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Fanfiction

Harry Potter und das Geheimnis seiner Ahnen - ZAG's und Sorgen

von Eosphoros

9. ZAG's und Sorgen

Artemis führte Harry aus der Bibliothek hinaus und lenkte ihn in ihren privaten Salon. Dort wurde er von ihr sanft auf einen Sessel gedrückt. Sie lehnte sich gegen den Tisch und begann lachend: "Oh Harry, du hattest dein Gesicht sehen sollen, als du gemerkt hast, dass wir euch schon erwartet haben. Warum hast du nicht gefragt, ob du deinen Stammbaum sehen kannst. Dieser alte Lappen da oben ist doch gar nicht mehr aktuell. Da fehlen doch Stellen und es sich Löcher darin. Durch den Brand wie du weißt."

Harry schluckte. Er war es so gewöhnt, dass ihm jeder etwas vormachte, so dass er gar nicht auf die Idee gekommen war einfach zu fragen.
"Entschuldige, Tante Artemis", murmelte er.

Artemis nickte und fuhr sanft fort: "Ich weiß, du möchtest gern mehr über die Familie wissen, aber ich glaube nicht, dass es gut für dich und deine Freunde ist, alles auf einmal herauszufinden. Ich will uns Lilienwoods nicht schön reden. Also... was möchtest du wissen? Warum du Potter und nicht Lilienwood heißt? Warum deine Eltern nicht hier, sondern in Godric's Hollow gelebt haben? Wie alt die Lilienwoods sind? Warum deine Mutter ein Sternchen auf dem Stammbaum hat? Oder was möchtest du erfahren?"

Harry schaute auf und blickte in die braunen Augen seiner Tante. Sie erwidert sanft, gefühlvoll und voller Liebe seinen Blick. Harry schien verwirrt, also begann Tante Artemis von allein: "Also James' Vater stammte aus einer stolzen Familie, nicht sehr alt, aber reinblütig. Dein Großvater war der letzte der Familie und heiratete meine Schwester. Diana war sehr verliebt und stimmte zu, den Namen ihres Mannes anzunehmen. Obwohl es ihr als der Älteren und Erbin der Lilienwoodschen Tradition geführte, den Namen fortzuführen. So war es immer. Man erwartete vom Partner, dass dieser das akzeptierte. Dass deine Großmutter mit der Tradition unserer Familie brach, war ihr egal und mir auch. Sie war glücklich und das zählte. Darum Potter. Aber du bist durch und durch ein Lilienwood, merke dir das.
Godric's Hollow gehörte deinem Großvater, aber er lebte hier um Diana einen Gefallen zu tun. Hier war es ruhig und still. Der ideale Platz, um ein Kind großzuziehen. James kam irgendwann mit Sirius her. Der arme Junge... was soll's. James zog, als er Lily geheiratet hatte, nach Godric's Hollow. Sie wollten ein eigenes Heim. Mehr steckt nicht dahinter", meinte Artemis gedehnt.

Sie hoffte wohl, dass Harry das Interesse verloren hatte, wo sie ihm doch unwichtige Dinge erzählte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein 16jähriger Junge geradezu versessen darauf war, Informationen über seine verstorbenen Eltern zu bekommen. Sie konnte nicht ahnen, dass Harry sich danach sehnte, die zehn Jahre, die er hätte in der Zaubererwelt leben müssen, nun versuchte wettzumachen. Warum sonst spielte er so begeistert Quidditch? Warum sonst liebte er Hermines Wissen über die Welt der Magie und Rons Selbstverständlichkeit, mit der er über magische Zauberkarten, Spiele, Streiche seiner Brüder und die eigene Kindheit als Zauberer erzählte?
Schließlich meinte er stockend: "Ich... warum ist Voldemort zu meinen Eltern gegangen? Warum ich?"

Artemis horchte auf. Sie hatte geglaubt, er würde nicht fragen. Sie hatte geglaubt, dass ihm die dürftige Geschichte von der Prophezeiung genügte. Da hatte sie sich scheinbar geirrt.
Artemis hockte sich vor ihm hin, nahm seine Hände zwischen ihre und antwortete ruhig und bedächtig: "Harry, da steckt sicher nicht mehr dahinter als die Prophezeiung. Ich weiß davon, weil Albus es mir erzählt hat. Du wurdest auserwählt, weil der Dunkle Lord sich so entschieden hatte. Was immer Remus dir auch gesagt hat, was immer du auch vermutest... nun... er misst den Dingen mehr Bedeutung bei, als sie tatsächlich haben. Glaub mir."

Harry zweifelte an den Worten seiner Tante. Sie waren zu überlegt gewählt, als dass sie hätten wahr sein können. Er machte Artemis nicht darauf aufmerksam, dass er ihr nicht glaubte. Er wusste, dass die Prophezeiung erst kurz vor seiner Geburt ausgesprochen worden war - nur höchstens einen Monat vor seiner Geburt. Er von Remus wusste aber auch, dass seine Eltern schon zuvor von Voldemort bedroht worden waren. Harry ahnte, dass mehr dahinter stecken musste, und schwor sich, es herauszufinden.

"Harry, dein Blick gefällt mir nicht. Dein Vater hat immer so geschaut, wenn er etwas Verrücktes plante."
Harry senkte die Lider und grinste in sich hinein. Offensichtlich machte man der guten Tante ebensowenig etwas vor, wie Dumbledore.

"Du wirst mir versprechen müssen, keine weiteren Nachforschungen anzustellen, solange du hier bist. Eure Einführung in den Orden wird bald stattfinden, und es macht wirklichen keinen besonders guten Eindruck, wenn ihr hier umher geistert und den Hauselfen Ärger macht. Ihr Drei habt genug herausgefunden für den Augenblick."
Der leicht strenge Ton in der Stimme der Tante war nicht zu überhören. Harry schaute auf und bemerkte, dass sie die Hände krampfhaft ineinander gefaltet hatte. Ihre Augen blickten zwar noch immer sanft, aber dennoch eindringlich. Harry vermutete, dass sie einfach nur ärgerlich darüber war, dass er, ein Gast, sich die Freiheit herausgenommen hatte, im Haus herumzuspionieren.

Harry stand auf, nahm die Hände der Tante und versprach: "Wir werden hier nichts mehr anstellen, versprochen, Tante Artemis."
Artemis zog ihn an sich und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, direkt neben seine Narbe. Sie schien ihm verziehen zu haben.
"Fein, mein Junge. Du kannst immer zu mir kommen, wenn du reden möchtest oder Fragen hast. Ich bin für dich da."

"Du bist nur sauer, weil wir herumgeschnüffelt haben?", fragte Harry. Er war fast einen ganzen Kopf kleiner als Tante Artemis und musste aufschauen, um ihr in die Augen blicken zu können.
"Das Haus ist alt und es gibt Gefahren, Harry, die du nicht sehen kannst. Ich glaube, es ist besser, wenn ihr in den Teilen bleibt, die ich euch heute nachmittag gezeigt habe."
Harry nickte. Es fiel ihm schwer sich aus der Umarmung zu lösen. Bei Molly Weasley fiel es ihm nie so schwer. Hier war es anderes. Er umarmte seine Tante, seine Verwandte, und er mochte dieses Gefühl.



Es waren einige Tage vergangen, seit Harry, Ron und Hermine den Gang entdeckt hatten. So wie Harry von Artemis Lilienwood ins Gebet genommen worden war, so hatte sich Ron seiner Mutter und Hermine Remus stellen müssen. Alle drei waren sich darüber einig, dass Ron das schlimmste Los getroffen hatte. Sie hatten versprechen müssen, nur in den Teilen des Hauses zu bleiben, die ihnen von Tante Artemis gezeigt worden waren. Das schloss den Garten ein, in dem sie nun fast täglich spazieren gingen und sich Gedanken über Harrys Eltern machten.
Hermine hatte in ihren Schulbüchern gekramt und gehofft, einige Notizen zu diesem ominösen Trank zu finden, aber Fehlanzeige. Harry war allmählich der Ansicht, dass Hermine sich geirrt und alles nur Zufall gewesen war. Er war mittlerweile davon überzeugt, dass die alte Norna seiner Mutter nur den Traum gedeutet hatte und mehr nicht geschehen war.

Die meiste Zeit diskutieren die drei Freunde über die bevorstehenden Ergebnisse der Prüfungen. Außerdem fragten sie sich, wann sie endlich in den Orden des Phoenix aufgenommen werden würden. Auch Hermine und Ron hatten die Nachricht bekommen, dass man sie zu Mitgliedern des Ordens machen wollte. Hermine war sich sicher, dass man auf die Ankunft Dumbledore wartete. Sicherlich würde er auch die Ergebnisse mitbringen.

An diesem Tag sah es stark nach Regen aus. Dennoch war das Trio in den Garten gegangen. Hermine saß auf einer der vielen Bänke. Harry hatte sich gegen eine der Marmorstatuen gelehnt und beobachtete Hermine, ohne dass sie es mitbekam. Ron starrte auf das Haus.
"Ich habe wirklich keine Ahnung, warum Professor Dumbledore noch nicht hier ist", begann er und stieß mit der Fußspitze einen Kieselstein fort. Hermine blickte auf, schaute direkt in Harrys Augen und wurde rot. Ron bekam nichts mit und erzählte weiter: "Ich mag nicht mehr länger warten."

Harry senkte den Blick und wandte sich Ron zu: "Ich kann auch nicht länger warten."
Er löste sich von der Statue und schaute auf das Haus.
An einem der Fenster bewegte sich der Vorhang. Harry konnte die Konturen einer Frau erkennen, aber nicht, ob es Artemis oder Mrs. Weasley war. Er fragte sich, ob es sich die Erwachsenen zur Aufgabe gemacht hatten, sie stets unter Aufsicht zu haben. Harry fühlte sich in seinem Vertrauen verraten. Artemis hatte sein Versprechen, was wollte sie noch? Er hatte ihr sein Wort gegeben, hier keine Nachforschungen mehr anzustellen. Warum also dieses Misstrauen?

Er lehnte sich zurück an die Statue und beobachtete interessiert seine Schuhe.
"Habt ihr euch schon überlegt, wann wir die Ergebnisse bekommen? Es ist doch schon August", begann Hermine zögernd. Sie schaute Harry an und fragte sich, warum er ihr so viel Aufmerksamkeit entgegenbrachte.
Weiter kam sie nicht, sich darüber Gedanken zu machen. Ginny kam aufgeregt und mit verweintem Gesicht auf die Gruppe zu gelaufen. Sie blieb vor Ron stehen und stotterte: "Mit Remus stimmt was nicht! Ihr müsst sofort kommen."
Ron folgte seiner Schwester, die sofort zurück zum Haus lief.
Hermine blickte auf den dicken fahlen Mond, der schon zu sehen war, und war wie hypnotisiert. Harry packte ihre Hand und ignorierte das Kribbeln in seinen Fingerspitzen, als er Hermine berührte. Er zog sie mit sich und lief, ohne sie loszulassen, zum Haus.

In der Eingangshalle wartete bereits einer der Hauselfen auf die Kinder und brachte sie in den Salon. Dort stand Albus Dumbledore in voller Größe und Erhabenheit. Er schaute durch die Vorhänge auf den Mond und schüttelte den Kopf: "Wer hätte ahnen können, dass dieses Ereignis solche Auswirkungen auf ihn hat."

"Professor Dumbledore, was ist mit Remus?", fragte Harry. Er hielt noch immer Hermine an der Hand. Hermine bemerkte, wie der Druck um ihre Finger immer stärker wurde und bekam Angst. Harry hatte so viel Zorn und Unzufriedenheit in sich und so viel Angst, dass sie es in ihren Fingern spüren konnte.

"Ich wünsche dir auch einen guten Tag, Harry", erwiderte Dumbledore mit einem Schmunzeln in den Augen. Er kannte Harry gut genug, um zu wissen, dass nur allein die Sorge um seinen Freund, ihn die Höflichkeit vergessen ließ.
Harry wurde rot, löste sich von Hermines Hand und meinte betreten: "Entschuldigen Sie, Professor." Dass Dumbledore noch scherzte, beruhigte ihn etwas.
Hermine und Ron begrüßten den Direktor. Auch sie machten sich Sorgen um Remus. Schließlich war er auch ihr Freund.

Das Trio wollte gerade mit Fragen losstürmen, als Molly Weasley eintrat und es ihnen so unmöglich machte, auch nur einen Satz zu äußern.
"Er hat sich zusammengerollt und schläft jetzt. Artemis ist bei ihm. So etwas hatten wir noch nie. Er hat sich noch nie in den drei Vollmondtagen zurückverwandelt. Keine Aufzeichnungen existieren darüber, dass ein Werwolf, wenn... Was macht ihr denn hier!?", schnarrte sie Ginny, Ron, Hermine und Harry an.
"Warum seid ihr nicht draußen, wo ihr hingehört!?"
Molly wollte die Kinder schon hinausscheuchen, als Albus ihr die linke Hand auf die Schulter legte und sie beruhigte: "Molly, ich habe sie rufen lassen. Aber Ginny sollte jetzt hinausgehen. Dann warten wir noch auf Kingsley und Tonks. Dann kann ich euch sagen, was los ist."

Ginny stöhnte und hinkte theatralisch hinaus. Ihr war langweilig, nicht nur, dass Fred und Georg wieder in London waren, nein auch Harry, Hermine und Ron kümmerten sich nicht um sie. Ihr war nicht entgangen, dass es zwischen Harry und Hermine heftig knisterte. Sie war wütend, aber fügte sich. Ihrer Mutter hätte sie sicher eine Szene gemacht, aber beim Direktor traute sie sich nicht und gehorchte lieber.

Als Ginny den Salon verlassen hatte, lächelte Dumbledore die drei an und meinte: "Ihr seid ungeduldig, nicht wahr? Aber kein langes Zögern, ich habe euch die Post mitgebracht, auf die ihr wartet." Dumbledore reichte jedem von ihnen einen bräunlichen Umschlag mit dem roten Siegel Hogwarts. Ungeduldig öffneten sie ihre Briefe. Einzig Hermine irritierte der plötzliche Themenwechsel etwas.

Harry konnte es kaum erwarten. Hatte er die Noten, die er brauchte, um die Laufbahn als Auror einzuschlagen? Er zögerte.

"Nun, Harry, bist du nicht neugierig?"
Dumbledore saß tatsächlich auf dem Tisch und ließ die Beine baumeln. Sein langer weißer Bart hing über seinem Gürtel und seine Augen blitzten munter hinter den halbmondförmigen Gläsern seiner Brille. Nur die Stirnfalte war tiefer als sonst.
Harry schluckte. Hermine und Ron studierten schon eifrig ihre zwei Bögen. Hermines Lächeln wurde immer breiter, und ihre Augen blinkten verdächtig. Hermine schien mehr als nur zufrieden zu sein. Ron hingegen wurde abwechselnd rot und blass. Seine Miene verzog sich zusehends mehr.
Harry atmete tief durch. Schließlich musste es irgendwann einmal sein. Also zog er die beiden Blätter hervor. Das erste Blatt war schlicht weg die neue Liste der Schulbücher und der Hinweis, dass das Schuljahr wie gewohnt am 1. September beginne und der Zug vom Gleis 9¾ von Kingscross abfahre.

Harry schaute auf die Bücher und stutzte, er las "Zaubertränke für Fortgeschrittene von Severus Snape". Aufgeregt schnappte er sich sein Zeugnis. Er hatte doch tatsächlich 8 ZAG's erreicht. Zwei mehr als er brauchte. In Zaubersprüche prangte ein dickes "A" wie auch in Pflanzenkunde. In Geschichte der Zauberei, Verwandlung und Wahrsagen hatte er ein E erreicht und hatte keine Ahnung, wie er das geschafft hatte. Und da standen sie, zwei "O"s, in Verteidigung gegen die dunklen Künste und Pflege Magischer Geschöpfe. Aber wo war "Zaubertränke"?! Harry schaute und entdeckte eine Randnotiz.


"Sehr geehrter Mr. Potter. Sie haben in Zaubertränke nur ein 'E' erreicht, was nicht genügt, um in den weiterführenden Kurs bei Prof. Snape zu gelangen. Nach Gesprächen im Lehrerkollegium und nach Berücksichtigung der jüngsten Ereignisse des letzten Schuljahres sind wir jedoch übereingekommen, dass Sie trotz der fehlenden Qualifikation an diesem Kurs teilnehmen können. Allerdings mit der Auflage an drei Nachmittagen in der Woche in die Nachhilfe bei Prof. McGonagall zu gehen, ein Angebot, dass Sie sicher nicht ausschlagen werden. Bis Weihnachten wird Ihnen Zeit gegeben, die fehlende Qualifikation nachzuholen. Sollten Sie dann immer noch unter der Forderung bleiben, haben Sie den Kurs zu verlassen. Ihnen wird dann eine erneute Karriereberatung angeboten.

Mit freundlichen Grüßen Griselda Marchbanks, Vorsitzende des Prüfungsausschusses."



Harry war überrascht. Sein Wunsch, Auror zu werden, würde wahr werden. Er hätte vor Freunde springen können. Wäre da nicht die bange Frage gewesen, was Remus fehlte, hätte er seine Freude laut hinausposaunt. Er blickte auf Ron. Sein Freund sah blass und zerknittert aus. Was war los mit ihm? Hatte er zu wenige ZAG's erlangt, um die Laufbahn eines Auroren einschlagen zu können? Harry ahnte, dass ihrer beider Wunsch, zusammen als Auroren Todesser zu jagen, in weite Ferne rutschte.

Er wollte gerade zu Ron gehen und ihn fragen, als die Tür aufging und Kingsley, Tonks und auch Mr. Weasley in den Raum kamen. Sie sahen blass und abgekämpft aus. Kingsleys Hosenbein hing in Fetzen herunter. Rons Vater blutete an der Hand. Und Tonks war so weiß im Gesicht, als fiele sie jeden Augenblick in Ohnmacht. Sie war Harry sehr dankbar als dieser aufstand, sie zu seinem Sessel schob und ins Polster drückte.

"Obwohl er den Trank genommen hat, spielt er total verrückt. Keine Ahnung warum. Tante Artemis hat wunderbare Arbeit geleistet, aber Remus ist wie ausgewechselt", begann Shacklebolt und schaute sich verblüfft seine zerfetzte Hose an. "So habe ich ihn noch nie erlebt!"

Hermine sprang auf. "Remus, ist im Haus? Und er ist verwandelt? Und er ist gefährlich?"
Sie warf einen ängstlichen Blick auf Mr. Weasley, dessen Hand noch immer stark blutete. Molly eilte auf Hermine zu und versuchte, sie zu beruhigen. Mit sanften Worten sprach sie auf sie ein. Harry, der ebenso entsetzt war, hörte nur Fetzen des Gespräches wie: "Aber ich hab doch gelesen" und "ein Biss reicht"...

"Ich wurde nicht gebissen. Das ist eine Schnittwunde, Hermine. Remus hat eine Vase zerschmettert, als er sich verwandelt hat. Ich habe mich nur an einer Scherbe verletzt."
Hermine starrte in die braunen Augen von Arthur Weasley und nickte. Sie war besänftigt. Harry richtete seine Aufmerksamkeit auf Ron. Sein Freund saß still in seinem Sessel und sah geschockt aus. Allmählich bekam er wieder Farbe und schien auch wieder zu atmen.

"Ron, geht es dir gut?", fragte Harry durch den Raum. Alle Augen richteten sich auf den Freund. Aber der schüttelte nur den Kopf und flüsterte: "Du hättest ein Wolf werden können, Dad."

Mr. Weasley nickte und sagte nichts weiter. Sie alle wussten, dass die Gefahr, die von Remus Lupin ausging, nicht zu unterschätzen war. Aber dass sie trotz des Trankes, so eklatant war, musste besondere Ursachen haben. Dumbledore hatte die ganze Zeit über auf dem Tisch gesessen und sich nachdenklich über den Bart gestrichen. Nun unterbrach er die Stille, die sich unangenehm auszubreiten drohte mit: "Meine Lieben, wir haben offensichtlich ein Problem!"

Er hüpfte von der Tischplatte, als sei er keinen Tag älter als 120, und nahm seine gewohnte Sprachpose ein; die Arme leicht angewinkelt, den Kopf etwas gehoben und die Lider gesenkt, damit er sein Gegenüber durch die Brille besser mustern konnte.

"Ich habe von Remus schon vor Wochen einen Brief erhalten, in dem er mir mitteilte, dass er die Phasen des Mondes intensiver spüre, als zuvor. Ich habe mich mit unseren Astronomen und Astrologen in Hogwarts und im Ministerium beraten. Sie konnten mir nur sagen, dass es offensichtlich nichts Unnormales am Mond gäbe.
Vor gut 14 Tagen hat unser Professor für Astronomie die Entdeckung gemacht, dass ein Meteoritenschwarm gerade in einem sehr engen Abstand den Mond passiert, nichts Ungewöhnliches für die Jahreszeit, wie wir wissen. Im August gibt es immer eine Vielzahl an Leoniden, die am Mond vorbeisausen und zur Erde stürzen. So viele wie in diesem Jahr gab es, soweit ich mich erinnern kann, noch nie.
Da Werwölfe sehr mondfühlig sind, registrieren sie die geringsten Veränderungen des Mondes. Aus diesem Grund ist Remus so außer sich. Ich rate zur Vorsicht. Wir haben keine Erfahrungen mit derlei Ereignissen. Der Trank wirkt nicht mehr vollkommen, dennoch macht ihn unter den gegebenen Umständen noch friedlich, aber bleibt er nach wie vor ein unsicher Faktor. Wir wissen nicht, ob der Trank in einer solchen Stresssituatuation seine Wirksamkeit vollständig verliert. Ich rate zur Vorsicht."

Molly schniefte in ihr Taschentuch. Arthur wirkte betreten. Kingsley zupfte an seiner ramponierten Hose und tätschelte Tonks mit der anderen Hand die Schulter.
"Freunde", fuhr Dumbledore fort, "das ist dennoch kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Remus ist stark. Er wird das schaffen. Wir müssen Vertrauen haben."

Harry war sich dessen nicht so sicher. "Professor, wie lange braucht dieser Schwarm, um den Mond zu passieren? Wann wird es vorbei sein?", fragte er leise.
"Keine Ahnung Harry, die Astronomen wissen es nicht. Sie..."
Ein lautes Jaulen unterbrach Dumbledore. Harry bemerkte, dass sich die Gesichtszüge des Direktors verfinsterten. Also machte er sich doch mehr Sorgen um Remus als er zugeben wollte.

***

Harry lag wach in seinem Zimmer. Ron hatte sich in seinem Pyjama zu ihm geschlichen und saß nun am Fußende von Harrys Bett. Das Porträt dem Bett gegenüber war leer. Sein Ururgroßvater war zu einem anderen Porträt gegangen, dass im Zimmer hing, in dem Remus eingesperrt war.
Ron und Harry sprachen gerade über die Noten.

"Kannst du dir das vorstellen, Harry? Ich hab in Zaubertränke ein 'E' und darf trotzdem zu Snape in den Kurs. Man, darauf hätte ich echt verzichten können. Viermal die Woche Nachhilfe bei McGonagall und das bis Weihnachten, na Mahlzeit. Nicht nur Zaubertränke sondern auch Verwandlung. Mom war vollkommen geplättet, als sie bei McG das 'O' entdeckt hat."

Harry nickte stumm. Als es klopfte, stand Harry auf und öffnete die Tür einen Spalt breit. Eine zierliche weiße Gestalt schlüpfte durch die kleine Öffnung. Ihr blasses Gesicht drückte Entsetzen und Furcht aus.

"Hermine?", rief Ron und sprang vom Bett. Hermine war kreidebleich und zitterte wie Espenlaub. Die beiden Jungen bekamen das Mädchen gerade noch zu fassen, als es das Gleichgewicht verlor und zu fallen drohte. Harry und Ron schoben es zum Bett und waren froh, dass sich Hermine sofort setzte.

"Hermine, was ist geschehen?", versuchte Harry sein Glück. Aber sie schwieg und zitterte nur.


~tbc~


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