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Fanfiction

Unten am See - Eine Begegnung

von solvej

„Malfoy?“

„Lass mich in Ruhe, Potter.“

„Hey, nur einen Moment - bitte, ja?“

„Ich sagte nein. Geh weg.“

Harry ließ sich neben ihm im Gras nieder, betrachtete einen Moment die metallschwarze Oberfläche des Sees, in der sich irgendwo weiter hinten der Mond spiegelte. Er warf einen flüchtigen Seitenblick auf Draco, der sich nicht rührte und stur geradeaus starrte.

„Es ist gut... gut, dass du hier bist. Und nicht woanders“, setzte Harry zögernd an und musterte Draco scheu von der Seite. Sein Umhang war zerrissen, das Haar schmutzig und zerrauft, unter seinen Augen lagen tiefe, blauviolette Ringe, die ihn ziemlich krank aussehen ließen.

Ohne seinen starren Blick vom See abzuwenden gab Draco tonlos zurück: „Hast du nicht irgendwas anderes zu tun? Autogramme geben oder Modell stehen für ein neues Denkmal oder so? Irgendwas weit weg von hier?“

„Ich hab dir das Leben gerettet, letzte Nacht! Ich denke ein bisschen Dankbarkeit wäre angebracht.“

Diesmal vergingen einige Minuten der Stille, bis Draco sich zu einer Antwort aufraffen konnte. Minuten, in denen der Wind um die brüchigen Kanten der eingestürzten Mauern Hogwarts' strich und die Oberfläche des Sees kräuselte. Noch immer lag der Geruch von verbranntem Holz und aufgerissener Erde in der Luft.

„Ohne dich wär ich gar nicht erst da rein geraten“, erklärte Draco schwach.

Harry runzelte die Stirn, verzichtete jedoch darauf, seine Gegendarstellung offen darzulegen, denn wahrscheinlich war Draco der Sachverhalt genauso klar wie ihm. Er konnte einfach nicht klein beigeben.

„Das damals übrigens... bei dir zu Hause. Es war nett, dass du uns nicht verraten hast.“ Harry war sich nicht ganz sicher, warum er das jetzt sagte. Vielleicht, weil es der Wahrheit entsprach, oder weil er einfach eine Möglichkeit suchte, Draco aus der Reserve zu locken.

Tatsächlich wendete dieser ihm jetzt zum ersten Mal langsam den Kopf zu. Dracos Wangen waren schmal und eingefallen, seine Haut sah fast durchscheinend aus, so als hätte er sich monatelang nur von Abfällen ernährt. „Du hast echt scheiße ausgesehen“, sagte er leise und sah Harry dabei in die Augen.

„Das kann ich nur zurückgeben“, flüsterte Harry zurück, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Irgendwo aus dem Schloss tönte in diesem Augenblick ein ausgelassenes Lachen, untermalt vom Klirren vieler aneinanderstoßender Gläser. Das sanfte Licht, das gedämpft durch die hohen Fensterscheiben aus der Großen Halle nach draußen fiel, beleuchtete die Szenerie nur spärlich. Die Schatten der Umgebung hatten sie fest in ihrer Gewalt.

„Hör mal, Potter“, sagte Draco plötzlich hart und riss seinen Blick wieder los. „Vergiss das von damals. Ich hab deswegen nicht anders gehandelt, als ich es sonst getan hätte. Und du auch nicht. Es spielt also keine Rolle und es wäre das Beste, wenn wir so tun als sei es nie geschehen.“ Diese kurze Ansprache schien ihn regelrecht erschöpft zu haben, denn sein Gesicht wirkte noch eine Spur fahler als zuvor. Mit einem leisen Seufzen ließ er seine Stirn auf die Knie sinken.

„Woher willst du wissen, dass es keine Rolle gespielt hat? Ich hätte dich sterben lassen können.“ Harry umschlang seinen Oberkörper, als versuche er, sich selbst zu umarmen. Die kühle Nachtluft und die Müdigkeit, die wie Blei auf ihm lag und seine Bewegungen und Gedanken träge machte, ließ ihn leise frösteln.

„Hättest du nicht“, sagte Draco und hob den Kopf wieder, um jetzt mit verschleiertem Blick auf den fernen Rand des Verbotenen Waldes zu starren. „Held und so. Ich kenne dich, das hättest du nicht getan.“

Gedankenverloren spielten Harrys Finger mit den kleinen Steinchen auf der Erde, schließlich warf er einen davon in den See und beobachtete, wie er mit einem hohlen Platschen unter der Wasseroberfläche verschwand. So viel Verborgenes dort unten, und zu sehen nichts weiter als metallische Kälte.

„Wahrscheinlich hast du Recht.“ Mit einem letzten, undeutbaren Blick, der irgendwo zwischen Enttäuschung und Verwunderung lag, richtete Harry sich bedächtig auf.

„Warte!“, fuhr Draco unvermittelt herum und packte Harry am Arm. Einen Moment lang schien er selbst überwältigt von seiner plötzlichen, unerwarteten Regung, bevor er sich dazu durchrang hinzuzufügen: „Bleib noch.“

Zögernd ließ Harry sich wieder neben ihm ins Gras sinken und musterte ihn mit neu gewecktem Interesse. „Warum bist du eigentlich hier draußen?“

„Vielleicht ist es dir ja nicht aufgefallen, aber ich bin da drin ziemlich fehl am Platz.“ Draco verzog den Mund zu einer sarkastischen Grimasse und schüttelte den Kopf. „Das ist... ziemlich eindeutig.“

Harry verspürte plötzlich den dringenden Impuls, Draco eine Hand auf die Schulter zu legen und konnte sich nur mit Mühe davon abhalten ihm nachzugeben. „Ich wollte flüchten“, sagte er leise und verkrampfte seine Finger ineinander.

„So wie das letzte Mal“, stellte Draco fest und sah ihn an, oder besser, seine Finger, die sich miteinander verknotet hatten, wie ein äußerliches Merkmal der Verwirrung. Seine eigenen Hände hatte er hinter sich ins feuchte Gras gestützt.

„So wie das letzte Mal.“ Harrys Tonfall war bestätigend und fragend zugleich. Wie war es damals überhaupt so weit gekommen? Und wie würde es jetzt passieren? Dass es passieren würde, war von dem Moment an klar gewesen, in dem Draco ihn davon abgehalten hatte zu gehen.

Endlich brachte er die Kraft auf, seine Hand an Dracos Gesicht zu heben und vorsichtig, als hätte er Angst etwas kaputt zu machen, mit den Fingerspitzen über die blasse Haut zu streichen. Sie war spröde und schmutzig, an seinem Haaransatz waren noch die letzten Spuren von Ruß und Asche zu sehen, welche die Geschichte des verflogenen Feuersturms erzählen wollten.

Draco schloss wie unter Schmerzen die Augen, als Harry ihn berührte, wich jedoch nicht zurück, als er ihn endlich küsste. Ihre Lippen stießen trocken aufeinander, Hilfe suchend und allein - selbst die körperliche Nähe konnte die wie eine undurchdringliche Wand aus Nebel um sie pulsierende Einsamkeit nicht völlig verdrängen. Sie konnten sie nur kurzfristig vergessen, indem sie sich gemeinsam im Nebel verloren.

Dracos Arme schlangen sich um Harrys Körper, als sie zusammen ins Gras sanken, lautlos, so als wären sie gar nicht da, nichts weiter als Schatten ihrer selbst. Harrys Finger glitten über Dracos mageren Körper und ertasteten ihn unter dem dünnen Stoff seines Umhangs, als wäre er auf der Suche nach etwas, einer Schwachstelle oder dem Gegenteil davon, was auch immer das sein mochte.

„Ich hab es gesehen“, flüsterte er heiser gegen Dracos Hals, sein Atem streifte dabei über die empfindliche Haut und lies Draco leise erschaudern.

„Du hast mir dort drin die Hand entgegen gestreckt, da hab ich es gesehen.“

Scheinbar ohne auf Harrys Worte zu hören schob Draco ihm den Umhang von den Schultern, der nicht seiner war. Irgendjemand musste ihn ihm nach dem Kampf gegeben haben, das T-Shirt darunter hing fast in Fetzen von seinem Körper.

„Damals hast du immer darauf geachtete, dass es bedeckt war.“

Harry drängte sich dem anderen Körper entgegen und fing ein weiteres Mal Dracos Blick ein, der leer war und hungrig. Seine Hände, knochiger als damals, schlossen sich um Harrys Schultern und hielten ihn so fest, wie keine vierundzwanzig Stunden zuvor, als er sich inmitten des Flammenmeeres verzweifelt an ihm festgeklammert hatte.

„Ist es noch da?“

Mit festem Griff wand Harry Dracos linkes Handgelenk von seiner Schulter und presste es hinter Dracos Kopf auf dem Boden. Jener wehrte sich nicht, als Harry mit einer schnellen Bewegung den Ärmel zurückschob und das Handgelenk entblößte, auf dem mit einer grausamen Obszönität der schwarze Totenkopf prangte, aus dessen Mund sich eine Schlange wand.

Ohne mit der Wimper zu zucken sah Draco ihm ins Gesicht, ohne darin jedoch eine Reaktion auf das Gesehene zu finden. Ruckartig riss Harry seinen Blick davon los, fast widerwillig, und küsste Draco wieder. Besitzergreifender als zuvor.

„Warum wolltest du damals nicht, dass ich es sehe? Ich wusste doch ohnehin, dass es da war“, keuchte Harry in einem kurzen Moment, während dem er sich von Draco losriss, gegen dessen Lippen.

Draco antwortete nicht. Stattdessen rollte er sie beide mit einem plötzlichen Aufgebot von Kraft herum, das Harry ihm nicht zugetraut hätte, so dass er plötzlich auf ihm zu liegen kam. „Potter, lass es. Das sind Dinge, die keiner von uns wirklich wissen will“, zischte er Harry ins Ohr und schob ihm gleichzeitig seine Hose von den Hüften.

„Du hast Angst.“

Harry drängte sich den tastenden Händen entgegen, ihre Berührung brannte wie Feuer auf seiner Haut. Ein kleiner Laut entwich seinen Lippen und er griff in Dracos Nacken, um ihn wieder an sich zu ziehen und in seine leeren Augen sehen zu können. Vielleicht aus einem verstörenden Masochismus heraus, vielleicht aber auch nur, um durch den Schmerz und die Wut und dem Leid einen Moment aus der anhaltenden Betäubung herausgeschleudert zu werden.

Harry spürte Dracos eigene Erregung, die Hitze und die unerstickbare Lust, und wollte ihn endlich fühlen, als hätte er Jahre auf diesen Augenblick gewartet. „Ich muss dich hassen, damit ich nichts Schlimmeres für dich fühlen kann“, flüsterte Draco in dem Augenblick an Harrys Ohr, in dem er in ihn eindrang, und Harrys Körper bäumte sich auf, aus Verzweiflung oder Erlösung - es lag gerade alles nah beieinander, in dieser Nacht, unten am See.

Als alles vorbei war, abgeklungen wie ein Sturm, verebbt wie die vergänglichen Kreise, die das Wasser warf, wenn ein Stein hineinfiel, hatten beide für lange Zeit die Kraft verloren, etwas zu sagen. Draco saß mit angewinkelten Beinen im Gras, die Arme fest um die Knie geschlungen, und beobachtete, wie die sanfte Brise die Seeoberfläche leicht aufwarf. Harry lag am Rücken und starrte in den Himmel, über den dunkle Wolkenfetzen trieben und gelegentlich den einen oder anderen Stern in Dunkelheit tauchten. Die Geräusche, die aus dem Schloss drangen, wurden allmählich leiser.

„Werden die sich nicht wundern wo du bist?“, fragte Draco schließlich schleppend, wieder ohne Harry dabei anzusehen. Dieser zuckte nur träge mit den Achseln.

„Das wird nie wieder passieren“, setzte Draco nach einer kurzen Pause emotionslos hinzu.

Harry überwand sich zur Andeutung eines Nickens. „Der Krieg ist vorbei. Wir haben das nicht mehr nötig“, murmelte er schläfrig.

Verbissen presste Draco seine Kiefer aufeinander. Mit einer Hand fuhr er sich durchs Haar, in dem noch ein kleines Blatt hing, das sich vorher darin verfangen hatte. Er schüttelte es ab wie ein lästiges Insekt.

„Am besten wäre es, wenn wir uns gar nicht mehr sehen.“

„Das wäre immer schon am besten gewesen.“ Harry klang ein wenig resigniert als er das sagte und Draco sah verwundert auf, um eine Regung in seiner Miene zu erkennen. Es gelang ihm nicht, Harrys Gesicht lag im Schatten. Er erkannte einzig die schwache Kontur, die sich vor dem nur unwesentlich dunkleren Hintergrund des Bodens abzeichnete.

Langsam löste sich Dracos Körper aus seiner in sich verkrampften Stellung und er richtete sich bedachtsam auf, ganz so, als würde er in diesem Moment aus der Erde wachsen. „Ich wünschte, ich würde dich nicht so gut kennen. Dann könnte ich mir einreden, du würdest lügen“, sagte er zu dem dunklen Fleck am Boden, dessen Brust sich regelmäßig hob und senkte. Er wusste nicht ob Harry schlief, oder einfach nur so tat, um ihm nicht antworten zu müssen.

Mit ruhigen Schritten ging er zurück zum Schloss, das Gras unter seinen Füßen dämpfte jedes Geräusch. Vom See drang eine feuchte Kälte zu ihm herauf, die sich durch seine Kleidung hindurch in seinen Körper gefressen hatte. Auch die Wärme unzähliger Kerzen drinnen im Schloss vermochte sie nicht zu vertreiben.

~*~


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Als ich das Buch las, sah ich es sofort vor mir. Für mich war klar, wie der Film aussehen würde.
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