihre Zimmertür mit einer Hand fest.

,Kann sie sich nicht erinnern? Sieh mal an', dachte er sie ein weiteres Mal kurz musternd.
„Ziehen Sie sich an, ich warte unten“, befahl er ernst, drehte sich um, und hatte schon zwei Stufen nach unten geschafft, als ihre höhnische Stimme ihn stehen bleiben ließ.
„Ohne Kaffee stehe ich nicht auf... da können Sie warten bis Sie grün werden, es sind immer noch Ferien... gute Nacht“, sagte Kyra schnippisch und knallte ihre Tür ins Schloss, krabbelte wieder in ihr Bett und war gerade unter ihrer Bettdecke verschwunden, als die Tür mit einem lauten Rums wieder aufflog und ihr Lehrer, ziemlich wütend zu ihr trat.
„Na hören Sie mal... das ist mein Zimmer“, rief sie ihm nun gar nicht mehr so schnippisch entgegen. Er lehnte sich jetzt halb über ihr Bett und funkelte sie eisig an. Automatisch zog sich Kyra ihre Bettdecke bis zu ihrem Kinn.

„Es ist nicht mehr lange ihr Zimmer, Miss Siran. Nach Ihrem gestrigen, nächtlichen Zustand, werden Sie nicht mehr lange in Hogwarts weilen... Ziehen Sie sich jetzt an, oder wollen Sie in diesem Fummel von einem Nachthemd zum Direktor gebracht werden?“, zischte er ihr eisig zu, und Kyras Augen wurden groß, nervös flackerten sie durch das Zimmer, dann wieder zu ihm. ,Er weiß es? Hat er mich gesehen?', dachte sie erschrocken.
„Ich weiß nicht was Sie meinen“, wisperte sie zu ihm, er bohrte drohend seine Augen in ihre, und sie senkte ertappt mit roten Wangen ihre Augen.
Höhnisch richtete Snape sich wieder auf, betrachtete sie zufrieden. Sein Blick fiel nun auf ihren nackten rechten Arm, der mit seiner Innenseite zu ihm gedreht war. Er griff ihn grob, so das sie kurz erschrocken aufschrie, besah sich die alten und neuen Einstichstellen und stieß ihn angewidert wieder von sich. Kyra wurde nun feuerrot und zog schnell ihren Arm verlegen unter die Decke.
„Zehn Minuten... und ohne ihr Geklimper im Gesicht“, befahl er dunkel knurrend, und verließ ihr Zimmer. Kyra sah ihm ängstlich hinterher. ,Oh verdammt, was mach ich jetzt?... Shit' grübelte sie und stand schließlich mit einem Blick zur Uhr auf, zog sich schnell was über und verschwand kurz im Bad, wo sie sich nur ihre Haare kämmte, und so, ungeschminkt und ohne ihren Schmuck zögernd die Treppe in den Gemeinschaftsraum nach unten bestieg.
Prof. Snape sah ihr gelassen entgegen, und Kyra blieb in einigem Abstand vor ihm stehen, dabei sah sie auf einen Punkt hinter ihm.
„Warum soll ich eigentlich noch zum Direktor, ich kann doch gleich packen und verschwinden, oder?“, fragte sie leise und Snape hörte mit Genugtuung den weinerlichen Unterton in ihrer Stimme. Stumm starrte er ihr ins Gesicht, und ihre Augen fuhren kurz nervös in seine, schnell sah sie zu Boden. ,Warum sagt er denn nichts?', dachte sie verzweifelt, und ihre Eltern fielen ihr wieder ein, und sie fragte sich was sie dazu sagen würden, dass sie wieder einmal von einer Schule geflogen ist... und dass, noch bevor der erste Schultag überhaupt angefangen hatte. ,Mum wird bestimmt wieder weinen....', grübelte sie und ihre Hände fingen wieder an zu zittern.
Prof. Snape sah auf Kyra ihre zitternden Hände, und wieder einmal fragte er sich wie ein so junges Mädchen in so eine schlimme Situation geraten konnte. ,Und wenn sie so, wie ein Mensch aussieht, denkt man auch gar nichts schlimmes von ihr'
Sie drehte sich jetzt einfach um und schlich förmlich wieder nach oben.
„Ich habe Ihnen nicht erlaubt wieder in ihr Zimmer zu gehen“, sagte er dunkel, und sie blickte nur kurz über ihre Schulter zu ihm zurück.
„Was macht das schon... ich verschwinde von hier, um so schneller, um so besser für Sie, oder?!“, erwiderte Kyra ruhig und Tränen liefen ihr über ihre Wangen, die sie schnell mit ihrem Handrücken wegwischte. Dann lief sie einfach weiter und verschwand in ihrem Zimmer, die Tür ließ sie offen und machte sich sofort daran ihre Sachen zusammen zu suchen, sie schmiss allerlei durcheinander auf ihr Bett.
„Und wo gehen Sie jetzt hin... zu Pabló?“, fragte Snape sarkastisch, und sie drehte sich verwundert zu ihm um. ,Woher kennt er meinen Bruder?'
Der Tränkemeister stand mit übereinander verschränkten Armen, angelehnt im Türrahmen und beobachtete sie mit völlig emotionslosen, schwarzen Blick.
Kyra sah ihn neugierig an, dabei las er kurz verwundert, ein Zeichen des Kummers in ihren Augen, was aber schnell zu einem trotzigen Ausdruck überwechselte.
„Zu Pabló? Schön wär's“, antwortete sie trocken, dabei machte sie ein nachdenkliches Gesicht, schüttelte ihren Kopf und drehte sich wieder zum Bett, wo sie jetzt anfing ihre Sachen in die Reisetasche zu packen, die sie unter ihrem Bett vorgezogen hatte. Snape sah ihr mit hochgezogener Augenbraue zu, wie sie ohne zu sprechen, ihre Sachen klein zauberte und einpackte.

„Sie wissen aber schon, dass Ihr Körper den Drogen nicht ewig standhalten wird, ja? Ihre Organe werden wahrscheinlich jetzt schon geschädigt sein“, hörte sie seine Stimme, in anklagenden Tonfall. Ohne aufzusehen antwortete sie nur mit einem kurzen „ja“, dabei packte sie weiter.
Er sah jetzt innerlich wieder ihren Anblick im Nachthemd vor sich, und er wurde wütend.
,Wie kann ein so hübsches Ding sich so kaputt machen?', dachte er und trat vor ihr auf die gegenüberliegende Seite des Bettes. Sie sah fragend auf und er bohrte seine schwarzen Augen in ihre.
„Warum machen Sie das?“, fragte er fordernd.
„Warum interessiert es Sie? Ich denke Sie können mich nicht leiden“, erwiderte sie leicht trotzig.
„Ja, das stimmt. Ich frage aus Neugier... ich verstehe so viel Dummheit nicht“, antwortete er dunkel mit undurchdringbaren Augen.
„Da haben Sie doch Ihre Antwort schon. Ich bin dumm, darum“, erwiderte sie schnippisch, ihn weiterhin fest anblickend.
„Nein, Sie sind gewiss nicht dumm, Miss Siran“, sagte er nun ruhig und verschränkte seine Arme wieder übereinander. Ihr Blick wurde nun weicher.
„Ist doch egal...“, sagte sie dann leise und fuhr fort einzupacken.
„Warum hören Sie nicht auf, damit?“, fragte Snape ernst.
„Ich bin ja dabei... also ich probiere es zu mindestens“, gab sie zurück, sah aber dabei nicht auf.
„Das habe ich gemerkt“, sagte er höhnisch, worauf sie ihn wieder ansah und einen Moment seine dunklen Augen musterte, die so kalt und unnahbar funkelten.

„Sie sind doch der große Tränkemeister, da müssten sie doch wissen, was ich mit dem Zeugs aus der Apotheke mischen wollte, Sie haben doch mitbekommen, was ich dort gekauft habe, - oder kaufen wollte“, sagte sie dann ernst, und blickte ihn wartend an.
Snape musterte nun ebenso ihre Augen, die ihm ohne ihre grässliche Schminke, erstaunlicher Weise warm und hübsch erschienen. Dabei zählte er innerlich die Waren auf, die er von ihrer Begegnung in Erinnerung behalten hatte.
„... ach sieh an, eine Art Ersatzdroge“, sagte er dann die Zutaten in Gedanken zusammenmischend.
Kyra sah ihn kurz bewundernd an. ,Die Fledermaus hat es ja wirklich drauf'
„Nein,... na ja, so ähnlich. Jedenfalls etwas für den langsamen Entzug“, erklärte sie dann, und packte den Rest ein.
„Woher wissen Sie, was man dafür benötigt?“, hörte sie ihn fragen.
„Ich habe das Rezept aus einem altem Buch... von meinem Bruder“, erklärte sie, einen Pullover oben drüber ausbreitend.
„Nimmt er auch Drogen?“, fragte Snape.
„Nein“, kam laut von Kyra wie aus der Pistole geschossen, und sie sah wütend auf.
„Woher hat er denn so ein Buch?“, fragte Snape nur unberührt weiter, war aber innerlich erstaunt über ihren Ausbruch.
Kyra beruhigte sich wieder, sprach nun wieder normal.
„Er war Sanitäter... bei den Armen in Brasilien“, erklärte sie.
„War?“, fragte Snape.
„Pabló ist seid zehn Jahren tot“, sagte Kyra mit fester Stimme, doch der Tränkemeister las den tiefen Kummer in ihren Augen, den sie mit der betont ernsten Stimme zu verdecken suchte.
„Ach, er ist... war ihr Bruder“, fragte er nur ruhig, doch innerlich fiel ihm wieder die zarte Berührung von ihr an seiner Wange ein, und er schluckte kurz. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wann ihn jemand einmal so zärtlich berührt hatte...
„Ja“, antwortete sie knapp.
„Und waru...“, wollte fragen als Kyra es schon erzählte.
„Er wurde erschossen“, sagte sie kühl. Dabei flackerten ihre Augen unruhig in seine und wieder zur Bettdecke, bevor sie seinen Versuch mitbekam ihr einen beruhigenden Blick zu schenken...Snape seufzte innerlich.
„Er kam zufällig zwischen die Schlacht zweier Straßengangs in einem Armenviertel in Sao Paulo“, erklärte sie leise und sah wieder auf, er umfing sie kurz mit seinen schwarzen Augen, schaffte es aber nicht sie damit festzuhalten, mit plötzlich aufkommender Wut stopfte Kyra nun in der Tasche rum.
„Ja, werter Professor, es gibt auch andere Orte, als das schöne, saubere Schloss hier, wo sie sich Ihre Sachen nicht dreckig machen“, sagte sie dabei,... wurde sich aber ihrer Worte bewusst und verharrte, schloss ihre Augen und holte tief Luft. Zögernd sah sie auf, er sah nur dunkel auf sie herab, seine rechte Augenbraue war nach oben gezogen...
„...Entschuldigung...“, murmelte sie verlegen.
„Eine Entschuldigung aus Ihrem Mund, erstaunlich“, erwiderte er leicht bissig.
Kyra schloss ihre Tasche und ging zum Schrank wo sie sich ihren Umhang nahm und überwarf. Er verfolgte ihr Tun mit seinem dunklen Blick.
„Wo gehen Sie denn nun hin, nach Hause?“, fragte er nun neugierig.
„Nein. Ich werde erst einmal zu meinen Eltern gehen“, antwortete sie an ihm vorbeilaufend.
„Ist das nicht Ihr zu Hause?“, fragte er ihr nach.
„Nein, mein zu Hause ist Sao Paulo... und wenn ich jetzt dort hingehen würde, werde ich wahrscheinlich wirklich ganz abrutschen... und dafür ist mein Überlebenswille doch noch stark genug, also gehe ich erst einmal zu meinen Eltern“, erklärte sie und verschwand im Bad, wo sie wenig später mit sämtlichen Piercings im Gesicht, und aggressiv geschminkt wieder hinauskam, Snape blickte angewidert darauf. ,Was für eine Schande'

Sie ging zu dem Wandspiegel neben der Tür und murmelte einen Zauberspruch der ihr Haar wieder einmal Punkhaft in allen Richtungen wegstehen ließ. Dann ging sie sein angewidertes Gesicht betrachtend, grinsend wieder zu ihm, nahm ihre Tasche und schritt zur Tür. Dort drehte sie sich noch mal zu ihm um, er stand immer noch an ihrem Bett.
„Ach Professor... es hat mir übrigens Spaß gemacht, mit Ihnen ab und zu, zu streiten.... Leben sie wohl“, sagte sie lächelnd, dann knabberte sie kurz an ihrem Ring in der Lippe, ihn noch einen Augenblick betrachtend und verschwand durch die Tür. Er sah zwei, drei Herzschläge lang zur Tür, dann hielt seine dunkle rufende Stimme sie schon in der Mitte des Gemeinschaftsraumes auf, den sie gerade durchschritt.

„Was halten Sie von einem Deal, Miss Siran?“


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