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Fanfiction

A Place In Time - Ein Hauch von Seele

von Dr. S

Ein Hauch von Seele

Die Sonne ging bereits unter an Sirius Geburtstag und Hermine saß immer noch in der Bibliothek und grübelte seit Stunden über ein und demselben Wort: ψυχή
Nein, das das keine Runen waren, das hatte sie auch schon gemerkt. Zumindest keine Runen die sie im Unterricht behandelt hatten und bisher hatte sie auch nichts in den älteren Übersetzungstabellen gefunden, das ihrer Meinung nach ähnlich genug aussah. Das Problem war auch einfach, das das gesamte Buch handschriftlich geschrieben war und zwar in einer fast Siriusmäßigen Schrift. Dann auch noch auf so brüchigem Pergament das Hermine furchtbar vorsichtig sein musste, wenn sie umblätterte. Was sie in den letzten Tagen nicht getan hatte. Eben weil sie noch auf Seite drei war und das schöne Problem war, das das Buch leider erst auf Seite drei anfing.
Schwierigkeiten hatte sie schon bei dem kurzen Vorwort gehabt. Na ja… Eigentlich ein tolles Geschenk von Harry, auch wenn sie nicht wirklich wusste, was sie darin erwarten würde und das in nächster Zeit auch nicht erfahren würde, wenn sie dieses verdammte Wort nicht heraus bekommen würde! Das tauchte nämlich recht oft auf in dem Wirrwarr von Runen…
Vielleicht sollte sie doch noch einmal bei Sirius nachfragen? Er war zugegebenermaßen Spitzenklasse in Alte Runen und Professor Babbling liebte seine freien Interpretationen wirklich. Hermine fand das nicht wirklich hilfreich. Frei zu interpretieren brachte einen nur weiter weg von dem, was mit der Schrift wirklich bezweckt werden wollte. Sirius machte es genau falsch, aber vielleicht konnte er ihr einen Hinweis geben oder zumindest ein bisschen Inspiration.
Aber er wollte ja nicht! Dabei hatte sie ihm sogar Alles Gute gewünscht und so was… Natürlich hatte er es nicht wirklich zur Kenntnis genommen, weil Draco ihn da gerade zu sich gewunken hatte, um ihm sicherlich ein viel schlechteres „Herzlichen Glückwunsch“ zu präsentieren. Plus Zunge in den Hals, oder so was…
Hermine streckte sich ein bisschen und drehte den Kopf nach links. Dunkel war es inzwischen schon und sie fragte sich, ob Draco gerade irgendwas mit Sirius machte. Das die Beiden überhaupt noch was am Laufen hatten, als Beziehung wollte sie das immer noch nicht sehen, kam Hermine schon komisch vor. Immerhin hatte Draco sie alle dermaßen hintergangen. Sirius musste wirklich ziemlich um den Finger gewickelt worden sein von Schnösel Malfoy…
Gerade wollte sie den Kopf wieder nach vorne auf das Bücherregal richten, da rauschte der schwarze Umhang an ihr vorbei und mit einem erschöpften Schnauben ließ sich dieser Kerl einfach neben sie fallen und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Hermine drehte den Kopf und hob die Augenbrauen, als Avery seine Krücke genau auf den schmalen Tisch, der direkt vor dem Regal angebracht war, ablegte.
„Ha… llo…“, sagte sie und räusperte sich. Was wollte der denn von ihr?
Gehetzt schaute er aus und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Schein der magischen Leuchte spiegelte sich in der Brille und mit der schwarzen Augenklappe sah der ganz schön bedrohlich aus. Was sie gehört hatte, waren auch nicht gerade schöne Geschichten gewesen. Meistens beschränkte er sich zwar auf Potter und Co, aber Slytherins konnte man eben nicht trauen. Vor Allem keinem zukünftigen Todesser. Vielleicht sollte sie sich lieber schnell davon machen? Aber sie war zuerst hier gewesen und grübelte auch immer noch über dem Wort, das sie nicht einmal lesen konnte!
Avery gähnte und wedelte sich mit der Hand vor dem Mund herum, aber sagen tat er nichts.
„Kann ich dir helfen?“, fragte Hermine höflich und wollte ihm damit zu verstehen geben, dass er sich doch ein Regal weiter nach vorne setzen konnte, aber das ignorierte der einfach.
Sein linkes Auge, das nicht zugeklappt war, fixierte sie kurz und starrte dann gelangweilt an die Decke. „Nee…“, sagte er mit dieser leisen Stimme. Gut, Hermine war das schon aufgefallen, auch wenn Avery freiwillig kein Wort im Unterricht fallen ließ, aber er war eben auffälliger seit er… so rumlief.
„Was machst du dann hier?“, fragte Hermine und starrte auf das ausgestreckte rechte Bein. Entweder machte der das, weil er es cool fand, oder es war tatsächlich nicht sehr beweglich.
„Sitzen?“, schlug Avery vor und schüttelte den Kopf, als hätte Hermine ihn gefragt, wie viel eins plus eins sei. Sie war sich nicht einmal sicher, ob der das beantworten konnte. Half ja nichts, dass die Brille ihn ein bisschen intelligenter aussehen ließ. Was er eben einfach nicht war!
„Das sehe ich.“, sagte sie und legte die Finger nacheinander auf ihr Buch um darauf herum zu klopfen. „Und warum hier?“
„Stör ich?“, fragte Avery, aber es schien ihn nicht wirklich zu interessieren.
„Ähm… Nicht wirklich.“, sagte Hermine und verdrehte die Augen. „Aber hier ist über all was frei. Könntest du mir meine Ruhe lassen?“
Die Augenklappe rutschte leicht nach unten, als Avery die rechte Augenbraue hochzog und das sichtbare Auge verdrehte. „Nee…“, sagte er.
Hermines Klopfen wurde ungeduldiger und sie schnaubte leise. „Und warum nicht?“, fragte sie und lächelte höflich.
„Darum.“, sagte Avery und richtete den Blick nach vorne auf das Bücheregal, während er leicht zu kippeln anfing.
„Darum?“, fragte Hermine nach.
„Darum.“, bestätigte Avery und fuhr die Lederbände mit dem Finger nach, als ob er Lesen könnte, was Hermine auch bezweifelte. Das war doch ein zweiter Goyle. Oder Crabbe… Da gab es ja keinen großen Unterschied. Warum sonst sollte Macho Malfoy sich mit so jemanden abgeben? Der brauchte doch nur Ja-Sager, das hatte Hermine schon gemerkt.
„Ich habe zu tun.“, sagte Hermine. „Könntest du… leise… sein?“
Avery hustete extra laut. „Sorry, Lockenkopf, aber wenn du mich nicht volllabern würdest, dann müsste ich nicht ‚darum‘ sagen.“, sagte er gelangweilt und zog sich ein Buch mit roten Umschlag aus dem Regal.
„Entschuldige bitte, Augenklappe, aber wenn du dich woanders hinsetzen würdest, dann müsste ich nicht ‚warum‘ fragen.“, gab Hermine zurück, während Avery das Buch durchblätterte und sich dabei die Brille richtete.
„Keine Angst, ich beiße nicht.“, murmelte er und räusperte sich, bevor er so tat, als würde er lesen. Das tat er sicher nicht, auch wenn Hermine nicht sehen konnte, ob er das eine Auge bewegte, weil sich in der Brille immer noch der Schein der Lampe spiegelte.
Hermine schüttelte leicht den Kopf. „Dann will ich dich mal nicht stören, bei was immer du da treibst.“, sagte sie und wollte sich wieder ihrer Aufgabe widmen.
„Ich sitze.“, sagte Avery knapp.
„Ach, wirklich?“, fragte Hermine und rollte mit den Augen.
„Sieht so aus.“, sagte Avery.
„Dann will ich dich mal nicht beim Sitzen stören.“, sagte Hermine und wollte sich jetzt wirklich wieder ihrem Buch widmen, aber der Kerl musste wohl wirklich immer das letzte Wort haben.
„Ich bitte darum.“, murmelte er und blätterte äußerst geräuschvoll eine Seite um.
„Wenn es dich stört, dann tu mir doch den Gefallen und setz dich woanders hin.“, schnaubte Hermine. „Es gibt viele schöne Orte zum Sitzen. Warum musst du das dann unbedingt hier tun?“
Seufzend klappte Avery sein Buch zu. „Ich brauch erstmal einen Ort, an dem Potter mich nicht vermuten würde und zweitens schön in der Nähe von einem Geschöpf, das Potter nicht mal schief angucken würde.“, sagte er grinsend.
Hermine zog die Mundwinkel herunter. „So?“, fragte sie kalt.
„Sorry, aber das bist nun mal du, Lockenkopf.“, sagte Avery und schlug seine Seite wieder auf. „Potter kann dich nicht ausstehen und Evans auch nicht. Und da die mich heute irgendwie zu verfolgen scheinen brauch ich eine Art Kruzifix. Für Potter sicherlich die Bibliothek und oh, Wunder! Wen seh ich da? Den Lockenkopf. Weihwasser und Knoblauch in einem.“ Er warf ihr einen kurzen Blick über den Rand seines Buches zu. „Ich könnte mir auch besseres vorstellen, als hier zu sitzen.“
Hermine schnipste mit den Fingern. „Das ist doch ein Grund abzuhauen, oder?“, schlug sie vor.
Avery schlug den Hinterkopf hart gegen die Wand. „Nee! Eben nicht!“, sagte er. „Biste blond, oder was?“
„Ich denke nicht.“, sagte Hermine süßlich und deutete auf ihre Haare. „Aber du.“
„Toll, was?“, grinste Avery und fuhr sich durch das dunkelblonde Haar.
Hermine verdrehte die Augen. „Ja, fantastisch…“, murmelte sie.
„Ich weiß.“, gab Avery zurück.
Hermine schüttelte den Kopf. Musste der denn immer weiter reden? Das war ja nicht auszuhalten! „Schon mal auf die Idee gekommen, zurück in die Kerker zu gehen?“, fragte Hermine und starrte das Bücherregal vor ihrer Nase an.
„Du wirst es nicht glauben: Ja!“, sagte Avery und räusperte sich wieder.
„Wollten sie dich da nicht mehr?“, fragte Hermine, ließ die Arme inzwischen einfach herunter baumeln und versuchte weiter über das Wort nachzugrübeln. Irgendwelche Verbindungen zu knüpfen und dadurch auf die Lösung zu kommen.
Avery schnaubte genervt, aber er konnte es wohl wirklich nicht ertragen, nicht das letzte Wort zu haben. „Im Schlafsaal heult sich jemand die Augen aus.“, sagte er und Hermine drehte den Kopf bei dem komischen Unterton.
„So?“, fragte sie neugierig geworden.
Avery nickte langsam. „Jup…“, sagte er und blätterte wieder um.
„Und das stört dich?“, fragte Hermine nach.
„Jup.“, sagte Avery.
„Kannst du nicht dafür sorgen, dass dieser jemand einfach aufhört zu weinen?“, fragte Hermine und hob erwartungsvoll die Augenbrauen.
„Nee…“, murmelte Avery, pustete sich ein paar Haare aus der Stirn und versuchte dann mit einer Hand die widerspenstige Strähne in den festgegelten Rest zu bekommen.
„Oh, ich vergaß!“, sagte Hermine. „Slytherins scheren sich einen Dreck darum, ob es jemand anderem schlecht geht.“
Lautstark schlug Avery das Buch zu und knallte es auf den Tisch, so dass Hermine heftig zusammen zuckte. „Du wirst es nicht glauben, aber wenn ich könnte, dann würde ich furchtbar gerne helfen.“, zischte Avery und Hermine seufzte. Da war sie wohl jemanden heftig auf den Fuß getreten. „Ähm…“
Hermine drehte den Kopf. Avery hatte die Augenbrauen zusammengezogen und unschön den Mund aufgeklappt.
„Hab ich das grade ernsthaft gesagt?“, fragte er mehr sich selbst und schüttelte dann den Kopf, um sich wieder sein Buch zu schnappen. „Auch egal…“ Damit fing er wieder an zu lesen.
„Du… könntest auch in den Gemeinschaftsraum gehen.“, schlug Hermine in einem höflichen Ton vor.
Avery knurrte leicht genervt. „Wenn ich meiner Schwester beim Händchen halten mit Black Junior zu sehen will, dann könnte ich das tun.“, sagte er und zog pikiert die Oberlippe hoch.
„Lass mich raten…“ Hermine legte sich nachdenklich einen Finger an die Wange. „Das willst du nicht, weil…“
Extra langsam verdrehte Avery das linke Auge. „Weil ich erstmal nicht voyeuristisch veranlagt bin und zweitens nicht das Bedürfnis verspüre heute einen Mord zu begehen.“, sagte er und schüttelte schon leicht den Kopf, als Hermine den Mund wieder aufmachte, was sie aber nicht davon abhielt zu sprechen.
„Typisch Slytherin.“, sagte sie. „Gönnen nicht mal ihrer eigenen Schwester das Glück.“
„Typische Vorurteile.“, gab Avery zurück. „Slytherins sind automatisch total selbstbezogen und wollen immer nur was schlechtes, ne?“
„Stimmt doch.“, sagte Hermine.
„Kannst du ja keine Ahnung von haben.“, sagte Avery. „Immerhin klebst du immer am Gryffindortisch. Sogar Perkins hat sich inzwischen bekehren lassen, dass das die Idioten schlecht hin sind.“
Hermine prustete. „Zu den Ravenclaws! Da ist immer noch ein Unterschied.“, sagte sie.
„So? Und wo?“, fragte Avery, wartete aber gar nicht auf eine Antwort. „Alle wollen sie immer in Gryffindor sein und die wollen auch immer alle für sich. Sieht man doch. Gleich zu denen seit ihr damals.“
„Weil Draco Lily schon kannte.“, sagte Hermine um Avery extra reinzuwürgen, das es Draco war, der die engsten Beziehungen zu Gryffindors pflegte. Ob sie ihm das mit Sirius mal auf die Nase binden sollte?
„Und trotzdem war er der einzige, der sich dann auch mal mit den Leuten aus anderen Häusern beschäftigt hat.“, sagte Avery grinsend. „Na? Bunt gemischt schmeckt eben besser als pur.“
„Als ob er jetzt noch viel mit den andern Häusern zu tun hätte…“, murmelte Hermine eingeschnappt.
„Das sagt die Richtige. Immerhin sitzt gerade du immer nur am Gryffindortisch. Obwohl du da auch immer alleine sein musst. Oh…“, machte er mitleidig. „Aber nach einiger Zeit ist das Interesse an neuen Schülern eben verflogen und jetzt ist es allen egal, wo du sitzt. Da kannst du dir dann gerne einreden, das du mit Gryffindor den Hauptgewinn gezogen hast.“ Er klappte das Buch wieder zu. „Was’n so toll an Gryffindor?“
„Gryffindors denken nicht immer zuerst an sich.“, antwortete Hermine.
„Ach? Meinst du? Ich finde, egoistischer als ein Gryffindor kann man gar nicht sein.“, sagte Avery.
Hermine zog eine Augenbraue hoch, als sie richtig hören konnte, wie er die Hände zu Fäusten ballte. „Das sagt ein Slytherin.“, sagte sie. „Feige zu sein ist nun mal egoistisch. Da kannst du dran drehen so oft du willst.“
„Vielleicht ist es einfach nur dumm, nicht zuerst an sich selber zu denken.“, sagte Avery grinsend.
„In gewisser Weise könnte das stimmen, ja.“, sagte Hermine und Avery nickte schon, als sie weiter sprach. „Aber was ist so toll daran, wenn du davon läufst, während deine Freunde sterben? Dann wärst du ganz allein. Am leben, aber allein.“
„Und was hätte ich davon tot zu sein, nur damit meine Freunde am Leben bleiben? Krieg ich ja nicht mehr mit, was? Bringt also nichts.“, sagte Avery.
„Typisch, sag ich doch. Slytherin durch und durch, was?“, gab Hermine zurück.
„In Slytherin zu sein ist nicht schlecht.“, sagte Avery. „Das sind voll die Vorurteile! Auch ein Gryffindor duckt sich, wenn ein Avada Kedavra auf ihn zu rast. Und dann interessiert es ihn kein Stück, ob der dann jemand anderen trifft.“ Er zog die Mundwinkel weit herunter und mit dem flackernden Lampenschein wirkte er noch unheimlicher.
Hermine starrte schnell wieder nach vorne. „Ein Gryffindor würde das nicht tun.“, sagte sie felsenfest überzeugt.
„Jaah, weil sie so mutig und tapfer sind, was?“ Avery schnaubte laut. „Dadurch richten sie so eine ganze Scheiße doch erst an! Kommen aufs Titelblatt durch ihre beschissene Neugier und den Zufallsfaktor und kein Schwein interessiert es, ob es dabei Opfer gab. Ganz klein steht’s dann drunter.“, sagte er kalt. „Immer das Kleingedruckte lesen.“
Hermine zog die Augenbrauen zusammen und musterte ihn aus den Augenwinkeln. „Du sprichst über persönliche Erfahrungen, nicht?“, fragte sie vorsichtig.
Grinsend legte Avery das Buch aus der Hand. „Hättest du wohl gerne, was?“, fragte er.
Hermine wich ein kleines Stück zurück und klammerte sich an der Tischkante fest. Der rückte ihr gerade ein bisschen zu sehr auf die Pelle. „Keine Ahnung…“, murmelte sie.
Gerade öffnete Avery den Mund und wollte antworten, da fiel sein Blick zur Seite in den Gang. Er riss das Auge weit auf und rutschte kurzerhand von seinem Stuhl unter den Tisch. Hermine blinzelte perplex und lehnte sich herunter um ihn anzusehen.
„Pah! Nach oben!“, zischte Avery und drückte Hermine am Kinn wieder hoch, während er sich kleiner machte und mit einer Hand an Hermines Bein festhielt.
„Nein, der ist hier irgendwo…“, hörte sie jetzt auch James Stimme hinter sich.
„Potter, ganz sicher geht Avery nicht in die Bibliothek.“ Hermine hob verdutzt die Augenbrauen. James und Lily zusammen? Wie war das denn passiert?
„Nein, nein… Er denkt, dass wir das glauben und geht deswegen in die Bibliothek.“, sagte James und seine Stimme wurde immer lauter je näher er kam. „Slytherins denken einfach.“
Hermine hörte Avery unter dem Tisch schnauben und musste grinsen. James hatte ja Recht, aber sollte sie ihm jetzt sagen, wo der Gesuchte zu finden war oder nicht?
„Es gibt kein ‚wir‘, Potter.“, sagte Lily, worauf Hermine und Avery gleichzeitig schnaubten.
„Hast du das gehört?“, fragte James.
„Ruhe da unten.“, zischte Hermine und trat Avery gegen den Brustkorb, worauf er ihr die Hand fest auf den Fuß stemmte, aber keinen Ton sagte.
„Nein, habe ich nicht.“, sagte Lily. „Komm jetzt und lass ihn in Ruhe! Das ist so typisch für dich, Potter!“
„Selber Schuld, der Kerl.“, sagte James und bei der Lautstärke müsste er gleich gehörig Ärger kriegen. „Ich kann ihm die Brille verhexen, non-verbal. Was hältst du davon, Evans?“
„Gar nichts.“, sagte Lily. „Musst du dich immer an Schwächeren auslassen?“
Avery schnaubte wieder auf und Hermine trat ihm mit dem anderen Fuß fest auf die Hand, die er auf ihrem linken Fuß abgestemmt hatte. „Au!“, quietschte er.
„Ruhe!“, zischte Hermine und schaute über die Schulter. Lily lugte gerade um ein Bücherregal und verzog die Mundwinkel, als sie Hermine sah.
„Selbstgespräche, Granger?“, fragte sie und James schaute ihr über die Schulter, wobei Lily seine Arme, die er um sie legen wollte, wegwischte.
Hermine zuckte lächelnd mit den Schultern. James und Lily schüttelten synchron die Köpfe und warfen sich einen kurzen Blick zu.
„Hey, Evans! Schon jemanden für Hogsmeade?“, fragte James schnell, worauf Lily die grünen Augen verdrehte und das Regal auf der anderen Seite musterte.
„Ich geh nicht mit dir nach Hogsmeade.“, sagte sie. „Eher versuche ich der Riesenkrake singen beizubringen.“
„Ich helfe dir!“, sagte James und wandte sich dem Regal gegenüber von Hermine zu.
„Da kann ich gerne drauf verzichten.“, sagte Lily.
„Aber ich bin äußerst musikalisch.“, behauptete James.
„Wer’s glaubt.“, seufzte Lily und trat auf der anderen Seite um das Regal herum, um James weiter davon abzuhalten irgendwas Blödes anzustellen.
„Kostprobe?“, fragte James und Hermine lauschte auf. James wollte sie gerne noch einmal singen hören und Avery anscheinend auch, denn dessen Kopf musste sie gerade wieder unter den Tisch drücken.
„Oh, Potter!“, stöhnte Lily.
„Ich hab was Tolles. Achtung!“ James räusperte sich. „Draco Dursley, what’s your problem?“
„Potter, bitte!“ Lily drehte sich um und huschte hinter das Regal, aber James ging ihr nach, während er weiter sang.
„You're lookin kinda mopey and forlorn this morning…”
„Könntest du…“, fing Lily an.
„Harry Perkins, what’s your deal?”, sang James weiter.
„Was soll das denn werden, Potter?“, fragte Lily, während James weiter sang und Hermine sich etwas um die Ecke lehnte, um zu sehen, wie Lily James entgeistert anstarrte.
„Are you having trouble with the feelings that you feel?“
„Potter!“, regte Lily sich auf. „Was ist das?“
„Draco Dursley, what's your issue?“
Lily hielt sich die Ohren zu, aber James nahm sie an den Handgelenken und so musste sie weiter zu hören.
„Do you need a hug or maybe a tissue?“
„Im Moment Beides…“, raunte Avery und bekam dafür wieder Hermines Fuß zu spüren.
„Hallo? Kannst du das mit… jemand anderem machen?“, fragte Lily und befreite sich von James Händen, um aus Hermines Blickfeld so verschwinden, während sie James weiter singen hören konnte.
„Sind sie weg?“, fragte Avery und krabbelte unter dem Tisch hervor.
„Na ja… Irgendwo dahinten.“, sagte Hermine und zuckte zusammen, als Avery sich furchtbar laut den Kopf stieß.
„Autsch!“, zischte er und Hermine drückte ihn mit den Fuß wieder unter den Tisch, als Lily und James zurückkamen.
„Potter!“
„It's Draco and Harry sitting in a tree…“
„Lass das!“
„S-N-O-G-G-I-N-G…“
„Mach das mit wem anders!“
„It's Jay-Jay and Lily sitting in a tree…“
„Oh, Merlin! Potter!“
„F-A-L-L-I-N-G in love…“
„Ob, bitte… Rettet mich…“
Hermine drehte den Kopf wieder nach vorne, als Lily und James außer Hörweite gekommen waren. „Jetzt sind sie weg.“, sagte sie.
„Mann!“, schnaubte Avery und achtete diesmal besonders darauf sich nicht den Kopf zu stoßen. „Potter hat kranke Phantasien…“
Hermine zuckte mit den Schultern. „Etwas…“, sagte sie.
Mit einem Ächzen richtete Avery sich auf und klopfte sich die Hose sauber. „Muss ich mal Sunshine erzählen. Mit Perkins… Buäh!“, würgte er und schnappte sich seine Krücke.
„Ach? Jetzt kannst du zurück?“, fragte Hermine.
Grinsend drehte Avery ihr den Kopf zu. „Ich verspüre das dringende Bedürfnis jemanden mit diesem Liedchen zu nerven.“, sagte er und glotzte auf Hermines Buch und ihre Notizen. „Psyché.“ Er tippte auf das Wort.
„Was?“, fragte Hermine und wischte Averys Hand weg. „Was steht da?“
Avery lehnte sich vor und richtete sich die Brille. „Psyché.“ Er fuhr die Linie von ψυχή nach. „Voll easy.“
Hermine starrte einen Moment auf die schnörkeligen Linien. „Und… was heißt das?“, fragte sie.
Avery drehte den Kopf und wäre fast mit ihr zusammen gestoßen, da er das mit der Augenklappe wohl nicht so gut einschätzen konnte. „Schmetterling…“, sagte er grinsend.
„Schmetter… ling?“, fragte Hermine und wich mit dem Oberkörper ein Stück zurück, was Avery breiter grinsen ließ.
„Atem…“ Er lehnte sich ein Stück vor. „… oder Hauch.“, hauchte er und lachte sich halb tot, als Hermine errötete. Gähnend richtete er sich auf und streckte sich, bevor er sich auf seine Krücke stützte. „Oder auch Seele.“, sagte er und humpelte ohne ein weiteres Wort davon.
Minuten später starrte Hermine noch ziemlich verdutzt auf ihr Buch und ärgerte sich dann darüber, dass sie nicht einfach noch ein paar Fragen gestellt hatte.
Und verdammt! Jetzt hatte der das letzte Wort behalten!

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Das Liedchen, mit dem James uns beglückt hat ist: "In Which Draco And Harry Secretly Want To Make Out" von The Whomping Willows. Stört sich hoffentlich keiner dran, das ich's ein bissl umgedichtet hab...


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Erst fanden wir das ein bisschen peinlich, aber Daniel hat es mir wirklich leicht gemacht, und dann ist es bestens gelaufen. Mir hat es richtig Spaß gemacht … denn Daniel küsst sehr gut.
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