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Fanfiction

Harry Potter und das Geheimnis seiner Ahnen - Dummheiten in "Stein" und "Holz"

von Eosphoros

40. Dummheiten in „Stein“ und „Holz“


Sirius kratzte mit seiner Pfote an Hagrids Tür und jaulte erbärmlich. Dazu brauchte er sich nicht einmal zu verstellen. Selbst die feinste Spitze seines Fell strahlte Wellen des Schmerzes aus. Im Innern wurden Stühle gerückt, eine dunkle Stimme wies Fang zurecht und endlich wurde die Tür aufgerissen. Sirius machte Männchen und hob sogar ein Pfötchen. Er sah als Hund nicht sonderlich gut, aber seine anderen Sinne nahmen genügend von Hagrids Reaktion wahr, um zu wissen, wie überrascht dieser von seinem Erscheinen war.

„Sirius!“, rief er und trat zur Seite. Sirius marschierte mit hängendem Kopf an ihm vorbei und nahm keuchend seine menschliche Gestalt wieder an. Der Schweiß trat ihm aus den Poren. Als wäre in seinem Körper ein Ventil geöffnet worden.

„Du musst mir helfen!“ Sirius ließ sich schwer in Hagrids einzigen Sessel fallen. Wahrscheinlich war es doch keine so gute Idee gewesen, den Krankenflügel vorzeitig zu verlassen.

„Ja, ins Bett werd` ich dir helfen.“

„Ist das etwa ein Angebot?“

Hagrid gab ein unwilliges Geräusch von sich, warf die Tür heftig ins Schloss und stapfte zum Herd. Mit wenigen, recht ausholenden Bewegungen füllte er Wasser in den Kessel und setzte ihn aufs Feuer. „Was denkst du dir dabei, hier aufzukreuzen! Du bist weiß wie 'ne Wand! Ich werd` …“

„Ich weiß selbst, dass ich noch ins Bett gehör`! Doch Ausruhen kann ich mich später immer noch. Ich brauche meine Lady!“

„Was?“ Eine Tasse ging zu Bruch. Hagrid holte den Besen und kehrte die Scherben zusammen. „Verdamm`ich! Versteh ich das richtig? Du schleichst dich aus dem Schloss, um dein verdammtes Motorrad zu holen? Du kannst kaum Laufen, aber willst fliegen? Spinnst du?“

Sirius grinste. Galt er nicht lange Zeit als wahnsinniger Mörder? Das passte doch perfekt ins Klischee eines Wahnsinnigen. Kaum laufen können, aber fliegen wollen.
„Exakt, mein Freund. Da ich nicht laufen kann und fliegen nur mit Hilfe, aber dringliche Geschäfte mich fort rufen, brauchte ich meine Lady.“

Hagrid kratzte sich am Kinn. „Nun deine Lady, nun ja, sie ist …“

Sirius runzelte die Stirn. „Wo ist sie?“ Hagrids verkrampfte Körperhaltung drückte alles andere als Sicherheit aus. „Hast du sie zu Schrott gefahren?“

Der Hausherr schwieg und kam mit zwei riesigen Tassen Tee zurück, denen verdächtige heiße Dämpfe entströmten.

„Nein, nur … naja, wie die Dinge liegen … sie ist nicht mehr hier.“

Sirius` Mut sank. Wenn seine Lady nicht hier war, er fürs Apparieren zu schwach war, abgesehen davon, dass ein magischer Ortswechsel die Behörden alarmieren würde, obwohl diese inoffiziell nicht mehr an ihm interessiert waren, wie sollte er dann nach Lilienwood Manor kommen?

„Wo … wo ist sie?“

Hagrid zuckte mit den Schultern, stellte ihm eine Tasse vor die Nase und setzte sich ihm gegenüber.
„Erinnerst du dich an die Frau, mit der du zusammen warst?“, fragte er nach einer Weile.

Machte Hagrid Witze? Als könne er sie vergessen. Er hatte sie geliebt und liebte sie nach wie vor, so glaubte er, doch hatten sie sich nicht im Guten von ihr getrennt. Sie hatten sich an jenem verhängnisvollen Abend gestritten. Sirius war umhergefahren, ziellos in die Nacht hinein. In jener Nacht hatte er seinen besten Freund verloren. In jener Nacht hatte sich alles geändert. Nach seiner Flut hatte er nicht den Mut gehabt, sie aufzusuchen. Was hätte er sagen sollen? Hallo, Schatz, ich bin wieder da, entschuldige, dass ich über zehn Jahre für eine Tat in Askaban war, die ich nicht begangen habe. Sicher hätte ich als Animagus jederzeit fliehen können, aber ich sah keine Veranlassung dazu, denn Harry war ja in Sicherheit. Doch dann las ich, dass der wirkliche Mörder noch lebt und musste einfach ausbrechen. Das verstehst du doch? Es hörte sich sogar in seinen Ohren lächerlich und blödsinnig an. Wäre er an ihrer Stelle, dann hätte er sich zur Unterwelt gewünscht. Ein bitteres Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Genau genommen war er genau dort gelandet und wieder zurückgekehrt. Also standen die Dinge gut, dass sie ihm verzieh.

„Ich verstehe“, murmelte er, griff nach der Tasse und trank.

„Sie hat nie an deiner Unschuld gezweifelt und sich deswegen heftig mit Lupin und Moody gestritten. Die Presse hat sie auch Monate nach deiner Verhaftung nicht in Ruhe gelassen. Vor allem diese Kimmkorn war hinter ihr her, schließlich wusste man, dass sie deine Partnerin war. Ich bin mir bis heute sicher, dass sie jemand auf Carissa angesetzt hat. Ein gutes Jahr hielt sie es aus, danach verließ sie England und verschwand. Ab und an tauchte eine Eule aus Italien auf, an Moody adressiert, mit Lupin wollte sie nichts mehr zu tun haben. Seit deiner Flucht ist sie wieder in London, in ihrem Appartement. Ich denke, sie hofft, dass du irgendwann bei ihr auftauchst. Doch wenn ich du wäre, würde ich es nicht wegen eines Motorrads tun.“

Still hatte Sirius zugehört. Das Vertrauen Carissas gab ihm einen leisen Hauch an Zuversicht. Wenn alles vorbei war, würde er bei ihr auftauchen, aber vorher nicht. Hagrid hatte voll und ganz recht.

„Das Problem bleibt. Ich müsste eine große Strecke zurücklegen und das auf meinen zwei oder vier wackeligen Beinen.“

„Du bist dem Tod begegnet, Sirius. Insofern dürften die Thestrale für dich keine Herausforderung sein. Nicht so komfortabel wie dein Lady, aber sicherer als ein Besen.“

Sirius grinste. Natürlich. Diese geheimnisvollen Skelettpferde, die die Kutschen zogen, er hatte davon gehört, sie jedoch nie gesehen. Mit neuer Hoffnung schlürfte er den restlichen Tee. Er würde bei Remus sein, bevor dieser eine Dummheit anstellte.


° ° ° ° ° ° °

Lucius wusste, dass es sich von einer Gefahr in die nächste begab. Mit seiner Entscheidung, sich gegen den Lord zu richten, setzte er alles aufs Spiel, was wichtig für ihn war. Er riskierte seine Stellung, sein Leben, seine Freiheit. Wobei er sich seit seinem Aufenthalt in Askaban nicht mehr so sicher war, welchem Schatz die größere Bedeutung zukam. Sicher, Leben war das eine, doch ein Leben ohne Freiheit schien ihm weniger erstrebenswert, als gedacht.

Er war mit sich zurate gegangen, nachdem Narzissa ihn allein gelassen hatte. Er hatte sich eine Zigarre angesteckt, weiter ins Feuer gestarrt und seine Optionen durchgespielt. Egal was er tat, er würde verlieren. Die Frage war nur, auf welcher Seite sich sein Verlust in Grenzen hielt. Es gab nur wenige Menschen, denen er traute und mit jedem erneuten Durchlauf wurde die Zahl der Vertrauenswürdigen geringer. Jeder hatte eine Leiche im Keller und Lucius hatte den Eindruck, sie alle zu kennen. Nicht einmal Dumbledore vertraute er. Warum auch? Der alte Mann tat nie etwas ohne Grund; nie etwas, ohne die Konsequenzen zu kennen; nie etwas, ohne am Ende eine Gegenleistung einzufordern. Eigentlich handelte er nicht anders, nur mit dem Unterschied, dass unter dem Strich Dumbledores Aktionen in der Regel positive Auswirkungen hatten. Letztlich hatte sich auf Lucius` Liste nur noch ein Name befunden: Carissa Carter.

Er hasste sie und liebte sie und hasste sich dafür. Und es war seine eigene Schuld, dass es so weit gekommen war. Sie war wie seine Obsession gewesen und war es noch immer. Dass es ihr ähnlich ging, wusste er, hatte er es ja selbst herbeigeführt. Es gab wenige Verbote, die Lucius achtete und für sinnvoll hielt, das Verbot von Liebestränken aller Art gehörte mittlerweile dazu. Abhängigkeit, die bis ins Mark ging; Begierde, die nicht zu kontrollieren war; Eifersucht, die am Ende den Tod bringen würde und die Gefahr sich am Ende selbst zu entleiben, nach getanem Mord. Das alles stand zur Option. Es war keine leichte Entscheidung gewesen, diese Frau ins Vertrauen zu ziehen. Doch es musste sein.
Es schrieb eine Nachricht und hoffte, sie würde auf offene Ohren stoßen. Die Antwort wartete er gar nicht erst ab. Carissa musste vor vollendete Tatsachen gestellt werden, anders würde sie nicht zu überreden sein. Seine einzige Sorge war, dass Luna Lovegood sich als störrisches Gör erweisen würde. Störrisch, wie Blondinen seiner Ansicht nach waren. Er war seit Jahren mit einer verheiratet und kannte es zur Genüge.
Doch Luna enttäuschte ihn. Das Mädchen war leichter zu händeln, als er gedacht hatte. Es hatte ihm zugehört, dann genickt, nach Mantel und Mütze verlangt und nur gemeint: „In Ordnung, es ist eben notwendig.“
Narzissa hätte einen Aufstand gemacht und selbst Draco hätte anders reagiert, wenn er ihn dazu aufgefordert hätte, das Haus zu verlassen, ohne zu wissen, wohin es gehen sollte.

„Sie können Miss Carter vertrauen, Miss Lovegood“, murmelte Lucius und schob das Mädchen durch die Hintertür. Gemeinsam machten sie sich auf unsichtbaren Pfaden zur alten Jagdhütte im Wald auf. Von dort würde er Luna nach London reisen lassen. „Ich werde nicht bis zum Ende gehen. Sie sind alt genug und …“

„Ich verstehe, Sir. Sie scheuen sich davor, der Frau zu begegnen. Das ist eine gute Entscheidung, denn sie kann Ihr Verderben sein. Ziemlich undeutlich, wenn ich ehrlich sein soll. Ich weiß es genauer, wenn ich sie gesehen habe. Sie sind ziemlich verschlossen, Mr Malfoy und Draco ist da recht ähnlich. Sie wägen beide Ihre Entscheidungen ab …“

Lucius schluckte. Das Mädchen war gefährlich. Sie wusste zu viel und war zu frei heraus mit ihrem Wissen. Einen kurzen Moment zweifelte er an seiner Absicht. Sicherer wäre es, dieses Gör zu töten. Doch was käme dann?

„Die meisten Menschen fühlen sich in meiner Gegenwart unwohl. Sie machen da keine Ausnahme, Mr Malfoy.“

Sie zuckte mit den Schultern und stapfte durch das Dickicht. Lucius hüllte sich in Schweigen. Das Mädchen spielte wirklich mit dem Feuer.

„Eigentlich ist es das Beste, wenn Sie mich töten, Mr Malfoy. Dann bin ich keine Gefahr mehr.“

Der Gedanke war ihm gekommen. Er hatte länger als eine Stunde über diese Option nachgedacht und war genau fünfzehn Minuten versucht gewesen, genau das zu tun. Doch dann hätte sich wieder das Problem ergeben, die Sicherheit seiner Familie zu garantieren. Denn genau das war sein eigentliches Ziel. Es ging immer nur seine Familie, Stand, Geld, Ehre und Ansehen. Ehre konnte man sich erkaufen. Stand war ein Geburtsrecht. Ansehen folgte Ehre und Stand auf dem Fuße. Er musste nur dafür sorgen, dass die Familie heil aus dieser Misere herauskam. Kollateralschäden, gab es immer.

Die Jagdhütte tauchte auf. Lucius schob Luna schweigend hinein, eilte in das zweite Zimmer zum Kamin. Schweigend machte er auf die herkömmliche Art Feuer und drückte dem Mädchen ein Säckchen und eine Nachricht in die Hand.

„Sie sollten Ihre Frau aus England fortschicken. Sie ist in Gefahr, seit sie …“

„Wie meinen Sie das?

„Die Taten werden auf sie zurückfallen. Alle! Auch dass Sie mich jetzt gehen lassen.“

„Ich verstehe. Gehen Sie, Miss Lovegood. Man wird Sie erwarten.“

„Was ist mit meinem Vater?“

Lucius zuckte mit den Schultern. Um Lovegood hatte er sich keine Gedanken gemacht. Er musste aus Malfoy Mansion verschwinden. Das beste wäre, wenn er ihn laufen ließ, das Gedächtnis ein wenig manipulierte und schon waren sie wieder aus dem Schneider.
„Wir werden sehen“, murmelte er.

Lunas Augen musterten ihn einen Moment lang kritisch. Dann kehrte dieser sinnend vertröumte Ausdruck in sie zurück. Also auch sie hatte eine andere Seite und diese versonnene, schrullige Art war lediglich Fassade. Sie gewann in seinen Augen immer größeren Respekt. Sie gab sich mit dieser Antwort zufrieden und fügte sich einfach in ihr Schicksal. Lucius vermutete, dass sie wirklich und wahrhaftig eine Seherin war, die den Ausgang dieses Szenarios erahnte und sich mit der Gewissheit abfand, nichts daran ändern zu können. Luna nahm eine Handvoll Pulver aus dem Säckchen, warf es in die Flammen und verstaute das Beutelchen in ihrem Umhang.

„Sie stehen an einem Abgrund, Mr Malfoy“, begann sie plötzlich und unerwartet mit sanfter Stimme. „Wenn Sie jetzt einen Fehler machen, dann wird Ihr Plan nicht aufgehen. Sie wissen, dass Sie nur verlieren können. Die Frage ist, wie viel Sie zu opfern bereits sind.“

„Sie sollten gehen, Mädchen, bevor Sie sich um Kopf und Kragen reden!“, zischte er. Morsches Holz knackte unter dem Gewicht eines Fußes. Lucius eilte zum Fenster und spähte hinaus. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er glaubte einen Schatten um die Ecke der Hütte huschen zu sehen.
„Beeilen Sie sich, leise, aber deutlich. Wir bekommen Besuch!“ Er verschwand in den anderen Raum. Erst als der Feuerschein im Nebenraum erlosch, erlaubte sich Lucius ein erleichtertes Aufatmen. Sie war fort und damit fehlte Seiner Lordschaft ein entscheidender Punkt in seiner Gleichung. Die Geräusche vor der Jagdhütte hingegen waren eindeutig. Jemand schlich dort draußen herum. Lucius zog seinen Zauberstab und wartete. Der Geruch, der ihm entgegenschlug, war süßlich. Beinahe glaubte er einen Hauch an Verwesung wahrzunehmen. Es roch alt und verbraucht, nach Schweiß und schwerem Parfüm. Die Ausdünstungen eines sterbenden Körpers, die notdürftig mit Duftwasser übertüncht worden waren, ohne diese gänzlich zu beseitigen.

„Ich weiß, was du getan hast, Schwager!“, flötete sie.

Lucius presste sich gegen die Wand. Wenn Sie jetzt einen Fehler machen, dann wird ihr Plan nicht aufgehen, kamen ihm Lunas Worte wieder in den Sinn. Er schluckte. Bellatrix würde ihn umbringen, soviel war sicher. Erst ihn, dann den Rest seiner Familie, um den Verrat an ihren Herrn zu rächen. Familie hatte ihr nie etwas bedeutet. Er musste schneller sein als sie. Seine Hand zitterte leicht. Er traute seinem Zauberstab nicht. Es war nicht seiner. Noch hatte er keine Gelegenheit gehabt, zu Ollivander zu gehen und sich einen neuen zu holen. Sein eigener, sein alter, war in zwei Teile zerbrochen worden und vor seinen Augen in Flammen aufgegangen. Wenn er den Todesfluch auf sie hetzen würde, bestünde die Möglichkeit, zu scheitern. Zu emotional war diese Angelegenheit. Mit weniger Adrenalin im Blut, hätte er es ohne zu zögern getan. Er musste anders zur Tat schreiten. Er steckte den Stab weg, löste leise seinen Umhang und wusste, was zu tun war.

Bellatrix betrat die Hütte. Vorsichtig und mit den für sie typischen wiegenden Bewegungen schlenderte sie zur Mitte des Raumes. Sie drehte Lucius den Rücken zu.

„Ich weiß, dass du hier bist, Schwagerlein. Schade, dass du dich auf die falsche Seite geschlagen hast. Dabei wäre es so einfach gewesen, Sein Vertrauen wieder zu gewinnen, da du den Schlüssel besitzt. Du hättest wieder groß in seinem Kreis werden können, sein Kronprinz, seine rechte Hand. Es war so raffiniert von dir und meiner Schwester, ihn mit dem Helden seiner Kindheit, seinem übergroßen Vorfahren, zu locken. Und dann die geeignete Wanderin zwischen den Welten zu präsentieren … Wo hast du die Kleine hingebracht?“

Sie verschwand in den nächsten Raum der Hütte. Lucius schlich hinterher. Er wusste nicht, wie er es zustande brachte, doch die Bohlen unter seinen Füßen knarrten nicht, obwohl das Holz morsch war und bei Bellatrix` Schritten unschöne Geräusche machte. Sie zog mit ihrem langen Kleid eine breite Spur in den Staub der Jahre und verwischte seine und Lunas Spuren.

„Komm raus, mein Herz!“, lockte sie mit süßer Stimme. „Komm heraus und lass uns spielen! Ich weiß, dass du immer mit mir spielen wolltest.“

Abscheu erfasste ihn. Was war aus dieser hinreißenden Frau geworden? Ein Zerrbild ihrer eigenen Verruchtheit.
Lucius schlich in den zweiten Raum. Dann ging alles ganz schnell. Er war hinter ihr, packte sie, schlug ihr den Zauberstab aus der Hand und warf sie gegen die Wand. Bellatrix keuchte und grinste. Sie rappelte sich auf und wollte sich mit zu Krallen gekrümmten Fingern auf sie stürzen. Er schlug ihr ins Gesicht, sie fiel und er war über ihr.

„So willst du es also“, keuchte sie. „Brutal!“, zischte sie und schlug ihm ihre Nägel über die Wange.

Lucius zog scharf die Luft ein. Das Blut rann ihm übers Kinn und tropfte auf Bellatrix` Mund. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, leckte das Blut auf und schloss die Augen. Es mochte lediglich ein Reflex gewesen sein, doch Lucius glaubte ein perverses Vergnügen in ihrem Gesicht zu erkennen.

„Du schmeckst nach Verrat, Malfoy. Du bist ein Verräter!“ Sie lachte aufreizend. „Das wird Seiner Lordschaft gefallen. Er wird lachen und dich dann töten, nachdem er meine schwächliche Schwester und ihr Balg vor deinen Augen in die Unterwelt katapultiert hat.“

Lucius brüllte. Seine Hand krallte sich um ihren Hals. Es war so leicht, diesen Hals zu brechen. So schlank und schmal, wie er war, würde eine Hand genügen. Doch es wäre zu schnell vorbei.

„Du kannst es nicht! Es gehört mehr dazu, einen Menschen mit bloßer Hand zu töten. Mit dem Zauberstab kann es jeder!“, reizte sie ihn. „Du bist ein Feigling!“

Sie wuchtelte mit den Händen, tastete nach seiner Hüfte. Er ahnte, dass sie nach dem Zauberstab suchte. Noch fehlte ihm ein Teil seiner Kraft, doch mit dieser Irren würde er fertig werden. Er krümmte die Finger, presste ihren Kehlkopf ins Innere. Seine Fingerkuppen fühlte ihre Halswirbel. Nur noch ein wenig mehr. Sie keuchte und griff nach seinem Handgelenk. Lucius schwitzte. Bald war es so weit. Er richtete sich etwas auf, kam auf ihrem Brustkorb zu sitzen und nahm die zweite Hand zur Hilfe.

„Ich hab sie vergiftet!“, keuchte Bellatrix. Sie strampelte und kämpfte.

„Ich weiß“, entgegnete er, überrascht, wie ruhig seine Stimme klang. Er hatte seit Jahren geahnt, dass seine Frau unschuldig war, was den plötzlichen Tod seiner Mutter betraf, sonst hätte er es nicht jahrelang an ihrer Seite ausgehalten. Dieser letzte vergebliche Versuch seiner Schwägerin, ihn aus dem Konzept zu bringen, scheiterte.
„Ich weiß“, murmelte Lucius erneut.

Als das Zappeln nachließ, ihre Finger ihre Kraft verloren, genügte ein kurzer Ruck und ihr Genick brach. Keuchend sprang Lucius auf und brachte so viel Abstand zwischen sich und den warmen Frauenkörper, wie es ging. Er zitterte am ganzen Leib. Er hatten einen Menschen getötet. Mit seinen eigenen Händen. Es fühlte sich anders an. Schmutziger, endgültiger, näher. Da war kein triumphales Gefühl. Keine Befriedigung. Kein Gefühl der Macht. Sein Blick glitt über die Tote. Ihre offenen Augen starrten ihn leer an. Anklagend und vorwurfsvoll, wie er meinte. Dennoch war ihnen kein Gefühl. Ihm wurde schlecht. Er übergab sich, wo er stand und fluchte. Ihm, einem Lucius Malfoy, durfte das nicht passieren. Er atmete ruhig und versuchte sich zu fangen. Seine Wange brannte. Er zog ein Taschentuch aus dem Ärmel und presste es auf die klaffenden Wunden.

„Miststück!“, fluchte er leise. Er verließ die Hütte. Als er weit genug von ihr entfernt war, ließ er sie in Flammen aufgehen. Das Problem Bellatrix war gelöst, das Problem Narzissa stand ihm noch bevor.

Sie sollten Ihre Frau aus England fortschicken. Sie ist in Gefahr.

„Raus aus England!“, murmelte er. Und Draco gleich mit, setzte er stumm hinzu. Er wusste bereits, was zu tun war. Instinktiv hatte er sich vor Jahren auf einen Moment wie diesen vorbereitet.


° ° ° ° ° ° °

Woodhenge! Harry sank in sich zusammen. Er hatte nie etwas von diesem Ort, denn ein Ort musste es sein, gehört. Wahrscheinlich wüsste Hermine, wo er lag und warum er so bedeutend war, dass Dumbledore sich allein dorthin auf den Weg machte. Woodhenge!

Man hatte ihn hinauskomplimentiert und eingeschärft, vor dem Ministerium zu warten. Vor dem Ministerium. Vor dem Ministerium war groß und der Park schien ihm willkommener, als direkt vor dieser Telefonzelle zu stehen und so zu tun, als studiere er die Notrufnummern.
Harry war zornig. Er wusste selbst, dass er noch minderjährig war. Warum mussten sie ihm das immer und immer wieder auf diese Art und Weise vor Augen führen? Die Zeit rann ihnen unter den Fingern weg und diese beiden Männer hatten nichts besseres zu tun, als ihm eine Fehlbarkeit, für die er noch nicht einmal etwas konnte, unter die Nase zu reiben.

„Woodhenge“, flüsterte er. Nun hockte er auf einer Bank am Rand des Parks, die Telefonzellemehr oder minder im Blick und war zum Nichtstun verdammt. Ab und an kreuzten junge Leute seinen Blick. Die meisten waren rasch unterwegs, hatten Büchertaschen über der Schulter hängen oder diskutierten mit ihren Freunden. Ein College musste in der Nähe sein, vermutete Harry. Die Witterung war zu schlecht, um im Park zu sitzen und so musste Harry den einen oder anderen mitleidigen und ablehnenden Blick über sich ergehen lassen.
„Und das alles wegen Woodhenge“, flüsterte Harry in den Nieselregen.

„… Amesbury und Stonehenge? Anne, was willst du dir damit eigentlich beweisen? Die Gegend ist vollkommen erforscht.“
„Hast du in der Vorlesung geschlafen?“
„Auf jeden Fall habe ich besser aufgepasst als du. Professor Stafford hat von Möglichkeiten gesprochen und alles im Konjunktiv abgehandelt. Du weißt doch, was der Konjunktiv ist? Wahrscheinlichkeiten, Wunschvorstellungen, nichts, was bewiesen ist!“
„Das sagt er doch nur, damit ihn seine Kritiker nicht auf eventuelle Aussagen festnageln können. Du weißt doch, wie die sind. Lässt du einmal den Konjunktiv weg, gehen die nicht von einer Hypothese, sondern von einer These und schlimmstenfalls von einer Theorie aus.“
„Siehst du, der Mann ist vorsichtig!“

Harry stöhnte innerlich. Wieder so ein diskutierendes Paar Studenten. Nur waren diese anders. Sie steuerten auf seine Bank zu, ohne ihn überhaupt eines Blickes zu würdigen. Mit einer hastigen Bewegung strich er sich den Pony in die Stirn. Die junge Frau stellte ihre Tasche ans andere Ende seiner Bank und öffnete sie.

„Was spricht eigentlich dagegen, James?“, fragte sie, während sie in ihrer Büchertasche kramte und nacheinander einen dicken Schal und ein Paar Handschuhe hervorholte und beides ihrem Begleiter in die Hand drückte.
„Alles! Wenn es weitere Plätze gäbe, wären sie längst entdeckt worden! Außerdem verwittert Holz leichter als Stein.“
„Pah, jetzt klingst du wie ein Gelehrter, der nie Feldforschung betrieben hat. Es gibt Luftaufnahmen vom Gebiet, die merkwürdige Strukturen in den obersten Bodenschichten erkennen lassen. Entweder hat dort jemand mit Chemikalien gearbeitet und diese geplant ein Muster in den Boden fressen lassen, oder aber man muss nur einige Meter in den Boden hinein und findet einen zweiten Kreis. Selbst vermodertes Holz hinterlässt Spuren, dunkleren Sand, Splitter, Abrieb, Sporen, konservierte Pflanzenrest … was auch immer.“
„Und was dann? Das könnte alles mögliche sein. Sie werden dich in der Luft zerfetzen!“
„Uns!“ Sie holte eine Mütze hervor, setzte sie sich auf den Kopf und machte die Tasche wieder zu. „Es könnte aber auch ein weiterer Kreis sein, James. Was ist wenn, dieser Kreis in Amesbury nicht alleine war? Man hat ähnliche Funde in Frankreich gemacht. Es gibt unzählige Kreise dieser Form hier. Es wäre doch nur ein Wochenendausflug. Wir reisen hin, schauen uns die Gegend um Stonehenge an, stellen ein paar Fragen, machen Bilder, verschwinden wieder und wissen dann, worauf wir achten und wonach wir suchen müssen, wenn wir denn unser Feldprojekt machen.“

Harry wurde hellhörig. Kurz überlegte er, ob die beiden Studenten auf Woodhenge ansprechen sollte. Warum eigentlich nicht? In der Nähe von Stonehenge war ein Toter gefunden worden, ganz England wusste darüber Bescheid und interessierte sich plötzlich für Stonehenge.

„Du bist unverbesserlich! Dort wimmelt es von Polizei und du willst dort forschen!“ James wickelte ihr den Schal um den Hals, während sie in die Handschuhe schlüpfte.
„Stell dir mal vor, wie unsere Seminararbeit einschlagen wird. Wie eine Bombe, wir finden heraus, was andere schon lange gesucht haben und können …“ Harry schmunzelte. Diese Anne erinnerte ihn an Hermine. Die beiden trafen Anstalten zu gehen

„Entschuldigung. Stonehenge? Da hat es doch diesen Toten gegeben, nicht?“, fragte Harry unverblümt und biss sich auf die Zunge. Zwei nahezu identische Augenpaare musterten ihn. Er hatte gedacht, es mit einem Pärchen zutun zu haben, stattdessen starrte er in zwei beinahe identische Gesichter, nur dass das eine eine weichere, sanftere Variante der markanten zweiten Ausgabe war.

„Ja, aber darum geht es nicht. Das interessiert uns gar nicht so sehr. Uns geht es um den Steinkreis und …“
„Danach hat er doch gar nicht gefragt!“, unterbrach James sie.
„Und es hat Kreise aus Holz gegeben, die Stonehenge ähnelten?“, fragte Harry weiter. Er stand auf, steckte seine Hände in die Taschen und wippte auf den Fußballen auf und ab. Allmählich fror er.
„Du weißt von Woodhenge?“, fragte die junge Frau.
„Natürlich weiß er davon, sonst würde er nicht fragen. Außerdem braucht er nur eins und eins zusammenzuzählen und kann aus Holz und Stonehenge seine Schlüsse ziehen.“
„Der logische James, du bist ein alter Zyniker.“
„Und du eine verfluchte Idealistin.“

Harry blinzelte irritiert. „Weiß man, wo es liegt, also Woodhenge?“, fragte er.

„Ja und nein“, antwortete Anne. „Es gibt viele Steinkreise in England und man weiß auch über den einen oder anderen Kreis aus Holz Bescheid. Es gibt Theorien, dass zu jedem Steinkreis in unmittelbarer Nähe ein Holzkreis errichtet wurde.“

„Stein“, fuhr nun James fort, „ist ein lebloses Element und steht für den Tod, zumindest laut Theorie einiger Forscher. Über die Kelten weiß man eher wenig, weil sie ein Volk waren, das seine Kultur eher mündlich von Generation zu Generation übertrug. Was man aber genau weiß, Holz bedeutet Leben. Schließlich wächst ein Baum. Holz steht für die Wiedergeburt.“

Harry nickte und wollte fragen, wo denn nun Woodhenge war, doch die Zwillinge ließen ihn nicht zu Wort kommen.

„Weiß du, die Kelten glaubten an einen Zyklus von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt. Wie das Jahr mit seinen Jahreszeiten. Frühling brachte Leben und der Winter nahm es wieder“, fuhr James fort.

„Verstehe“, murmelte Harry. Und er verstand besser, als es sich die beiden vorstellen konnten. Mittlerweile hielt er sich für einen Experten auf diesem Gebiet.

„Die Forscher gehen nun davon aus, dass in den Steinkreisen Totenriten abgehalten wurden und in den Holzkreisen Riten, die die Wiedergeburt thematisierten“, ergänzte Anne.

„Und in der Nähe von Stonehenge gibt es einen solchen Holzkreis?“

„Ja!“ … „Eher unwahrscheinlich!“, entgegneten die Zwillinge synchron.
„James! Du kannst nicht leugnen, dass sie in den 70er Jahren dort einen entdeckt haben!“
„Anne! Und du kannst nicht leugnen, dass sie noch nicht wissen, wozu er diente!“

„Harry?“
Harry sprang zurück. Seine Hand zuckte zu seinem Zauberstab, doch es blieb bei der kleinen Geste. Kingsley war neben der Bank wie aus dem Nichts aufgetaucht.
„Du solltest doch vor dem Ministerium warten!“, flüsterte King. Die Geschwister wirkten verwirrt. Harry konnte es ihnen nicht verdenken. Jeder, der Kingsley in seiner Muggel-Tarn-Uniform sah, musste so reagieren.

„Woher kommen Sie, dass sie so eine Tracht tragen, Sir?“, fragte Anne und handelte sich einen Seitenhieb von ihrem Bruder ein.

„Von weit her, meine Dame. Wir müssen jetzt los, Harry, sofort!“

„Einen Moment, bitte. Wie weit sind die Kreise in der Theorie voneinander entfernt gewesen?“

James kratzte sich an der Schläfe. „In der Theorie, ich betone der Theorie, war es nur wenige Kilometer. Da Stonehenge aller Wahrscheinlichkeit nach ein Zentrum der Macht gewesen ist, könnte es dort ein Radius um die zehn oder zwölf Kilometer gewesen sein. Warum interessiert dich das eigentlich?“

Harry grinste und versuchte so belanglos als möglich bei seiner Erklärung zu klingen: „Ein Projekt für die Schule, da Stonehenge wegen des ungeklärten Todesfalls in der Medien ist, macht unsere Klasse ein Projekt über Stonehenge und daher …“

„… müssen wir jetzt auch los!“ Kingsley packte Harry am Arm und zog ihn von den Studenten weg. Ihm blieb kaum Zeit sich zu bedanken und sich zu verabschieden. Die Zwillinge starrten ihnen nach und als Harry wegblickte, glaubte er, sie weiter diskutieren zu hören. Wie Fred und Georg, kam es ihm in den Sinn.

„Was sollte das!“
„Wir müssen nach Stonehenge!“
„Was du nichts sagst!“
„Der Holzkreis ist dort in der Nähe.“
„Ach was!“
„Dumbledore wird unsere Hilfe brauchen!“
„Möglicherweise.“
„Kingsley, ich meine es ernst!“

Kingsley blieb stehen und zog Harry in einen verfallenen Hauseingang. Ohne auf den Weg zu achten, hatte er ihn in eine nicht sehr angenehm wirkende Gegend geführt. Mit dem Zauberstab klopfte King gegen die Tür und wenige Augenblicke später fanden sie sich in einer lichtdurchfluteten Halle wieder.

„Woodhenge liegt auf einer Linie mit Stonehenge, Amesbury und Salisbury. Du hättest also nur zu warten brauchen und dir die Debatte mit den Muggeln sparen können. Wir kennen Woodhenge. Ein schwach magischer Ort, der seinen Höhepunkt vor etlichen Jahrhunderten hatte. Seit einiger Zeit lässt der magische Schutz ein wenig nach. Man kümmert sich nicht mehr wirklich drum. Daher konnten die Muggelwissenschaftler dort einige Forschungen anstellen und die Reste des Kreises entdecken. Aber sie sind noch am Anfang. Was für uns ein Glück ist. Sonst würde die Gegend dort vor zivilen Nichtmagiern nur so wimmeln. Bisher war Woodhenge für uns kaum noch ein interessanter Ort.“

„Ihr wusstet das?“

„Natürlich! Es ist nur verwunderlich, dass ein solch schwacher Ort, die Macht freisetzen soll, die bei diesem Ritual nötig sein wird. Voldemort verrennt sich in eine fixe Idee. Nun, besser für uns, nicht wahr?“

Kingsley schob Harry einen Gang entlang und dirigierte ihn in eine kleine Nische. Als sie sich in Bewegung setzte, wusste Harry nicht, ob es nach oben oder unten ging.

„Was ist mit Lu… Wo sind wir hier?“

„Aurorenausbildungszentrale.“

Harry schluckte. Modern und irgendwie unpassend, wie er fand. So etwas hätte Fudge niemals genehmigt.

„Während dem ersten Krieg gegen Voldemort wurde deutlich, dass die Auroren zwar gut, aber nicht gut genug ausgebildet waren. Moody hat, als er noch Chef war, einiges modernisieren lassen, unter der Hand, versteht sich. Dein Vater hatte keinen geringen Anteil daran. Er hat das Areal ausfindig gemacht und Moody die notwendigen Arbeiten in die Wege geleitet. Scrimgeour hat Moodys Arbeit fortgesetzt. Woher sie die Gelder hatten, nun … keine Ahnung. Danach fragt man nicht. Nach dem Krieg lief alles ein wenig anders.“

„Und Fudge hat das genehmigt?“

Kingsley zwinkerte und zeigte eine perfekte Reihe perfekter Zähne. „Natürlich nicht. Er hätte das niemals genehmigt, selbst wenn er die Notwendigkeit eingesehen hätte. Zu viel Geld, zu viel Moderne, zu viel Muggelartiges, zu viel Unnötiges, wir haben doch die Dementoren etc. Du-weißt-schon-wer ist tot, als wozu das Ganze!“

„Warum erzählst du mir das alles und zeigst es mir? Ich bin noch nicht einmal volljährig, wie ihr mir vorhin schön zu verstehen gegeben habt.“

Kingsley grinste. „Ruhig Blut, Harry. Kein Grund aggressiv zu werden. Wenn du schon Zielobjekt und Lockvogel sein sollst, dann auch richtig. In fünfzehn Minuten ist alles vorbei.“

Das klang nicht gut. Harry schluckte. Vor seinem inneren Auge tauchten Bilder aus unzähligen Agentenfilmen auf, die Dudley so liebte und Harry sich gemeinsam mit Tante und Onkel hatte ansehen müssen. James Bond liebte er, doch der Rest? Nur billiger Abklatsch der 007-Reihen. Er dachte an Chips, die unter die Haut geschoben wurden, an Peilsender, die Plomben ersetzten, an tödliche Drähte, die in falschen Haarteilen eingearbeitet waren und so jeder Waffenkontrolle entgingen. An falsche Fingernägel, Agentenbrillen und dergleichen. Er schwitzte und wischte sich die feuchten Handflächen an der Hose ab. Die Bücher wogen schwer in der Tasche. Er hoffte, dass man sie ihm nicht abnehmen würde.

„Hast du etwa Angst?“

„Schlimm, wenn ich ja sage?“

Kingsley schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Angst setzt Adrenalin frei und Adrenalin in gesunden Dosen erhöht die Aufmerksamkeit! Ein guter Auror weiß, dass Angst sein Freund sein kann, solange die Angst nicht sein Bewusstsein bestimmt.“

Die Lifttür glitt zur Seite und Harry wurde von einer Medihexe in Empfang genommen. „Ah, Mr Potter. Vier Jahre zu früh, wenn Sie mich fragen, doch man fragt mich ja nicht. Wir brauchen nur einige Daten von Ihnen, für die Akten. Einige Information über die Angehörigen, die im Falle eines Unfalls zu benachrichtigen wären und dann noch Anweisungen, was mit Ihren sterblichen Überresten geschehen soll, für den Fall der Fälle. Die Prozedur nimmt nur wenige Minuten in Anspruch. Die Informationen sollten Sie alle sechs Monate aktualisieren, zumal Sie noch so jung sind. Da ändert sich ja einiges. Der Medizinische Check wird alle zwei Jahre wiederholt, es sei denn, Sie bekommen anders lautende Anweisungen.“ Harry schwindelte.

„Was ist mit Luna?“

„Der Chef nimmt es persönlich in die Hand. Verlass dich darauf! Wir verlieren keine Zeit und dem Mädchen passiert nichts.“

„Sicher? Ich meine …“

„Himmel, Harry! Glaubst du vielleicht, ich würde dich hierher bringen, wenn uns die Zeit unterm Hintern weglaufen würde? Der Chef hat gesagt, er kümmert sich um das Mädchen, also macht er das auch!“

„Ja aber …“ Die Medihexe stopfte ihm gerade ein Thermometer in den Mund und Harry schluckte den restlichen Satz hinunter.

„Luna ist nicht mehr an dem Ort, an dem wir sie geortet haben. Kurz nachdem wir dich hinausschickten, hat sie der Ortungszauber an anderer Stelle ausfindig gemacht. Wir brauchen uns keine Sorgen um das Mädchen zu machen. Dort, wo sie jetzt ist, ist sie in Sicherheit!“

Harry zweifelte, doch Kingsley sah ihn mit so eindringlichem Blick an, dass er es mit Vertrauen versuchte, für den Moment. Zwar nagte die Neugierde an ihm, wo dieser angeblich so sichere Ort war, doch die resolute Art, wie die Medihexe ihn in den Nebenraum schob, verhinderte weiteres Fragen. Er hoffte inständig, dass Kingsley recht hatte und diese gesamte Prozedur, zu der man ihn zwang, rasch vorbei war.


° ° ° ° ° ° °

Die Lektüre war faszinierend. Zu faszinierend, wie Voldemort fand. Noch brachte er die Kraft nicht auf, sich von dem Buch zu lösen. Er ahnte eher, als dass er es wusste, dass er seit mehreren Stunden an diesem Pult stand und las, das Wissen förmlich in sich aufsog. Sein Rücken schmerzte bereits vom langen Stehen. Er las vom Manipulationen, von versteckten Hinweisen, von der Kunst, Tränke zu brauen, der Philosophie, die hinter Salazars Ansichten stand. Er stolperte über Strukturen, die noch heute zum Basiswissen der Zaubertrankkunde gehörten. Er las über Magie, die so alt und gefährlich war, dass sie heute als verboten galt oder als verschollen. Ein unsagbarer Schatz befand sich in seinem Besitz. Seinem Besitz, nicht Lucius`. Er würde dieses Buch nicht mehr hergeben! Niemals!

„Wir sind auf der rechten Spur. Lucius hat recht, in der Tat. Die rechte Zeit, der rechte Ort, die rechten Zutaten und es wird erfolgreich sein. So und nicht anders. Der rechte Ort. Sag mir etwas über den rechten Ort. Der rechte Ort.“

Voldemort blätterte weiter und weiter. Er überging die theoretischen Abhandlung über das Wesen der Magie in solider runder Bastarda. Es war nicht Slytherins Handschrift. Wen interessierte die Ansicht eines anderen? Er blätterte und ließ den Blick beiläufig über die einzelnen roten Schlagworte gleiten und hätte beinahe die Seite umgeschlagen, als er Wörter wie potentia, circulus lapidum und circulus ligni entdeckte. Er las und fluchte. Hastig schlug er die Seiten zurück, bis die andere Schrift begann. Noch bevor er die ersten Zeilen lesen konnte, wurde er gestört.

„Sie ist verschwunden!“, polterte Lestrange.

„Du wagst es, mich zu stören?“

„Ich bitte um Verzeihung, Mein Lord, doch es ist wichtig. Meine Frau ist verschwunden. Malfoy ist mit der Lovegood-Göre auch nicht aufgetaucht und Bella meldet sich einfach nicht. Ihr kennt sie. Auf sie ist Verlass.“

Voldemort richtete sich auf. Er ließ seinen Nacken knacken und humpelte langsam auf Rodolphus zu.
„So, deine Frau meldet sich nicht und daraus schlussfolgerst du, dass sie verschwunden ist. Und aus der Tatsache, dass Lucius die Seherin noch nicht hergebracht hat, schlussfolgerst du was?“

„Dass er Euch und uns verraten hat.“

Voldemort nickte bedächtig. Der Gedanke war ihm bereits gekommen und er hatte ihn nach einer Weile wieder verworfen. Lucius gewann in seinen Augen nichts, wenn er sich gegen ihn stellte. Er würde den Kürzeren ziehen, egal wer am Ende den Sieg davon trug, was zweifelsohne nicht Harry Potter sein würde.
„Was bringt dich auf diese Idee, mein scharfsinniger Freund?“ Voldemort gestattete sich ein süffisantes Lächeln. Er hielt Rodophus für beschränkt, das Produkt einer langen Reihe schwachsinniger Zauberer, die es nicht verstanden hatten, aus ihren Stärken das Beste zu machen. Herausgekommen waren zwei brutale Schlägertypen, die weder Charme noch Eleganz besaßen, geschweige denn Raffinesse. Ihre Intelligenz war in seinen Augen auf dem Weg zwischen Zeugung und Geburt abhanden gekommen. Wie sich eine Frau wie Bellatrix - aus dem besten magischen Stall - so hatte wegwerfen können … für diese Unvernunft hätte er ihren Vater am liebsten noch einmal zur Rechenschaft gezogen. Sicher, es gab Zeiten, da war er von einer Verbindung der Familie Black mit den Lestranges mehr als entzückt gewesen, doch das war Jahrzehnte her. Brutalität gepaart mit Wahnsinn. Askaban hatte das Übrige getan. Die Zeiten hatten sich geändert.

„Er müsste längst hier sein. Lovegood ist schon vor Stunden aus dem St. Mungos verschwunden und man hat Draco in der Nähe herumlungern sehen.“

„Woher weißt du das?“

„Das ist nebensächlich.“

Voldemort wurde hellhörig. Er musterte den breitschultrigen Mann. Verbarg sich hinter dieser Fassade stupiden Gehorsams etwa doch ein Funken der ursprünglichen Lestrange-Raffinesse?
„Nebensächlichkeiten!“, stieß Voldemort aus. „Es sind Nebensächlichkeiten, die Pläne zum Scheitern bringen. Es war nebensächlich, dass ich die Mutter des Jungen getötet habe und dennoch ist wegen dieser Nebensächlichkeit mein endgültiger Aufstieg gescheitert! Wer?“

Rodolphus verzog das Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust. „Rita Kimmkorn.“

„Presse!“, murmelte Voldemort. „Halte dich von diesen Aasgeiern fern! Doch ich verstehe vollkommen.“ Seine Stimme hatte beinahe etwas Lauerndes, als er fragte: „Was würdest du tun?“

Sein Gegenüber warf sich in Pose. Dieser geistige Zwerg glaubte wirklich, er würde ihn nach seiner Meinung fragen.

„Nach Malfoy Mansion gehen und ihn zur Rede stellen.“

Voldemort keckerte, nahm seinen Stock und humpelte aus dem verborgenen Kellergewölbe hinaus. Rodolphus folgte ihm. Als beide die Schwelle überschritten hatten, schlug das Buch mit voller Wucht zu. Voldemort fuhr herum, doch bevor er die Schwelle zum Gewölbe erneut betreten konnte, erloschen die Fackeln und die geheime Tür verschloss sich mit lautem Getöse. Panik erfasste ihn. War das Wissen nun für ihn verloren? Der prüfende Blick seines Untergebenen brachte ihn zur Vernunft. Die Todesser waren wir Raubtiere, die Furcht und Unsicherheit am Geruch erkannten. Er räusperte sich. So plötzlich, wie die Panik in sein Herz geschlichen war, verbannte er sie wieder in die Tiefe seines Seins. Humpelnd verließ Voldemort den Keller. Rodolphus folgte ihm.

„So so, nach Malfoy Mansion würdest du gehen“, meinte er barsch. „Der gute Lucius hat einen entscheidenden Vorteil, mein einfältiger Freund, er weiß sich zu verteidigen. Sein Sicherheitssystem macht keinen Unterschied zwischen Freund und Feind. Ein Freund ist ein Feind, wenn sich ein Freund unerlaubt anschleicht. Nein, nein, Rodolphus, Lucius wird die talentierte Miss Lovegood mit Sicherheit bereits zum Ziel unseres Vorhabens gebracht haben. Es wäre doch wenig effektiv, das Mädchen erst herzulocken, um es dann an Ort und Stelle zu bringen.“

„Aber …“

Voldemort verharrte und straffte seine Schultern. Widerspruch? Er duldete keinen Widerspruch. „Du haderst mit meiner Entscheidung?“, flüsterte er. Er hörte Rodolphus förmlich trocken schlucken.

„So … so meinte ich das nicht … Mein Lord“, stotterte er.

„Wie ist dein Einwurf dann zu verstehen?“

Rodolphus schwieg. Voldemort warf ihm einen Blick über die Schulter zu. Er war groß, breitschultrig, ein Mann in den besten Jahren, an dem kaum ein Gramm Fett zu viel war. Einst war er dunkelhaarig gewesen, nun zogen sich graue Strähnen durch das wirre Haar. Würde er aufblicken, würde Voldemort in fast schwarze Augen sehen, in denen es kaum einen Unterschied zwischen Iris und Pupille gab. Sie würden diesen flackernden Glanz haben, der an zu engen Kontakt mit Dementoren erinnerte. Rodolphus hätte durchaus attraktiv genannt werden können, würde ihn nicht dieser brutale Zug entstellen.

„Nun?“

„Malfoy ist nicht mehr Malfoy, Mein Lord. Ich weiß, was Askaban aus einem Menschen machen konnte und Malfoy verhält sich anders. Er zögert, Mein Lord! Der Lucius, der nach Askaban ging, hat niemals gezögert!“

„Deine Bedenken berühren mich tief, du machst dir Sorgen um das Gelingen meines Plans, doch ich kenne Lucius besser als du. Ich traue ihm.“

„Aber Dumbledore …“

„Schweig!“, donnerte Voldemort. Rodolphus zuckte zusammen. „Lucius wird mich niemals an Dumbledore verraten! Niemals!“

Damit war für ihn die Sache erledigt. Lucius Malfoy war in seinen Augen ein Mann, der wusste, welche Seite für ihn von Vorteil war. Die anderen hatten ihn eingesperrt. Sie hatten ihn in seinen Freiheiten beschränkt, während er es den Todessern zu verdanken hatte, wieder auf freiem Fuß zu sein. Dieser Mann kannte noch unbedingte Loyalität den Männern gegenüber, die ihm die Hand gereicht hatten. Voldemort hatte Männer von Malfoys Schlag immer geschätzt. Es gab zu wenige von ihnen. Auf Lucius konnte er sich verlassen.

Humpelnd setzte er seinen Weg fort unter den missbilligenden Augen jener Frau, die sich ihm nie gebeugt hatte: Ludmilla Eugene Malfoy, Lucius` Mutter und Frau dieses brillanten Abraxas`. Voldemort fragte sich immer noch, wie er es geschafft hatte, sich mit Drachenpocken zu infizieren. Es war ein herber Verlust für die magische Welt gewesen. Ludmilla ihrerseits hatte ihn, Voldemort, stets höflich behandelt, höflich, aber distanziert. Noblesse oblige! Obwohl es nur ein Gemälde war, hätte die leibhaftige Ludmilla ähnlich missmutig auf ihn herabgesehen, nur um ihm dann mit kühler, ausgesuchter Höflichkeit eine Tasse Tee anzubieten.

„Lass uns aufbrechen, Rodolphus, wir sollten den Abend nutzen. Ich spüre den Nebel in meinen Gliedern und es sind noch Dinge vorzubereiten.“

„Und das Buch?“

„Lucius wird es bringen. Ich bin ein alter Mann, mein Freund. Es wäre ein Zumutung, mich noch einmal die feuchte Kellerteppen hinuntersteigen zu lassen.“

° ° ° ° ° ° °

Sirius brach zusammen. Nie wieder, nie wieder würde er mit diesen Folter-Chimären fliegen. Er stöhnte und hielt sich die Seiten. So war er das letzte Mal durchgerüttelt worden, als seine Lady einen Schluckauf hatte und selbst das war noch harmlos gewesen. Es war doch egal, dass sie ihn ins nächste Gestrüpp geworfen hatte und sich dann auf der Seite dreieinhalbmal um die eigene Achse gedreht hatte. Es war doch nebensächlich, dass sich das Gestrüpp als wilder Brombeerbusch entpuppt hatte. Es war doch … Sirius stöhnte. Er glaubte jeden Knochen im Leib zu spüren. Er tastete nach seiner Wunde. Sie brannte höllisch, doch der Verband war nicht einen Millimeter verrutscht. Seine Fingerkuppen stießen auf trockene, fest gewickelte, weiche Bandagen. Poppy verstand ihr Handwerk. Zwei weiße Wölkchen schienen um ihn herumzuschwirren und sich köstlich zu amüsieren.

„Du bist auch schon mal eleganter geflogen, Tatze“, spottete die Gestalt, die sich über ihn beugte. Sirius blinzelte.

„Du sahst auch schon mal besser aus, Moony.“

„So wie du. Du gehörst ins Bett!“

„In deines?“

Remus errötete und senkte den Blick, die Hände tief in den Taschen vergraben. Sirius schloss die Augen und streckte sich auf dem Rasen vor dem Portal der Lilienwoods aus. „Ich werde zu alt für so etwas“, murmelte er.

„Ich sollte dich windelweich prügeln“, murmelte Remus.

„Weshalb? Weil man mich manipuliert hat und ich mich benutzen ließ, um jenen zu schaden, die ich liebe?“

„Ja!“

„Dann sollte ich dich auch windelweich prügeln und dich danach den Behörden übergeben.“

Remus lachte bitter. „Wir könnten uns dann in Askaban eine Zelle teilen!“

„Irrtum, ich bin inoffiziell rehabilitiert, Moony. Im Gegensatz zu dir, dem meist gesuchtesten Semi-Humanoiden des gesamten Commenwealth-Raumes.“ Mühsam setzte sich Sirius auf. „Scheint so, als wäre es noch nicht vorbei.“

Remus reichte ihm eine Hand und zog ihn auf die Beine. „Artemis hat sich in ihrem Labor verschanzt, niemand darf zu ihr. Keine Ahnung, was diese Hexe wieder ausbrütet. Selbst den Hauselfen verweigert sie den Zutritt. Du weißt, was sie getan hat?“

Sirius schüttelte den Kopf und humpelte, von Remus gestützt, zum Portal. „Später. Gute Nachrichten, sie haben die Ratte und dieses Mal wird er ihnen nicht entwischen. Scimgeour kümmert sich mit seiner Elitetruppe um diesen Bastard. Minerva hat Snape davon abgehalten, hierher zu stürmen und dir das Fell über die Ohren zu ziehen. Dumbledore ist auf geheimer Mission unterwegs und Harry hat es irgendwie geschafft, Kingsley auf dessen Mission zu begleiten. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache. Ron ist schwer verletzt, aber auf dem Weg der Besserung, Ginny ist auf Heimaturlaub und Hermine konnte den Krankenflügel schon wieder verlassen. Allerdings ist Luna Lovegood das neue Ziel Seiner Überheblichkeit“, ratterte Sirius auf dem endlos scheinenden Weg. Remus war mit jeder neuen Information ein Stücken weiter in sich hinein gesunken. Sirius konnte ihn verstehen. Zwar hatte Remus nicht auf Ron eingestochen und auch nicht auf ihn, doch hatte er Hermine verletzt, wenn auch nicht - was der Plan gewesen war - getötet.

„Severus“, murmelte Remus. „Du weißt, warum er mich hasst?“

Sie hatten die Stufen erreicht. Langsam und mit viel Hilfe zog sich Sirius die Stufen hinauf. „Ich bitte dich, das wird doch nicht etwa diese alte Geschichte mit der Schule sein.“

„Er und Rea.“

Sirius stolperte und hätte Remus ihn nicht gehalten, wäre er gestürzt. „Was?“

„Sie waren ein Paar, für einige Monate. Sie hat in ihm ihre erste Liebe gefunden. Er wusste nicht, dass sie meine Schwester war und als er es herausfand … du kennst seine Unversöhnlichkeit. Also selbst wenn ich beweisen könnte, dass ich nicht aus freien Stücken gehandelt habe …“

„Lass uns später darüber reden. Ich brauche einen Augenblick Ruhe.“ Die Wunde war aufgeplatzt. Noch sah man das Blut nicht durch die dunkle Kleidung, doch Sirius fühlte, wie es allmählich die Bandage durchtränkte und bald durch die Kleidung sickern würde.

„Du blutest“, stellte Remus trocken fest. „Und streite es nicht ab, ich rieche Blut auf eine Meile gegen den Wind. Warum bist du eigentlich hier?“

„Freust du dich etwa nicht über einen Besuch?“

Die Tür war erreicht. Als sie sich hinter ihnen schloss, war es Sirius, als würde er wieder eingesperrt. Die weißen Wölkchen, die nach wie vor um seinen Kopf herumschwirrten, beruhigten ihn irgendwie.

„Ich hasse englische Landsitze. Sie ähneln einander wie ein Ei dem anderen. Drei Flügel, ein dickes Portal, ein weitschweifiges Entree, eine Treppe, die zum Obergeschoss führt und diese verdammte Kälte!“
Remus wollte protestieren.
„Wenn du in mit meiner Familie in einem aufgewachsen wärst, dann würdest du es auch so sehen.“

„Du missverstehst mich. Das ist kein englischer Landsitz, sondern ein schottischer. Ab mit dir in den Salon, damit wir dich verarzten. Sonst tropfst du noch die Fliesen voll und das wollen wir den armen Hauselfen nicht antun.“

Sirius ließ sich in den Salon schleppen. Remus schälte ihn aus Jacke und Hemd und zog scharf die Luft ein.

„Woher hast du das?“

Sirius zuckte mit den Schultern. „Pettigrew ist in die Schule eingedrungen, während ich mit meinen Dämonen gekämpft habe, hat er die Zeit genutzt, um mir ein Messer zwischen die Rippen zu jagen. Als er auf Hermine losgehen wollte, ist Ron dazwischen.“

„Wir hätten ihn vor Jahren das Fell über die Ohren ziehen sollen.“

„Und Harry beweisen, dass wir Mörder sind? Nein, Remus, ich habe die andere Seite gesehen. Glaub mir, es ist besser, sich nicht zu wünschen, einem Wehrlosen wissentlich das Leben genommen zu haben.“

Remus schwieg und kümmerte sich um die Wunde.

„Du meinst“, fragte er nach einer Weile, „dass Wesen wie ich nicht in den Genuss der Schönheit kommen?“

„Ich weiß nur, dass es anders ist, als wir vermuten und ich möchte dies um keinen Preis gefährden.“
Die Wölkchen um ihn herum tanzten aufgeregt. Remus schien sie nicht wahrzunehmen. Sirius jedoch sah sie wie sanft wabernde Nebelschwaden. Was auch immer sie waren, sie strahlten eine angenehme Aura aus.

„Du bist hier, um sie zur Rede zu stellen?“

Sirius nickte. Genau das hatte er vor. Er wollte unnötige Vorwürfe und Anklagen vermeiden, wollte wissen, was ausgerechnet die einzige Blutsverwandte seines Patensohnes dazu bewogen hatte, dem Jungen solches Leid zuzufügen.
„Sie wollte sein Bestes.“
„Sein Bestes?“ Remus musste scherzen. Anders konnte er sich diese schwache Ausrede nicht erklären.
„Sie hat gedacht, ihn so gegen Voldemort zu sichern. Du weißt, wie anfällig er für die Gedanken dieses Mannes gewesen ist. Es hat ihn beinahe wahnsinnig gemacht. Und der Unterricht mit Severus war nicht gerade erfolgreich.“
„Was du nicht sagst! Du billigst also, was sie getan hat?“
„Dreht mir nicht die Worte im Mund um, Black!“, fauchte Remus, sprang auf und fuhr sich durchs Haar. Er rannte zum Kamin, kehrte wieder zurück, stoppt auf der Hälfte des Weges und fuhr sich über die Augen. „Ich wäre der letzte, der das, was sie getan hat, gutheißen würde! Schließlich bin ich der Leidtragende. Doch ich verstehe ihre Gründe. Ich verstehe sie besser als du denkst.“

„Moment. Was willst du damit sagen, dass du der Leidtragende bist?“ Sirius biss sich auf die Zunge. Natürlich war Remus der Leidtragende. Er hatte seine eigene Schwester getötet und ein unschuldiges Kind auf dem Gewissen.

„Artemis hat Lilys Denkarium eingetauscht. Gegen Haare von mir. So konnte sie über Lilys Erinnerungen Harry in Okklumentik unterrichten.“

Sirius fuhr auf, die Hände schützend auf die Wunde gepresst. Er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen.
„Verstehe ich das richtig“, begann er heiser vor Wut, „u hast es ihr zu verdanken, dass du deine Schwester getötet hast und als wahnsinniger Mörder giltst. Du hast es ihr zu verdanken, dass du dich nirgends mehr blicken lassen kannst. Sie ist schuld daran, dass du Hermine angegriffen hast. Sie hat verhindert, dass du aktiv gegen diesen Bastard vorgehen kannst, obwohl dein Platz an Harrys Seite wäre. Und dennoch verteidigst du sie?“

„Sie wusste doch nicht, was diese Leute mit Haar von mir vorhaben würden!“

„Und das macht es besser? Sie ist alt genug, um zu wissen, dass in den Händen von Schwarzmagiern nichts so gefährlich sein kann wie etwas Persönliches! Es verleiht dir Macht über deinen Gegner! Ich versteh dich nicht!“

„Das tust du in der Tat nicht“, seufzte Remus. „Wenn es Harry stärker macht, dann bin ich gerne bereit, jedes Opfer zu bringen. Wenn es ihm nützt, dass ich …“

„Lächerlich!“, schrie Sirius. Er quälte sich hoch und ging mit drohendem Zeigefinger auf Remus zu. Ihm brach der Schweiß aus, doch sein Ziel war sein Freund. „Lächerlich! Wir haben bitter lernen müssen, was für Konsequenzen unser Handeln hat, Remus. Niemand kann sich etwas für eine gute Absicht kaufen. Sie hätte wissen müssen, was für Folgen ihr Handeln hat! Sie hätte …“ Sirius war am Ende seiner Kraft. Er wankte und ließ sich an Ort und Stelle fallen. Dass dort ein Sessel stand, war ihm entgangen.

„Manchmal, Mr Black, sind die Konsequenzen nebensächlich, wenn das Mittel dem Zweck dient. Ich gestehe, dass ich nicht mit solchen Folgen gerechnet habe. Ich habe sie nicht einmal ansatzweise in Erwägung gezogen, vielleicht weil es nicht wollte. Doch ich bedauere nicht, es getan zu haben. Harry ist gegen diesen Dämon gewappnet und nur darauf kommt es an.“

Sirius blickte auf. Artemis Lilienwood stand in der Tür zum Salon. Die Arme schützend vor der Brust verschränkt, eine Erscheinung, die auf den ersten Blick Autorität und Selbstbewusstsein ausstrahlte. Doch Sirius ließ sich weder beeindrucken noch beirren. Er wusste am besten, was für ungeahnte Konsequenzen Entscheidungen haben konnten.

„Haben Sie, Mr Black, als Sie meinen Neffen dazu überredet haben, mit Pettigrew den Fidelius auszuführen an mögliche Konsequenzen gedacht?“

Sie drehte sich auf dem Absatz um und verschwand, ein Hauch an Kräuterduft hinter sich her ziehend.

Sirius schob den Gedanken an ihren Vorwurf beiseite. Zumindest versuchte er es. Sie hatte recht. Man konnte nie alle Konsequenzen berücksichtigen. Nur die offensichtlichen, waren in der Regel abzusehen. Hätte es nur irgendein Anzeichen dafür gegeben, dass Peter ein falsches Spiel trieb, er hätte niemals Lily, James und Harry in seine Hände gegeben. Vielleicht vermochten Menschen, die auf der Seite des Guten standen, nicht die Gedanken ihrer Feinde zu überblicken oder zu erahnen. Wären sie nicht ebenso so schlecht wie jene anderen, wenn sie es könnten? Sirius brummte der Schädel.

„Sie ist eine beeindruckende Frau. Ich möchte allerdings nicht in ihrer Haut stecken, wenn Harry ihr am Ende die Rechnung präsentiert.“

„Und du meinst, dass er es tun wird?“, zweifelte Sirius. Er kannte seinen Patensohn nicht gut genug, um dies einschätzen zu können. Er wusste, wie James und Lily reagiert hätten und konnte deswegen nur vermuten.

„Er wird. Er wird ihr die Rechnung präsentieren wie James und dann selbst Gründe für ihr Handeln suchen wie Lily und wird dann mit sich zurate gehen, die Konsequenzen abwägen, ihr dann verzeihen, aber niemals vertrauen!“

Sirius seufzte. Das würde zu Harry passen.

„Was geschehen ist, ist geschehen, Tatze. Es bringt nichts, sich jetzt mit Vorwürfen zu quälen und in Selbstmitleid zu versinken. Wir können nur nach vorne schauen und versuchen, den Schaden zu begrenzen.“ Remus trat ans Fenster und Sirius starrte auf seinen Rücken. Sein Freund hatte sich verändert.

„Ich habe es satt, untätig herumzusitzen und nichts zu tun. Ich habe es satt, andere handeln zu lassen. Ich will …“

Remus blickte über die Schulter, das alte Funkeln in seinen Augen glomm kurz auf. „Was hast du vor?“
„Aktiv werden, mein Freund und den Guten zur Seite stehen.“
„Wenn wir wüssten, wo die Guten sind.“
„Dein Glück, hast du wo gesagt und nicht wer.“
„Und wo?“
„Nichts leichter als das.“

° ° ° ° ° ° °

Dumbledore verabscheute Stonehenge. Ihm war nicht den Steinkreis als solcher zuwider und auch nicht die Magie, die sich um diesen Ort wob. Diese Magie war ursprünglich und stellte in der Geschichte der magischen Gesellschaft als solcher einen der ersten rituellen Orte dar. Der Ritus, jener Beginn der Magie, wenn sich das Unbegreifliche dem Normalsterblichen offenbarte. Doch die Zeiten des Ursprünglichen waren lange vorbei. Dumbledore verabscheute das, was die Muggel aus diesem heiligen Ort machten. Der Massenauflauf, den Stonehenge hervorrief, war ihm zuwider. Es war abartig und lächerlich, dass sich Menschen jedes Jahr zu den wichtigsten magischen Fixpunkten in angeblich rituelle Gewänder hüllten und einer Religion nachgingen, die nie eine solche gewesen war. Albus Dumbledore verstand durchaus, dass es auch für die Muggel der Moderne wichtig war, sich Ritualen zu unterwerfen, doch begriff er nicht, warum sie sich von Scharlatanen anführen ließen. Dummheit konnte es nicht sein. Dummheit hieße blindlings Glauben, was vor ihrer Nase geschah, doch die meisten Muggel hinterfragten und hatten den Glauben an das Magische längst aufgegeben. Selbst kleine Kinder, jünger noch als die jüngsten Schüler, die er unter seine Fittiche nahm, hatten diese skeptische Art. Er war vor nicht ganz einer halben Stunde in Amesbury, einem kleinen Ort in der Nähe des Steinkreises angekommen. Der magische Teil war wie leergefegt, was aufgrund der letzten Geschehnisse nicht verwunderlich war. Werwölfe, Tote und das offene Geheimnis, dass sich Voldemort in der Nähe aufhalte, alles trug dazu bei, einen ganzen Ort in eine Wüstung zu verwandeln. Nur die Alten waren noch da und die weigerten sich, auch nur einen Fuß vor die Tür zu setzen. Amesbury hatte sich verändert. Die Herberge am Rand der Stadt, direkt in die alte Stadtmauer eingelassen, strahlte eine absurde Ruhe und Gemütlichkeit aus. Die dralle Hexe, die dieses Etablissement führte, hatte sich als eine ehemalige Schülerin entpuppt, die die Wirtschaft vor einigen Monaten von ihrer Großmutter übernommen hatte.

„Sind Sie sicher, Professor, dass Sie heute dorthin wollen?“, fragte die Wirtin.
„Es ist nett, dass du dir Sorgen um mich machst, Jane.“
„Die Leute dort, sie werden Sie sehen und dann für einen Irren halten und Sie wegsperren!“
„Ach, tun Muggel das?“, erwiderte er und zwinkerte ihr zu. Jane war etliche Jahre jünger als er und dennoch alt genug, um zu einer Zeit in Hogwarts ihren Abschluss gemacht zu haben, als er selbst noch Hauslehrer gewesen war.
„Muggel sind unberechenbar. Vor allem, wenn es um ihr Stonehenge und ihre Heiligtümer geht. Als ob es ihre sind. Sie glauben gar nicht, was hier an All Hallow`s Eve los war. Oder zu Weihnachten, dann plündern sie in Glastenbury sämtliche Dornbüsche, um ja ein Reis vom ihrem heiligen Dornbusch zu bekommen, nur weil es durchaus sein könnte, dass einer dieser Büsche aus einem Splitter des Holzes vom Kreuz ihres Erlösers stammen könnte.“
Sie seufzte, drückte ihm eine Tasse Schokolade in die Hand und räusperte sich.
„Muggel sind nicht anders als wir, Jane. Nur mit dem Unterschied, dass unsere Magie greifbarer und leichter zu verstehen ist, weil wir uns mit ihr auseinandersetzen. Unser Zauber ist ein Handwerk, das, wenn ein wenig Talent vorhanden ist, leicht erlernt werden kann. Die Magie der Muggel ist eine Frage der Überzeugung, des Vertrauens und des Glaubens. Nur wenige wissen diese Magie zu weben. Das macht jene, die es nicht können, anfällig.“
„Klingt ziemlich einfach.“
„Es wäre schön, wenn es in dieser Einfachheit bliebe, doch das tut es nie.“ Es fiel ihm leicht, andere zu einer toleranten Sicht der Dinge zu bewegen, doch er selbst? Er schaffte es nicht, diese Magie der Muggel mit toleranten Augen zu sehen. Vermutlich machte sich das Alter bemerkbar. Ja er hasste, was die Muggel aus den Orten der Magie machten.

„Ich müsste froh sein, dass die jüngsten Geschehnisse ein wenig Ruhe in den Ort gebracht haben. Normalerweise ist Amesbury kein solcher Touristenmagnet wie Salisbury, obwohl wir dichter an Stonehenge liegen. Salisbury bietet so viel mehr als wir. Seit fünfzig Jahren wächst hier die magische Gemeinde. Die meisten verlassen Salisbury, um Ruhe vor den Muggeln zu haben. Wir sind eine aufstrebende Stadt, wenn Sie so wollen.“

Dumbledore schmunzelte. Es lag bestimmt nicht in der Absicht des kommissarischen Ministers für Magie die magische Siedlung in Amesbury auszubauen. Sie schwiegen, tranken ihre Schokolade. Unter Rufus Scrimgeour würde sich einiges ändern.

„Kannten Sie den Toten, Professor?“
„Wie?“
„Man hört so einiges und man sieht so einiges. Wenn Auroren hier auftauchen, nachdem ein Trupp von Muggelpolizisten sich durch den Nebel gekämpft haben, der so dick war, dass er nur magisch sein konnte … dann stellt man so seine Vermutungen an.“
Dumbledore schmunzelte, reichte ihr die leere Tasse und schwieg. Es war besser, sie wusste nicht zu viel.
„Sagen wir mal so, er war in gewissen Kreisen kein unbeschriebenes Blatt. Ist dir noch sonst etwas aufgefallen?“

Sie grübelte und rieb sich das breite Kinn. „Vielleicht ist es nicht von Bedeutung, doch ins hiesige Museum ist vor zwei Nächten eingebrochen worden. Die Diebe haben die offensichtlichen Kostbarkeiten verschmäht und lieber langweilige Keramik, verrostete Pfeilspitzen und so gestohlen. Eine kleine Tonfigur war darunter. Es fehlen insgesamt acht Ausstellungsstücke.“

Dumbledore nickte. Es passte ins Bild. Tom hatte sich mit den passenden Artefakten eingedeckt. Die Frage war, ob er bereits wusste, sich am falschen Ort an dieser Magie versucht zu haben. Albus hoffte rechtzeitig genug zur Stelle zu sein, um das Schlimmste zu verhindern. Er verabschiedete sich und apparierte die wenigen Kilometer nach Woodhenge.





~ tbc ~





===============

AN:

Woodhenge
Diese Kreise gibt es wirklich. Die Forscher haben in der Nähe von Stonehenge nur wenige Kilometer nördlich des etwa 8.500 Einwohner zählenden Örtchens Amesbury eine solche Formation entdeckt. Bereits in den 70er Jahren. Es gibt diverse Theorien über den Verwendungszweck. Eine davon besagt, dass Stonehenge zum Totenkult diente und Woodhenge fürs Gegenteil da war. Natürlich ist es nur eine Auffassung. Es ist ja nicht Ziel dieser FF wissenschaftliche Theorien gegeneinander aufzuwiegen.

Glastonbury
Laut Legende soll hier Josef von Arimathäa in Glastonbury seinen Wanderstab in die Erde gestoßen haben, aus dem ein Weißdornbusch wusch, der auch heute noch dort zu sehen ist. Da Josefs Stab aus dem Holz des Kreuzes gearbeitet war, an dem Jesus Christus gekreuzigt wurde, kommt diesem Stab und daher auch dem Weißdornbusch eine besondere Bedeutung zu. Der Dornbusch in Glastonbury soll in jedem Jahr zweimal blühen, was ungewöhnlich ist. Glastonbury soll zudem eine der möglichen Orte sein, an denen sich der Gral befindet oder befunden hat. Nette Legenden, passen wunderbar zu Weihnachten.

Amesbury
Eine kleine Stadt mit um die 8500 Einwohnern, die zwischen Stonehenge und jenem Woodhenge liegt. In Amesbury soll sich das Kloster befunden haben, in welches sich Königin Guinevere nach ihrer Flucht mit Lancelot zurückgezogen hat. Amesbury liegt wie Stonehenge und Salisbury in der englischen Grafschaft Whiltshire (wie auch Malfoy Mansion).

Zu den lateinischen Begriffen - sinngemäß
potentia - Macht
circulus lapidum - Steinkreis
circulus ligni - Holzkreis


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Rita setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um die Story zu bekommen, die sie im Kopf bereits fertig geschrieben hat. Drohende Gefahren spornen sie erst an. Todesgefahr oder mögliche Unfälle ergeben prächtige Schlagzeilen: Dann legt sie richtig los.
Miranda Richardson über ihre Rolle