von CharlieEvans
Im Bad erzĂ€hlte Lily ihr von der Begegnung mit dem Rumtreibern und schaute Alice dann fragend an: âGlaubst du, er meint es wirklich ernst mit mir?â
âIch denke schon. Das versuch ich dir doch immer klar zu machen, er steht total auf dich!â
âAber, ich weiĂ nicht...â Zweifelnd sah sie ihre Freundin an.
âDu kennst ihn doch gar nicht richtig, woher willst du denn wissen, das er wirklich so schlimm ist, wie du glaubst?â
Lily musste gegen ihren Willen zugeben, das sie Recht hatte.
âNa siehst du, Lily! Aber komm jetzt, ich will wissen, was du fĂŒr Geschenke bekommen hast!â Mit diesen Worten zog Alice sie kurzerhand zurĂŒck in den Schlafsaal.
Ach ja, Geschenke! Die hatte sie völlig verschwitzt! Die hĂŒbsch verpackten PĂ€ckchen stapelten sich vor ihrem Bett. Auch Kate und Ann hatten sich ihren Geschenken gewidmet und beachteten Lily ausnahmsweise mal nicht.
Neugierig riss Lily das erste PĂ€ckchen auf. Es war von ihren Eltern, sie hatten noch eine Weihnachtskarte zu der CD gelegt:
Liebe Lily,
Frohe weihnachten! Da du den ganzen Sommer von dieser Band geschwÀrmt hast, dachten wir uns, dass dir ihr neues Album sicher gefÀllt.
Viele GrĂŒĂe an dich und deine Freunde, Mum & Dad
Auch das nĂ€chste Geschenk war klasse. Ein Buch von Alice mit dem Namen âDie wirkungsvollsten Liebeszauber und LiebestrĂ€nkeâ.
âIch dachte, so was gefĂ€llt dir bestimmt!â, grinste Alice.
Zwei Geschenke waren noch ĂŒbrig, ein groĂes und ein kleines Paket. Gespannt machte sie sich ĂŒber das dicke PĂ€ckchen her.
âDas kann sie doch nicht machen ...â, staunte sie, in den HĂ€nden hielt sie ein schwarzes Abendkleid, das an einigen Stellen mit silbrigem Glitzer verziert war. Kurz nach der HĂŒfte lief der Stoff schrĂ€g ĂŒber die Knie.
âEs ist wunderschön. Wer hat dir das geschickt? Du ziehst es heute Abend an, oder?â
âEs ist von meiner Muggelfreundin Kathrin. Ich hab mich im Sommer in das Kleid verliebt, als wir in der Stadt shoppen waren!â
Lily probierte es gleich an. Es passte ihr wie angegossen und sie sah wunderhĂŒbsch aus. Begeistert tanzte sie durch das Zimmer.
âOk, es ist super, aber jetzt reg dich wieder abâ, lachte Alice.
Lily sah sich das kleine PĂ€ckchen, das noch ĂŒbrig geblieben war, nun genauer an. Mum und Dad, Kathrin und Alice... Von wem bekam sie noch ein Geschenk? Das kleine PĂ€ckchen war in blassblaues Papier gewickelt. Vorsichtig öffnete sie es, zum Vorschein kam eine kleine Schachtel. Gespannt hob sie den Deckel und ihr blieb der Mund offen stehen. Auf weiĂem Samt lag eine goldene feingliedrige Kette mit einem kleinen grĂŒnen Stein als AnhĂ€nger. Er passte perfekt zu ihren Augen. Lily nahm sie heraus und lies die Glieder durch ihre Finger flieĂen.
âLily? Ist was?â Alice sah ihr ĂŒber die Schulter und stieĂ einen spitzen Schrei aus.
âIst die schön! Komm leg sie dir mal um! Wer schenkt dir denn etwas derart kostbares?â
Lily zuckte die Schultern und schaute noch mal in dem KĂ€stchen nach. Ein kleiner zusammen gefalteter Zettel lag halb verdeckt von dem Samt auf dem Boden der Schachtel. Neugierig nahm sie ihn heraus und las:
Liebe Lily,
frohe Weihnachten erstmal! Ich hoffe, die Kette gefĂ€llt dir. Als ich letztes Mal in Hogsmead diesen grĂŒnen AnhĂ€nger sah, dachte ich sofort an deine wunderschönen Augen.
Ich weiĂ, du erwartest kein Geschenk von mir, aber ich konnte nicht anders und musste dir diese Kette kaufen.
Ich weiĂ auch, dass du denkst, du bist nur eine von vielen, aber es ist nicht so. Ich liebe dich, Lily. Nur dich und keine andere. Die anderen MĂ€dchen hatte ich immer zur Ablenkung, wenn ich mal wieder eine Abfuhr von dir bekommen habe.
Da du mich nicht magst, und ich das auch weiĂ, ist es kein Problem, wenn du sie nicht tragen willst. Mir war es nur wichtig, dass du sie bekommst. Keinem MĂ€dchen wĂŒrde sie besser stehen als dir.
Liebe GrĂŒĂe, James Potter
Lily traten die TrĂ€nen in die Augen. Das war der schönste Liebesbrief und das schönste Geschenk das sie je bekommen hatte. Ărgerlich wischte sie sich die TrĂ€nen aus den Augen.
âKomm, ich lege sie dir um.â, sagte Alice behutsam und nahm sich die Kette, um sie Lily anzulegen.
Lily berĂŒhrte den AnhĂ€nger sanft, er war noch ganz kalt.
Bevor sich die Zwei zum FrĂŒhstĂŒck aufmachten, schlĂŒpfte Lily noch schnell aus ihrem Abendkleid, und zog sich ihre Alltagskleidung an. Die Kette allerdings behielt sie an.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel